GesteinsPerspektiven 01/18
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
E 43690 Ausgabe 1/2<strong>01</strong>8<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
VERSCHLEISSFESTER<br />
STAHL<br />
www.QUARD.ME<br />
ZUR SACHE Prognosen wagen<br />
Erwartungen an Rahmen und Nachfrage in Verbandsregionen<br />
FORSCHUNG Eskalation vermeiden<br />
Ansätze möglicher Konfliktregelungen bei bürgerschaftlichem Widerstand<br />
VERSCHLEISS Entscheidung treffen<br />
Dem ewig nagenden Wertevernichter im Betrieb effektiv Paroli bieten<br />
REIFEN Runden drehen<br />
Die Macht der Pneus, ihr erstes und weitere Leben und ihr Schutz
Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />
Kubria ® Kegelbrecher:<br />
Wenn’s hart auf hart kommt!<br />
Der Kubria ® Kegelbrecher von thyssenkrupp steht seit vielen Jahren für optimale Zerkleinerung<br />
unter härtesten Einsatzbedingungen, höchste Zuverlässigkeit und erstklassige Produktqualität.<br />
Er bewährt sich in der Schotterindustrie bei der Sekundär- und Tertiärzerkleinerung von<br />
Granit, Basalt und anderen Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und<br />
Zementindustrie eingesetzt.<br />
Profitieren Sie jetzt von der ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit unserer Standard Kubria ®<br />
Kegelbrecher bei deutlich reduzierten Lieferzeiten!<br />
Mehr Informationen für Sie: www.thyssenkrupp-brecher.de<br />
Kontakt: smb.tkis-rt@thyssenkrupp.com
LE ITARTIKEL<br />
1<br />
Foto: MIRO-Fotowettbewerb 2<strong>01</strong>7<br />
Tu erst das<br />
Notwendige, dann<br />
das Mögliche und<br />
plötzlich schaffst du<br />
das Unmögliche<br />
Kaum ist man mit dem Austausch von Nettigkeiten und lieben<br />
Wünschen zum neuen Jahr fertig, da hat uns der Berufsalltag mit<br />
seinen vielfältigen Aufgaben schon wieder voll im Griff. Schneller<br />
als gedacht, packt uns dann aber auch die sogenannte „Prokrastination“<br />
und macht uns das Leben schwer. Prokrastination? Es geht<br />
um nichts anderes als um das gute alte Aufschieben, also die „Aufschieberitis“.<br />
Auch wenn das ab und zu gut geht, ist erwiesen, dass<br />
das Aufschieben oder das häufige Unterbrechen von unangenehmen<br />
Arbeiten eine große Stressquelle für den Betroffenen darstellt.<br />
Glücklicherweise gibt es aber eine Vielzahl von Regeln, wie man<br />
dem begegnen kann: Sofort anfangen, nicht erst in fünf Minuten<br />
oder Unangenehmes zuerst erledigen und den Rest des Tages<br />
nicht mehr daran denken. Ganz so, wie es Franz von Assisi als<br />
Motto gleichlautend zu unserer Überschrift empfohlen hat.<br />
Unangenehm ist für viele vielleicht auch die Teilnahme an der<br />
sechsten NEPSI-Umfrage zur Quarzfeinstaubsituation in den Betrieben,<br />
die jetzt wieder bis zum 15. März 2<strong>01</strong>8 erledigt sein muss.<br />
Wollen unsere europäischen Verbände aber in Sachen Quarzfeinstaub<br />
für die betroffenen Unternehmen etwas erreichen, dann ist<br />
eine Teilnahme möglichst aller Unternehmen der Gesteinsbranche<br />
zwingend notwendig.<br />
Um dem „Aufschieben“ entgegenzuwirken, haben wir zur Vereinfachung<br />
wiederum Informationsmaterial für Sie bereitgestellt, damit<br />
Sie mit der Umfrage loslegen können. Wir unterstützen Sie aktiv,<br />
damit Sie Ihre „Aufschieberitis“ bekämpfen und danach stressfreier<br />
weiterarbeiten können.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und glückliches<br />
neues Jahr, verbunden mit der Hoffnung, dass alle Ihre Unternehmungen<br />
im Sinne des Assisi-Zitats von Erfolg gekrönt sein mögen.<br />
Glückauf<br />
Walter Nelles<br />
Stv. Hauptgeschäftsführer MIRO<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<br />
INHALT<br />
TITELANZEIGE<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
VERSCHLEISSFESTER<br />
STAHL<br />
www.QUARD.ME<br />
Qualität für die Instandhaltung<br />
Schon seit 2<strong>01</strong>1 werden bei NLMK Clabecq in<br />
Belgien auf Europas modernster Vergütungslinie<br />
hochfeste und verschleißfeste Grobbleche in besonders<br />
hochwertiger Qualität produziert. Von<br />
Beginn an hat das zu NLMK Europe gehörende<br />
Unternehmen vor allem das Ziel verfolgt, Bleche<br />
mit innovativen Eigenschaften zu produzieren, die<br />
sowohl einfach zu bearbeiten sind als auch im<br />
Einsatz hohe Konstanz und Leistungsfähigkeit<br />
bieten.<br />
Gleichmäßige Standzeiten auf hohem Niveau<br />
sind heute für jeden Betriebs- oder Fertigungsleiter<br />
von großer Bedeutung. Quard ® als Verschleißschutzblech<br />
macht es dabei dem Bearbeiter<br />
leicht, denn die hohe Reinheit des Rohstahls<br />
führt in Verbindung mit dem besonderen<br />
Herstellungs- und Veredelungsverfahren in Clabecq<br />
zu exzellenten Verarbeitungseigenschaften,<br />
sorgt zudem auch im Einsatz für verlässliche<br />
Standzeiten und ermöglicht so die Optimierung<br />
von Instandhaltungszyklen.<br />
Das erfahrene Team von NLMK setzt auf<br />
Wachstum durch Überzeugungsarbeit und kundenspezifische<br />
Lösungen für den effektiven Einsatz<br />
in Erstausrüstung und Instandhaltung.<br />
Hart gegen Verschleiß – überall verfügbar<br />
NLMK Europe liefert u. a. Grobbleche der Qualitäten<br />
Quard 400, 450, 500 und 550 und sorgt für<br />
eine hohe Verfügbarkeit durch die Kombination<br />
verschiedener logistischer Konzepte.<br />
Das Team der NLMK steht bereit für die immer<br />
neuen Herausforderungen der Baustoffbranche.<br />
Weitere Informationen:<br />
NLMK Deutschland GmbH<br />
Geschäftsbereich Quard & Quend<br />
Eutelisplatz 2<br />
D-40878 Ratingen<br />
Fon: +49/2102 5513–600<br />
Fax: +49/2102 5513–700<br />
E-Mail: deutschland@eu.nlmk.com<br />
www.quard.me<br />
46 Verschleißschutz: Stetigen Einsatz. Nicht weniger als das, verlangen<br />
stark beanspruchte Arbeitsgeräte und Anlagenteile in Werken<br />
der Gesteinsindustrie. Mit dem richtigen Schutz an der richtigen<br />
Stelle lassen sich die Zyklen verlängern.<br />
LEITARTIKEL<br />
1 Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich<br />
schaffst du das Unmögliche<br />
ZUR SACHE<br />
4 Unsere Branche und das Jahr 2<strong>01</strong>8<br />
Eine Einschätzung der Situation durch die Präsidenten und<br />
Vorsitzenden der MIRO-Mitgliedsverbände<br />
WIRTSCHAFT<br />
10 Ein Appell zum Nutzen aller<br />
Die aktuelle NEPSI-Umfrage braucht maximale Beteiligung<br />
13 Rohstoffsituationsbericht<br />
14 Ganz einfach passende Lieferanten finden<br />
FORSCHUNG<br />
<strong>18</strong> Den Sturm meistern<br />
Der richtige Weg zum Miteinander: Handlungshinweise für<br />
Unternehmen<br />
24 Die Zukunft der Rohstofferkundung in Europa<br />
AKTUELL<br />
28 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
INHALT<br />
3<br />
52 Reifen & Reifenschutz: Die Wahl fällt schwer! Neben bekannten Reifenmarken drängen<br />
weniger bekannte mit längeren Reisewegen nach Europa auf den Markt. Wer entscheidet<br />
auf welcher Basis was gut oder schlecht im konkreten Fall ist?<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
MACH MAL WAS<br />
34 Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8 gewählt<br />
36 Das MIRO A und O<br />
Wissenstransfer und Weiterentwicklung im<br />
MIRO-Netzwerk<br />
PRAXIS<br />
37 Mobile Energie im Steinbruch<br />
38 Der kleine Cherokee-Indiander mag’s<br />
modisch-elegant<br />
SUV-Fahrbericht mit vollem Geländeeinsatz<br />
42 Präsenz in der Landeshauptstadt<br />
43 Vorbrechanlage steigert Ressourceneffizienz<br />
SCHWERPUNKT VERSCHLEISSSCHUTZ &<br />
WARTUNG<br />
46 Gebraucht? Besser als neu!<br />
Vom Stahl als solchen, seinen stärksten Vertretern und<br />
denen, die besonders gut damit umgehen<br />
SCHWERPUNKT REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
52 Hier ging es richtig rund zur Sache<br />
EM-Reifen, die richtige Auswahl und Typbestimmungen<br />
54 Runde Neuheiten und Verbesserungen<br />
58 Den Druck im Blick und im Griff<br />
62 Individueller Schutz von außen und innen<br />
66 Die Botschaft der Karkasse<br />
Voraussetzungen für die perfekte Runderneuerung<br />
67 Expertengespräch mit einem Runderneuerungs-<br />
Pionier<br />
68 Ambitionierte Offensive<br />
TREFFPUNKT<br />
70 In der Nachrangigkeit gefangen?<br />
Nachbericht zur BGR-Rohstoffkonferenz<br />
73 Bei Genehmigungsverfahren alle mit ins Boot holen<br />
74 Im Zeichen der Digitalisierung<br />
75 Viel Verschleißschutz unter einem Dach bei der<br />
Hausmesse<br />
76 Zugkraft, Schubkraft und Triebkraft<br />
Kräftekanon auf der Mawev 2<strong>01</strong>8<br />
78 Terminkalender/Impressum<br />
79 Inserentenverzeichnis<br />
80 Zu guter Letzt/Vorschau<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
4<br />
ZUR SACHE<br />
ZUR SACHE<br />
Unsere Branche<br />
Erwartungen, Befürchtungen<br />
und Hoffnungen<br />
Mit einiger Sicherheit finden sich die Belange<br />
der Gesteinsindustrie nicht unter den „Top<br />
Ten“ der zwischen den Koalitionspartnern<br />
der Bundesregierung zu verhandelnden Aspekte.<br />
Viel weiter hinten sollten sie aber auch<br />
nicht stehen, denn der in Korrelation zur<br />
Baunachfrage spürbar gestiegene Bedarf an<br />
mineralischen Gesteinsroh- und Baustoffen<br />
unterstreicht die Bedeutung unserer Branche<br />
spürbar. Ohne das nötige Rüstzeug aus<br />
vorsorgender Rohstoffsicherung, anhaltender<br />
Investitionsbereitschaft bei Unternehmen<br />
– auch in gewisser Abhängigkeit vom<br />
Kooperationswillen bei Behörden, Naturschutz<br />
und Öffentlichkeit – kann die Bedarfsdeckung<br />
durchaus an ihre Grenzen<br />
geraten. Erste Auswirkungen sind in einigen<br />
Regionen bereits feststellbar.<br />
Drei Kernforderungen aus seinen Wahlprüfsteinen<br />
hat MIRO deshalb nochmals den<br />
Akteuren der Verhandlungsteams mit auf<br />
den Weg gegeben, um die autarke Versorgung<br />
der deutschen Volkswirtschaft mit den<br />
mengenmäßig wichtigsten Rohstoffen aus<br />
heimischen Lagerstätten im nötigen Umfang<br />
zu erhalten. Demnach soll sich die künftige<br />
Bundesregierung dafür einsetzen, dass die<br />
Vorschriften der Raumordnung und Landesplanung<br />
eine langfristige Rohstoffsicherung<br />
auf allen Planungsebenen ermöglichen. Weiter<br />
wird – ganz im Sinne von Artenansiedlungen<br />
– gefordert, den Artenschutz auf Zeit<br />
mit der gebotenen Rechtssicherheit und<br />
einem Vertrauensschutz für die Unternehmen<br />
zu flankieren. Im technischen Bereich<br />
steht wiederholt die vielfach versprochene<br />
1:1-Umsetzung europäischer Richtlinien,<br />
kombiniert mit einer Überprüfung der tatsächlichen<br />
Anwendungspraxis in Europa<br />
durch die Europäische Kommission im Forderungspapier.<br />
Ob und in welchem Umfang diese und<br />
weitere Forderungen bei den Koalitionären<br />
auf fruchtbaren Boden fallen, ist völlig offen.<br />
Im Moment dominiert eher die „gefühlte Entwicklung“,<br />
und diese kann in ihrer Gesamtheit,<br />
aber erst recht regional, durchaus unterschiedlich<br />
sein. GP bat nach dem bereits<br />
in GP 8/2<strong>01</strong>7 veröffentlichten Meinungsartikel<br />
von MIRO-Präsident Dr. Hagenguth auch<br />
die Vorsitzenden und Präsidenten der MI-<br />
RO-Mitgliedsverbände um eine Prognose.<br />
Ermutigende Signale werden gebraucht<br />
Alle Indikatoren deuten<br />
darauf hin, dass sich die<br />
gute Baukonjunktur aus<br />
dem Jahr 2<strong>01</strong>7 auch in<br />
diesem Jahr fortsetzt.<br />
Die Bevölkerung Bayerns<br />
nimmt zu, der Bedarf<br />
an Wohnraum vor<br />
allem in den wirtschaftlich<br />
prosperierenden<br />
Ballungsräumen kann<br />
kaum mehr gedeckt<br />
werden – und das trotz<br />
teilweise zweistelliger<br />
Zuwachsraten bei den<br />
Baufertigstellungen in<br />
den letzten Jahren.<br />
Die lange vernachlässigten<br />
Investitionen<br />
in die Infrastruktur wurden<br />
sowohl vonseiten<br />
des Freistaats als auch vom bayerischen<br />
Bundesverkehrsminister deutlich hochgefahren.<br />
Alle Parteien haben zwischenzeitlich<br />
begriffen, dass wirtschaftliches Wachstum<br />
auf einer funktionierenden Infrastruktur<br />
basiert und die händeringend<br />
gesuchten Fachkräfte mit ihren Familien<br />
Wohnraum zu erschwinglichen Preisen<br />
benötigen.<br />
Wer Wachstum, gute Straßen und<br />
ausreichenden Wohnraum will, muss<br />
auch dafür sorgen, dass die erforderlichen<br />
Rohstoffe verfügbar sind. Der Bedarf<br />
an mineralischen Rohstoffen liegt in<br />
Bayern bei rund 150 Mio. t pro Jahr, die<br />
MIKE EDELMANN, Präsident<br />
des Bayerischen Industrieverbandes<br />
Baustoffe, Steine und<br />
Erden, BIV. Foto: BIV<br />
möglichst verbrauchsnah<br />
und umweltschonend<br />
gewonnen werden<br />
sollen.<br />
Die Rahmenbedingungen<br />
für die Erschließung<br />
neuer Rohstoffvorkommen<br />
müssen<br />
allerdings deutlich verbessert<br />
werden. Neben<br />
der Ausweisung langfristig<br />
gesicherter Vorrangflächen<br />
in unmittelbarer<br />
Nähe des Bedarfs<br />
sind die Genehmigungsverfahren<br />
deutlich<br />
zu vereinfachen.<br />
Insbesondere darf die<br />
Rohstoffgewinnung<br />
nicht dazu führen, dass<br />
die in Anspruch genommenen<br />
Flächen auf Dauer und ausschließlich<br />
zugunsten der Sukzession<br />
anderen wirtschaftlich bedeutsamen<br />
Folgenutzungen entzogen werden. Ich<br />
erhoffe mir deshalb von der Politik, dass<br />
sie die durch die Mantelverordnung vorgesehene<br />
Verschärfung der Verfüllmöglichkeiten<br />
von Gruben und Brüchen noch<br />
mal abwägend auf den Prüfstand stellt.<br />
Der entgegengesetzte Weg wäre im Anschluss<br />
daran ein ermutigendes Signal,<br />
denn Flächenentzug und die Explosion<br />
der Entsorgungskosten sind kontraproduktiv<br />
im Hinblick auf Kostensenkungen<br />
im Wohnungsbau.<br />
Ich erwarte außerdem von der Politik,<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
ZUR SACHE<br />
5<br />
und das Jahr 2<strong>01</strong>8<br />
dass sie sich eindeutig zum Rohstoffstandort<br />
Deutschland bekennt.<br />
„Aus der Region – für die Region“<br />
muss die Devise der Rohstoffversorgung<br />
lauten, denn nachhaltiger<br />
kann man den bestehenden Bedarf<br />
nicht decken. Dieser Zusammenhang<br />
muss einer Öffentlichkeit, die<br />
nicht nur Großprojekte, sondern<br />
auch kleine Erweiterungen der benachbarten<br />
Kiesgrube ablehnt, klar<br />
gemacht werden.<br />
www.biv.bayern<br />
Es gilt weiterhin, wichtige<br />
Themen anzupacken<br />
Führen wir uns vor Augen, in welchen<br />
Bereichen sich in diesem Jahr für<br />
unsere Branche etwas verbessern<br />
muss, dann stehen in der Präferenzskala<br />
ganz oben unsere<br />
Rohstoffe. Wer<br />
Lagerstätteninhalte<br />
in seinem Verantwortungsbereich<br />
nicht<br />
sichert, wird in Zukunft<br />
auf regional<br />
verfügbare Rohstoffe<br />
nicht zugreifen können.<br />
Diese Tatsache<br />
wird in der Politik<br />
endlich zunehmend<br />
wahrgenommen.<br />
Dies ist zumindest<br />
der Eindruck unseres<br />
Verbandes, denn<br />
eine „Rohstoffstrategie“<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
ist<br />
im Entstehen und deren Entwicklung<br />
wird vom ISTE aktiv begleitet. Nicht<br />
oft genug muss dennoch betont werden,<br />
dass die Rohstoffsicherung in<br />
der gesamten Bundesrepublik<br />
als hoheitliche<br />
Aufgabe<br />
zu begreifen ist.<br />
Eine aktualisierte<br />
nationale Rohstoffstrategie<br />
muss<br />
die Bedeutung unserer<br />
heimischen<br />
Bodenschätze für<br />
die gesamte Volkswirtschaft<br />
widerspiegeln.<br />
Dieser<br />
Aufgabe sollten<br />
PETER RÖHM, Präsident des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg, ISTE.<br />
Foto: ISTE<br />
sich die verantwortlichen<br />
Akteure<br />
in den Ministerien<br />
unter einer neuen<br />
Bundesregierung
6<br />
ZUR SACHE<br />
schnellstmöglich stellen und damit ein<br />
deutliches Zeichen setzen.<br />
Da die Nachfrage nach Wohnraum<br />
ungebrochen ist und der Bund 1,2 Mrd.<br />
Euro in den Ausbau und Erhalt unserer<br />
Bundes-, Land- und Fernstraßen investieren<br />
will, werden unsere Unternehmen<br />
der Steine- und Erden-Industrie auch in<br />
diesem Jahr gut beschäftigt sein. Um die<br />
anhaltend hohe Nachfrage zu decken,<br />
müssen allerdings bestehende Probleme<br />
bei der Erschließung unserer Rohstoffe<br />
deutlich verringert und Verfahren<br />
optimiert werden. Denn was nützt die<br />
beste Vorrangfläche im Regionalplan,<br />
wenn die eigentliche Genehmigung und<br />
die tatsächliche Gewinnung scheitern?<br />
Die Stärke unserer Industrie war und ist<br />
die dezentrale und damit umweltschonende<br />
und kostengünstige Versorgung<br />
mit mineralischen Roh- und Baustoffen<br />
über kurze Wege. Diese Stärke gilt es zu<br />
erhalten. Dafür werden wir uns mit den<br />
gebotenen Mitteln eines Verbandes einsetzen.<br />
Auch wenn der Erfolg mancher Maßnahmen<br />
nicht unmittelbar messbar ist,<br />
beispielsweise jener der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
bei der regelmäßig hinterfragt<br />
wird, welchen Anteil sie letztlich an den<br />
gewünschten und schrittweisen Zustandsverbesserungen<br />
hat, bleiben wir<br />
dran. Wir betrachten diese Daueraufgabe<br />
für Akteure mit einem langen Atem und<br />
guten Ideen als ein wesentliches flankierendes<br />
Element neben der Kernarbeit<br />
eines Verbandes, um den Kontakt mit<br />
Politik und Behörden mit vielfältigen<br />
Ideen und Themen flankierend zu pflegen<br />
und weiter auszubauen.<br />
www.iste.de<br />
Wir gestalten die Welt auf besondere Weise<br />
Die deutsche Wirtschaft<br />
wächst stabil. Durch die<br />
Erhöhung des Bundesverkehrshaushaltes<br />
gilt dies<br />
auch für die deutsche Bauwirtschaft.<br />
Da sich die<br />
Mehrzahl der Bautätigkeitsschwerpunkte,<br />
im Verkehrswegebau<br />
ebenso wie<br />
im Hoch- und Ingenieurbau,<br />
allerdings in den alten<br />
Bundesländern konzentriert,<br />
sind die Erwartungen<br />
für die neuen Bundesländer<br />
eher von Stabilität und<br />
moderatem Wachstum auf<br />
niedrigem Niveau geprägt. Der Freistaat<br />
Sachsen ragt dabei positiv heraus. Insgesamt<br />
wird die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Steine- und Erden-Industrie im<br />
Osten Deutschlands mit Zuversicht gesehen.<br />
Sorgenvoller betrachten wir die Entwicklung<br />
im Bereich der Genehmigungen.<br />
Das gilt für Betriebsplanfortschreibungen<br />
und noch stärker für Erweiterungen und<br />
Neuaufschlüsse. Der Erhalt bestehender<br />
Gewinnungsrechte ist nicht mehr gesichert,<br />
wenn die Vorkommen noch nicht<br />
aufgeschlossen sind oder zu lange temporär<br />
stillgelegt wurden.<br />
Natürlich sind die dahinterstehenden<br />
gesellschaftlichen Entwicklungen nachzuvollziehen.<br />
Den Schutz der Umwelt wollen<br />
wir alle ständig verbessern – auch wir werden<br />
schließlich von unseren Kindern und<br />
THORSTEN TONNDORF,<br />
Vorsitzender der Fachgruppe<br />
Gesteinsbaustoffe<br />
im Unternehmerverband<br />
Mineralische Baustoffe,<br />
UVMB. Foto: UVMB<br />
Enkeln gefragt, wie wir es<br />
mit Flora und Fauna in unseren<br />
Betriebsstätten halten.<br />
Dass bei Verwaltungsentscheidungen<br />
die Transparenz,<br />
die Unabhängigkeit<br />
und Bürgerbeteiligung erhöht<br />
wurden, macht unsere<br />
Demokratie im Grunde lebendiger.<br />
Infolge der entsprechenden<br />
Veränderungen<br />
bei Umweltanforderungen<br />
und Bürgerbeteiligungen<br />
werden die Verfahren<br />
aber auch komplexer und<br />
langwieriger. Darauf müssen<br />
und wollen wir uns einstellen – aber<br />
nicht nur wir. Es gibt durchaus sinnvolle<br />
Mittel und Wege, verschiedene Prioritäten<br />
zu kombinieren. Wichtig – und nützlich für<br />
beide Seiten – wäre es beispielsweise, in<br />
Korrelation mit der Rohstoffsicherung<br />
auch das Thema des temporären Naturschutzes<br />
weiter voranzubringen, um Artenschutz<br />
und Gewinnung von Rohstoffen<br />
zielführend miteinander zu verknüpfen.<br />
Von der Politik wünschen wir uns eine<br />
stärkere Differenzierung. Behörden sollten<br />
die formalen Vorgehensweisen überprüfen.<br />
Manche der artenschutzrechtlichen<br />
Überprüfungen sind zu umfassend und<br />
wirken bisweilen widersinnig. Von uns<br />
selbst als Unternehmer und Unternehmensverantwortliche<br />
wünsche ich mir,<br />
dass wir gelassener – und respektvoller<br />
– im Umgang mit denen werden, die unsere<br />
Gewinnungsvorhaben verhindern<br />
wollen. Breite Zustimmung zu unseren<br />
Vorhaben bedeutet nicht immer, dass es<br />
keine oder wenig Proteste gibt. In Auseinandersetzungen<br />
mit Bürgerinitiativen<br />
lernen wir zunehmend – und sei es mit Hilfe<br />
von Mediatoren – auf unangemessene<br />
Vorwürfe angemessen zu reagieren.<br />
Knifflig wird sich das Thema Arbeitskräfte<br />
gestalten. Auf Flüchtlinge zu setzen,<br />
wird sprachbedingt mehrheitlich kein Lösungsansatz<br />
sein. Letztlich müssen unsere<br />
Arbeitsplätze insgesamt attraktiver<br />
werden, und damit meine ich nicht vordergründig<br />
die Vergütung.<br />
Als Thema erhalten bleibt uns auch<br />
2<strong>01</strong>8 die Tatsache, dass das Bundeskartellamt<br />
den Baustoffbereich weiter im<br />
Fokus behält. Viele unserer Mitglieder<br />
haben den Eindruck, dass dabei durch<br />
einen formalistischen Ansatz tendenziell<br />
eher die kleinen und mittleren Betriebe<br />
benachteiligt werden. Wir hoffen, dass<br />
diese Tendenz erkannt und zugunsten<br />
der KMU korrigiert wird. Ein deutliches<br />
Zeichen dafür könnte beim Thema Liefergemeinschaften<br />
gesetzt werden.<br />
Bei allen benannten Problemen ist es<br />
dennoch schön, in dieser traditionellen<br />
Branche zu arbeiten. Wir gestalten die<br />
Welt – mit den unverzichtbaren Grundstoffen<br />
für die Bauwirtschaft und mit unseren<br />
nachhaltig genutzten Gewinnungsstätten<br />
– selbst.<br />
www.uvmb.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
ZUR SACHE<br />
7<br />
Nachfrage und gewachsene Aufmerksamkeit<br />
stimmen zuversichtlich<br />
JÜRGEN HEINZ, Vorsitzender<br />
des Verbandes der<br />
Baustoffindustrie Saarland,<br />
VBS. Foto: VBS Saar<br />
Die gute Konjunkturlage und die rege<br />
Ausschreibungstätigkeit der öffentlichen<br />
Hand führten im Jahr 2<strong>01</strong>7 zu einem Anstieg<br />
der Umsätze der saarländischen<br />
Bauwirtschaft, was sich auch positiv auf<br />
die Umsatzzahlen der davon abhängigen<br />
Baustoffindustrie auswirkte. Allerdings<br />
reichen die Umsatzsteigerungen bei Weitem<br />
nicht an die Bundeszahlen heran.<br />
Die größeren Unternehmen der saarländischen<br />
Bauwirtschaft generieren<br />
ihre Aufträge (zum Teil über 50 %) aus<br />
den benachbarten Bundesländern. Die<br />
Baustoffindustrie, die diese Wege nicht<br />
mitgehen kann und vorwiegend den regionalen<br />
Markt bedient, kann davon allerdings<br />
nicht profitieren.<br />
Die überdurchschnittlich guten Auftragseingänge<br />
zum Ende des vergangenen<br />
Jahres versprechen der saarländischen<br />
Bauwirtschaft allerdings weiterhin<br />
eine positive Auslastung und lassen die<br />
saarländische Baustoffindustrie auch für<br />
2<strong>01</strong>8 auf stabile Verhältnisse hoffen.<br />
Der Verband der Baustoffindustrie<br />
Saarland hat im vergangenen<br />
Jahr in zweiter Auflage<br />
seine „Agenda 2040<br />
– Rohstoffe aus der Region“<br />
herausgegeben. In<br />
dieser wurden die Verhältnisse<br />
und Bedürfnisse<br />
der Gesteins- und<br />
Kies industrie anhand vieler<br />
Beispiele herausgearbeitet<br />
und erfolgreich beschrittene<br />
Wege beim<br />
Naturschutz aufgezeigt.<br />
Durch die persönliche<br />
Übergabe dieser Broschüre<br />
an den saarländischen Umweltminister<br />
Reinhold Jost und eine aktive<br />
Bewerbung bei der Landespolitik und<br />
den Kommunen ist ein zunehmendes<br />
Verständnis für die Primär- und Sekundärrohstoffe<br />
mittlerweile<br />
durchaus zu spüren.<br />
Im Zusammenwirken<br />
mit der Politik und dem<br />
NABU möchte die saarländische<br />
Baustoffindustrie<br />
bei der nachgelagerten<br />
Planung von Rekultivierungsmaßnahmen<br />
neue<br />
Wege gehen und hofft, ein<br />
entsprechendes Pilotprojekt<br />
noch in diesem Jahr<br />
auf den Weg zu bringen.<br />
www.vbs-saar.de<br />
CMS-STV advert 6/8/13 07:28 Page 1<br />
Europas führender Verschleißteilhersteller und Anbieter von Präzisionsbrecher-Ersatzteilen und<br />
Premium-Mangan-Verschleißteilen für den Bergbau und die Steinbruchindustrie.<br />
Crusher Manganese Steels Limited<br />
Vulcan Way, Hermitage Industrial Estate, Coalville,<br />
Leicestershire, LE67 3AP, United Kingdom.<br />
T. +44 (0) 1530 817 000<br />
F. +44 (0) 1530 817 111<br />
E. sales@cmscepcor.com<br />
Die echte Alternative<br />
Verschleißteilhersteller für Metso, Nordberg, Sandvik, Kue<br />
Ken, Parker, Pegson, Goodwin Barsby, SBM, Hartl, Kleeman.<br />
www.cmscepcor.com<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
8<br />
ZUR SACHE<br />
Eine Daueraufgabe der Daseinsvorsorge<br />
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in<br />
einem stabilen und nachhaltigen Aufschwung.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt wird<br />
2<strong>01</strong>7 voraussichtlich um rund<br />
2 % zulegen. Einzelne Prognosen gehen<br />
sogar von einem Zuwachs von 2,3 % aus.<br />
Impulse kommen vor allem vom privaten<br />
Konsum, der von der anhaltend guten Beschäftigungslage<br />
profitiert und vom Außenhandel,<br />
der trotz einiger weltweiter Unwägbarkeiten<br />
deutlich zugelegt hat.<br />
Eine weitere Wachstumsstütze stellen die<br />
Bauinvestitionen dar. Eine stetig steigende<br />
Nachfrage nach Wohnraum und ein enormer<br />
Investitionsstau in der öffentlichen Infrastruktur<br />
sorgen zwar einerseits für erfreuliche<br />
Zuwachsraten bei den Bauinvestitionen,<br />
werden andererseits jedoch die mineralische<br />
Rohstoffindustrie als wichtige Zulieferbranche<br />
vor enorme Herausforderungen<br />
stellen. Denn es gibt auch limitierende Faktoren.<br />
Neben Arbeitskräfteengpass und ausgelasteten<br />
Kapazitäten ist die Verfügbarkeit<br />
von mineralischen Rohstoffen – also die<br />
CHRISTIAN STRUNK, Präsident Verband der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie, vero. Foto: vero<br />
Bedarfssicherung – durch gesetzgeberische<br />
und behördliche Restriktionen in den letzten<br />
Jahren immer mehr beschränkt worden, mit<br />
dem Ergebnis, dass wir bereits heute<br />
Schwierigkeiten haben, in unserem Verbandsgebiet<br />
die Asphalt- und Transportbetonanlagen<br />
zu beliefern. Im aktuellen Jahr<br />
erwarten wir eine Zuspitzung dieser Situation.<br />
Um künftige Herausforderungen zu meistern,<br />
sind wir jedoch auf eine verlässliche<br />
Bereitstellung von Rohstoffen angewiesen.<br />
Die Sicherung der heimischen mineralischen<br />
Rohstoffe ist als hoheitliche Daueraufgabe<br />
der Daseinsvorsorge unverzichtbar und<br />
muss langfristig betrieben werden. Wir setzen<br />
uns daher dafür ein, dass unsere Mitglieder<br />
wieder planen können. Im Rahmen<br />
des LEP soll die Ausweisung von Versorgungs-<br />
und Reservezeiträumen wieder auf<br />
25 Jahre verlängert werden. Auch darf das<br />
Thema „Wasserabgabe“ in NRW nicht länger<br />
als Sonderfall behandelt werden. Das<br />
Landeswassergesetz ist mit den Regelungen<br />
des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes<br />
zu synchronisieren. Und wo wir gerade<br />
beim Thema „Wasser“ sind: Natürlich muss<br />
in Zukunft eine Einzelfallprüfung in der<br />
Schutzzone III wieder zugelassen sein.<br />
Alles in allem hoffen wir, dass in unserem<br />
Verbandsgebiet – und hier insbesondere in<br />
Nordrhein-Westfalen – die in den letzten Jahren<br />
vorgenommenen gesetzlichen Verschärfungen,<br />
die teilweise auch im Widerspruch<br />
zum europäischen und Bundesrecht stehen,<br />
zurückgenommen werden, damit unsere Industrie<br />
der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen<br />
tatsächlich gerecht werden kann.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
Schnellere Entscheidungsprozesse gefordert<br />
AXEL ROHR, Vorsitzender<br />
der Fachabteilung Kies<br />
und Sand des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstraße,<br />
VSE. Foto: VSE<br />
Die Stimmung bei den Mitgliedsunternehmen<br />
ist derzeit aufgrund der allgemeinen Bausituation<br />
als gut zu bezeichnen. Allerdings hat<br />
sich die allgemeine Geschäftserwartung für<br />
die nächsten Monate nach einer Konjunkturabfrage<br />
vom Oktober 2<strong>01</strong>7 leicht eingetrübt.<br />
Die Genehmigungssituation kann verbandsgebietsbezogen<br />
nicht als generell gut<br />
oder schlecht beurteilt werden. Dies ist je<br />
nach Unternehmen unterschiedlich. Eindeutig<br />
erkennbar ist jedoch, dass aufgrund verschärfter<br />
Rahmenbedingungen – dazu gehören<br />
negativ eingestellte Bürgerinitiativen,<br />
nochmals verschärfter Wasser-, Natur- und<br />
Bodenschutz oder auch die Ablehnung von<br />
Veränderungen im Landschaftsbild – die Ausweisung<br />
von neuen Gewinnungsflächen wesentlich<br />
schwieriger werden wird.<br />
Unser Wunsch an die Landesregierung<br />
und die Behörden ist folgender: Wir brauchen<br />
schnellere Entscheidungsprozesse!<br />
Die Genehmigungen dauern viel zu lange,<br />
was auch damit zusammenhängt, dass die<br />
für uns zuständigen Behörden und Raumplaner<br />
(LGB, Bergverwaltung)<br />
personell sehr stark ausgedünnt<br />
wurden und weiterhin<br />
werden. Gleiches gilt für weitere<br />
in die Verfahren eingebundene<br />
Fachbehörden. Hier<br />
ist eine Kehrtwende in den<br />
nächsten Jahren unabdingbar.<br />
Hinzu kommt, dass Entscheidungen<br />
zur Rohstoffsicherung<br />
nicht an kurzfristigen<br />
Bedarfsabschätzungen ausgerichtet<br />
werden dürfen. Eine<br />
Sicherung bedeutet ja nicht<br />
gleichzeitig, dass unmittelbar ein Aufschluss<br />
stattfindet. Zwingend ist sie dennoch,<br />
weil Rohstoffgewinnung immer nur<br />
dort stattfinden kann, wo die entsprechenden<br />
Lagerstätten nachgewiesen sind.<br />
Wichtig ist, dass in der Bevölkerung das<br />
Bewusstsein dafür geweckt wird, dass wir<br />
unsere heimischen mineralischen Rohstoffe<br />
auch in der Zukunft in erheblichem Umfang<br />
brauchen werden. Sie<br />
lassen sich nämlich nicht 1:1<br />
durch Recyclingmaterial ersetzen,<br />
wie leider oftmals<br />
leichtfertig durch die Politik<br />
propagiert wird. Deshalb<br />
heißt es aufpassen. Wir haben<br />
zwar – eigentlich – genügend<br />
Rohstofflagerstätten nutzbarer<br />
Gesteinsrohstoffe; diese<br />
dürfen aber nicht anderweitig<br />
überplant werden und sind<br />
langfristig zu sichern. Hierbei<br />
ist ein Aspekt, der bei allen<br />
Diskussionen vor Ort eine<br />
entscheidende Rolle spielt, klar herauszustellen:<br />
Eine Raumordnungsplanung auf<br />
der Ebene der Regionalplanung hat noch<br />
gar nichts mit den später folgenden Genehmigungsverfahren<br />
zu tun. Beide Aspekte<br />
nicht miteinander zu vermengen, muss wieder<br />
neu gelernt werden.<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
RAUPENMOBILE PRALLBRECHER<br />
NEU MIT INNOVATIVEM<br />
BRECHER-DIREKTANTRIEB<br />
• Brecher-Direktantrieb für niedrigsten Treibstoffverbrauch<br />
und höchste Wirtschaftlichkeit<br />
• Robuste und leistungsfähige Prallbrecher<br />
• 1-Deck Siebmaschine (Option 2 und 3-Deck)<br />
• Eisenaustrag in Längsrichtung<br />
• Förderbänder mit Magnettrommel für zusätzlichen<br />
Eisenaustrag<br />
• Brecheraustrag mit bewährter Austragsrinne und<br />
breitem Brecheraustragsband<br />
• Integrierte Überkornrückführung <strong>18</strong>0° hydraulisch<br />
schwenkbar<br />
• Integriertes Windsichtersystem<br />
GIPO AG<br />
Industriegebiet See, Zone C,<br />
Kohlplatzstrasse 15, CH-6462 Seedorf<br />
T +41 41 874 81 10, F +41 41 874 81 <strong>01</strong><br />
info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />
Besuchen Sie uns an<br />
der Mawev Show 2<strong>01</strong>8<br />
Standnummer A49
10<br />
WIRTSCHAFT<br />
Foto: gsz<br />
Ein Appell zum Nutzen aller<br />
Vor etwa zwölf Jahren ist der „Soziale Dialog Quarzfeinstaub“, das Übereinkommen<br />
über den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer durch gute<br />
Handhabung und Verwendung von kristallinem Siliziumdioxid und dieses<br />
enthaltende Produkte, in Kraft getreten. Mit diesem haben sich Arbeitgeber-<br />
und Arbeitnehmervertreter der unterzeichnenden Industriezweige verpflichtet,<br />
die Quarzfeinstaubprävention an den Arbeitsplätzen zu verbessern.<br />
Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit! Seitdem findet unter<br />
dem Akronym „NEPSI“ (The European Network on Silica) alle zwei Jahre<br />
eine europaweite Umfrage zur Ist-Situation der Quarzfeinstaubprävention<br />
an den Arbeitsplätzen statt. Anhand von in den Unternehmen erhobenen<br />
und anonymisiert zusammengefassten Daten werden branchenübergreifend<br />
„Schlüsselindikatoren“ errechnet. Zudem werden die Ergebnisse der<br />
Umfragen gegenübergestellt und bewertet.<br />
Umfrage 2<strong>01</strong>8:<br />
Haben Sie schon teilgenommen?<br />
Die Europäische Kommission hat im Oktober<br />
2<strong>01</strong>7 einen Arbeitsplatzgrenzwert<br />
für Quarzfeinstaub in Höhe von 0,1 mg/m 3<br />
auf den Weg gebracht. Dieser gilt, sobald<br />
eine Umsetzung in nationales Recht<br />
erfolgt ist, spätestens aber zu Beginn<br />
des Jahres 2020.<br />
Einen strengeren Grenzwert konnten<br />
die Verbände im Gesetzgebungsverfahren<br />
unter anderem mit Verweis auf NEPSI<br />
als wichtige Maßnahme zur Verringerung<br />
der Gesundheitsgefährdung abwenden.<br />
Darüber wurde erreicht, dass NEPSI positive<br />
Erwähnung findet und als „wertvolles<br />
und notwendiges Instrument zur Ergänzung<br />
regulatorischer Maßnahmen<br />
und zur Unterstützung der effektiven<br />
Umsetzung von Grenzwerten“ in den<br />
Erwägungsgründen zur Krebsrichtlinie<br />
genannt ist – obwohl die EU-Kommission<br />
nach wie vor die nicht flächendeckende<br />
Umsetzung in den einzelnen Industriezweigen<br />
stark bemängelt.<br />
Warum ist eine Teilnahme aller<br />
Unternehmen wichtig?<br />
Die Verbände setzen sich derzeit dafür<br />
ein, in den weiteren Verhandlungen mit<br />
der Kommission den sozialen Dialog<br />
Quarzfeinstaub als maßgeschneiderte<br />
Umsetzungshilfe zu verankern und die<br />
Bestimmungen der Krebsrichtlinie wirtschaftlich<br />
vertretbar, angemessen und<br />
praxisorientiert festzulegen. Derartige<br />
Maßnahmen (Substitutionsgebot, Einführung<br />
geschlossener Systeme oder<br />
vollständige Kapselung aller Anlagen,<br />
sofern der entstehende Staub auch<br />
Quarzfeinstaubanteile enthält) können in<br />
den allermeisten Betrieben der Gesteinsindustrie<br />
– wenn überhaupt – nur mit sehr<br />
hohen Investitionskosten umgesetzt<br />
werden! Damit die Verbände der Gesteinsindustrie<br />
Inhalte der Krebsrichtlinie<br />
im Sinne der Unternehmen gestalten<br />
können, ist flankierend eine Teilnahme<br />
aller Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
an der 6. NEPSI-Umfrage absolut notwendig!<br />
Maximale Beteiligungszahlen<br />
signalisieren der Kommission, dass die<br />
Unternehmen sensibilisiert sind und den<br />
Schutz der Mitarbeiter vor einer gesundheitlichen<br />
Gefährdung durch Quarzfeinstaub<br />
aktiv vorantreiben.<br />
Deshalb sind alle Unternehmen aufgerufen,<br />
sich an der Umfrage zu beteiligen,<br />
um den Entscheidungsprozess der EU-<br />
Kommission aktiv mitzugestalten. Dies gilt<br />
insbesondere auch für solche Unternehmen,<br />
deren Gestein keine nennenswerten<br />
Quarzanteile enthält (wie Kalkstein, Basalt<br />
etc.). Die Vereinbarung sieht die Erfassung<br />
des gesamten Sektors „Zuschlagstoffe“<br />
vor. Falls aber nur Betriebe mit quarzhaltigen<br />
Gesteinskörnungen mitmachen, entsteht<br />
der irrige Eindruck, die gesamte<br />
Gesteinsbranche sei mit der Quarzstaubproblematik<br />
behaftet.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
WIRTSCHAFT<br />
11<br />
Eine Teilnahme – vielfacher Nutzen<br />
Mit der Umfrageteilnahme wird aber<br />
nicht nur die Arbeit der Verbände unterstützt.<br />
Auch für beteiligte Unternehmen<br />
entsteht daraus ein zusätzlicher Nutzen:<br />
Sofern im Unternehmen nämlich noch<br />
keine aktuelle Gefährdungsbeurteilung<br />
und -analyse vorliegt, wie sie im Arbeitsschutzgesetz<br />
und der Gefahrstoffverordnung<br />
zwingend vorgeschrieben ist,<br />
kann der durch die Teilnahme erstellte<br />
Bericht hierzu genutzt werden. Er stellt<br />
eine quarzfeinstaubbezogene Gefährdungsbeurteilung<br />
und gleichzeitig eine<br />
in die Zukunft gerichtete Handlungsanleitung<br />
für mögliche weitere Verbesserungen<br />
dar.<br />
MIRO fungiert als nationale Kontaktstelle<br />
der deutschen Gesteinsindustrie,<br />
um die NEPSI-Aktivitäten zu bündeln,<br />
und steht allen Unternehmen mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Zudem finden sich auf der<br />
Internetseite des Verbandes unter www.<br />
bv-miro.org (Direktzugang über den Button<br />
rechts oben auf der Startseite) ausführliche<br />
Unterlagen über das „Online-<br />
Meldeverfahren“. Hier steht auch der<br />
Informationsfilm zur Verfügung, der zu<br />
TEILNAHME LEICHT GEMACHT: Mit den Inhalten der MIRO-info Nr. 43 und dem NEPSI-<br />
Kochrezept 2<strong>01</strong>8 sollte nichts mehr schiefgehen. Cover: MIRO<br />
Unterweisungszwecken in den Betrieben<br />
genutzt werden kann.<br />
Was muss gemacht werden?<br />
1. Die 6. NEPSI-Umfrage ist am 15. Januar<br />
2<strong>01</strong>8 gestartet. Jedes Unternehmen<br />
sollte sicherstellen, dass es zu<br />
dieser „Online-Umfrage“ mit zwei E-<br />
Mails eingeladen wurde. Diese E-<br />
Mails sind an die Haupt-E-Mail-Adresse<br />
des Unternehmens gegangen,<br />
alternativ an die für die Arbeitssicherheit<br />
und den Gesundheitsschutz zu-<br />
KLEENOIL PANOLIN AG<br />
| D – 79804 Dogern<br />
| Tel.: + 49 7751/8383 – 0<br />
| info@kleenoil.com<br />
| www.KLEENOILPANOLIN.com<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
ständige Person. Sofern die E-Mails<br />
nicht vorliegen, ist es sinnvoll, die<br />
MIRO-Geschäftsstelle in Köln zu kontaktieren<br />
(Walter Nelles, Tel. 0221 /<br />
934674-62 oder nelles@bv-miro.org).<br />
Von hier aus können Zugangsdaten<br />
erzeugt, geändert, korrigiert oder ergänzt<br />
werden, und die Unternehmen<br />
erhalten weitere Hinweise, wie zu verfahren<br />
ist.<br />
2. Jedes Unternehmen muss unbedingt<br />
an der Umfrage teilnehmen! Neben<br />
der Gesteins- und der Quarzindustrie<br />
in Europa sind auch weitere Industriezweige<br />
(Zement, Mörtel, Betonfertigteile,<br />
Transportbeton, Keramische<br />
Rohstoffe, Glas, Bergbau, Gießerei<br />
etc.) zur Berichterstattung aufgefordert.<br />
Unser gemeinsames Ziel muss<br />
es sein, dass möglichst alle Unternehmen<br />
dieser Branchen an der Umfrage<br />
teilnehmen (einen Bericht abgeben)<br />
und damit der Kommission signalisieren,<br />
dass wirksame Maßnahmen<br />
zur Gefahrenabwehr durch<br />
Quarzfeinstaub umgesetzt werden.<br />
Wie bereits erläutert, müssen auch<br />
solche Unternehmen teilnehmen,<br />
deren Gesteinsrohstoffe keine oder<br />
nur geringe Quarzanteile aufweisen.<br />
In diesem Fall vermerkt man richtigerweise,<br />
dass die Beschäftigten nicht<br />
exponiert sind. Nur auf diese Weise<br />
wird deutlich, dass es große Unterschiede<br />
in der direkten Betroffenheit<br />
gibt, und nicht die gesamte Gesteinsbranche<br />
per se über einen Kamm<br />
geschoren werden kann.<br />
VORBEREITUNG<br />
Folgende Fragen sind Inhalt der Umfrage<br />
zum sozialen Dialog Quarzfeinstaub<br />
Anzahl der Arbeitnehmer<br />
Anzahl der möglicherweise Quarzfeinstaub ausgesetzten Arbeitnehmer<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, für die eine Gefährdungsanalyse vorgenommen<br />
wurde<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, für die eine Staubüberwachung existiert<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, die nach dem Grundsatz G 1.1 „Quarzhaltiger<br />
Staub“ arbeitsmedizinisch untersucht werden<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, für die ein Protokoll zur allgemeinen Gesundheitskontrolle<br />
erstellt wurde (die arbeitsmedizinisch betreut werden)<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, die nach dem Grundsatz G 1.1 untersucht werden<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, die unterwiesen worden sind<br />
Anzahl der Arbeitnehmer, die speziell unterwiesen wurden<br />
Einsatz von technischen Maßnahmen zur Reduzierung von Staub<br />
Einsatz von organisatorischen Maßnahmen zur Reduzierung von Staub<br />
Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung.<br />
3. Auch die Marktbegleiter unserer geschätzten<br />
und besonders aufmerksamen<br />
Leser sollten informiert und zur<br />
