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DEMO NEWSLETTER Ausgabe 07

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<strong>DEMO</strong> <strong>NEWSLETTER</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>07</strong> | 20<strong>07</strong> | Politik | 3<br />

Anreizregulierung kommunalfreundlich gestalten<br />

Am 4. April hatte das Bundeswirtschaftsministerium<br />

den Entwurf für eine Verordnung zur Anreizregulierung<br />

(AregV) vorgelegt. Sie ist – nach Meinung<br />

der SPD-AG-Kommunalpolitik – keineswegs<br />

kommunalverträglich ausgestaltet. Bevor sich das<br />

Kabinett Mitte Mai 20<strong>07</strong> damit befasst, wurde daher<br />

ein gemeinsamer Beschluss der SPD-Arbeitsgruppen<br />

Kommunalpolitik, Wirtschaft und Energie<br />

verabschiedet, um eine Änderung bei der Ausgestaltung<br />

der Anreizregulierung zu erreichen. Ansonsten<br />

sind Struktureffekte zu Lasten der<br />

Stadtwerke zu befürchten.<br />

Ziel der Anreizregulierungsverordnung ist es, bei<br />

den Netzbetreibern Anreize zur Effizienzsteigerung<br />

zu setzen. Systematisch geschieht dies über<br />

eine Entkoppelung von Kosten und Erlösen. Den<br />

Unternehmen werden von den Bundes- bzw. Landesregulierungsbehörden<br />

bestimmte Erlösobergrenzen<br />

vorgegeben, so dass höhere Gewinne nur<br />

dann erwirtschaftet werden können, wenn es gelingt,<br />

die Kosten nachhaltig zu senken.<br />

Vor dem Hintergrund der spezifischen Situation<br />

der deutschen Stadtwerke kann der aktuelle Entwurf<br />

der ARegV nicht vollständig überzeugen. Das<br />

im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) vorgesehenes<br />

Schlüsselelement der Anreizregulierung besteht<br />

darin, die an die Unternehmen adressierten<br />

Effizienzvorgaben so zu gestalten, dass sie auch tatsächlich<br />

erreichbar und übertreffbar sind. Dies<br />

wird nur gelingen, wenn als Orientierungspunkt<br />

der jeweiligen Regulierungsperiode der durchschnittlich<br />

effiziente Netzbetreiber, nicht aber der<br />

„Klassenbeste“ herangezogen wird.<br />

Dagegen zieht das BMWi in seinem Verordnungsentwurf<br />

den effizientesten Netzbetreiber als Orientierungsmaßstab<br />

heran. Die AG Kommunalpolitik<br />

erkennt darin, wie auch die Arbeitsgruppen Wirtschaft<br />

und Energie, eine Überforderung kommunaler<br />

Netzbetreiber. Sie fordern die Bundesregierung<br />

auf, den durchschnittlich effizienten Netzbetreiber<br />

als Orientierungsmaßstab zu wählen.<br />

Nationaler Allokationsplan 2008 - 2012<br />

In <strong>DEMO</strong> 4/<strong>07</strong>, S. 23, berichteten wir über den gemeinsamen<br />

