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GesteinsPerspektiven 01/18

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E 43690 Ausgabe 1/2<strong>01</strong>8<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />

VERSCHLEISSFESTER<br />

STAHL<br />

www.QUARD.ME<br />

ZUR SACHE Prognosen wagen<br />

Erwartungen an Rahmen und Nachfrage in Verbandsregionen<br />

FORSCHUNG Eskalation vermeiden<br />

Ansätze möglicher Konfliktregelungen bei bürgerschaftlichem Widerstand<br />

VERSCHLEISS Entscheidung treffen<br />

Dem ewig nagenden Wertevernichter im Betrieb effektiv Paroli bieten<br />

REIFEN Runden drehen<br />

Die Macht der Pneus, ihr erstes und weitere Leben und ihr Schutz


Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />

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Wenn’s hart auf hart kommt!<br />

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Granit, Basalt und anderen Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und<br />

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LE ITARTIKEL<br />

1<br />

Foto: MIRO-Fotowettbewerb 2<strong>01</strong>7<br />

Tu erst das<br />

Notwendige, dann<br />

das Mögliche und<br />

plötzlich schaffst du<br />

das Unmögliche<br />

Kaum ist man mit dem Austausch von Nettigkeiten und lieben<br />

Wünschen zum neuen Jahr fertig, da hat uns der Berufsalltag mit<br />

seinen vielfältigen Aufgaben schon wieder voll im Griff. Schneller<br />

als gedacht, packt uns dann aber auch die sogenannte „Prokrastination“<br />

und macht uns das Leben schwer. Prokrastination? Es geht<br />

um nichts anderes als um das gute alte Aufschieben, also die „Aufschieberitis“.<br />

Auch wenn das ab und zu gut geht, ist erwiesen, dass<br />

das Aufschieben oder das häufige Unterbrechen von unangenehmen<br />

Arbeiten eine große Stressquelle für den Betroffenen darstellt.<br />

Glücklicherweise gibt es aber eine Vielzahl von Regeln, wie man<br />

dem begegnen kann: Sofort anfangen, nicht erst in fünf Minuten<br />

oder Unangenehmes zuerst erledigen und den Rest des Tages<br />

nicht mehr daran denken. Ganz so, wie es Franz von Assisi als<br />

Motto gleichlautend zu unserer Überschrift empfohlen hat.<br />

Unangenehm ist für viele vielleicht auch die Teilnahme an der<br />

sechsten NEPSI-Umfrage zur Quarzfeinstaubsituation in den Betrieben,<br />

die jetzt wieder bis zum 15. März 2<strong>01</strong>8 erledigt sein muss.<br />

Wollen unsere europäischen Verbände aber in Sachen Quarzfeinstaub<br />

für die betroffenen Unternehmen etwas erreichen, dann ist<br />

eine Teilnahme möglichst aller Unternehmen der Gesteinsbranche<br />

zwingend notwendig.<br />

Um dem „Aufschieben“ entgegenzuwirken, haben wir zur Vereinfachung<br />

wiederum Informationsmaterial für Sie bereitgestellt, damit<br />

Sie mit der Umfrage loslegen können. Wir unterstützen Sie aktiv,<br />

damit Sie Ihre „Aufschieberitis“ bekämpfen und danach stressfreier<br />

weiterarbeiten können.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und glückliches<br />

neues Jahr, verbunden mit der Hoffnung, dass alle Ihre Unternehmungen<br />

im Sinne des Assisi-Zitats von Erfolg gekrönt sein mögen.<br />

Glückauf<br />

Walter Nelles<br />

Stv. Hauptgeschäftsführer MIRO<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


2<br />

INHALT<br />

TITELANZEIGE<br />

VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />

VERSCHLEISSFESTER<br />

STAHL<br />

www.QUARD.ME<br />

Qualität für die Instandhaltung<br />

Schon seit 2<strong>01</strong>1 werden bei NLMK Clabecq in<br />

Belgien auf Europas modernster Vergütungslinie<br />

hochfeste und verschleißfeste Grobbleche in besonders<br />

hochwertiger Qualität produziert. Von<br />

Beginn an hat das zu NLMK Europe gehörende<br />

Unternehmen vor allem das Ziel verfolgt, Bleche<br />

mit innovativen Eigenschaften zu produzieren, die<br />

sowohl einfach zu bearbeiten sind als auch im<br />

Einsatz hohe Konstanz und Leistungsfähigkeit<br />

bieten.<br />

Gleichmäßige Standzeiten auf hohem Niveau<br />

sind heute für jeden Betriebs- oder Fertigungsleiter<br />

von großer Bedeutung. Quard ® als Verschleißschutzblech<br />

macht es dabei dem Bearbeiter<br />

leicht, denn die hohe Reinheit des Rohstahls<br />

führt in Verbindung mit dem besonderen<br />

Herstellungs- und Veredelungsverfahren in Clabecq<br />

zu exzellenten Verarbeitungseigenschaften,<br />

sorgt zudem auch im Einsatz für verlässliche<br />

Standzeiten und ermöglicht so die Optimierung<br />

von Instandhaltungszyklen.<br />

Das erfahrene Team von NLMK setzt auf<br />

Wachstum durch Überzeugungsarbeit und kundenspezifische<br />

Lösungen für den effektiven Einsatz<br />

in Erstausrüstung und Instandhaltung.<br />

Hart gegen Verschleiß – überall verfügbar<br />

NLMK Europe liefert u. a. Grobbleche der Qualitäten<br />

Quard 400, 450, 500 und 550 und sorgt für<br />

eine hohe Verfügbarkeit durch die Kombination<br />

verschiedener logistischer Konzepte.<br />

Das Team der NLMK steht bereit für die immer<br />

neuen Herausforderungen der Baustoffbranche.<br />

Weitere Informationen:<br />

NLMK Deutschland GmbH<br />

Geschäftsbereich Quard & Quend<br />

Eutelisplatz 2<br />

D-40878 Ratingen<br />

Fon: +49/2102 5513–600<br />

Fax: +49/2102 5513–700<br />

E-Mail: deutschland@eu.nlmk.com<br />

www.quard.me<br />

46 Verschleißschutz: Stetigen Einsatz. Nicht weniger als das, verlangen<br />

stark beanspruchte Arbeitsgeräte und Anlagenteile in Werken<br />

der Gesteinsindustrie. Mit dem richtigen Schutz an der richtigen<br />

Stelle lassen sich die Zyklen verlängern.<br />

LEITARTIKEL<br />

1 Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich<br />

schaffst du das Unmögliche<br />

ZUR SACHE<br />

4 Unsere Branche und das Jahr 2<strong>01</strong>8<br />

Eine Einschätzung der Situation durch die Präsidenten und<br />

Vorsitzenden der MIRO-Mitgliedsverbände<br />

WIRTSCHAFT<br />

10 Ein Appell zum Nutzen aller<br />

Die aktuelle NEPSI-Umfrage braucht maximale Beteiligung<br />

13 Rohstoffsituationsbericht<br />

14 Ganz einfach passende Lieferanten finden<br />

FORSCHUNG<br />

<strong>18</strong> Den Sturm meistern<br />

Der richtige Weg zum Miteinander: Handlungshinweise für<br />

Unternehmen<br />

24 Die Zukunft der Rohstofferkundung in Europa<br />

AKTUELL<br />

28 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


INHALT<br />

3<br />

52 Reifen & Reifenschutz: Die Wahl fällt schwer! Neben bekannten Reifenmarken drängen<br />

weniger bekannte mit längeren Reisewegen nach Europa auf den Markt. Wer entscheidet<br />

auf welcher Basis was gut oder schlecht im konkreten Fall ist?<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

MACH MAL WAS<br />

34 Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8 gewählt<br />

36 Das MIRO A und O<br />

Wissenstransfer und Weiterentwicklung im<br />

MIRO-Netzwerk<br />

PRAXIS<br />

37 Mobile Energie im Steinbruch<br />

38 Der kleine Cherokee-Indiander mag’s<br />

modisch-elegant<br />

SUV-Fahrbericht mit vollem Geländeeinsatz<br />

42 Präsenz in der Landeshauptstadt<br />

43 Vorbrechanlage steigert Ressourceneffizienz<br />

SCHWERPUNKT VERSCHLEISSSCHUTZ &<br />

WARTUNG<br />

46 Gebraucht? Besser als neu!<br />

Vom Stahl als solchen, seinen stärksten Vertretern und<br />

denen, die besonders gut damit umgehen<br />

SCHWERPUNKT REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

52 Hier ging es richtig rund zur Sache<br />

EM-Reifen, die richtige Auswahl und Typbestimmungen<br />

54 Runde Neuheiten und Verbesserungen<br />

58 Den Druck im Blick und im Griff<br />

62 Individueller Schutz von außen und innen<br />

66 Die Botschaft der Karkasse<br />

Voraussetzungen für die perfekte Runderneuerung<br />

67 Expertengespräch mit einem Runderneuerungs-<br />

Pionier<br />

68 Ambitionierte Offensive<br />

TREFFPUNKT<br />

70 In der Nachrangigkeit gefangen?<br />

Nachbericht zur BGR-Rohstoffkonferenz<br />

73 Bei Genehmigungsverfahren alle mit ins Boot holen<br />

74 Im Zeichen der Digitalisierung<br />

75 Viel Verschleißschutz unter einem Dach bei der<br />

Hausmesse<br />

76 Zugkraft, Schubkraft und Triebkraft<br />

Kräftekanon auf der Mawev 2<strong>01</strong>8<br />

78 Terminkalender/Impressum<br />

79 Inserentenverzeichnis<br />

80 Zu guter Letzt/Vorschau<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


4<br />

ZUR SACHE<br />

ZUR SACHE<br />

Unsere Branche<br />

Erwartungen, Befürchtungen<br />

und Hoffnungen<br />

Mit einiger Sicherheit finden sich die Belange<br />

der Gesteinsindustrie nicht unter den „Top<br />

Ten“ der zwischen den Koalitionspartnern<br />

der Bundesregierung zu verhandelnden Aspekte.<br />

Viel weiter hinten sollten sie aber auch<br />

nicht stehen, denn der in Korrelation zur<br />

Baunachfrage spürbar gestiegene Bedarf an<br />

mineralischen Gesteinsroh- und Baustoffen<br />

unterstreicht die Bedeutung unserer Branche<br />

spürbar. Ohne das nötige Rüstzeug aus<br />

vorsorgender Rohstoffsicherung, anhaltender<br />

Investitionsbereitschaft bei Unternehmen<br />

– auch in gewisser Abhängigkeit vom<br />

Kooperationswillen bei Behörden, Naturschutz<br />

und Öffentlichkeit – kann die Bedarfsdeckung<br />

durchaus an ihre Grenzen<br />

geraten. Erste Auswirkungen sind in einigen<br />

Regionen bereits feststellbar.<br />

Drei Kernforderungen aus seinen Wahlprüfsteinen<br />

hat MIRO deshalb nochmals den<br />

Akteuren der Verhandlungsteams mit auf<br />

den Weg gegeben, um die autarke Versorgung<br />

der deutschen Volkswirtschaft mit den<br />

mengenmäßig wichtigsten Rohstoffen aus<br />

heimischen Lagerstätten im nötigen Umfang<br />

zu erhalten. Demnach soll sich die künftige<br />

Bundesregierung dafür einsetzen, dass die<br />

Vorschriften der Raumordnung und Landesplanung<br />

eine langfristige Rohstoffsicherung<br />

auf allen Planungsebenen ermöglichen. Weiter<br />

wird – ganz im Sinne von Artenansiedlungen<br />

– gefordert, den Artenschutz auf Zeit<br />

mit der gebotenen Rechtssicherheit und<br />

einem Vertrauensschutz für die Unternehmen<br />

zu flankieren. Im technischen Bereich<br />

steht wiederholt die vielfach versprochene<br />

1:1-Umsetzung europäischer Richtlinien,<br />

kombiniert mit einer Überprüfung der tatsächlichen<br />

Anwendungspraxis in Europa<br />

durch die Europäische Kommission im Forderungspapier.<br />

Ob und in welchem Umfang diese und<br />

weitere Forderungen bei den Koalitionären<br />

auf fruchtbaren Boden fallen, ist völlig offen.<br />

Im Moment dominiert eher die „gefühlte Entwicklung“,<br />

und diese kann in ihrer Gesamtheit,<br />

aber erst recht regional, durchaus unterschiedlich<br />

sein. GP bat nach dem bereits<br />

in GP 8/2<strong>01</strong>7 veröffentlichten Meinungsartikel<br />

von MIRO-Präsident Dr. Hagenguth auch<br />

die Vorsitzenden und Präsidenten der MI-<br />

RO-Mitgliedsverbände um eine Prognose.<br />

Ermutigende Signale werden gebraucht<br />

Alle Indikatoren deuten<br />

darauf hin, dass sich die<br />

gute Baukonjunktur aus<br />

dem Jahr 2<strong>01</strong>7 auch in<br />

diesem Jahr fortsetzt.<br />

Die Bevölkerung Bayerns<br />

nimmt zu, der Bedarf<br />

an Wohnraum vor<br />

allem in den wirtschaftlich<br />

prosperierenden<br />

Ballungsräumen kann<br />

kaum mehr gedeckt<br />

werden – und das trotz<br />

teilweise zweistelliger<br />

Zuwachsraten bei den<br />

Baufertigstellungen in<br />

den letzten Jahren.<br />

Die lange vernachlässigten<br />

Investitionen<br />

in die Infrastruktur wurden<br />

sowohl vonseiten<br />

des Freistaats als auch vom bayerischen<br />

Bundesverkehrsminister deutlich hochgefahren.<br />

Alle Parteien haben zwischenzeitlich<br />

begriffen, dass wirtschaftliches Wachstum<br />

auf einer funktionierenden Infrastruktur<br />

basiert und die händeringend<br />

gesuchten Fachkräfte mit ihren Familien<br />

Wohnraum zu erschwinglichen Preisen<br />

benötigen.<br />

Wer Wachstum, gute Straßen und<br />

ausreichenden Wohnraum will, muss<br />

auch dafür sorgen, dass die erforderlichen<br />

Rohstoffe verfügbar sind. Der Bedarf<br />

an mineralischen Rohstoffen liegt in<br />

Bayern bei rund 150 Mio. t pro Jahr, die<br />

MIKE EDELMANN, Präsident<br />

des Bayerischen Industrieverbandes<br />

Baustoffe, Steine und<br />

Erden, BIV. Foto: BIV<br />

möglichst verbrauchsnah<br />

und umweltschonend<br />

gewonnen werden<br />

sollen.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

für die Erschließung<br />

neuer Rohstoffvorkommen<br />

müssen<br />

allerdings deutlich verbessert<br />

werden. Neben<br />

der Ausweisung langfristig<br />

gesicherter Vorrangflächen<br />

in unmittelbarer<br />

Nähe des Bedarfs<br />

sind die Genehmigungsverfahren<br />

deutlich<br />

zu vereinfachen.<br />

Insbesondere darf die<br />

Rohstoffgewinnung<br />

nicht dazu führen, dass<br />

die in Anspruch genommenen<br />

Flächen auf Dauer und ausschließlich<br />

zugunsten der Sukzession<br />

anderen wirtschaftlich bedeutsamen<br />

Folgenutzungen entzogen werden. Ich<br />

erhoffe mir deshalb von der Politik, dass<br />

sie die durch die Mantelverordnung vorgesehene<br />

Verschärfung der Verfüllmöglichkeiten<br />

von Gruben und Brüchen noch<br />

mal abwägend auf den Prüfstand stellt.<br />

Der entgegengesetzte Weg wäre im Anschluss<br />

daran ein ermutigendes Signal,<br />

denn Flächenentzug und die Explosion<br />

der Entsorgungskosten sind kontraproduktiv<br />

im Hinblick auf Kostensenkungen<br />

im Wohnungsbau.<br />

Ich erwarte außerdem von der Politik,<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