Teilnahme motiviert werden, damit sie<br />
ebenfalls im Sinne der gesamten<br />
Branche agieren.<br />
Wir möchten an dieser Stelle nicht<br />
unerwähnt lassen, dass das Online-<br />
Erfassungstool nach wie vor einige<br />
Schwächen aufweist und auch die –<br />
durch uns nur gering beeinflussbare –<br />
zum Teil unverständliche Übersetzung<br />
zu einer gewissen Verdrossenheit bei<br />
einigen Unternehmen geführt hat. Dennoch:<br />
bedenken Sie die Folgen einer<br />
Nichtteilnahme und engagieren Sie<br />
sich! Für eine reibungslose Meldung<br />
haben wir für Sie eine Art „Kochrezept“<br />
entwickelt, das Ihnen die Teilnahme vereinfachen<br />
soll. Hilft auch dieses nicht<br />
vollumfänglich, stehen wir Ihnen bei<br />
auftretenden Problemen oder Fragen<br />
auch gerne direkt telefonisch mit Rat<br />
und Tat zur Seite.<br />
www.bv-miro.org<br />
Innovative<br />
Fördertechnik<br />
13250-178-87-D<br />
VHV Anlagenbau GmbH Dornierstraße 9 D-48477 Hörstel<br />
Tel: +49 (0) 5459/9338-0 info@vhv-anlagenbau.de www.vhv-anlagenbau.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
WIRTSCHAFT<br />
13<br />
ROHSTOFFSITUATIONSBERICHT<br />
Gesamtdarstellung<br />
als Informationsgrundlage<br />
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe (BGR) legt seit 1980 in<br />
jährlicher Folge den Rohstoffsituationsbericht<br />
für Deutschland vor. Die Publikation<br />
wird im Fachbereich „Geologie der<br />
mineralischen Rohstoffe“ in Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Fachbereichen erarbeitet.<br />
Neben einer Druckausgabe steht<br />
der im Dezember 2<strong>01</strong>7 veröffentlichte<br />
„Rohstoffsituationsbericht 2<strong>01</strong>6“ für<br />
Deutschland kostenlos zum Download<br />
auf der Internetseite der BGR zur Verfügung.<br />
Der Bericht liefert jeweils eine Gesamtdarstellung<br />
der Situation und richtet<br />
sich als Informationsgrundlage und Beitrag<br />
zur Sicherung der Rohstoffversorgung<br />
insbesondere an die deutsche Wirtschaft<br />
und die Politik.<br />
Auch MIRO unterstützt<br />
das BGR-Team bei der<br />
Erstellung der Berichte<br />
jeweils mit aktuellen Angaben.<br />
Folgende Aussagen<br />
des Berichts sind für<br />
Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
interessant:<br />
Deutschland ‒<br />
Rohstoffsituation 2<strong>01</strong>6<br />
Kiese, Sande und gebrochene<br />
Natursteine<br />
werden zu ca. 95 % in der<br />
Bauindustrie verwendet.<br />
Hier dienen sie u. a. als<br />
Zuschläge für Beton,<br />
Mörtel, Asphalt oder<br />
Kalksandstein. Zudem<br />
werden sie als Tragschicht-<br />
oder Frostschutzmaterial<br />
sowie als Splitte und<br />
Schotter verwendet. Die Produktionsmenge<br />
dieser Massenrohstoffe ist somit<br />
direkt vom inländischen Bauvolumen abhängig<br />
und kann nicht über mehrere<br />
Jahrzehnte – mutmaßlich vorausschauend<br />
– bedarfsorientiert gesteuert werden.<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe (MIRO) erhöhte<br />
sich die Produktion von Kies und Sand<br />
von 239 Mio. t im Jahr 2<strong>01</strong>5 auf 247 Mio. t<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>6. Auch die Produktionsmenge<br />
an gebrochenen Natursteinen stieg<br />
von 210 Mio. t im Jahr 2<strong>01</strong>5 auf 2<strong>18</strong> Mio. t<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>6. Verglichen mit der Gesamtproduktion<br />
von Gesteinskörnungen (Kies,<br />
Sand und gebrochene Natursteine, inklusive<br />
Quarzsande und gebrochene Kalk-<br />
JÄHRLICHE ANALYSE: Der<br />
aktuelle Rohstoffsituationsbericht<br />
kann bei der BGR als<br />
Druckversion geordert oder<br />
als PDF heruntergeladen werden.<br />
Cover: BGR<br />
und Dolomitsteine, die nicht zur Zementherstellung<br />
verwendet werden) in<br />
Deutschland, die im Jahr 2<strong>01</strong>6 bei ca. 475<br />
Mio. t lag, sind sowohl die Importe mit ca.<br />
10,7 Mio. t als auch die Exporte mit 22,3<br />
Mio. t sehr gering. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />
dass sich ein Transport dieser<br />
Massenrohstoffe über weite Strecken in<br />
der Regel wirtschaftlich nicht lohnt und<br />
eine regionale Versorgung gewährleistet<br />
ist.<br />
Quarz dient in Deutschland zur Produktion<br />
hochwertiger Gesteinskörnungen,<br />
aber auch als Rohstoff zur Herstellung<br />
von Spezialgläsern sowie Roh- und<br />
Ferrosilizium. Quarzsande werden u. a. in<br />
der Baustoffproduktion, der Wasseraufbereitung,<br />
zur Glasherstellung,<br />
in der Kunststoffproduktion<br />
(glasfaserverstärkte<br />
Kunststoffe<br />
u. a. für Rotoren von<br />
Windkraftanlagen), als<br />
Gießereisande sowie in<br />
der chemischen Industrie<br />
verwendet. Quarzkiese<br />
werden in der Wasseraufbereitung,<br />
in Baustoffen<br />
sowie zur Herstellung von<br />
Rohsilizium (nur Quarzkies<br />
und Quarz, nicht aber<br />
Quarzsand) verwendet.<br />
Quarzmehle sind zudem<br />
hochwertige Füllstoffe.<br />
Nach Detailrecherchen<br />
der BGR gibt es in<br />
Deutschland bei den Gewinnungsunternehmen<br />
hochwertiger, als<br />
Industriemineral genutzter Rohstoffe drei<br />
Quarzproduzenten, fünf Quarzkiesproduzenten<br />
bzw. 25 Quarzsand(stein)produzenten<br />
mit zusammen drei, sechs bzw. 41<br />
Gewinnungsstellen (Elsner 2<strong>01</strong>6).<br />
Die deutsche Produktion von Quarzsanden<br />
und -kiesen betrug laut MIRO im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>6 ca. 9,9 Mio. t. Sie war damit um<br />
rund 0,2 Mio. t höher als die des Vorjahres.<br />
Knapp 1,7 Mio. t Quarzsand wurden<br />
2<strong>01</strong>6 insgesamt exportiert, davon 71 %<br />
in die Beneluxstaaten. Rund 37.000 t der<br />
bundesdeutschen Quarzproduktion wurden<br />
für die Herstellung von Roh- bzw.<br />
Ferrosilizium genutzt.<br />
www.bgr.bund.de<br />
MAG’Impact ®<br />
BRECHEN SIE ALLE REKORDE!<br />
UNSERE LETZTEN VERSCHLEISS—<br />
FESTEN INNOVATIONEN HELFEN<br />
IHNEN DABEI<br />
Steinbrüche · Kieswerke · Baustoffrecycling<br />
Schlackeaufbereitung · Sandprodutkion<br />
MAG’Impact ®<br />
Prallbrecher mit vertikaler Welle<br />
ODER<br />
Process optimization products and services<br />
for high abrasion extracting industries.<br />
KONTAKT : +33 324 41 36 40<br />
AGGREGATES@MAGOTTEAUX.COM<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS WWW.MAGOTTEAUX.COM<br />
PERSPEKTIVEN
2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7<br />
2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />
14<br />
WIRTSCHAFT<br />
Passende Lieferanten finden? Das ist ganz einfach!<br />
Mittlerweile geht das Online-Karten-<br />
System „BSO Baustoffe-Standorte-<br />
Online“ des Stein-Verlages bereits in<br />
das vierte Marktjahr, denn wenn es<br />
auch wie gerade gestern erscheint,<br />
wurde die einfache Standortsuche 2<strong>01</strong>4<br />
entwickelt. Ein System mit Geschichte<br />
und erweiterten Möglichkeiten.<br />
Manche Menschen mögen es eher haptisch<br />
– sie wollen blättern! Aus diesem<br />
Grund gibt es die bereits seit mehr als<br />
30 Jahren im Stein-Verlag erscheinenden<br />
Standortkarten deutscher Werke<br />
verschiedener Baustoff-Industrien auch<br />
heute noch.<br />
Sie werden als übersichtliches Hilfsmittel<br />
zur Umfeldbetrachtung geschätzt<br />
und gewähren einen schnellen regionalen<br />
Lieferantenüberblick. Inzwischen<br />
sind darin insgesamt mehr als 7000<br />
Standorte mit Adressen und Kontaktdaten<br />
von Sand- und Kieswerken, Steinbrüchen,<br />
Transportbeton- sowie Asphaltmischwerken<br />
oder auch Baustoff-<br />
Recycling-Anlagen verzeichnet.<br />
Der wachsenden Nachfrage folgend,<br />
entwickelte der Verlag ab 2<strong>01</strong>4 parallel<br />
ein neues Online-System, das inzwischen<br />
unter dem Begriff „BSO Baustoffe-Standorte-Online“<br />
erfolgreich am<br />
Markt etabliert ist.<br />
Auch dieses beinhaltet alle Standorte<br />
und Adressdaten von Werken der oben<br />
benannten Branchen, bietet aber onlineaffinen<br />
Nutzern mit seiner Interaktivität<br />
noch eine ganze Menge mehr, da direkt<br />
aus dem System beispielsweise Preisanfragen<br />
an das Werk gestellt werden<br />
können. Neben den Standorten, Adressen,<br />
Kontaktdaten und Produkt-Angeboten<br />
hilft es also auch dabei, Geschäftsvorgänge<br />
zu verkürzen. Über<br />
Suchfunktionen lassen sich Orte und<br />
Firmen ganz einfach finden und nach<br />
Anklicken eines Werkes ist auch eine frei<br />
definierbare Umkreissuche problemlos<br />
möglich.<br />
Mineralische Massenbaustoffe gelten<br />
als transportkostenempfindliche Güter,<br />
die möglichst kurze Strecken zwischen<br />
Liefer- und Einbauort haben sollten. Hier<br />
bietet BSO mit seiner Routing- und Mapping-Funktion<br />
ebenfalls Unterstützung<br />
für blitzschnelle Streckenberechnungen<br />
sowie Angaben zum Streckenverlauf.<br />
Dank der im vergangenen Sommer neu<br />
recherchierten Daten speziell der Natur-<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Ausgabe<br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Ausgabe<br />
Bayern<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Hessen<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
Baden-Württemberg<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
KLASSIKER: Standort-Atlanten zum Blättern gehören nach wie vor zum Programm.<br />
INTERAKTION: Der Standort als Lieferant passt<br />
– ob auch Lieferfähigkeit und Preise passen,<br />
lässt sich rasch über eine Anfrage aus dem System<br />
ermitteln. Falls nicht, hilft die Umkreissuche<br />
dabei, eine geeignete Alternative zu finden.<br />
GENAUE ANGABEN zum Weg zwischen Lieferant und Nutzer liefert die Routing- und<br />
Mapping-Funktion.<br />
DEMO-VERSION: Vorher testen schafft Sicherheit und ist ausdrücklich zu raten, auch weil<br />
es später die Nutzung dank vorherigen Trainings vereinfacht. Screenshots: STV<br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
WIRTSCHAFT<br />
15<br />
steinbetriebe und Steinbrüche konnte<br />
eine exakte Geokodierung realisiert werden,<br />
dank der die Routing-Funktion in<br />
diesem Bereich eine ganz neue Qualität<br />
aufweist.<br />
Eigene Karten mit der Grafik-<br />
Exportfunktion erstellen<br />
Jeder Nutzer hat seine eigenen Anforderungen<br />
und Gewohnheiten. Eine gedruckte<br />
Karte im Büro ist noch immer ein<br />
hilfreiches Mittel, um dauerhaft einen<br />
schnellen Überblick zu er- und zu behalten.<br />
Auch hierfür bietet „BSO“ eine Lösung<br />
an: Anwender können über eine<br />
Grafik-Exportfunktion die Daten eines<br />
frei gewählten Kartenausschnitts auswählen<br />
und bei einer Online-Druckerei<br />
in Auftrag geben. Als Posterdruck kommt<br />
dann das Markt- oder Interessengebiet<br />
postwendend auf Papier zurück.<br />
Da sich niemand gerne bei Kaufentscheidungen<br />
vertut, erst recht nicht bei<br />
Online-Produkten, steht Interessenten<br />
unter http://bso.stein-verlaggmbh.de/<br />
eine Demo-Version mit eingeschränkten<br />
Funktionen und einer Erläuterung des<br />
Systems zum ausgiebigen Testen zur<br />
Verfügung.<br />
Als Systemvoraussetzung ist für<br />
„BSO Baustoffe-Standorte-Online“ lediglich<br />
eine normale Internet-Verbindung<br />
erforderlich. Damit kann BSO zielführend<br />
genutzt werden, egal wo und auf<br />
welchem Endgerät. Bei Kauf erhält der<br />
Nutzer die Zugangsdaten für seine<br />
Wunschbranche in seinem Wunschbundesland<br />
für einen Zeitraum von drei Jahren.<br />
Verlängerungen sind zu vergünstigten<br />
Konditionen zu haben.<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
ENTFESSELTES PAKET<br />
Deutliche Entbürokratisierung für<br />
die Branche in NRW<br />
Auf Empfehlung des NRW-Wirtschaftsministers<br />
Andreas Pinkwart<br />
hat das Kabinett noch im Dezember<br />
2<strong>01</strong>7 in einer Sitzung das sogenannte<br />
„Entfesselungspaket II“ beschlossen.<br />
Damit einher geht eine deutliche Entbürokratisierung<br />
für die Bau- und<br />
Rohstoffindustrie. Der Verband der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie (vero) hat<br />
mit Erleichterung auf die Maßnahmen<br />
reagiert. „Die Lage der Bau- und Rohstoffindustrie<br />
in NRW ist angespannt<br />
und die Unternehmen arbeiten am<br />
Limit, damit die steigende Nachfrage<br />
aus dem Straßen- und Brückenbau<br />
weitestmöglich gedeckt werden<br />
kann. Daher begrüßen wir die Regelungen<br />
sehr, die das „Entfesselungspaket<br />
II“ bringen wird“, so vero-Verbandspräsident<br />
Christian Strunk. Für<br />
die Branche ist vor allem bedeutsam,<br />
dass die Versorgungszeiträume für<br />
die Sicherung oberflächennaher,<br />
nicht energetischer Rohstoffe (Lockergesteine)<br />
demnach auf 25 Jahre<br />
angehoben werden sollen. Die Zeiträume<br />
für Festgestein (35 Jahre) bleiben<br />
konstant erhalten. Die Gesetzgebung<br />
gibt der Regionalplanung zudem<br />
die Möglichkeit, auch Reservegebiete<br />
auszuweisen.<br />
Die verpflichtende Festlegung von<br />
Vorranggebieten in den Regionalplänen<br />
soll aufgegeben werden. Durch<br />
die Abkehr von der Konzentrationszonenplanung<br />
soll ein höheres Maß an<br />
Flexibilisierung erreicht werden, sodass<br />
in Zukunft endlich auch Ausweisungen<br />
von Flächen, die sich im<br />
Nachhinein bei genauer Erkundung<br />
der Vorräte und ihrer Qualitäten als<br />
„unbrauchbar“ herausgestellt haben,<br />
korrigiert werden können.<br />
Hinzu kommt, dass auch die Verwaltungspraxis<br />
im Umweltbereich<br />
vereinfacht werden soll. Hierzu ist<br />
zeitnah eine Evaluierung der momentanen<br />
Situation angekündigt, der später<br />
eine Erarbeitung von Vorschlägen<br />
zur Vereinfachung, Modifikation und<br />
Beschleunigung von Genehmigungsverfahren<br />
folgt.<br />
Die potenziellen Änderungen<br />
durch das Entfesselungspaket II bewertet<br />
vero äußerst positiv: „Bereits<br />
im „Entfesselungspaket I“, das im<br />
September 2<strong>01</strong>7 beschlossen wurde,<br />
konnten Maßnahmen im Sinne der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie umgesetzt<br />
werden. Die Regelungen, die<br />
nun im „Entfesselungspaket II“ beschlossen<br />
wurden, sind ein weiterer<br />
wichtiger Schritt, damit unsere Mitgliedsunternehmen<br />
den steigenden<br />
Bedarf in NRW auch in Zukunft decken<br />
können“, zeigt sich vero-Hauptgeschäftsführer<br />
Raimo Benger zufrieden.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
SO SCHNELL KANN’S GEHEN.<br />
UND SO GUT.<br />
Der Backenbrecher mit der einzigartigen<br />
Doppelhub-Brechkinematik<br />
Powerscreen Premiertrak 400X<br />
Hochleistungs-Primärbrecher<br />
mit bis zu 400 t/h Durchsatz<br />
Jürgen Kölsch GmbH | www.koelsch.com<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
Sennebogen 825E_RecyclingAktiv.indd 1 30.05.2<strong>01</strong>7 07:21:04<br />
16<br />
WIRTSCHAFT<br />
Fachinformationen<br />
aus erster Hand<br />
druckfrisch …<br />
E 43690 Ausgabe 4/2<strong>01</strong>7<br />
52. Jahrgang | Nr. 03 | April-Mai 2<strong>01</strong>7<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2<strong>01</strong>7<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />
Image: © www.fotopizza.com<br />
HÖCHSTE<br />
LEISTUNG BEI<br />
GRÖSSTMÖGLICHER<br />
FLEXIBILITÄT<br />
ZUR SACHE Junge Großdenker<br />
Arbeitgeber der Zukunft begrüßen Fachnachwuchs zur steinexpo<br />
MACH MAL WAS Politische Arbeit<br />
Initiative für Branchenwahrnehmung – MIRO-Präsenz auf Parteitagen<br />
NASSGEWINNUNG Starke Geräte<br />
Restkiese und -sande aus Lagerstätten zuverlässig gewinnen<br />
PRAXIS Überlegte Investitionen<br />
Praktische Funktionalität entscheidet über neu oder „fast wie neu“<br />
• Ländlicher Wegebau<br />
Neues Regelwerk ist da<br />
• Asphaltstraßentagung<br />
Interview mit Bernd Nolle<br />
• Asphaltseminar 2<strong>01</strong>7<br />
Fachaustausch auf hohem Niveau<br />
ELEKTROBAGGER<br />
FÜR EFFIZIENTES RECYCLING<br />
GP Gesteins-Perspektiven<br />
Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,– €<br />
(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Inland . . . . . . 52,– €<br />
(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Ausland . . . . 62,– €<br />
(inkl. Versandkosten)<br />
asphalt<br />
Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . .<strong>18</strong>,– €<br />
(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Inland . . . . . 106,– €<br />
(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Ausland . . . 115,– €<br />
(inkl. Versandkosten)<br />
recycling aktiv<br />
kostenfrei<br />
… oder auch online!<br />
Alle Zeitschriften sind als<br />
E-Paper verfügbar mit Zugang<br />
zum digitalen Heftarchiv.<br />
webkiosk.stein-verlagGmbH.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Tel.:<br />
1/2<strong>01</strong>8<br />
+49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de
WIRTSCHAFT<br />
17<br />
SONDIERUNGSGESPRÄCHE<br />
Aufklaren nach wochenlangem Stochern im Nebel?<br />
Bauindustrie-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel äußerte sich<br />
Mitte Januar zufrieden zu den Ergebnissen der Sondierungsgespräche<br />
zwischen CDU, CSU und SPD: „Es geht endlich<br />
vorwärts und das mit den richtigen Vorzeichen! Wir unterstützen<br />
ausdrücklich das Ziel, den Investitionshochlauf für die Bundesverkehrswege<br />
mindestens auf dem heutigen Niveau zu verstetigen.<br />
Das vorgesehene Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz<br />
kann außerdem die Grundlage dafür schaffen, diese<br />
Gelder umzusetzen und den Mangel an baureifen Projekten zu<br />
beseitigen. Die Verhandler dürfen jedoch nicht vergessen, auch<br />
die Termin- und Kostensicherheit öffentlicher Bauprojekte anzugehen.<br />
Wir plädieren deshalb dafür, die Ergebnisse der Reformkommission<br />
„Bau von Großprojekten“ konsequent umzusetzen.<br />
Wir begrüßen außerdem, dass die soziale Wohnungsbauförderung<br />
fortgeführt und steuerliche Anreize im Wohnungsbau<br />
geschaffen werden sollen. Gleichzeitig müssen aber auch<br />
die Empfehlungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und<br />
Bauen weiterverfolgt werden. Wir setzen hier vor allem auf die<br />
Stärkung des seriellen Wohnungsbaus.<br />
Im Umweltbereich sehen wir für mögliche Koalitionsverhandlungen<br />
die Notwendigkeit, gerade die Mantelverordnung auf<br />
neue Füße zu stellen, um Zielkonflikte zwischen Boden-, Grundwasser-<br />
und Ressourcenschutz aufzulösen. Nur so können<br />
unsere Unternehmen ökologisch, wirtschaftlich und rechtssicher<br />
handeln. Das ist die Grundvoraussetzung für kostengünstiges<br />
und ökologisch nachhaltiges Bauen.“<br />
Insgesamt hat die gesamte deutsche Bauwirtschaft im Moment<br />
dennoch wenig Grund zur Klage. Sowohl beim Auftragseingang<br />
als auch der Arbeitskräfteentwicklung sind deutliche<br />
Zuwächse zu verzeichnen.<br />
www.bauindustrie.de<br />
Boom am Bau – Deutsche Bauindustrie<br />
hebt Prognose an<br />
Beschäftigte im Bauhauptgewerbe<br />
Erwarteter Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr<br />
2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8<br />
+15.000<br />
796.000<br />
790.000<br />
+1,9 %<br />
Umsatz<br />
im Bauhauptgewerbe in % zum Vorjahreszeitraum, nominal<br />
+7,5%<br />
© Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Ansprechpartner: Petra Kraus petra.kraus@bauindustrie.de<br />
+10.000<br />
2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8<br />
+4,0%<br />
+6,0%<br />
+6,0%<br />
Wirtschaftsbau Bau insgesamt<br />
Wohnungsbau Öffentlicher Bau<br />
806.000 +1,3 %<br />
+7,0%<br />
+5,0%<br />
+4,0%<br />
+5,5%<br />
Wirtschaftsbau Bau insgesamt<br />
Wohnungsbau Öffentlicher Bau<br />
AUFWÄRTS! Diese Richtung haben die Bauunternehmen lange<br />
vermisst. Die Prognose vom Tag der Bauindustrie 2<strong>01</strong>7 zeichnet<br />
auch für 2<strong>01</strong>8 ein sehr positives Bild. Grafik: HDB<br />
EM-REifEn in bEstER Qualität<br />
RE-MadE in GERMany<br />
Geprüft Alle Rösler Reifen sind sorgfältig geprüft und shearografiert<br />
für unsere höchsten Qualitätsansprüche<br />
VollständiG Service vor Ort, Montagen, Karkassenankauf, Zeus<br />
Polyfill Reifenfüllungen, Neureifen, Reparaturen und Runderneuerungen<br />
sprechen sie uns an für<br />
ihr individuelles angebot:<br />
tel +49 231 917078-00<br />
roesler@roesler-tyres.com<br />
www.roesler-tyres.com<br />
Vernetzt Unser INtReAd RdKS Sensor kontrolliert live temperatur,<br />
Profiltiefe und druck als Frühwarnsystem<br />
MassGeschneidert Individuelle Gummimischungen und<br />
Profile für jedes einsatzgebiet<br />
ÖkonoMisch Laufleistung von Qualitäts-Neureifen<br />
zum unschlagbaren Preis, plus 60 Jahre erfahrung<br />
und Innovation<br />
RÖslER<br />
tYRe INNOVAtORS<br />
1712_Roesler-Az-<strong>GesteinsPerspektiven</strong>_<strong>01</strong>.indd 1 <strong>18</strong>.12.17 13:31<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
<strong>18</strong><br />
FORSCHUNG<br />
Den Sturm meistern<br />
Handlungshinweise für die Gesteinsindustrie<br />
Die Gesteinsindustrie sieht sich mit neuen Unübersichtlichkeiten konfrontiert<br />
– sei es durch veränderte Planungsrahmenbedingungen,<br />
neue Anforderungen an die Bürgerbeteiligung oder in den bisherigen<br />
Ausmaßen ungekannten bürgerschaftlichen Widerstands. Im letzten<br />
Schritt eines AiF-geförderten Forschungsvorhabens hat sich das Forschungsteam<br />
SRE – Stadt und Regionalentwicklung der Universität<br />
Tübingen – mit Handlungsoptionen für die Gesteinsindustrie auseinandergesetzt.<br />
Ansätze möglicher Konfliktregelungen werden nachfolgend<br />
skizziert.<br />
In unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten<br />
stehen Konflikte „auf der Tagesordnung“,<br />
wie zum Beispiel die Auseinandersetzungen<br />
um das Großvorhaben Stuttgart 21,<br />
die vermutlich viele Menschen direkt vor<br />
Augen haben. Seit der Reaktorkatastrophe<br />
von Fukushima und der forcierten Energiewende<br />
entzünden sich zunehmend konflikthafte<br />
Proteste im Kontext des Baus von Windkraftanlagen<br />
oder neuen Stromtrassen. Auch die<br />
Einrichtung neuer Großschutzgebiete wie Nationalparke<br />
kann mit heftigen Spannungen<br />
verbunden sein, wie sich zuletzt im bayerischen<br />
Spessart manifestierte. Und vor dem<br />
Hintergrund weltpolitischer Konflikte um Nordkorea<br />
oder die Ukraine erscheint im Verhältnis<br />
beispielsweise der Widerstand gegen die Genehmigung<br />
(der Erweiterung) einer Gewinnungsstätte<br />
„leicht“ lösbar, doch im Großen<br />
wie im Kleinen zeigt sich die markante Herausforderung,<br />
wenn Betroffene „mitten im Sturm<br />
stehen“ und Entscheidungen treffen müssen.<br />
Wie soll agiert werden, wenn Unternehmen der<br />
Gesteinsindustrie mit neuen politisch-planerischen<br />
Anforderungen konfrontiert werden und<br />
auf unerwartet heftigen Widerstand seitens<br />
der Zivilgesellschaft stoßen? Wie lassen sich<br />
die „Schiffe“ der Gesteinsindustrie in stürmischen<br />
Zeiten navigieren? Um Unternehmen<br />
einen gewissen Kompass in die Hand zu<br />
geben, wurden seit Herbst 2<strong>01</strong>5 in einem AiFgeförderten<br />
Forschungsvorhaben Konflikte<br />
um die Rohstoffgewinnung in Deutschland<br />
ausführlich aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
beleuchtet (zu den Zwischenständen unter<br />
anderem Aschenbrand et al. 2<strong>01</strong>7; Weber,<br />
EISIGES VERHÄLTNIS und steigender<br />
Druck? Das muss nicht sein, wenn der richtige<br />
Weg zum Miteinander gefunden wird.<br />
Fotos: MIRO-Fotowettbewerb 2<strong>01</strong>7<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
FORSCHUNG<br />
19<br />
ANGST VOR STAUB, LÄRM UND VERKEHR? Oft sind es diese Aspekte, über die gesprochen<br />
werden muss.<br />
Jenal et al. 2<strong>01</strong>6). Im Folgenden wird zunächst<br />
eine kurze konfliktbezogene Rahmung<br />
vorgenommen, bevor Hinweise für<br />
die Gesteinsindustrie in den Mittelpunkt<br />
gerückt werden.<br />
Konflikte als Normalität anerkennen<br />
Bis heute hält sich vielfach wacker die<br />
Vorstellung, dass Konflikte vermieden<br />
oder unbedingt gelöst werden sollen.<br />
Diese kollidiert allerdings mit aktuellen<br />
gesellschaftlichen Wirklichkeiten in der<br />
Postmoderne, in der Unsicherheiten und<br />
Uneindeutigkeiten nicht ausbleiben<br />
(können) (dazu Bauman 1999, 2000;<br />
Kühne 2006). Die zunehmende Differenzierung<br />
(bspw. in Organisationen, Interessenvertretungen,<br />
Initiativen, Parteien,<br />
aber auch Studienfächern etc.) bedeutet<br />
einerseits eine zunehmende Komplexität<br />
sozialer Beziehungen, andererseits eine<br />
Zunahme an Sichtweisen und Weltverständnissen<br />
(Luhmann 2<strong>01</strong>7). Da die<br />
Gesellschaft nicht stabil ist, sondern<br />
sich stets wandelt, vollziehen sich ständige<br />
Konflikte um die Prioritäten der Gesellschaft,<br />
anerkannte Deutungen von<br />
Prozessen etc. So wird der Wirtschaftsentwicklung<br />
heute nicht mehr automatisch<br />
ein Vorrang gegenüber Naturschutz<br />
oder Lebensqualität eingeräumt. Belange<br />
des Einzelnen, ob Mensch oder Tier,<br />
sind nicht zwangsläufig beispielsweise<br />
einer schnelleren Verkehrsanbindung<br />
unterzuordnen. Widerstreitende Interessen<br />
befinden sich regelmäßig in Auseinandersetzungen.<br />
Ein Perspektivwechsel,<br />
den unter anderem bereits der mittlerweile<br />
als „Klassiker“ geltende Soziologe<br />
Ralf Dahrendorf in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts anregte,<br />
wird damit gerade auch für Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie bedeutsam.<br />
Dahrendorf (1972, S. 20) plädiert für ein<br />
Anerkennen von Konflikten: „Wer den<br />
Konflikt als eine Krankheit betrachtet,<br />
missversteht die Eigenart geschichtlicher<br />
Gesellschaften zutiefst; wer ihn in<br />
erster Linie „den anderen“ zuschreibt<br />
und damit andeutet, dass er konfliktlose<br />
Gesellschaften für möglich hält, liefert<br />
die Wirklichkeit und ihre Analyse utopischen<br />
Träumereien aus. Jede […] selbstgewisse<br />
und dynamische Gesellschaft<br />
kennt und anerkennt Konflikte in ihrer<br />
Struktur“. Zum einen sind Konflikte in<br />
Gesellschaften unausweichlich (Dahrendorf<br />
1961, S. 198, 1972, S. 21). Zum anderen<br />
erfüllen sie auch eine produktive<br />
Funktion, da durch sie Wandel und Fortschritt<br />
befördert werden: „Alles soziale<br />
Leben ist Konflikt, weil es Wandel ist. Es<br />
gibt in der menschlichen<br />
Gesellschaft<br />
nichts Beharrendes,<br />
weil es nichts Gewisses<br />
gibt. Im Konflikt<br />
liegt daher der<br />
schöpferische Kern<br />
aller Gesellschaft<br />
und die Chance der Freiheit“ (Dahrendorf<br />
1961, S. 235). Alle gesellschaftlichen<br />
Teile streben nach einer Verbesserung<br />
von Lebenschancen, die aber Restriktionen<br />
und Konkurrenzen unterliegen.<br />
Die Gemengelage unterschiedlicher<br />
Interessen, Wünsche und Erwartungen<br />
zu beobachten, zu analysieren und zu<br />
versuchen, nicht nur die eigene Sichtweise<br />
als sinnvoll zu betrachten, kann<br />
dabei helfen, eine Konflikt-Regelung zu<br />
„Aktives Zuhören wird zur<br />
Pflicht und zum Gebot, ebenso<br />
der Versuch, bei emotional aufgeladenen<br />
Situationen kein ‚Öl<br />
ins Feuer‘ zu gießen.“<br />
ermöglichen. Zu beachten ist explizit die<br />
zweite Worthälfte „Regelung“: Ralf Dahrendorf<br />
(1961, S. 225–230, 1972, S. 40–<br />
44; hierzu resümierend Kühne 2<strong>01</strong>7, S.<br />
40–41) hält weder die dauerhafte Lösung<br />
von Konflikten (da diese die Beseitigung<br />
der Ursachen von Konflikten, also letztlich<br />
der Ungleichheit von Menschen bedeutete)<br />
noch deren herrschaftliche Unterdrückung<br />
(da sich diese letztlich in<br />
blutigen Revolutionen auswüchse) für<br />
möglich, sondern setzt auf eine Regelung<br />
von Konflikten. Vier Aspekte sind<br />
für ihn entscheidend:<br />
Gegensätze müssen als berechtigt<br />
anerkannt werden. Es ist in Ordnung<br />
und legitim, dass um Veränderungen<br />
gerungen wird.<br />
Konkrete Konflikte in ihren spezifischen<br />
Ausprägungen sind zu bearbeiten,<br />
nicht deren allgemeine Ausgangspunkte.<br />
Verlässliche Partner müssen aufeinandertreffen,<br />
die in der Lage sind, für<br />
andere zu sprechen und für sie um<br />
Regelungen zu ringen.<br />
Gemeinsame Spielregeln sind aufzustellen<br />
und einzuhalten. Hierzu zählen<br />
Gleichberechtigung, ein Abrücken von<br />
Maximalforderungen, eine Fokussierung<br />
auf den konkreten Konfliktgegenstand<br />
und ein Akzeptieren getroffener<br />
Vereinbarungen (dazu auch Kühne<br />
2<strong>01</strong>8).<br />
Haben sich erst einmal Fronten verhärtet<br />
und treffen statt Gegnern unerbittliche<br />
Feinde aufeinander (hierzu<br />
Mouffe 2<strong>01</strong>4; Weber 2<strong>01</strong>8), wird es zu<br />
einer umso größeren Herausforderung,<br />
zu einer Regelung beizutragen, die für<br />
möglichst viele Beteiligte tragbar erscheint.<br />
Der Weg von einem Gespräch,<br />
das eine Tendenz<br />
zu einer gewissen<br />
Unnachgiebigkeit<br />
aufweist, bis hin zu<br />
einer gewaltsamen<br />
Auseinandersetzung<br />
ist zwar einerseits<br />
ein weiter, andererseits<br />
können unbedachte Schritte<br />
schnell auch zu einer Konflikteskalation<br />
führen, in der das Gegenüber immer<br />
mehr als unmoralisch diskreditiert wird.<br />
Mit diesem in Aushandlung zu kommen,<br />
wird dann weder als möglich noch als<br />
sinnvoll angesehen. Unternehmen der<br />
Gesteinsindustrie brauchen Verlässlichkeit<br />
und Zukunftsperspektiven, Naturschutzverbände<br />
sind auf einen Schutz<br />
von Natur und Umwelt bedacht, Bürger<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
20<br />
FORSCHUNG<br />
Gespräch mit<br />
Konflikt win-win-orientiert regelbar<br />
Tendenz zur Verhärtung<br />
polemisch werdende<br />
Debatte<br />
Drohung und Versuch,<br />
Position durchzudrücken<br />
feindschaftliche Eskalation,<br />
Konflikt forcieren<br />
Konflikt win-lose-orientiert<br />
konstituiert<br />
wünschen sich ein schönes Lebensumfeld<br />
jenseits von Hektik und Gefahren – so<br />
einmal stark reduzierend ein kleiner Teil<br />
der aktuellen Gemengelage um Rohstoffkonflikte<br />
in Deutschland. Für Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie reicht es nicht<br />
mehr aus, in ihrem Kerngeschäft der Gewinnung<br />
unterwegs zu sein. Sie sind als<br />
Stakeholder gefragt, die an vielen „Fronten“<br />
aktiv sind, darunter gerade auch aktive<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Nicht jeder<br />
Konflikt kann frühzeitig „eingefangen“<br />
Gegenüber als<br />
unmoralisch diskreditiert<br />
Drohungen wachsen an,<br />
Eskalation<br />
Ausübung von<br />
Gewalt<br />
Ziel, Feind<br />
zu vernichten<br />
gemeinsam gewaltsam<br />
lose-lose-Konfliktsituation<br />
in den Abgrund<br />
KONFLIKTESKALATIONSSTUFEN: Vom Gespräch bis in den Abgrund. Quelle: Darstellung Florian<br />
Weber, inhaltliche Grundlage Dahrendorf (1972) und Glasl (2<strong>01</strong>1)<br />
werden, doch kann ein präventives Handeln<br />
Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
helfen, nicht in eine Sackgasse ohne Ausweg<br />
gedrängt zu werden. Verschiedene<br />
Hinweise lassen sich hierzu formulieren.<br />
Von der Theorie zur Praxis:<br />
Handlungshinweise<br />
Darauf zu hoffen, dass sich bisher immer<br />
alle Vorhaben umsetzen ließen und dies<br />
auch in der Zukunft (mit genug Nachdruck)<br />
gelingen wird, ist nur denen anzuraten,<br />
die die Herausforderung in sich<br />
zuspitzenden Konflikten suchen – und<br />
die nicht die Zeichen der Zeit erkannt<br />
haben, dass gesellschaftliche Interessen<br />
vielfältig ausfallen. Vielmehr ergibt sich<br />
aus den einführenden Überlegungen<br />
und den Stufen der Konflikteskalation<br />
der zunächst allgemeine Rat, permanent<br />
das eigene Unternehmensumfeld zu beobachten,<br />
sich aktiv in lokale und regionale<br />
Belange einzubringen und auf Bedenkenträger<br />
oder besorgte Anwohner<br />
zuzugehen und sich gesprächsbereit zu<br />
zeigen. In unternehmerischer Perspektive<br />
ist eine dauerhafte Stakeholder-Analyse<br />
(also eine Befassung mit Personen,<br />
die für das Unternehmen relevant sind<br />
oder sein können, von Anwohnern über<br />
Lokalpolitiker bis hin zu Vertretern von<br />
Planungsbehörden und Naturschutzverbänden)<br />
angeraten, die einen sensiblen<br />
Blick dafür entwickelt, wer sich lokal –<br />
auch in spannungsgeladenen Vorhaben<br />
jenseits der Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe – engagiert und von welchen<br />
Erwartungen und Wünschen diese angetrieben<br />
erscheinen (dazu Reed et al.<br />
2009). Handelt es sich um Einzelne, um<br />
NEUSIEDLER: Einladungen in den Gewinnungsbetrieb sind anzuraten. Sie vermitteln oft ein ganz anderes Bild dessen, was hier neben der<br />
Produktion passiert und gehegt wird, als sich viele Leute vorstellen können.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
FORSCHUNG<br />
21<br />
BRECHEN SIE ALLE REKORDE!<br />
UNSERE LETZTEN VERSCHLEISS—<br />
FESTEN INNOVATIONEN HELFEN<br />
IHNEN DABEI<br />
FREIZEITNUTZEN in der „Zeit danach“. Gute Beispiele helfen, gemeinsame Visionen und<br />
Pläne zu entwickeln.<br />
größere Gruppen, um machtvolle Akteure?<br />
Wie berichtet die lokale/regionale<br />
Presse über Unternehmen und Zukunftsperspektiven?<br />
Was passiert auf<br />
Facebook, Instagram, Twitter? Sind Bürgerinitiativen<br />
aktiv oder in Gründung?<br />
Auch wenn Forderungen aus der eigenen<br />
Wahrnehmung heraus beispielsweise<br />
abstrus und nicht umsetzbar erscheinen,<br />
sollten diese nicht einfach<br />
abgetan werden, da auch diese eine<br />
ungeahnte Eigendynamik entfalten können.<br />
Das Gegenüber von unternehmerischen<br />
Zielen gebetsmühlenartig überzeugen<br />
zu wollen,<br />
gilt es gerade zu<br />
vermeiden. Zuhören,<br />
einschätzen,<br />
Wünsche und Erwartungen<br />
aufnehmen<br />
und die eigene<br />
Perspektive gegebenenfalls<br />
immer<br />
wieder aufs Neue erläutern, setzt Gespräche<br />
und Diskussionen fort und<br />
bricht diese nicht ab. Auch und insbesondere<br />
bei persönlichen Angriffen gilt<br />
es, Ruhe zu bewahren und nicht mit<br />
gleicher Münze zu kontern. Professionelles<br />
Konfliktmanagement und professionelle<br />
Schulungen zum Umgang mit herausfordernden<br />
Situationen gewinnen<br />
nicht von ungefähr an Bedeutung. Es ist<br />
keine Schwäche, sich beraten zu lassen<br />
und sich weiterzubilden – ganz im Gegenteil.<br />
Sich mit unterschiedlichen Stakeholdern<br />
und deren Perspektiven auseinanderzusetzen,<br />
kann dazu beitragen,<br />
die eigene Verhandlungsposition besser<br />
„In Bezug auf Politik und Planung<br />
auf unterschiedlichen administrativen<br />
Ebenen ist ein offener<br />
Umgang mit den Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie<br />
einzufordern.“<br />
abzustecken und auszuformulieren –<br />
und so auch einzuschätzen, zu welchen<br />
Zugeständnissen sich durchgerungen<br />
werden könnte. Zielsetzungen anderer<br />
einfach die Legitimität abzusprechen,<br />
endet – es sei noch einmal auf die Überlegungen<br />
Dahrendorfs verwiesen – in<br />
einer Verhärtung von Konfliktfronten. In<br />
allen innerhalb des Forschungsvorhabens<br />
untersuchten Fällen führte das Ignorieren<br />
oder Abtun von Forderungen,<br />
die bereits öffentlichkeitswirksam artikuliert<br />
wurden, für Unternehmen nicht zum<br />
Erfolg, sondern trug eher zu einer Verschärfung<br />
von Konflikten<br />
bei. In diesem<br />
Zuge gilt es<br />
auch, bei ersten<br />
Überlegungen zu<br />
neuen Vorhaben<br />
abzuschätzen,<br />
wann über diese<br />
informiert wird:<br />
Möglichst frühzeitige Information ist zu<br />
einer gewissen „Modebegrifflichkeit“<br />
geworden (zu Bürgerbeteiligung allgemein<br />
im Überblick beispielsweise Benighaus<br />
et al. 2<strong>01</strong>6; Sommer 2<strong>01</strong>5), doch so<br />
einfach ist es für Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
mit dem Ankauf von<br />
neuen Flächen jenseits exorbitant hoher<br />
Preise und weiterer Kontextabhängigkeiten<br />
nicht. Eine Bestimmung und Zuschärfung<br />
des Informationszeitpunktes<br />
ergibt sich allerdings darüber, was unbedingt<br />
verhindert werden sollte: „Ein<br />
,Projekt-Outing‘ durch Dritte zerstört<br />
Vertrauen oder verhindert dessen Aufbau“<br />
(Bock und Reimann 2<strong>01</strong>7, S. 2;<br />
Sonderlösung für<br />
die Zerkleinerung von<br />
abrasiven Materialien<br />
Für ihre Anwendung<br />
die erste Wahl<br />
Process optimization products and services<br />
for high abrasion extracting industries.<br />
KONTAKT : +33 324 41 36 40<br />
AGGREGATES@MAGOTTEAUX.COM<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS WWW.MAGOTTEAUX.COM<br />
PERSPEKTIVEN
22<br />
FORSCHUNG<br />
AM ENDE DES TAGES wird alles gut? Vielleicht nicht immer, aber mit dem passenden<br />
Ansatz kann vieles gelingen. Viel Erfolg!<br />
auch Langer 2<strong>01</strong>8). Vertrauen lässt sich<br />
mit einer unbedachten Aktion handstreichartig<br />
erschüttern. Dieses erneut<br />
aufzubauen, fällt hingegen ungemein<br />
schwieriger aus (siehe unter anderem<br />
anhand des Beispiels Stromnetzausbau<br />
Weber, Kühne et al. 2<strong>01</strong>6). Eine angepasste<br />
und transparente Unternehmenskommunikation<br />
wird damit heute immer<br />
wichtiger. Auf Kommunikationsprofis zu<br />
setzen, die sich in unterschiedliche<br />
Sichtweisen „einfühlen“ können, kann<br />
helfen (beispielhaft Holemans GmbH<br />
2<strong>01</strong>7). So können auch verlässliche Partner<br />
für strategische Allianzen gefunden<br />
werden (ein Beispiel NABU et al. 2004)<br />
– denn ohne Unterstützer wird eine Konfliktregelung<br />
immer weniger denkbar. In<br />
Bezug auf die vielen Schritte eines Vorhabens<br />
von den ersten Überlegungen<br />
bis zur Umsetzung der Folgenutzung gilt<br />
es, neben wirtschaftspolitischen Belangen<br />
Bürger und insbesondere direkt betroffene<br />
Anwohner einzubinden und<br />
nicht abzuspeisen: Vor einigen Jahren<br />
reichte vielleicht noch eine Informationsveranstaltung.<br />
Heute geht es aber um<br />
Möglichkeiten von Konsultation und Kooperation,<br />
das heißt, aktiven Einbezug<br />
der Zivilgesellschaft und von Trägern<br />
öffentlicher Belange, wodurch Planungsvorhaben<br />
durchaus auch zum Vorteil<br />
unterschiedlicher Stakeholder angepasst<br />
werden können. Formelle Verfahren<br />
sind weiterhin recht starr, doch auf<br />
informeller Ebene lässt sich immer mehr<br />
ermöglichen (dazu einführend Riedel et<br />
al. 2<strong>01</strong>5). Aktives Zuhören wird zur<br />
Pflicht und zum Gebot, ebenso der Versuch,<br />
bei emotional aufgeladenen Situationen<br />
kein „Öl ins Feuer“ zu gießen, wie<br />
bereits allgemein angerissen. Auch<br />
wenn es vielleicht paradox klingt, sollte<br />
gerade Worst-practice-Beispielen Beachtung<br />
geschenkt werden: Was ist andernorts<br />
schiefgelaufen? Wann und<br />
warum eskalierte eine Situation? Wann<br />
ging es durch den Gesichtsverlust vieler<br />
bergab? Hieraus kann allgemein gelernt<br />
werden, was als „no go“ vermieden werden<br />
sollte. Good-practice-Beispiele<br />
können dagegen Mut machen, nicht zu<br />
Literatur<br />
Artukovic, A., Aschenbrand, E. & Weber, F. (2<strong>01</strong>7). Der Stein des<br />
Anstoßes – Konflikte um die Rohstoffgewinnung zwischen Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Planung. Zwischenergebnisse eines praxisbezogenen<br />
Forschungsvorhabens. Naturschutz und Landschaftsplanung<br />
49 (11), 348–354.<br />
Aschenbrand, E., Kühne, O. & Weber, F. (2<strong>01</strong>7). Steinharter Widerstand?<br />
Bürgerinitiativen und die Akzeptanz der Rohstoffgewinnung.<br />
GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> (2/2<strong>01</strong>7), 8–12.<br />
Bauman, Z. (1999). Unbehagen in der Postmoderne. Hamburg:<br />
Hamburger Edition.<br />
Bauman, Z. (2000). Die Krise der Politik. Fluch und Chance einer<br />
neuen Öffentlichkeit. Hamburg: Hamburger Edition.<br />
Benighaus, C., Wachinger, G. & Renn, O. (2<strong>01</strong>6). Bürgerbeteiligung.<br />
Konzepte und Lösungswege für die Praxis. Frankfurt (Main): Wolfgang<br />
Metzner Verlag.<br />
Bock, S. & Reimann, B. (2<strong>01</strong>7). Das 3 x 3 einer guten Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
bei Großprojekten. Status quo und Perspektiven.<br />
eNewsletter Netzwerk Bürgerbeteiligung: <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7. http://www.<br />
netzwerk-buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-Dokumente/newsletter_beitraege/1_2<strong>01</strong>7/nbb_beitrag_reimann_<br />
bock_170406.pdf. Zugegriffen 21.08.2<strong>01</strong>7.<br />
Dahrendorf, R. (1961). Gesellschaft und Freiheit. Zur soziologischen<br />