Beschluss der Arbeitsgruppen Energie<br />

und Kommunalpolitik der Bundestagsfraktion zur<br />

künftigen Gestaltung des Emissionshandels. Er<br />

will die CO 2 -Emissionen vermindern und Anreize<br />

für Investitionen in moderne Kraftwerke geben.<br />

Dabei werden CO 2 -freie Kraftwerke begünstigt.<br />

Die Zuteilung der Zertifikate erfolgt auf der Basis<br />

eines Benchmark-Modells für Gas (365 Gramm<br />

CO 2 /Kwh) und Steinkohle (750 Gramm CO 2 /Kwh).<br />

Braunkohle erhält keinen eigenen Benchmark-<br />

Wert, aber neue Braunkohle-Kraftwerke werden<br />

durch längere Laufzeiten begünstigt.<br />

Kurz darauf einigten sich Umweltminister Sigmar<br />

Gabriel und Wirtschaftsminister Michael Glos auf<br />

zentrale Vorhaben der Energiepolitik. Dabei zeigte<br />

sich Glos bereit, Braunkohlekraftwerken bei der<br />

Zuteilung von Zertifikatenfür 2008 bis 2012 keine<br />

Sonderstellung zu geben. Die Zuteilung orientiert<br />

sich – wie in dem AG-Beschluss – am Emissionsrichtwert<br />

der schadstoffärmeren Braunkohle.<br />

Neue Braunkohlekraftwerke erhalten mehr Ver-<br />

Veolia kauft Sulo<br />

Der zweitgrößte Abfallentsorger der Welt, die französische<br />

Veolia, kauft für 1,45 Milliarden Euro Sulo,<br />

die Nummer zwei der deutschen Entsorger. Damit<br />

baut Veolia seinen Umsatz im deutschen Entsorgungsmarkt<br />

auf 1,5 Milliarden Euro jährlich<br />

aus. Laut Denis Gasquet, Generaldirektor von Veolia<br />

Proprete, bestätigt „diese Akquisition unsere Position<br />

als einer der führenden Anbieter im europäischen<br />

Abfallmanagement“.<br />

schmutzungsrechte, weil Glos längere Laufzeiten<br />

zugesteht.<br />

Im Gegenzug gab Gabriel den Widerstand gegen<br />

Glos’ Novelle des Wettebwerbsrechts auf. Danach<br />

kann das Kartellamt Energiepreise marktbeherrschender<br />

Unternehmen aufheben, wenn deren<br />

Preise deutlich über Normalniveau liegen. Neu ist<br />

die Beweislastumkehr, wonach das Unternehmen<br />

künftig begründen muss, warum es die Preise erhöht.<br />

Auf Druck Gabriels bleibt es beim sog. Erheblichkeitszuschlag,<br />

d.h., Unternehmen dürfen<br />

bis zu zehn Prozent höhere Preise nehmen, ehe ihnen<br />

Marktmissbrauch bewiesen werden kann. Alle<br />

diese Regeln sind bis 2012 befristet, weil bis dahin<br />

der Wettbewerb im Energiemarkt funktionieren<br />

soll. Das Kabinett beschloss diese Änderungen am<br />

25. April. Er soll noch vor der Sommerpause vom<br />

Bundestag verabschiedet werden. Damit steht der<br />

sog. Nationale Allokationsplan 2008-2012 und die<br />

Energieunternehmen haben Planungssicherheit<br />

für ihre Kraftwerksinvestitionen.<br />

Veolia erwarb Sulo, v.a. stark in der Wertstoffentsorgung,<br />

mit 100 000 deutschen Kunden und 1,2<br />

Milliarden Euro Umsatz, von den Finanzinvestoren<br />

Blackstone Group und Apax Partners. Die hatten<br />

Sulo 2005 für 500 Millionen Euro gekauft und<br />

durch Zukäufe, u.a. Cleanway 2005 für 560 Millionen<br />

Euro, verstärkt. Jetzt haben sie ein Geschäft gemacht.<br />

Die Berliner Alba, die im Gespräch gewesen<br />

war, hat offenbar nicht einmal mitgeboten.<br />

Quelle: AG Kommunalpolitik<br />

der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

Gerhild Pinkvoß-Müller,<br />

T.: (030) 227-53 644,<br />

pinkvoss@spdfraktion.de<br />

Quelle: AG Kommunalpolitik<br />

der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

Gerhild Pinkvoß-Müller,<br />

T.: (030) 227-53 644,<br />

pinkvoss@spdfraktion.de<br />

Financial Times Deutschland,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

vom 28. April und 3. Mai 20<strong>07</strong>,<br />

www.sulo.de

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