ZUR SACHE<br />

5<br />

und das Jahr 2<strong>01</strong>8<br />

dass sie sich eindeutig zum Rohstoffstandort<br />

Deutschland bekennt.<br />

„Aus der Region – für die Region“<br />

muss die Devise der Rohstoffversorgung<br />

lauten, denn nachhaltiger<br />

kann man den bestehenden Bedarf<br />

nicht decken. Dieser Zusammenhang<br />

muss einer Öffentlichkeit, die<br />

nicht nur Großprojekte, sondern<br />

auch kleine Erweiterungen der benachbarten<br />

Kiesgrube ablehnt, klar<br />

gemacht werden.<br />

www.biv.bayern<br />

Es gilt weiterhin, wichtige<br />

Themen anzupacken<br />

Führen wir uns vor Augen, in welchen<br />

Bereichen sich in diesem Jahr für<br />

unsere Branche etwas verbessern<br />

muss, dann stehen in der Präferenzskala<br />

ganz oben unsere<br />

Rohstoffe. Wer<br />

Lagerstätteninhalte<br />

in seinem Verantwortungsbereich<br />

nicht<br />

sichert, wird in Zukunft<br />

auf regional<br />

verfügbare Rohstoffe<br />

nicht zugreifen können.<br />

Diese Tatsache<br />

wird in der Politik<br />

endlich zunehmend<br />

wahrgenommen.<br />

Dies ist zumindest<br />

der Eindruck unseres<br />

Verbandes, denn<br />

eine „Rohstoffstrategie“<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

ist<br />

im Entstehen und deren Entwicklung<br />

wird vom ISTE aktiv begleitet. Nicht<br />

oft genug muss dennoch betont werden,<br />

dass die Rohstoffsicherung in<br />

der gesamten Bundesrepublik<br />

als hoheitliche<br />

Aufgabe<br />

zu begreifen ist.<br />

Eine aktualisierte<br />

nationale Rohstoffstrategie<br />

muss<br />

die Bedeutung unserer<br />

heimischen<br />

Bodenschätze für<br />

die gesamte Volkswirtschaft<br />

widerspiegeln.<br />

Dieser<br />

Aufgabe sollten<br />

PETER RÖHM, Präsident des Industrieverbandes<br />

Steine und Erden<br />

Baden-Württemberg, ISTE.<br />

Foto: ISTE<br />

sich die verantwortlichen<br />

Akteure<br />

in den Ministerien<br />

unter einer neuen<br />

Bundesregierung


6<br />

ZUR SACHE<br />

schnellstmöglich stellen und damit ein<br />

deutliches Zeichen setzen.<br />

Da die Nachfrage nach Wohnraum<br />

ungebrochen ist und der Bund 1,2 Mrd.<br />

Euro in den Ausbau und Erhalt unserer<br />

Bundes-, Land- und Fernstraßen investieren<br />

will, werden unsere Unternehmen<br />

der Steine- und Erden-Industrie auch in<br />

diesem Jahr gut beschäftigt sein. Um die<br />

anhaltend hohe Nachfrage zu decken,<br />

müssen allerdings bestehende Probleme<br />

bei der Erschließung unserer Rohstoffe<br />

deutlich verringert und Verfahren<br />

optimiert werden. Denn was nützt die<br />

beste Vorrangfläche im Regionalplan,<br />

wenn die eigentliche Genehmigung und<br />

die tatsächliche Gewinnung scheitern?<br />

Die Stärke unserer Industrie war und ist<br />

die dezentrale und damit umweltschonende<br />

und kostengünstige Versorgung<br />

mit mineralischen Roh- und Baustoffen<br />

über kurze Wege. Diese Stärke gilt es zu<br />

erhalten. Dafür werden wir uns mit den<br />

gebotenen Mitteln eines Verbandes einsetzen.<br />

Auch wenn der Erfolg mancher Maßnahmen<br />

nicht unmittelbar messbar ist,<br />

beispielsweise jener der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

bei der regelmäßig hinterfragt<br />

wird, welchen Anteil sie letztlich an den<br />

gewünschten und schrittweisen Zustandsverbesserungen<br />

hat, bleiben wir<br />

dran. Wir betrachten diese Daueraufgabe<br />

für Akteure mit einem langen Atem und<br />

guten Ideen als ein wesentliches flankierendes<br />

Element neben der Kernarbeit<br />

eines Verbandes, um den Kontakt mit<br />

Politik und Behörden mit vielfältigen<br />

Ideen und Themen flankierend zu pflegen<br />

und weiter auszubauen.<br />

www.iste.de<br />

Wir gestalten die Welt auf besondere Weise<br />

Die deutsche Wirtschaft<br />

wächst stabil. Durch die<br />

Erhöhung des Bundesverkehrshaushaltes<br />

gilt dies<br />

auch für die deutsche Bauwirtschaft.<br />

Da sich die<br />

Mehrzahl der Bautätigkeitsschwerpunkte,<br />

im Verkehrswegebau<br />

ebenso wie<br />

im Hoch- und Ingenieurbau,<br />

allerdings in den alten<br />

Bundesländern konzentriert,<br />

sind die Erwartungen<br />

für die neuen Bundesländer<br />

eher von Stabilität und<br />

moderatem Wachstum auf<br />

niedrigem Niveau geprägt. Der Freistaat<br />

Sachsen ragt dabei positiv heraus. Insgesamt<br />

wird die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Steine- und Erden-Industrie im<br />

Osten Deutschlands mit Zuversicht gesehen.<br />

Sorgenvoller betrachten wir die Entwicklung<br />

im Bereich der Genehmigungen.<br />

Das gilt für Betriebsplanfortschreibungen<br />

und noch stärker für Erweiterungen und<br />

Neuaufschlüsse. Der Erhalt bestehender<br />

Gewinnungsrechte ist nicht mehr gesichert,<br />

wenn die Vorkommen noch nicht<br />

aufgeschlossen sind oder zu lange temporär<br />

stillgelegt wurden.<br />

Natürlich sind die dahinterstehenden<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen nachzuvollziehen.<br />

Den Schutz der Umwelt wollen<br />

wir alle ständig verbessern – auch wir werden<br />

schließlich von unseren Kindern und<br />

THORSTEN TONNDORF,<br />

Vorsitzender der Fachgruppe<br />

Gesteinsbaustoffe<br />

im Unternehmerverband<br />

Mineralische Baustoffe,<br />

UVMB. Foto: UVMB<br />

Enkeln gefragt, wie wir es<br />

mit Flora und Fauna in unseren<br />

Betriebsstätten halten.<br />

Dass bei Verwaltungsentscheidungen<br />

die Transparenz,<br />

die Unabhängigkeit<br />

und Bürgerbeteiligung erhöht<br />

wurden, macht unsere<br />

Demokratie im Grunde lebendiger.<br />

Infolge der entsprechenden<br />

Veränderungen<br />

bei Umweltanforderungen<br />

und Bürgerbeteiligungen<br />

werden die Verfahren<br />

aber auch komplexer und<br />

langwieriger. Darauf müssen<br />

und wollen wir uns einstellen – aber<br />

nicht nur wir. Es gibt durchaus sinnvolle<br />

Mittel und Wege, verschiedene Prioritäten<br />

zu kombinieren. Wichtig – und nützlich für<br />

beide Seiten – wäre es beispielsweise, in<br />

Korrelation mit der Rohstoffsicherung<br />

auch das Thema des temporären Naturschutzes<br />

weiter voranzubringen, um Artenschutz<br />

und Gewinnung von Rohstoffen<br />

zielführend miteinander zu verknüpfen.<br />

Von der Politik wünschen wir uns eine<br />

stärkere Differenzierung. Behörden sollten<br />

die formalen Vorgehensweisen überprüfen.<br />

Manche der artenschutzrechtlichen<br />

Überprüfungen sind zu umfassend und<br />

wirken bisweilen widersinnig. Von uns<br />

selbst als Unternehmer und Unternehmensverantwortliche<br />

wünsche ich mir,<br />

dass wir gelassener – und respektvoller<br />

– im Umgang mit denen werden, die unsere<br />

Gewinnungsvorhaben verhindern<br />

wollen. Breite Zustimmung zu unseren<br />

Vorhaben bedeutet nicht immer, dass es<br />

keine oder wenig Proteste gibt. In Auseinandersetzungen<br />

mit Bürgerinitiativen<br />

lernen wir zunehmend – und sei es mit Hilfe<br />

von Mediatoren – auf unangemessene<br />

Vorwürfe angemessen zu reagieren.<br />

Knifflig wird sich das Thema Arbeitskräfte<br />

gestalten. Auf Flüchtlinge zu setzen,<br />

wird sprachbedingt mehrheitlich kein Lösungsansatz<br />

sein. Letztlich müssen unsere<br />

Arbeitsplätze insgesamt attraktiver<br />

werden, und damit meine ich nicht vordergründig<br />

die Vergütung.<br />

Als Thema erhalten bleibt uns auch<br />

2<strong>01</strong>8 die Tatsache, dass das Bundeskartellamt<br />

den Baustoffbereich weiter im<br />

Fokus behält. Viele unserer Mitglieder<br />

haben den Eindruck, dass dabei durch<br />

einen formalistischen Ansatz tendenziell<br />

eher die kleinen und mittleren Betriebe<br />

benachteiligt werden. Wir hoffen, dass<br />

diese Tendenz erkannt und zugunsten<br />

der KMU korrigiert wird. Ein deutliches<br />

Zeichen dafür könnte beim Thema Liefergemeinschaften<br />

gesetzt werden.<br />

Bei allen benannten Problemen ist es<br />

dennoch schön, in dieser traditionellen<br />

Branche zu arbeiten. Wir gestalten die<br />

Welt – mit den unverzichtbaren Grundstoffen<br />

für die Bauwirtschaft und mit unseren<br />

nachhaltig genutzten Gewinnungsstätten<br />

– selbst.<br />

www.uvmb.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


ZUR SACHE<br />

7<br />

Nachfrage und gewachsene Aufmerksamkeit<br />

stimmen zuversichtlich<br />

JÜRGEN HEINZ, Vorsitzender<br />

des Verbandes der<br />

Baustoffindustrie Saarland,<br />

VBS. Foto: VBS Saar<br />

Die gute Konjunkturlage und die rege<br />

Ausschreibungstätigkeit der öffentlichen<br />

Hand führten im Jahr 2<strong>01</strong>7 zu einem Anstieg<br />

der Umsätze der saarländischen<br />

Bauwirtschaft, was sich auch positiv auf<br />

die Umsatzzahlen der davon abhängigen<br />

Baustoffindustrie auswirkte. Allerdings<br />

reichen die Umsatzsteigerungen bei Weitem<br />

nicht an die Bundeszahlen heran.<br />

Die größeren Unternehmen der saarländischen<br />

Bauwirtschaft generieren<br />

ihre Aufträge (zum Teil über 50 %) aus<br />

den benachbarten Bundesländern. Die<br />

Baustoffindustrie, die diese Wege nicht<br />

mitgehen kann und vorwiegend den regionalen<br />

Markt bedient, kann davon allerdings<br />

nicht profitieren.<br />

Die überdurchschnittlich guten Auftragseingänge<br />

zum Ende des vergangenen<br />

Jahres versprechen der saarländischen<br />

Bauwirtschaft allerdings weiterhin<br />

eine positive Auslastung und lassen die<br />

saarländische Baustoffindustrie auch für<br />

2<strong>01</strong>8 auf stabile Verhältnisse hoffen.<br />

Der Verband der Baustoffindustrie<br />

Saarland hat im vergangenen<br />

Jahr in zweiter Auflage<br />

seine „Agenda 2040<br />

– Rohstoffe aus der Region“<br />

herausgegeben. In<br />

dieser wurden die Verhältnisse<br />

und Bedürfnisse<br />

der Gesteins- und<br />

Kies industrie anhand vieler<br />

Beispiele herausgearbeitet<br />

und erfolgreich beschrittene<br />

Wege beim<br />

Naturschutz aufgezeigt.<br />

Durch die persönliche<br />

Übergabe dieser Broschüre<br />

an den saarländischen Umweltminister<br />

Reinhold Jost und eine aktive<br />

Bewerbung bei der Landespolitik und<br />

den Kommunen ist ein zunehmendes<br />

Verständnis für die Primär- und Sekundärrohstoffe<br />

mittlerweile<br />

durchaus zu spüren.<br />

Im Zusammenwirken<br />

mit der Politik und dem<br />

NABU möchte die saarländische<br />

Baustoffindustrie<br />

bei der nachgelagerten<br />

Planung von Rekultivierungsmaßnahmen<br />

neue<br />

Wege gehen und hofft, ein<br />

entsprechendes Pilotprojekt<br />

noch in diesem Jahr<br />

auf den Weg zu bringen.<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


8<br />

ZUR SACHE<br />

Eine Daueraufgabe der Daseinsvorsorge<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in<br />

einem stabilen und nachhaltigen Aufschwung.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt wird<br />

2<strong>01</strong>7 voraussichtlich um rund<br />

2 % zulegen. Einzelne Prognosen gehen<br />

sogar von einem Zuwachs von 2,3 % aus.<br />

Impulse kommen vor allem vom privaten<br />

Konsum, der von der anhaltend guten Beschäftigungslage<br />

profitiert und vom Außenhandel,<br />

der trotz einiger weltweiter Unwägbarkeiten<br />

deutlich zugelegt hat.<br />

Eine weitere Wachstumsstütze stellen die<br />

Bauinvestitionen dar. Eine stetig steigende<br />

Nachfrage nach Wohnraum und ein enormer<br />

Investitionsstau in der öffentlichen Infrastruktur<br />

sorgen zwar einerseits für erfreuliche<br />

Zuwachsraten bei den Bauinvestitionen,<br />

werden andererseits jedoch die mineralische<br />

Rohstoffindustrie als wichtige Zulieferbranche<br />

vor enorme Herausforderungen<br />

stellen. Denn es gibt auch limitierende Faktoren.<br />

Neben Arbeitskräfteengpass und ausgelasteten<br />

Kapazitäten ist die Verfügbarkeit<br />

von mineralischen Rohstoffen – also die<br />

CHRISTIAN STRUNK, Präsident Verband der<br />

Bau- und Rohstoffindustrie, vero. Foto: vero<br />

Bedarfssicherung – durch gesetzgeberische<br />

und behördliche Restriktionen in den letzten<br />

Jahren immer mehr beschränkt worden, mit<br />

dem Ergebnis, dass wir bereits heute<br />

Schwierigkeiten haben, in unserem Verbandsgebiet<br />

die Asphalt- und Transportbetonanlagen<br />

zu beliefern. Im aktuellen Jahr<br />

erwarten wir eine Zuspitzung dieser Situation.<br />

Um künftige Herausforderungen zu meistern,<br />

sind wir jedoch auf eine verlässliche<br />

Bereitstellung von Rohstoffen angewiesen.<br />

Die Sicherung der heimischen mineralischen<br />

Rohstoffe ist als hoheitliche Daueraufgabe<br />

der Daseinsvorsorge unverzichtbar und<br />

muss langfristig betrieben werden. Wir setzen<br />

uns daher dafür ein, dass unsere Mitglieder<br />

wieder planen können. Im Rahmen<br />

des LEP soll die Ausweisung von Versorgungs-<br />

und Reservezeiträumen wieder auf<br />

25 Jahre verlängert werden. Auch darf das<br />

Thema „Wasserabgabe“ in NRW nicht länger<br />

als Sonderfall behandelt werden. Das<br />

Landeswassergesetz ist mit den Regelungen<br />

des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes<br />

zu synchronisieren. Und wo wir gerade<br />

beim Thema „Wasser“ sind: Natürlich muss<br />

in Zukunft eine Einzelfallprüfung in der<br />

Schutzzone III wieder zugelassen sein.<br />

Alles in allem hoffen wir, dass in unserem<br />

Verbandsgebiet – und hier insbesondere in<br />

Nordrhein-Westfalen – die in den letzten Jahren<br />

vorgenommenen gesetzlichen Verschärfungen,<br />

die teilweise auch im Widerspruch<br />

zum europäischen und Bundesrecht stehen,<br />

zurückgenommen werden, damit unsere Industrie<br />

der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen<br />

tatsächlich gerecht werden kann.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

Schnellere Entscheidungsprozesse gefordert<br />

AXEL ROHR, Vorsitzender<br />

der Fachabteilung Kies<br />

und Sand des Industrieverbandes<br />

Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstraße,<br />

VSE. Foto: VSE<br />

Die Stimmung bei den Mitgliedsunternehmen<br />

ist derzeit aufgrund der allgemeinen Bausituation<br />

als gut zu bezeichnen. Allerdings hat<br />

sich die allgemeine Geschäftserwartung für<br />

die nächsten Monate nach einer Konjunkturabfrage<br />

vom Oktober 2<strong>01</strong>7 leicht eingetrübt.<br />

Die Genehmigungssituation kann verbandsgebietsbezogen<br />

nicht als generell gut<br />

oder schlecht beurteilt werden. Dies ist je<br />

nach Unternehmen unterschiedlich. Eindeutig<br />

erkennbar ist jedoch, dass aufgrund verschärfter<br />

Rahmenbedingungen – dazu gehören<br />

negativ eingestellte Bürgerinitiativen,<br />

nochmals verschärfter Wasser-, Natur- und<br />

Bodenschutz oder auch die Ablehnung von<br />

Veränderungen im Landschaftsbild – die Ausweisung<br />

von neuen Gewinnungsflächen wesentlich<br />

schwieriger werden wird.<br />

Unser Wunsch an die Landesregierung<br />

und die Behörden ist folgender: Wir brauchen<br />

schnellere Entscheidungsprozesse!<br />

Die Genehmigungen dauern viel zu lange,<br />

was auch damit zusammenhängt, dass die<br />

für uns zuständigen Behörden und Raumplaner<br />

(LGB, Bergverwaltung)<br />

personell sehr stark ausgedünnt<br />

wurden und weiterhin<br />

werden. Gleiches gilt für weitere<br />

in die Verfahren eingebundene<br />

Fachbehörden. Hier<br />

ist eine Kehrtwende in den<br />

nächsten Jahren unabdingbar.<br />

Hinzu kommt, dass Entscheidungen<br />

zur Rohstoffsicherung<br />

nicht an kurzfristigen<br />

Bedarfsabschätzungen ausgerichtet<br />

werden dürfen. Eine<br />

Sicherung bedeutet ja nicht<br />

gleichzeitig, dass unmittelbar ein Aufschluss<br />

stattfindet. Zwingend ist sie dennoch,<br />

weil Rohstoffgewinnung immer nur<br />

dort stattfinden kann, wo die entsprechenden<br />

Lagerstätten nachgewiesen sind.<br />

Wichtig ist, dass in der Bevölkerung das<br />

Bewusstsein dafür geweckt wird, dass wir<br />

unsere heimischen mineralischen Rohstoffe<br />

auch in der Zukunft in erheblichem Umfang<br />

brauchen werden. Sie<br />

lassen sich nämlich nicht 1:1<br />

durch Recyclingmaterial ersetzen,<br />

wie leider oftmals<br />

leichtfertig durch die Politik<br />

propagiert wird. Deshalb<br />

heißt es aufpassen. Wir haben<br />

zwar – eigentlich – genügend<br />

Rohstofflagerstätten nutzbarer<br />

Gesteinsrohstoffe; diese<br />

dürfen aber nicht anderweitig<br />

überplant werden und sind<br />

langfristig zu sichern. Hierbei<br />

ist ein Aspekt, der bei allen<br />

Diskussionen vor Ort eine<br />

entscheidende Rolle spielt, klar herauszustellen:<br />

Eine Raumordnungsplanung auf<br />

der Ebene der Regionalplanung hat noch<br />

gar nichts mit den später folgenden Genehmigungsverfahren<br />

zu tun. Beide Aspekte<br />

nicht miteinander zu vermengen, muss wieder<br />

neu gelernt werden.<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


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10<br />

WIRTSCHAFT<br />

Foto: gsz<br />

Ein Appell zum Nutzen aller<br />

Vor etwa zwölf Jahren ist der „Soziale Dialog Quarzfeinstaub“, das Übereinkommen<br />