Analyse der Gegenwart. München: Piper.<br />
Dahrendorf, R. (1972). Konflikt und Freiheit. Auf dem Weg zur Dienstklassengesellschaft.<br />
München: Piper.<br />
Glasl, F. (2<strong>01</strong>1). Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte,<br />
Beraterinnen und Berater (10. Auflage). Bern et al.: Haupt.<br />
Holemans GmbH (Hrsg.). (2<strong>01</strong>7). Stein im Brett. Gute Gründe für<br />
eine neue Kultur des Miteinanders am Niederrhein. Rees: Selbstverlag.<br />
Kühne, O. (2006). Landschaft in der Postmoderne. Das Beispiel des<br />
Saarlandes. Wiesbaden: DUV.<br />
Kühne, O. (2<strong>01</strong>7). Zur Aktualität von Ralf Dahrendorf. Einführung in<br />
sein Werk (Aktuelle und klassische Sozial- und<br />
Kulturwissenschaftler|innen). Wiesbaden: Springer VS.<br />
Kühne, O. (2<strong>01</strong>8). „Neue Landschaftskonflikte“ – Überlegungen zu<br />
den physischen Manifestationen der Energiewende auf der Grundlage<br />
der Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs. In O. Kühne & F. Weber<br />
(Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. 163–<strong>18</strong>6). Wiesbaden:<br />
Springer VS.<br />
Langer, K. (2<strong>01</strong>8). Frühzeitige Planungskommunikation – ein Schlüssel<br />
zur Konfliktbewältigung bei der Energiewende? In O. Kühne & F.<br />
Weber (Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. 539–556). Wiesbaden:<br />
Springer VS.<br />
Leifgen, P. (2<strong>01</strong>7). Bürgerentscheid aus heiterem Himmel – Wahlkampf<br />
für einen Steinbruch. In Holemans GmbH (Hrsg.), Stein im<br />
Brett. Gute Gründe für eine neue Kultur des Miteinanders am Niederrhein<br />
(S. 71–78). Rees: Selbstverlag.<br />
Luhmann, N. (2<strong>01</strong>7). Systemtheorie der Gesellschaft. Berlin: Suhrkamp.<br />
Mouffe, C. (2<strong>01</strong>4). Agonistik. Die Welt politisch denken (Bd. 2677).<br />
Berlin: Suhrkamp.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
FORSCHUNG<br />
23<br />
„Darauf zu hoffen, dass sich<br />
bisher immer alle Vorhaben umsetzen<br />
ließen und dies auch in<br />
der Zukunft gelingen wird, ist<br />
nur denen anzuraten, die die<br />
Herausforderung in sich zuspitzenden<br />
Konflikten suchen.“<br />
resignieren, ohne „Allheilrezepte“ bereitzustellen<br />
(dazu beispielsweise Leifgen<br />
2<strong>01</strong>7). Kommunikationsbezogen zeigen<br />
im Forschungsvorhaben untersuchte<br />
Fälle, dass noch aktiver mit regelmäßig<br />
vorgebrachten Vorwürfen (Artukovic et<br />
al. 2<strong>01</strong>7; Weber et al. 2<strong>01</strong>7) umgegangen<br />
werden sollte, ohne den eigenen Standpunkt<br />
zu verabsolutieren.<br />
Es geht eher<br />
darum, alternative<br />
Deutungsmuster<br />
zur Diskussion zu<br />
stellen und so eine<br />
andere Sicht auf die<br />
Dinge zu transportieren:<br />
Wie stark<br />
fällt Lärm im Vergleich<br />
zu sonstigem Alltagslärm aus?<br />
Wie hoch ist die Lkw-Belastung und wie<br />
ließe sich diese gegebenenfalls verringern?<br />
Welchen Nutzen generiert die<br />
Rohstoffförderung konkret vor Ort jenseits<br />
allgemein wirtschaftsbezogener<br />
Argumente? Wer sind die Gesichter hinter<br />
der Unternehmensfassade? Und wie<br />
steht es gerade auch mit der Kritik um<br />
„Natur- und Landschaftszerstörung“?<br />
Refugien für bedrohte Flora und Fauna<br />
und neue Landschaften sprechen eine<br />
andere Sprache als „Riesenlöcher“ oder<br />
„Kraterlandschaften“. Hiervon müssen<br />
sich Anwohner und Interessierte allerdings<br />
auch einen eigenen Eindruck verschaffen<br />
können – an Tagen der offenen<br />
Tür, Betriebsführungen, mit Angeboten<br />
für Schulklassen etc.<br />
In Bezug auf Politik und Planung auf<br />
unterschiedlichen administrativen Ebenen<br />
ist schließlich ein offener Umgang<br />
mit den Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
einzufordern: Egal ob die Gewinnung<br />
mineralischer<br />
Rohstoffe nun vollumfänglich<br />
als erforderlich<br />
angesehen<br />
oder eher als zu<br />
limitierend betrachtet<br />
wird – Politik<br />
muss verlässliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
schaffen, die<br />
planungsbezogen zur Anwendung kommen.<br />
Neuen Beteiligungsformaten ist<br />
mehr Raum einzuräumen, damit Bürgerbeteiligung<br />
nicht innerhalb von Verfahren<br />
ausgebremst wird. Gerade letzteren Aspekten<br />
ist in der kommenden Zeit forschungs-<br />
und anwendungsbezogen noch<br />
stärkere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
So weit, so gut. Und nun?<br />
Der Artikel erhält in einer komprimierten<br />
Version gewisse Hinweise und Denkanregungen.<br />
Hier hört es aber nicht auf.<br />
Eine Veröffentlichung der zentralen Forschungsergebnisse<br />
ist in Vorbereitung<br />
DANKSAGUNG<br />
Die Inhalte dieses Artikels basieren<br />
auf Ergebnissen eines zwischen<br />
2<strong>01</strong>5 und 2<strong>01</strong>7 durchgeführten Forschungsvorhabens.<br />
Das IGF-Vorhaben<br />
<strong>18</strong>874 N der „Forschungsgemeinschaft<br />
Mineralische Rohstoffe<br />
e.V. – MIRO“ in Köln wurde über die<br />
AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen „Otto<br />
von Guericke“ e.V.) im Rahmen des<br />
Programms der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF) vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestags<br />
gefördert. Der besondere Dank<br />
der Autoren gilt den MIRO-Geschäftsführern<br />
Walter Nelles, Christian<br />
Haeser, den Mitgliedern des<br />
projektbegleitenden Ausschusses,<br />
der Redaktion GP sowie den Mitgliedern<br />
des Tübinger Projektteams für<br />
ihre Unterstützung<br />
NABU, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V., IG BCE & Industriegewerkschaft<br />
BAU. (2004). Gemeinsame Erklärung. Rohstoffnutzung in Deutschland. http://www.baustoffindustrie.de/root/img/pool/downloads/gem-rohstoff-erklaerung.pdf.<br />
Zugegriffen<br />
03.11.2<strong>01</strong>4.<br />
Reed, M. S., Graves, A., Dandy, N., Posthumus, H., Hubacek, K., Morris, J., Prell, C., Quinn,<br />
C. H. & Stringer, L. C. (2009). Who’s in and why? A typology of stakeholder analysis methods<br />
for natural resource management. Journal of Environmental Management 90, 1933–<br />
1949. DOI: 10.1<strong>01</strong>6/j.jenvman.2009.<strong>01</strong>.0<strong>01</strong>.<br />
Riedel, W., Lange, H., Jedicke, E. & Reinke, M. (Hrsg.). (2<strong>01</strong>5). Landschaftsplanung. Berlin<br />
et al.: Springer Berlin Heidelberg.<br />
Sommer, J. (Hrsg.). (2<strong>01</strong>5). Kursbuch Bürgerbeteiligung #1. Berlin: Verlag der Deutschen<br />
Umweltstiftung.<br />
Weber, F. (2<strong>01</strong>8). Von der Theorie zur Praxis – Konflikte denken mit Chantal Mouffe. In O.<br />
Kühne & F. Weber (Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. <strong>18</strong>7–206). Wiesbaden: Springer<br />
VS.<br />
Weber, F., Kühne, O., Jenal, C., Sanio, T., Langer, K. & Igel, M. (2<strong>01</strong>6). Analyse des öffentlichen<br />
Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungsempfehlungen<br />
für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau.<br />
Ressortforschungsbericht. https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/<br />
urn:nbn:de:0221-2<strong>01</strong>6050414038/3/BfS_2<strong>01</strong>6_3614S80008.pdf. Zugegriffen 16.10.2<strong>01</strong>7.<br />
Weber, F., Jenal, C. & Kühne, O. (2<strong>01</strong>6). Facetten und Sichtweisen zur Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe. <strong>GesteinsPerspektiven</strong> (3/2<strong>01</strong>6), 42–47. https://www.yumpu.com/de/<br />
document/view/55524914/gp-gesteinsperspektiven-03–16. Zugegriffen 06.06.2<strong>01</strong>6.<br />
Weber, F., Jenal, C. & Kühne, O. (2<strong>01</strong>7). Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe als landschaftsästhetische<br />
Herausforderung. Eine Annäherung aus sozialkonstruktivistischer<br />
Perspektive. In O. Kühne, H. Megerle & F. Weber (Hrsg.), Landschaftsästhetik und Landschaftswandel<br />
(S. 245–266). Wiesbaden: Springer VS.<br />
und wird in der ersten Jahreshälfte beim<br />
Verlag Springer VS in der Reihe Raum-<br />
Fragen erscheinen. Eine ausführliche<br />
Handreichung wurde ebenfalls durch<br />
das Forschungsteam erarbeitet, die derzeit<br />
als Publikation für die Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie vorbereitet wird.<br />
Um veränderten Planungsrahmenbedingungen<br />
nachzugehen, wurde ein AiF-<br />
Folgeprojekt, das in den Jahren 2<strong>01</strong>8 bis<br />
2020 umgesetzt wird, erfolgreich auf den<br />
Weg gebracht<br />
Ein Beitrag von Dr. Florian Weber und<br />
Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne, Eberhard Karls<br />
Universität Tübingen, SRE – Stadt- und<br />
Regionalentwicklung<br />
www.geo.uni-tuebingen.de/sre<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
24<br />
FORSCHUNG<br />
EU-PROJEKT IN REFERENZGEBIETEN<br />
Die Zukunft der Rohstofferkundung in Europa<br />
ROHSTOFFERKUNDUNG aus der Luft. Hubschrauber sind eine der Plattformen für innovative<br />
Technologien, die das Projekt Infact nutzt. Foto: Robert Zimmermann<br />
Europa soll attraktiver für die Erkundung<br />
von Rohstoffen werden. Dazu wollen<br />
Partner aus Forschung und Industrie innovative<br />
Technologien entwickeln und<br />
unter realitätsnahen Bedingungen testen.<br />
Zu diesem Zweck sollen drei europäische<br />
Referenzgebiete in Deutschland<br />
(Geyer), Finnland (Sakatti) und Spanien<br />
(Gerena, Minas de Ríotinto) etabliert<br />
werden. Dafür investiert die EU in den<br />
nächsten drei Jahren rund 5,6 Mio. Euro<br />
in das neue Forschungsprojekt „Infact“<br />
(Innovative, Non-Invasive and Fully Acceptable<br />
Exploration Technologies), in<br />
dem sich 17 Partner aus sieben Ländern<br />
zusammengeschlossen haben. Koordiniert<br />
wird das Vorhaben durch das Helmholtz-Institut<br />
Freiberg für Ressourcentechnologie<br />
(HIF) am Helmholtz-Zentrum<br />
Dresden-Rossendorf.<br />
Da der Erfolg neuer Erkundungsprojekte<br />
zunehmend auch davon abhängt,<br />
ob es gelingt, möglichst viele Interessengruppen<br />
aus der Zivilgesellschaft einzubinden,<br />
vereint Infact Partner aus Wissenschaft<br />
und Forschung, Industrie,<br />
staatlichen Behörden und gemeinnützigen<br />
Organisationen mit Bevölkerungsgruppen,<br />
die von Exploration betroffen<br />
sind.<br />
Ziel ist, Europa als Standort für aktive<br />
Rohstofferkundung wieder attraktiv zu<br />
machen und dadurch auch langfristig zu<br />
einer sicheren Versorgung der EU mit<br />
Ressourcen beizutragen. Denn obwohl<br />
der Kontinent einer der größten Nutzer<br />
von metallischen und mineralischen<br />
Rohstoffen ist und auf eine lange Bergbaugeschichte<br />
zurückblickt, wird die<br />
Erkundung neuer Lagerstätten durch<br />
soziale, politische und technische Hürden<br />
erschwert. Diese Herausforderungen<br />
wollen die Projektbeteiligten in Angriff<br />
nehmen.<br />
Infact teilt sich dazu in die drei Säulen<br />
Dialog, Innovation und Reform auf. Mit<br />
der Säule „Dialog“ ist das Ziel verbunden,<br />
die gesellschaftliche Akzeptanz für<br />
moderne Erkundung zu steigern. Bei der<br />
Säule „Innovation“ geht es um eine neue<br />
Generation von Methoden und Prozessen<br />
in der Exploration. Diese verringern<br />
die Eingriffe in den Boden und stoßen<br />
gleichzeitig in neue Dimensionen vor.<br />
Dazu sollen zum Beispiel Multisensor-<br />
Drohnen zum Einsatz kommen, die unterschiedliche<br />
Messsensoren miteinander<br />
kombinieren, sodass mehr mineralogische<br />
Informationen als bisher gleichzeitig<br />
gewonnen werden können.<br />
Um die neuen Methoden unter realitätsnahen<br />
Bedingungen zu testen sowie<br />
ihre Leistungsfähigkeit im Vergleich mit<br />
klassischen Verfahren zu bewerten, werden<br />
die drei durch aktiven oder historischen<br />
Bergbau gekennzeichneten europäischen<br />
Referenzgebiete eingerichtet.<br />
Die Technologien werden dort von Helikoptern,<br />
Flugzeugen und Drohnen aus<br />
zum Einsatz kommen. Nach Projektabschluss<br />
sollen die Gebiete für die globale<br />
Industrie langfristig zugänglich sein,<br />
um neue Explorationstechnologien zertifizieren<br />
zu lassen. Ein Verfahren dafür<br />
soll im Rahmen von Infact aufgebaut<br />
werden.<br />
Das deutsche Projekt mit einer langen<br />
Bergbautradition (bekannt sind Vorkommen<br />
an Zinn, Zink, Wolfram, Molybdän,<br />
Kupfer, Eisen, Silber und Indium) repräsentiert<br />
die Region Mitte. In dessen Zentrum<br />
liegt die Kleinstadt Geyer im Erzgebirge.<br />
Aufbauend auf dem Dialog mit der<br />
Bevölkerung sowie der Erforschung<br />
neuer Technologien soll in der Säule<br />
„Reform“ ein Wegweiser für moderne<br />
Exploration erstellt werden, der unter<br />
anderem einen Handlungsleitfaden für<br />
die Politik enthält, mit dem Ziel, Europa<br />
für Bergbau und Investoren attraktiv zu<br />
machen.<br />
www.hzdr.de/infact<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
Abbruchtechnik,<br />
Gewinnung und Recycling<br />
D i e A B Z - F a c h b e i l a g e n 2 0 1 8<br />
1/1 Gipo<br />
F A C H B E I L A G E N<br />
Abbruchtechnik<br />
❯ ABZ-Ausgabe 24/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 15.06.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: 12.06.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 06.06.2<strong>01</strong>8<br />
❯ ABZ-Ausgabe 38/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 21.09.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: <strong>18</strong>.09.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 12.09.2<strong>01</strong>8<br />
❯ ABZ-Ausgabe 49/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 07.12.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: 04.12.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 28.11.2<strong>01</strong>8<br />
F A C H B E I L A G E N<br />
Gewinnung und Recycling<br />
❯ ABZ-Ausgabe 25/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 22.06.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: 19.06.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 13.06.2<strong>01</strong>8<br />
❯ ABZ-Ausgabe 39/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 28.09.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: 25.09.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 19.09.2<strong>01</strong>8<br />
❯ ABZ-Ausgabe 50/2<strong>01</strong>8<br />
Er schei nungs ter min: 14.12.2<strong>01</strong>8<br />
An zei gen schluss: 11.12.2<strong>01</strong>8<br />
Red ak tions schluss: 05.12.2<strong>01</strong>8<br />
Wo chen zeitung für das ge sam te Bau we sen<br />
KONTAKT<br />
ABZ-Redaktion: Tel. (05 11) 6 74 08-60/61/62/64/68 · Fax (05 11) 6 74 08-53 · E-Mail: abz-bachmann@patzerverlag.de<br />
ABZ-Werbeabteilung: Tel. (05 11) 6 74 08-30/31/35/42/46 · Fax (05 11) 6 74 08-53 · E-Mail: abz-werbung@patzerverlag.de
26<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& PARTNERSCHAFTEN<br />
Freundliche Übernahme vergrößert Portfolio und Know-how<br />
GEMEINSAME FREUDE: HS-Schoch-Geschäftsführer<br />
Marcel Schoch (l.) und Hermann<br />
Schoch (r.) mit bsg-Geschäftsführer<br />
Thomas Lang. Foto: HS-Schoch<br />
Die in Eglhausen nahe München ansässige<br />
bsg GmbH ist ein 1979 gegründeter<br />
Familienbetrieb, der sich mit Baumaschinenzubehör,<br />
Schnellwechselsystemen,<br />
Sonderfertigungen, Reparaturen<br />
und Verschleißteilen einen Namen gemacht<br />
hat. Daneben betreibt das Unternehmen<br />
einen Mietpark, in dem neben<br />
eigenen Produkten auch spezielle Anbaugeräte<br />
für Abbrucharbeiten zur Verfügung<br />
stehen. Zum Jahreswechsel übernahm<br />
die HS-Schoch-Gruppe 100 % der<br />
bsg sowie zeitgleich auch Teile der angegliederten<br />
BAS GmbH (Bavaria Abbruchgeräte<br />
Service). Mit diesen beiden Firmen<br />
baut HS-Schoch sein Angebot nunmehr<br />
nochmals aus. Neben Standards wie Verkauf,<br />
Service, Regeneration und Instandhaltung<br />
von Baumaschinenzubehör, die<br />
längst als Schoch-Kernkompetenzen<br />
gelten, bereichern spezielle Abbruchgeräte<br />
und neue Produkte wie die patentierte<br />
ORO-Hochkippschaufel mit Drehmotor<br />
das Sortiment.<br />
Senior-Geschäftsführer Hermann<br />
Schoch zum Deal: „Die ganze Schoch-<br />
Gruppe freut sich, die bsg GmbH mit<br />
ihrem Geschäftsführer Thomas Lang an<br />
Bord zu haben. Wir sind uns sehr sicher,<br />
dass dieser Zukauf ein Vorteil für uns<br />
alle, ganz besonders aber für unsere<br />
Kunden sein wird. Neben den neuen<br />
Produkten und dem Mietpark der bsg<br />
ergeben sich Vorteile aus diesem weiteren<br />
Standort. Wir sind deutschlandweit<br />
nunmehr mit vier Werken vertreten.<br />
Diese produzieren nicht nur, sondern<br />
sind auch Anlaufstellen für all unsere<br />
Dienstleistungen. Das bedeutet, dass<br />
wir auch bei ‚Notfällen‘ in der Nähe sind.<br />
Und genau das ist der Service, den unsere<br />
Kunden wünschen und den wir garantieren<br />
wollen.“<br />
www.hs-schoch.de<br />
Unter einem Dach<br />
Zum Jahreswechsel verkaufte der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Ernst<br />
Prost seine Liqui-Moly-Unternehmensanteile<br />
an die Würth-Gruppe. Damit soll der<br />
Fortbestand von Liqui Moly und Méguin<br />
für die Zukunft sichergestellt werden.<br />
Prost begründete seine Entscheidung<br />
mit dem Wunsch, Mitarbeiter und<br />
Unternehmen auch in Zukunft versorgt<br />
zu wissen. Zur Würth-Gruppe, die seit<br />
fast 20 Jahren stiller Teilhaber bei Liqui<br />
Moly ist, besteht zudem eine lange Beziehung.<br />
Zwar ist sie mit über 70.000<br />
Mitarbeitern und 12,5 Mrd. Euro Umsatz<br />
ungleich größer, aber gleichfalls ein Familienunternehmen,<br />
was Prost in seiner<br />
Entscheidung bestärkte.<br />
Abgesehen vom Eigentümerwechsel<br />
soll sich nichts ändern. Liqui Moly bleibt<br />
auch weiterhin ein eigenständiges Unternehmen<br />
innerhalb der Würth-Gruppe,<br />
Ernst Prost bleibt Geschäftsführer<br />
und auch für die Beschäftigten ändert<br />
sich nichts.<br />
www.liqui-moly.de<br />
Händler in Mittelhessen<br />
Seit Mitte 2<strong>01</strong>7 ist Andreas<br />
Söhnel Hyundai-<br />
Händler für das Gesamtprogramm<br />
der Marke.<br />
Das in Buseck bei Gießen<br />
ansässige und 1983<br />
gegründete Baumaschinen<br />
Handels- und Serviceunternehmen<br />
Roth +<br />
Söhnel GmbH ist aus der<br />
Niederlassung eines<br />
ehemaligen größeren<br />
Baumaschinenhändlers<br />
hervorgegangen.<br />
Das Verkaufsgebiet<br />
IN SZENE GESETZT: Die Roth + Söhnel GmbH ist seit<br />
einigen Monaten Repräsentant für das Hyundai-Vollprogramm<br />
in Mittelhessen. Foto: Roth+Söhnel<br />
umfasst rund 70 km Luftlinie um den Firmenstandort und wird im Westen von<br />
Limburg, im Süden von Frankfurt, im Osten von Fulda und im Norden von<br />
Frankenberg/Eder begrenzt. Die Entscheidung zur Zusammenarbeit verdichtete<br />
sich nach Kontakten auf der Bauma 2<strong>01</strong>6. Anschließend konkretisierten<br />
sich die Verhandlungen der Partner. Überzeugt hatte Geschäftsführer Andreas<br />
Söhnel unter anderem die Online-Anbindung an das Hyundai-Ersatzteilsystem<br />
und die umfassende Unterstützung und Schulung der Mitarbeiter auf die unterschiedlichen<br />
Gerätetypen.<br />
www.hyundai.eu<br />
www.rs-baumaschinen.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
AKTUELL<br />
27<br />
Systematisch geteilte Verantwortung<br />
Seit 1. Januar 2<strong>01</strong>8 ist die Atlas Copco<br />
Hydraulic Attachment Tools Division Teil<br />
von Epiroc. Gemäß der Planung wird<br />
Atlas Copco dieses Unternehmen Mitte<br />
2<strong>01</strong>8 ausgliedern und dann alle Produkte<br />
der Division mit dem Epiroc-Produktbranding<br />
ausliefern.<br />
Für die Hydraulic Attachment Tools<br />
Divison wird sich außer der Marke nichts<br />
verändern. Die Produkte werden an den<br />
gleichen Standorten produziert, von den<br />
gleichen R&D-Teams entwickelt und den<br />
bekannten Vertriebsmitarbeitern vermarktet.<br />
Die Division produziert und vermarktet<br />
ein Produktsortiment von 100<br />
verschiedenen hydraulischen Anbaugeräten<br />
für Bagger, darunter mit dem HB<br />
10000 den größten in Serie gefertigten<br />
Hydraulikhammer der Welt.<br />
Die Zustimmung der Aktionäre 2<strong>01</strong>8<br />
vorausgesetzt, wird sich Atlas Copco<br />
somit in zwei separate globale Unternehmensgruppen<br />
aufteilen: Atlas Copco<br />
fokussiert die Industrie und Epiroc die<br />
Sektoren Bergbau, Infrastruktur sowie<br />
natürliche Ressourcen.<br />
www.atlascopco.com<br />
www.epiroc.com<br />
OPTIMISTISCH: Goran Popovski, President<br />
Hydraulic Attachment Tools Division, sieht<br />
positive Effekte. Foto: AtlasCopco<br />
60 – 20 – 2<strong>01</strong>8<br />
Drei gute Gründe für ein Treffen<br />
Das alte Jahr Revue passieren lassen,<br />
sich für gute Zusammenarbeit bedanken<br />
und einen Blick in die nähere Zukunft<br />
der Branche riskieren: Rund 100<br />
Gäste aus Mitgliedsunternehmen und<br />
Partnerverbänden sowie zahlreiche<br />
Behördenvertreter aus allen Teilen des<br />
Verbandsgebietes fanden sich dafür<br />
Anfang Januar in Leipzig zum Neujahrsempfang<br />
des Unternehmerverbandes<br />
Mineralische Baustoffe<br />
(UVMB) ein.<br />
Darüber hinaus gab es in diesem<br />
Jahr noch einen besonderen Anlass für<br />
das erste Stelldichein der Saison, denn<br />
der Verband feierte gleichzeitig auch<br />
das 20-jährige Dienstjubiläum und den<br />
60. Geburtstag seines Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Steffen Wiedenfeld.<br />
Und so ließen sich viele Unternehmer,<br />
aktuelle und ehemalige Verbandskollegen<br />
sowie langjährige Wegbegleiter<br />
nicht die Gelegenheit entgehen, persönlich<br />
und herzlich zu diesen Meilensteinen<br />
zu gratulieren.<br />
Die Auftragslage für die heimische<br />
Baustoffindustrie habe sich im vergangenen<br />
Jahr sowohl regional als auch in<br />
Bezug auf die verschiedenen Baustoffsparten<br />
durchaus unterschiedlich<br />
gestaltet, insgesamt jedoch weitestgehend<br />
positiv entwickelt, resümierte der<br />
UVMB-Vorstandsvorsitzende Michael<br />
Müller in seiner Ansprache die vergangenen<br />
Monate. Dieser Aufwärtstrend<br />
werde sich auch 2<strong>01</strong>8 seiner Einschätzung<br />
nach fortsetzen. Zugleich unterstrich<br />
Müller die Notwendigkeit einer<br />
gemeinsamen, starken Interessenvertretung<br />
durch den Verband und dankte<br />
allen Verbandsmitarbeitern für den geleisteten<br />
Einsatz im vergangenen Jahr.<br />
Für 2<strong>01</strong>8 steht erneut viel Einsatz<br />
auf der Tagesordnung. So wartet der<br />
Terminkalender wieder mit einem breit<br />
gefächerten Angebot an Schulungen,<br />
Tagungen und Seminaren für Unternehmer<br />
und ihre Mitarbeiter auf. Es gilt<br />
zudem, sich in den technischen Gremien<br />
weiterhin aktiv einzubringen und<br />
den Dialog mit Genehmigungsbehörden<br />
und der breiten Öffentlichkeit zu<br />
verstärken. Insbesondere gilt es, Lösungswege<br />
aus dem Fachkräftemangel<br />
der Branche heraus zu finden.<br />
www.uvmb.de<br />
AUFTAKT UND ZWISCHENBILANZ(EN): Beim Neujahrsempfang des UVMB würdigten Gäste und Gastgeber nicht nur ihre erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit, sondern auch die Stärke der aus einstmals drei kleineren Verbänden geschmiedeten Kraft UVMB sowie das<br />
20-jährige Dienstjubiläum und den 60. Geburtstag von Hauptgeschäftsführer Dr. Steffen Wiedenfeld (Foto r., l.). Alle Aspekte wurden<br />
von Michael Müller und weiteren Rednern gewürdigt. Fotos: Michael Schlutter/PR Fakt<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
28<br />
AKTUELL<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Award und ein Platz im Museum<br />
Case erhielt in der Kategorie „Industriedesign“ den renommierten<br />
Good Design Award des Chicago Athenaeum: Museum of Architecture<br />
and Design und European Centre for Architecture Art Design and<br />
Urban Studies.<br />
Speziell galt der Preis den Radladern der G-Serie – der jüngsten<br />
Generation dieser Maschinenbaureihe. Diese sind mit neu entwickelter<br />
Kabine und einem revolutionären Frontscheiben-Design erhältlich.<br />
Das Besondere daran ist die Rundumsicht: Die einteilige Frontscheibe<br />
ermöglicht eine ungehinderte Sicht nach vorn, während mehrere<br />
konvexe Rückspiegel, eine Rückfahrkamera, eine schlanke Motorhaube<br />
und eine Heckscheibenheizung für hervorragende Sicht nach<br />
hinten sorgen. Als Gewinner des Awards wird das Radlader-Design<br />
der Case-G-Serie nun in die ständige Sammlung des Museums aufgenommen.<br />
www.casece.com.<br />
RUNDUMBLICK: Case erhielt für seine Radlader der G-Serie den Good<br />
Design Award. Foto: Case<br />
Bestwerte bei<br />
Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz<br />
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen<br />
MIRO und der BG RCI zur Initiative „Vision<br />
Zero. Null Unfälle. Gesund arbeiten“ wurden anlässlich<br />
der Protect am 14. November 2<strong>01</strong>7 in Bamberg<br />
auch die Preisträger der MIRO-Arbeitssicherheitswettbewerbe<br />
ausgezeichnet. Rund 350 Arbeitsschutzverantwortliche<br />
aus allen Branchen der bei<br />
der BG RCI versicherten Unternehmen ließen sich<br />
von Walter Nelles, stellv. MIRO-Hautgeschäftsführer,<br />
über den jährlich durchgeführten Wettbewerb<br />
und das Meldeprozedere informieren.<br />
Die jährlich erhobene Unfallstatistik mit kombiniertem<br />
Arbeitssicherheitswettbewerb ist eine der<br />
zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen, die MIRO<br />
für die Mitgliedsunternehmen bereithält, um die betriebliche<br />
Sicherheitsarbeit zu verbessern. Relevant<br />
für den Arbeitssicherheitswettbewerb ist ein errechneter<br />
Sicherheitsindex, der als Maßzahl die geleisteten<br />
Arbeitsstunden den eingetretenen Unfällen<br />
gegenüberstellt.<br />
Insgesamt nahmen 300 Unternehmen aus der<br />
Gesteinsindustrie an beiden Wettbewerben in 2<strong>01</strong>7<br />
teil, <strong>18</strong>3 davon waren komplett unfallfrei. Neben den<br />
jeweils sechs verliehenen Urkunden in Gold, Silber<br />
und Bronze pro Gesteinssparte (Kies und Sand<br />
sowie Naturstein gelten als jeweils eine Kategorie),<br />
die auf der Protect verliehen wurden, erhielten etwa<br />
weitere 50 Unternehmen Belobigungen für jeweils<br />
drei, fünf und sieben Jahre Unfallfreiheit in Folge.<br />
ww.bv-miro.org<br />
ONLINE-SHOP<br />
Erleichterung für Eidgenossen<br />
Atlas Copco ist in der Schweiz mit einem eigenen Shop online<br />
gegangen. Schweizer Kunden können ab sofort leichte Verdichtungsgeräte,<br />
Bauwerkzeuge sowie Maschinen für die Betonbearbeitung<br />
auf Deutsch, Französisch und Italienisch direkt online<br />
bestellen. Der Fokus liegt auf Maschinen, die sich schnell und<br />
problemlos per Spedition versenden lassen wie Vibrationsstampfer,<br />
Rüttelplatten, Betonrüttler und Drucklufthämmer. Künftig sollen<br />
auch in weiteren mitteleuropäischen Ländern Internetshops<br />
eingerichtet werden.<br />
www.atlascopco-shop.ch<br />
SCHWEIZER ENDKUNDEN können ab sofort online<br />
Werkzeuge und Maschinen bestellen. Foto: Atlas Copco<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
AKTUELL<br />
29<br />
Mehrfach ausgezeichnete Designqualität<br />
PREISTRÄGER HOCH ZWEI: Der Telelader T46-7 und die XPower-Großradlader gewannen den German Design Award 2<strong>01</strong>8. Fotos:Liebherr<br />
Liebherr konnte sich für den Telelader<br />
T46-7 und seine Radlader L 550 bis L 586<br />
XPower jeweils den German Design<br />
Award 2<strong>01</strong>8 in der Kategorie „Excellent<br />
Product Design“ sichern. Optimale Sichtverhältnisse<br />
und der dynamische Auftritt<br />
des Teleladers sowie das intelligente und<br />
funktionale Design der XPower-Radlader<br />
überzeugten die Expertenjury.<br />
Der German Design Award zählt zu<br />
den anerkanntesten Design-Wettbewerben<br />
weltweit. In einer zweitägigen Jurysitzung<br />
wurden über 5000 Einreichungen<br />
begutachtet. Mit dem T46-7 siegte eines<br />
der acht neuen Liebherr-Teleskopladermodelle,<br />
die es ab sofort in insgesamt 26<br />
unterschiedlichen Varianten gibt.<br />
Für die neueste Generation der großen<br />
Radlader von Liebherr ist der German<br />
Design Award nach iF und Red Dot<br />
bereits der dritte renommierte Design-<br />
Preis in der Trophäensammlung. Bei der<br />
Designentwicklung standen neben<br />
einem kraftvollen Erscheinungsbild vor<br />
allem Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit<br />
im Fokus, unterstützt<br />
durch dynamische Proportionen und<br />
moderne Formensprache – konsequent<br />
umgesetzt vom Hubgerüst über die<br />
Komfortkabine bis zum Heck. Die Silhouette<br />
wirkt kompakt und die Maschinen<br />
vermitteln bereits im Stand Dynamik<br />
und Kraft. Die taillierte Motorhaube<br />
schafft ideale Sichtverhältnisse nach<br />
hinten und erhöht die Sicherheit im Nahbereich<br />
des Radladers. Schwere Komponenten<br />
wie der Motor finden ganz<br />
hinten im Heck Platz. So kann auf zusätzlichen<br />
Ballast verzichtet werden.<br />
Diese ideale Gewichtsverteilung führt zu<br />
hohen Kipplasten und zu mehr Umschlagleistung<br />
pro Betriebsstunde. So<br />
paart sich Optik auch ideal mit Leistung.<br />
www.liebherr.com<br />
Bestes deutsches Serviceteam<br />
Das Scania-Team München wurde nach<br />
dem siegreichen Abschneiden 2<strong>01</strong>5 erneut<br />
zum besten deutschen Serviceteam<br />
gekürt. Beim aktuellen Top-Team-<br />
Wettbewerb überzeugten die Oberschleißheimer<br />
mit der besten Performance<br />
und qualifizierten sich für das<br />
europäische Finale in Italien. Die Entscheidung<br />
fällt im Wettstreit mit anderen<br />
nationalen Scania-Top-Teams im April<br />
2<strong>01</strong>8 in Trient. Sind sie dort erfolgreich,<br />
schaffen sie den Sprung ins Weltfinale.<br />
Für die deutschen Serviceteams hatte<br />
der Wettbewerb bereits im April 2<strong>01</strong>7<br />
begonnen. Insgesamt 60 Werkstatt-<br />
Teams haben sich seitdem online durch<br />
100 Fragen gearbeitet. Schließlich traten<br />
die Spitzenreiter aus zehn deutschen,<br />
fünf österreichischen und fünf Schweizer<br />
Top-Teams zum Länderfinale in Koblenz<br />
an. Auf den zweiten Platz kam das Team<br />
von Scania Stuttgart/Möglingen, den<br />
dritten konnte sich das Team von Motoren<br />
Bader in Neustadt sichern.<br />
www.scania.de<br />
WIEDERHOLUNG: Das Münchner<br />
Werkstatt-Team um Teamleiter Daniel<br />
Bratzler hat sich für die europäische<br />
Entscheidung in Trient qualifiziert.<br />
Foto: Scania<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
30<br />
AKTUELL<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Hauptamtliches Zweigespann<br />
Dr. Markus Röhl und Manuel Sedlak übernahmen<br />
zum 1. Dezember 2<strong>01</strong>7 die Geschäftsführung<br />
der Flächenagentur Baden-Württemberg<br />
GmbH. Die bisherigen<br />
Geschäftsführer Thomas Beißwenger,<br />
Manfred Fehrenbach und Bernhard Kübler<br />
hatten die Flächenagentur seit Gründung<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>0 bislang ehrenamtlich aufgebaut<br />
und geführt. Mit der personellen Änderung<br />
in der Führungsspitze soll die dynamische<br />
Entwicklung der letzten Jahre<br />
kontinuierlich fortgesetzt und der erfolgreich<br />
eingeschlagene Weg fortgeführt werden.<br />
Manuel Sedlak ist seit Gründung der<br />
Flächenagentur dabei und bereits seit<br />
2<strong>01</strong>4 auch als Mitglied der Geschäftsleitung<br />
tätig. Dr. Markus Röhl wechselte von<br />
der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt<br />
Nürtingen-Geislingen (HfWU), wo er Forschungsreferent<br />
am Institut für Landschaft<br />
und Umwelt (ILU) war, zur Flächenagentur.<br />
Beide bringen umfangreiche Erfahrungen<br />
in den Bereichen Eingriffsregelung, Ökokonto,<br />
Genehmigungsmanagement und<br />
Landschaftsplanung mit. Mit dem Biologen<br />
Dr. Markus Röhl und dem Wirtschaftsjuristen<br />
Manuel Sedlak ist bewusst weiterhin<br />
ein interdisziplinäres Team am Start.<br />
Als geschäftsführende Gesellschafter<br />
werden Thomas Beißwenger (GF Steine<br />
und Erden Service Gesellschaft SES),<br />
Manfred Fehrenbach (GF Stiftung Naturschutzfonds)<br />
und Bernhard Kübler (GF<br />
Landsiedlung Baden-Württemberg) nach<br />
wie vor persönlich die Entwicklung der Flächenagentur<br />
in der Gesellschafterversammlung<br />
begleiten.<br />
www.flaechenagentur-bw.de<br />
ADDIERTE KOMPETENZ: Dr. Markus Röhl<br />
und Manuel Sedlak bilden die gemeinsame<br />
Geschäftsführung der Flächenagentur Baden-<br />
Württemberg. Foto: Flächenagentur<br />
Neues Jahr – neuer Chef<br />
Seit Januar 2<strong>01</strong>8 ist<br />
Marco Reichwein Geschäftsführer<br />
bei der<br />
Schmitz-Cargobull-<br />
Tochtergesellschaft<br />
Schmitz Cargobull<br />
Telematics GmbH.<br />
Reichwein war nach<br />
seinem Studium der<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
in verschiedenen<br />
Unternehmen der<br />
Fahrzeugbranche als<br />
Sales & Marketing Director<br />
sowie als Ge-<br />
NEU BESETZT: Marco Reichwein ist<br />
Geschäftsführer der Schmitz Cargobull schäftsführer tätig.<br />
Telematics GmbH. Foto: Schmitz Cargobull<br />
Karl-Heinz Neu, bisheriger<br />
Geschäftsführer<br />
bei Schmitz Cargobull Telematics, baut als<br />
neuer Geschäftsführer der einhundertprozentigen<br />
Tochtergesellschaft „Kubikx“ das neue Geschäftsfeld<br />
„Digital Business“ auf, um die digitale Transformation<br />
in der Logistik- und Transportbranche<br />
mitzugestalten.<br />
www.cargobull.com<br />
FÜHRUNGS-TRIO: Andreas Klottka, Franz-W. Aumund und Jens Müller<br />
leiten die Aumund Fördertechnik GmbH (v.l.). Foto: Aumund<br />
Geschäftsführer Finanzen & Co.<br />
Seit Oktober 2<strong>01</strong>7 ist Jens Müller neuer kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der Aumund Fördertechnik GmbH in Rheinberg. Müller ist für<br />
die Bereiche Finanzen, Controlling, IT, Personalmanagement, Allgemeine<br />
Verwaltung, Einkauf und Produktion verantwortlich. Er bildet<br />
mit Robert Gruss (Vertrieb, Service, Technik sowie F&E) die Geschäftsführung<br />
der Aumund Fördertechnik GmbH. Nach wie vor in<br />
der Geschäftsführung vertreten ist Gesellschafter Franz-W. Aumund.<br />
Müller übernimmt die Aufgaben von Andreas Klottka, der zusätzlich<br />
zu der Geschäftsführung der Aumund Holding B.V. nach dem<br />
Ausscheiden von Dr. Volker Brandenburg interimsmäßig auch die<br />
kaufmännische Geschäftsführung der Aumund Fördertechnik GmbH<br />
übernommen hatte.<br />
www.aumund.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
QUALITÄT MACHT DEN<br />
UNTERSCHIED<br />
34 Service-Standorte<br />
in Nordeuropa<br />
Transportbänder<br />
LUWITAN® Verschleißschutz<br />
LUWIREP® – Transportbänder<br />
einfach, selber reparieren<br />
LUWISPRAY<br />
Sprühbeschichtungen<br />
Wasserstrahlzuschnitte<br />
Kunststofftechnik<br />
5.000 Artikel – täglicher,<br />
weltweiter Versand<br />
www.lutze-conveying.com
32<br />
AKTUELL<br />
JUBILÄEN<br />
Der Firmengründer feierte schon mal vor<br />
Der Baumaschinenhändler und Systempartner<br />
Kiesel steuert auf sein 60-jähriges<br />
Jubiläum im kommenden Herbst zu. Das<br />
erfolgreiche mittelständische Unternehmen<br />
mit knapp 1000 Mitarbeitern und<br />
einem in Deutschland flächendeckenden<br />
Vertriebs- und Servicenetz startete<br />
vor knapp 60 Jahren als Zwei-Mann-<br />
Betrieb mit einer Servicestation für<br />
Fuchs, die Helmut Kiesel mit seiner Frau<br />
Christa 1958 gründete und kontinuierlich<br />
ausbaute.<br />
Am 19. November konnte der überaus<br />
rüstige Firmengründer und Visionär Helmut<br />
Kiesel seinen 85.Geburtstag feiern.<br />
Noch immer ist er jeden Tag in der Firma<br />
oder bei seinen Kunden anzutreffen,<br />
auch wenn er die Leitung des Unternehmens<br />
schon vor knapp 30 Jahren in die<br />
Hände seiner Söhne übergeben hat, die<br />
es mit gleichem Engagement wie ihr<br />
Vater zu einem mittlerweile europaweit<br />
agierenden Händler, Systempartner und<br />
Hersteller von Sonderlösungen ausgebaut<br />
haben. Nach wie vor betreut Helmut<br />
Kiesel als Vertriebsspezialist im Umschlag<br />
zahlreiche Kunden vor allem in<br />
Süddeutschland, Österreich und der<br />
Schweiz, viele von ihnen bereits in der<br />
zweiten und dritten Generation. Der Se-<br />
HELMUT KIESEL feierte im November 2<strong>01</strong>7<br />
seinen 85. Geburtstag. Im Herbst folgt das<br />
60. Jubiläum des von ihm gegründeten Unternehmens.<br />
Foto: Kiesel<br />
nior und Gründer ist als wahres Urgestein<br />
der Branche bekannt.<br />
Dass er aus der kleinen Servicestation<br />
für die blauen Umschlagmaschinen<br />
zunächst einen starken regionalen<br />
Händler machen konnte, der mit neuen<br />
und gebrauchten Bau- und Umschlagmaschinen<br />
erfolgreich handelte, ist nicht<br />
nur seinem Fleiß, seiner Durchsetzungsfähigkeit<br />
und zahlreichen positiven Unternehmensentscheidungen<br />
geschuldet,<br />
sondern vor allem seiner Einstellung<br />
gegenüber den Kunden. Er betreut sie<br />
mit Engagement und Herzblut. Seine<br />
Stärke liegt vor allem auch darin, den<br />
Menschen genau zuzuhören und ihnen<br />
die genau passende Lösung für ihre Anforderungen<br />
anzubieten. So empfiehlt er<br />
auch mal eine kleinere und günstigere<br />
Maschine, als dem Kunden vorschwebt,<br />
wenn er überzeugt ist, damit die praktikabelste<br />
und wirtschaftlichste Lösung<br />
für ihn gefunden zu haben. Um den Bedarf<br />
der Anwender zu entschlüsseln,<br />
spricht Helmut Kiesel auch mit all jenen,<br />
die in einem Unternehmen mit den Maschinen<br />
zu tun haben: er kennt die Maschinenführer<br />
ebenso wie die Geschäftsführer<br />
und Einkäufer. Helmut<br />
Kiesel hat auf seine ganz eigene, zugewandte<br />
Weise Systempartnerschaft<br />
schon gelebt, lange bevor der Begriff<br />
geprägt wurde. Auch noch nach über<br />
sechs Jahrzehnten im Berufsleben zieht<br />
Helmut Kiesel sehr viel Freude und Erfüllung<br />
aus seiner Arbeit und wird daher<br />
auch weiterhin mit großem Engagement<br />
für seine Kunden da sein.<br />
www.kiesel.net<br />
RUNDER GEBURTSTAG<br />
Sechs Jahrzehnte vollendet<br />
Claus Weyers, Hauptgeschäftsführer<br />
des Arbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft<br />
des Saarlandes (AGV Bau),<br />
vollendete am 1. Dezember 2<strong>01</strong>7 sein<br />
60. Lebensjahr.<br />
Weyers trat bereits nach Abschluss<br />
seines Studiums im August 1986 als<br />
Jurist im Bereich Arbeits-, Sozial- und<br />
Gewerberecht in die Dienste des AGV<br />
Bau Saar ein. Im Jahr 20<strong>01</strong> übernahm<br />
er die Leitung der Abteilung Recht und<br />
CLAUS WEYERS gilt bei Regierung,<br />
Politik und Presse als stets lösungsorientierter,<br />
verlässlicher und belastbarer<br />
Gesprächspartner. Foto: AGV<br />
Sozialpolitik und wurde gleichzeitig<br />
zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer<br />
ernannt. Sein Hauptaugenmerk<br />
und sein Engagement gelten<br />
stets der Beratung und Vertretung<br />
„seiner“ Mitgliedsunternehmen. 2<strong>01</strong>0<br />
wurde er schließlich zum Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes bestellt.<br />
In dieser Funktion betreut er auch geschäftsführend<br />
diverse Bauinnungen<br />
sowie den Verband der Baustoffindustrie<br />
Saarland, VBS. Speziell in dieser<br />
Funktion ist er auch GP-Lesern bestens<br />
bekannt.<br />
www.bau-saar.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
AKTUELL<br />
33<br />
GÜTESIEGEL<br />
Zertifizierte Nachhaltigkeit<br />
NACHHALTIGKEITSSIEGEL: Die CSC-Zertifikate Bronze, Silber<br />
und Gold. Platin wird in der Version 1.0 des Systems noch nicht<br />
vergeben. Foto: CSC<br />
Betonhersteller, Zementhersteller und Produzenten von Gesteinskörnungen,<br />
die sich für nachhaltiges Wirtschaften<br />
engagieren, können sich ab sofort dafür zertifizieren lassen.<br />
Ziel ist die Berücksichtigung in Systemen zur Bewertung der<br />
Nachhaltigkeit von Gebäuden, wie dem der Deutschen Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges Bauen (DGNB).<br />
Grundlage ist das Zertifizierungssystem des Concrete<br />
Sustainability Council (CSC). Dieses wurde von der Nachhaltigkeitsinitiative<br />
Zement des Weltwirtschaftsrats für<br />
Nachhaltige Entwicklung initiiert und wird getragen von einer<br />
wachsenden Anzahl von Mitgliedern. Am weitesten etabliert<br />
ist das Zertifizierungssystem bislang in den Niederlanden,<br />
wo bereits rund 50 Werke zertifiziert wurden.<br />
Für Deutschland hat der Bundesverband der Deutschen<br />
Transportbetonindustrie (BTB) die Rolle des „Regionalen<br />
Systembetreibers“ übernommen. Der BTB wird das Zertifizierungssystem<br />
hierzulande organisieren, darüber informieren<br />