über den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer durch gute<br />

Handhabung und Verwendung von kristallinem Siliziumdioxid und dieses<br />

enthaltende Produkte, in Kraft getreten. Mit diesem haben sich Arbeitgeber-<br />

und Arbeitnehmervertreter der unterzeichnenden Industriezweige verpflichtet,<br />

die Quarzfeinstaubprävention an den Arbeitsplätzen zu verbessern.<br />

Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit! Seitdem findet unter<br />

dem Akronym „NEPSI“ (The European Network on Silica) alle zwei Jahre<br />

eine europaweite Umfrage zur Ist-Situation der Quarzfeinstaubprävention<br />

an den Arbeitsplätzen statt. Anhand von in den Unternehmen erhobenen<br />

und anonymisiert zusammengefassten Daten werden branchenübergreifend<br />

„Schlüsselindikatoren“ errechnet. Zudem werden die Ergebnisse der<br />

Umfragen gegenübergestellt und bewertet.<br />

Umfrage 2<strong>01</strong>8:<br />

Haben Sie schon teilgenommen?<br />

Die Europäische Kommission hat im Oktober<br />

2<strong>01</strong>7 einen Arbeitsplatzgrenzwert<br />

für Quarzfeinstaub in Höhe von 0,1 mg/m 3<br />

auf den Weg gebracht. Dieser gilt, sobald<br />

eine Umsetzung in nationales Recht<br />

erfolgt ist, spätestens aber zu Beginn<br />

des Jahres 2020.<br />

Einen strengeren Grenzwert konnten<br />

die Verbände im Gesetzgebungsverfahren<br />

unter anderem mit Verweis auf NEPSI<br />

als wichtige Maßnahme zur Verringerung<br />

der Gesundheitsgefährdung abwenden.<br />

Darüber wurde erreicht, dass NEPSI positive<br />

Erwähnung findet und als „wertvolles<br />

und notwendiges Instrument zur Ergänzung<br />

regulatorischer Maßnahmen<br />

und zur Unterstützung der effektiven<br />

Umsetzung von Grenzwerten“ in den<br />

Erwägungsgründen zur Krebsrichtlinie<br />

genannt ist – obwohl die EU-Kommission<br />

nach wie vor die nicht flächendeckende<br />

Umsetzung in den einzelnen Industriezweigen<br />

stark bemängelt.<br />

Warum ist eine Teilnahme aller<br />

Unternehmen wichtig?<br />

Die Verbände setzen sich derzeit dafür<br />

ein, in den weiteren Verhandlungen mit<br />

der Kommission den sozialen Dialog<br />

Quarzfeinstaub als maßgeschneiderte<br />

Umsetzungshilfe zu verankern und die<br />

Bestimmungen der Krebsrichtlinie wirtschaftlich<br />

vertretbar, angemessen und<br />

praxisorientiert festzulegen. Derartige<br />

Maßnahmen (Substitutionsgebot, Einführung<br />

geschlossener Systeme oder<br />

vollständige Kapselung aller Anlagen,<br />

sofern der entstehende Staub auch<br />

Quarzfeinstaubanteile enthält) können in<br />

den allermeisten Betrieben der Gesteinsindustrie<br />

– wenn überhaupt – nur mit sehr<br />

hohen Investitionskosten umgesetzt<br />

werden! Damit die Verbände der Gesteinsindustrie<br />

Inhalte der Krebsrichtlinie<br />

im Sinne der Unternehmen gestalten<br />

können, ist flankierend eine Teilnahme<br />

aller Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

an der 6. NEPSI-Umfrage absolut notwendig!<br />

Maximale Beteiligungszahlen<br />

signalisieren der Kommission, dass die<br />

Unternehmen sensibilisiert sind und den<br />

Schutz der Mitarbeiter vor einer gesundheitlichen<br />

Gefährdung durch Quarzfeinstaub<br />

aktiv vorantreiben.<br />

Deshalb sind alle Unternehmen aufgerufen,<br />

sich an der Umfrage zu beteiligen,<br />

um den Entscheidungsprozess der EU-<br />

Kommission aktiv mitzugestalten. Dies gilt<br />

insbesondere auch für solche Unternehmen,<br />

deren Gestein keine nennenswerten<br />

Quarzanteile enthält (wie Kalkstein, Basalt<br />

etc.). Die Vereinbarung sieht die Erfassung<br />

des gesamten Sektors „Zuschlagstoffe“<br />

vor. Falls aber nur Betriebe mit quarzhaltigen<br />

Gesteinskörnungen mitmachen, entsteht<br />

der irrige Eindruck, die gesamte<br />

Gesteinsbranche sei mit der Quarzstaubproblematik<br />

behaftet.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


WIRTSCHAFT<br />

11<br />

Eine Teilnahme – vielfacher Nutzen<br />

Mit der Umfrageteilnahme wird aber<br />

nicht nur die Arbeit der Verbände unterstützt.<br />

Auch für beteiligte Unternehmen<br />

entsteht daraus ein zusätzlicher Nutzen:<br />

Sofern im Unternehmen nämlich noch<br />

keine aktuelle Gefährdungsbeurteilung<br />

und -analyse vorliegt, wie sie im Arbeitsschutzgesetz<br />

und der Gefahrstoffverordnung<br />

zwingend vorgeschrieben ist,<br />

kann der durch die Teilnahme erstellte<br />

Bericht hierzu genutzt werden. Er stellt<br />

eine quarzfeinstaubbezogene Gefährdungsbeurteilung<br />

und gleichzeitig eine<br />

in die Zukunft gerichtete Handlungsanleitung<br />

für mögliche weitere Verbesserungen<br />

dar.<br />

MIRO fungiert als nationale Kontaktstelle<br />

der deutschen Gesteinsindustrie,<br />

um die NEPSI-Aktivitäten zu bündeln,<br />

und steht allen Unternehmen mit Rat und<br />

Tat zur Seite. Zudem finden sich auf der<br />

Internetseite des Verbandes unter www.<br />

bv-miro.org (Direktzugang über den Button<br />

rechts oben auf der Startseite) ausführliche<br />

Unterlagen über das „Online-<br />

Meldeverfahren“. Hier steht auch der<br />

Informationsfilm zur Verfügung, der zu<br />

TEILNAHME LEICHT GEMACHT: Mit den Inhalten der MIRO-info Nr. 43 und dem NEPSI-<br />

Kochrezept 2<strong>01</strong>8 sollte nichts mehr schiefgehen. Cover: MIRO<br />

Unterweisungszwecken in den Betrieben<br />

genutzt werden kann.<br />

Was muss gemacht werden?<br />

1. Die 6. NEPSI-Umfrage ist am 15. Januar<br />

2<strong>01</strong>8 gestartet. Jedes Unternehmen<br />

sollte sicherstellen, dass es zu<br />

dieser „Online-Umfrage“ mit zwei E-<br />

Mails eingeladen wurde. Diese E-<br />

Mails sind an die Haupt-E-Mail-Adresse<br />

des Unternehmens gegangen,<br />

alternativ an die für die Arbeitssicherheit<br />

und den Gesundheitsschutz zu-<br />

KLEENOIL PANOLIN AG<br />

| D – 79804 Dogern<br />

| Tel.: + 49 7751/8383 – 0<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


12<br />

WIRTSCHAFT<br />

ständige Person. Sofern die E-Mails<br />

nicht vorliegen, ist es sinnvoll, die<br />

MIRO-Geschäftsstelle in Köln zu kontaktieren<br />

(Walter Nelles, Tel. 0221 /<br />

934674-62 oder nelles@bv-miro.org).<br />

Von hier aus können Zugangsdaten<br />

erzeugt, geändert, korrigiert oder ergänzt<br />

werden, und die Unternehmen<br />

erhalten weitere Hinweise, wie zu verfahren<br />

ist.<br />

2. Jedes Unternehmen muss unbedingt<br />

an der Umfrage teilnehmen! Neben<br />

der Gesteins- und der Quarzindustrie<br />

in Europa sind auch weitere Industriezweige<br />

(Zement, Mörtel, Betonfertigteile,<br />

Transportbeton, Keramische<br />

Rohstoffe, Glas, Bergbau, Gießerei<br />

etc.) zur Berichterstattung aufgefordert.<br />

Unser gemeinsames Ziel muss<br />

es sein, dass möglichst alle Unternehmen<br />

dieser Branchen an der Umfrage<br />

teilnehmen (einen Bericht abgeben)<br />

und damit der Kommission signalisieren,<br />

dass wirksame Maßnahmen<br />

zur Gefahrenabwehr durch<br />

Quarzfeinstaub umgesetzt werden.<br />

Wie bereits erläutert, müssen auch<br />

solche Unternehmen teilnehmen,<br />

deren Gesteinsrohstoffe keine oder<br />

nur geringe Quarzanteile aufweisen.<br />

In diesem Fall vermerkt man richtigerweise,<br />

dass die Beschäftigten nicht<br />

exponiert sind. Nur auf diese Weise<br />

wird deutlich, dass es große Unterschiede<br />

in der direkten Betroffenheit<br />

gibt, und nicht die gesamte Gesteinsbranche<br />

per se über einen Kamm<br />

geschoren werden kann.<br />

VORBEREITUNG<br />

Folgende Fragen sind Inhalt der Umfrage<br />

zum sozialen Dialog Quarzfeinstaub<br />

Anzahl der Arbeitnehmer<br />

Anzahl der möglicherweise Quarzfeinstaub ausgesetzten Arbeitnehmer<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, für die eine Gefährdungsanalyse vorgenommen<br />

wurde<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, für die eine Staubüberwachung existiert<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, die nach dem Grundsatz G 1.1 „Quarzhaltiger<br />

Staub“ arbeitsmedizinisch untersucht werden<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, für die ein Protokoll zur allgemeinen Gesundheitskontrolle<br />

erstellt wurde (die arbeitsmedizinisch betreut werden)<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, die nach dem Grundsatz G 1.1 untersucht werden<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, die unterwiesen worden sind<br />

Anzahl der Arbeitnehmer, die speziell unterwiesen wurden<br />

Einsatz von technischen Maßnahmen zur Reduzierung von Staub<br />

Einsatz von organisatorischen Maßnahmen zur Reduzierung von Staub<br />

Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung.<br />

3. Auch die Marktbegleiter unserer geschätzten<br />

und besonders aufmerksamen<br />

Leser sollten informiert und zur<br />

Teilnahme motiviert werden, damit sie<br />

ebenfalls im Sinne der gesamten<br />

Branche agieren.<br />

Wir möchten an dieser Stelle nicht<br />

unerwähnt lassen, dass das Online-<br />

Erfassungstool nach wie vor einige<br />

Schwächen aufweist und auch die –<br />

durch uns nur gering beeinflussbare –<br />

zum Teil unverständliche Übersetzung<br />

zu einer gewissen Verdrossenheit bei<br />

einigen Unternehmen geführt hat. Dennoch:<br />

bedenken Sie die Folgen einer<br />

Nichtteilnahme und engagieren Sie<br />

sich! Für eine reibungslose Meldung<br />

haben wir für Sie eine Art „Kochrezept“<br />

entwickelt, das Ihnen die Teilnahme vereinfachen<br />

soll. Hilft auch dieses nicht<br />

vollumfänglich, stehen wir Ihnen bei<br />

auftretenden Problemen oder Fragen<br />

auch gerne direkt telefonisch mit Rat<br />

und Tat zur Seite.<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


WIRTSCHAFT<br />

13<br />

ROHSTOFFSITUATIONSBERICHT<br />

Gesamtdarstellung<br />

als Informationsgrundlage<br />

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) legt seit 1980 in<br />

jährlicher Folge den Rohstoffsituationsbericht<br />

für Deutschland vor. Die Publikation<br />

wird im Fachbereich „Geologie der<br />

mineralischen Rohstoffe“ in Zusammenarbeit<br />

mit weiteren Fachbereichen erarbeitet.<br />

Neben einer Druckausgabe steht<br />

der im Dezember 2<strong>01</strong>7 veröffentlichte<br />

„Rohstoffsituationsbericht 2<strong>01</strong>6“ für<br />

Deutschland kostenlos zum Download<br />

auf der Internetseite der BGR zur Verfügung.<br />

Der Bericht liefert jeweils eine Gesamtdarstellung<br />

der Situation und richtet<br />

sich als Informationsgrundlage und Beitrag<br />

zur Sicherung der Rohstoffversorgung<br />

insbesondere an die deutsche Wirtschaft<br />

und die Politik.<br />

Auch MIRO unterstützt<br />

das BGR-Team bei der<br />

Erstellung der Berichte<br />

jeweils mit aktuellen Angaben.<br />

Folgende Aussagen<br />

des Berichts sind für<br />

Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

interessant:<br />

Deutschland ‒<br />

Rohstoffsituation 2<strong>01</strong>6<br />

Kiese, Sande und gebrochene<br />

Natursteine<br />

werden zu ca. 95 % in der<br />

Bauindustrie verwendet.<br />

Hier dienen sie u. a. als<br />

Zuschläge für Beton,<br />

Mörtel, Asphalt oder<br />

Kalksandstein. Zudem<br />

werden sie als Tragschicht-<br />

oder Frostschutzmaterial<br />

sowie als Splitte und<br />

Schotter verwendet. Die Produktionsmenge<br />

dieser Massenrohstoffe ist somit<br />

direkt vom inländischen Bauvolumen abhängig<br />

und kann nicht über mehrere<br />

Jahrzehnte – mutmaßlich vorausschauend<br />

– bedarfsorientiert gesteuert werden.<br />

Nach Angaben des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe (MIRO) erhöhte<br />

sich die Produktion von Kies und Sand<br />

von 239 Mio. t im Jahr 2<strong>01</strong>5 auf 247 Mio. t<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>6. Auch die Produktionsmenge<br />

an gebrochenen Natursteinen stieg<br />

von 210 Mio. t im Jahr 2<strong>01</strong>5 auf 2<strong>18</strong> Mio. t<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>6. Verglichen mit der Gesamtproduktion<br />

von Gesteinskörnungen (Kies,<br />

Sand und gebrochene Natursteine, inklusive<br />

Quarzsande und gebrochene Kalk-<br />

JÄHRLICHE ANALYSE: Der<br />

aktuelle Rohstoffsituationsbericht<br />

kann bei der BGR als<br />

Druckversion geordert oder<br />

als PDF heruntergeladen werden.<br />

Cover: BGR<br />

und Dolomitsteine, die nicht zur Zementherstellung<br />

verwendet werden) in<br />

Deutschland, die im Jahr 2<strong>01</strong>6 bei ca. 475<br />

Mio. t lag, sind sowohl die Importe mit ca.<br />

10,7 Mio. t als auch die Exporte mit 22,3<br />

Mio. t sehr gering. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass sich ein Transport dieser<br />

Massenrohstoffe über weite Strecken in<br />

der Regel wirtschaftlich nicht lohnt und<br />

eine regionale Versorgung gewährleistet<br />

ist.<br />

Quarz dient in Deutschland zur Produktion<br />

hochwertiger Gesteinskörnungen,<br />

aber auch als Rohstoff zur Herstellung<br />

von Spezialgläsern sowie Roh- und<br />

Ferrosilizium. Quarzsande werden u. a. in<br />

der Baustoffproduktion, der Wasseraufbereitung,<br />

zur Glasherstellung,<br />

in der Kunststoffproduktion<br />

(glasfaserverstärkte<br />

Kunststoffe<br />

u. a. für Rotoren von<br />

Windkraftanlagen), als<br />

Gießereisande sowie in<br />

der chemischen Industrie<br />

verwendet. Quarzkiese<br />

werden in der Wasseraufbereitung,<br />

in Baustoffen<br />

sowie zur Herstellung von<br />

Rohsilizium (nur Quarzkies<br />

und Quarz, nicht aber<br />

Quarzsand) verwendet.<br />

Quarzmehle sind zudem<br />

hochwertige Füllstoffe.<br />

Nach Detailrecherchen<br />

der BGR gibt es in<br />

Deutschland bei den Gewinnungsunternehmen<br />

hochwertiger, als<br />

Industriemineral genutzter Rohstoffe drei<br />

Quarzproduzenten, fünf Quarzkiesproduzenten<br />

bzw. 25 Quarzsand(stein)produzenten<br />

mit zusammen drei, sechs bzw. 41<br />

Gewinnungsstellen (Elsner 2<strong>01</strong>6).<br />

Die deutsche Produktion von Quarzsanden<br />

und -kiesen betrug laut MIRO im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>6 ca. 9,9 Mio. t. Sie war damit um<br />

rund 0,2 Mio. t höher als die des Vorjahres.<br />

Knapp 1,7 Mio. t Quarzsand wurden<br />

2<strong>01</strong>6 insgesamt exportiert, davon 71 %<br />

in die Beneluxstaaten. Rund 37.000 t der<br />

bundesdeutschen Quarzproduktion wurden<br />

für die Herstellung von Roh- bzw.<br />

Ferrosilizium genutzt.<br />

www.bgr.bund.de<br />

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2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7<br />

2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />

2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />

14<br />

WIRTSCHAFT<br />

Passende Lieferanten finden? Das ist ganz einfach!<br />

Mittlerweile geht das Online-Karten-<br />

System „BSO Baustoffe-Standorte-<br />

Online“ des Stein-Verlages bereits in<br />

das vierte Marktjahr, denn wenn es<br />

auch wie gerade gestern erscheint,<br />

wurde die einfache Standortsuche 2<strong>01</strong>4<br />

entwickelt. Ein System mit Geschichte<br />

und erweiterten Möglichkeiten.<br />

Manche Menschen mögen es eher haptisch<br />

– sie wollen blättern! Aus diesem<br />

Grund gibt es die bereits seit mehr als<br />

30 Jahren im Stein-Verlag erscheinenden<br />

Standortkarten deutscher Werke<br />

verschiedener Baustoff-Industrien auch<br />

heute noch.<br />

Sie werden als übersichtliches Hilfsmittel<br />

zur Umfeldbetrachtung geschätzt<br />

und gewähren einen schnellen regionalen<br />

Lieferantenüberblick. Inzwischen<br />

sind darin insgesamt mehr als 7000<br />

Standorte mit Adressen und Kontaktdaten<br />

von Sand- und Kieswerken, Steinbrüchen,<br />

Transportbeton- sowie Asphaltmischwerken<br />

oder auch Baustoff-<br />

Recycling-Anlagen verzeichnet.<br />

Der wachsenden Nachfrage folgend,<br />

entwickelte der Verlag ab 2<strong>01</strong>4 parallel<br />

ein neues Online-System, das inzwischen<br />

unter dem Begriff „BSO Baustoffe-Standorte-Online“<br />

erfolgreich am<br />

Markt etabliert ist.<br />

Auch dieses beinhaltet alle Standorte<br />

und Adressdaten von Werken der oben<br />

benannten Branchen, bietet aber onlineaffinen<br />

Nutzern mit seiner Interaktivität<br />

noch eine ganze Menge mehr, da direkt<br />

aus dem System beispielsweise Preisanfragen<br />

an das Werk gestellt werden<br />

können. Neben den Standorten, Adressen,<br />

Kontaktdaten und Produkt-Angeboten<br />

hilft es also auch dabei, Geschäftsvorgänge<br />

zu verkürzen. Über<br />

Suchfunktionen lassen sich Orte und<br />

Firmen ganz einfach finden und nach<br />

Anklicken eines Werkes ist auch eine frei<br />

definierbare Umkreissuche problemlos<br />

möglich.<br />

Mineralische Massenbaustoffe gelten<br />

als transportkostenempfindliche Güter,<br />

die möglichst kurze Strecken zwischen<br />

Liefer- und Einbauort haben sollten. Hier<br />

bietet BSO mit seiner Routing- und Mapping-Funktion<br />

ebenfalls Unterstützung<br />

für blitzschnelle Streckenberechnungen<br />

sowie Angaben zum Streckenverlauf.<br />

Dank der im vergangenen Sommer neu<br />

recherchierten Daten speziell der Natur-<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Ausgabe<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Ausgabe<br />

Bayern<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Hessen<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

Baden-Württemberg<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

KLASSIKER: Standort-Atlanten zum Blättern gehören nach wie vor zum Programm.<br />

INTERAKTION: Der Standort als Lieferant passt<br />

– ob auch Lieferfähigkeit und Preise passen,<br />

lässt sich rasch über eine Anfrage aus dem System<br />

ermitteln. Falls nicht, hilft die Umkreissuche<br />

dabei, eine geeignete Alternative zu finden.<br />

GENAUE ANGABEN zum Weg zwischen Lieferant und Nutzer liefert die Routing- und<br />

Mapping-Funktion.<br />

DEMO-VERSION: Vorher testen schafft Sicherheit und ist ausdrücklich zu raten, auch weil<br />

es später die Nutzung dank vorherigen Trainings vereinfacht. Screenshots: STV<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


WIRTSCHAFT<br />

15<br />

steinbetriebe und Steinbrüche konnte<br />

eine exakte Geokodierung realisiert werden,<br />

dank der die Routing-Funktion in<br />

diesem Bereich eine ganz neue Qualität<br />

aufweist.<br />

Eigene Karten mit der Grafik-<br />

Exportfunktion erstellen<br />

Jeder Nutzer hat seine eigenen Anforderungen<br />

und Gewohnheiten. Eine gedruckte<br />

Karte im Büro ist noch immer ein<br />

hilfreiches Mittel, um dauerhaft einen<br />

schnellen Überblick zu er- und zu behalten.<br />

Auch hierfür bietet „BSO“ eine Lösung<br />

an: Anwender können über eine<br />

Grafik-Exportfunktion die Daten eines<br />

frei gewählten Kartenausschnitts auswählen<br />

und bei einer Online-Druckerei<br />

in Auftrag geben. Als Posterdruck kommt<br />

dann das Markt- oder Interessengebiet<br />

postwendend auf Papier zurück.<br />

Da sich niemand gerne bei Kaufentscheidungen<br />

vertut, erst recht nicht bei<br />

Online-Produkten, steht Interessenten<br />

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Deutliche Entbürokratisierung für<br />

die Branche in NRW<br />

Auf Empfehlung des NRW-Wirtschaftsministers<br />

Andreas Pinkwart<br />

hat das Kabinett noch im Dezember<br />

2<strong>01</strong>7 in einer Sitzung das sogenannte<br />

„Entfesselungspaket II“ beschlossen.<br />

Damit einher geht eine deutliche Entbürokratisierung<br />

für die Bau- und<br />

Rohstoffindustrie. Der Verband der<br />

Bau- und Rohstoffindustrie (vero) hat<br />

mit Erleichterung auf die Maßnahmen<br />

reagiert. „Die Lage der Bau- und Rohstoffindustrie<br />

in NRW ist angespannt<br />

und die Unternehmen arbeiten am<br />

Limit, damit die steigende Nachfrage<br />

aus dem Straßen- und Brückenbau<br />

weitestmöglich gedeckt werden<br />

kann. Daher begrüßen wir die Regelungen<br />

sehr, die das „Entfesselungspaket<br />

II“ bringen wird“, so vero-Verbandspräsident<br />

Christian Strunk. Für<br />

die Branche ist vor allem bedeutsam,<br />

dass die Versorgungszeiträume für<br />

die Sicherung oberflächennaher,<br />

nicht energetischer Rohstoffe (Lockergesteine)<br />

demnach auf 25 Jahre<br />

angehoben werden sollen. Die Zeiträume<br />

für Festgestein (35 Jahre) bleiben<br />

konstant erhalten. Die Gesetzgebung<br />

gibt der Regionalplanung zudem<br />

die Möglichkeit, auch Reservegebiete<br />

auszuweisen.<br />

Die verpflichtende Festlegung von<br />

Vorranggebieten in den Regionalplänen<br />

soll aufgegeben werden. Durch<br />

die Abkehr von der Konzentrationszonenplanung<br />

soll ein höheres Maß an<br />

Flexibilisierung erreicht werden, sodass<br />

in Zukunft endlich auch Ausweisungen<br />

von Flächen, die sich im<br />

Nachhinein bei genauer Erkundung<br />

der Vorräte und ihrer Qualitäten als<br />

„unbrauchbar“ herausgestellt haben,<br />

korrigiert werden können.<br />

Hinzu kommt, dass auch die Verwaltungspraxis<br />

im Umweltbereich<br />

vereinfacht werden soll. Hierzu ist<br />

zeitnah eine Evaluierung der momentanen<br />

Situation angekündigt, der später<br />

eine Erarbeitung von Vorschlägen<br />

zur Vereinfachung, Modifikation und<br />

Beschleunigung von Genehmigungsverfahren<br />

folgt.<br />

Die potenziellen Änderungen<br />

durch das Entfesselungspaket II bewertet<br />

vero äußerst positiv: „Bereits<br />

im „Entfesselungspaket I“, das im<br />

September 2<strong>01</strong>7 beschlossen wurde,<br />

konnten Maßnahmen im Sinne der<br />

Bau- und Rohstoffindustrie umgesetzt<br />

werden. Die Regelungen, die<br />

nun im „Entfesselungspaket II“ beschlossen<br />

wurden, sind ein weiterer<br />

wichtiger Schritt, damit unsere Mitgliedsunternehmen<br />

den steigenden<br />

Bedarf in NRW auch in Zukunft decken<br />

können“, zeigt sich vero-Hauptgeschäftsführer<br />

Raimo Benger zufrieden.<br />

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WIRTSCHAFT<br />

17<br />

SONDIERUNGSGESPRÄCHE<br />

Aufklaren nach wochenlangem Stochern im Nebel?<br />

Bauindustrie-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel äußerte sich<br />

Mitte Januar zufrieden zu den Ergebnissen der Sondierungsgespräche<br />

zwischen CDU, CSU und SPD: „Es geht endlich<br />

vorwärts und das mit den richtigen Vorzeichen! Wir unterstützen<br />

ausdrücklich das Ziel, den Investitionshochlauf für die Bundesverkehrswege<br />

mindestens auf dem heutigen Niveau zu verstetigen.<br />

Das vorgesehene Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz<br />

kann außerdem die Grundlage dafür schaffen, diese<br />

Gelder umzusetzen und den Mangel an baureifen Projekten zu<br />

beseitigen. Die Verhandler dürfen jedoch nicht vergessen, auch<br />

die Termin- und Kostensicherheit öffentlicher Bauprojekte anzugehen.<br />

Wir plädieren deshalb dafür, die Ergebnisse der Reformkommission<br />

„Bau von Großprojekten“ konsequent umzusetzen.<br />

Wir begrüßen außerdem, dass die soziale Wohnungsbauförderung<br />

fortgeführt und steuerliche Anreize im Wohnungsbau<br />

geschaffen werden sollen. Gleichzeitig müssen aber auch<br />

die Empfehlungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und<br />

Bauen weiterverfolgt werden. Wir setzen hier vor allem auf die<br />

Stärkung des seriellen Wohnungsbaus.<br />

Im Umweltbereich sehen wir für mögliche Koalitionsverhandlungen<br />

die Notwendigkeit, gerade die Mantelverordnung auf<br />

neue Füße zu stellen, um Zielkonflikte zwischen Boden-, Grundwasser-<br />

und Ressourcenschutz aufzulösen. Nur so können<br />

unsere Unternehmen ökologisch, wirtschaftlich und rechtssicher<br />

handeln. Das ist die Grundvoraussetzung für kostengünstiges<br />

und ökologisch nachhaltiges Bauen.“<br />

Insgesamt hat die gesamte deutsche Bauwirtschaft im Moment<br />

dennoch wenig Grund zur Klage. Sowohl beim Auftragseingang<br />

als auch der Arbeitskräfteentwicklung sind deutliche<br />

Zuwächse zu verzeichnen.<br />

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Boom am Bau – Deutsche Bauindustrie<br />

hebt Prognose an<br />

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe<br />

Erwarteter Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr<br />

2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8<br />

+15.000<br />

796.000<br />

790.000<br />

+1,9 %<br />

Umsatz<br />

im Bauhauptgewerbe in % zum Vorjahreszeitraum, nominal<br />

+7,5%<br />

© Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Ansprechpartner: Petra Kraus petra.kraus@bauindustrie.de<br />

+10.000<br />

2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8<br />

+4,0%<br />

+6,0%<br />

+6,0%<br />

Wirtschaftsbau Bau insgesamt<br />

Wohnungsbau Öffentlicher Bau<br />

806.000 +1,3 %<br />

+7,0%<br />

+5,0%<br />

+4,0%<br />

+5,5%<br />

Wirtschaftsbau Bau insgesamt<br />

Wohnungsbau Öffentlicher Bau<br />

AUFWÄRTS! Diese Richtung haben die Bauunternehmen lange<br />

vermisst. Die Prognose vom Tag der Bauindustrie 2<strong>01</strong>7 zeichnet<br />

auch für 2<strong>01</strong>8 ein sehr positives Bild. Grafik: HDB<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


<strong>18</strong><br />

FORSCHUNG<br />

Den Sturm meistern<br />

Handlungshinweise für die Gesteinsindustrie<br />

Die Gesteinsindustrie sieht sich mit neuen Unübersichtlichkeiten konfrontiert<br />

– sei es durch veränderte Planungsrahmenbedingungen,<br />

neue Anforderungen an die Bürgerbeteiligung oder in den bisherigen<br />

Ausmaßen ungekannten bürgerschaftlichen Widerstands. Im letzten<br />

Schritt eines AiF-geförderten Forschungsvorhabens hat sich das Forschungsteam<br />

SRE – Stadt und Regionalentwicklung der Universität<br />

Tübingen – mit Handlungsoptionen für die Gesteinsindustrie auseinandergesetzt.<br />

Ansätze möglicher Konfliktregelungen werden nachfolgend<br />

skizziert.<br />

In unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten<br />

stehen Konflikte „auf der Tagesordnung“,<br />

wie zum Beispiel die Auseinandersetzungen<br />

um das Großvorhaben Stuttgart 21,<br />

die vermutlich viele Menschen direkt vor<br />

Augen haben. Seit der Reaktorkatastrophe<br />

von Fukushima und der forcierten Energiewende<br />

entzünden sich zunehmend konflikthafte<br />

Proteste im Kontext des Baus von Windkraftanlagen<br />

oder neuen Stromtrassen. Auch die<br />

Einrichtung neuer Großschutzgebiete wie Nationalparke<br />

kann mit heftigen Spannungen<br />

verbunden sein, wie sich zuletzt im bayerischen<br />

Spessart manifestierte. Und vor dem<br />

Hintergrund weltpolitischer Konflikte um Nordkorea<br />

oder die Ukraine erscheint im Verhältnis<br />

beispielsweise der Widerstand gegen die Genehmigung<br />

(der Erweiterung) einer Gewinnungsstätte<br />

„leicht“ lösbar, doch im Großen<br />

wie im Kleinen zeigt sich die markante Herausforderung,<br />

wenn Betroffene „mitten im Sturm<br />

stehen“ und Entscheidungen treffen müssen.<br />

Wie soll agiert werden, wenn Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie mit neuen politisch-planerischen<br />

Anforderungen konfrontiert werden und<br />

auf unerwartet heftigen Widerstand seitens<br />

der Zivilgesellschaft stoßen? Wie lassen sich<br />

die „Schiffe“ der Gesteinsindustrie in stürmischen<br />

Zeiten navigieren? Um Unternehmen<br />

einen gewissen Kompass in die Hand zu<br />

geben, wurden seit Herbst 2<strong>01</strong>5 in einem AiFgeförderten<br />

Forschungsvorhaben Konflikte<br />

um die Rohstoffgewinnung in Deutschland<br />

ausführlich aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

beleuchtet (zu den Zwischenständen unter<br />

anderem Aschenbrand et al. 2<strong>01</strong>7; Weber,<br />

EISIGES VERHÄLTNIS und steigender<br />

Druck? Das muss nicht sein, wenn der richtige<br />

Weg zum Miteinander gefunden wird.<br />

Fotos: MIRO-Fotowettbewerb 2<strong>01</strong>7<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


FORSCHUNG<br />

19<br />

ANGST VOR STAUB, LÄRM UND VERKEHR? Oft sind es diese Aspekte, über die gesprochen<br />

werden muss.<br />

Jenal et al. 2<strong>01</strong>6). Im Folgenden wird zunächst<br />

eine kurze konfliktbezogene Rahmung<br />

vorgenommen, bevor Hinweise für<br />

die Gesteinsindustrie in den Mittelpunkt<br />

gerückt werden.<br />

Konflikte als Normalität anerkennen<br />

Bis heute hält sich vielfach wacker die<br />

Vorstellung, dass Konflikte vermieden<br />

oder unbedingt gelöst werden sollen.<br />

Diese kollidiert allerdings mit aktuellen<br />

gesellschaftlichen Wirklichkeiten in der<br />

Postmoderne, in der Unsicherheiten und<br />

Uneindeutigkeiten nicht ausbleiben<br />

(können) (dazu Bauman 1999, 2000;<br />

Kühne 2006). Die zunehmende Differenzierung<br />

(bspw. in Organisationen, Interessenvertretungen,<br />

Initiativen, Parteien,<br />

aber auch Studienfächern etc.) bedeutet<br />

einerseits eine zunehmende Komplexität<br />

sozialer Beziehungen, andererseits eine<br />

Zunahme an Sichtweisen und Weltverständnissen<br />

(Luhmann 2<strong>01</strong>7). Da die<br />

Gesellschaft nicht stabil ist, sondern<br />

sich stets wandelt, vollziehen sich ständige<br />

Konflikte um die Prioritäten der Gesellschaft,<br />

anerkannte Deutungen von<br />

Prozessen etc. So wird der Wirtschaftsentwicklung<br />

heute nicht mehr automatisch<br />

ein Vorrang gegenüber Naturschutz<br />

oder Lebensqualität eingeräumt. Belange<br />

des Einzelnen, ob Mensch oder Tier,<br />

sind nicht zwangsläufig beispielsweise<br />

einer schnelleren Verkehrsanbindung<br />

unterzuordnen. Widerstreitende Interessen<br />

befinden sich regelmäßig in Auseinandersetzungen.<br />

Ein Perspektivwechsel,<br />

den unter anderem bereits der mittlerweile<br />

als „Klassiker“ geltende Soziologe<br />

Ralf Dahrendorf in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts anregte,<br />

wird damit gerade auch für Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie bedeutsam.<br />