sowie Interessenten beraten und schulen. Erste Unternehmen<br />
in Deutschland durchlaufen bereits den Zertifizierungsprozess.<br />
Ganz aktuell hat die Heidelberger Beton<br />
Kurpfalz GmbH & Co. KG als erstes Unternehmen in<br />
Deutschland den erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierungsprozess<br />
bekannt gegeben.<br />
http://concretesustainabilitycouncil.org<br />
www.transportbeton.org<br />
WIR SICHERN<br />
IHRE BETRIEBS-<br />
LAUFZEITEN<br />
Fragen Sie uns nach<br />
Verschleißteilen, mit<br />
denen Ihre Produktion<br />
reibungslos läuft<br />
IHR PARTNER FÜR<br />
VERSCHLEISSTEILE<br />
UND SERVICE!<br />
Es gibt immer Möglichkeiten, die Verschleißleistung<br />
und die Produktivität Ihrer Maschinen zu verbessern.<br />
Diese Wege zu finden, das ist unsere Aufgabe. Mit<br />
mehr als 350 Servicezentren in über 80 Ländern<br />
befindet sich ganz sicher eines davon in Ihrer Nähe.<br />
Besuchen Sie www.hardoxwearparts.com<br />
für weitere Informationen und Kontakte.<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
34<br />
MACH MAL WAS<br />
Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8 ist die Steinkohle<br />
Nach dem vulkanischen Diabas im Vorjahr verdient<br />
sich 2<strong>01</strong>8 wieder ein Sedimentgestein den Titel: „Gestein<br />
des Jahres“. Zu Ehren kommt diesmal die Steinkohle.<br />
Das Gestein des Jahres wird jeweils von einem<br />
Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands<br />
Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgewählt, mit<br />
dem Ziel, Gesteine, die aufgrund ihrer geologischen<br />
Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert<br />
sind, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.<br />
Dass MIRO diese Aktion auch diesmal als Partner<br />
unterstützt, mag auf den ersten Blick merkwürdig<br />
anmuten, hat aber gute Gründe.<br />
Steinkohle war mehr als zwei Jahrhunderte<br />
lang Lebenselixier und Motor der<br />
Industrialisierung in ganz Mitteleuropa.<br />
Auch die Gesteinsindustrie profitierte<br />
vom Einsatz dieses Energie-Rohstoffs,<br />
der vor Zeiten die Arbeit in den Steinbrüchen<br />
und in der Aufbereitung im Zuge der<br />
Mechanisierung effektiver und sicherer<br />
werden ließ. Zudem war die Aufbereitung<br />
von sogenannten „Waschbergen“, also<br />
ausgehaldetem Nebengestein, durch Gesteinsbetriebe<br />
ein ressourceneffizienter<br />
Standard. Nun hat das „schwarze Gold“<br />
Mitteleuropas (vorerst?) ausgedient. Der<br />
einst begehrte Rohstoff ist zu einem der<br />
am meisten kritisierten Objekte der Umweltbewegung<br />
verkommen. Alternative<br />
Energiequellen und die Unrentabilität im<br />
Vergleich zu den Weltmarktpreisen ließen<br />
die Förderung von Steinkohle in Deutschland nunmehr unwirtschaftlich<br />
und entbehrlich werden, weshalb die letzte<br />
Zeche Ende 2<strong>01</strong>8 geschlossen wird – vor allem weil der Subventionsstrom<br />
zum nächsten Jahreswechsel abreißt. Das<br />
Jahr 2<strong>01</strong>8 hat somit für die Steinkohle in Deutschland noch<br />
eine ganz andere Bedeutung. Wenn nämlich in wenigen Monaten<br />
die letzten beiden deutschen Steinkohlezechen (in<br />
Bottrop und Ibbenbüren) stillgelegt werden, geht eine lange<br />
Ära zu Ende. Das lässt zwar erwarten, dass sich viele Medien<br />
in diesem Jahr dem Thema Steinkohle zuwenden, heißt<br />
aber auch, dass der Rohstoff Steinkohle aus der öffentlichen<br />
Wahrnehmung verschwinden und nur noch Gegenstand musealer<br />
Präsentationen sein wird.<br />
Ein Gestein? Aber sicher!<br />
VORLÄUFER<br />
Kohle ist ein organisches Sedimentgestein, das durch die<br />
Ablagerung von pflanzlichen Resten und den nachfolgenden<br />
unterirdischen Inkohlungsprozessen entsteht. Bekanntlich<br />
unterscheidet man die jüngere Braunkohle (mit geringerem<br />
Kohlenstoffgehalt und geringerem Brennwert) von der älteren<br />
Steinkohle. In der Regel stammt die Steinkohle aus dem<br />
Paläozoikum, dem Erdaltertum. Dessen zweitjüngste Periode<br />
heißt wegen der Steinkohlelager auch Karbon.<br />
Steinkohle kann vieles sein und wird sehr differenziert<br />
Bisher gekürte Gesteine<br />
des Jahres<br />
2<strong>01</strong>7: .............. Diabas<br />
2<strong>01</strong>6: .............. Sand<br />
2<strong>01</strong>5: .............. Gneis<br />
2<strong>01</strong>4: .............. Phonolith<br />
2<strong>01</strong>3: .............. Kaolin<br />
2<strong>01</strong>2: .............. Quarzit<br />
2<strong>01</strong>1: .............. Tuff<br />
2<strong>01</strong>0: .............. Kalkstein<br />
2009: .............. Basalt<br />
2008: .............. Sandstein<br />
2007: .............. Granit<br />
betrachtet: Klimaindikator der Vergangenheit<br />
oder schwarzes Gold<br />
der Wirtschaft – oder auch (vermeintlicher)<br />
Klimakiller der Gegenwart.<br />
Die Beurteilung verändert<br />
sich je nach fachlichem Blickwinkel,<br />
je nachdem, ob er naturwissenschaftlich,<br />
wirtschaftshistorisch<br />
oder vom aktuellen gesellschaftspolitischen<br />
Standpunkt geprägt ist.<br />
Für Geowissenschaftler war und<br />
bleibt die Steinkohle eine wichtige<br />
Quelle von Informationen über die Entwicklungsgeschichte<br />
der betreffenden Regionen der Erdkruste. Insbesondere für<br />
die Klimageschichte und die Entwicklung von Flora und<br />
Fauna ist die heute in Form von Kohlen vorliegende ursprüngliche<br />
Moorvegetation ein markanter Indikator. Nicht umsonst<br />
hat dieser Abschnitt der Erdgeschichte zwischen 360 und<br />
300 Millionen Jahren den Namen Karbon erhalten. Durch<br />
Pflanzenfossilien wie Schachtelhalme und Siegelbäume sind<br />
viele Laien mit geologischen Fragen bekannt geworden und<br />
geologische Forschungen wurden so enorm befruchtet.<br />
Die wichtigsten deutschen Lagerstätten befinden sich in<br />
Nordrhein-Westfalen im Ruhrgebiet und im Tecklenburger<br />
Land (Ibbenbürener Steinkohlenrevier) sowie im Saarland<br />
(Saarrevier). Ehemalige Kohlereviere, in denen der Bergbau<br />
bereits länger eingestellt wurde, sind das Aachener Revier,<br />
das Zwickauer und das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier<br />
in Sachsen. Daneben existierten noch viele kleinere Steinkohlenabbaugebiete<br />
von geringer oder lokaler Bedeutung.<br />
Zum ersten Mal so richtig gefeiert wird die Steinkohle in<br />
diesem Jahr am 22. April, wenn auf der Zeche Nachtigall,<br />
Informationszentrum des Geoparks Ruhrgebiet, das Gestein<br />
des Jahres offiziell aus der Taufe gehoben wird.<br />
www.geoberuf.de<br />
www.bv-miro.org<br />
STEINKOHLE: Sedimentgestein und<br />
Energierohstoff. Foto: geoberuf.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
-Online-Offensive 2<strong>01</strong>8<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
Computer<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
Web-Kiosk<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
www<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
Smartphones<br />
Facebook<br />
Internet<br />
Tablets<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
Digitalisierung<br />
Online<br />
NEWS-CHANNEL<br />
E-Mail<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU Social +++ NEU Media +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU<br />
E-Paper<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
NEU +++ Tel.: +49 NEU 7229 606-0, +++ Fax: NEU +49 7229 +++ 606-10 NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de,<br />
+++ NEU +++ NEU<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++
36<br />
MACH MAL WAS<br />
Das A und O<br />
Wissenstransfer und Weiterentwicklung im MIRO-Netzwerk<br />
SCHLAGLEISTEN<br />
im Hochtemperaturofen<br />
vor dem<br />
Härten. Foto: SWB<br />
Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe ist nicht nur Partner<br />
und Interessenvertreter seiner ordentlichen Mitglieder –<br />
der Landes- und Regionalverbände von Unternehmen der<br />
Gesteinsindustrie in Deutschland –, sondern er wird zusätzlich<br />
durch sogenannte außerordentliche Mitgliedschaften bereichert.<br />
Diese rekrutieren sich aus Ausrüstern und Dienstleistern für Unternehmen<br />
der Branche, die den Wert des MIRO-Wissens- und Kontaktnetzwerkes<br />
schätzen. Schnittstellen für beide Seiten – die Gesteinsunternehmen und ihre<br />
Lieferanten resp. Dienstleister gleichermaßen – bestehen über Veranstaltungen<br />
wie das ForumMIRO, das jährliche Betriebsleiter-Seminar oder auch über<br />
die gemeinsame Arbeit in einigen Arbeitsausschüssen. Wir stellen diese Mitglieder<br />
in GP in loser Serie jeweils mit einem Kurzporträt vor und freuen uns<br />
über die aktuelle Zusendung. Sie sind ebenfalls MIRO-AO? Dann senden Sie<br />
Ihren Porträttext gerne an die GP-Redaktion.<br />
Stahlwerke Bochum GmbH<br />
Die Stahlwerke Bochum GmbH (SWB)<br />
entwickelt, produziert und vertreibt gegossene<br />
hochverschleißfeste Werkzeuge<br />
und Komponenten für die Aufbereitung<br />
von Mineralien, Hartgestein und<br />
Baurestmassen sowie für das Recycling<br />
von Stahl- und Elektronikschrott. Das<br />
inhabergeführte mittelständische Unternehmen<br />
zählt zu den weltweit führenden<br />
Stahlgießereien seiner Art. SWB überzeugt<br />
durch eine kompetente, auf die<br />
individuellen Belange der Kunden ausgerichtete<br />
Anwendungsberatung, durch<br />
Nachhaltigkeit in der Produktion und<br />
durch die kontinuierliche Weiterentwick-<br />
lung der von ihr hergestellten hochverschleißfesten<br />
Erzeugnisse.<br />
Aufbauend auf jahrzehntelanger Erfahrung<br />
fertigt SWB, an die jeweiligen<br />
Verschleißbeanspruchungen angepasst,<br />
aus harten und gleichzeitig zähen Stählen<br />
gegossene Schlagwerkzeuge und<br />
Auskleidungen. Mit diesen ausgerüstete<br />
Brecher und Aufbereitungsanlagen<br />
überzeugen durch wesentlich erhöhte<br />
Wirtschaftlichkeit im Betrieb.<br />
Vom Muschelkalk über Porphyr und<br />
Basalt bis hin zum Granit und ebenso für<br />
Kies und Sand bietet SWB das jeweils<br />
richtige Werkzeug und die passenden<br />
Maschinenauskleidungen für die Aufbereitung<br />
– gegossen aus Stahl, zähhart für<br />
Granit und Basalt, hochhart für Kalkstein,<br />
Kies und Sand und hochzäh für<br />
das primäre Brechen von Porphyr. Für<br />
besondere Einsätze und in Anwendungsbereichen,<br />
wo ein extrem hoher<br />
Verschleißwiderstand erforderlich ist,<br />
entwickelte SWB höchstbeständige Verschleißteile<br />
gegen schlagende und reibende<br />
Beanspruchung. Gegossen aus<br />
hochharten bis hartzähen Stählen mit<br />
in der Matrix integrierter Keramik leisten<br />
diese speziellen Produkte nicht nur<br />
extrem viel, sondern überzeugen Anwender<br />
außerdem beim Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis.<br />
Seit jeher bietet SWB Kunden ebenfalls<br />
die Möglichkeit zur Rückgabe verschlissener<br />
Schlagwerkzeuge und Auskleidungen<br />
zu einer dem Materialwert<br />
angemessenen Vergütung. Dieses Vorgehen<br />
entspricht dem SWB-Verständnis<br />
eines nachhaltigen und ressourcenschonenden<br />
Wirtschaftens.<br />
Die seit vielen Jahren bestehende außerordentliche<br />
Mitgliedschaft im Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe<br />
(MIRO) hat für SWB einen hohen Stellenwert.<br />
Der fachliche Austausch innerhalb<br />
des MIRO-Netzwerks ist für SWB ein<br />
wichtiges Bindeglied zwischen Hersteller<br />
und Verbraucher mit wesentlichen<br />
Impulsen in Sachen Produktinnovation.<br />
SWB freut sich über jeden Dialog mit den<br />
Mitgliedern des MIRO-Netzwerks.<br />
www.stahlwerke-bochum.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
PRAXIS<br />
37<br />
„Mobile Energie“ im Steinbruch<br />
VIELFALT IN GELB: QAS-Stromerzeuger,<br />
Pumpen der neuen Generation und vieles<br />
mehr erlebten die Besucher, größtenteils<br />
Fachhändler, bei der Präsentation<br />
im Steinbruch. Erstmals wurde hier auch<br />
der mobile Elektrokompressor E-Air<br />
T900 vorgestellt. Fotos: Atlas Copco<br />
Im Sommer 2<strong>01</strong>7 zeigte Atlas Copco MCT Technik zum Anfassen. Im Fokus<br />
der Veranstaltung standen aktuelle Produkte zur Versorgung von Baustellen<br />
mit Strom und Druckluft, Entwässerungslösungen, Lichtmasten sowie<br />
handgehaltene Bauwerkzeuge.<br />
Betriebsamkeit herrschte im Steinbruch<br />
Oberndorf der Bärnreuther + Deuerlein<br />
Schotterwerke: Atlas Copco MCT (jetzt<br />
Geschäftsbereich Power Technique)<br />
hatte zum Portable-Energy-Kundentag<br />
eingeladen und zeigte Maschinen für die<br />
mobile Energieversorgung. Auf dem Gelände<br />
des Steinbruchs konnten die Besucher<br />
– größtenteils Fachhändler –<br />
Kompressoren, Stromerzeuger, Lichtmasten<br />
und Pumpen in Aktion erleben<br />
und teilweise selbst Hand anlegen.<br />
Ein Produkthighlight war der mobile<br />
Elektrokompressor E-Air T900. Er ist<br />
eine Alternative zu traditionellen dieselbetriebenen<br />
Drucklufterzeugern und<br />
wurde in Oberndorf erstmals live vorgestellt.<br />
„Der Elektrokompressor ist energieeffizienter<br />
als herkömmliche Erzeuger“,<br />
versichert Heiko Max Schultz,<br />
Business Line Manager Portable Energy<br />
bei Atlas Copco. Der 160-kW-Motor<br />
laufe sehr leise und liefere Druckluft von<br />
7 bis 10 bar mit einem Volumenstrom von<br />
bis zu 25 m³/min. Kunden profitieren sowohl<br />
von geringeren Betriebskosten als<br />
auch von einem reduzierten Wartungsbedarf.<br />
Der Elektrokompressor eignet<br />
sich für Standorte mit ständiger Stromversorgung.<br />
Er ist auf jedem Untergrund<br />
einfach zu installieren, da er keinen zusätzlichen<br />
Unterbau benötigt, und kann<br />
für eine breite Palette anspruchsvoller<br />
Anwendungen eingesetzt werden.<br />
Strom to go und Licht an<br />
der richtigen Stelle<br />
Für die mobile Stromversorgung zeigte<br />
Atlas Copco einen QAS-Stromerzeuger<br />
sowie dessen QC4003-Steuerung, mit<br />
der bis zu 16 Generatoren mit Scheinleistungen<br />
von 80 bis 1250 kVA parallel<br />
betrieben werden können. Die Steuerung<br />
startet und stoppt die Generatoren<br />
leistungsabhängig. Damit wird ein Betrieb<br />
mit sehr geringer Last vermieden<br />
und weniger Kraftstoff benötigt. Laut<br />
Anbieter ist die QC4003 ein echtes Allroundtalent<br />
im Power-Management-<br />
Betrieb: Mit der Steuerung lassen sich<br />
auch Betriebsarten wie Notstrom, Spitzenlastabdeckung,<br />
Lastübernahme und<br />
Parallelbetrieb mit analoger Lastverteilung<br />
realisieren.<br />
Für die Baustellenbeleuchtung waren<br />
einige Lichtmasten der HiLight-Baureihe<br />
aufgestellt, darunter der Red-Dot-<br />
Award-Gewinner HiLight H5+. Zu dessen<br />
konstruktiven Merkmalen gehören<br />
optische Linsen mit Richtcharakteristik,<br />
die die gewünschte Fläche bestmöglich<br />
ausleuchten; es verbleiben kaum Dunkelstellen.<br />
Der HiLight H5+ wurde auf<br />
optimale Effizienz hin konstruiert: Ein<br />
einziger Lichtmast kann bis zu 5000 m²<br />
mit durchschnittlich 20 Lux ausleuchten<br />
– und das etwa 260 h lang. Erst dann<br />
muss nachgetankt werden. Der H5+ verbraucht<br />
< 0,5 l Kraftstoff pro Stunde.<br />
Entwässerungslösungen<br />
für jeden Einsatz<br />
Als neue Lösungen zur Entwässerung<br />
wurden trocken ansaugende Kreiselpumpen<br />
mit Dieselmotor und Schutzhaube<br />
der PAS-Baureihe gezeigt. Die<br />
PAS 150 (mit 6"-Anschluss) der neuen<br />
Generation arbeitet mit Motoren der aktuellsten<br />
Emissionsstufe. Für weniger<br />
Lärmemission wurde die Schallschutzhaube<br />
optimiert. Vorgestellt wurde auch<br />
eine Kolbenpumpe für die Grundwasserabsenkung,<br />
die ganz neu im Lieferprogramm<br />
ist.<br />
„Die Veranstaltung mit Technik zum<br />
Anfassen war genau der richtige Ansatz,<br />
zumal die Produktpalette immer vielfältiger<br />
wird. In Gesprächen mit unseren<br />
Fachhändlern und Kunden haben wir<br />
viele neue Anstöße erhalten und Ideen<br />
entwickelt, von denen alle nachhaltig<br />
profitieren können.“, resümierte Heiko<br />
Max Schultz den Kundentag im Steinbruch.<br />
www.atlascopco.com/de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
38<br />
PRAXIS<br />
Der kleine Cherokee-Indianer<br />
mag’s modisch-elegant<br />
Der Jeep Cherokee gehört zu den Urahnen<br />
der heute als SUV bekannten Alleskönner aus<br />
Ohio. Allradgetrieben, bärenstarker Motor,<br />
reichlich Platz und bequemer Einstieg samt<br />
erhabener Sitzposition – das bot schon der<br />
erste Namensbruder, der vor 33 Jahren als<br />
für amerikanische Verhältnisse recht kleiner<br />
Geländewagen auf den deutschen Markt<br />
kam. Dafür hatte damals der 4-l-Sechszylinder<br />
mit 136 kW ausreichend Kraft und den<br />
Motorenklang eines echten Amis. Die nunmehr<br />
fünfte Generation des heute als Mittelklasse-SUV<br />
eingestuften Cherokee steckt in<br />
einem modischen Anzug, muss quasi als einziger<br />
Jeep ohne Ecken und Kanten auskommen.<br />
Mit kräftigem 2,2-l-Diesel und elektronisch<br />
wähl- und zuschaltbarem Allradantrieb<br />
ist ihm die Geländewagenkompetenz aber<br />
nicht abhandengekommen.<br />
AB- UND AUFFAHRT: Das Programm für steile Abfahrten<br />
regelt der sich automatisch und je nach Untergrundsituation<br />
einstellende Allradantrieb selbst. Bilder: Gerhard Herr<br />
SCHLAMMFEST: Eine etwas rauere Gangart<br />
und Wasserdurchfahrten schaden dem<br />
SUV dank reichlich Bodenfreiheit nicht.<br />
CHARAKTERKOPF: An das momentane<br />
Gesicht mit dem aufgesetzten und schlitzförmigen<br />
Tagfahrlicht muss man sich gewöhnen.<br />
Die ersten Cherokees auf unseren Straßen,<br />
oder besser gesagt auf den Feldwegen,<br />
Bauernhöfen und Baustellen,<br />
waren besonders beliebt bei den damaligen<br />
Cowboystiefel-Trägern wegen ihrer<br />
WETTBEWERBER<br />
Audi Q<br />
BMW X3<br />
Honda CR-V<br />
Kia Sportage<br />
Nissan X-Trail<br />
Range Rover Sport<br />
VW Tiguan<br />
Übersichtlichkeit.<br />
Auch zum Ziehen von<br />
Pferdeanhängern und<br />
wegen des riesigen<br />
Kofferraums für den<br />
robusten Handwerkereinsatz<br />
auf Baustellen<br />
wurden sie geschätzt.<br />
Bei den Benzinpreisen<br />
der 1980er-Jahre war<br />
es noch kein allzu großes<br />
Thema, wenn der unter der eckigen<br />
Haube hinterm charakteristischen Seven-Slot-Kühlergrill<br />
steckende Sechszylinder<br />
sich gut und gerne 17 l Benzin<br />
genehmigte. Richtige Cowboys hatten<br />
auch nichts gegen die bockig harten<br />
Blattfedern, die den wilden Ritt erst perfekt<br />
machten.<br />
In manchen Dingen ist der nach wie<br />
vor in Toledo im US-Bundesstaat Ohio<br />
gebaute 2<strong>01</strong>7er-Jahrgang dieses Allrounder-Jeeps<br />
noch der Alte. Das Markenzeichen<br />
Grill ist so präsent wie zu<br />
Willys Zeiten. Das Lenkrad mit dem Aufdruck<br />
„Since 1941“ braucht noch immer<br />
eine kräftige Hand, trotz Servounterstützung<br />
– vor allem, wenn der Cherokee auf<br />
Landstraßen oder lang gezogenen Autobahnkurven<br />
wegen<br />
seiner knapp 2 t Gewicht<br />
kräftig zum Kurvenausgang<br />
drückt.<br />
Apropos Willys: Die<br />
Grafik des Abstandstempomaten<br />
zwischen den Runduhren<br />
im Cockpit zeigt als<br />
vorausfahrendes Fahrzeug<br />
den Ur-Jeep an.<br />
Willys sind dann auch die längs parkenden<br />
Autos, falls der halbautomatische<br />
Einparkassistent eingeschaltet ist. Dieser<br />
sorgt übrigens auch dafür, dass man<br />
den Cherokee nahezu ohne Kratzer<br />
durch den Großstadtdschungel bewegen<br />
kann. Beim Rückwärtsfahren genügt<br />
der Blick auf die Rückfahrkamera.<br />
Rollt man dennoch rückwärts zu schnell<br />
auf einen Pfosten zu, wirft der Jeep<br />
selbstständig den Anker. Die Radarsensoren<br />
im hinteren Stoßfänger überwachen<br />
zudem nicht nur den toten Winkel,<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
PRAXIS<br />
39<br />
sondern erkennen beim Ausparken auch<br />
vorbeifahrende Autos und schlagen<br />
dann lautstark Alarm. Über 70 unterschiedliche<br />
Sicherheits- und Schutzsysteme<br />
hat der Cherokee an Bord – neuer<br />
Rekord für einen Jeep.<br />
Verfeinert wurde bei der nunmehr<br />
fünften Generation nicht nur die Karosserieform,<br />
sondern auch der Innenraum,<br />
der mittlerweile nach europäischen<br />
Maßstäben mit zentral positioniertem<br />
Touchscreen- und Rückfahrkamera-<br />
Bildschirm sehr aufgeräumt wirkt. Über<br />
diese Zentrale lassen sich auch sämtliche<br />
Fahrzeugfunktionen, wie<br />
Start&Stopp-System, Regelung der Heizungs-<br />
und Klimaanlage oder der Musikanlage<br />
dank groß dimensionierter Buttons<br />
schnell einstellen. Vorbei sind damit<br />
vor allem die Zeiten eines Armaturenbretts.<br />
Als vermeintliche Edelmetalleinlagen<br />
kommt heute Kunststoff zum Ein-<br />
INNERE WERTE<br />
Jeep Cherokee 2,2 l Multijet<br />
Motor: 2,2 Liter Vier-Zylinder-Common-Rail-Dieseldirekteinspritzung,<br />
Turbolader mit variabler Turbinengeometrie und Ladeluftkühlung<br />
Hubraum: 2<strong>18</strong>4 cm 3<br />
Emissionsklasse: Euro 6<br />
Leistung: 147 kW<br />
Max. Drehmoment/Drehzahl: 440 Nm bei 2500 U/min<br />
Antrieb: Neun-Stufen-Automatikgetriebe mit variablem Allradantrieb<br />
Durchschnittsverbrauch: 6,1 l/100 km Diesel, Drittelmix/EU-Norm/Werksangabe<br />
CO 2<br />
-Emission: 159 g/km<br />
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h<br />
L x B x H: 4622 x 2089 x 1670 mm<br />
Leergewicht: 1985 kg<br />
Zulässiges Gesamtgewicht: 2495 kg<br />
Zuglast, gebremst: 2496 kg<br />
Testwagen-Basispreis: 48.600 Euro inkl. MwSt.<br />
BELLA ITALIA: Am Heck lassen die Designer<br />
durchblicken, dass ein Elternteil des Chrysler-<br />
Konzerns mittlerweile italienische Herkunft hat.<br />
PLATZANGEBOT: Der Kofferraum des Cherokee<br />
jüngster Generation ist nicht mehr allzu<br />
groß.<br />
INFORMATION: Schaltzentrale Touch-Screen-Bildschirm. Über ihn<br />
wird auch die Rückfahrkamera samt Parkassistent angezeigt.<br />
SPASSFAKTOR: Zwischen den Cockpituhren tauchen je nach Programmauswahl<br />
des Allradantriebs unterschiedlichste Jeeps auf.<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
40<br />
PRAXIS<br />
PUTZKRAFT: Wer den Jeep schmutzig macht, darf ihn auch noch<br />
vor den großen Lkw selbst reinigen.<br />
EUROPEAN STYLE: Das Armaturenbrett der fünften Generation<br />
weist mittlerweile europäische Züge auf.<br />
satz. In der getesteten und reichlich ausgestatteten 75th-<br />
Anniversary-Version waren die Sitze mit Leder bezogen. Doch<br />
gerade deswegen könnten sie mehr Kontur und mehr Seitenhalt<br />
vertragen. Dies gilt erst recht für die hintere Sitzbank. Als<br />
Entschädigung bekommt man dort reichlich Beinfreiheit geboten.<br />
Welche Geländeart darf es sein?<br />
Nicht nur die serienmäßigen Gummifußmatten mit dem groben<br />
Wabenmuster zeigen, dass man den Cherokee noch immer ins<br />
Gelände, in den Steinbruch und ins Kiesabbaugebiet treiben darf,<br />
sondern auch der Select-Terrain-Wählknopf auf der Mittelkonsole.<br />
Unspektakulär wird damit je nach Bodenverhältnissen der<br />
automatische Allradantrieb eingestellt – auf Schnee, Sand und<br />
Schlamm, Fels oder Sport. Das System koppelt die Hinterachse<br />
in den meisten Fahrsituationen außerhalb des Geländes ab, was<br />
wiederum dem Verbrauch zugute kommt. Der Jeep Active Drive<br />
II, und damit der Allradantrieb, sorgt vollautomatisch für einen<br />
stufenlosen Übergang zwischen Vorder- und Vierradantrieb bei<br />
jeder Geschwindigkeit. Active Drive II bietet ein zweistufiges und<br />
vollautomatisches Transfergetriebe mit Drehmoment-Management<br />
und Geländeuntersetzung. Dabei wird noch ein Sperrdifferenzial<br />
an der Hinterachse für ausreichend Vortriebskraft bei<br />
niedriger Geschwindigkeit ermöglicht. Der mit einer schnell, unbemerkt<br />
und effizient arbeitenden Neun-Gang-Automatik des<br />
deutschen Zulieferers ZF gekoppelte 2,2-l-Multijet-Motor aus den<br />
Regalen des Mutterhaues Fiat sorgt schon bei 2500 Umdrehungen<br />
für reichliche 440 Nm Drehmoment, auch wenn er oft kernig<br />
laut zur Sache geht. Wer allerdings öfter im Gelände unterwegs<br />
ist, der sollte die 225er-Straßenbereifung auf den <strong>18</strong>-Zoll-Felgen<br />
gegen vor allem im Matsch und Sand griffigere Gummis mit<br />
Stollen eintauschen.<br />
Fazit: Der laut Anzeigen niemals unter 9 l fallende Verbrauch,<br />
der oft rau auftretende Diesel und die immer Präsenz<br />
zeigende Lenkung dürften für Jeep-Interessenten und erst<br />
recht für Cherokee-Fans keine allzu große Rolle bei der Kaufentscheidung<br />
spielen. Man ist halt mit einem Klassiker unterwegs,<br />
wenn auch die Karosserie heute dem aktuellen Modeanspruch<br />
folgt und an Front und Heck teils italienische<br />
Designelemente aufweist. Aber noch ist ja nicht aller Tage<br />
Abend. Die aktuellen Designs aus dem Hause Fiat-Chrysler<br />
lassen durchaus hoffen, dass der Cherokee irgendwann wieder<br />
maskulinere Züge bekommt. Dann wäre der kleinere<br />
Cherokee mit dem großen Motor genau das richtige Modell<br />
für diejenigen, die etwas Bescheidener auftreten wollen.<br />
Ein Beitrag von GP-Autor Gerhard Herr, www.bodenseeactuell.com<br />
www.fiat.de<br />
ROTORREPARATUREN UND VERSCHLEISSSCHUTZ VOM PROFI<br />
Sie planen eine Rotorreparatur,<br />
wünschen einen langfristigen und<br />
starken Verschleißschutz oder<br />
kompetenten Full-Service aus<br />
einer Hand?<br />
Dann erreichen sie uns wie folgt:<br />
PRALL-TEC GmbH<br />
Johannemanns Str. 11<br />
D-49525 Lengerich<br />
Telefon: +49(0)5481 / 40 26 100<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8<br />
Email: info@prall-tec.de<br />
Internet: www.prall-tec.de
92<br />
auf Herz und Nieren getestet. Foto: KWG<br />
Entwicklung.<br />
Verban der Verban Baubranche, der Baubranche,<br />
Umwelt- und Umwelt- Maschinentechnik und Maschinentechnik e.V. e.V.<br />
Forum Für Forum BauFachleute Für BauFachleute<br />
-Online-Offensive 2<strong>01</strong>8<br />
NEUE digitale Angebote Ihres Stein-Verlags<br />
News-Channel<br />
• Sie erhalten ab Januar 2<strong>01</strong>8 die topaktuellen<br />
Branchen-Nachrichten der Woche<br />
• Schnell – kompakt – konzentriert informiert<br />
• Für Smartphone, Tablet und PC<br />
E-Paper<br />
MOBILE AUFBEREITUNG<br />
SICHER UND MODERN<br />
Print-Version<br />
Antrieb mit der dieselelektrischen Alternative<br />
Bei Brechern oder Siebanlagen dominierten<br />
bislang dieselhydraulische Antriebskonzepte.<br />
Mit dem Aufkommen<br />
leistungsstarker und zuverlässiger Generatoren<br />
setzen innovative Herste ler<br />
vermehrt auf die dieselelektrische Alternative.<br />
Auf spezie l für diese Anwendungen<br />
abgestimmte Geräte hat sich<br />
die KW-Generatoren GmbH & Co. KG<br />
spezialisiert. Der Spezialist für Drehstrom-Synchrongeneratoren<br />
bietet<br />
seine Mode le mit einer Abschirmung<br />
IP 54 oder IP 67 an. Sie gewährleisten<br />
eine sichere Kapselung gegen eindringende<br />
Fremdkörper a ler Art. Um die<br />
Leistungsfähigkeit im Dauerbetrieb zu<br />
optimieren, sta tet KWG seine Generatoren<br />
mit innovativen Eigenentwicklungen<br />
aus. Das beginnt bei einem<br />
ausgefeilten Design des Lüfte rades,<br />
um die angesaugte Küh luft e fizient<br />
den außen liegenden Kühlrippen des<br />
Generators zuzuführen. Dazu kommt<br />
die Detailausführung der Kühlrippen,<br />
die über inte ligent vergrößerte Oberflächen<br />
sowohl die Wärmeabfuhr verbessert<br />
als auch die Strömungseigenschaften<br />
der Küh luft. Zur Gewichtseinsparung<br />
sowie im Sinn einer zusätzlich<br />
optimierten Wärmeabfuhr sind<br />
die Gehäuse aus hochwertigem Aluminium<br />
gefertigt. Auch bei einem weiteren<br />
für den Gesamtbetrieb der Baumaschine<br />
eminenten Bereich weist der<br />
Elektroantrieb einen wesentlichen Vorteil<br />
gegenüber der Hydraulik auf. Die<br />
Kraftübertragung kann relativ einfach<br />
elektronisch gesteuert werden. Hier<br />
arbeiten die Generatoren mit Spannungsreglern,<br />
die auch in vorhandene<br />
Motormanagementsysteme integrierbar<br />
sind. Diese Bauteile bilden eine<br />
weitere innovative Kernkompetenz der<br />
Schwaben und entstehen bei KWG in<br />
eigener Entwicklung und Fertigung.<br />
Si erlauben auc höhere Ansprüche<br />
an den Regler und gesta ten Sonderwünsche.<br />
Dank variabler integrierter<br />
Mikroprozessoren wird die Abgabe der<br />
elektrischen Energie optimiert. Die gesamte<br />
Entwicklung als auch die Produktion<br />
bündelt das unabhängige Unternehmen<br />
am Standort Lindach bei<br />
Schwäbisch Gmünd. Dabei werden die<br />
maßgebenden Produktmerkmale in<br />
einem höchst inte ligent var iertem<br />
Baukastensystem konsequent an die<br />
unterschiedlichen Baugrößen optimal<br />
angepasst. In der Ausführung entspricht<br />
die Montage der Qualität einer<br />
Manufaktur und ist so angelegt, das<br />
auch individue le Kundenwünsche berücksichtigt<br />
werden können. Das zeigt<br />
sich beispielhaft beim Bau der Spannungsregler,<br />
die im Haus konstruiert<br />
und montiert werden, inklusive dem<br />
sorgsam-manuelen Vergießen des<br />
Gehäuseinneren, um absoluten Staubund<br />
Feuchtigkeitsschutz auch bei diesem<br />
Bauteil zuverlässig zu gewährleisten.<br />
Trotz dieser teils zeitaufwendigen<br />
Sorgfalt e reicht KWG eine Fertigungskapazität<br />
von mehr als 4000 Einheiten<br />
im Jahr. Dadurch ist der schwäbische<br />
Mi telständler zuverlässig in der Lage,<br />
auch für größere Abnehmer zu a traktiven<br />
wirtschaftlichen Konditionen produzieren<br />
zu können. Die Leistung der<br />
ausschließlich bürstenlosen Synchrongeneratoren<br />
reicht bis 140 kVA,<br />
was für den Antrieb eines Singlespeed-Diesels<br />
bis etwa 300 kW geeignet<br />
ist. Stärkere Aggregate sind nach<br />
Angaben des Herste lers bereits in der<br />
www.kwg-generatoren.de<br />
30.8. bis<br />
2.9.2<strong>01</strong>7<br />
(Mi.–Sa.)<br />
Tickets online:<br />
E<br />
www.steinexpo.de/registrierung<br />
Film<br />
Homberg/<br />
Nieder-Ofleiden,<br />
Deutschland<br />
FOTO<br />
• Lesen Sie digital die aktuellen Ausgaben<br />
unserer Zeitschriften<br />
GP – <strong>GesteinsPerspektiven</strong><br />
ra – recycling aktiv<br />
as – asphalt<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT hat oberste Priorität: Bei KWG wird jeder Generator vor der Auslieferung in einem selbst entwickelten Prüfstand<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 3/2<strong>01</strong>7<br />
Weitere Informationen: Tel. Tel. +49 +49 7229 606-30, info@geoplangmbh.de<br />
www.steinexpo.de<br />
E-Paper<br />
FILM<br />
• Immer und überall verfügbar<br />
• Nutzen Sie weiterführende<br />
Informationen unserer Werbepartner<br />
(Verlinkung, Produktvideos …)<br />
• Für Smartphone, Tablet und PC<br />
Zeitschriften-Web-Kiosk<br />
• Alle Titel im innovativen Zeitschriften-Web-Kiosk<br />
verfügbar<br />
• Umfangreiches Archiv<br />
• Erweiterte Suchfunktionen<br />
Hier können Sie werben!<br />
Facebook<br />
• Wöchentlich topaktuelle Branchen-Meldungen<br />
per Facebook<br />
• Die Branchen-Highlights im Social-Network über<br />
die Facebook-Seite des Stein-Verlags<br />
• Follower werden über aktuelle Meldungen benachrichtigt<br />
webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de
42<br />
PRAXIS<br />
PRÄSENTATION: Moderner Standort steht im Zeichen der Marke Volvo. Fotos: bwi<br />
GUTER PLATZ: Die Reparaturhalle bietet<br />
beste Voraussetzungen für professionelle<br />
Arbeit.<br />
GUT GELAUNTE ERÖFFNUNG: Swecon-<br />
Geschäftsführer Falk Bösche kann sich<br />
über den neuen Standort freuen.<br />
Moderne Präsenz in der Landeshauptstadt eröffnet<br />
Mit der Neueröffnung des Swecon-Standortes in der NRW-Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf stellt sich der Volvo-Exklusivhändler in einem der größten<br />
Ballungsräume Deutschlands modern auf. Insgesamt umfasst das Marktgebiet<br />
von Swecon etwa 70 % der Bundesrepublik im Norden und der Mitte<br />
Deutschlands.<br />
Mit dem Standort Düsseldorf ist innerhalb<br />
des vergangenen Jahres bereits der<br />
dritte Stützpunkt des Unternehmens<br />
modernisiert worden. Am 13. Oktober<br />
wurde der komplett neu errichtete<br />
Standort in Monheim offiziell eröffnet.<br />
Jetzt stehen dort 500 m² Bürofläche zur<br />
Verfügung und das gesamte Areal umfasst<br />
eine Fläche von über 7000 m².<br />
Damit ist genug Platz für die mehr als 50<br />
Mitarbeiter, die im Innen- und Außendienst<br />
am Standort tätig sind. In der<br />
Werkstatt wird nach neuesten Erkenntnissen<br />
und Maßstäben der Energieeffizienz<br />
gearbeitet. So sind zum Beispiel<br />
LED-Leuchtmittel im Einsatz, und es<br />
existiert eine Zisterne für Regenwasser<br />
zum Waschen der Maschinen.<br />
Innerhalb der tageslichtdurchfluteten<br />
Werkstatt kommen allerhand technische<br />
Raffinessen und durchdachte Details<br />
zum Tragen. Alle zu den zehn Reparaturplätzen<br />
führenden Zuleitungen wurden<br />
beim Bau des Gebäudes in der Bodenplatte<br />
verlegt, sodass störende Kabel<br />
verschwanden, was Stolperfallen auf ein<br />
Minimum reduziert. Auch die Abgasabsauganlage<br />
ist stolperfallenfrei angebracht<br />
– sie wird unter der Decke der<br />
Werkstatt geführt. Über einen ausgelagerten<br />
Kompressor für die Druckluftversorgung<br />
wurde die Geräuschkulisse in<br />
der Werkstatt deutlich gesenkt.<br />
Zur Ersatzteilhaltung von Kleinstteilen<br />
kommt im Werkstattbereich eine hochmoderne<br />
Liftanlage mit Paternoster-<br />
System zum Einsatz. Dadurch konnte die<br />
erforderliche Grundfläche auf 10 m² verkleinert<br />
werden. „Unsere Kunden werden<br />
deutlich von den Neuerungen profitieren,<br />
allein durch die große Zahl an<br />
Reparaturplätzen können die Standzeiten<br />
der Maschinen deutlich reduziert<br />
werden. Wir freuen uns über unser neues<br />
Flaggschiff im Rheinland und sind uns<br />
sicher, dass unsere Kunden der Region<br />
von unserer Investition profitieren werden“,<br />
so Swecon-Geschäftsführer Falk<br />
Bösche.<br />
Auf die geladenen Gäste wartete ein<br />
außergewöhnliches Programm. Der<br />
neue Standort konnte ausgiebig besichtigt<br />
werden. Im Anschluss an diesen offiziellen<br />
Teil wurden die Gäste mit Shuttle-Bussen<br />
zur Sanddeponie Braas in<br />
Monheim gebracht, wo mit der Maschinenshow<br />
„Volvo on Tour“ eine spektakuläre<br />
Darbietung stattfand. Anschließend<br />
ging die abwechslungsreiche Volvo<br />
Road Show auf Europatour, um viele Interessenten<br />
neben den Vorführungen<br />
auch Probefahrten anbieten zu können<br />
– genau wie in Monheim, wo kundige<br />
Gäste eingeladen waren, eine Runde mit<br />
einem Bagger oder einem Radlader zu<br />
drehen und die neuen Baumaschinen in<br />
ihrer Funktionsweise und Fahrdynamik<br />
im Gelände zu testen.<br />
Ergänzend wurden auch einige neue<br />
Modelle präsentiert, wie der mobile<br />
Kurzheckbagger EWR170E und der Kettenbagger<br />
EC220E. Ein weiteres Highlight<br />
war der Bereich Swecon-Service.<br />
Das Stichwort „Fahrereffizienz“ stand<br />
hier im Fokus, denn ein gut geschulter<br />
Fahrer, der die Maschine optimal auslastet<br />
und geringste Leerlaufzeiten produziert,<br />
minimiert den Kraftstoffverbrauch<br />
im Betrieb. (bwi)<br />
www.swecon.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
PRAXIS<br />
43<br />
Vorbrechanlage steigert Ressourceneffizienz<br />
Das Unternehmen Westkalk beschäftigt etwa 55 Mitarbeiter und wurde<br />
2007 gegründet. Dahinter stehen die alteingesessenen Warsteiner Familienbetriebe<br />
Weiken, Risse und Köster. Im Sinne einer umfassenden Nutzung<br />
der Lagerstätteninhalte entschied sich das Unternehmen zur Großinvestition<br />
in eine neue, individuelle Vorbrechanlage, die auch bei weniger<br />
guten Rohstoffqualitäten einen maximalen Wertsteinaustrag begünstigt.<br />
Dank seiner neuartigen Vorbrechanlage<br />
für Kalkstein reduziert Westkalk nicht nur<br />
seinen Energieverbrauch, sondern verlängert<br />
auch die Lebensdauer des Steinbruchs<br />
um über zehn Jahre. Für das<br />
erstmals eingesetzte Verfahren erhielt<br />
das Unternehmen einen Zuschuss aus<br />
dem Umweltinnovationsprogramm des<br />
Bundesumweltministeriums. Unterstützt<br />
wurde es dabei durch die Finanzierungsberatung<br />
der Effizienz-Agentur NRW.<br />
Das Warsteiner Unternehmen Westkalk<br />
gewinnt jährlich rund 1,5 Mio. t Kalkstein<br />
aus den Steinbrüchen in Warstein<br />
und Kallenhardt, um Abnehmer in der<br />
Zement-, Stahl-, Glas-, Futtermittel- und<br />
Baustoffindustrie zuverlässig zu versorgen.<br />
Gewonnen wird der Rohstoff im<br />
Sprengverfahren. Bis Mitte 2<strong>01</strong>5 waren<br />
für den Transport zur Vorbrechanlage<br />
Skw im Einsatz. An Vorabsiebung und<br />
erste Brechstufe schließen mehrere parallele<br />
Nachbrechprozesse, Mahlung<br />
und Siebvorgänge an. „Unsere Altanlage<br />
wurde vor über 40 Jahren für gering verunreinigtes<br />
Gestein errichtet. Die Lagerstätteninhalte<br />
in Kallenhardt zeichnen<br />
sich jedoch durch einen zunehmend<br />
hohen Lehmanteil aus. Eine sehr kostenintensive<br />
Trennung des Wertgesteins<br />
und Abraums im Gewinnungsprozess<br />
durch Bagger war die Folge, um eine<br />
Verunreinigung des Brechgutes zu vermeiden“,<br />
erklärt Raymund Risse, Geschäftsführer<br />
bei Westkalk.<br />
Aus diesem Grund realisierte das Unternehmen<br />
erstmals im großtechnischen<br />
WESTKALK realisierte erstmals im großtechnischen<br />
Rahmen eine zukunftsweisende<br />
ressourcenschonende Vorbrechanlage.<br />
Foto: Westkalk<br />
Rahmen eine zukunftsweisende Vorbrechanlage,<br />
die den neuen Bedingungen<br />
exzellent gewachsen ist. Durch die<br />
abgestimmte verfahrenstechnische<br />
Kombination aus Kipptrichter, integrierter<br />
Siebtrommel und Prallbrecher konnte<br />
das Unternehmen den selektiven Aufwand<br />
zum Trennen von Wertgestein und<br />
Abraum minimieren und gleichzeitig den<br />
Nutzungsgrad des Vorkommens deutlich<br />
verbessern.<br />
Die von Westkalk realisierte Vorbrechanlage<br />
verarbeitet zudem Haufwerksgrößen<br />
mit Kantenlängen von 120<br />
bis 1500 mm, während die alte Vorbrechanlage<br />
maximale Kantenlängen bis etwa<br />
800 mm verkraftete. „Die neue Vorbrechanlage<br />
steigert die Wertgesteinsausbeute<br />
von ehemals 80 auf nun über<br />
98 %. Dadurch können wir die jährliche<br />
Flächennutzung des Steinbruchs von<br />
bisher 1 ha auf 0,8 ha verringern, die Lebensdauer<br />
des Steinbruchs kann somit<br />
um zehn Jahre verlängert werden“, sagt<br />
Risse.<br />
Bei einer Jahresproduktion von bspw.<br />
650.000 t in Kallenhardt vermindert sich<br />
dank der neuen Anlage zudem der Kraftstoffverbrauch<br />
der innerbetrieblichen<br />
Logistik um 234.000 l pro Jahr. Auch der<br />
Heizölverbrauch in der Kalkstein-Trocknungsanlage<br />
sinkt um jährlich 156.000 l.<br />
Außerdem arbeitet die Vorbrechanlage<br />
energieeffizient: So wird der Stromverbrauch<br />
um 305.500 kWh pro Jahr reduziert.<br />
Umgerechnet auf CO 2<br />
-Einsparungen<br />
ergibt das jährlich 1.300 t. Ein Beispiel,<br />
das Schule macht, und so wundert<br />
es nicht, dass weitere Natursteinbetriebe<br />
bereits großes Interesse an einer Vorbrechanlage<br />
dieser Art bekundet haben.<br />
Westkalk nutzte auf Empfehlung der<br />
NRW.Bank die Beratung der Pius-Finanzierung<br />
der Effizienz-Agentur NRW<br />
(EFA). Das Unternehmen reichte mit dieser<br />
Unterstützung einen Antrag im Umweltinnovationsprogramm<br />
des Bundesumweltministeriums<br />
bei der KfW ein und<br />
erhielt eine Zuwendung in Höhe von<br />
154.132 Euro. Nach der Bewilligung des<br />
Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung<br />
des Abschlussberichts sowie<br />
der Abstimmung des Messprogramms<br />
beauftragt. Insgesamt investierte Westkalk<br />
9,2 Mio. Euro in die neue Vorbrechund<br />
Aufbereitungsanlage.<br />
www.efanrw.de<br />
www.Westkalk.de<br />
www.ressourceneffizienz.de<br />
Satteldachhalle Typ SD10 (Breite: 10,00m, Länge: 21,00m)<br />
• Traufe 3,50m,<br />
Firsthöhe 4,00m<br />
• mit Trapezblech,<br />
Farbe: AluZink<br />
• incl. Schiebetor<br />
3,00m x 3,20m<br />
• feuerverzinkte<br />
Stahlkonstruktion<br />
• incl. prüffähiger<br />
Baustatik<br />
Mehr Infos<br />
Aktionspreis<br />
€ 17.500,-<br />
ab Werk Buldern; excl. MwSt.<br />
Schneelastzone 2,<br />
Windzone 2, a. auf Anfrage<br />
www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />
Trommelmotoren<br />
Die Antriebe für Förderbänder<br />
www.vandergraaf.de<br />
RZ_Tepe_Anzeigen_2<strong>01</strong>8_93x42mm_mb1.indd 3 29.11.2<strong>01</strong>7 16:34:49<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
44<br />
PRAXIS<br />
Unterbrechungsfreier Dauerbetrieb gewünscht<br />
IM GRIFF: hochwertiger Bahnschotter<br />
aus Kuselit. Fotos: Metso<br />
FORTSCHRITTLICH: Der Kegelbrecher GP330 mit moderner<br />