Dahrendorf (1972, S. 20) plädiert für ein<br />

Anerkennen von Konflikten: „Wer den<br />

Konflikt als eine Krankheit betrachtet,<br />

missversteht die Eigenart geschichtlicher<br />

Gesellschaften zutiefst; wer ihn in<br />

erster Linie „den anderen“ zuschreibt<br />

und damit andeutet, dass er konfliktlose<br />

Gesellschaften für möglich hält, liefert<br />

die Wirklichkeit und ihre Analyse utopischen<br />

Träumereien aus. Jede […] selbstgewisse<br />

und dynamische Gesellschaft<br />

kennt und anerkennt Konflikte in ihrer<br />

Struktur“. Zum einen sind Konflikte in<br />

Gesellschaften unausweichlich (Dahrendorf<br />

1961, S. 198, 1972, S. 21). Zum anderen<br />

erfüllen sie auch eine produktive<br />

Funktion, da durch sie Wandel und Fortschritt<br />

befördert werden: „Alles soziale<br />

Leben ist Konflikt, weil es Wandel ist. Es<br />

gibt in der menschlichen<br />

Gesellschaft<br />

nichts Beharrendes,<br />

weil es nichts Gewisses<br />

gibt. Im Konflikt<br />

liegt daher der<br />

schöpferische Kern<br />

aller Gesellschaft<br />

und die Chance der Freiheit“ (Dahrendorf<br />

1961, S. 235). Alle gesellschaftlichen<br />

Teile streben nach einer Verbesserung<br />

von Lebenschancen, die aber Restriktionen<br />

und Konkurrenzen unterliegen.<br />

Die Gemengelage unterschiedlicher<br />

Interessen, Wünsche und Erwartungen<br />

zu beobachten, zu analysieren und zu<br />

versuchen, nicht nur die eigene Sichtweise<br />

als sinnvoll zu betrachten, kann<br />

dabei helfen, eine Konflikt-Regelung zu<br />

„Aktives Zuhören wird zur<br />

Pflicht und zum Gebot, ebenso<br />

der Versuch, bei emotional aufgeladenen<br />

Situationen kein ‚Öl<br />

ins Feuer‘ zu gießen.“<br />

ermöglichen. Zu beachten ist explizit die<br />

zweite Worthälfte „Regelung“: Ralf Dahrendorf<br />

(1961, S. 225–230, 1972, S. 40–<br />

44; hierzu resümierend Kühne 2<strong>01</strong>7, S.<br />

40–41) hält weder die dauerhafte Lösung<br />

von Konflikten (da diese die Beseitigung<br />

der Ursachen von Konflikten, also letztlich<br />

der Ungleichheit von Menschen bedeutete)<br />

noch deren herrschaftliche Unterdrückung<br />

(da sich diese letztlich in<br />

blutigen Revolutionen auswüchse) für<br />

möglich, sondern setzt auf eine Regelung<br />

von Konflikten. Vier Aspekte sind<br />

für ihn entscheidend:<br />

Gegensätze müssen als berechtigt<br />

anerkannt werden. Es ist in Ordnung<br />

und legitim, dass um Veränderungen<br />

gerungen wird.<br />

Konkrete Konflikte in ihren spezifischen<br />

Ausprägungen sind zu bearbeiten,<br />

nicht deren allgemeine Ausgangspunkte.<br />

Verlässliche Partner müssen aufeinandertreffen,<br />

die in der Lage sind, für<br />

andere zu sprechen und für sie um<br />

Regelungen zu ringen.<br />

Gemeinsame Spielregeln sind aufzustellen<br />

und einzuhalten. Hierzu zählen<br />

Gleichberechtigung, ein Abrücken von<br />

Maximalforderungen, eine Fokussierung<br />

auf den konkreten Konfliktgegenstand<br />

und ein Akzeptieren getroffener<br />

Vereinbarungen (dazu auch Kühne<br />

2<strong>01</strong>8).<br />

Haben sich erst einmal Fronten verhärtet<br />

und treffen statt Gegnern unerbittliche<br />

Feinde aufeinander (hierzu<br />

Mouffe 2<strong>01</strong>4; Weber 2<strong>01</strong>8), wird es zu<br />

einer umso größeren Herausforderung,<br />

zu einer Regelung beizutragen, die für<br />

möglichst viele Beteiligte tragbar erscheint.<br />

Der Weg von einem Gespräch,<br />

das eine Tendenz<br />

zu einer gewissen<br />

Unnachgiebigkeit<br />

aufweist, bis hin zu<br />

einer gewaltsamen<br />

Auseinandersetzung<br />

ist zwar einerseits<br />

ein weiter, andererseits<br />

können unbedachte Schritte<br />

schnell auch zu einer Konflikteskalation<br />

führen, in der das Gegenüber immer<br />

mehr als unmoralisch diskreditiert wird.<br />

Mit diesem in Aushandlung zu kommen,<br />

wird dann weder als möglich noch als<br />

sinnvoll angesehen. Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie brauchen Verlässlichkeit<br />

und Zukunftsperspektiven, Naturschutzverbände<br />

sind auf einen Schutz<br />

von Natur und Umwelt bedacht, Bürger<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


20<br />

FORSCHUNG<br />

Gespräch mit<br />

Konflikt win-win-orientiert regelbar<br />

Tendenz zur Verhärtung<br />

polemisch werdende<br />

Debatte<br />

Drohung und Versuch,<br />

Position durchzudrücken<br />

feindschaftliche Eskalation,<br />

Konflikt forcieren<br />

Konflikt win-lose-orientiert<br />

konstituiert<br />

wünschen sich ein schönes Lebensumfeld<br />

jenseits von Hektik und Gefahren – so<br />

einmal stark reduzierend ein kleiner Teil<br />

der aktuellen Gemengelage um Rohstoffkonflikte<br />

in Deutschland. Für Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie reicht es nicht<br />

mehr aus, in ihrem Kerngeschäft der Gewinnung<br />

unterwegs zu sein. Sie sind als<br />

Stakeholder gefragt, die an vielen „Fronten“<br />

aktiv sind, darunter gerade auch aktive<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Nicht jeder<br />

Konflikt kann frühzeitig „eingefangen“<br />

Gegenüber als<br />

unmoralisch diskreditiert<br />

Drohungen wachsen an,<br />

Eskalation<br />

Ausübung von<br />

Gewalt<br />

Ziel, Feind<br />

zu vernichten<br />

gemeinsam gewaltsam<br />

lose-lose-Konfliktsituation<br />

in den Abgrund<br />

KONFLIKTESKALATIONSSTUFEN: Vom Gespräch bis in den Abgrund. Quelle: Darstellung Florian<br />

Weber, inhaltliche Grundlage Dahrendorf (1972) und Glasl (2<strong>01</strong>1)<br />

werden, doch kann ein präventives Handeln<br />

Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

helfen, nicht in eine Sackgasse ohne Ausweg<br />

gedrängt zu werden. Verschiedene<br />

Hinweise lassen sich hierzu formulieren.<br />

Von der Theorie zur Praxis:<br />

Handlungshinweise<br />

Darauf zu hoffen, dass sich bisher immer<br />

alle Vorhaben umsetzen ließen und dies<br />

auch in der Zukunft (mit genug Nachdruck)<br />

gelingen wird, ist nur denen anzuraten,<br />

die die Herausforderung in sich<br />

zuspitzenden Konflikten suchen – und<br />

die nicht die Zeichen der Zeit erkannt<br />

haben, dass gesellschaftliche Interessen<br />

vielfältig ausfallen. Vielmehr ergibt sich<br />

aus den einführenden Überlegungen<br />

und den Stufen der Konflikteskalation<br />

der zunächst allgemeine Rat, permanent<br />

das eigene Unternehmensumfeld zu beobachten,<br />

sich aktiv in lokale und regionale<br />

Belange einzubringen und auf Bedenkenträger<br />

oder besorgte Anwohner<br />

zuzugehen und sich gesprächsbereit zu<br />

zeigen. In unternehmerischer Perspektive<br />

ist eine dauerhafte Stakeholder-Analyse<br />

(also eine Befassung mit Personen,<br />

die für das Unternehmen relevant sind<br />

oder sein können, von Anwohnern über<br />

Lokalpolitiker bis hin zu Vertretern von<br />

Planungsbehörden und Naturschutzverbänden)<br />

angeraten, die einen sensiblen<br />

Blick dafür entwickelt, wer sich lokal –<br />

auch in spannungsgeladenen Vorhaben<br />

jenseits der Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe – engagiert und von welchen<br />

Erwartungen und Wünschen diese angetrieben<br />

erscheinen (dazu Reed et al.<br />

2009). Handelt es sich um Einzelne, um<br />

NEUSIEDLER: Einladungen in den Gewinnungsbetrieb sind anzuraten. Sie vermitteln oft ein ganz anderes Bild dessen, was hier neben der<br />

Produktion passiert und gehegt wird, als sich viele Leute vorstellen können.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


FORSCHUNG<br />

21<br />

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Pläne zu entwickeln.<br />

größere Gruppen, um machtvolle Akteure?<br />

Wie berichtet die lokale/regionale<br />

Presse über Unternehmen und Zukunftsperspektiven?<br />

Was passiert auf<br />

Facebook, Instagram, Twitter? Sind Bürgerinitiativen<br />

aktiv oder in Gründung?<br />

Auch wenn Forderungen aus der eigenen<br />

Wahrnehmung heraus beispielsweise<br />

abstrus und nicht umsetzbar erscheinen,<br />

sollten diese nicht einfach<br />

abgetan werden, da auch diese eine<br />

ungeahnte Eigendynamik entfalten können.<br />

Das Gegenüber von unternehmerischen<br />

Zielen gebetsmühlenartig überzeugen<br />

zu wollen,<br />

gilt es gerade zu<br />

vermeiden. Zuhören,<br />

einschätzen,<br />

Wünsche und Erwartungen<br />

aufnehmen<br />

und die eigene<br />

Perspektive gegebenenfalls<br />

immer<br />

wieder aufs Neue erläutern, setzt Gespräche<br />

und Diskussionen fort und<br />

bricht diese nicht ab. Auch und insbesondere<br />

bei persönlichen Angriffen gilt<br />

es, Ruhe zu bewahren und nicht mit<br />

gleicher Münze zu kontern. Professionelles<br />

Konfliktmanagement und professionelle<br />

Schulungen zum Umgang mit herausfordernden<br />

Situationen gewinnen<br />

nicht von ungefähr an Bedeutung. Es ist<br />

keine Schwäche, sich beraten zu lassen<br />

und sich weiterzubilden – ganz im Gegenteil.<br />

Sich mit unterschiedlichen Stakeholdern<br />

und deren Perspektiven auseinanderzusetzen,<br />

kann dazu beitragen,<br />

die eigene Verhandlungsposition besser<br />

„In Bezug auf Politik und Planung<br />

auf unterschiedlichen administrativen<br />

Ebenen ist ein offener<br />

Umgang mit den Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie<br />

einzufordern.“<br />

abzustecken und auszuformulieren –<br />

und so auch einzuschätzen, zu welchen<br />

Zugeständnissen sich durchgerungen<br />

werden könnte. Zielsetzungen anderer<br />

einfach die Legitimität abzusprechen,<br />

endet – es sei noch einmal auf die Überlegungen<br />

Dahrendorfs verwiesen – in<br />

einer Verhärtung von Konfliktfronten. In<br />

allen innerhalb des Forschungsvorhabens<br />

untersuchten Fällen führte das Ignorieren<br />

oder Abtun von Forderungen,<br />

die bereits öffentlichkeitswirksam artikuliert<br />

wurden, für Unternehmen nicht zum<br />

Erfolg, sondern trug eher zu einer Verschärfung<br />

von Konflikten<br />

bei. In diesem<br />

Zuge gilt es<br />

auch, bei ersten<br />

Überlegungen zu<br />

neuen Vorhaben<br />

abzuschätzen,<br />

wann über diese<br />

informiert wird:<br />

Möglichst frühzeitige Information ist zu<br />

einer gewissen „Modebegrifflichkeit“<br />

geworden (zu Bürgerbeteiligung allgemein<br />

im Überblick beispielsweise Benighaus<br />

et al. 2<strong>01</strong>6; Sommer 2<strong>01</strong>5), doch so<br />

einfach ist es für Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

mit dem Ankauf von<br />

neuen Flächen jenseits exorbitant hoher<br />

Preise und weiterer Kontextabhängigkeiten<br />

nicht. Eine Bestimmung und Zuschärfung<br />

des Informationszeitpunktes<br />

ergibt sich allerdings darüber, was unbedingt<br />

verhindert werden sollte: „Ein<br />

,Projekt-Outing‘ durch Dritte zerstört<br />

Vertrauen oder verhindert dessen Aufbau“<br />

(Bock und Reimann 2<strong>01</strong>7, S. 2;<br />

Sonderlösung für<br />

die Zerkleinerung von<br />

abrasiven Materialien<br />

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PERSPEKTIVEN


22<br />

FORSCHUNG<br />

AM ENDE DES TAGES wird alles gut? Vielleicht nicht immer, aber mit dem passenden<br />

Ansatz kann vieles gelingen. Viel Erfolg!<br />

auch Langer 2<strong>01</strong>8). Vertrauen lässt sich<br />

mit einer unbedachten Aktion handstreichartig<br />

erschüttern. Dieses erneut<br />

aufzubauen, fällt hingegen ungemein<br />

schwieriger aus (siehe unter anderem<br />

anhand des Beispiels Stromnetzausbau<br />

Weber, Kühne et al. 2<strong>01</strong>6). Eine angepasste<br />

und transparente Unternehmenskommunikation<br />

wird damit heute immer<br />

wichtiger. Auf Kommunikationsprofis zu<br />

setzen, die sich in unterschiedliche<br />

Sichtweisen „einfühlen“ können, kann<br />

helfen (beispielhaft Holemans GmbH<br />

2<strong>01</strong>7). So können auch verlässliche Partner<br />

für strategische Allianzen gefunden<br />

werden (ein Beispiel NABU et al. 2004)<br />

– denn ohne Unterstützer wird eine Konfliktregelung<br />

immer weniger denkbar. In<br />

Bezug auf die vielen Schritte eines Vorhabens<br />

von den ersten Überlegungen<br />

bis zur Umsetzung der Folgenutzung gilt<br />

es, neben wirtschaftspolitischen Belangen<br />

Bürger und insbesondere direkt betroffene<br />

Anwohner einzubinden und<br />

nicht abzuspeisen: Vor einigen Jahren<br />

reichte vielleicht noch eine Informationsveranstaltung.<br />

Heute geht es aber um<br />

Möglichkeiten von Konsultation und Kooperation,<br />

das heißt, aktiven Einbezug<br />

der Zivilgesellschaft und von Trägern<br />

öffentlicher Belange, wodurch Planungsvorhaben<br />

durchaus auch zum Vorteil<br />

unterschiedlicher Stakeholder angepasst<br />

werden können. Formelle Verfahren<br />

sind weiterhin recht starr, doch auf<br />

informeller Ebene lässt sich immer mehr<br />

ermöglichen (dazu einführend Riedel et<br />

al. 2<strong>01</strong>5). Aktives Zuhören wird zur<br />

Pflicht und zum Gebot, ebenso der Versuch,<br />

bei emotional aufgeladenen Situationen<br />

kein „Öl ins Feuer“ zu gießen, wie<br />

bereits allgemein angerissen. Auch<br />

wenn es vielleicht paradox klingt, sollte<br />

gerade Worst-practice-Beispielen Beachtung<br />

geschenkt werden: Was ist andernorts<br />

schiefgelaufen? Wann und<br />

warum eskalierte eine Situation? Wann<br />

ging es durch den Gesichtsverlust vieler<br />

bergab? Hieraus kann allgemein gelernt<br />

werden, was als „no go“ vermieden werden<br />

sollte. Good-practice-Beispiele<br />

können dagegen Mut machen, nicht zu<br />

Literatur<br />

Artukovic, A., Aschenbrand, E. & Weber, F. (2<strong>01</strong>7). Der Stein des<br />

Anstoßes – Konflikte um die Rohstoffgewinnung zwischen Wirtschaft,<br />

Gesellschaft und Planung. Zwischenergebnisse eines praxisbezogenen<br />

Forschungsvorhabens. Naturschutz und Landschaftsplanung<br />

49 (11), 348–354.<br />

Aschenbrand, E., Kühne, O. & Weber, F. (2<strong>01</strong>7). Steinharter Widerstand?<br />

Bürgerinitiativen und die Akzeptanz der Rohstoffgewinnung.<br />

GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> (2/2<strong>01</strong>7), 8–12.<br />

Bauman, Z. (1999). Unbehagen in der Postmoderne. Hamburg:<br />

Hamburger Edition.<br />

Bauman, Z. (2000). Die Krise der Politik. Fluch und Chance einer<br />

neuen Öffentlichkeit. Hamburg: Hamburger Edition.<br />

Benighaus, C., Wachinger, G. & Renn, O. (2<strong>01</strong>6). Bürgerbeteiligung.<br />

Konzepte und Lösungswege für die Praxis. Frankfurt (Main): Wolfgang<br />

Metzner Verlag.<br />

Bock, S. & Reimann, B. (2<strong>01</strong>7). Das 3 x 3 einer guten Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

bei Großprojekten. Status quo und Perspektiven.<br />

eNewsletter Netzwerk Bürgerbeteiligung: <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7. http://www.<br />

netzwerk-buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-Dokumente/newsletter_beitraege/1_2<strong>01</strong>7/nbb_beitrag_reimann_<br />

bock_170406.pdf. Zugegriffen 21.08.2<strong>01</strong>7.<br />

Dahrendorf, R. (1961). Gesellschaft und Freiheit. Zur soziologischen<br />

Analyse der Gegenwart. München: Piper.<br />

Dahrendorf, R. (1972). Konflikt und Freiheit. Auf dem Weg zur Dienstklassengesellschaft.<br />

München: Piper.<br />

Glasl, F. (2<strong>01</strong>1). Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte,<br />

Beraterinnen und Berater (10. Auflage). Bern et al.: Haupt.<br />

Holemans GmbH (Hrsg.). (2<strong>01</strong>7). Stein im Brett. Gute Gründe für<br />

eine neue Kultur des Miteinanders am Niederrhein. Rees: Selbstverlag.<br />

Kühne, O. (2006). Landschaft in der Postmoderne. Das Beispiel des<br />

Saarlandes. Wiesbaden: DUV.<br />

Kühne, O. (2<strong>01</strong>7). Zur Aktualität von Ralf Dahrendorf. Einführung in<br />

sein Werk (Aktuelle und klassische Sozial- und<br />

Kulturwissenschaftler|innen). Wiesbaden: Springer VS.<br />

Kühne, O. (2<strong>01</strong>8). „Neue Landschaftskonflikte“ – Überlegungen zu<br />

den physischen Manifestationen der Energiewende auf der Grundlage<br />

der Konflikttheorie Ralf Dahrendorfs. In O. Kühne & F. Weber<br />

(Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. 163–<strong>18</strong>6). Wiesbaden:<br />

Springer VS.<br />

Langer, K. (2<strong>01</strong>8). Frühzeitige Planungskommunikation – ein Schlüssel<br />

zur Konfliktbewältigung bei der Energiewende? In O. Kühne & F.<br />

Weber (Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. 539–556). Wiesbaden:<br />

Springer VS.<br />

Leifgen, P. (2<strong>01</strong>7). Bürgerentscheid aus heiterem Himmel – Wahlkampf<br />

für einen Steinbruch. In Holemans GmbH (Hrsg.), Stein im<br />

Brett. Gute Gründe für eine neue Kultur des Miteinanders am Niederrhein<br />

(S. 71–78). Rees: Selbstverlag.<br />

Luhmann, N. (2<strong>01</strong>7). Systemtheorie der Gesellschaft. Berlin: Suhrkamp.<br />

Mouffe, C. (2<strong>01</strong>4). Agonistik. Die Welt politisch denken (Bd. 2677).<br />

Berlin: Suhrkamp.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


FORSCHUNG<br />

23<br />

„Darauf zu hoffen, dass sich<br />

bisher immer alle Vorhaben umsetzen<br />

ließen und dies auch in<br />

der Zukunft gelingen wird, ist<br />

nur denen anzuraten, die die<br />

Herausforderung in sich zuspitzenden<br />

Konflikten suchen.“<br />

resignieren, ohne „Allheilrezepte“ bereitzustellen<br />

(dazu beispielsweise Leifgen<br />

2<strong>01</strong>7). Kommunikationsbezogen zeigen<br />

im Forschungsvorhaben untersuchte<br />

Fälle, dass noch aktiver mit regelmäßig<br />

vorgebrachten Vorwürfen (Artukovic et<br />

al. 2<strong>01</strong>7; Weber et al. 2<strong>01</strong>7) umgegangen<br />

werden sollte, ohne den eigenen Standpunkt<br />

zu verabsolutieren.<br />

Es geht eher<br />

darum, alternative<br />

Deutungsmuster<br />

zur Diskussion zu<br />

stellen und so eine<br />

andere Sicht auf die<br />

Dinge zu transportieren:<br />

Wie stark<br />

fällt Lärm im Vergleich<br />

zu sonstigem Alltagslärm aus?<br />

Wie hoch ist die Lkw-Belastung und wie<br />

ließe sich diese gegebenenfalls verringern?<br />

Welchen Nutzen generiert die<br />

Rohstoffförderung konkret vor Ort jenseits<br />

allgemein wirtschaftsbezogener<br />

Argumente? Wer sind die Gesichter hinter<br />

der Unternehmensfassade? Und wie<br />

steht es gerade auch mit der Kritik um<br />

„Natur- und Landschaftszerstörung“?<br />

Refugien für bedrohte Flora und Fauna<br />

und neue Landschaften sprechen eine<br />

andere Sprache als „Riesenlöcher“ oder<br />

„Kraterlandschaften“. Hiervon müssen<br />

sich Anwohner und Interessierte allerdings<br />

auch einen eigenen Eindruck verschaffen<br />

können – an Tagen der offenen<br />

Tür, Betriebsführungen, mit Angeboten<br />

für Schulklassen etc.<br />

In Bezug auf Politik und Planung auf<br />

unterschiedlichen administrativen Ebenen<br />

ist schließlich ein offener Umgang<br />

mit den Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

einzufordern: Egal ob die Gewinnung<br />

mineralischer<br />

Rohstoffe nun vollumfänglich<br />

als erforderlich<br />

angesehen<br />

oder eher als zu<br />

limitierend betrachtet<br />

wird – Politik<br />

muss verlässliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

schaffen, die<br />

planungsbezogen zur Anwendung kommen.<br />

Neuen Beteiligungsformaten ist<br />

mehr Raum einzuräumen, damit Bürgerbeteiligung<br />

nicht innerhalb von Verfahren<br />

ausgebremst wird. Gerade letzteren Aspekten<br />

ist in der kommenden Zeit forschungs-<br />

und anwendungsbezogen noch<br />

stärkere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

So weit, so gut. Und nun?<br />

Der Artikel erhält in einer komprimierten<br />

Version gewisse Hinweise und Denkanregungen.<br />

Hier hört es aber nicht auf.<br />

Eine Veröffentlichung der zentralen Forschungsergebnisse<br />

ist in Vorbereitung<br />

DANKSAGUNG<br />

Die Inhalte dieses Artikels basieren<br />

auf Ergebnissen eines zwischen<br />

2<strong>01</strong>5 und 2<strong>01</strong>7 durchgeführten Forschungsvorhabens.<br />

Das IGF-Vorhaben<br />

<strong>18</strong>874 N der „Forschungsgemeinschaft<br />

Mineralische Rohstoffe<br />

e.V. – MIRO“ in Köln wurde über die<br />

AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen „Otto<br />

von Guericke“ e.V.) im Rahmen des<br />

Programms der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie aufgrund eines Beschlusses<br />

des Deutschen Bundestags<br />

gefördert. Der besondere Dank<br />

der Autoren gilt den MIRO-Geschäftsführern<br />

Walter Nelles, Christian<br />

Haeser, den Mitgliedern des<br />

projektbegleitenden Ausschusses,<br />

der Redaktion GP sowie den Mitgliedern<br />

des Tübinger Projektteams für<br />

ihre Unterstützung<br />

NABU, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V., IG BCE & Industriegewerkschaft<br />

BAU. (2004). Gemeinsame Erklärung. Rohstoffnutzung in Deutschland. http://www.baustoffindustrie.de/root/img/pool/downloads/gem-rohstoff-erklaerung.pdf.<br />

Zugegriffen<br />

03.11.2<strong>01</strong>4.<br />

Reed, M. S., Graves, A., Dandy, N., Posthumus, H., Hubacek, K., Morris, J., Prell, C., Quinn,<br />

C. H. & Stringer, L. C. (2009). Who’s in and why? A typology of stakeholder analysis methods<br />

for natural resource management. Journal of Environmental Management 90, 1933–<br />

1949. DOI: 10.1<strong>01</strong>6/j.jenvman.2009.<strong>01</strong>.0<strong>01</strong>.<br />

Riedel, W., Lange, H., Jedicke, E. & Reinke, M. (Hrsg.). (2<strong>01</strong>5). Landschaftsplanung. Berlin<br />

et al.: Springer Berlin Heidelberg.<br />

Sommer, J. (Hrsg.). (2<strong>01</strong>5). Kursbuch Bürgerbeteiligung #1. Berlin: Verlag der Deutschen<br />

Umweltstiftung.<br />

Weber, F. (2<strong>01</strong>8). Von der Theorie zur Praxis – Konflikte denken mit Chantal Mouffe. In O.<br />

Kühne & F. Weber (Hrsg.), Bausteine der Energiewende (S. <strong>18</strong>7–206). Wiesbaden: Springer<br />

VS.<br />

Weber, F., Kühne, O., Jenal, C., Sanio, T., Langer, K. & Igel, M. (2<strong>01</strong>6). Analyse des öffentlichen<br />

Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungsempfehlungen<br />

für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau.<br />

Ressortforschungsbericht. https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/<br />

urn:nbn:de:0221-2<strong>01</strong>6050414038/3/BfS_2<strong>01</strong>6_3614S80008.pdf. Zugegriffen 16.10.2<strong>01</strong>7.<br />

Weber, F., Jenal, C. & Kühne, O. (2<strong>01</strong>6). Facetten und Sichtweisen zur Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe. <strong>GesteinsPerspektiven</strong> (3/2<strong>01</strong>6), 42–47. https://www.yumpu.com/de/<br />

document/view/55524914/gp-gesteinsperspektiven-03–16. Zugegriffen 06.06.2<strong>01</strong>6.<br />

Weber, F., Jenal, C. & Kühne, O. (2<strong>01</strong>7). Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe als landschaftsästhetische<br />

Herausforderung. Eine Annäherung aus sozialkonstruktivistischer<br />

Perspektive. In O. Kühne, H. Megerle & F. Weber (Hrsg.), Landschaftsästhetik und Landschaftswandel<br />

(S. 245–266). Wiesbaden: Springer VS.<br />

und wird in der ersten Jahreshälfte beim<br />

Verlag Springer VS in der Reihe Raum-<br />

Fragen erscheinen. Eine ausführliche<br />

Handreichung wurde ebenfalls durch<br />

das Forschungsteam erarbeitet, die derzeit<br />

als Publikation für die Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie vorbereitet wird.<br />

Um veränderten Planungsrahmenbedingungen<br />

nachzugehen, wurde ein AiF-<br />

Folgeprojekt, das in den Jahren 2<strong>01</strong>8 bis<br />

2020 umgesetzt wird, erfolgreich auf den<br />

Weg gebracht<br />

Ein Beitrag von Dr. Florian Weber und<br />

Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne, Eberhard Karls<br />

Universität Tübingen, SRE – Stadt- und<br />

Regionalentwicklung<br />

www.geo.uni-tuebingen.de/sre<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


24<br />

FORSCHUNG<br />

EU-PROJEKT IN REFERENZGEBIETEN<br />

Die Zukunft der Rohstofferkundung in Europa<br />

ROHSTOFFERKUNDUNG aus der Luft. Hubschrauber sind eine der Plattformen für innovative<br />

Technologien, die das Projekt Infact nutzt. Foto: Robert Zimmermann<br />

Europa soll attraktiver für die Erkundung<br />

von Rohstoffen werden. Dazu wollen<br />

Partner aus Forschung und Industrie innovative<br />

Technologien entwickeln und<br />

unter realitätsnahen Bedingungen testen.<br />

Zu diesem Zweck sollen drei europäische<br />

Referenzgebiete in Deutschland<br />

(Geyer), Finnland (Sakatti) und Spanien<br />

(Gerena, Minas de Ríotinto) etabliert<br />

werden. Dafür investiert die EU in den<br />

nächsten drei Jahren rund 5,6 Mio. Euro<br />

in das neue Forschungsprojekt „Infact“<br />

(Innovative, Non-Invasive and Fully Acceptable<br />

Exploration Technologies), in<br />

dem sich 17 Partner aus sieben Ländern<br />

zusammengeschlossen haben. Koordiniert<br />

wird das Vorhaben durch das Helmholtz-Institut<br />

Freiberg für Ressourcentechnologie<br />

(HIF) am Helmholtz-Zentrum<br />

Dresden-Rossendorf.<br />

Da der Erfolg neuer Erkundungsprojekte<br />

zunehmend auch davon abhängt,<br />

ob es gelingt, möglichst viele Interessengruppen<br />

aus der Zivilgesellschaft einzubinden,<br />

vereint Infact Partner aus Wissenschaft<br />

und Forschung, Industrie,<br />

staatlichen Behörden und gemeinnützigen<br />

Organisationen mit Bevölkerungsgruppen,<br />

die von Exploration betroffen<br />

sind.<br />

Ziel ist, Europa als Standort für aktive<br />

Rohstofferkundung wieder attraktiv zu<br />

machen und dadurch auch langfristig zu<br />

einer sicheren Versorgung der EU mit<br />

Ressourcen beizutragen. Denn obwohl<br />

der Kontinent einer der größten Nutzer<br />

von metallischen und mineralischen<br />

Rohstoffen ist und auf eine lange Bergbaugeschichte<br />

zurückblickt, wird die<br />

Erkundung neuer Lagerstätten durch<br />

soziale, politische und technische Hürden<br />

erschwert. Diese Herausforderungen<br />

wollen die Projektbeteiligten in Angriff<br />

nehmen.<br />

Infact teilt sich dazu in die drei Säulen<br />

Dialog, Innovation und Reform auf. Mit<br />

der Säule „Dialog“ ist das Ziel verbunden,<br />

die gesellschaftliche Akzeptanz für<br />

moderne Erkundung zu steigern. Bei der<br />

Säule „Innovation“ geht es um eine neue<br />

Generation von Methoden und Prozessen<br />

in der Exploration. Diese verringern<br />

die Eingriffe in den Boden und stoßen<br />

gleichzeitig in neue Dimensionen vor.<br />

Dazu sollen zum Beispiel Multisensor-<br />

Drohnen zum Einsatz kommen, die unterschiedliche<br />

Messsensoren miteinander<br />

kombinieren, sodass mehr mineralogische<br />

Informationen als bisher gleichzeitig<br />

gewonnen werden können.<br />

Um die neuen Methoden unter realitätsnahen<br />

Bedingungen zu testen sowie<br />

ihre Leistungsfähigkeit im Vergleich mit<br />

klassischen Verfahren zu bewerten, werden<br />

die drei durch aktiven oder historischen<br />

Bergbau gekennzeichneten europäischen<br />

Referenzgebiete eingerichtet.<br />

Die Technologien werden dort von Helikoptern,<br />

Flugzeugen und Drohnen aus<br />

zum Einsatz kommen. Nach Projektabschluss<br />

sollen die Gebiete für die globale<br />

Industrie langfristig zugänglich sein,<br />

um neue Explorationstechnologien zertifizieren<br />

zu lassen. Ein Verfahren dafür<br />

soll im Rahmen von Infact aufgebaut<br />

werden.<br />

Das deutsche Projekt mit einer langen<br />

Bergbautradition (bekannt sind Vorkommen<br />

an Zinn, Zink, Wolfram, Molybdän,<br />

Kupfer, Eisen, Silber und Indium) repräsentiert<br />

die Region Mitte. In dessen Zentrum<br />

liegt die Kleinstadt Geyer im Erzgebirge.<br />

Aufbauend auf dem Dialog mit der<br />

Bevölkerung sowie der Erforschung<br />

neuer Technologien soll in der Säule<br />

„Reform“ ein Wegweiser für moderne<br />

Exploration erstellt werden, der unter<br />

anderem einen Handlungsleitfaden für<br />

die Politik enthält, mit dem Ziel, Europa<br />

für Bergbau und Investoren attraktiv zu<br />

machen.<br />

www.hzdr.de/infact<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


Abbruchtechnik,<br />

Gewinnung und Recycling<br />

D i e A B Z - F a c h b e i l a g e n 2 0 1 8<br />

1/1 Gipo<br />

F A C H B E I L A G E N<br />

Abbruchtechnik<br />

❯ ABZ-Ausgabe 24/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 15.06.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: 12.06.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 06.06.2<strong>01</strong>8<br />

❯ ABZ-Ausgabe 38/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 21.09.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: <strong>18</strong>.09.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 12.09.2<strong>01</strong>8<br />

❯ ABZ-Ausgabe 49/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 07.12.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: 04.12.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 28.11.2<strong>01</strong>8<br />