Prozesssteuerung zeigt maximale Einsatzstärke.<br />
EINFACHE EINSTELLUNG per Metso-IC50C-Prozesssteuerung<br />
mit informativem Farbdisplay.<br />
„Betriebssicherheit steht bei uns an erster Stelle. Mit dem<br />
neuen Kreiselbrecher Nordberg GP330 stellen wir in unserer<br />
Sekundärbrechstufe den kontinuierlichen, störungsfreien<br />
Brechbetrieb sicher und brechen täglich rund 4000 t hochwertiges<br />
Gestein“, so Kurt Schön, Produktionsleiter im Steinbruch<br />
Rammelsbach, wo mit dem Kreiselbrecher GP330 der<br />
erste seiner Art in Deutschland in den Einsatz ging.<br />
„Im ersten Jahr haben wir mit dem GP330 mehr als <strong>18</strong>00 Bh<br />
gebrochen. Alles hat funktioniert, unsere Anforderungen bezüglich<br />
Endproduktqualität und Durchsatz wurden erfüllt. Dank der<br />
Prozesssteuerung IC50C können sämtliche Funktionen des Brechers<br />
einfach eingestellt werden – eine deutliche Verbesserung<br />
gegenüber dem Vorgänger aus den 1980ern. Um den unterbrechungsfreien<br />
Dauerbetrieb auch künftig zu sichern, haben wir<br />
mit Metso einen EPP-Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen.<br />
Der-Equipment-Protection Plan beinhaltet regelmäßige Inspektionen<br />
sowie die wichtigsten Servicefunktionen und Ersatzteile“,<br />
ergänzt der Produktionsleiter.<br />
Die Geschichte des Steinbruchs Rammelsbach reicht bis in<br />
die <strong>18</strong>60er-Jahre zurück. In den 1930ern galt er sogar als größter<br />
Steinbruch in Europa. Seit 20<strong>01</strong> gehört der Steinbruch zur<br />
Basalt-Actien-Gesellschaft. Gewonnen wird am Standort Mikrodiorit<br />
(Kuselit) – benannt nach der nahe gelegenen Stadt Kusel.<br />
Das Gestein mit einer spezifischen Dichte von 2,68 t/m³ ist besonders<br />
für hochwertigen Bahnschotter geeignet. Deshalb werden<br />
etwa 50 % der Gesamtproduktion an die DB AG geliefert.<br />
Aber nicht die Masse zählt für die Betreiber, sondern die<br />
konstant hohe Qualität, die regelmäßig umfassend geprüft<br />
und überwacht wird. Neben Schotter werden Produkte für die<br />
Deckung des regionalen Bedarfs produziert: verschiedene<br />
Edelsplitt-Körnungen für Asphalt, Beton und weitere Gesteinsmischungen.<br />
Neues Herzstück der Anlage<br />
Das gesprengte Mikrodiorit-Haufwerk wird mit Skw zum Kreiselvorbrecher<br />
transportiert und anschließend in die Korngrößen<br />
0/32, 32/70 und 70/240 mm klassiert. Die beiden Grobfraktionen<br />
werden in Silos zwischengelagert und mittels<br />
Dosierrinnen über ein Aufgabeband dem GP330-Kreiselbrecher<br />
aufgegeben. Dessen Aufgabe ist es, mit einem konstanten<br />
Durchsatz von 340 t/h gut geformtes Material der Größe<br />
0/80 mm für die weitere Aufbereitung zu produzieren.<br />
Da der Mikrodiorit recht abrasiv ist, müssen die Brechwerkzeuge<br />
nach 1900 Bh gewechselt werden. Dank des<br />
hohen Durchsatzes und hohen Nutzungsgrades sind die spezifischen<br />
Verschleißkosten jedoch gering. Als Kostensparer<br />
erweist sich auch der neue Metso-Bypass-Ölfilter, der die<br />
Standzeit des Hydrauliköls erheblich verlängert.<br />
www.metso.com<br />
FRUTIGER – a whale, a promise!<br />
Reifenwaschanlagen<br />
Staubbindung<br />
CH +41 (0)52 234 11 34 • D/A +49 (0)8022 705 33<br />
www.mobydick.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
PRAXIS<br />
45<br />
GIGANTEN auf dem Vorfeld: Für die erfolgreiche Verladung musste<br />
der Transport exakt geplant werden. Fotos: Kleemann<br />
3gewinnt<br />
Wir zeigen Profil!<br />
RUHIGE HÄNDCHEN waren gefragt, um die Brechanlagen in den<br />
Frachtraum zu fahren und letzte Transportsicherungen vor dem<br />
Take-off zu fixieren.<br />
GIGANTEN IN DER LUFT<br />
Im Flug zum attraktiven Auftrag<br />
Mitte November landete am Flughafen Stuttgart ein seltener<br />
Gast: die Antonov An-124, eines der größten Frachtflugzeuge<br />
der Welt. Im Auftrag eines Kunden wurden damit zwei mobile<br />
Kleemann-Brechanlagen mit einem Gesamtgewicht von rund<br />
80 t nach Liberia geflogen.<br />
„Für unseren Kunden kam es auf eine schnelle Lieferung der<br />
Brechanlagen an, um für ein neues Projekt den Zuschlag zu<br />
bekommen“, so Markus Krill, Sales Manager bei Kleemann.<br />
„Wenn wir die Anlagen per Land- und Seeweg transportiert<br />
hätten, wären sie erst Anfang Januar am Zielort gewesen.“ Also<br />
entschied sich der Kunde dazu, die Antonov An-124 für den<br />
Auftrag zu chartern. Vorab musste genau geprüft werden, ob<br />
der mobile Backenbrecher Mobicat MC 110 Z Evo und die mobile<br />
Kegelbrechanlage Mobicone MCO 9 S Evo für diesen außergewöhnlichen<br />
Transport infrage kommen. Montage, Vertrieb,<br />
Kundendienst und Logistik arbeiteten bei Kleemann unter Hochdruck<br />
an dem Projekt, um die schnelle Lieferung gewährleisten<br />
zu können. Unter anderem waren zusätzliche Transportsicherungen<br />
notwendig, um bewegliche Bauteile sicher zu fixieren.<br />
www.kleemann.info<br />
HS-Schoch GmbH & Co.KG,<br />
ZFE GmbH & bsg GmbH<br />
Ein Unternehmen<br />
der HS-Schoch Gruppe<br />
3 unschlagbare Partner für Ihre<br />
Baumaschinen<br />
• Breites Sortiment an Anbaugeräten<br />
und Vermietung<br />
• Transport-, Lager-, Sammelsysteme<br />
• Verschleißteile von HARDOX<br />
• Instandhaltung und Regeneration<br />
• Recycling<br />
• Deutschlandweite Standorte<br />
WIR SIND DABEI:<br />
STAND B40<br />
Ein Unternehmen<br />
der HS-Schoch Gruppe<br />
Tel. 07363 9609-76<br />
www.hs-schoch.de<br />
HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />
Am Mühlweg 4, 73466 1/2<strong>01</strong>8 Lauchheim GESTEINS PERSPEKTIVEN
46<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
Gebraucht? Besser als neu!<br />
AKTIONEN MITNEHMEN: Als Esco-Haupthändler<br />
gibt es bei HS-Schoch oft Aktionen.<br />
Welche gerade laufen, ist auf Anfrage<br />
zu erfahren. Foto: rpr<br />
ARBEITSSPUREN 1: Tausende Stunden<br />
Einsatz und fast wie neu: Zum Beweis wurden<br />
diverse Anbaugeräte am Rädlinger-<br />
Stand auf der steinexpo ausgestellt. Foto: rpr<br />
HANDLUNGSBEDARF: Sollte die Radladerschaufel<br />
mal so aussehen, dann ist eine<br />
Regeneration dringend angesagt.<br />
Foto: HS-Schoch<br />
Hochfeste, höherfeste und ultrahochfeste Stahlwerkstoffe haben nach der<br />
Automobilindustrie ebenfalls Einzug in andere Branchen, vor allem auch in<br />
der rohstofffördernden und -verarbeitenden Industrie, gehalten. Bei leicht<br />
erhöhtem Gewicht bieten sie noch mehr Festigkeit und Verschleißschutz<br />
als herkömmliche Stahlsorten. Besonders die Kombination aus Härtegrad<br />
und Zähigkeit ist dabei gefragt.<br />
Die Begriffe hochfeste, höherfeste und<br />
ultrahochfeste Stahlwerkstoffe sind<br />
nicht klar definiert. Im Allgemeinen werden<br />
damit Stähle mit einer Mindeststreckgrenze<br />
von über 360 N /mm² = 360<br />
Megapascal (Einheit: MPa), häufig auch<br />
erst oberhalb von 460 MPa, so bezeichnet.<br />
Höherfeste Stähle weisen eine Mindeststreckgrenze<br />
von über 500 MPa und<br />
ultrahochfeste, auch als höchstfeste<br />
Stahlwerkstoffe bezeichnet, bieten eine<br />
Mindeststreckgrenze von über 690 MPa.<br />
Die Fahrzeugindustrie ganz allgemein<br />
(inklusive Lastkraftwagen, Baumaschinen,<br />
Traktoren, Flurfördergeräte, Lokomotiven)<br />
ist Hauptabnehmer von Stahlhalbzeugen.<br />
Da die hier gebündelten<br />
Branchen weiterhin an hoch belastbaren<br />
und doch leichten Werkstoffen interessiert<br />
sind, gelten sie als die treibende<br />
Kraft bei den Stahlinnovationen.<br />
Hochfeste Stahlwerkstoffe werden<br />
durch reduzierte Kohlenstoffanteile, bestimmte<br />
Legierungsbestandteile und/<br />
oder mittels spezieller Produktionsverfahren<br />
(vor allem beim Walzen) hergestellt.<br />
Häufig wird das Werkstoffgefüge,<br />
die spezielle Werkstoffcharakteristik erst<br />
beim Kunden nach beispielsweise einem<br />
Umformvorgang erzielt.<br />
Besonders verschleißfest<br />
GIB GUMMI!<br />
Wenn auf Werkstücken mechanische<br />
Kräfte, chemikalische, thermische, elektrische<br />
sowie andere Belastungen einwirken<br />
(oft in Kombination), tritt eine<br />
Beschädigung und damit Verschleiß auf.<br />
Diese Abnutzung kann durch einen gezielten<br />
Schutz minimiert werden, ganz<br />
verhindern lässt es sich auf Dauer aber<br />
meist nicht. Verschleißschutz bewirkt<br />
also eine Lebensdauerverlängerung und<br />
damit eine Verlängerung der Wirtschaftlichkeit<br />
von Bauteilen bis hin zu ganzen<br />
Anlagen. Der Begriff Tribologie (Reibungslehre)<br />
umfasst die wissenschaftliche<br />
Beschreibung von Reibung, Verschleiß<br />
und der gegebenenfalls notwendigen<br />
Schmierung.<br />
Die Härte von Stahlblechen wird meist<br />
in Brinell (HBW oder kurz HB – W steht für<br />
das Prüfkugelmaterial Wolframkarbid) angegeben,<br />
seltener in Vickershärte (HV)<br />
oder gar Rockwellhärte (HR). Je härter ein<br />
Blech an der Oberfläche ist, desto größer<br />
ist der Verschleißwiderstand. Gängige<br />
Werte für verschleißfeste Sorten sind 400,<br />
450, 500, 550 oder sogar 600 HB. Der Verschleiß<br />
ist allerdings ein komplexer Vorgang,<br />
bei dem zahlreiche Parameter eine<br />
Rolle spielen. Je nach Stahlsorte können<br />
trotzdem Kaltverschweißungen und Materialübertrag<br />
(sogenanntes Fressen), Be-<br />
Schützender Mantel aufgesprüht<br />
Die Grüning+Loske GmbH hat sich<br />
auf Trommelgummierung, Verschleiß-<br />
Sprühbeschichtungen und Rohrinnenbeschichtungen<br />
mit Polyurea<br />
und/oder Gummi, Heißgummierungen<br />
spezialisiert. Speziell die neue mit<br />
Teflon versetzte Verschleißschutz-<br />
Beschichtung für verschiedene Untergründe<br />
oder zur Rohrinnenbeschichtung<br />
findet viel Aufmerksamkeit<br />
in der Fachwelt. Rund um das<br />
Thema Förderschläuche gelten GrüloCoat-Beschichtungen<br />
sowie die<br />
Gummierung als Spitzenreiter.<br />
www.gruelo.de<br />
WEICH UND HART: Mit Weich- und<br />
Hartgummierungen schützt der Spezialist<br />
stark belastete Rohre und andere<br />
Komponenten. Foto: Grüning+Loske<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
47<br />
schädigungen durch Riefen, Kratzer und<br />
Mulden, Ermüdungsbrüche oder -risse an<br />
der Oberfläche durch Zerrüttung und chemische<br />
Reaktionen auftreten. Auch konstruktive<br />
und/oder verfahrenstechnische<br />
Maßnahmen, wie Einfallhöhe und -winkel<br />
von Schüttgütern in ein Trichterblech, beeinflussen<br />
den Verschleiß. Eine enge Abstimmung<br />
und Beratung zwischen Stahlhersteller<br />
und Verarbeiter ist also in jedem<br />
Fall zu empfehlen, um optimale Ergebnisse<br />
zu erzielen.<br />
1975 haben Ingenieure des schwedischen<br />
Stahlherstellers SSAB (Svenskt<br />
Stål AB) ein bis dato als unlösbar geltendes<br />
Problem beseitigt: die Herstellung<br />
von biegbaren Verschleißblechen, welche<br />
eine einzigartige Kombination aus Härtegrad<br />
und Zähigkeit aufweisen. Zukunftsweisend<br />
wurde das neue schwedische<br />
Produkt Hardox genannt. Der Einsatz<br />
dieser Stahlsorte ermöglicht den Bau von<br />
Teilen und Maschinenkomponenten mit<br />
leichteren, optimalen Strukturen, welche<br />
sich durch ihre extreme Leistungsfähigkeit<br />
und Langlebigkeit auszeichnen. Der<br />
extreme Widerstand gegen Verschleiß<br />
dieser Stahlsorten erlaubt den Bau von<br />
Produkten mit einer bis zu zehnfachen<br />
Lebensdauer. Diese neuen verschleißfesten<br />
Stahlwerkstoffe weisen zudem<br />
höchste Zugfestigkeitswerte aus. Daher<br />
lautet das Motto des Herstellers: „Steine,<br />
Sand, Kohle, Mineralien, Altmetalle und<br />
andere aggressive Materialien haben es<br />
schwer, bei Hardox-Verschleißblechen<br />
einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />
Der extreme Widerstand von Hardox<br />
gegen Verschleiß ist ein strategischer<br />
Geschäftsfaktor und dank der bis zu<br />
zehnfachen Lebensdauer (und mehr) ist<br />
es wie Geld auf der Bank anzulegen und<br />
zu vermehren.“<br />
In diesem Motto steckt zwar sehr viel<br />
Eigenlob, aber andererseits lassen sich<br />
diese Aussagen in der Praxis kaum von<br />
der Hand weisen. Hochfeste Stähle ermöglichen<br />
oft erst den Leichtbau. Bei<br />
gleicher Funktion wird nämlich weniger<br />
Stahl benötigt, was letztendlich zu einer<br />
erheblichen Gewichtsreduzierung bis zu<br />
50 % führen kann. Aus diesem Grund<br />
lassen sich die Material- und Fertigungskosten<br />
pro Bauteil senken und Kraftstoffkosten<br />
minimieren. Damit sind<br />
hochfeste Grobbleche trotz ihrer Mehrkosten<br />
oft viel wirtschaftlicher.<br />
Feinkörnige Grobbleche sind übrigens<br />
kein Widerspruch in sich, auch<br />
wenn es so klingt. Nach DIN EN 10079<br />
gelten Bleche ab einer Dicke von 3 mm<br />
und einer Breite von 600 mm als Grobbleche.<br />
Die maximale, in den Regelwerken<br />
erfasste Dicke beträgt 400 mm. Die<br />
Breiten reichen von etwa 1000 bis über<br />
5000 mm.<br />
Einer der weltweit größten Stahlproduzenten<br />
ist der indische Konzern Tata<br />
Steel. Sollte die im September 2<strong>01</strong>7 öffentlich<br />
bekannte Fusion zwischen Thyssen-Krupp<br />
und Tata Steel auch von den<br />
Wettbewerbshütern abgesegnet werden,<br />
würde nach Weltmarktführer Arcelor<br />
Mittal der zweitgrößte europäische<br />
Stahlkonzern entstehen. Tata Steel hat<br />
sich schon seit ein paar Jahren verstärkt<br />
um die Herstellung von höherfesten und<br />
besonders zähen Stahlwerkstoffen gekümmert.<br />
In Zusammenarbeit mit Kunden<br />
wie Caterpillar, JCB, Terex, Joy Global<br />
oder Kion fließen bei der Konstruktion<br />
von neuen Maschinen und Geräten<br />
die aktuellsten Entwicklungen im Bereich<br />
Stahlwerkstoffe gleich mit ein.<br />
Dabei gilt es auch die Bearbeitungsvorstufen<br />
wie Laserschweiß- und Schneidverfahren,<br />
Laser-, Gas- und Plasma-<br />
Profilierung sowie Biegepressen und<br />
Sägearbeiten zu optimieren. Schlussendlich<br />
sollen die Kunden wettbewerbsfähiger<br />
werden und dabei noch Kosten<br />
sparen. Bei Bedarf übernimmt Tata Steel<br />
sogar die Bearbeitungsvorstufen und<br />
liefert dann anstatt Halbzeuge wie Rund-<br />
ARBEITSSPUREN 2: Kiesel stellte ebenfalls<br />
eine Schaufel aus, die bereits <strong>18</strong>00 Bh im<br />
Hartsteineinsatz war; nur neu lackiert. Die<br />
Klappschaufel gibt es in vier verschiedenen<br />
Grundverschleißstufen. Seit Mitte 2<strong>01</strong>7 mit<br />
neuer Geometrie für noch bessere Leistung.<br />
Foto: rpr<br />
DAS NEUE Verschleißzahnsystem C-Rex<br />
von Combi Wear Parts für Bagger und Radlader<br />
ist mechanisch mit nur einer einzigen<br />
beweglichen Komponente gesichert. Montage<br />
und Demontage sind dadurch schnell<br />
erledigt. Foto: Combi Wear Parts<br />
Feinkörnige Grobbleche<br />
WIEDERBELEBUNG: Ein stark verschlissener Prallmühlen-Rotor wird nach Regeneration<br />
auf einer Fräsmaschine bearbeitet und in einen optimalen Zustand versetzt. Rechts unten<br />
eine regenerierte Radladerschaufel mit Cracox-Verschleißblechen. Foto: Craco<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
48<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
BAGGERSCHAUFELN und Spezialanbauten mit allen<br />
notwendigen Verschleißschutzelementen liefert das<br />
tschechische Unternehmen Renomag schnell und<br />
sehr günstig. Foto: rpr<br />
stäbe, Rohre, Bleche und anderes mehr<br />
bereits fertige Werkstücke an.<br />
In der Rohstoffindustrie gibt es allerdings<br />
eine Vielzahl an kleineren und mittelgroßen<br />
Unternehmen, die sich nicht<br />
gerne nur an einen Stahlhersteller binden<br />
möchten und zudem nicht die Umsatzzahlen<br />
erreichen, um eine verstärkte<br />
Manpower seitens des Stahlherstellers<br />
zu rechtfertigen. Man bezieht dann<br />
eben weiterhin die Halbzeuge, welche<br />
sinnvoll und nötig sind. Gleiches gilt für<br />
die verschleißfesten Gussprodukte von<br />
Craco, Combi Wear Parts, Esco oder<br />
ebenfalls Hardox.<br />
Seit mehr als 25 Jahren entwickelt<br />
und produziert HS-Schoch verschleißfeste<br />
Schaufeln, Löffel und Greifer. Die<br />
Süddeutschen mit ihrer ostdeutschen<br />
Niederlassung in Coswig setzen dabei<br />
auf bewährte Materialien wie Hardox-<br />
Verschleißbleche, Esco-Verschleißschutzsysteme<br />
und Borox-Vergütungsstähle<br />
(auch aus Schweden). Hardox-<br />
Verschleißbleche gibt es in Härtegrade<br />
bis zu 700 HBW. Wie erwähnt, eignen<br />
diese sich aufgrund ihrer sehr guten<br />
Kerbschlagzähigkeit vor allem für Bagger-/Radlader-Schaufeln,<br />
-Greifer, -Löffel,<br />
aber auch für Förderbänder, Rutschen,<br />
Container, Brechwerke, Zerkleinerungsmaschinen,<br />
Rührwerke, Siebe<br />
und Abbruchwerkzeuge.<br />
HS-Schoch ist Esco-Haupthändler<br />
und kann somit direkt aus den Lagern<br />
heraus die Kunden mit dem umfassenden<br />
Produktprogramm wie unter anderem<br />
Ultralok-Zahnsysteme und -spitzen<br />
beliefern.<br />
Verschleißschutz-Regeneration<br />
Ein großer Vorteil des Unternehmens<br />
Rädlinger in Cham (Ostbayern) ist die<br />
Erprobung neuer Materialen und Bagger-/Radlader-Anbaugeräte<br />
im eigenen<br />
Straßen- und Tiefbau. Bevor neue Produkte<br />
an Kunden ausgeliefert werden,<br />
haben diese bereits einige Tausend Arbeitsstunden<br />
auch in den eigenen Kiesgruben<br />
und Steinbrüchen absolviert.<br />
Neben neuen Tief- und Hochlöffeln, Grabenräumlöffeln,<br />
Ladeschaufeln, Stielen<br />
und Auslegern sowie Sieb- und Brechanlagen<br />
bieten die Oberpfälzer, übrigens<br />
ebenso wie HS-Schoch, auch die Regeneration<br />
und Reparatur von Baggerlöffeln,<br />
Radladerschaufeln und anderes<br />
mehr an. Eine fachgerechte und rechtzeitige<br />
Instandsetzung kann sogar die<br />
Maschinenleistung steigern helfen und<br />
den Kraftstoffverbrauch reduzieren.<br />
Nicht selten sind optimal regenerierte<br />
Anbaugeräte leistungsfähiger als die<br />
Neuware. Der Rädlinger-Maschinenbau<br />
verfügt über einen großen Bestand diverser<br />
Verschleiß- und Ersatzteile aus<br />
hochwertigsten Materialien namhafter<br />
Hersteller. Darüber hinaus stellt das Unternehmen<br />
seinen Kunden Messer, Löffelböden<br />
und diverse Blechteile zur Eigenregeneration<br />
zur Verfügung.<br />
Das russische Unternehmen NLMK<br />
produziert als NLMK Europe in Ittre, südlich<br />
von Brüssel, unter anderem hochvergütete<br />
Stähle, die ein breites Einsatzspektrum<br />
abdecken. Beginnend im Miningbereich,<br />
der Abbruch- und Recyclingtechnik,<br />
erstreckt sich das Einsatzspektrum<br />
beispielsweise auf den Nutzfahrzeugbereich,<br />
den Schwerlasttransport<br />
und schließt auch den gesamten<br />
Baumaschinenbereich schwerpunktmäßig<br />
mit ein. Insgesamt umfasst der Geschäftsbereich<br />
NLMK Europe sechs<br />
WENIGER WARTUNGSKOSTEN<br />
Mischwerkzeug-Wechselsystem SmartFix<br />
Der Wechsel von Mischwerkzeugen<br />
oder Teilen davon in einem Mischer<br />
erforderte bisher einen Zeitaufwand<br />
SCHNELLWECHSELSYSTEM SMARTFIX:<br />
Es ist für alle Eirich-Produktionsmischer als<br />
Nachrüst- bzw. Umbaupaket erhältlich.<br />
Foto: Eirich<br />
von bis zu mehreren Stunden. Alle am<br />
Wirbler sitzenden Schläger wurden<br />
entspannt; erst dann war es möglich,<br />
verschlissene Schläger mit Kraft und<br />
großen Hebeln auszutauschen. Eirich<br />
hat nun ein Schnellwechselsystem für<br />
Wirbler-Schlagkörper entwickelt.<br />
Diese sind dadurch jetzt auf einfache<br />
Weise und innerhalb von wenigen Minuten<br />
einzeln austauschbar. Anwender,<br />
die auf das neue System umgestellt<br />
haben, bestätigen eine drastische<br />
Reduzierung von Stillstandzeiten<br />
und Wartungskosten. Besonders clever:<br />
Das einfache Wechseln der<br />
Schlagkörper ermöglicht, weniger verschlissene<br />
Schlagkörper gegen stärker<br />
verschlissene in den besonders<br />
beanspruchten Zonen auszutauschen<br />
und damit das Material optimal auszunutzen.<br />
Die Umstellung auf das neue<br />
Schnellwechselsystem ist einfach,<br />
denn es ist kein Wechsel bzw. Neukauf<br />
der Wirblerwelle erforderlich. In der<br />
Regel werden allein die Werkzeugträger-Scheiben<br />
gewechselt. Besonders<br />
vorteilhaft: bereits vorhandene Ersatzteile<br />
können weiter genutzt werden.<br />
Das SmartFix genannte und zum<br />
Patent angemeldete System ist für alle<br />
Eirich-Produktionsmischer, also Mischer<br />
ab 75 L, als Nachrüst- bzw. Umbaupaket<br />
erhältlich.<br />
www.eirich.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
49<br />
Produktionsstandorte, die alle auf eine<br />
jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet<br />
des Warm- und Kaltwalzens sowie<br />
verschiedene Veredelungsprozesse verfügen.<br />
Allein rund 120 Millionen Euro<br />
hatte NLMK/Ittre in den Bau einer neuen<br />
Vergütungslinie investiert, mit der man<br />
– nach eigenen Aussagen – mittlerweile<br />
als technologischer Führer im Markt gilt.<br />
Selbst die Brammenproduktion im Mutterwerk<br />
in Lipezk/Russland gilt als technologisch<br />
führend.<br />
Mit den Marken Quard und Quend<br />
setzen die Russen seit einiger Zeit die<br />
Maßstäbe in der Bauindustrie. Eine neue<br />
Produktionslinie, in der eine Quarto-<br />
Reversieranlage mit einem Vierständer-<br />
Fertigwalzwerk kombiniert ist, sorgt für<br />
sehr geringe Ebenheits- und Stärkentoleranzen<br />
sowie eine exzellente Oberflächenbeschaffenheit.<br />
Mehrere Hochleistungsrichtanlagen<br />
und ein 3D-Lasersystem<br />
sichern zudem ein extrem niedriges<br />
Spannungsniveau der Bleche. Eine Härtemessanlage<br />
kontrolliert und dokumentiert<br />
die Einhaltung der erforderlichen<br />
Härtegrade bei den Quard-Blechen. Vor<br />
allem die konstant gleichbleibende<br />
Stahlqualität in Verbindung mit der erzielten<br />
Oberflächengüte und Ebenheit<br />
stellen nach Firmenaussagen die herausragenden<br />
Qualitätsmerkmale ihrer<br />
Produkte dar.<br />
Hochfest und hochverschleißfest<br />
Im Bereich der hochfesten Feinkornbaustähle<br />
Quend umfasst das Produktspektrum<br />
mittlerweile Streckgrenzen<br />
von 700 bis 1100 MPa. Aufgrund<br />
seiner Eigenschaften wird dieser Stahl<br />
typischerweise im Nutzfahrzeugbau, für<br />
Lösungen im Schwertransportbereich,<br />
für Krane, Ausleger oder auch bei Abbruchwerkzeugen<br />
eingesetzt. Eine hohe<br />
Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit<br />
ist beispielsweise für Auslegerbleche<br />
obligatorisch. Die martensitischen,<br />
hochverschleißfesten Stähle der Quard-<br />
Produktgruppe beinhalten momentan<br />
die Brinellhärten 400, 450, 500 und 550.<br />
Aufgrund der speziellen Kombination<br />
von Härte, Festigkeit und Duktilität eignet<br />
sich Quard für alle Anwendungen, die<br />
einem starken Verschleiß wie beispielsweise<br />
durch Steine, Mineralien, Schrott,<br />
Abfälle oder andere aggressive Materialien<br />
unterliegen; eine hohe Abriebfestigkeit<br />
stellt schließlich eine Grundvoraussetzung<br />
für einen effektiven Einsatz<br />
dar.<br />
Das Auftragschweißen sowie das<br />
Flammspritzen können ebenfalls ein Verfahren<br />
sein, um verschlissene Werkstücke<br />
und Werkzeuge wieder optimal aufzuarbeiten<br />
und noch verschleißfester zu<br />
machen. Seit 30 Jahren sorgt das Unternehmen<br />
Rehart bei der Kiesgewinnung,<br />
im Steinbruch sowie im Zementwerk und<br />
bei der Asphaltproduktion mit verschiedenen<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
für einen reibungslosen und reibungsarmen<br />
Ablauf. In den Laboren und in der<br />
Anwendungstechnik werden die Ursachen,<br />
die zur Notwendigkeit einer Instandsetzung<br />
führen, untersucht und<br />
entsprechende Präventivmaßnahmen<br />
entwickelt. So werden Schnecken in den<br />
am stärksten beanspruchten Bereichen<br />
mit Hochleistungsverschleißschutzsystemen<br />
ausgestattet. Der weniger belastete<br />
Teil erhält dagegen „nur“ eine nanoseal-Keramikverbundwerkstoffbeschichtung.<br />
Dabei geht es immer auch um die<br />
Wirtschaftlichkeit, denn möglichst lange<br />
Laufzeiten zögern den Austausch so<br />
lange als möglich hinaus, ein ungeplanter<br />
Anlagenstillstand entfällt dadurch.<br />
Neben Auftragschweißen und Flammspritzen<br />
kommen zudem MIG/MAG-<br />
Massivdrahtschweißen, MIG/MAG-Fülldrahtschweißen,<br />
WIG-Schweißen mit<br />
Kaltdraht sowie PTA-Schweißen (Plasma)<br />
zum Einsatz. Schließlich richten sich<br />
diese Verfahren auch nach den zu behandelnden<br />
Werkstoffen. Egal ob Werkzeugstähle,<br />
Mangan-Hartstähle, Fe-Cr-<br />
C-Stähle mit Chromkarbiden, Cobald-<br />
Basiswerkstoffe (Stellite), Nickel-Basiswerkstoffe<br />
oder Legierungen mit Wolframkarbiden<br />
vorhanden sind, das Unternehmen<br />
findet mit Sicherheit das geeignetste<br />
Auftragsverfahren.<br />
Auf der steinexpo 2<strong>01</strong>7 hatten sowohl<br />
Rädlinger wie auch der Baumaschinenhändler<br />
Kiesel ein paar interessante Objekte<br />
ausgestellt: Löffel, Schaufeln und<br />
Stiele/Reißzähne, die bereits Zigtausende<br />
Einsatzstunden hinter sich haben und<br />
trotzdem fast wie neu aussehen. Seit<br />
2<strong>01</strong>6 ist Kiesel zudem auch der Exklusivhändler<br />
für Combi Wear Parts, einem<br />
schwedischen Hersteller, der aus Bofors<br />
Wear Parts hervorging und eine Fusion<br />
mit der Maskenformgießerei in Ljungby<br />
vornahm.<br />
Mit den ProClaws-Zahnsystemen für<br />
Baggerlöffel und Laderschaufeln konnte<br />
eine neue Generation an Verschleißteilen<br />
von den Schweden entwickelt werden,<br />
welche eine optimale Kupplungsgeome-<br />
trie sowie hohe Bruchkräfte und damit<br />
eine außergewöhnliche Bruchsicherheit<br />
bieten. Der schlanke Zahnadapter soll<br />
über ein gutes Eindringverhalten verfügen<br />
und sich selbst schärfen. Das Verschleißverhalten<br />
wird als sehr gut bezeichnet.<br />
Sehr haltbare Zähne<br />
Die erstmals von Combi Wear Parts 2<strong>01</strong>6<br />
vorgestellten Produkte mit Namen<br />
C-Rex verfügen über eine einzigartige<br />
mechanische Sicherung mit nur einer<br />
beweglichen Komponente. Dadurch soll<br />
sich die Montage und Demontage der<br />
Zähne erheblich erleichtern. C-Rex<br />
wurde bewusst mit Blick auf Benutzerfreundlichkeit<br />
und Gesamtwirtschaftlichkeit<br />
entwickelt. Längere Zähne mit<br />
einem noch größeren Anteil an Verschleißmaterial<br />
sorgen für sehr lange<br />
Standzeiten. Die C-Rex-Adapter sind<br />
weniger verschleißanfällig, wodurch sich<br />
die Lebensdauer des Adapters verlängert.<br />
Der Anwender spart somit Kosten<br />
für die Wartung und den Austausch dieser<br />
Komponenten ein. Die gesamte Pro-<br />
AUSSERGEWÖHNLICHE STÄRKE, Härte und Zähigkeit<br />
in ein und demselben Verschleißblech verspricht<br />
SSAB mit Hardox 500 Tuf, die neue Generation Verschleißblech<br />
für Kipperaufbauten, Schaufeln und<br />
Container. Es kombiniert die besten Eigenschaften<br />
aus Hardox 450 und Hardox 500. Zu typischen Einsatzbereichen<br />
gehört das Be- und Entladen von abrasiven<br />
Gesteinen in Steinbrüchen. Die Bodenplatte<br />
der Kippmulde aus Hardox 500 Tuf hat über 40.000 t<br />
Schotter transportiert und weist nur sehr geringen<br />
Verschleiß von 5 % auf. Fotos: SSAB<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
50<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
duktion von C-Rex wie auch von Pro-<br />
Claws und Combi Parts erfolgt in der<br />
Combi-Wear-Parts-Gießerei im schwedischen<br />
Ljungby. Die Schweden hatten in<br />
2<strong>01</strong>2 und 2<strong>01</strong>3 in eine neue Produktionsanlage<br />
für schwerere Gussteile investiert.<br />
Damit befindet sich die gesamte Produktion<br />
nunmehr unter einem Dach.<br />
Das Unternehmen Köppern wurde<br />
<strong>18</strong>98 in Hattingen an der Ruhr gegründet<br />
und ist noch heute ein familiengeführtes<br />
Unternehmen. Technologische Führerschaft<br />
und sehr verlässliche Fertigungsqualität<br />
verbunden mit dem besonderen<br />
Blick für die individuellen Bedürfnisse<br />
von Kunden sind das Motto dieses Herstellers<br />
an Verschleißschutzsystemen.<br />
In den 1980er-Jahren konnte eine starke<br />
Marktposition in der zement- und erzverarbeitenden<br />
Industrie, basierend auf verschiedenen<br />
innovativen Pressenentwicklungen<br />
wie den C-Frame-Rahmen, den<br />
Klapprahmen sowie die einzigartigen pulvermetallurgischen<br />
Verschleißschutzsysteme<br />
aufgebaut werden. Vor allem mit den<br />
Hexadur-Verschleißschutzsystemen konnte<br />
unter anderem in der Zementindustrie<br />
und der rohstofffördernden und -verarbeitenden<br />
Industrie allgemein gepunktet werden.<br />
Hexadur-Bandagen für Gutbett-Walzenmühlen<br />
(Rollenpressen) sind mittlerweile<br />
weit verbreitet. Sie verfügen über eine<br />
extrem verschleißfeste Oberfläche mit<br />
einem hohen Anteil an Hartphasen in der<br />
Form von hexagonalen Fliesen von unterschiedlicher<br />
Dicke. Sie sind zudem vor<br />
allem auch für die Erzzerkleinerung geeignet.<br />
Der Stahlring ist mit Hartmetallbolzen<br />
besetzt und weist einen extrem beständigen<br />
heißisostatisch gepressten (HIP) Kantenschutz<br />
auf. Residur-Bandagen wiederum<br />
sind speziell für Brikettier- und Kompaktieranwendungen<br />
ausgelegt.<br />
Härte aus dem Westerwald<br />
Ein weiterer Anbieter von hoch verschleißfesten<br />
Stählen (und die Regenerierung<br />
von abgenutzten Anbaugeräten<br />
sowie Anlagenbaugruppen) ist das Unternehmen<br />
Craco in Atzelgift, mitten im<br />
Westerwald. Obwohl der selbst entwickelte<br />
Verschleißstahl erst 1997 am<br />
Markt eingeführt wurde, konnte er sich<br />
unter dem Markennamen Cracox inzwischen<br />
zu einer Premiummarke im Verschleißschutz<br />
etablieren. Cracox gibt es<br />
in den Qualitäten von 400 bis 700 Härte<br />
Brinell und in den Stärken 3 bis 120 mm.<br />
Aufgrund seiner innovativen Legierung<br />
und des für seine Eigenschaften speziell<br />
entwickelten Bearbeitungsverfahrens<br />
wurde Cracox bereits mit dem Innovationspreis<br />
ISB des Landes Rheinland-<br />
Pfalz ausgezeichnet.<br />
Nach Firmenaussagen soll sich dieser<br />
Verschleißstahl durch eine höhere Legierung,<br />
höhere Standzeiten, höhere Härte,<br />
bessere Durchhärtung, eine gleichbleibende<br />
Qualität, höhere Streckgrenzen<br />
und Zugfestigkeiten sowie eine bessere<br />
Bearbeitbarkeit auszeichnen.<br />
Es ist absolut unmöglich, eine bestimmte<br />
Stahlsorte für alle Verschleißfälle<br />
als das Nonplusultra darzustellen. Je<br />
HART UND ELASTISCH ZUGLEICH<br />
Werkstoffkombinationen zum besseren Schutz vor Strahlverschleiß<br />
ENTSCHEIDEND ist das Größen- und Massenverhältnis zwischen dem Schutzkörper und den<br />
darauf prallenden Partikeln. Im Vorfeld wurden diverse Tests an unterschiedlichsten Polymeren<br />
durchgeführt. Fotos: FH Münster/Pressestelle<br />
BLICK DURCHS MIKROSKOP. Tobias Schniedermann<br />
prüft, wie sehr die verschiedenen<br />
Polymere durch den Partikelbeschuss in Mitleidenschaft<br />
gezogen wurden.<br />
In der Industrie besonders weit verbreitet<br />
und schwierig zu bekämpfen ist der sogenannte<br />
Strahlverschleiß. Wie aber muss<br />
eine Oberfläche beschaffen sein, damit sie<br />
bestmöglich vor Strahlverschleiß schützt?<br />
Das untersucht Tobias Schniedermann vom<br />
Fachbereich Maschinenbau der FH Münster<br />
in seiner Dissertation tribologisch. Tribologie<br />
ist die Lehre der Reibung und das<br />
gleichnamige Fachgebiet beschäftigt sich<br />
insbesondere mit der Verschleißbekämpfung.<br />
Schniedermann will herausfinden, ob<br />
und wie es möglich ist, einen Werkstoff zu<br />
konzipieren, der sowohl hart als auch elastisch<br />
sein kann.<br />
Dazu verwendet er ein elastisches Polymer,<br />
in dem harte Partikel an der Oberfläche<br />
fest eingebettet sind. Aber welches Polymer<br />
ist dafür geeignet, und wie müssen die<br />
harten Partikel beschaffen sein? „Das Massenverhältnis<br />
zwischen eingebetteten und<br />
auftreffenden Partikeln ist besonders bei<br />
steilen Winkeln entscheidend. Denn stimmt<br />
das nicht, macht uns die Physik einen Strich<br />
durch die Rechnung: die eingebetteten Partikel<br />
werden geschädigt. Ist das Verhältnis<br />
aber richtig, kommt es zu einem Stoßdämpfereffekt:<br />
Das elastische Polymer gibt nach,<br />
und der harte, spröde Werkstoff der eingebetteten<br />
Partikel bleibt trotz stoßartiger<br />
Belastung unbeschadet. Trifft ein Partikel<br />
jedoch unter flachem Winkel auf die mit<br />
harten Partikeln gefüllte Oberfläche, gleitet<br />
er darüber ab, und so wird verhindert, dass<br />
die Polymeroberfläche zerkratzt.“<br />
Der Doktorand untersuchte im Anschluss<br />
an diverse Berechnungen im Labor<br />
für Werkstoff-, Füge- und Oberflächentechnik<br />
der Hochschule auf dem eigens eingerichteten<br />
Teststand die Eignung unterschiedlicher<br />
Polymere, Schutzkörperwerk-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />
51<br />
nach Einsatzfall, den vorhandenen Parametern,<br />
den gegebenen Beanspruchungen<br />
und anderem mehr gilt es, die spezielle<br />
bestmögliche Lösung zu finden. Aus<br />
diesem Grunde bieten alle genannten<br />
Unternehmen gerne eine ausführliche<br />
Beratung an. Denn nur so lässt sich für<br />
einen bestimmten Anwendungsfall das<br />
beste Verschleißschutzsystem finden.<br />
Ein Beitrag von GP-Autor Robert<br />
Ruthenberg, rpr<br />
SIE KÖNNEN AUCH ANDERS<br />
Mosaik ist gut, aber längst nicht alles!<br />
www.craco.de<br />
www.escocorp.com<br />
www.eu.nlmk.com<br />
www.hardoxwearparts.com<br />
www.hs-erdbaugeraete.de<br />
www.koeppern-international.com<br />
www.raedlinger-maschinenbau.com<br />
www.rehart.de<br />
www.renomag.cz<br />
www.ssab.com<br />
www.tatasteelliftingandexcavating.<br />
com/de<br />
www.verschleissschutz.com<br />
VERWANDLUNG: Werden dem Eimerkettenbagger im Winter die Eimer gezogen,<br />
bekommt er seine verschlissenen Arbeitseinheiten (s. Foto r. unten) nach gründlicher<br />
Regeneration (Bild l. und oben) zum Saisonstart im Frühjahr wieder zurück. Fotos: rwev<br />
stoffe und Werkstoffmodelle, variierte<br />
die Aufprallwinkel und -geschwindigkeiten<br />
und fand mehrere Polymere,<br />
die hervorragend geeignet<br />
sind. Sie bilden die Basis für die<br />
Entwicklung der oberflächengefüllten<br />
Hybridwerkstoffe. Auch passende<br />
Schutzkörper zu finden, gelang<br />
mit Hilfe des Teststandes. Nun gilt<br />
es herausfinden, ob das oberflächengeschützte<br />
Polymer tatsächlich<br />
realen Bedingungen standhält. Erste<br />
Tests innerhalb des „Tribomer“ genannten<br />
Projektes stimmen diesbezüglich<br />
optimistisch.<br />
Noch bis Ende nächsten Jahres<br />
arbeitet Schniedermann an seiner<br />
Dissertation an der FH Münster. Betreut<br />
wird er durch Prof. Dr. Jürgen<br />
Peterseim, der bereits seit über 20<br />
Jahren in der Forschung rund um<br />
Verschleißschutzwerkstoffe tätig ist.<br />
Das Projekt wird durch das zentrale<br />
Innovationsprogramm Mittelstand<br />
(ZIM) des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Energie gefördert.<br />
www.fh-muenster.de/maschinenbau<br />
Die Hannoveraner Verschleißschutzspezialisten<br />
der RWEV GmbH sind<br />
vor allem durch ihren Mosaik-Mix aus<br />
Schutzelementen bekannt, der in vielen<br />
neuralgischen Anlagenbereichen<br />
ganz nach Verschleißangriff seine<br />
nützliche Wirkung entfaltet. Doch das<br />
ist längst nicht alles, denn auch in der<br />
Regeneration verdient sich das Unternehmen<br />
regelmäßig Sporen, wenn<br />
es darum geht, alte Arbeitseinheiten<br />
für die nächste Saison wieder fit zu<br />
machen.<br />
Zum Regenerationsprogramm gehört<br />
seit nunmehr zehn Jahren auch<br />
die Wiederherstellung von Eimerkettenbaggereimern.<br />
Oft kommen sie in<br />
beklagenswert verschlissenem Zustand<br />
an. In den RWEV-Werkstätten<br />
werden sie ausgebeult. Dann geht es<br />
an die „Operation“: Dünne Bereiche<br />
müssen durch neue, widerstandsfähige<br />
Stähle ersetzt werden. Regelmäßig<br />
brauchen die Eimer neue Schneiden<br />
und an den Seiten neue Schaken.<br />
Auch die Aufnahmebuchsen für die<br />
Förderkette sind ein Erneuerungsschwerpunkt.<br />
Abschließend wird bedarfsweise<br />
eine weitere Ausbeulung<br />
vorgenommen, und um neue Beulen<br />
zu stoppen, erhält der Wie-neu-Eimer<br />
am Rücken ein Rundeisen zur Stabilisierung.<br />
Laut Geschäftsführer Mathias<br />
Biermann wird die Regeneration in<br />
Abstimmung mit dem Betreiber jeweils<br />
so durchgeführt, dass die Arbeitseinheit<br />
für den Weiterbetrieb in<br />
der traditionellen Nassgewinnung mit<br />
dem Eimerkettenbagger gut gerüstet<br />
ist. Anders ausgedrückt: Getan wir<br />
jeweils das Nötige. Dies führt dazu,<br />
dass die Regeneration in den meisten<br />
Fällen kostenmäßig etwa ein Drittel<br />
gegenüber einem Neukauf ausmacht.<br />
Manche Kandidaten kommen auch<br />
auf die Hälfte – doch selbst das ist ein<br />
ausgesprochen guter Preis, zumal die<br />
Regeneration keine Einmal-Angelegenheit<br />
bleiben muss, sondern mehrfach<br />
wiederholbar ist. Den bislang<br />
bewältigten Umfang der Nachfrage<br />
nach dieser speziellen Dienstleistung<br />
beziffert Biermann geschätzt mit<br />
einer „dreistelligen Zahl im höheren<br />
Bereich“.<br />
www.rwev.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
52<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Hier ging es richtig<br />
rund zur Sache<br />
Der EM- respektive OTR-Reifenmarkt macht<br />
ordentlich Betrieb! Festzustellen war das nicht<br />
zuletzt auf der vergangenen steinexpo. Selten<br />
sah man so viele Groß-Pneus auf kleinem<br />
Raum. Und ja: auch in der Gemeinschaftsdemo<br />
kamen Reifen und Ketten zu Ehren. Begegnen<br />
konnte man dort auch dem Stolz der Hersteller,<br />
Runderneuerer und Händler. Denn auch<br />
wenn Reifen als solche rein äußerlich keine<br />
allzu großen Unterschiede entdecken lassen,<br />
beinhalten sie doch individuelle Besonderheiten,<br />
die sie gezielt für harte Einsätze in der Gewinnungsindustrie<br />
prädestinieren.<br />
Erstmals in der GP-Geschichte gehen wir<br />
deshalb besonders ausführlich auf dieses Spezialthema<br />
ein. Nicht nur Neuvorstellungen werden<br />
dabei berücksichtigt, sondern auch die<br />
Aspekte der Kontrolle, der Wiederholung von<br />
Reifenleben nach reichlich Verschleiß und aktuelle<br />
Marktbewegungen im Segment. Abgerundet<br />
wird die Schwerpunkt-Rubrik von einem<br />
allgemein gehaltenen Beitrag zu den gängigen<br />
Grundtypen im Markt.<br />
Fotos: gsz<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
53<br />
Vielfalt in allen Belangen<br />
Die Produkte für die Bereifung von Bau- und Gewinnungsfahrzeugen<br />
mit EM-/OTR-Reifen haben sich über die letzten Jahrzehnte zu<br />
einer mannigfaltigen Palette entwickelt. Es ist nicht leicht, in dieser<br />
Vielfalt den Überblick zu behalten und den optimalen Pneu für die<br />
individuellen Einsatzbedingungen und jeweiligen Maschinentypen<br />
zu finden. Die Unterschiede beginnen im Grundsätzlichen und reichen<br />
bis in feine Details.<br />
Der Preis<br />
Die Produkte der etablierten Marken<br />
werden vielfach als Premiumreifen den<br />
günstigen – vornehmlich aus Fernost<br />
zunehmend auf den europäischen Markt<br />
drängenden – Alternativen gegenübergestellt.<br />
Hier wird oft von „Budgetreifen“<br />
gesprochen. Doch bei dieser Aufteilung<br />
ist Vorsicht geboten, denn die Übergänge<br />
sind fließend, wie Henrik Schmudde,<br />
Marketingleiter bei Bohnenkamp erläutert:<br />
„Der Unterschied ist nicht an einem<br />
einzelnen Merkmal festzumachen. Alle<br />
Reifen unterscheiden sich in ihren Gummimischungen<br />
sowie im Karkassenaufbau.<br />
Entscheidend ist auch das produzierende<br />
Personal, da immer noch recht<br />
viel Handarbeit für die Fertigung eines<br />
EM-Reifens erforderlich ist. Unzureichende<br />
Arbeiten im Produktionsprozess können<br />
beim fertigen Produkt etwa zu Blasenbildungen<br />
zwischen den Lagen oder<br />
Bruchstellen führen, die Stabilität und<br />
Lebensdauer erheblich verringern. Die<br />
Summe der inneren Werte ist nicht immer<br />
auf den ersten Blick von außen sichtbar,<br />
auch nicht an den nominalen Kennwerten<br />
der Produkte. Ein Reifen muss sich bewähren,<br />
wenn er im harten Einsatz in den<br />
Grenzbereich gebracht wird. Auch der<br />
Preis ist nicht unbedingt ein zuverlässiges<br />
Kriterium. Irgendwann werden hier nach<br />
unten natürlich Dimensionen erreicht, die<br />
eine Premiumqualität faktisch ausschließen,<br />
aber selbst im hochklassigen Segment<br />
sind durchaus Preisunterschiede<br />
von 25 bis 30 % möglich.“<br />
Die Grundtypen<br />
Der Diagonalreifen wurde bereits <strong>18</strong>98<br />
eingeführt und stellte dann über fast ein<br />
halbes Jahrhundert den Standard dar.<br />
Die Karkassenlagen sind in Lauffläche<br />
und Seitenwand kreuzweise übereinandergelegt.<br />