F A C H B E I L A G E N<br />

Gewinnung und Recycling<br />

❯ ABZ-Ausgabe 25/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 22.06.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: 19.06.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 13.06.2<strong>01</strong>8<br />

❯ ABZ-Ausgabe 39/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 28.09.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: 25.09.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 19.09.2<strong>01</strong>8<br />

❯ ABZ-Ausgabe 50/2<strong>01</strong>8<br />

Er schei nungs ter min: 14.12.2<strong>01</strong>8<br />

An zei gen schluss: 11.12.2<strong>01</strong>8<br />

Red ak tions schluss: 05.12.2<strong>01</strong>8<br />

Wo chen zeitung für das ge sam te Bau we sen<br />

KONTAKT<br />

ABZ-Redaktion: Tel. (05 11) 6 74 08-60/61/62/64/68 · Fax (05 11) 6 74 08-53 · E-Mail: abz-bachmann@patzerverlag.de<br />

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26<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& PARTNERSCHAFTEN<br />

Freundliche Übernahme vergrößert Portfolio und Know-how<br />

GEMEINSAME FREUDE: HS-Schoch-Geschäftsführer<br />

Marcel Schoch (l.) und Hermann<br />

Schoch (r.) mit bsg-Geschäftsführer<br />

Thomas Lang. Foto: HS-Schoch<br />

Die in Eglhausen nahe München ansässige<br />

bsg GmbH ist ein 1979 gegründeter<br />

Familienbetrieb, der sich mit Baumaschinenzubehör,<br />

Schnellwechselsystemen,<br />

Sonderfertigungen, Reparaturen<br />

und Verschleißteilen einen Namen gemacht<br />

hat. Daneben betreibt das Unternehmen<br />

einen Mietpark, in dem neben<br />

eigenen Produkten auch spezielle Anbaugeräte<br />

für Abbrucharbeiten zur Verfügung<br />

stehen. Zum Jahreswechsel übernahm<br />

die HS-Schoch-Gruppe 100 % der<br />

bsg sowie zeitgleich auch Teile der angegliederten<br />

BAS GmbH (Bavaria Abbruchgeräte<br />

Service). Mit diesen beiden Firmen<br />

baut HS-Schoch sein Angebot nunmehr<br />

nochmals aus. Neben Standards wie Verkauf,<br />

Service, Regeneration und Instandhaltung<br />

von Baumaschinenzubehör, die<br />

längst als Schoch-Kernkompetenzen<br />

gelten, bereichern spezielle Abbruchgeräte<br />

und neue Produkte wie die patentierte<br />

ORO-Hochkippschaufel mit Drehmotor<br />

das Sortiment.<br />

Senior-Geschäftsführer Hermann<br />

Schoch zum Deal: „Die ganze Schoch-<br />

Gruppe freut sich, die bsg GmbH mit<br />

ihrem Geschäftsführer Thomas Lang an<br />

Bord zu haben. Wir sind uns sehr sicher,<br />

dass dieser Zukauf ein Vorteil für uns<br />

alle, ganz besonders aber für unsere<br />

Kunden sein wird. Neben den neuen<br />

Produkten und dem Mietpark der bsg<br />

ergeben sich Vorteile aus diesem weiteren<br />

Standort. Wir sind deutschlandweit<br />

nunmehr mit vier Werken vertreten.<br />

Diese produzieren nicht nur, sondern<br />

sind auch Anlaufstellen für all unsere<br />

Dienstleistungen. Das bedeutet, dass<br />

wir auch bei ‚Notfällen‘ in der Nähe sind.<br />

Und genau das ist der Service, den unsere<br />

Kunden wünschen und den wir garantieren<br />

wollen.“<br />

www.hs-schoch.de<br />

Unter einem Dach<br />

Zum Jahreswechsel verkaufte der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Ernst<br />

Prost seine Liqui-Moly-Unternehmensanteile<br />

an die Würth-Gruppe. Damit soll der<br />

Fortbestand von Liqui Moly und Méguin<br />

für die Zukunft sichergestellt werden.<br />

Prost begründete seine Entscheidung<br />

mit dem Wunsch, Mitarbeiter und<br />

Unternehmen auch in Zukunft versorgt<br />

zu wissen. Zur Würth-Gruppe, die seit<br />

fast 20 Jahren stiller Teilhaber bei Liqui<br />

Moly ist, besteht zudem eine lange Beziehung.<br />

Zwar ist sie mit über 70.000<br />

Mitarbeitern und 12,5 Mrd. Euro Umsatz<br />

ungleich größer, aber gleichfalls ein Familienunternehmen,<br />

was Prost in seiner<br />

Entscheidung bestärkte.<br />

Abgesehen vom Eigentümerwechsel<br />

soll sich nichts ändern. Liqui Moly bleibt<br />

auch weiterhin ein eigenständiges Unternehmen<br />

innerhalb der Würth-Gruppe,<br />

Ernst Prost bleibt Geschäftsführer<br />

und auch für die Beschäftigten ändert<br />

sich nichts.<br />

www.liqui-moly.de<br />

Händler in Mittelhessen<br />

Seit Mitte 2<strong>01</strong>7 ist Andreas<br />

Söhnel Hyundai-<br />

Händler für das Gesamtprogramm<br />

der Marke.<br />

Das in Buseck bei Gießen<br />

ansässige und 1983<br />

gegründete Baumaschinen<br />

Handels- und Serviceunternehmen<br />

Roth +<br />

Söhnel GmbH ist aus der<br />

Niederlassung eines<br />

ehemaligen größeren<br />

Baumaschinenhändlers<br />

hervorgegangen.<br />

Das Verkaufsgebiet<br />

IN SZENE GESETZT: Die Roth + Söhnel GmbH ist seit<br />

einigen Monaten Repräsentant für das Hyundai-Vollprogramm<br />

in Mittelhessen. Foto: Roth+Söhnel<br />

umfasst rund 70 km Luftlinie um den Firmenstandort und wird im Westen von<br />

Limburg, im Süden von Frankfurt, im Osten von Fulda und im Norden von<br />

Frankenberg/Eder begrenzt. Die Entscheidung zur Zusammenarbeit verdichtete<br />

sich nach Kontakten auf der Bauma 2<strong>01</strong>6. Anschließend konkretisierten<br />

sich die Verhandlungen der Partner. Überzeugt hatte Geschäftsführer Andreas<br />

Söhnel unter anderem die Online-Anbindung an das Hyundai-Ersatzteilsystem<br />

und die umfassende Unterstützung und Schulung der Mitarbeiter auf die unterschiedlichen<br />

Gerätetypen.<br />

www.hyundai.eu<br />

www.rs-baumaschinen.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


AKTUELL<br />

27<br />

Systematisch geteilte Verantwortung<br />

Seit 1. Januar 2<strong>01</strong>8 ist die Atlas Copco<br />

Hydraulic Attachment Tools Division Teil<br />

von Epiroc. Gemäß der Planung wird<br />

Atlas Copco dieses Unternehmen Mitte<br />

2<strong>01</strong>8 ausgliedern und dann alle Produkte<br />

der Division mit dem Epiroc-Produktbranding<br />

ausliefern.<br />

Für die Hydraulic Attachment Tools<br />

Divison wird sich außer der Marke nichts<br />

verändern. Die Produkte werden an den<br />

gleichen Standorten produziert, von den<br />

gleichen R&D-Teams entwickelt und den<br />

bekannten Vertriebsmitarbeitern vermarktet.<br />

Die Division produziert und vermarktet<br />

ein Produktsortiment von 100<br />

verschiedenen hydraulischen Anbaugeräten<br />

für Bagger, darunter mit dem HB<br />

10000 den größten in Serie gefertigten<br />

Hydraulikhammer der Welt.<br />

Die Zustimmung der Aktionäre 2<strong>01</strong>8<br />

vorausgesetzt, wird sich Atlas Copco<br />

somit in zwei separate globale Unternehmensgruppen<br />

aufteilen: Atlas Copco<br />

fokussiert die Industrie und Epiroc die<br />

Sektoren Bergbau, Infrastruktur sowie<br />

natürliche Ressourcen.<br />

www.atlascopco.com<br />

www.epiroc.com<br />

OPTIMISTISCH: Goran Popovski, President<br />

Hydraulic Attachment Tools Division, sieht<br />

positive Effekte. Foto: AtlasCopco<br />

60 – 20 – 2<strong>01</strong>8<br />

Drei gute Gründe für ein Treffen<br />

Das alte Jahr Revue passieren lassen,<br />

sich für gute Zusammenarbeit bedanken<br />

und einen Blick in die nähere Zukunft<br />

der Branche riskieren: Rund 100<br />

Gäste aus Mitgliedsunternehmen und<br />

Partnerverbänden sowie zahlreiche<br />

Behördenvertreter aus allen Teilen des<br />

Verbandsgebietes fanden sich dafür<br />

Anfang Januar in Leipzig zum Neujahrsempfang<br />

des Unternehmerverbandes<br />

Mineralische Baustoffe<br />

(UVMB) ein.<br />

Darüber hinaus gab es in diesem<br />

Jahr noch einen besonderen Anlass für<br />

das erste Stelldichein der Saison, denn<br />

der Verband feierte gleichzeitig auch<br />

das 20-jährige Dienstjubiläum und den<br />

60. Geburtstag seines Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Steffen Wiedenfeld.<br />

Und so ließen sich viele Unternehmer,<br />

aktuelle und ehemalige Verbandskollegen<br />

sowie langjährige Wegbegleiter<br />

nicht die Gelegenheit entgehen, persönlich<br />

und herzlich zu diesen Meilensteinen<br />

zu gratulieren.<br />

Die Auftragslage für die heimische<br />

Baustoffindustrie habe sich im vergangenen<br />

Jahr sowohl regional als auch in<br />

Bezug auf die verschiedenen Baustoffsparten<br />

durchaus unterschiedlich<br />

gestaltet, insgesamt jedoch weitestgehend<br />

positiv entwickelt, resümierte der<br />

UVMB-Vorstandsvorsitzende Michael<br />

Müller in seiner Ansprache die vergangenen<br />

Monate. Dieser Aufwärtstrend<br />

werde sich auch 2<strong>01</strong>8 seiner Einschätzung<br />

nach fortsetzen. Zugleich unterstrich<br />

Müller die Notwendigkeit einer<br />

gemeinsamen, starken Interessenvertretung<br />

durch den Verband und dankte<br />

allen Verbandsmitarbeitern für den geleisteten<br />

Einsatz im vergangenen Jahr.<br />

Für 2<strong>01</strong>8 steht erneut viel Einsatz<br />

auf der Tagesordnung. So wartet der<br />

Terminkalender wieder mit einem breit<br />

gefächerten Angebot an Schulungen,<br />

Tagungen und Seminaren für Unternehmer<br />

und ihre Mitarbeiter auf. Es gilt<br />

zudem, sich in den technischen Gremien<br />

weiterhin aktiv einzubringen und<br />

den Dialog mit Genehmigungsbehörden<br />

und der breiten Öffentlichkeit zu<br />

verstärken. Insbesondere gilt es, Lösungswege<br />

aus dem Fachkräftemangel<br />

der Branche heraus zu finden.<br />

www.uvmb.de<br />

AUFTAKT UND ZWISCHENBILANZ(EN): Beim Neujahrsempfang des UVMB würdigten Gäste und Gastgeber nicht nur ihre erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit, sondern auch die Stärke der aus einstmals drei kleineren Verbänden geschmiedeten Kraft UVMB sowie das<br />

20-jährige Dienstjubiläum und den 60. Geburtstag von Hauptgeschäftsführer Dr. Steffen Wiedenfeld (Foto r., l.). Alle Aspekte wurden<br />

von Michael Müller und weiteren Rednern gewürdigt. Fotos: Michael Schlutter/PR Fakt<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


28<br />

AKTUELL<br />

PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />

Award und ein Platz im Museum<br />

Case erhielt in der Kategorie „Industriedesign“ den renommierten<br />

Good Design Award des Chicago Athenaeum: Museum of Architecture<br />

and Design und European Centre for Architecture Art Design and<br />

Urban Studies.<br />

Speziell galt der Preis den Radladern der G-Serie – der jüngsten<br />

Generation dieser Maschinenbaureihe. Diese sind mit neu entwickelter<br />

Kabine und einem revolutionären Frontscheiben-Design erhältlich.<br />

Das Besondere daran ist die Rundumsicht: Die einteilige Frontscheibe<br />

ermöglicht eine ungehinderte Sicht nach vorn, während mehrere<br />

konvexe Rückspiegel, eine Rückfahrkamera, eine schlanke Motorhaube<br />

und eine Heckscheibenheizung für hervorragende Sicht nach<br />

hinten sorgen. Als Gewinner des Awards wird das Radlader-Design<br />

der Case-G-Serie nun in die ständige Sammlung des Museums aufgenommen.<br />

www.casece.com.<br />

RUNDUMBLICK: Case erhielt für seine Radlader der G-Serie den Good<br />

Design Award. Foto: Case<br />

Bestwerte bei<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen<br />

MIRO und der BG RCI zur Initiative „Vision<br />

Zero. Null Unfälle. Gesund arbeiten“ wurden anlässlich<br />

der Protect am 14. November 2<strong>01</strong>7 in Bamberg<br />

auch die Preisträger der MIRO-Arbeitssicherheitswettbewerbe<br />

ausgezeichnet. Rund 350 Arbeitsschutzverantwortliche<br />

aus allen Branchen der bei<br />

der BG RCI versicherten Unternehmen ließen sich<br />

von Walter Nelles, stellv. MIRO-Hautgeschäftsführer,<br />

über den jährlich durchgeführten Wettbewerb<br />

und das Meldeprozedere informieren.<br />

Die jährlich erhobene Unfallstatistik mit kombiniertem<br />

Arbeitssicherheitswettbewerb ist eine der<br />

zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen, die MIRO<br />

für die Mitgliedsunternehmen bereithält, um die betriebliche<br />

Sicherheitsarbeit zu verbessern. Relevant<br />

für den Arbeitssicherheitswettbewerb ist ein errechneter<br />

Sicherheitsindex, der als Maßzahl die geleisteten<br />

Arbeitsstunden den eingetretenen Unfällen<br />

gegenüberstellt.<br />

Insgesamt nahmen 300 Unternehmen aus der<br />

Gesteinsindustrie an beiden Wettbewerben in 2<strong>01</strong>7<br />

teil, <strong>18</strong>3 davon waren komplett unfallfrei. Neben den<br />

jeweils sechs verliehenen Urkunden in Gold, Silber<br />

und Bronze pro Gesteinssparte (Kies und Sand<br />

sowie Naturstein gelten als jeweils eine Kategorie),<br />

die auf der Protect verliehen wurden, erhielten etwa<br />

weitere 50 Unternehmen Belobigungen für jeweils<br />

drei, fünf und sieben Jahre Unfallfreiheit in Folge.<br />

ww.bv-miro.org<br />

ONLINE-SHOP<br />

Erleichterung für Eidgenossen<br />

Atlas Copco ist in der Schweiz mit einem eigenen Shop online<br />

gegangen. Schweizer Kunden können ab sofort leichte Verdichtungsgeräte,<br />

Bauwerkzeuge sowie Maschinen für die Betonbearbeitung<br />

auf Deutsch, Französisch und Italienisch direkt online<br />

bestellen. Der Fokus liegt auf Maschinen, die sich schnell und<br />

problemlos per Spedition versenden lassen wie Vibrationsstampfer,<br />

Rüttelplatten, Betonrüttler und Drucklufthämmer. Künftig sollen<br />

auch in weiteren mitteleuropäischen Ländern Internetshops<br />

eingerichtet werden.<br />

www.atlascopco-shop.ch<br />

SCHWEIZER ENDKUNDEN können ab sofort online<br />

Werkzeuge und Maschinen bestellen. Foto: Atlas Copco<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


AKTUELL<br />

29<br />

Mehrfach ausgezeichnete Designqualität<br />

PREISTRÄGER HOCH ZWEI: Der Telelader T46-7 und die XPower-Großradlader gewannen den German Design Award 2<strong>01</strong>8. Fotos:Liebherr<br />