Aufgrund dieser Bauart verfügt<br />
der Reifen über eine sehr stabile<br />
Seitenwand, lässt dafür aber nur wenig<br />
Dämpfungskomfort zu. Diese Reifen<br />
werden heute fast nur noch in Einsätzen<br />
benötigt, bei denen eine hohe Fahrstabilität<br />
gefordert ist. Geeignet ist er für<br />
Maschinen, denen hohe Lasten zugemutet<br />
werden. Diagonalreifen sind in der<br />
Regel schwerer, aber im Preis meist<br />
günstiger.<br />
Der Radialreifen wurde 1946 von Michelin<br />
entwickelt. Dieser Typ besitzt<br />
Stahl-Kord-Lagen, die lotrecht angebracht<br />
sind. Daher sind die Flanken von<br />
Radialreifen sehr geschmeidig. Der Ra-<br />
DER AUFBAU macht den Unterschied: Bei einem Radialreifen<br />
sind die Karkassen-Lagen lotrecht übereinandergelegt.<br />
Foto: Michelin<br />
dialreifen hat sich in den letzten Jahren<br />
mehr und mehr durchgesetzt und wird<br />
in den meisten Einsätzen bevorzugt.<br />
Seine Vorteile liegen im höheren Fahrkomfort<br />
durch den Reifen und in der<br />
besseren Wärmeableitung. Dadurch<br />
kann dieser Reifen auch für längere Umläufe<br />
der Maschine eingesetzt werden.<br />
Das Profil<br />
Für die Profiltiefe werden drei Klassifikationen<br />
unterschieden: Das Standardprofil<br />
trägt die Bezeichnung 2 oder 3, tiefes<br />
Profil hat 4 und extratiefes Profil 5. Die<br />
Tiefe des Profils ist bei einem tiefen Profil<br />
1,5-mal und bei einem extratiefen Profil<br />
2,5-mal dicker als bei einem normalen<br />
Profil. Letzteres gibt den Standard an,<br />
der mit 100 % gleichgesetzt wird. In Verbindung<br />
mit dem Einsatz des jeweiligen<br />
Fahrzeugs ergeben sich spezielle Kombinationen:<br />
Diagonalreifen<br />
Radialreifen<br />
Vorteile Nachteile Vorteile Nachteile<br />
Hohe Stabilität des Fahrzeugs<br />
Gute Selbstreinigungseigenschaften<br />
auf lehmigem<br />
Boden<br />
Guter Seitenwandschutz<br />
vor Beschädigungen<br />
Weniger walken<br />
Günstiger Preis<br />
Hoher Rollwiderstand, dadurch<br />
größere Wärmeentwicklung<br />
Nicht so komfortabel wegen<br />
größerer Reifenhärte<br />
Höherer Verschleiß<br />
Gute Haftung im Gelände<br />
Gutes Lenkverhalten und besserer<br />
Straßenkontakt<br />
Guter Fahrkomfort durch flexible<br />
Wangen<br />
Unempfindlicher gegen Beschädigungen<br />
der Lauffläche<br />
Geringe Wärmeentwicklung im Reifen<br />
bei hohen Geschwindigkeiten<br />
Hohe Verschleißfestigkeit<br />
Höheres Abrollgeräusch durch harte<br />
Laufflächen<br />
Weichere Seitenwände, anfälliger<br />
gegen Beschädigungen<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
54<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Anwendung<br />
C = Compactor (Straßenbaumaschinen und<br />
Walzen)<br />
L = Loader & Dozer (Radlader und Bulldozer)<br />
G = Grader (Planierer)<br />
E = Earthmover (Bagger und Kipplaster)<br />
IND = Industrial<br />
Profil<br />
1 = Ribbed<br />
2 = Traction<br />
3 = Rock<br />
4 = Rock (deep tread)<br />
5 = Rock (very deep tread)<br />
5S = Smooth (very deep tread)<br />
Ein Interpretationsbeispiel erläutert in diesem<br />
Zusammenhang die Merkmale: Ein Reifen<br />
des Typs E3/L3 verfügt über eine normale<br />
Profiltiefe und einen relativ großen Abstand<br />
zwischen den Profilblöcken. Das macht ihn<br />
zum passenden Exemplar auf weichen Böden.<br />
Im Vergleich dazu ist ein E4/L4 dank seiner<br />
größeren Blockgröße mit geringerem Abstand<br />
zwischen den Blöcken und seiner größeren<br />
Profiltiefe geeignet für harte und steinige Untergründe.<br />
Alle Infos auf der Flanke<br />
Die Wahl des richtigen EM-Reifens für die jeweilige<br />
Anwendung und Maschine erfolgt mit<br />
Hilfe der international standardisierten TRA-<br />
Codierung. Sie ist auf einen Blick an der Reifenwange<br />
erkennbar. Neben den Profiltypen<br />
befinden sich hier Angaben zu Reifen- und<br />
Radgröße, Load-Index, dazu sind Name und<br />
Produkttyp des Herstellers sowie Angaben<br />
über den Reifentyp (schlauchlos oder mit<br />
Schlauch, radial oder diagonal) zu finden.<br />
Ein Beitrag von bwi unter Quellenbezugnahme<br />
auf die angegebene Internetadresse.<br />
www.heuver.de<br />
GUTE ERFAHRUNG: Mit der<br />
Marke BKT, so Henrik<br />
Schmudde, Marketingleiter bei<br />
Bohnenkamp, hat sich das anerkannte<br />
Handelsunternehmen<br />
einen EM-Premiumpneu aus<br />
Indien ins Portfolio geholt.<br />
Foto: Bohnenkamp<br />
Runde Neuheiten<br />
und Verbesserungen<br />
Für Radlader im harten Einsatz<br />
Die Bohnenkamp AG hat ihr umfangreiches<br />
Sortiment an Reifen für die Erdbewegung<br />
um einen neuen Spezialreifen<br />
von BKT erweitert. Der BKT BK Loader<br />
53 wurde speziell für enorm hohe Anforderungen<br />
entwickelt und eignet sich<br />
neben extremen Steinbruchbedingungen<br />
auch besonders für den Gebrauch in<br />
Recycling-Betrieben. Gegen spitze Steine<br />
und die Gefahr von Reifenverletzungen<br />
durch Schnitte und Punktbelastungen<br />
verfügt der neue BK Loader 53 über einen<br />
Aramid-Gürtel und eine extreme Profiltiefe<br />
von 56,5 mm. Zusammen mit einer<br />
genau an diese Anforderung angepassten<br />
Materialmischung erzielt der Reifen<br />
hohe Laufleistungen auch unter schwierigen<br />
Bedingungen. Seine Lauffläche<br />
zeichnet sich durch eine breite, hochfeste<br />
Mittelsektion und traktionsstarke Profilblöcke<br />
im Schulterbereich aus. Das<br />
besondere Profildesign bietet darüber<br />
hinaus eine hohe Seitenstabilität, ausgezeichnete<br />
Selbstreinigungseigenschaften<br />
sowie viel Grip auf trockenem und feuchtem<br />
Untergrund. Erhältlich ist der neue<br />
Reifen ab sofort in der Größe 405 / 70 R<br />
20. Er lässt sich auf alle gängigen einteiligen<br />
13 x 20-Zoll-Felgen montieren, sodass<br />
eine Umrüstung auf jede vorhandene<br />
Felge möglich ist.<br />
www.bkt-tires.com<br />
www.bohnenkamp.de<br />
Starke Typen für viele Einsätze<br />
Bridgestone hat mit dem Radialreifen V-<br />
Steel L-Traction (VLT) in 29" einen EM-<br />
Pneu speziell für die neue Klasse der<br />
knickgelenkten Dumper konzipiert, der<br />
das Spektrum von lehmigen, weichen<br />
und schlammigen bis hin zu festen Untergründen<br />
abdeckt. Der VLT bietet eine<br />
hervorragende Wendigkeit, Traktion<br />
sowie Geländegängigkeit. Durch seine<br />
ausgezeichnete Stabilität sorgt er noch<br />
dazu für ein sehr gutes Fahrgefühl. Der<br />
Reifen ist derzeit in den Dimensionen<br />
20.5 R25 bis 29.5 R25, 33.25 R29 sowie<br />
750/65 R25 verfügbar.<br />
TROTZT AL-<br />
LEN HÄRTEN:<br />
Der neue Laderreifen<br />
von<br />
BKT weist ein<br />
extrem tiefes<br />
Profil auf. Foto:<br />
BKT/Bohnenkamp<br />
KNICKLENKER<br />
laufen gut auf<br />
Reifen wie dem<br />
Bridgestone<br />
V-Steel L-Traction<br />
in 29".<br />
Foto: Bridgestone<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
55<br />
Für Muldenkipper im schweren Steinbrucheinsatz wurde<br />
auf der 2<strong>01</strong>7er steinexpo der Radialreifen V-Steel Rock Quarry<br />
Premium (VRQP) in der Größe <strong>18</strong>.00 R 33 gezeigt, der eine<br />
Kombination aus hoher Laufleistung, Schnittresistenz und<br />
optimalem Bodenkontakt bietet. Ebenfalls in der Ausstellung<br />
war und im Programm ist der V-Steel N-Lug (VSNL) in der<br />
Größe 35/65 R 33, der ebenfalls für Radlader im Tagebau<br />
und in Steinbrüchen geeignet ist. Sein Felsprofil-Design sorgt<br />
für gute Traktion, Stabilität und optimalen Komfort. Sein Seitenwandschutz<br />
reduziert Einschnitte und andere Beschädigungen.<br />
Außerdem ist dieser Reifen auch besonders für den<br />
Einsatz unter Schutzketten geeignet.<br />
Zum Spektrum der Bridgestone-EM-Reifen gehört außerdem<br />
der Typ Firestone Dura Force für den Einsatz auf Kleinladern<br />
im Steinbruch.<br />
www.bridgestone.de<br />
PREMIUMKLASSE: Der EM-<br />
Master ist eines der Produkte<br />
aus der komplett neuen Reifenfamilie<br />
von Continental im EM-/<br />
OTR-Segment. Foto: Continental<br />
ALTERNATIVE: Mit dem Portfolio<br />
aus Fernost steht bei ML eine<br />
weitere Marke für das EM-Segment<br />
in Deutschland zur Verfügung.<br />
Foto ML-Reifen<br />
Eindeutige Erdung mit guter Bewegung<br />
Nach dem jüngsten Launch seiner Sparte für den Einsatz an<br />
Erdbewegungsmaschinen kann Continental bereits ein breites<br />
Portfolio anbieten, wobei der Hersteller ausschließlich<br />
auf die Radialreifenbauweise setzt. Die Reifenportfolios werden<br />
in ContiEarth für Bau- und Übertageeinsätze und ContiMine<br />
für den Untertagebau aufgeteilt.<br />
Das ContiEarth-Portfolio umfasst die beiden Reifenlinien<br />
EM-Master und RDT-Master. Der EM-Master ist ideal für<br />
knickgelenkte Muldenkipper (ADT), Lader und Bulldozer geeignet<br />
und in zwei Versionen verfügbar: Als EM-Master E3/<br />
L3 kommt er mit normaler Profiltiefe und einem größeren<br />
Abstand zwischen den Profilblöcken daher. Das macht ihn<br />
zum passenden Reifen auf weichen Böden. Der EM-Master<br />
E4/L4 ist bei Blockgröße und geringerem Abstand zwischen<br />
den Blöcken sowie mit seiner größeren Profiltiefe ideal für<br />
harte und steinige Untergründe. Er ist nach der Startgröße<br />
29.5 R25 nun auch in den Größen 26.5 R25 und 23.5 R25 zu<br />
haben. Ende Januar wurde zudem die Markteinführung zwei<br />
weiterer Größen des Radialreifens EM-Master E4/L4 gemeldet.<br />
Ebenfalls zur ContiEarth-Reihe gehört der RDT-Master,<br />
der für Starrahmen-Muldenkipper (RDT) entwickelt wurde.<br />
Dank seines speziellen tiefen Profildesigns bietet der Reifen<br />
hohe Belastbarkeit, Schnittfestigkeit und Selbstreinigungseigenschaften.<br />
Die abgewinkelten Profilkanten ermöglichen<br />
zusammen mit dem offenen Schulterprofil eine höhere Seitenstabilität,<br />
was zu einem besseren Fahrverhalten führt. Der<br />
RDT-Master E4 ist in den Größen <strong>18</strong>.00 R33, 21.00 R33 und<br />
24.00 R35 verfügbar.<br />
Der Generalimporteur ML-Reifen aus Wallenhorst bietet ein<br />
erweitertes EM-Sortiment der Marke Leao. „Mit Fabrikaten<br />
in acht Profilen und elf unterschiedlichen Dimensionen haben<br />
unsere Kunden in einem preislich hoch interessanten Segment<br />
eine nun noch größere Auswahl an belastbaren Spezialreifen“,<br />
so Geschäftsführer Matthias Lüttschwager. Die<br />
verschleißfesten Radialreifen aus resistenten Gummimischungen<br />
bieten nach dessen Angaben neben einer hohen<br />
Schnittresistenz, starken Seitenwänden und stabilen Karkassen<br />
auch gute Selbstreinigungseigenschaften, hohen Fahrkomfort und<br />
beachtliche Tragfähigkeiten. Anwender können auf die 40-jährige<br />
Erfahrung des Reifenherstellers zählen, der zu den 20 erfolgreichsten<br />
der Welt gehört. Das Unternehmen, das zahlreiche eigene<br />
Patente entwickelt hat, produziert nach ISO90<strong>01</strong> und ISO140<strong>01</strong> in<br />
China und Thailand. Fabrikate für den europäischen Markt werden<br />
auf einer eigenen Teststrecke in Europa geprüft. Die neuen EM-<br />
ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />
Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />
Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />
handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />
und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />
CREUSABRO ®<br />
4800 ℗ / 8000 ℗ / M ℗ (1.34<strong>01</strong>)/ SUPERTEN<br />
Neu im Programm: CREUSABRO ®<br />
400CR / 450CR / 500CR<br />
QUARD 400 / 450 / 500<br />
Hochverschleißfeste Rohre : ABRATUBE 400 / 600<br />
DURETAL Verbundpanzerbleche, Keramik, Basalt<br />
www.continental-tires.com<br />
Profile aus dem Reich der Mitte<br />
A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />
T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />
Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
56<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
NEUENTWICKLUNGEN ANGENOMMEN: Michelin verzeichnete für seine Reifenausführungen<br />
im EM-Bereich auf der steinexpo viel Zuspruch auch bei kleinen Besuchern.<br />
Foto: Michelin/gsz<br />
LÖCHER ALS PLUS: Die patentierte Solidflex-Technologie<br />
mit elliptischen Öffnungen verbessert bei den<br />
Brawler-Vollgummipneus den Fahrkomfort. Foto: bwi<br />
Reifen in Zwei-Sterne-Ausführung gibt<br />
es in den bewährten Profilen LB<strong>01</strong>N mit<br />
L3-Kennung (für Radlader und Kipplaster)<br />
und neu auch in den Profilen LB02SD<br />
und LB03SD (L5-Kennung für Kipplaster<br />
und Radlader) sowie LMS4<strong>01</strong> (L4-Kennung<br />
für Kipplaster), LB02S und LB03S<br />
(für Kipplaster). Alle Reifen stehen zur<br />
Auslieferung oder Selbstabholung bereit<br />
und können über den Online-Shop bezogen<br />
werden.<br />
www.ml-reifen.de<br />
Mit Bibendum gewinnen<br />
Der Reifenhersteller Michelin hat im<br />
Laufe der Jahres 2<strong>01</strong>7 maßgeschneiderte<br />
Reifen für den Einsatz in Steinbrüchen,<br />
Minen und Baustellen neu auf den<br />
Markt gebracht. Die seitdem erhältlichen<br />
Ausführungen Xtra Load Grip und Xtra<br />
Load Protect sind speziell für Schüttgut-<br />
Spezialisten mit 40 bis 80 t Nutzlast konzipiert<br />
und verfügen als erste Reifen in<br />
der Dimension 24.00 R 35 über eine Drei-<br />
Sterne-Markierung. Der Grip überzeugt<br />
mit starkem Halt und Traktion auf weichem,<br />
schlammigem Untergrund. Auf<br />
scharfkantigem, trockenem Untergrund<br />
eignet sich der Protect durch seinen<br />
starken Schutz vor Reifenschäden.<br />
Beide Reifentypen vereint die verbesserte<br />
Tragfähigkeit und Abriebresistenz<br />
sowie die erhöhte Effizienz gegenüber<br />
den Vorgängerprodukten. Dritter Neuling<br />
ist der Xtra Defend für knickgelenkte<br />
Dumper. Die in zwei Dimensionen<br />
erhältliche Neuerscheinung verbindet<br />
besonders hohe Robustheit mit langer<br />
Lebensdauer und zeichnet sich zudem<br />
durch eine hervorragende Tonnenkilometer-pro-Stunde-Bilanz<br />
aus.<br />
www.michelinearthmover.com<br />
Gummi in Potenz<br />
Mit dem Brawler HPS Soft Ride, einem<br />
2<strong>01</strong>7 entwickelten neuen Vollgummireifen,<br />
optimiert Trelleborg sein Portfolio.<br />
Dank reduzierter Vibration bietet der<br />
Reifen deutlich verbesserten Fahrkomfort<br />
und erhöhte Nutzdauer, ohne die<br />
charakteristische Langzeitleistung des<br />
Brawler in rauer Umgebung einzuschränken.<br />
„Wir hatten uns der Herausforderung<br />
gestellt, einen Vollgummireifen<br />
zu verwirklichen, der beim Komfort<br />
dem Vergleich mit ausgeschäumten<br />
Luftreifen standhält und dennoch alle<br />
Anforderungen an Reifen in diesem speziellen<br />
Marktsegment erfüllt“, erklärt<br />
Ditri Zweistra, Segment Manager Spe-<br />
cialty-Mining, Waste & Recycling bei<br />
Trelleborg, und stellt fest, dass diese<br />
Zielsetzung nicht nur erreicht, sondern<br />
sogar übertroffen wurde. Die Kombination<br />
führte zu einem äußerst zähen, aber<br />
weit weniger steifen Vollgummireifen mit<br />
besserer Wirtschaftlichkeit selbst bei<br />
höheren Betriebsgeschwindigkeiten.<br />
Der Soft-Ride-Reifen zeichnet sich<br />
durch eine neue dämpfende Gummimischung<br />
aus, die seine Einfederung und<br />
sein Stoßaufnahmevermögen signifikant<br />
erhöhen. Die Solidflex-Technologie mit<br />
elliptischen Öffnungen optimiert den<br />
Fahrkomfort und reduziert Ermüdungserscheinungen<br />
bei Maschine und Bediener<br />
ohne Einbußen bei der Tragfähigkeit.<br />
Im Rahmen eines umfangreichen Testprogramms<br />
wurde eine Verbesserung im<br />
Fahrkomfort um 35 % beim Soft Ride<br />
gegenüber herkömmlichen Vollgummireifen<br />
in diesem Segment ermittelt, was<br />
faktisch dem Komfort-Benchmark eines<br />
ausgeschäumten Luftreifens entspricht.<br />
Weitere spezifische Merkmale bedingen<br />
Stärke und Flexibilität für überhöhte<br />
Drehmomente und hohe Lasten, die bis<br />
zu 40 % über denen von Luftreifen liegen.<br />
Brawler-HPS-Reifen werden auf<br />
Flachbettfelgen gepresst. Stahlringe gewährleisten<br />
den absoluten Halt auf der<br />
Felge. Das doppelt breite, mehrstufige<br />
Profil bietet eine hervorragende Traktion<br />
und ist so konzipiert, dass möglichst<br />
wenig Schmutz vom Reifen aufgenommen<br />
wird. Tiefe, selbst reinigende Stollen<br />
gewährleisten eine hervorragende Traktion<br />
auf Sand, Schlamm und Schotter.<br />
Die Reifen sind mit einem patentierten<br />
zweiteiligen Rad- und Scheibensystem<br />
ausgestattet, das den einfachen Austausch<br />
von Reifen und Rad ermöglicht.<br />
www.trelleborg.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
57<br />
DIE PRAXIS ZÄHLT<br />
Produktoptimierung<br />
durch Feldtests<br />
Ob Sandgruben, Untertagebau oder Steinbrüche – die Umgebungen,<br />
in denen das Continental Field Intelligence Team Reifen<br />
im realen Betrieb testet, sind in den vergangenen Jahren<br />
vielfältiger, extremer, schroffer geworden, denn gemeinsam<br />
mit Anwendern sowie mit Fahrzeug- und Maschinenherstellern<br />
wird die Leistung von Reifen ebenso wie das Gesamtfahrzeug<br />
genau analysiert, um sie weiter zu optimieren. Im Feldtest<br />
werden Daten wie Reifendruck, Temperatur, Reifenprofil und<br />
Resistenz gegenüber Verletzungen und Schäden gemessen.<br />
Daneben wird aber auch der persönliche Eindruck des Betreibers<br />
bzw. Fahrers eingeholt – ein ganz besonders wichtiges<br />
Feedback. Um den stringenten Kundenfokus noch weiter zu<br />
stärken, hat Continental im Vorjahr eigens Field Engineers<br />
eingestellt. Für den Bereich Erdbewegung zeichnet Matthias<br />
Engelhardt als Field Engineer EMEA verantwortlich.<br />
PARIS<br />
23.-28. APRIL 2<strong>01</strong>8<br />
INTERNATIONALE<br />
FACHMESSE FÜR BAU<br />
UND INFRASTRUKTUR<br />
www.continental-tires.com<br />
IM FELD ZEIGT SICH, was ein Reifen wirklich aushält. Umfassende<br />
Praxisversuche sollen helfen, die Pneus immer weiter zu optimieren.<br />
Foto: Conti<br />
KAPAZITÄTEN ERHÖHT<br />
Am Stammsitz wird<br />
kräftig ausgebaut<br />
Nokian Heavy Tyres erweitert seine Fabrikationsanlagen am finnischen<br />
Stammsitz Nokia. Der Reifenhersteller investiert in den kommenden<br />
drei Jahren rund 70 Mio. Euro in die unternehmenseigene<br />
Fertigung und steigert damit nach eigenen Angaben die Produktionskapazitäten<br />
um 50 %. Als Teil dieser Kapazitätserweiterung<br />
ist auch die Anstellung von etwa 50 neuen Mitarbeitern für die<br />
Produktion vorgesehen.<br />
www.nokianheavytyres.de<br />
DIE ZUKUNFT<br />
WIRD HEUTE<br />
GEBAUTI<br />
IHR KOSTENLOSES TICKET<br />
AUF PARIS.INTERMATCONSTRUCTION.COM<br />
Eröffnung der Online-Registrierung für Messetickets im November 2<strong>01</strong>7<br />
CODE:<br />
PROMOMGP<br />
WÄCHST WEITER: Das ausgedehnte Reifen-Werk bestimmt schon<br />
jetzt die Silhouette der finnischen Stadt Nokia. Foto: Nokian<br />
ENTDECKEN SIE AUCH<br />
GEMEINSAM MIT DER MESSE<br />
IMF GMBH - PROMOSALONS<br />
Eva Passmann<br />
e.passmann@imf-promosalons.de<br />
Tel.: +49 221 13 05 09 05 - Fax: +49 221 13 05 09 <strong>01</strong><br />
BLOG<br />
#intermatparis<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
58<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Den Druck im Blick und im Griff<br />
OPTIMUM FINDEN: Die Kurve zeigt, wie sowohl Über- als auch Unterdruck die Lebensdauer des Reifens negativ beeinflussen.<br />
Foto: Continental<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
T +49 2521 / 14091<br />
F +49 2521 / 13621<br />
www.russig.de<br />
OTR-Reifen müssen trotz widrigster Bedingungen<br />
und Untergründe alle Anforderungen<br />
erfüllen, die auch an einen normalen<br />
Reifen gestellt werden. Dazu gehören neben<br />
dem Tragen von großen Lasten auch das<br />
Absorbieren von Stößen und Unebenheiten<br />
sowie die zuverlässige Übertragung von Antriebs-,<br />
Brems- und Lenkkräften. Neben<br />
speziell abgestimmten Profilen und Gummimischungen<br />
kommt dem Luftdruck eine<br />
ganz besondere Bedeutung zu. Es handelt<br />
sich dabei um die einzige wesentliche Einflussgröße,<br />
die der Anwender während des<br />
Lebenszyklus der Reifen eigenverantwortlich<br />
beeinflussen kann – und muss. Im Sinne<br />
einer Optimierung der Einsatzsicherheit und<br />
Performance der jeweiligen Maschine sowie<br />
der Lebensdauer der teuren Pneus ist deshalb<br />
ein durchdachtes Luftdruckmanagement,<br />
das auch durchaus für unterschiedliche<br />
Einsatzszenarien variiert werden sollte,<br />
fast unumgänglich. Dabei steht natürlich am<br />
Beginn die möglichst intensive Kenntnis des<br />
optimalen Reifendrucks für die Maschine<br />
und den im Einsatz befindlichen Reifen. Im<br />
Prinzip folgen die zu beachtenden Mechanismen<br />
dabei durchaus den Gesetzen, die<br />
auch für den herkömmlichen Pkw im alltäglichen<br />
Gebrauch zutreffen. Besondere Gefahren<br />
birgt dabei ein relevant zu niedriger<br />
Luftdruck, da sich dieser als Folge von mangelnder<br />
Überwachung und unvollständiger<br />
Wartung früher oder später fast zwangsläufig<br />
einstellt. Wichtige Kenngröße ist dabei<br />
das sogenannte Walken. Bei der Bewegung<br />
unter Belastung verformt sich der Reifen<br />
insbesondere im Bereich der Auflagefläche<br />
in seinem Querschnitt. Diese Walkarbeit erzeugt<br />
Reibungswärme, wirkt entgegen der<br />
Antriebskraft des Fahrzeuges und erhöht<br />
unter anderem den Kraftstoffverbrauch. Ein<br />
zu geringer Luftdruck macht höhere Kräfte<br />
erforderlich und vergrößert das Walken. Die<br />
dadurch erhöhte Erwärmung des Reifens<br />
beschleunigt die Alterung. Gleichzeitig steigt<br />
das Risiko frühzeitiger Schäden und die Sicherheit<br />
leidet. Im Vergleich zum idealen<br />
Wert kann ein 50 % zu niedriger Reifendruck<br />
bis 80 % weniger Laufleistung bedeuten. Bei<br />
nur 15 % zu niedrigem Druck sind es immer<br />
noch 20 %. Aber auch ein zu hoher Druck<br />
wirkt sich negativ auf die Lebensdauer aus,<br />
wenngleich nicht im selben Maße. Schätzungsweise<br />
kommt ein 50 % zu hoher Luftdruck<br />
auf knapp 30 % weniger Laufleistung,<br />
bei 15 % sind es immer noch 10 %. Ein zu<br />
hoher Luftdruck gibt zudem schädliche<br />
Stöße aus dem Untergrund an das jeweilige<br />
Fahrwerk weiter, was durchaus messbar zu<br />
beschleunigtem Verschleiß an Dämpfern<br />
und Radaufhängungen führen kann.<br />
Um den richtigen Reifendruck zu bestim-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
59<br />
KLEIN UND TOP: Das komplette System<br />
PressurePro besteht aus einer drahtlosen<br />
Verbindung zwischen Sensoren und einer<br />
Empfangseinheit.<br />
EINFACHE MONTAGE: Die Sensoren werden<br />
auf die Ventile aufgeschraubt. Bei Verwendung<br />
eines eingefügten T-Stücks bleibt<br />
das Ventil zum Befüllen erreichbar.<br />
INTUITIV BEDIENBAR: Mit wenigen Tastenklicks<br />
können Messwerte beim PressurePro<br />
direkt im Cockpit abgerufen und<br />
Einstellungen geändert werden. Fotos: bwi<br />
men, gibt es einige Richtlinien, die beachtet<br />
werden müssen. Zunächst muss<br />
das Gesamtgewicht des Fahrzeugs<br />
durch Übernahme der Herstellerdaten<br />
oder durch Wiegen jeder Achse ermittelt<br />
werden. Aus diesen Werten ergibt sich<br />
die Belastung pro Reifen. In entsprechenden<br />
Tabellen zur Tragfähigkeit pro<br />
Reifen und Reifendruck für das betreffende<br />
Fahrzeug ergibt sich der korrekte<br />
Wert. Zusätzlich sollten Informationen,<br />
die für Beförderung und Transport gelten,<br />
beachtet werden. Neben der individuellen<br />
Beratung durch den Fachhandel<br />
bieten etliche Hersteller Reifendruckkontrollsysteme.<br />
Diese RDKS basieren<br />
auf Überwachungssystemen für den<br />
Reifendruck, die den Fahrer über eine<br />
automatische und direkte Anzeige eines<br />
Druckverlustes eines oder mehrerer Reifen<br />
informieren.<br />
Simpel und markenunabhängig<br />
Als Alternative zu herstellergestützten<br />
Einbauvarianten gibt es Nachrüstsysteme<br />
quasi aus dem Zubehörregal. Das<br />
amerikanische PressurePro ist ein solches<br />
kabelloses elektronisches RDKS,<br />
welches sowohl den aktuellen Reifendruck<br />
als auch die Temperatur der Reifen<br />
in Echtzeit misst und beim Über- oder<br />
Unterschreiten individuell einstellbarer<br />
Grenzwerte Alarm auslöst. Das System<br />
wurde speziell für den Einsatz an großen<br />
Baumaschinen unter härtesten Einsatzbedingungen<br />
entwickelt. Es besteht im<br />
Wesentlichen aus zwei Komponenten:<br />
Sensoren und Monitoreinheit. Die Sensoren<br />
werden unmittelbar auf den Ventilschaft<br />
geschraubt. Sie übertragen<br />
permanent Reifendruck und -temperatur<br />
via verschlüsseltem Funksignal an die<br />
Monitoreinheit. Dabei erfolgt alle 7 s eine<br />
Messaufnahme jedes Sensors, der<br />
Daten im 3,5-min-Rhythmus an die Basiseinheit<br />
überträgt. „Diese Konfiguration<br />
wurde gewählt, um die Lithiumbatterie<br />
in den Sensoren zu schonen. Sie hält<br />
so etwa drei bis fünf Jahre“, erklärt Axel<br />
Führer von Rocworks. Das Unternehmen<br />
vertreibt die Pressure-Pro-Systeme exklusiv<br />
in Deutschland. Bei Überschreitung<br />
der jeweils eingestellten frei konfi-<br />
GEBRAUCHTPNEU<br />
Lückenfüller aus dem Regal statt Vielfachkauf<br />
Ein wenig beachtetes, aber nichtsdestoweniger gar nicht so<br />
selten auftretendes Problem stellt der Verlust eines einzigen<br />
Reifens an einem Fahrzeug dar. Wenn dann der eine Pneu<br />
tatsächlich nicht mehr zu retten ist, steht der Anwender<br />
nicht selten vor einer recht unangenehmen Situation: Die<br />
übrigen Reifen stehen mit üppigem Profil – angenommen<br />
50 % – noch in vollem Saft und sind weit davon entfernt,<br />
ersetzt werden zu müssen. Ein Neureifen hat dann zwangsläufig<br />
eine unterschiedliche Profiltiefe zum Pendant auf der<br />
anderen Seite. Zumindest auf derselben Achse sollte die<br />
Profiltiefe allerdings schon aus Gründen der Fahrsicherheit<br />
möglichst übereinstimmen. Hier lohnt sich eventuell ein<br />
Blick auf die Internetseite von Recamax. Die deutsche Tochtergesellschaft<br />
des EM-Reifenanbieters Marangoni für<br />
runderneuerte Pneus hat auch Gebrauchtreifen im Portfolio.<br />
„Mit unseren langjährigen Kontakten in der Branche<br />
haben wir eine Vielzahl von Kunden, von denen wir mitunter<br />
gut erhaltene Reifen aus deren Bestand ankaufen, um solche<br />
Passstücke für andere Anwender vorhalten zu können“,<br />
erläutert die Geschäftsführerin von Recamax den Service<br />
ihres Unternehmens in diesem Segment. Über etliche Jahre<br />
entstand ein ansehnliches Lager verschiedener Dimensionen<br />
und Marken. Bis zu 1200 Reifen pro Jahr gehen hier<br />
raus und rein.<br />
www.recamax.de<br />
FÜR DEN LÜCKENSCHLUSS:<br />
Im Lager bei Recamax liegen ansehnliche Mengen<br />
an gebrauchten Reifen parat. Foto: Recamax<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
52<br />
Fotos: gsz<br />
60<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
DRAHTLOS: Sensoren im Reifen übertragen<br />
bei Conti die wesentlichen Daten des Reifenzustandes<br />
in die Kabine. Foto: Continental<br />
gurierbaren Sollwerte wird sofort Alarm<br />
gesendet. Das Gleiche gilt bei plötzlichem<br />
Druckverlust oder einer Druckdifferenz<br />
von Reifen an einer Achse. Nach<br />
der Erstinstallation erfolgt eine automatische<br />
Erfassung der Sensoren durch die<br />
Basiseinheit (Drag & Drop), was die Verwendung<br />
auf mehreren Fahrzeugen ermöglicht.<br />
Auch ein Sensorwechsel wird<br />
automatisch erkannt. Über eine automatische<br />
Datensicherung erfolgt eine zeitliche<br />
Dokumentation der Druck- und<br />
Temperaturverläufe jedes Reifens, was<br />
auch bei Garantieansprüchen gegenüber<br />
Reifenherstellern nützlich sein<br />
kann. Der Datenexport ist per MicroSD-<br />
Karte einfach zu erledigen. Eine komplette<br />
Einheit ist in nur etwa 20 min verbaut<br />
und installiert. Gegen Fehlbedienung<br />
oder unerwünschte Eingriffe ist das<br />
System mit einem Kennwort gesichert.<br />
www.rocworks.de<br />
System nutzt Sensoren im Reifeninneren,<br />
die den Fahrer mit aktuellen Informationen<br />
und hochpräzisen Daten versorgt.<br />
Messfehler und äußere Einflüsse<br />
können so vermieden werden. Sowohl<br />
die Reifen der Serie Dumper-Master als<br />
auch EM-Master und RDT-Master werden<br />
mit einem integrierten Sensor geliefert.<br />
Dieser überwacht konstant den<br />
Reifendruck sowie die Reifentemperatur<br />
und überträgt die Informationen in Echtzeit<br />
an das Conti-Pressure-Check-System.<br />
Mit Hilfe weiterer Komponenten<br />
können die Daten entweder auf einem<br />
handlichen Scan-Messgerät oder in der<br />
Fahrerkabine angezeigt werden.<br />
www.continental-tires.com<br />
Anwenderfreundliche Information<br />
Für viele Betreiber war es bisher sehr<br />
kompliziert und aufwendig, die korrekten<br />
Reifendruckwerte für jeweilige Maschinen<br />
zu bestimmen. Dank eines kostenlosen<br />
Reifendruckberaters will Michelin<br />
nun die Effizienz und Sicherheit von Erdbewegungsmaschinen<br />
steigern. Die Anwendung<br />
verrät schnell und intuitiv den<br />
optimalen Druck für rund 1600 Bau- und<br />
Industrie-Maschinen. Das System verfügt<br />
dafür über Daten von über 40 Marken<br />
und Herstellern. Das nach Angaben<br />
von Michelin erste speziell für Bau- und<br />
Industrie-Maschinen abgestimmte Tool<br />
ist für alle gängigen mobilen Endgeräte<br />
optimiert und steht ab sofort unter pressureadvisor.michelinearthmover.com<br />
zur Verfügung. Maschinenführer können<br />
schnell die gewünschten Informationen<br />
über Smartphone, Laptop oder Tablet<br />
abrufen. Dazu wählt der Nutzer im ersten<br />
Schritt die Marke und das Maschinenmodell<br />
über ein Drop-down-Menü aus.<br />
Anschließend folgen Menüs für Größe<br />
und Profil der Reifen auf Vorder- und<br />
Hinterachse. Das System weist daraufhin<br />
die Nennlast sowie den empfohlenen<br />
Reifenfülldruck für die jeweiligen Achsen<br />
aus. Sollte der Nutzer eine andere Nennlast<br />
verwenden, kann der Luftdruck über<br />
ein weiteres Menü individuell angepasst<br />
werden. Hier besteht die Möglichkeit, die<br />
tatsächliche Kipplast sowie Last pro Reifen<br />
für Vorder- und Hinterachse anzugeben<br />
und daraufhin den empfohlenen<br />
Reifenfülldruck für jede Achse zu ermitteln.<br />
www.michelin.de<br />
Reifen und Sensor als Einheit<br />
Eine permanente Überwachung des<br />
Druckzustandes von EM-Reifen garantiert<br />
„Conti Pressure Check“ als kontinuierliche<br />
Reifendruckkontrolle und effektive<br />
Lösung auch während der Fahrt. Das<br />
SINNVOLL UND KOSTENFREI: Über den Reifendruckberater können sich Anwender bei<br />
Michelin wichtige Daten holen. Foto: Michelin<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Hier ging es richtig<br />
rund zur Sache<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8<br />
Der EM- respektive OTR-Reifenmarkt macht<br />
ordentlich Betrieb! Festzuste len war das nicht<br />
zuletzt auf der vergangenen steinexpo. Selten<br />
sah man so viele Groß-Pneus auf kleinem<br />
Raum. Und ja: auch in der Gemeinschaftsdemo<br />
kamen Reifen und Ke ten zu Ehren. Begegnen<br />
konnte man dort auch dem Stolz der Hersteller,<br />
Runderneuerer und Händler. Denn auch<br />
wenn Reifen als solche rein äußerlich keine<br />
allzu großen Unterschied entdecken lassen,<br />
beinhalten sie doch individuele Besonderheiten,<br />
die sie besonders für harte Einsätze in der<br />
Gewinnungsindustrie prädestinieren.<br />
Erstmals in der GP-Geschichte gehen wir<br />
deshalb besonders ausführlich auf dieses Spezialthema<br />
ein. Nicht nur Neuvorstelungen werden<br />
dabei berücksichtigt, sondern auch die<br />
Aspekte der Kontrole, der Wiederholung von<br />
Reifenleben nach reichlich Verschleiß und aktue<br />
le Marktbewegungen im Segment. Abgerundet<br />
wird die Schwerpunkt-Rubrik von einem<br />
a lgemein gehaltenen Beitrag zu den gängigen<br />
Grundtypen im Markt.<br />
Sie wollen einen Sonderdruck Ihres Berichtes<br />
aus einer Ausgabe „GESTEINS-PERSPEKTIVEN“?<br />
Gerne senden wir Ihnen ein unverbindliches Angebot zu!<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Tel.:+49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
61<br />
REIFENDOPPEL<br />
Übernahme in Deutschland<br />
Der Reifenhersteller Trelleborg<br />
hat durch den Geschäftsbereich<br />
Trelleborg Wheel Systems<br />
die Übernahme der<br />
White Baumaschinenreifen<br />
GmbH vollzogen. Das Familienunternehmen<br />
White ist<br />
nach eigenen Angaben<br />
deutschlandweit der einzige<br />
Fachhändler, der ausschließlich<br />
mit EM-Reifen handelt und<br />
unterschiedliche Marken im<br />
Portfolio hat und von allen großen<br />
Reifenherstellern für den<br />
Handel und den Service zertifiziert<br />
wurde. Am Standort<br />
Duisburg unterhält der Spezialist<br />
ein eigenes Reifenlager.<br />
Darüber hinaus ist das Unternehmen<br />
ein anerkannter Runderneuerer.<br />
Über White sind<br />
auch vorbeugende Pannenschutzmaßnahmen<br />
wie spezielle<br />
Reifenbefüllungen realisierbar.<br />
Als zweites Standbein<br />
neben dem Verkauf gilt der<br />
Montageservice vor Ort. Mit<br />
eigenen Servicefahrzeugen<br />
und einem Spezialistenteam<br />
aus Reifentechnikern und Vulkaniseuren<br />
bietet White seine<br />
Leistungen rund um die Uhr an<br />
365 Tagen im Jahr an.<br />
Die Akquisition der Duisburger<br />
stärkt und erweitert<br />
Trelleborgs europäisches Vertriebsnetz<br />
sowie auch das Reifenservicekonzept<br />
des Erwerbers.<br />
www.trelleborg.com<br />
www.white-gmbh.de<br />
FAMILIENBEZUG BLEIBT: Das Unternehmen wird auch künftig<br />
von Rory White (l.) und Marcel White geleitet. Foto: White<br />
Inserat_Muyuan_<strong>18</strong>5x130mm_DEU-ENG+QR_Layout 1 23.11.16 13:28 Seite 1<br />
MUYUAN<br />
Type MPA<br />
V E R S C H L E I S S T E I L E S E T F Ü R M PA P U M P E<br />
WARMAN-Pumpe<br />
P U M P E N V E R G L E I C H S TA B E L L E<br />
-Pumpe<br />
Preis der -Pumpe<br />
mit freiem Wellenende<br />
1 1 /2 / 1 BAH 1 1 /2 / 1 B-MPA € 2.266,–<br />
2 / 1 1 /2 BAH 2 / 1 1 /2 B-MPA € 2.536,–<br />
3 / 2 CAH 3 / 2 C-MPA € 3.505,–<br />
4 / 3 CAH 4 / 3 C-MPA € 4.246,–<br />
6 / 4 DAH 6 / 4 D-MPA € 6.348,–<br />
8 / 6 EAH 8 / 6 E-MPA € 13.706,–<br />
Büro & Verwaltung / Headoffice<br />
Muyuan-Zentrallager / Distributioncenter<br />
5082 Grödig • Oberfeldstraße 4<br />
JAIN-Zentrallager / Distributioncenter 1+2<br />
5412 Puch • Riesbachstraße 769 & 770<br />
Tel. +43 (0) 62 46 / 744 31-0<br />
Fax +43 (0) 62 46 / 744 31-17<br />
office@hydropipe.at<br />
PA S S E N D A U C H Z U R WA R M A N A H S E R I E<br />
CHROM ALOYS A05<br />
€ 1.500,–<br />
€ 1.700,–<br />
€ 1.800,–<br />
€ 2.500,–<br />
€ 4.700,–<br />
€ 9.200,–<br />
Gängige Hauptverschleißteile sofort lieferbar!<br />
Vertriebsgesellschaft m.b.H.<br />
NATURKAUTSCHUK R55<br />
€ 1.600,–<br />
€ 1.800,–<br />
€ 1.900,–<br />
€ 2.700,–<br />
€ 4.500,–<br />
€ 9.500,–<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
62<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Panzerung mit Ketten und Platten<br />
EM-Reifen sind selbst bei optimalen Betriebsbedingungen permanenten Gefahren<br />
ausgesetzt. Als Antwort gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die<br />
Reifen zusätzlich zu schützen. Sie teilen sich in zwei Grundtypen auf: Spezielle<br />
Schutzketten oder Flankenüberzüge, die ihre Wirkung von außen entfalten,<br />
während Füllungszusätze im Inneren des Reifens wirken<br />
Versuch macht klug – und<br />
beratungsstark<br />
UNTERSCHIED IM DETAIL: Auch wenn sich die Ketten von Weitem ähneln, ist auf der Vorderachse<br />
ein Pewag-Produkt, hinten eine Las-Zirh-Kette aufgezogen. Die Ketten werden<br />
jeweils im Betrieb getestet, das betrifft auch den direkten Vergleich von unterschiedlichen<br />
Gliedern, wie Axel Führer von Rocworks hier zeigt. Fotos: bwi<br />
Rocworks vertreibt zwei Marken traditionsreicher<br />
Kettenhersteller exklusiv in<br />
Deutschland. Von drei Standorten im<br />
Sauerland bei Meschede, bei Magdeburg<br />
sowie in der Nähe von Trier aus<br />
werden Verkauf und Service für Produkte<br />
des österreichischen Herstellers<br />
Pewag sowie von Las Zirh aus der Türkei<br />
für das Bundesgebiet übernommen.<br />
Dabei haben die Praktiker den Vorteil, in<br />
eigenen Gesteinsunternehmen alle Produkte<br />
im Echteinsatz testen und bewerten<br />
zu können. Am Standort in Halbeswig<br />
werden zum Beispiel jährlich etwa<br />
800.000 t Diabas gewonnen, verarbeitet<br />
und eine vergleichbare Menge an Abraum<br />
gefahren. Axel Führer, Vertriebsund<br />
Serviceleiter bei Rocworks, erklärt:<br />
„Wir haben hier die Möglichkeit unsere<br />
Produkte, aber auch neue Kettentypen<br />
in der Praxis in den unterschiedlichsten<br />
Anwendungen zu testen. Von diesen Erfahrungen<br />
profitieren unsere Kunden.“<br />
Über variierende Verhältnisse von<br />
Gliedern zu Ringen lässt sich für verschiedene<br />
Anwendungen und Einsatzbedingungen<br />
eine Vielzahl an verschiedenen<br />
Schutzkettensystemen konfigurieren.<br />
Axel Führer gibt ein Beispiel: „Für<br />
den deutschen Markt bietet Pewag<br />
sechs Gliedformen in jeweils unterschiedlichen<br />
Stärken, wodurch sich<br />
unter anderem über die Ringformen<br />
sowie unterschiedliche Maschenweiten<br />
und -formen nicht weniger als <strong>18</strong>0 Ketten<br />
konfigurieren lassen. Über Flankenverstärkungen<br />
und Ring-Ring-Systeme<br />
sind weitere Variationen möglich. Ergänzt<br />
durch das ähnlich umfangreiche<br />
Produktprogramm von Las Zirh können<br />
so für jeden Einsatz quasi maßgeschneiderte<br />
Ketten zusammengestellt werden,<br />
mit denen sich Betriebskosten reduzieren<br />
lassen.“<br />
Geschulte Servicemonteure beraten<br />
dazu vor Ort mit dem jeweiligen Anwender,<br />
welcher Kettentyp optimal geeignet<br />
ist. Das beginnt im Idealfall mit einer<br />
Analyse des Verschleißbildes an den Altketten.<br />
Die Frage, ob der Verschleiß primär<br />
am Ring oder am Glied beobachtet<br />
wird, kann bei der Konfiguration der<br />
neuen Kette helfen. Besonders bei<br />
Knicklenkern wie Dumpern oder Radladern<br />
ist der Verschleiß nicht selten auch<br />
seitenweise unterschiedlich. In der Regel<br />
sind dann die Seiten der bevorzugt gefahrenen<br />
Innenkurven stärker verschlissen.<br />
Sollten keine Bestandsketten verfügbar<br />
sein, lässt sich auch auf Basis von<br />
Einsatzfall und Gesteinsart der optimale<br />
Kettentyp konfigurieren. Sind die Details<br />
zusammengetragen worden, erfolgt auf<br />
dieser Basis die Bestellung der Ketten. Je<br />
nach Bedarf kümmern sich die Rocworks-Servicetechniker<br />
anschließend auf<br />
Wunsch ebenfalls um einen Full-Service<br />
– Aufziehen und Wartung inklusive.<br />
Seitenangriffe gezielt abwehren<br />
ELASTISCH: Sideflex mit Memory-Effekt kommt nach Belastung zuverlässig in die Ursprungsform<br />
zurück. Zusätzlich stehen weitere Flankenschutzsysteme und natürlich starke<br />
Ketten zur Verfügung. Mit Letzteren hat sich der Anbieter längst in die erste Liga der<br />
Schutzkettenanbieter gespielt. Fotos: Erlau (l.) und gsz<br />
Gute Einsatz-Noten bekommt der Flankenschutz<br />
von Rud Erlau, der für Skw im<br />
hochaggressiven Einsatz entwickelt<br />
wurde. Der als Sideflex bezeichnete<br />
Anbau ist ein geprüftes Konzept, das die<br />
Lösung eines uralten Problems auf geschickte<br />
Weise sicherstellt. Das System<br />
lässt sich leicht und schnell montieren<br />
bzw. demontieren, denn die Befestigung<br />
der Trägerscheibe erfolgt durch ein intelligentes<br />
Spreiz- und Klemmsystem.<br />
Die patentierte Lösung hat im normalen<br />
Betrieb keinen Bodenkontakt, lenkt aber<br />
im Einsatz Geröll durch die Schutzele-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
63<br />
SCHNEEKETTE<br />
EINFACHE MONTAGE: Eine Schneekette ist in weniger als<br />
15 min an einem Skw montiert. Das Spannen kann per Hand<br />
erfolgen. Foto: bwi<br />
Kurze Wechselzeiten<br />
sind eingeplant<br />
Um sicheres Fahren bedarfsweise auch im Winter zu<br />
gewährleisten, wurden für schwere Steinbruchfahrzeuge<br />
Schneekettensysteme entwickelt. Die erforderliche<br />
Traktion wird über spezielle Glieder erreicht, die anders<br />
geformt sind als bei einer klassischen Schutzkette.<br />
Wichtig für den flexiblen Einsatz ist das leichte und<br />
schnelle Aufziehen. Weil eine Traktionskette aus weiten<br />
und daher in der Summe weniger Maschen aufgebaut<br />
ist, ergibt sich ein deutlich geringeres Gewicht. Im Falle<br />
einer Pewag Compact Cross Spike 14 liegt es für einen<br />
24.00/R-35-Reifen am Starrrahmenkipper bei etwa 270<br />
kg. Eine vergleichbar große Reifenschutzkette wiegt<br />
über 1 t Gewicht. Allein dies schon ermöglicht eine deutlich<br />
einfachere Montage der Traktionsketten. Die größere<br />
Maschenweite ist neben dem Gewicht auch maßgeblich<br />
für eine gleichbleibende gute Traktion mitverantwortlich.<br />
Zudem wird so die Selbstreinigung der<br />
Kette sichergestellt.<br />
BESUCHEN SIE<br />
UNS IN HALLE B6<br />
STAND 229/328<br />
MÜNCHEN . 14. – <strong>18</strong>. MAI 2<strong>01</strong>8<br />
Zu viel Verschleiß?<br />
dagegen!<br />
SIEBTROMMEL<br />
» Gesamtlänge: 13,6m<br />
» Außen-ø: 3,4m<br />
» Innen-ø: 2,85m<br />
www.pewag.de<br />
www.rocworks.de<br />
mente an den Reifenflanken ab. Servicefreundlichkeit bringt<br />
Sideflex ebenfalls mit: Gelegentliche Sichtkontrollen sind<br />
bereits alles, was das System braucht. Die einfache Konzeption<br />
besteht aus einem robusten Satz von Radmuttern, Distanzbolzen<br />
und einem Ring zur Aufnahme der überlappenden<br />
Schutzelemente. Während die Befestigungskomponenten<br />
des Systems aus Stahl sind, bestehen alle wichtigen Schutzelemente<br />
aus einem technisch hoch entwickelten Kunststoff.<br />
Dieses robuste Material mit einzigartigem Memory-Effekt –<br />
hier zeigt sich die Zusammenarbeit mit einem führendem<br />
Hersteller von Spezial-Kunststoffen, die auch in der Militärtechnik<br />
eingesetzt werden – kehrt nach einer Deformierung<br />
infolge eines starken Schlages auf die Schutzelemente nach<br />
einer gewissen Zeit ohne Qualitätsverlust in ihre Ursprungsform<br />
zurück und schützt zusammen mit der Stahlkonstruktion<br />
die Flanke der Reifen komplett. Bekommen die Kunst-<br />
PRALLBRECHER-ROTOR<br />
» Gewicht: ca. 17to<br />
» Länge Rotorkörper: 1,8m<br />
CRACO GmbH<br />
Naubergstraße 6<br />
D-57629 Atzelgift<br />
Telefon 0 26 62 . 9552-0<br />
Telefax 0 26 62 . 9552-549<br />
E-Mail info@craco.de www.craco.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
64<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Wirksame Leichtgewichte<br />
EINFACH UND ÜBERALL EINSETZBAR: Hutchinson-Systeme haben<br />
sich im weltweiten Einsatz und in jedem Gelände – vom arktischen<br />
Schnee bis zum Wüstensand – bewährt. Foto: Hutchinson<br />
Die Eigenschaften von AirSeal beschreibt<br />
der Hersteller wie folgt: Das in<br />
den Reifen eingepumpte Kunststoffmaterial<br />
dichtet Löcher durch Reifenverletzungen<br />
ab. Der Reifendruck drückt Air-<br />
Seal in den Einstichkanal, füllt diesen<br />
komplett aus und dichtet alle Reifenschichten<br />
gegen Nässe und Schmutz<br />
ab. Schleichender Luftverlust durch<br />
Gummiporosität, Felgenrandlecks oder<br />
undichte Ventilkörper wird verhindert.<br />
Auch Haarrisse können zuverlässig ausgeglichen<br />
werden. Der zusätzliche<br />
Kunststoffeintrag verzögert zudem die<br />
Austrocknung der Gummimischung und<br />
die Karkassenalterung.<br />
Nach Angaben des Unternehmens<br />
reduziert das richtig angewandte System<br />
auch die Reifentemperatur und wirkt<br />
damit dem Angriff dieses Reifenkillers<br />
entgegen. Der Spezialkunststoff macht<br />
somit aus jedem herkömmlichen einen<br />
nagelfesten Reifen, wobei das System<br />
Löcher bis 12 mm dichten kann, nicht<br />
aber dauerhafte Schäden, welche die<br />
Struktur des Reifens beschädigt haben.<br />
Airseal klebt nicht und verstopft auch<br />
keine Ventile. Verschlossene Löcher jedoch<br />
härten im Reifen aus. In der Anwendung<br />
ist das System simpel: Das<br />
Material wird über die Dosierpumpe distoffelemente<br />
der Sideflex Kontakt mit Gestein, legen sie sich<br />
schützend vor den Reifen, geben nach und nehmen nach<br />
Freilauf wieder ihre ursprüngliche Position und Form ein. Bei<br />
umfangreichen Tests der Sideflex haben Beteiligte über das<br />
regelrechte „Gedächtnis“ der Kunststoffplatten nicht schlecht<br />
gestaunt.<br />
Dass ein effektiver Reifenschutz nicht kompliziert sein muss,<br />
zeigt das Reifenflankenschutzsystem Tire Saver Shield TS2<br />
von Hutchinson. Der Schutzschild aus faserverstärktem Kautschuk<br />
ist äußerst reißfest, durchstoßsicher, bei Bedarf<br />
flammhemmend und kann individuell an jedes Rad angepasst<br />
werden. Die Befestigung ist sowohl mit einem Adapter als<br />
auch durch die Umarbeitung des Scheibenrades möglich. Der<br />
TS2 erhöht bei geringem Einsatz die Lebensdauer eines Reifens<br />
jeglicher Dimension – die Größe des TS2 ist nicht begrenzt.<br />
Der Flankenschutz kann je nach Einsatzbedingungen<br />
eine vollständige Alternative zur Reifenschutzkette darstellen.<br />
Vorteilhafterweise spart der Flankenschutz Zusatzlast pro<br />
Rad, die zwischen 10 und 90 kg je nach Radgröße anzusetzen<br />
ist. Im Gegensatz zu einer Kette ist der Schutz zudem preisgünstiger<br />
und schneller montiert.<br />
www.erlau.com<br />
www.hutchinson.com<br />
www.pewag.de<br />
www.rocworks.de<br />
Füllung schützt und repariert Reifen von innen<br />
GUT GEFÜLLT: Beim Eurofill-Innenschutz<br />
wird der gesamte Reifen mit einem PU-Gemisch<br />
ausgefüllt. Foto: Wenzel-Industrie<br />
SELBST IST DER MANN: Das Airseal-Gemisch<br />
kann ganz einfach von Hand in den<br />
Reifen gepumpt werden. Foto: Airseal<br />
Reparatur mit der Pumpe<br />
rekt in den luftgefüllten Reifen gedrückt,<br />
der nach Angaben des Herstellers nach<br />
einmaliger Anwendung ein Reifenleben<br />
lang geschützt ist.<br />
Pannenschutz in allen Situationen<br />
Der Industriereifen-Spezialist Wenzel<br />
bietet die Premiumfüllung Euro-Fill inklusive<br />
eines flächendeckenden Füllstationen-Netzes<br />
in Deutschland und Österreich.<br />
Die vollständige, hochelastische Polyurethan-Füllung<br />
ist nach Angaben des<br />
Herstellers absolut pannensicher, haltbar<br />
wie ein Super-Elastik-Reifen und hat<br />
vergleichbare Federungseigenschaften<br />
wie ein Luftreifen. Der Reifen wird mit<br />
dem aus zwei Einzelkomponenten bestehenden<br />
Polyurethan zu 100 % befüllt.<br />
Die beiden Euro-Fill-Komponenten werden<br />
in 1000-l-Containern geliefert, mittels<br />
einer Pumpe mit Mischrohr 1:1 gemixt<br />
und über das Ventil in den Reifen<br />
gepumpt. Das flüssige Material härtet<br />
innerhalb von 24 h im Reifen zu einem<br />
homogenen, hochelastischen Urethankern<br />
aus. Geeignet ist es laut Anbieter<br />
für alle Reifengrößen vom Sackkarrenrad<br />
bis zum EM-Pneu.<br />
www.airseal.eu<br />
www.wenzel-industrie.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
65<br />
REIFEN<br />
Da rollen sie hin<br />
Es ist beschlossene Sache: Die aus Essen bekannte Fachmesse<br />
„Reifen“ wird nicht mehr an ihrem Traditionsmesseplatz<br />
stattfinden, sondern findet im September 2<strong>01</strong>8<br />
erstmals als co-located Show zur Automechanika Frankfurt<br />
statt. Anderenfalls hätte sie sich auf ein Duell mit der<br />
„The Tire Cologne“ einlassen müssen, die gemäß der ursprünglichen<br />
Essener Messeplanung tatsächlich den<br />
exakt gleichen Zeitraum vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2<strong>01</strong>8<br />
für ihre Premiere wählte. Nach dem „… besser einen Spatz<br />
in der Hand“-Motto suchten sich die Essener Messemacher<br />
dann doch lieber einen starken Partner und einen<br />
anderen Präsentationstermin.<br />
Währenddessen wird in Köln für die Messepremiere<br />
kräftig geklotzt. Sowohl Kölnmesse GmbH als auch der<br />
Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk<br />
(BRV) als ideeller Träger der „Tire Cologne“ zeigen sich<br />
zuversichtlich, dass die neue Reifenmesse am Rhein ein<br />
Renner wird. Gleichermaßen sehen sich die Frankfurter<br />
und Essener auf einem guten Weg mit der Zusammenlegung<br />
von „Reifen“ und „Automechanika“. Zumindest ist<br />
das Ganze ein guter Kompromiss, denn zwei parallele<br />
Reifenmessen braucht niemand.<br />
So drehen sich vom 29. Mai bis 1. Juni 2<strong>01</strong>8 die Räder<br />
der Reifenbranche erstmals in Köln – und zu dieser Zeit<br />
messetechnisch auch nur dort. Zahlreiche marktrelevante<br />
Unternehmen haben ihre Teilnahme fixiert. Geplant ist,<br />
dass sich Reifen-, Räder- und Servicespezialisten sämtlicher<br />
Reifengattungen alle zwei Jahre auf dem Gelände<br />
der Koelnmesse versammeln und ihre Leistungen präsentieren.<br />
The Tire Cologne richtet sich an Reifenhersteller,<br />
Reifenfachhandel, Servicedienstleister, Werkstattausrüster<br />
und alle mit der Pneubranche in Verbindung stehenden<br />
Unternehmen. Ihre Zukunft in der Messelandschaft<br />
sieht die Branche zudem in der Ansprache zusätzlicher<br />
Zielgruppen wie Kfz-Services und Onlinehandel,<br />
außerdem in der Einbeziehung des weltweiten Wettbewerbs,<br />
mit dem auch die internationale Nachfrage stärker<br />
anziehen wird.<br />
www.thetire-cologne.de<br />
HWK | Das Beste rausholen. Das Beste geben.<br />
LASSEN SIE<br />
UNS BERGE<br />
VERSETZEN<br />
Wir sind ein regionales Urgestein in der Diabas-Gewinnung:<br />
ein Familienunternehmen mit über 60-jähriger Erfahrung,<br />
modernen Arbeitsweisen und tonnenweise Berufschancen.<br />
Ab sofort suchen wir eine(n):<br />
BETRIEBSLEITER/IN<br />
Anforderungen:<br />
• Ausbildung im Bereich Rohstoffingenieurwesen<br />
• Einschlägige Berufserfahrung als Betriebsleiter im<br />
Festgesteinstagebau erforderlich<br />
• Verantwortungsbewusstsein, ausgeprägtes<br />
unternehmerisches Denken und Handeln<br />
• Kenntnisse von spezialisierter Bergbauplanungssoftware<br />
• Routine mit modernen Kommunikationsmitteln<br />
• Solide Kenntnisse der rechtlichen und technischen<br />
Normen im Bereich Steinbruchtechnik, Beton & Asphalt<br />
Aufgaben und Befugnisse:<br />
• Leitung des Bergbaubetriebes<br />
• Planung der technisch sicheren und einwandfreien<br />
Ausübung der Bergbautätigkeit (Aufsuchungs-und<br />
Gewinnungstätigkeiten sowie Förder-und Aufbereitungstätigkeiten<br />
einschließlich der vorbereitenden,<br />
begleitenden und nachfolgenden Tätigkeiten) und deren<br />
Überwachung<br />
• Führung des unterstellten Personals in fachlichen,<br />
organisatorischen und disziplinären Belangen<br />
• Betriebsstoff- Ersatzteilbeschaffung<br />
• Instandhaltungsarbeiten<br />
• Führen von Betriebsaufzeichnungen<br />
• Sicherheit von Arbeitnehmern und fremden Personen<br />
• Aufschluss-, Abbau- und Produktionsplanung<br />
• Überwachung der Tätigkeiten von Fremdunternehmen<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Dann legen Sie gleich den Grundstein für Ihre Karriere und<br />
senden Ihre schriftliche Bewerbung inkl. Lebenslauf<br />
an office@hwk.at<br />
KÖLN STATT ESSEN: Die Premiere stößt innerhalb der<br />
Branche auf ein positives Echo. Bild: The Tire Cologne<br />
Franz Cervinka-Weg 3<br />
6372 Oberndorf in Tirol<br />
T. +43 5356 64 333-0<br />
www.hwk.at<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
66<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Die Botschaft der Karkasse<br />
REIFENEXPERTIN: Recamax-Geschäftsführerin<br />
Heike Kerkhof vermarktet die runderneuerten<br />
Reifen der italienischen Mutter<br />
Marangoni. Foto: Recamax<br />
Bei EM-Reifen gilt es, die Rendite der<br />
Anfangsinvestitionen zu sichern und<br />
einen optimalen Stundensatz an Laufleistung<br />
zu erreichen. Passende technische<br />
Beratung ist dafür eine wesentliche<br />
Grundlage. Außerdem haben sich in den<br />
vergangenen Jahren auch zunehmend<br />
runderneuerte Pneus zu einer wichtigen<br />
Alternative zu Neuprodukten entwickelt,<br />
wobei der Anteil am Gesamtreifenmarkt<br />
allerdings wieder zurückgegangen ist,<br />
wie Recamax-Geschäftsführerin Heike<br />
Kerkhof beobachtet. Dies ist vor allem<br />
der steigenden Anzahl an Budget-EM-<br />
Importen aus Fernost geschuldet. Diese<br />
Reifen liefern einen günstigen Einstandspreis,<br />
sind aber im Bezug auf Kosten pro<br />
Stunde, Stabilität der Karkasse und nicht<br />
zuletzt Runderneuerungsfähigkeit, nicht<br />
immer im Vorteil. Die Frage, ob eine<br />
Runderneuerung möglich ist, lässt sich<br />
aber nicht ausschließlich mit Blick auf<br />
die Herkunft beantworten. Heike Kerkhof<br />
dazu: „Ausschlaggebend sind nicht<br />
prinzipiell Marke oder Typ – sowohl Radial-<br />
als auch Diagonalreifen können<br />
runderneuert werden –, sondern Qualität<br />
und Stabilität der Karkasse. Daher hängt<br />
die Entscheidung, ob sich ein Reifen für<br />
die Runderneuerung eignet, auch vom<br />
individuellen Zustand und der Einzelfallbetrachtung<br />
ab. Mit Erfahrung lässt sich<br />
in der Karkasse lesen.“<br />
Die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />
von Marangoni schätzt, dass<br />
die Runderneuerung eines 45/65R45-<br />
Reifens für einen Radlader mehr als<br />
50 % der Ölmenge einspart, die gebraucht<br />
wird, um einen entsprechend<br />
gleich großen neuen Reifen herzustellen.<br />
Im Fokus für den Benutzer liegen aber<br />
natürlich auch die ökonomischen Belange.<br />
Runderneuerung bedeutet ein zweites<br />
oder in manchen Fällen sogar ein<br />
drittes Leben für Reifen, was zu einer<br />
beträchtlichen Kosteneinsparung führt.<br />
Bei richtiger Vorgehensweise kann auch<br />
der größte Reifen zu einem Preis, der 40<br />
bis 50 % unter dem Preis eines neuen<br />
Premium-Reifens liegt, runderneuert<br />
werden. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit<br />
der Reifen und der Prozessqualität<br />
der Fertigung hat die Runderneuerung<br />
in den letzten Jahren nach Angaben der<br />
Branche stark aufgeholt.<br />
In der Öko-Offensive<br />
STAMMWERK im norditalienischen Rovereto. Es gehört zu den<br />
größten und modernsten Runderneuerungswerken Europas.<br />
Foto: Recamax<br />
Der norditalienische und gleichzeitig Europas größter Runderneuerer<br />
Marangoni bietet seine erneuerten EM- und Lkw-<br />
Reifen in Deutschland über das Tochterunternehmen Recamax<br />
an. Die Palette von EM-Reifen deckt alle Dimensionen<br />
von 20" bis 51" in Standard- und Spezialprofilen ab. In jüngster<br />
Vergangenheit ist intensiv in Produktoptimierung investiert<br />
worden. Individuelle, einsatzabhängige Gummimischun-<br />
gen oder Profilierungen können im eigenen Hause entwickelt<br />
und kundenspezifisch produziert werden, um ein maximales<br />
Laufleistungsergebnis zu erzielen. Durch den Einsatz der vor<br />
zwei Jahren installierten Sherografie-Anlage wurde zudem<br />
die Qualität nochmals gesteigert. Ausnahmslos alle Reifen<br />
durchlaufen vor und nach der Produktion diese Anlage. Dies<br />
gewährleistet die Auslieferung eines technisch und optisch<br />
perfekten Marix-Reifens, für den Marangoni eine fünfjährige<br />
Garantie abgibt.<br />
Bisher wurden Karkassen von Premiummarken wie Michelin,<br />
Bridgestone und Goodyear zum Fabrikat Marix runderneuert.<br />
Untersuchungen der letzten Jahre haben aber<br />
ergeben, dass ausgewählte Importkarkassen, unter Berücksichtigung<br />
der meist leichteren Bauweise, ebenfalls runderneuerungsfähig<br />
sind. Seit Ende 2<strong>01</strong>5 werden somit durch<br />
Marangoni unter dem Namen Renova auch ausgewählte,<br />
einwandfreie Importkarkassen im Kundenauftrag erneuert,<br />
die mit einer zweijährigen Garantie ins zweite Reifenleben<br />
starten. Sämtliche Lieferungen erfolgen direkt aus dem<br />
neuen Vertriebszentrum in Ostrau. Hier erhalten sowohl der<br />
Endverbraucher als auch der Reifenhandel zudem professionelle<br />
Unterstützung und Beratung. Der Vertrieb findet im<br />
Sinne einer bestmöglichen Kombination aus Service und<br />
Produkt ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem Fachhandel<br />
statt.<br />
www.recamax.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
67<br />
INTERVIEW<br />
Expertengespräch mit einem Pionier<br />
Das Unternehmen Rösler Tyre Innovators ist GP-Lesern bereits als renommiertes<br />
Fachunternehmen für EM-Reifenrunderneuerungen bekannt. Dimensionen<br />
bis zu fast 5 m Durchmesser und Gewichten bis 5 t können wiederbelebt<br />
werden. Derzeit beschäftigt die Gruppe dafür fast 100 Mitarbeiter<br />
und erneuert bis zu 5000 Reifen pro Jahr. Der Marktanteil liegt nach eigenen<br />
Angaben bei etwa 45 % vom Wiederverkauf runderneuerter EM-Produkte<br />
in Europa. Geschäftsführer Paul Rösler äußert sich zur Entwicklung<br />
der Branche.<br />
GP: Runderneuerungen gibt es für<br />
EM-Reifen seit Jahrzehnten. Wie<br />
haben sich Branche und Produkte bis<br />
heute entwickelt?<br />
Paul Rösler: Heutige Rösler-Reifen sind<br />
durch die optimierte Performance im<br />
Einsatz nicht mehr mit runderneuerten<br />
Reifen aus früheren Jahrzehnten vergleichbar.<br />
Wir haben durch permanente<br />
Forschung und Entwicklung in den Bereichen<br />
Compounding, Design und Verfahrenstechnik<br />
eine konstante Produktqualität<br />
erzielen können, die an das<br />
Niveau von Premiumreifen heranreicht.<br />
Für uns sind die Benchmarking-Produkte<br />
vornehmlich neue Reifen der Marken<br />
Michelin, Bridgestone und Goodyear.<br />
Derzeit nimmt der Anteil günstiger<br />
Alternativen im Segment stetig zu.<br />
Wie stellt sich Rösler darauf ein und<br />
wie steht es um die Akzeptanz runderneuerter<br />
Reifen in der Branche?<br />
Wir haben mit einer moderaten Preispolitik<br />
und mit konsequenter Prozess- und<br />
Produktoptimierung einen Stellenwert<br />
im Markt und bei Kunden erzielt, der<br />
weithin überzeugt. Rösler-Produkte<br />
unter den Marken Rodos-Heißerneuerung<br />
und Schelkmann-Kalterneuerung<br />
SPEZIALKÖNNEN: Bei der Kalterneuerung<br />
werden vorgefertigte Laufflächensegmente<br />
an der abgerauten Karkasse angebracht,<br />
um das Profil zu erneuern. Foto: bwi<br />
übertreffen die Zuverlässigkeit von diversen<br />
Importreifen aus Fernost. Hinzu<br />
kommt unser sehr guter Service, der für<br />
alle Kunden über alle Medien sehr gut<br />
erreichbar ist. So finden runderneuerte<br />
Reifen eine hohe Akzeptanz im Markt,<br />
insbesondere wegen der guten Qualität<br />
und weniger wegen der auch im Vergleich<br />
zu asiatischen Importreifen günstigen<br />
Preisgestaltung. Hochwertig runderneuerte<br />
Reifen halten genauso gut wie<br />
Premiumreifen und kosten teilweise nur<br />
50 % der Neu-Alternative. Selbst im Vergleich<br />
zu Importreifen aus China schneiden<br />
sie also günstiger ab.<br />
Ihr Unternehmen hat als eines von<br />
wenigen auch kalterneuerte Produkte<br />
im Programm. Wo liegen die praktischen<br />
Unterschiede für Anwender?<br />
Der heißerneuerte Reifen mit dem Markennamen<br />
Rodos wird aufgrund der<br />
guten Allroundeigenschaften in der<br />
Regel für Standardeinsätze von Radladern<br />
verwendet. Der kalterneuerte<br />
Schelkmann-Reifen kann in Einsätzen<br />
von Muldenkippern und Radladern in<br />
E4- und L4/L5-Ausführungen seine Stärken<br />
ausspielen. Er bietet extrem widerstandsfähige<br />
Laufflächen und beste<br />
Traktion durch seine den Erfordernissen<br />
angepassten Profile und Profiltiefen. Die<br />
einzigartige Vulkanisation des Reifens<br />
bei Temperaturen von 97° C im Wasserautoklaven<br />
schont die Karkasse des kalterneuerten<br />
Reifens und garantiert durch<br />
beste Qualität ein volles zweites Reifenleben.<br />
Wo liegen die Grenzen der Runderneuerung?<br />
Eine gute und qualitativ hochwertige<br />
Karkasse bestimmt die Runderneuerungsfähigkeit.<br />
Ohne Premiumneureifen<br />
RUNDERNEUERUNGS-PIONIER: Paul Rösler<br />
(jun.) leitet als Geschäftsführer einen der<br />
Branchenmarktführer. Foto: Rösler<br />
gibt es keine Runderneuerungen höchster<br />
Qualität. Bei einem geeigneten Pneu<br />
ist die Runderneuerung jedoch nicht nur<br />
einmal, sondern im günstigen Fall auch<br />
mehrfach möglich. Der Kunde entscheidet<br />
mit seiner Wahl beim Neukauf, ob<br />
nach dem ersten Leben des Reifens eine<br />
Runderneuerung erfolgen kann, oder ob<br />
ein abgefahrener Reifen wegen einer<br />
schlechten Karkasse entsorgt werden<br />
muss. Damit legt er auch die Grenzen<br />
fest.<br />
Wie sehen Sie die nähere Zukunft – wo<br />
steht das Segment der Runderneuerung<br />
in 15 Jahren?<br />
Stetige Anfragen aus dem In- und Ausland<br />
bestätigen uns die fortwährende<br />
Relevanz von guten runderneuerten Reifen<br />
im Markt, weshalb wir mehr als zuversichtlich<br />
auch in die kommenden<br />
Jahre gehen. Neben dem Standort in<br />
Dortmund vertrauen Runderneuerungsbetriebe<br />
in Schweden, Borneo, Kasachstan,<br />
Usbekistan und Kalifornien auf die<br />
von uns entwickelte Schelkmann-Kalterneuerungstechnologie<br />
und produzieren<br />
in Lizenz.<br />
(bwi)<br />
www.roesler-tyres.com<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
68<br />
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
Ambitionierte Offensive<br />
PREMIERE: Mit dem OTR-Reifen M-Terrain<br />
startete die Produktion von Magna Neureifen<br />
in Hardenberg im Januar 2<strong>01</strong>8.<br />
MODERNE ANLAGENTECHNIK: Am Standort Hardenberg wurde bereits in computergesteuerte<br />
vollautomatische Anraumaschinen investiert.<br />
Anfang des vergangenen Jahres vollzog der Reifenhersteller Magna die<br />
Übernahme von Obo, dem – nach eigenen Angaben – größten niederländischen<br />
Runderneuerer für Nutzfahrzeugreifen. Jetzt gehen die Partner in die<br />
Offensive. Am Obo-Stammsitz in Hardenberg startete Mitte Januar die Fertigung<br />
der ersten Magna-EM-Neureifen „made in Holland“.<br />
Der vor 60 Jahren gegründete Runderneuerer<br />
Obo bringt große Erfahrungen<br />
mit, die einer Produktoffensive zuträglich<br />
sind. Bereits seit 2007 ergänzen<br />
Heißrunderneuerungen jene Produkte,<br />
die im Kaltverfahren entstehen. In Hardenberg,<br />
am jetzigen Standort, besitzt<br />
das Unternehmen seit 2006 ein modernes<br />
Werk mit 50 Beschäftigten. Nach<br />
eigenen Angaben gehen pro Jahr an die<br />
15.000 Reifen durch das Werk, von<br />
denen allerdings nur ein Teil in der Runderneuerung<br />
landet.<br />
Im ersten Schritt werden die Pneus<br />
fachkundig bewertet. Vertriebsspezialist<br />
Alfred van Dijk erklärt: „Wir geben dem<br />
Kunden eine Rückmeldung, wenn sich<br />
eine Aufbereitung nicht lohnt.“ Dazu bietet<br />
Obo auch Reparaturen an. Insgesamt<br />
sieht das Unternehmen in der Vielfalt<br />
seiner technischen Möglichkeiten ein<br />
Alleinstellungsmerkmal in Europa. Je<br />
nach Qualität der Karkassen wird bei der<br />
Runderneuerung in eine A- und eine B-<br />
Qualität, also Premium- und Budgetreifen,<br />
unterschieden. Die Differenz äußert<br />
sich neben dem Preis auch in der zukünftigen<br />
Nutzung im „zweiten Reifenleben“.<br />
Für A-Produkte gelten drei Jahre<br />
Garantie, während diese für B-Qualität<br />
auf ein Jahr begrenzt ist. Nach eigenen<br />
Angaben können im Werk Hardenberg<br />
Reifen bis zur 45" runderneuert werden.<br />
Eine Heißbearbeitung ist allerdings nur<br />
in begrenzten Stückzahlen und Typen<br />
möglich, da das Vorhalten entsprechender<br />
Formen nur für gängige Größen vorgesehen<br />
ist.<br />
Bereits unmittelbar nach der Übernahme<br />
durch Magna starteten bei Obo<br />
neue Investitionen und in Verbindung<br />
damit Werkserweiterungen. Unter anderem<br />
durch den Einsatz von moderneren<br />
Techniken konnte bislang eine Effizienz-<br />
HANDARBEIT: Stets müssen für die Runderneuerung viele Arbeitsschritte<br />
manuell von gut geschultem Personal erledigt werden.<br />
VIELSEITIG: Je nach Eignung des Reifentyps werden auch Reparaturen<br />
– wie hier eine Schultererneuerung – durchgeführt.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />
69<br />
steigerung erzielt werden, die vonseiten<br />
des Unternehmens mit 50 % beziffert<br />
wird. Weitere Modernisierungen sind bereits<br />
angekündigt.<br />
Davon profitiert natürlich auch Magna<br />
selbst und stellte jetzt erstmals die Produktion<br />
am Standort vor. Der Start erfolgte<br />
mit drei Typen, davon zwei aus dem<br />
OTR-Segment, was auch die Bedeutung<br />
dieses Bereiches in Europa unterstreicht.<br />
Mit dem M-Terrain in der Größe 26.5 R25<br />
und der Profilierung E/L4 sowie dem Mao2<br />
mit der Dimension 29.5 R25, Profil E/L3+<br />
bietet Magna zwei gängige und im Segment<br />
bewährte Reifen. Magna-CEO Michael<br />
de Ruijter kündigte bereits eine Ausweitung<br />
auf mehr Typen und Größen an.<br />
Alle bereits durchgeführten und geplanten<br />
Maßnahmen zielen danach auch auf eine<br />
Aufwertung des Standortes Hardenberg<br />
ab. Schon kurzfristig sollen die Kapazitäten<br />
bis zu 800 Neureifen im Jahr ausgebaut<br />
werden – weitere Steigerungen sind<br />
bereits fest im Blick.<br />
Nach eigenen Angaben nutzt Magna<br />
die Synergien, die eine gut eingeführte<br />
Marke wie Obo mit einem eingespielten<br />
Werk und leistungsfähiger erfahrener<br />
Belegschaft bieten kann. Damit kann der<br />
ENTHÜLLUNG: Zur feierlichen Einweihung der Magna-Fertigung im Obo-Werk Hardenberg<br />
präsentierten Stadtrat Jannes Janssen (l.) und Michael de Ruijter den ersten Reifen „Made<br />
in Holland“. Fotos: bwi<br />
Hersteller seinen Marktzugang in Westeuropa<br />
ausbauen, wobei auch die strategisch<br />
günstige Lage des Werkes im<br />
Herzen Westeuropas und die Erreichbarkeit<br />
des nahen deutschen Marktes hilfreich<br />
sind. In der Gesamtstrategie ist<br />
neben dem Stammsitz im niederländischen<br />
Hardenberg auch die schon bestehende<br />
deutsche Niederlassung von<br />
Obo in Leipzig von Bedeutung. (bwi)<br />
www.magnatyres.com<br />
www.obo.nl<br />
www.oboreifen.de<br />
EXPERTEN-NETZWERK<br />
Fotos: Anke Müllerklein, Firmengruppe Max Bögl, und Jakub Jirsák fotolia.com<br />
CONNECT<br />
INNOVATIONEN IM SPEZIAL-, TIEF- UND INGENIEURBAU<br />
LOGISTIK IN HOCHBAU UND MONTAGE<br />
PROZESSOPTIMIERUNGEN IM BAU UND RECYCLING<br />
DIALOG FORSCHUNG TRIFFT PRAXIS<br />
Managementvorträge, Workshops, TDK-Branchentreff<br />
WILLINGEN 23.– 26. 2.2<strong>01</strong>6<br />
Der VDBUM am Puls der Zeit<br />
Menschen – Visionen – Lösungen<br />
Baumaschinenmeister<br />
Ingenieure<br />
Bachelor/Master<br />
Bauleiter<br />
Einkaufsleiter<br />
Werkstatt- /Betriebsleiter<br />
Unternehmer<br />
Servicedienstleister<br />
Sachverständige<br />
Verkäufer/Vermieter<br />
m/w<br />
26.11.15 16:53<br />
VDBUM Verband der Baubranche,<br />
Umwelt- und Maschinentechnik e. V.<br />
Henleinstraße 8 a · 28816 Stuhr<br />
Tel.: 0421-87168-0<br />
Fax: 0421-87168-88<br />
E-Mail: zentrale@vdbum.de<br />
www.vdbum.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
70<br />
TREFFPUNKT<br />
In der Nachrangigkeit gefangen?<br />
„Andere Themen laufen regelmäßig<br />
den mineralischen Rohstoffen den<br />
Rang ab.“ Diese Feststellung stammt<br />
von keinem Geringeren als Prof.<br />
Ralph Watzel, Präsident der Bundesanstalt<br />
für Geowissenschaften und<br />
Rohstoffe, BGR, anlässlich der Rohstoffkonferenz<br />
zum Thema „Heimische<br />
mineralische Rohstoffe“ Ende<br />
November 2<strong>01</strong>7 in Hannover. Dass<br />
sich dazu mehr als 200 Teilnehmer<br />
einfanden, nach oben die Teilnahme<br />
aus Kapazitätsgründen sogar abgeschnitten<br />
werden musste, zeigt, wie<br />
dringend die Fachwelt eine den heimischen<br />
mineralischen Rohstoffen<br />
gewidmete Veranstaltung dieser Art<br />
erwartet und braucht.<br />
HOHE ERWARTUNGEN brachten die Teilnehmer mit nach Hannover. Im Bild die BGR-Präsidenten<br />
und die Referenten des ersten Veranstaltungstages. Fotos: BGR<br />
Wie viele – und welche – Rohstoffe gibt<br />
es in Deutschland eigentlich und unter<br />
welchen Bedingungen sollen diese gewonnen<br />
werden? Rund um diese beiden<br />
Kernfragen rankte sich der gesamte<br />
Themenkomplex der Gewinnung und<br />
Nutzung unserer heimischen mineralischen<br />
Rohstoffe bei der 3. Rohstoffkonferenz<br />
der BGR im Geozentrum Hannover.<br />
Die Teilnehmer kamen aus der Industrie,<br />
von Verbänden, Universitäten<br />
und Forschungsinstituten, Geologischen<br />
Diensten und Bergbehörden sowie aus<br />
Bundes- und Landesministerien sowie<br />
der EU.<br />
Reflektiert wurden die Rahmenbedingungen<br />
der Rohstoffgewinnung in<br />
Deutschland, die Nutzung der Rohstoffe<br />
durch die Industrie, ihre Bedeutung in<br />
AUSTAUSCH: In jeweils an die Blöcke anschließenden Panels wurden einzelne Aspekte<br />
aus den Vorträgen vertieft und diskutiert.<br />
Zukunftstechnologien, sowie die Möglichkeiten<br />
und Grenzen des Recyclings.<br />
Diskutiert wurde gleichfalls die Bedeutung<br />
der Lagerstättenforschung und der<br />
Stellenwert der Rohstoffgewinnung in<br />
der öffentlichen Wahrnehmung. Auch die<br />
Korrelation zwischen Rohstoffgewinnung<br />
und Naturschutz blieb nicht ausgespart.<br />
Die wichtigsten Eckdaten zum aktuellen<br />
Stand der Rohstoffgewinnung in<br />
Deutschland sowie ergänzende Beiträge<br />
zum Naturschutz und zum Geotourismus<br />
sind inzwischen leicht nachzulesen.<br />
In einer aktuellen Übersichtsstudie mit<br />
dem Titel „Heimische mineralische Rohstoffe<br />
– unverzichtbar für Deutschland!“<br />
werden alle in Deutschland gewonnenen<br />
mineralischen Rohstoffe mit ihren wichtigsten<br />
Verwendungsbereichen dargestellt.<br />
Rund 4000 Steinbrüche, Ton-,<br />
Kies- und Sandgruben bzw. Baggerseen<br />
sowie etwa 30 Bergwerke waren 2<strong>01</strong>6<br />
deutschlandweit in Produktion. Mit<br />
35.000 Mitarbeitern in der gesamten<br />
rohstoffgewinnenden Industrie sowie<br />
110.000 Mitarbeitern in der direkten weiterverarbeitenden<br />
Industrie wurde in<br />
Deutschland ein Umsatz von über 30<br />
Mrd. Euro erwirtschaftet. Im Laufe seines<br />
Lebens nutzt jeder Mensch in<br />
Deutschland durchschnittlich 574 t mineralische<br />
Rohstoffe. Das sind 7,2 t im<br />
Jahr oder 19,8 kg pro Tag – und fast alle<br />
davon stammen aus heimischer Produktion.<br />
Rund 0,436 % der Landfläche der<br />
Bundesrepublik Deutschland wurden<br />
2<strong>01</strong>5 als Gewinnungsfläche genutzt. Im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>6 kamen 0,008 % neu hinzu.<br />
Diese Flächen werden im Gegensatz<br />
zum Siedlungs- und Verkehrswegebau<br />
jedoch nicht auf Dauer in Anspruch genommen,<br />
sondern nach dem Ende des<br />
Abbaus sowie gesetzlich vorgeschriebener<br />
Rekultivierung, resp. Renaturierung<br />
an andere Nutzer zurückgegeben. Sie<br />
stehen somit der Gesellschaft für andere<br />
Zwecke wieder zur Verfügung<br />
So weit, so gut – und angesichts dieser<br />
Zahlen sollten die Gewinnung und<br />
Nutzung als weitgehend selbstverständlich<br />
erscheinen und der Rahmen passend<br />
geformt sein. Dass hier zur tatsächlichen<br />
Zufriedenheit aber noch ein gutes<br />
Stück fehlt, verdeutlichte die Konferenz<br />
ebenfalls.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
TREFFPUNKT<br />
71<br />
Bedeutung endlich erkannt?<br />
Es wurde höchste Zeit! So zumindest lautete die einhellige<br />
Meinung der meisten Teilnehmer, die nach Hannover anreisten.<br />
Denn auf dieser Ebene – quasi auf Augenhöhe mit der<br />
Bundespolitik – repräsentieren die Vertreter der heimischen<br />
nicht energetischen Bodenschätze eher die Fußnote. Nun<br />
scheint etwas in Bewegung zu kommen. Diverse, in GP bereits<br />
mehrfach erwähnte Broschüren zu heimischen Rohstoffen<br />
allgemein und spezielle Ableger verschiedener Rohstoffgruppen<br />
wurden frisch aufgelegt. Adressiert an die breite<br />
Öffentlichkeit, Bürgermeister, Behördenvertreter jeglicher<br />
Colour, Politiker und Abgeordnete, die sich mit Rohstoffthemen<br />
auseinandersetzen müssen, fassen sie nötiges Grundwissen<br />
in leicht verständlicher Sprache zusammen. Hinreichendes<br />
Wissen für fundierte Entscheidungen ist mit diesen<br />
Handreichungen einfach zu erlangen. Im Zuge der Entkopplung<br />
vieler Menschen von der Produktion steht es nicht mehr<br />
als Selbstverständlichkeit im Raum, sondern muss eben<br />
angelesen werden.<br />
Die Bedeutung unserer Rohstoffe als Basis wichtiger<br />
Wertschöpfungsketten, aber auch für Zukunftstechnologien<br />
hob BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach hervor und stellte<br />
gleichzeitig die Frage nach den Rahmenbedingungen der<br />
Gewinnungsindustrie. Letztere halten – freundlich ausgedrückt<br />
– im Schnitt längst keiner Entbürokratisierungsprüfung<br />
mehr stand. Eine brauchbare Rückendeckung durch<br />
das BMWi wäre maximal willkommen. Gerade weil die Rohstoffsicherung<br />
als Länderaufgabe gilt, muss ihre hoheitliche<br />
Bedeutung auf höchster Ebene betont werden. Wenn genau<br />
dort nämlich jeder auf dem Thema Bildung herumreitet,<br />
warum spielen dann die Rohstoffe keine Rolle? Dr. Peer Hoth,<br />
Referatsleiter Mineralische Rohstoffe und Geowissenschaften<br />
im BMWi, bekennt: „Wir schaffen es nicht, Rohstoffgewinnung<br />
positiv zu besetzen.“ Zurückfragen möchte man:<br />
„Habt ihr es eigentlich je versucht und wenn ja: womit?“<br />
Immerhin kündigte Hoth ein Update der nationalen Rohstoffstrategie<br />
an und wünscht sich dazu Input. Im Prinzip<br />
lieferte die Konferenz dazu bereits alles, was er dazu braucht.<br />
Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer vertritt<br />
mit Sachsen ein Land mit Bergbautradition, das sich bereits<br />
2<strong>01</strong>2 als erstes Bundesland eine Rohstoffstrategie gegeben<br />
hat. Allerhand ist zwar passiert, dennoch gilt es weiter aufzuholen,<br />
denn es fehlt eine ganze Generation mit „Untertagevollerfahrung“.<br />
Auch in den Schulen spiele der Begriff<br />
Rohstoffe keine Rolle mehr. Das gelte es zu ändern.<br />
Baden-Württemberg erarbeitet derzeit eine eigene Rohstoffstrategie,<br />
stellt den nächsten Rohstoffbericht zusammen<br />
und verbessert emsig die Rohstoffdatenbasis per geologischer<br />
Erkundung. Dr. Wolfgang Werner, Referatsleiter LGRB<br />
Ba-Wü, sieht allerdings ein Problem darin, dass so gut wie<br />
keine konfliktfreien Flächen mehr existieren, auf denen Gewinnung<br />
weitgehend unisono akzeptiert stattfinden könnte.<br />
Eine doppelt schwierige Situation, denn Rohstoffgewinnung<br />
ist auf geeignete Vorkommen angewiesen und muss bei<br />
guten Qualitäten eben Vorrang vor anderen Nutzungen<br />
haben. Um das Verständnis dafür zu verankern, werden<br />
durch das LGRB Karten, geologische Schnitte mit Infos zum<br />
Rohstoffkörper und Bedarfsschätzungen zur Verfügung gestellt.<br />
„Planung ist wichtig!“, so Werner, der mit der fertigen<br />
Rohstoffstrategie des Landes etwa Mitte 2<strong>01</strong>8 rechnet.<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
4.–5. Mai in Chieming<br />
Gesteinsfachgruppen Sand<br />
und Kies & Naturstein im BIV<br />
www.biv.bayern<br />
17.–<strong>18</strong>. Mai in Ulm<br />
Industrieverband Steine und<br />
Erden Baden-Württemberg,<br />
ISTE<br />
www.iste.de<br />
24.–25. Mai 2<strong>01</strong>8 in Barcelona<br />
Europäischer Gesteinsverband,<br />
UEPG<br />
www.uepg.eu<br />
12. Juni in Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
Industrieverband Steine und<br />
Erden Neustadt/Weinstraße,<br />
VSE<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
15.–16. Juni 2<strong>01</strong>8 in Lübeck<br />
Unternehmerverband<br />
Mineralische Baustoffe, UVMB<br />
www.uvmb.de<br />
28.–29. Juni 2<strong>01</strong>8 in Bad<br />
Homberg<br />
Verband der Roh- und<br />
Baustoff industrie, vero<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
28. Juni 2<strong>01</strong>8 in Berlin<br />
Bundesverband Baustoffe,<br />
Steine und Erden, BBS<br />
www.baustoffindustrie.de<br />
30. Juni 2<strong>01</strong>8 am Tegernsee<br />
Bayerischer Industrieverband<br />
Baustoffe, Steine und Erden,<br />
BIV<br />
www.biv.bayern<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
Verschleißtechnik<br />
Lösungen und Produkte<br />
Probefahrt<br />
gefällig?<br />
Jetzt<br />
RWEV<br />
Schwerter<br />
testen!<br />
RWEV GmbH<br />
Rheinisch Westfälischer Edelstahl Vertrieb fair<br />
Markgrafstraße 5 · 30419 Hannover<br />
schleißtechnik<br />
info@rwev.de · www.rwev.de 1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
72<br />
TREFFPUNKT<br />
Den Nerv getroffen<br />
Mit Quarzwerke-Geschäftsführer Dr.<br />
Páez-Maletz kam die unverblümte Meinung<br />
und das Erfahrungswissen eines<br />
betroffenen Unternehmens in die Diskussion.<br />
Zwar hat das Traditionsunternehmen<br />
dauerhaft glaubwürdig sein<br />
nachhaltiges Wirtschaften bei der Gewinnung<br />
von Quarzsanden und Kaolin<br />
unter Beweis gestellt, muss aber dennoch<br />
immer härtere Gangarten bei den<br />
Rahmenbedingungen konstatieren.<br />
Hinzu kommen Unübersichtlichkeit und<br />
Komplexität bei Rechtsfragen, schwerfällige<br />
Verfahren sowie Starre statt Dynamik<br />
im Umgang mit den Sorgen der<br />
Unternehmen. Vielmehr herrsche eine<br />
rege „Gutachteritis“, die zwar Berge von<br />
Papier, jedoch keinen Erkenntnisgewinn<br />
generiert. Weitere bürokratische Fallstricke<br />
geißelte der Referent ebenso wie die<br />
politisch überzogenen Erwartungen an<br />
mineralisches Recycling.<br />
Im anschließenden Panel standen<br />
seine Kritikpunkte im maximalen Fokus.<br />
Dies zeigte: Hier wurde ein Nerv getroffen,<br />
der Behandlung nötig hat. In Kürze<br />
erscheint dazu in GP aus gutem Grund<br />
nochmals ein ausführlicher Bericht.<br />
Dr. Harald Elsner, der das Thema<br />
Geologie der mineralischen Rohstoffe<br />
bei der BGR verantwortet und auf dessen<br />
maßgebliche Initiative hin die nützlichen<br />
aktuellen Broschüren entstanden,<br />
stellte die Bedeutung heimischer Bodenschätze<br />
heraus und den Anspruch der<br />
Broschüren nochmals dezidiert vor.<br />
Den Wert unserer heimischen Gesteinsrohstoffe<br />
für die Volkswirtschaft<br />
unterstrich eindringlich MIRO-Präsident<br />
Dr. Gerd Hagenguth. „Wir schaffen keine<br />
Nachfrage, sondern decken den Bedarf“,<br />
stellte er eine Binsenweisheit der<br />
Branche nochmals deutlich klar. Wie<br />
Bedarf langfristig allerdings auch ausgelegt<br />
werden kann, zeigen diverse Öko-<br />
Papiere wie das zur Rohstoffwende 2049<br />
oder auch zur UBA-Bedarfsplanung, die<br />
unter ideologisierten Scheuklappen entstanden.<br />
Man könnte sich nun eigentlich zurücklehnen<br />
und abwarten, bis die Realität<br />
Wunsch und Wirklichkeit sortiert.<br />
Angesichts schon jetzt aufflammender<br />
regionaler Knappheiten bei Gesteinskörnungen<br />
hat sich MIRO jedoch entschlossen,<br />
vor Kurzsichtigkeit bei der Rohstoffsicherung<br />
zu warnen. Selbst wenn sie<br />
absehbar nicht gebraucht würden, ist die<br />
Sicherung künftiger heimischer Lagerstätten<br />
geradezu Pflicht in Verantwortung<br />
für künftige Generationen.<br />
Hinzu kommt: „Rohstoffe (zumindest<br />
alle nicht energetischen) verschwinden<br />
nicht, sie werden nur gewandelt,“ wies<br />
Prof. Daniel Goldmann, TU Clausthal, auf<br />
das Erfordernis der ganzheitlichen Betrachtung<br />
der Bereiche Primär und Sekundär<br />
nochmals hin und ging auf Aspekte<br />
der Multimaterialverwertung ein.<br />
Hoch engagiert brachte Tanja Constabel<br />
aus Sicht des Industrieverbandes<br />
Garten die Probleme der Torfproduzenten<br />
auf den Punkt und definierte als<br />
Hauptproblem, dass der Industrie<br />
grundsätzlich gar nichts geglaubt werde.<br />
Im Gegenzug starten maximal mit Mitteln<br />
ausgestattete Naturschutzorganisationen<br />
Kampagnen, die zwar nicht der<br />
Natur nützen, aber geeignet sind, jegliche<br />
Landschaftsveränderungen zu verhindern.<br />
Erforscht wurde die soziale Akzeptanz<br />
(bzw. Nichtakzeptanz) der Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe in<br />
Deutschland von Wissenschaftlern des<br />
Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung<br />
an der Uni Tübingen. Stellvertretend<br />
für das Team berichtete Dr. Erik Aschenbrand<br />
über das AiF-geförderte und von<br />
der Forschungsgemeinschaft MIRO unterstützte<br />
Projekt, zu dem eine dreiteilige<br />
Beitragsserie in GP erschien, Teil 3 direkt<br />
in dieser Ausgabe ab Seite <strong>18</strong>. Einen<br />
Vortrag dazu erleben in Kürze auch Teilnehmer<br />
des MIRO-Betriebsleiter-Seminars<br />
2<strong>01</strong>8.<br />
Dazulernen ist möglich<br />
… muss aber wohl nicht zwingend sein,<br />
wenn der Geldgeber anderweitige Ziele<br />
verfolgt. Dieser Eindruck verdichtete<br />
sich bei den einigermaßen merkwürdig<br />
anmutenden Ausführungen von Dr. Harald<br />
Bajorat vom BMUB. Er ritt unverdrossen<br />
weiter die Recyclingschiene<br />
und entwickelte fantastische Pläne für<br />
Verwertungserhöhungen.<br />
Mangels (Abbruch-)Masse werden<br />
solche – ganz gleich wie ideologisch<br />
passend sie wirken – scheitern müssen.<br />
Es sei denn, parierte später ISTE-HGF<br />
Thomas Beißwenger das Thema – man<br />
beginnt proaktiv Häuserzeilen, Straßen<br />
und Wege zurückzubauen, um RC-Rohstoffe<br />
zu gewinnen. Das aber ist eigentlich<br />
gar nicht nötig, denn wie Beißwenger<br />
schlüssig für die Gesteinsindustrie im<br />
Südwesten darlegen konnte, sind nachhaltige<br />
Gewinnungsmethoden mit Vorteilen<br />
für die Artenansiedlung nicht nur<br />
längst bei dynamisch denkenden Naturschützern<br />
ohne Ideologieschere im Kopf<br />
akzeptiert, sie münden sogar in gegenseitige<br />
Projekte und Verträge und am<br />
Ende in ein gutes gegenseitiges Einvernehmen.<br />
Dazulernen heißt es auch in der Feldforschung,<br />
genauer gesagt in der Lagerstättenforschung,<br />
die, laut Prof. Jens<br />
Gutzmer, endlich wieder en vogue ist.<br />
Leider habe sich nach über zwei Jahrzehnten<br />
Pause in diesem Forschungsgebiet<br />
in Deutschland eine Kompetenzlücke<br />
aufgetan, die es nun durch neu<br />
darauf ausgebildete Absolventen zu<br />
schließen gilt. Als Kompetenzhorte der<br />
Zukunft nannte er die relevanten deutschen<br />
Unis, denen eine maßgebliche<br />
Zukunftsrolle zukommt, ergänzt durch<br />
außeruniversitäre Hotspots wie die<br />
Helmholtz-Gemeinschaft, das GFZ und<br />
weitere. Außerdem erhofft er sich über<br />
die bei der BGR angesiedelte DERA eine<br />
Stärkung der diesbezüglichen wirtschaftspolitischen<br />
Kompetenz. Erste<br />
Erfolge lassen sich laut Gutzmer bereits<br />
vorweisen: Weil – nach langer Pause –<br />
Wissenschaftlern (endlich) wieder zugehört<br />
wurde, sei 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8, die Neuentdeckung<br />
einer deutschen Erz-Tiefenlagerstätte<br />
gelungen. In seinem Fazit sieht<br />
er durchaus positive Veränderungen<br />
durch öffentliche Mittel als Schlüssel<br />
beim Thema Erze und Spate, nicht erkennen<br />
kann er solche bislang bei Steine-<br />
und Erden-Rohstoffen.<br />
So viel zu den für GP-Leser relevanten<br />
Themen der Veranstaltung. Was bleibt<br />
als Resümee? Beteiligung und Diskussionen<br />
zeigten, dass es nicht genügt,<br />
das Rohstoffthema zur Ländersache zu<br />
erklären und keine nationale Beachtung<br />
damit verbundener Probleme einzufordern.<br />
Ob mit dem Termin so etwas wie<br />
ein Durchbruch zum Aufbruch gelang,<br />
wird die Zeit zeigen müssen. Die Präsentationen<br />
der Akteure stehen zum Nachlesen<br />
auf der Internetseite der BGR<br />
unter: www.bgr.bund.de/DE/Themen/<br />
Min_rohstoffe/Veranstaltungen/Rohstoffkonferenz2<strong>01</strong>7/rohstoffkonzerenz_2<strong>01</strong>7_vortraege.html?nn=705<strong>01</strong>22<br />
zur Verfügung. Unter dem Menüpunkt<br />
„Publikationen“ auf der BGR-Seite finden<br />
sich mehrere Studien der BGR mit<br />
aktuellen Daten zu verschiedensten heimischen<br />
Rohstoffgruppen sowie die erwähnte<br />
Übersichtsstudie. (gsz)<br />
www.bgr-bund.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
TREFFPUNKT<br />
73<br />
Bei Genehmigungsverfahren alle mit ins Boot holen<br />
REFERENTEN UND MODERATOREN: Dr. Winfried Porsch, Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde,<br />
Tino Villano, Dr. Christoph Heim, Karl-Heinz Lieber, Thomas Muchow, Lothar Benzel und<br />
Thomas Beißwenger (v.l.) sorgten für Erkenntnisgewinn. Foto: iste<br />
Zum 20. Steine- und Erdenseminar des Industrieverbands Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg (ISTE) in Kooperation mit der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dolde Mayen und Partner und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau-<br />
und Mineralgewinnungsbetriebe (ABBM) im Haus der Baustoffindustrie<br />
kamen über 120 Teilnehmer, die sich einen aktuellen Überblick über<br />
Gesetzeslage, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften des Bundes und<br />
Landes verschafften.<br />
Aus Sicht der Industrie begrüßte der Vorsitzende<br />
des Umwelt- und Rohstoffausschusses<br />
des ISTE, Tino Villano, die von<br />
der Landesregierung für nächstes Jahr<br />
versprochene Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg.<br />
„Eine Überarbeitung<br />
des Rohstoffsicherungskonzepts aus<br />
dem Jahr 2004 ist dringend“, appellierte<br />
Villano. Von gleichen Erfahrungen in<br />
Bayern berichtete Dr. Christoph Heim,<br />
stellvertretender Vorsitzender der<br />
ABBM. „Sicherung und Gewinnung von<br />
Rohstoffen wird eine zunehmend komplexere<br />
Angelegenheit“, lautete sein<br />
Fazit. Kooperation statt Konkurrenz<br />
seien das Gebot der Gegenwart. Das<br />
Land Baden-Württemberg könne mit<br />
einer gut ausgearbeiteten Strategie für<br />
und nicht gegen Rohstoffe Rahmenbedingungen<br />
schaffen, die die Versorgung<br />
mit heimischen Rohstoffen auch für Generationen<br />
nach uns sichern.<br />
„Es ist fünf vor zwölf, was die biologische<br />
Vielfalt betrifft“, machte Karl-Heinz<br />
Lieber, Leiter der Abteilung 7 – Naturschutz,<br />
Ministerium für Umwelt, Klima<br />
und Energiewirtschaft, deutlich. Mit<br />
Blick auf die Rolle der Branche zeigte der<br />
gelernte Förster aktuelle Initiativen zum<br />
Erhalt der Biodiversität in Baden-Württemberg<br />
auf. „In Kooperation mit dem<br />
Naturschutz kann auch vonseiten der<br />
Steine- und Erdenindustrie ein wertvoller<br />
Beitrag geleistet werden“, so Lieber.<br />
Natur auf Zeit ist dabei ein zentrales<br />
Thema. „Wenn rechtliche Unsicherheiten<br />
bestehen, werden ökologische Aufwertungen<br />
nicht zugelassen, auch wenn<br />
sie gut sind.“<br />
Über die rechtlichen und fachlichen<br />
Rahmenbedingungen beim Thema<br />
„Natur auf Zeit“ referierte Thomas Muchow.<br />
Der Diplom-Ökologe, Landschaftsplaner<br />
und Gärtner leitet seit zwei<br />
Jahren ein Forschungsvorhaben für die<br />
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. So<br />
stellte er unter anderem fest, dass Praxisempfehlungen<br />
für den Rohstoffabbau<br />
beim Artenschutz an ihre Grenzen stoßen.<br />
Außerdem befürchten Flächeneigentümer,<br />
dass die Wiederaufnahme<br />
einer Nutzung erschwert wird. Als einen<br />
möglichen Lösungsansatz erläuterte er<br />
das niederländische Modell, bei dem<br />
„Natur auf Zeit“ als ein Akt definiert ist,<br />
der insgesamt genehmigt wird.<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde von der<br />
Rechtsanwaltskanzlei Dolde Mayen und<br />
Partner berichtete direkt aus der Praxis.<br />
„Bedingt durch einen Strauß an Unsicherheiten,<br />
ist eine Standardisierung<br />
durch Verwaltungsvorschriften wichtig<br />
– vor allem, um rechtliche Fragen zu klären“,<br />
sagte der Jurist. Standardisierung<br />
im Naturschutz ist hilfreich, löse allerdings<br />
das Problem für die Praxis nicht.<br />
Leitfäden sind nicht bindend für Gerichte,<br />
hinzu kommen Entscheidungsspielräume<br />
der Länder. Für Rechts- und Planungssicherheit<br />
sowie für Planungsgleichheit<br />
ist deshalb eine Rechtsgrundlage<br />
im Artenschutzrecht zwingend notwendig.<br />
„Für Kontinuität muss ein Standard<br />
im Artenschutzrecht zwingend<br />
gesetzt werden“, lautete Doldes Forderung.<br />
Die dringende Notwendigkeit einer<br />
Standardisierung sieht auch Klaus Müller-Pfannenstiel<br />
von der Bosch und Partner<br />
GmbH. Rechtssicherheit spare zähe<br />
Abstimmungsprozesse und die tägliche<br />
Arbeit werde erleichtert.<br />
Über Rohstoffsicherung und Genehmigungsverfahren<br />
in der Schweiz berichtete<br />
der Präsident des Verbandes<br />
Schweizerischer Hartsteinbrüche, Dr.<br />
Robert Nothnagel. „Kommunikation mit<br />
Strategie ist aus unserer Sicht der<br />
Schlüssel zum Erfolg“, so sein Rat.<br />
Über die aktuell in Kraft getretene Änderung<br />
des Raumordnungsgesetzes<br />
und der Verwaltungsvorschrift Regionalpläne<br />
sowie deren Auswirkungen auf die<br />
Rohstoffsicherung informierte Lothar<br />
Benzel vom ISTE. In der Neufassung<br />
können Vorranggebiete für Gewinnung<br />
auf einen Zeitraum von rund 20 Jahren<br />
und für Sicherungsgebiete auf einen<br />
Zeitraum von rund 25 Jahren ausgelegt<br />
werden. Derzeit wenden die meisten Regionalverbände<br />
den bisherigen Planungszeitraum<br />
von zwei Mal 20 Jahren<br />
an. Dieser jedoch stellt ein Minimum an<br />
Planungssicherheit für Unternehmen dar<br />
und ist für einzelne Rohstoffgruppen unzureichend.<br />
Was sich beim modernisierten UVPG<br />
rechtlich für die Steine- und Erdenindustrie<br />
ändert und wie die Übergangsregelung<br />
aussieht, wie die Technische<br />
Anleitung Lärm neben der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />
Schallemissionen durch Gewinnungsstätten<br />
und den dadurch ausgelösten<br />
Verkehr in Genehmigungsverfahren<br />
bewertet, waren weitere behandelte<br />
Themen der Veranstaltung, die gleichfalls<br />
von regen Diskussionen der Teilnehmer<br />
belebt wurden.<br />
www.iste.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
74<br />
TREFFPUNKT<br />
BAU 4 .0<br />
Mitgliederversammlung im Zeichen der Digitalisierung<br />
AUF ZUKUNFT GEPOLT: VBS und Baustoffindustrie<br />
tagten im Saarland im November<br />
gemeinsam. Vorsitzender Jürgen Heinz (l.)<br />
und Geschäftsführer Claus Weyers reflektierten<br />
Erfolge und weitere Ziele der Verbandsarbeit.<br />
Fotos: VBS<br />
Die Herbst-Mitgliederversammlung des<br />
Verbandes der Baustoffindustrie Saarland,<br />
VBS, fand Mitte November in Saarlouis<br />
statt. Geladen waren neben Mitgliedern<br />
und Gastmitgliedern der Baustoffindustrie<br />
auch die Mitglieder der<br />
Bauindustrie und der großen handwerklichen<br />
Betriebe. Über 40 Teilnehmer verfolgten<br />
dabei den Vortrag von Patrick<br />
Lübbecke vom Institut für Wirtschafsinformatik<br />
im DFKI, in dem er Potenziale<br />
durch die Digitalisierung von Prozessen<br />
im Bauwesen am Beispiel eines App-<br />
Baukastens aufzeigte. Für die Baustoffindustrie<br />
ergeben sich daraus insbesondere<br />
Handlungsfelder in Disposition und<br />
Logistik durch effizientere Planung von<br />
Güterströmen und Reaktion auf ungeplante<br />
Ereignisse mittels Predictive Analytics.<br />
Des Weiteren böten sich Vorteile<br />
bei Dokumentation und Material Compliance<br />
sowie im Vertrieb: Ergebnisse<br />
der Angebotserstellung könnten mittels<br />
Rückkopplungsprozess in künftige Angebote<br />
einfließen und wiederkehrende<br />
Tätigkeiten automatisieren.<br />
Lübbecke bot den Unternehmen an,<br />
Forschungsprojekte im Rahmen einer<br />
abgegrenzten Problemstellung in einem<br />
Konsortium von Anwendungs-, Implementierungs-<br />
und Forschungspartnern<br />
zu realisieren. Diese würden sogar bis zu<br />
einer Höhe von 60 % der entstandenen<br />
Kosten durch BMBF und BMWi gefördert.<br />
Der Vorsitzende der Baustoffindust-<br />
rie, Jürgen Heinz, der im Vorfeld des<br />
Vortrages einen Exkurs durch das Jahresgeschehen<br />
und eine Aussicht auf das<br />
Jahr 2<strong>01</strong>8 bot, zeigte sich beeindruckt<br />
von den vielfältigen Möglichkeiten der<br />
Implementierung auch und gerade in<br />
den Baustoffbetrieben und stellte den<br />
Mitgliedern weitere Vorträge zu diesen<br />
Themen in Aussicht. So soll sich die<br />
nächste Veranstaltung mit dem Datenschutz<br />
beschäftigen.<br />
Geschäftsführer Claus Weyers informierte<br />
die Unternehmen über Erfolge der<br />
Lobbyarbeit sowie über 2<strong>01</strong>8 anstehende<br />
Themen und Veränderungen bei den<br />
Spitzenverbänden.<br />
www.vbs-saar.de<br />
TERMINBLITZ<br />
Symposium für Aufbereitungstechnik<br />
„Zerkleinern und Klassieren – Produkte<br />
herstellen, charakterisieren, trocknen,<br />
trennen und verwerten“ – unter dieser<br />
Überschrift findet das diesjährige Symposium<br />
für Aufbereitungstechnik vom 1.<br />
bis 2. März 2<strong>01</strong>8 erneut in Freiberg/Sachsen<br />
statt. Wie üblich startet das Zusammenkommen<br />
am Donnerstag mit einem<br />
gemeinsamen Abendessen und bietet im<br />
Städtischen Festsaal am Obermarkt am<br />
nächsten Tag Fachkost vom Feinsten –<br />
und Tiefgründigsten. Mit dabei wie üblich<br />
ist als Referent auch Prof. Dr. Georg Unland,<br />
branchenverwurzelter Fachmann<br />
und Sachsens Finanzminister a. D.<br />
In den Vorträgen des Tages geht es um<br />
schwingungsarme Backenbrecher, leistungsstarke<br />
Kreiselbrecher, die Optimierung<br />
verfahrenstechnischer Anlagen mit<br />
Simulationssoftware, Materialflussregelungen<br />
und Überlastsysteme bei mobiler<br />
Aufbereitungstechnik, selektive Zerkleinerungsmethoden<br />
im Jura-Kalkstein und<br />
um diverse weitere Themen. Das vollständige<br />
Programm und die Anmeldung stehen<br />
auf der Internetseite des Veranstalters<br />
zur Verfügung.<br />
http://tu-freiberg.de/fakult4/iam/symposium-fuer-aufbereitungstechnik-2<strong>01</strong>8<br />
Roadshow im März<br />
Die Präsentation neuester Software- und<br />
Hardware-Lösungen sowie komplette<br />
Workflows verspricht Topcon im Rahmen<br />
seiner aktuellen Roadshow. Begleitet<br />
wird das Angebot durch namhafte Partner,<br />
die mit Veranstaltungsorten, Maschinen<br />
und Beratung unterstützen.<br />
Im Fokus stehen Datenerfassung und<br />
-verarbeitung, Live-Demos, Fachvorträge,<br />
Selbertesten, Austausch zu allen Themen<br />
rund um innovative Positionierungstechnologien<br />
mit Topcon-Experten, Partnern<br />
und anderen Anwendern.<br />
Die nächsten Termine sind: 1. März in<br />
Chemnitz, 6. März in Geisenheim (Rheingau)<br />
und 8. März in Herne. Weitere Informationen<br />
hat das Topcon-Team auf der<br />
Internetseite zur Verfügung gestellt.<br />
www.topconpositioning.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
TREFFPUNKT<br />
75<br />
HAUSMESSE – ZUM DRITTEN!<br />
Viel Verschleißschutz unter einem<br />
Dach mit Partnern vorgestellt<br />
Es begann mit einem Versuch. Inzwischen<br />
ist die Pucest-Hausmesse zu<br />
einem anerkannten Bildungsevent in Sachen<br />
Verschleißschutz geworden. So<br />
beteiligten sich an der dritten Hausmesse<br />
dieser Art im vergangenen Oktober<br />
nicht nur siebzehn Firmen, sondern auch<br />
zahlreiche Praktiker, um sich an den<br />
Ständen der Aussteller im Seminargebäude<br />
einen umfassenden Überblick<br />
über verschiedene Verschleißschutzsysteme<br />
zu verschaffen und neue branchenrelevante<br />
Informationen zur effektiven<br />
Anlagen-Instandhaltung mit nach<br />
Hause zu nehmen.<br />
Die Teilnehmer erfuhren in Live-Workshops<br />
Aktuelles zum Thema Bearbeiten,<br />
Trennen und Verschweißen von verschleißfestem<br />
Stahlblech. Solches gab es<br />
auch zur Reparatur von Förderbändern<br />
mittels Gummi Tix und der Anwendung<br />
des Pucest-Sprühsystems. Weitere spannende<br />
Präsentationen der anwesenden<br />
Firmen rundeten das Angebot ab. Innerhalb<br />
der lebendigen Netzwerk- und Informationsplattform<br />
überzeugten die realitätsrelevanten<br />
Vorführungen der Pucest-<br />
Easy-Cleaner-Reinigungsanlage für Betonmischer<br />
und des PU-Sprühsystems.<br />
Unter den hochinteressanten Exponaten<br />
der Aussteller sind der Shock-<br />
Blower von Agrichema, die Schlüsseltransfersysteme<br />
für mehr Sicherheit<br />
in Anlagen von Haake, die Filtertechnik<br />
von WAM, die speziellen Esco-Zahnsysteme,<br />
die hochabriebfesten Foxiflex-<br />
Schläuche, Element Six mit Hochleistungswerkstoffen,<br />
Ceramtec-Etec mit<br />
technischer Keramik und Sulzer Pumps<br />
Wastewater-Tauchpumpen hervorzuheben.<br />
Überzeugen konnten auch HUP mit<br />
einer Schweißvorführung, ZF Friedrichshafen<br />
mit neuen Planetengetrieben,<br />
Pferd sowie Techtronic Industries Central<br />
mit Werkzeugen, Phoenix Contact<br />
mit der Mischer Black Box und, last but<br />
not least, SSAB mit Hardox-Verschleißschutz.<br />
Einige Aussteller steuerten zum Gelingen<br />
interessante Vorträge bei, die<br />
neue Wege und Möglichkeiten beim Verschleißschutz<br />
in besonders belasteten<br />
Bereichen offenbarten. Abgerundet wurden<br />
die Vorstellungen durch eine Präsentation<br />
von Adares zum übergreifenden<br />
Thema: „Marke-Firmierung-Domains:<br />
Ihre Duftmarken im Wettbewerb“.<br />
Besucher konnten umfänglich von<br />
Ideen und Erfahrungen der teilnehmenden<br />
Firmen profitieren und die gebotene<br />
Möglichkeit des Erfahrungsaustausches<br />
mit Berufskollegen nutzen.<br />
Die Ehrung der Preisträger des parallel<br />
laufenden Pucest-Wettbewerbs „Bester<br />
Anwenderbericht“ – mehr dazu gibt<br />
es auf der Internetseite des Organisators<br />
– rundete die Hausmesse ab.<br />
Obwohl der Termin noch nicht feststeht,<br />
sollen nach dem Erfolg von 2<strong>01</strong>7<br />
bereits jetzt Anfragen von Firmen und<br />
Teilnehmern für die Neuauflage 2<strong>01</strong>8<br />
vorliegen.<br />
www.pucest.de<br />
LOHNENDER EINSATZ: Pucest hat mit seinem Angebot<br />
einer regelmäßigen Hausmesse, die sich auch zur Plattform<br />
für andere Verschleißschutz-Anbieter mauserte, voll<br />
ins Schwarze getroffen. Die Vorträge, Vorführungen und<br />
Stände sind jeweils gut besucht. Fotos: Pucest<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
76<br />
TREFFPUNKT<br />
Mehr als 250 angemeldete Aussteller<br />
aus dem In- und Ausland decken in diesem<br />
März sämtliche Branchen der Bauwirtschaft<br />
ab: Neben Baumaschinen,<br />
Baufahrzeugen, Bau- und Transportgeräten<br />
für den Hoch-, Tief- und Straßenbau<br />
sind auch Vertreter von Maschinen-,<br />
Geräte- und Fahrzeugzubehör vor Ort.<br />
Hinzu kommen Schalungen, Gerüste,<br />
Kräne, Geländestapler, Sieb- und Brechanlagen,<br />
Bauschuttrecycling und Entsorgungs-<br />
bzw. Deponietechnik. Vertreter<br />
verwandter Dienstleisterbranchen<br />
wie Planer, Vermesser, Berater oder Finanzdienstleister<br />
stellen ihre flankierenden<br />
Angebote vor.<br />
Branchennachwuchs<br />
herzlich eingeladen<br />
AKTION UMD REAKTION beim österreichischen Branchenmagnet: Die zehnte Mawev<br />
rechnet auch in diesem Jahr bei St. Pölten wieder mit einer Frequenz von Tausenden<br />
Besuchern. Fotos: Mawev<br />
Zugkraft, Schubkraft und Triebkraft<br />
Vom 14. bis 17. März 2<strong>01</strong>8 geht es beim zehnten Jubiläum der Mawev-Show<br />
wieder um das große Kräftemessen: Mehr als 1000 Baumaschinen, Baufahrzeuge<br />
sowie Anlagen und Komponenten nationaler und internationaler<br />
Aussteller werden sich im Rahmen des Events am neuen 200.000 m² großen<br />
Veranstaltungsgelände in St. Pölten-Wörth messen und in Bestform<br />
zahlreichen Fachbesuchern begegnen.<br />
Die umzugsfreudige Demomesse Mawev<br />
verspricht für ihren Auftritt im niederösterreichischen<br />
St. Pölten-Wörth nicht weniger<br />
als vier Tage Zugkraft, Schubkraft<br />
und Triebkraft. Technisch gesehen ist das<br />
schon einmal eindeutig richtig, denn auf<br />
dem Messegelände wird Mawev-typisch<br />
geschwenkt, gebaggert und geschaufelt,<br />
um das Fachpublikum zu informieren, zu<br />
überzeugen und zu begeistern.<br />
In bewährter Manier können viele der<br />
ausgestellten Maschinen vor Ort auch<br />
getestet werden.<br />
Nach Ennshafen und Kottingbrunn<br />
hat die Mawev Show 2<strong>01</strong>8 ihr Zuhause<br />
diesmal in St. Pölten-Wörth gefunden,<br />
denn beste Infrastruktur und Anbindung<br />
an die Autobahn sind bei einem Projekt<br />
dieser Größenordnung natürlich von<br />
höchster Priorität. Nachdem sich aber in<br />
Oberösterreich kein derart passendes<br />
Gelände anbot, wurde ein solches<br />
schließlich im Bundesland Niederösterreich<br />
in St. Pölten-Wörth ca. 65 km westlich<br />
von Wien gefunden. Hinzu kommt<br />
die gute Kooperation mit den Vertretern<br />
der Stadt St. Pölten und dem Land Niederösterreich.<br />
Das Gelände ist nicht nur passend,<br />
sondern überzeugt mit zahlreichen Verbesserungen<br />
gegenüber dem alten<br />
Standort von 2<strong>01</strong>5 – sowohl was Lage,<br />
Aufplanung als auch Parkverhältnisse<br />
betrifft. Zusätzlich bietet auch die Bodenbeschaffenheit<br />
bestmögliche Voraussetzungen<br />
für das Großevent der Baumaschinenbranche.<br />
„Was hier entsteht, ist<br />
kaum zu begreifen, wenn man es nicht<br />
vor Ort sieht“, erklärt der Leiter der Messe<br />
Graz, Hermann Zotter. Die Messe Graz<br />
ist schon das vierte Mal in Folge Veranstalter<br />
der Show, die vom Mawev-Verband<br />
österreichischer Baumaschinenhändler<br />
ins Leben gerufen wurde.<br />
Facharbeiter sind Mangelware, obwohl<br />
es wohl keine zweite Branche mit so viel<br />
Bedarf gibt wie den Bau. Daher will der<br />
Mawev-Verband mit dem Projekt. „The<br />
Mawev Show Experience“ junge Leute<br />
begeistern, indem er Schulgruppen,<br />
Lehrlinge und Studenten mit ihren Begleitern<br />
gratis zur Messe einlädt und<br />
diverse Aktionen für sie plant.<br />
Alle anderen Besucher werden diesmal<br />
– erstmals – ein Ticket vor Ort erwerben<br />
müssen. War die Mawev bislang<br />
kostenfrei, schlägt nun ein Tag unter den<br />
Baugiganten mit 22 Euro zu Buche. Angesichts<br />
der gebotenen Fülle sicher ein<br />
angemessener Preis.<br />
Dank einer ausgezeichneten Autobahnanbindung<br />
– die Abfahrt St. Pölten-<br />
Süd ist in nur vier Minuten Fahrzeit über<br />
die B 20 erreichbar – wird die Messeerreichbarkeit<br />
deutlich leichter als in der<br />
Vergangenheit. Durch Parkmöglichkeiten<br />
direkt am Gelände entfallen zudem<br />
die Shuttlebusse.<br />
Adressieren wird auch die 10. Auflage<br />
der Mawev Show abermals Fachbesucher<br />
und Entscheidungsträger aus der<br />
Branche – angefangen von Führungskräften<br />
aus relevanten Betreiberunternehmen<br />
der Bau- und Baustoffbranche<br />
bis hin zu Gemeindevertretern, Bauträgern,<br />
Planern, Vermessern, Rohstoffunternehmen,<br />
Straßenmeistereien, einschlägigen<br />
Interessensvertretungen und<br />
Verbänden.<br />
Das Motto der Mawev Show: „Demonstration<br />
statt Präsentation“ wird<br />
auch bei der Jubiläumsauflage der Fachmesse<br />
von den Ausstellern gelebt.<br />
www.mawev-show.at<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
TREFFPUNKT<br />
77<br />
INTERMAT<br />
Wachstumschancen in französischsprachigen Märkten<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT: Referenten reflektierten Chancen, Teilnehmer griffen den Faden auf und stellten ihre interessierten Fragen. Rund<br />
um die Intermat wird auch über Investitionsmöglichkeiten in neuen Märkten informiert. Fotos: Intermat/imf promosalons<br />
Promosalons Deutschland und die Macher<br />
der Intermat Paris organisierten im<br />
vergangenen November die Veranstaltung<br />
„Wachstumschancen für die deutsche<br />
Baubranche in französischsprachigen<br />
Märkten“ in Düsseldorf. Vorträge,<br />
aktuelle Marktstudien und Erfahrungsberichte<br />
informierten über Neuheiten bei der<br />
Fachmesse und relevante Marktentwicklungen.<br />
In Frankreich bietet das Projekt<br />
„Grand Paris“ zur Erweiterung der Stadt<br />
und der Infrastruktur mit Investitionen für<br />
neuen Wohnraum in Höhe von ca. 42 Mrd.<br />
Euro und für das Metro-Netz „Grand Paris<br />
Express“ mit etwa 25 Mrd. Euro Potenzial,<br />
ebenso große Bauprojekte gibt es in<br />
den Städten Lyon (La Transalpine) und<br />
Calais (Hafen). Ein Blick auf Wachstumsraten<br />
im frankophonen Afrika sollte Unternehmen<br />
überzeugen, so wie sie sich<br />
vor zwanzig Jahre nach China wagten,<br />
nun auch dort ihre technischen und organisatorischen<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
nutzbringend einzusetzen, um in Joint<br />
Ventures für Bauprojekte zu arbeiten. Bezüglich<br />
der speziellen Herausforderungen<br />
berät und unterstützt der DABV jeweils<br />
als Mediator.<br />
Empfohlen wurde, Frankreich im ersten<br />
Schritt als „Zwischenstation“ zu nutzen,<br />
um diese Märkte zu erreichen. So<br />
etwa ist die Reschwitzer Saugbagger<br />
Produktions GmbH vorgegangen. Mit 23<br />
Partnern hat das Unternehmen ein weltweites<br />
Netzwerk aufgebaut – 2<strong>01</strong>2 wurde<br />
die Tochterfirma in Frankreich gegründet,<br />
um kurze Lieferwege und einen direkten<br />
(Reparatur-)Service anzubieten.<br />
Dies führte rasch zu Erfolgen und die<br />
RSP GmbH erschloss weitere französischsprachige<br />
Länder, z. B. Marokko.<br />
Der anschließende Austausch zwischen<br />
den Teilnehmern und Referenten<br />
zeigte das durchaus vorhandene Interesse<br />
deutscher Unternehmen, ähnliche<br />
Schritte zu wagen.<br />
www.imf-promosalons.com/intermat<br />
TERMINBLITZ<br />
Branchentreffen in Berchtesgaden<br />
Vom 28. Februar bis 2. März 2<strong>01</strong>8 finden<br />
in Berchtesgaden die 19. Deutschen<br />
Asphalttage statt. Das größte<br />
und wichtigste nationale Branchentreffen<br />
der „Asphalter“ wird alle zwei Jahre<br />
vom Deutschen Asphaltverband (DAV)<br />
sowie vom Deutschen Asphaltinstitut<br />
(DAI) ausgerichtet. Begleitet wird der<br />
Kongress durch eine umfangreiche<br />
Fachausstellung.<br />
Die Veranstaltung ist bekannt dafür,<br />
aktuelle verkehrspolitische und technische<br />
Themen aufzugreifen. Schwerpunktthema<br />
2<strong>01</strong>8 ist deshalb u. a. die<br />
„E-Mobilität“. In diesem Kontext melden<br />
sich namhafte Referenten zu Wort:<br />
Für die Eröffnungsansprache konnte<br />
Winfried Hermann MdL, Minister für<br />
Verkehr in Baden-Württemberg, gewonnen<br />
werden. Das Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI) wird durch Staatssekretär<br />
Rainer Bomba vertreten. Erwartet wird<br />
außerdem Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident<br />
für Verkehr beim ADAC.<br />
Fünf Fachvortragsblöcke, inhaltlich<br />
gestaltet durch Experten aus Forschung,<br />
Verwaltung und Praxis, sorgen<br />
dafür, dass auch die technischen<br />
Aspekte der Asphaltbauweise nicht zu<br />
kurz kommen. Unter anderem geht es<br />
um die Wiederverwendung von Ausbauasphalt,<br />
die TA Luft, die Ersatzbaustoffverordnung<br />
sowie um neue technische<br />
Entwicklungen im Asphaltstraßenbau.<br />
Auch Problemfelder der Bauweise<br />
werden aus Sicht der Verwaltung<br />
und der Auftragnehmer erörtert.<br />
Die Veranstalter erwarten nach den<br />
Erfahrungen der vergangenen Jahre<br />
rund 600 Tagungsteilnehmer zum Gipfeltreffen<br />
der Asphaltbranche. Das<br />
vollständige Programm der 19. Deutschen<br />
Asphalttage steht im Internet<br />
bereit.<br />
www.deutsche-asphalttage.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />
2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7<br />
78<br />
INFO<br />
TERMINE<br />
19.–22. Februar in Bayreuth<br />
MIRO BETRIEBSLEITER-<br />
SEMINAR<br />
www.bv-miro.org<br />
20.–23. Februar in Willingen<br />
VDBUM–SEMINAR<br />
www.vdbum.de<br />
28. Februar bis 2. März in Berchtesgaden<br />
19. DEUTSCHE ASPHALTTAGE<br />
www.deutsche-asphalttage.de<br />
1.–2. März in Freiburg<br />
SYMPOSIUM FÜR<br />
AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
8. März in Nürnberg<br />
NATURSTEINTAG BAYERN<br />
www.biv.bayern<br />
21. März in Kaltenkirchen (nahe<br />
Hamburg)<br />
SEMINAR WIDERSTANDS-<br />
PRÄVENTION & KRISEN-<br />
KOMMUNIKATION<br />
www.geoplangmbh.de<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
10. April in Ostfildern<br />
SEMINAR ROHSTOFFABBAU,<br />
BERGRECHT UND UMWELT-<br />
STRAFRECHT<br />
www.iste.de<br />
23.–28. April in Paris<br />
INTERMAT 2<strong>01</strong>8<br />
https://paris-en.intermatconstruction.com<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Claudia Chalas<br />
Tel.: +49 7229 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7229 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 22 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>8<br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e.V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
Kraft Premium GmbH<br />
76275 Ettlingen<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 52,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 2<strong>01</strong>8:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />
für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />
Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
2<strong>01</strong>8 (22. Jahrgang)<br />
ISSN <strong>18</strong>64-9505<br />
25. April in Schönebeck<br />
ROHSTOFFKOLLOQUIUM<br />
www.uvmb.de<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Ausgabe<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Ausgabe<br />
26.–28. Juni in Derbyshire (GB)<br />
HILLHEAD 2<strong>01</strong>8<br />
www.hillhead.com<br />
Bayern<br />
Hessen<br />
Schleswig-Holstein / Hamburg<br />
Baden-Württemberg<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
3. Juli in Berlin<br />
BDI–ROHSTOFFKONGRESS<br />
www.bdi.eu<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO 2<strong>01</strong>8<br />
Leitveranstaltung der Deutschen<br />
Gesteinsindustrie<br />
www.bv-miro.org<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />
der Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8
INFO<br />
79<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/2<strong>01</strong>8<br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 55<br />
Allgemeine Bauzeitung, 3<strong>01</strong>79 Hannover ................................................S. 25<br />
Gustav Bertram GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover ................................................S. 44<br />
BHS Innovationen GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden. ...............................................S. 24<br />
Bohnenkamp AG, 49076 Osnabrück ..........................................Umschlagseite 4<br />
CMS Cepcor Ltd., Coalville, Leicestershire, GROSSBRITANNIEN ..............................S. 7<br />
Craco GmbH, 57629 Atzelgift .........................................................S. 63<br />
Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ ........................................S. 44<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ......................................................S. 9<br />
Hartsteinwerk Kitzbühel Ges.m.b.H, 6372 Oberndorf in Tirol, OSTERREICH. ....................S. 65<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 45<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ................................S. 61<br />
Kleenoil Panolin AG, 79804 Dogern. ....................................................S. 11<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 15<br />
Lutze Group, 37574 Einbeck ..........................................................S. 31<br />
Magotteaux France S.A.S, 08320 Aubrives, FRANKREICH ........................... S. 13 u. S. 21<br />
Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin. ........................S. 56<br />
NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN. ............................................Titelseite<br />
Prall-Tec GmbH, 49525 Lengerich. .....................................................S. 40<br />
Promosalons Deutschland Internationale Messen in Frankreich GmbH, 50668 Köln ............. S. 57<br />
Rösler Tyre Innovators GmbH, 44379 Dortmund. ..........................................S. 17<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 58<br />
RWEV GmbH, Rheinisch-Westfälischer Edelstahl-Vertrieb, 30419 Hannover. ....................S. 71<br />
SSAB EMEA AB, 613 80 Oxelösund, SCHWEDEN .........................................S. 33<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 43<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen ...............................Umschlagseite 2<br />
Van der Graaf Antriebstechnik GmbH, 48432 Rheine-Mesum ................................S. 43<br />
VDBUM e.V., 28816 Stuhr. ............................................................S. 69<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 12<br />
Bitte beachten Sie die Beilage folgender Firma:<br />
Geoplan GmbH, 76473 Iffezheim<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
80<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Zu Besuch bei der Steinkohle<br />
Rheine<br />
Rheine<br />
Münster<br />
Ibbenbüren<br />
Abfahrt<br />
Ibbenbüren<br />
RAG<br />
Werksgelände<br />
Rheiner Straße Osnabrücker Straße<br />
Bahnhof<br />
Bergbaumuseum<br />
Tor 1<br />
Tor 2<br />
Das Bergbaumuseum Ibbenbüren...<br />
TRADITION BEWAHRT: Verschiedene<br />
Bergbaumuseen in Deutschland informieren<br />
über den Wert und die Gewinnung<br />
der Steinkohle über Jahrhunderte<br />
hinweg. Flyer: RAG Ibbenbüren/Foto: montanregion-erzgebirge.de<br />
...hat seinen Standort in der Turbinenhalle des ehemaligen 100<br />
MW-Kraftwerks auf dem Zechengelände. Der Zugang erfolgt<br />
über Werkstor 2 (ersatzweise Tor 1) der RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />
GmbH.<br />
Öffnungszeiten:<br />
on Mai bis September jeden 2. und 4. Samstag im Monat von<br />
4.00 bis 16.30 Uhr. Zusätzlich Tage der offenen Tür jeweils am<br />
eiten Sonntag im März und ersten Sonntag im November von<br />
.00 bis 17.00 Uhr. Unabhängig von diesen Zeiten können<br />
uppen das Museum ganzjährig zu vorher vereinbarten Termiim<br />
Rahmen einer Führung besichtigen.<br />
rmation und Anmeldung unter:<br />
0 54 51) 7 81 10 oder 88 678 oder<br />
il: bergbaumuseum@anthrazit-ibbenbueren.de<br />
aumuseum Ibbenbüren<br />
rücker Str. 112, Tor 2<br />
Ibbenbüren<br />
Osnabrücker Str.<br />
A 30<br />
P<br />
Kraftwerk<br />
Osnabrück<br />
Osnabrück<br />
Was es sonst noch gibt…<br />
Verbinden Sie den Besuch des Bergbaumuseums doch mit<br />
einem Ausflug zu einer anderen Sehenswürdigkeit in Ibbenbüren,<br />
lernen Sie das Stadtmuseum „Haus Herold“ kennen,<br />
nehmen Sie an einer Stadtführung teil oder besuchen Sie<br />
einen unserer gemütlichen Gastronomiebetriebe.<br />
Wandern auf dem Hermannsweg<br />
am Naturdenkmal Dörenther Klippen<br />
mit dem sagenumwobenen<br />
Felsen „Hockendes Weib“<br />
Kletterwald Ibbenbüren<br />
mit sechs Parcours von<br />
1 – 15 m Höhe<br />
Freizeitpark Sommerrodelbahn<br />
mit Märchenwald für die Kleinsten<br />
Naturerlebnispark Dörenthe<br />
40.000 qm großes Garten- und<br />
Seengebiet mit Musterteichen und<br />
Unterwasserpark zum Tauchen<br />
Motorradmuseum Ibbenbüren<br />
mit 150 Exponaten<br />
Geführte Motorradtouren<br />
durch das Münsterland<br />
Zu empfehlen ist Ibbenbüren auch für Rad- und<br />
Bergbaumuseum<br />
Ibbenbüren<br />
Leicht konsumierbares Wissen zum Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8, der<br />
Steinkohle, bieten in Deutschland verschiedene Museen. Im Saarländischen<br />
Bergbaumuseum Bexbach werden Technik und Geschichte<br />
zum Anfassen parallel zur Geschichte des Steinkohlenbergbaus<br />
von den frühen Anfangszeiten im 15. Jahrhundert bis<br />
in die heutige Zeit geboten. Doch es geht nicht nur in die Tiefe: In<br />
40 m Höhe bietet eine verglaste Panoramaplattform einen Ausblick<br />
auf die durch den Bergbau gestaltete Landschaft.<br />
Auch im sächsischen Bergbaumuseum Oelsnitz dominiert Technik<br />
zum Anfassen. <strong>18</strong>44 startete hier die Steinkohlegewinnung. Ab<br />
1976 wurden die oberirdischen Anlagen zum Museum umgebaut.<br />
Aktuell widmet dieses sein Programm 2<strong>01</strong>8 mit Themenführungen,<br />
einer Wanderausstellung und einem Zeitzeugen-Projekt dem Gestein<br />
des Jahres.<br />
Der Steinkohlenbergbau in Ibbenbüren reicht bis ins 16. Jahrhundert<br />
zurück. Das dortige Bergbau-Museum hält zahlreiche<br />
Zeugnisse bergbaulicher Aktivität, Bergbaumaschinen und Arbeitsgeräte,<br />
aber auch Minerale und Fossilien aus der Kohle für<br />
Besucher bereit.<br />
g-anthrazit-ibbenbueren.de/bergbaumuseum<br />
Wandertouren im Naturpark Teutoburger Wald oder<br />
bergbaumuseum@anthrazit-ibbenbueren.de<br />
ze gegenüber dem Eingang.<br />
rei.<br />
im Münsterland. Ausführliche Infos auch in NL.<br />
Tourist-Information Ibbenbüren<br />
Bachstraße 14, 49477 Ibbenbüren<br />
Tel. (0 54 51) 54 54 540, Fax (0 54 51) 54 54 590<br />
Internet: www.tourismus-ibbenbueren.de<br />
E-Mail: touristinformation@tourismus-ibbenbueren.de<br />
www.saarl-bergbaumuseum-bexbach.de<br />
www.rag-anthrazit-ibbenbueren.de/bergbaumus<br />
www.bergbaumuseum-oelsnitz.de<br />
Vorschau Ausgabe 2/2<strong>01</strong>8<br />
VERMESSUNG, ÜBERWACHUNG, ANALYTIK<br />
Kennzahlen erfassen, weniger Papier generieren, integrierte<br />
Prozesse voranbringen: klingt gut, hat aber als<br />
Thema in der Gesteinsindustrie noch „Luft nach oben“.<br />
Basisvarianten werden zwar vielfach genutzt, für weitere<br />
Schritte mit Vereinfachungspotenzial könnten sie ein<br />
Sprungbrett sein.<br />
FÖRDERTECHNIK UND ZUBEHÖR<br />
Klassisch und speziell wird das Thema der Fördertechnik<br />
unter dem Aspekt der kontinuierlichen Materialförderung<br />
in alle Richtungen betrachtet.<br />
Fotos: RUD/Flexco<br />
Foto: Praxis EDV<br />
ENTSTAUBUNG<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8<br />
Das Thema wird immer komplexer: Getrieben von verschärften<br />
Vorgaben der TA Luft, rüsten viele Unternehmen<br />
in diesem Bereich auf. Stationäre Anlagen nutzen starke<br />
Varianten von Absaugtechnik, mobile Einheiten werden<br />
mit speziellen Bedüsungen staubfreier und auf Freiflächen<br />
machen sich Nebelkanonen nützlich.<br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Foto: Herding
KLEINANZEIGEN 81<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 2/2<strong>01</strong>8<br />
ist der 16.02.2<strong>01</strong>8, Erscheinungstermin: 19.03.2<strong>01</strong>8<br />
Prozesswasser- und<br />
Abwasseraufbereitung<br />
Leiblein<br />
Überzeugen Sie sich von<br />
unseren innovativen<br />
Komponenten und<br />
Lösungen für die<br />
Aufbereitung von<br />
Prozesswasser und<br />
Abwasser.<br />
LEIBLEIN GmbH • 74736 Hardheim<br />
Tel.: 06283/2220-0 • Fax: 2220-50<br />
E-Mail: leiblein@leiblein.de<br />
Internet: http://www.leiblein.de<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
STANDORTKARTEN<br />
SAND UND KIES<br />
12 Standortkarten<br />
mit 2.<strong>18</strong>8 Sandund<br />
Kiesbetrieben<br />
in 500 Kreisen<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Auch als Online-Version unter<br />
www.stein-verlaggmbh.de/bso/<br />
Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3,<br />
76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Baden-Württemberg<br />
SOFORT LIEFERBAR: GEBRAUCHTE UND<br />
UNGEBRAUCHTE<br />
AUFBEREITUNGS-<br />
UND RECYCLINGMASCHINEN<br />
NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++<br />
Neue<br />
NEU +++ NEU<br />
digitale<br />
+++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU +++ NEU Angebote<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
NEU<br />
Ihres<br />
+++ NEU<br />
Stein-Verlags<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />
+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />
SOFORT LIE<br />
(80 k<br />
Tel. 00-31-495<br />
HENSEN SOERENDONK (NL) E-Mail: info@h<br />
± 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, (80 Prall-, km Hammer- Entfernung und Schlagbrecher zum Ruhrgebiet)<br />
usw.) von 500 bis 100.000 k<br />
(Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.<br />
Tel. 00-31-495-592388, Fax 00-31-495-592315<br />
± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />
(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, info@hensen.com Främbs & Freudenberg, www.hensen.com<br />
UHDE, Wageneder usw.)<br />
– 50<br />
±<br />
St.<br />
90<br />
BRECHER<br />
St. FÖRDERRINNEN<br />
(Backen-, Walzen-,<br />
Länge von<br />
Prall-,<br />
500<br />
Hammerbis<br />
8.000<br />
und<br />
mm,<br />
Schlagbrecher<br />
Breite von 300<br />
usw.)<br />
bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />
(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />
von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />
– 100 ± 90 St. St. SIEBMASCHINEN ÜBERBANDMAGNETE, Sieblänge MAGNETROLLEN, von 1.000 bis 8.800 HEBEMAGNETE. mm. Breite von 300 Bandbreite bis 2.500 von mm. 400 bis 2.000 m<br />
(Fabr.<br />
(Fabr.<br />
Siebtechnik,<br />
Steinert, Wagner,<br />
Niagara,<br />
Humboldt<br />
Schenck,<br />
usw.)<br />
Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />
– 90 – St. ELEKTROMOTOREN FÖRDERRINNEN Länge bis 400 von kW 500 (Hunderte) bis 8.000 (Deutsche mm. Breite Fabrikate) von 300 bis 2.600 mm.<br />
Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />
– 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />
400<br />
– FÖRDERBÄNDER<br />
bis 2.000 mm. (Fabr.<br />
komplett<br />
Steinert,<br />
und<br />
Wagner,<br />
in Teilen<br />
Humboldt usw.)<br />
– ELEKTROMOTORE bis 400 kW (Hunderte) (Deutsche Fabrikate)<br />
– GETRIEBEMOTORE und GETRIEBE (Hunderte) (Bauer, SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />
Hensen_<strong>18</strong>8x85_D.indd 1<br />
– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />
– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />
+ –<br />
+ –<br />
+ –<br />
+ –<br />
-Online-Offensive 2<strong>01</strong>8<br />
webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />
U<br />
www.steinexpo.de<br />
1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN
A LONG WAY<br />
TOGETHER<br />
All-Steel-Karkasse<br />
Profil mit besonders langer Lebensdauer<br />
Hervorragende Traktion<br />
Erstklassige Stabilität<br />
Stahlbänder<br />
Dieselstr. 14, 49076 Osnabrück<br />
Telefon: +49 (0) 541 121 63-0<br />
Fax: +49 (0) 541 121 63-944<br />
www.bohnenkamp.de