Liebherr konnte sich für den Telelader<br />

T46-7 und seine Radlader L 550 bis L 586<br />

XPower jeweils den German Design<br />

Award 2<strong>01</strong>8 in der Kategorie „Excellent<br />

Product Design“ sichern. Optimale Sichtverhältnisse<br />

und der dynamische Auftritt<br />

des Teleladers sowie das intelligente und<br />

funktionale Design der XPower-Radlader<br />

überzeugten die Expertenjury.<br />

Der German Design Award zählt zu<br />

den anerkanntesten Design-Wettbewerben<br />

weltweit. In einer zweitägigen Jurysitzung<br />

wurden über 5000 Einreichungen<br />

begutachtet. Mit dem T46-7 siegte eines<br />

der acht neuen Liebherr-Teleskopladermodelle,<br />

die es ab sofort in insgesamt 26<br />

unterschiedlichen Varianten gibt.<br />

Für die neueste Generation der großen<br />

Radlader von Liebherr ist der German<br />

Design Award nach iF und Red Dot<br />

bereits der dritte renommierte Design-<br />

Preis in der Trophäensammlung. Bei der<br />

Designentwicklung standen neben<br />

einem kraftvollen Erscheinungsbild vor<br />

allem Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit<br />

im Fokus, unterstützt<br />

durch dynamische Proportionen und<br />

moderne Formensprache – konsequent<br />

umgesetzt vom Hubgerüst über die<br />

Komfortkabine bis zum Heck. Die Silhouette<br />

wirkt kompakt und die Maschinen<br />

vermitteln bereits im Stand Dynamik<br />

und Kraft. Die taillierte Motorhaube<br />

schafft ideale Sichtverhältnisse nach<br />

hinten und erhöht die Sicherheit im Nahbereich<br />

des Radladers. Schwere Komponenten<br />

wie der Motor finden ganz<br />

hinten im Heck Platz. So kann auf zusätzlichen<br />

Ballast verzichtet werden.<br />

Diese ideale Gewichtsverteilung führt zu<br />

hohen Kipplasten und zu mehr Umschlagleistung<br />

pro Betriebsstunde. So<br />

paart sich Optik auch ideal mit Leistung.<br />

www.liebherr.com<br />

Bestes deutsches Serviceteam<br />

Das Scania-Team München wurde nach<br />

dem siegreichen Abschneiden 2<strong>01</strong>5 erneut<br />

zum besten deutschen Serviceteam<br />

gekürt. Beim aktuellen Top-Team-<br />

Wettbewerb überzeugten die Oberschleißheimer<br />

mit der besten Performance<br />

und qualifizierten sich für das<br />

europäische Finale in Italien. Die Entscheidung<br />

fällt im Wettstreit mit anderen<br />

nationalen Scania-Top-Teams im April<br />

2<strong>01</strong>8 in Trient. Sind sie dort erfolgreich,<br />

schaffen sie den Sprung ins Weltfinale.<br />

Für die deutschen Serviceteams hatte<br />

der Wettbewerb bereits im April 2<strong>01</strong>7<br />

begonnen. Insgesamt 60 Werkstatt-<br />

Teams haben sich seitdem online durch<br />

100 Fragen gearbeitet. Schließlich traten<br />

die Spitzenreiter aus zehn deutschen,<br />

fünf österreichischen und fünf Schweizer<br />

Top-Teams zum Länderfinale in Koblenz<br />

an. Auf den zweiten Platz kam das Team<br />

von Scania Stuttgart/Möglingen, den<br />

dritten konnte sich das Team von Motoren<br />

Bader in Neustadt sichern.<br />

www.scania.de<br />

WIEDERHOLUNG: Das Münchner<br />

Werkstatt-Team um Teamleiter Daniel<br />

Bratzler hat sich für die europäische<br />

Entscheidung in Trient qualifiziert.<br />

Foto: Scania<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


30<br />

AKTUELL<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Hauptamtliches Zweigespann<br />

Dr. Markus Röhl und Manuel Sedlak übernahmen<br />

zum 1. Dezember 2<strong>01</strong>7 die Geschäftsführung<br />

der Flächenagentur Baden-Württemberg<br />

GmbH. Die bisherigen<br />

Geschäftsführer Thomas Beißwenger,<br />

Manfred Fehrenbach und Bernhard Kübler<br />

hatten die Flächenagentur seit Gründung<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>0 bislang ehrenamtlich aufgebaut<br />

und geführt. Mit der personellen Änderung<br />

in der Führungsspitze soll die dynamische<br />

Entwicklung der letzten Jahre<br />

kontinuierlich fortgesetzt und der erfolgreich<br />

eingeschlagene Weg fortgeführt werden.<br />

Manuel Sedlak ist seit Gründung der<br />

Flächenagentur dabei und bereits seit<br />

2<strong>01</strong>4 auch als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

tätig. Dr. Markus Röhl wechselte von<br />

der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt<br />

Nürtingen-Geislingen (HfWU), wo er Forschungsreferent<br />

am Institut für Landschaft<br />

und Umwelt (ILU) war, zur Flächenagentur.<br />

Beide bringen umfangreiche Erfahrungen<br />

in den Bereichen Eingriffsregelung, Ökokonto,<br />

Genehmigungsmanagement und<br />

Landschaftsplanung mit. Mit dem Biologen<br />

Dr. Markus Röhl und dem Wirtschaftsjuristen<br />

Manuel Sedlak ist bewusst weiterhin<br />

ein interdisziplinäres Team am Start.<br />

Als geschäftsführende Gesellschafter<br />

werden Thomas Beißwenger (GF Steine<br />

und Erden Service Gesellschaft SES),<br />

Manfred Fehrenbach (GF Stiftung Naturschutzfonds)<br />

und Bernhard Kübler (GF<br />

Landsiedlung Baden-Württemberg) nach<br />

wie vor persönlich die Entwicklung der Flächenagentur<br />

in der Gesellschafterversammlung<br />

begleiten.<br />

www.flaechenagentur-bw.de<br />

ADDIERTE KOMPETENZ: Dr. Markus Röhl<br />

und Manuel Sedlak bilden die gemeinsame<br />

Geschäftsführung der Flächenagentur Baden-<br />

Württemberg. Foto: Flächenagentur<br />

Neues Jahr – neuer Chef<br />

Seit Januar 2<strong>01</strong>8 ist<br />

Marco Reichwein Geschäftsführer<br />

bei der<br />

Schmitz-Cargobull-<br />

Tochtergesellschaft<br />

Schmitz Cargobull<br />

Telematics GmbH.<br />

Reichwein war nach<br />

seinem Studium der<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

in verschiedenen<br />

Unternehmen der<br />

Fahrzeugbranche als<br />

Sales & Marketing Director<br />

sowie als Ge-<br />

NEU BESETZT: Marco Reichwein ist<br />

Geschäftsführer der Schmitz Cargobull schäftsführer tätig.<br />

Telematics GmbH. Foto: Schmitz Cargobull<br />

Karl-Heinz Neu, bisheriger<br />

Geschäftsführer<br />

bei Schmitz Cargobull Telematics, baut als<br />

neuer Geschäftsführer der einhundertprozentigen<br />

Tochtergesellschaft „Kubikx“ das neue Geschäftsfeld<br />

„Digital Business“ auf, um die digitale Transformation<br />

in der Logistik- und Transportbranche<br />

mitzugestalten.<br />

www.cargobull.com<br />

FÜHRUNGS-TRIO: Andreas Klottka, Franz-W. Aumund und Jens Müller<br />

leiten die Aumund Fördertechnik GmbH (v.l.). Foto: Aumund<br />

Geschäftsführer Finanzen & Co.<br />

Seit Oktober 2<strong>01</strong>7 ist Jens Müller neuer kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der Aumund Fördertechnik GmbH in Rheinberg. Müller ist für<br />

die Bereiche Finanzen, Controlling, IT, Personalmanagement, Allgemeine<br />

Verwaltung, Einkauf und Produktion verantwortlich. Er bildet<br />

mit Robert Gruss (Vertrieb, Service, Technik sowie F&E) die Geschäftsführung<br />

der Aumund Fördertechnik GmbH. Nach wie vor in<br />

der Geschäftsführung vertreten ist Gesellschafter Franz-W. Aumund.<br />

Müller übernimmt die Aufgaben von Andreas Klottka, der zusätzlich<br />

zu der Geschäftsführung der Aumund Holding B.V. nach dem<br />

Ausscheiden von Dr. Volker Brandenburg interimsmäßig auch die<br />

kaufmännische Geschäftsführung der Aumund Fördertechnik GmbH<br />

übernommen hatte.<br />

www.aumund.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


QUALITÄT MACHT DEN<br />

UNTERSCHIED<br />

34 Service-Standorte<br />

in Nordeuropa<br />

Transportbänder<br />

LUWITAN® Verschleißschutz<br />

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einfach, selber reparieren<br />

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Wasserstrahlzuschnitte<br />

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5.000 Artikel – täglicher,<br />

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32<br />

AKTUELL<br />

JUBILÄEN<br />

Der Firmengründer feierte schon mal vor<br />

Der Baumaschinenhändler und Systempartner<br />

Kiesel steuert auf sein 60-jähriges<br />

Jubiläum im kommenden Herbst zu. Das<br />

erfolgreiche mittelständische Unternehmen<br />

mit knapp 1000 Mitarbeitern und<br />

einem in Deutschland flächendeckenden<br />

Vertriebs- und Servicenetz startete<br />

vor knapp 60 Jahren als Zwei-Mann-<br />

Betrieb mit einer Servicestation für<br />

Fuchs, die Helmut Kiesel mit seiner Frau<br />

Christa 1958 gründete und kontinuierlich<br />

ausbaute.<br />

Am 19. November konnte der überaus<br />

rüstige Firmengründer und Visionär Helmut<br />

Kiesel seinen 85.Geburtstag feiern.<br />

Noch immer ist er jeden Tag in der Firma<br />

oder bei seinen Kunden anzutreffen,<br />

auch wenn er die Leitung des Unternehmens<br />

schon vor knapp 30 Jahren in die<br />

Hände seiner Söhne übergeben hat, die<br />

es mit gleichem Engagement wie ihr<br />

Vater zu einem mittlerweile europaweit<br />

agierenden Händler, Systempartner und<br />

Hersteller von Sonderlösungen ausgebaut<br />

haben. Nach wie vor betreut Helmut<br />

Kiesel als Vertriebsspezialist im Umschlag<br />

zahlreiche Kunden vor allem in<br />

Süddeutschland, Österreich und der<br />

Schweiz, viele von ihnen bereits in der<br />

zweiten und dritten Generation. Der Se-<br />

HELMUT KIESEL feierte im November 2<strong>01</strong>7<br />

seinen 85. Geburtstag. Im Herbst folgt das<br />

60. Jubiläum des von ihm gegründeten Unternehmens.<br />

Foto: Kiesel<br />

nior und Gründer ist als wahres Urgestein<br />

der Branche bekannt.<br />

Dass er aus der kleinen Servicestation<br />

für die blauen Umschlagmaschinen<br />

zunächst einen starken regionalen<br />

Händler machen konnte, der mit neuen<br />

und gebrauchten Bau- und Umschlagmaschinen<br />

erfolgreich handelte, ist nicht<br />

nur seinem Fleiß, seiner Durchsetzungsfähigkeit<br />

und zahlreichen positiven Unternehmensentscheidungen<br />

geschuldet,<br />

sondern vor allem seiner Einstellung<br />

gegenüber den Kunden. Er betreut sie<br />

mit Engagement und Herzblut. Seine<br />

Stärke liegt vor allem auch darin, den<br />

Menschen genau zuzuhören und ihnen<br />

die genau passende Lösung für ihre Anforderungen<br />

anzubieten. So empfiehlt er<br />

auch mal eine kleinere und günstigere<br />

Maschine, als dem Kunden vorschwebt,<br />

wenn er überzeugt ist, damit die praktikabelste<br />

und wirtschaftlichste Lösung<br />

für ihn gefunden zu haben. Um den Bedarf<br />

der Anwender zu entschlüsseln,<br />

spricht Helmut Kiesel auch mit all jenen,<br />

die in einem Unternehmen mit den Maschinen<br />

zu tun haben: er kennt die Maschinenführer<br />

ebenso wie die Geschäftsführer<br />

und Einkäufer. Helmut<br />

Kiesel hat auf seine ganz eigene, zugewandte<br />

Weise Systempartnerschaft<br />

schon gelebt, lange bevor der Begriff<br />

geprägt wurde. Auch noch nach über<br />

sechs Jahrzehnten im Berufsleben zieht<br />

Helmut Kiesel sehr viel Freude und Erfüllung<br />

aus seiner Arbeit und wird daher<br />

auch weiterhin mit großem Engagement<br />

für seine Kunden da sein.<br />

www.kiesel.net<br />

RUNDER GEBURTSTAG<br />

Sechs Jahrzehnte vollendet<br />

Claus Weyers, Hauptgeschäftsführer<br />

des Arbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft<br />

des Saarlandes (AGV Bau),<br />

vollendete am 1. Dezember 2<strong>01</strong>7 sein<br />

60. Lebensjahr.<br />

Weyers trat bereits nach Abschluss<br />

seines Studiums im August 1986 als<br />

Jurist im Bereich Arbeits-, Sozial- und<br />

Gewerberecht in die Dienste des AGV<br />

Bau Saar ein. Im Jahr 20<strong>01</strong> übernahm<br />

er die Leitung der Abteilung Recht und<br />

CLAUS WEYERS gilt bei Regierung,<br />

Politik und Presse als stets lösungsorientierter,<br />

verlässlicher und belastbarer<br />

Gesprächspartner. Foto: AGV<br />

Sozialpolitik und wurde gleichzeitig<br />

zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer<br />

ernannt. Sein Hauptaugenmerk<br />

und sein Engagement gelten<br />

stets der Beratung und Vertretung<br />

„seiner“ Mitgliedsunternehmen. 2<strong>01</strong>0<br />

wurde er schließlich zum Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes bestellt.<br />

In dieser Funktion betreut er auch geschäftsführend<br />

diverse Bauinnungen<br />

sowie den Verband der Baustoffindustrie<br />

Saarland, VBS. Speziell in dieser<br />

Funktion ist er auch GP-Lesern bestens<br />

bekannt.<br />

www.bau-saar.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


AKTUELL<br />

33<br />

GÜTESIEGEL<br />

Zertifizierte Nachhaltigkeit<br />

NACHHALTIGKEITSSIEGEL: Die CSC-Zertifikate Bronze, Silber<br />

und Gold. Platin wird in der Version 1.0 des Systems noch nicht<br />

vergeben. Foto: CSC<br />

Betonhersteller, Zementhersteller und Produzenten von Gesteinskörnungen,<br />

die sich für nachhaltiges Wirtschaften<br />

engagieren, können sich ab sofort dafür zertifizieren lassen.<br />

Ziel ist die Berücksichtigung in Systemen zur Bewertung der<br />

Nachhaltigkeit von Gebäuden, wie dem der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen (DGNB).<br />

Grundlage ist das Zertifizierungssystem des Concrete<br />

Sustainability Council (CSC). Dieses wurde von der Nachhaltigkeitsinitiative<br />

Zement des Weltwirtschaftsrats für<br />

Nachhaltige Entwicklung initiiert und wird getragen von einer<br />

wachsenden Anzahl von Mitgliedern. Am weitesten etabliert<br />

ist das Zertifizierungssystem bislang in den Niederlanden,<br />

wo bereits rund 50 Werke zertifiziert wurden.<br />

Für Deutschland hat der Bundesverband der Deutschen<br />

Transportbetonindustrie (BTB) die Rolle des „Regionalen<br />

Systembetreibers“ übernommen. Der BTB wird das Zertifizierungssystem<br />

hierzulande organisieren, darüber informieren<br />

sowie Interessenten beraten und schulen. Erste Unternehmen<br />

in Deutschland durchlaufen bereits den Zertifizierungsprozess.<br />

Ganz aktuell hat die Heidelberger Beton<br />

Kurpfalz GmbH & Co. KG als erstes Unternehmen in<br />

Deutschland den erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierungsprozess<br />

bekannt gegeben.<br />

http://concretesustainabilitycouncil.org<br />

www.transportbeton.org<br />

WIR SICHERN<br />

IHRE BETRIEBS-<br />

LAUFZEITEN<br />

Fragen Sie uns nach<br />

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denen Ihre Produktion<br />

reibungslos läuft<br />

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Es gibt immer Möglichkeiten, die Verschleißleistung<br />

und die Produktivität Ihrer Maschinen zu verbessern.<br />

Diese Wege zu finden, das ist unsere Aufgabe. Mit<br />

mehr als 350 Servicezentren in über 80 Ländern<br />

befindet sich ganz sicher eines davon in Ihrer Nähe.<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


34<br />

MACH MAL WAS<br />

Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8 ist die Steinkohle<br />

Nach dem vulkanischen Diabas im Vorjahr verdient<br />

sich 2<strong>01</strong>8 wieder ein Sedimentgestein den Titel: „Gestein<br />

des Jahres“. Zu Ehren kommt diesmal die Steinkohle.<br />

Das Gestein des Jahres wird jeweils von einem<br />

Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands<br />

Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgewählt, mit<br />

dem Ziel, Gesteine, die aufgrund ihrer geologischen<br />

Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert<br />

sind, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.<br />

Dass MIRO diese Aktion auch diesmal als Partner<br />

unterstützt, mag auf den ersten Blick merkwürdig<br />

anmuten, hat aber gute Gründe.<br />

Steinkohle war mehr als zwei Jahrhunderte<br />

lang Lebenselixier und Motor der<br />

Industrialisierung in ganz Mitteleuropa.<br />

Auch die Gesteinsindustrie profitierte<br />

vom Einsatz dieses Energie-Rohstoffs,<br />

der vor Zeiten die Arbeit in den Steinbrüchen<br />

und in der Aufbereitung im Zuge der<br />

Mechanisierung effektiver und sicherer<br />

werden ließ. Zudem war die Aufbereitung<br />

von sogenannten „Waschbergen“, also<br />

ausgehaldetem Nebengestein, durch Gesteinsbetriebe<br />

ein ressourceneffizienter<br />

Standard. Nun hat das „schwarze Gold“<br />

Mitteleuropas (vorerst?) ausgedient. Der<br />

einst begehrte Rohstoff ist zu einem der<br />

am meisten kritisierten Objekte der Umweltbewegung<br />

verkommen. Alternative<br />

Energiequellen und die Unrentabilität im<br />

Vergleich zu den Weltmarktpreisen ließen<br />

die Förderung von Steinkohle in Deutschland nunmehr unwirtschaftlich<br />

und entbehrlich werden, weshalb die letzte<br />

Zeche Ende 2<strong>01</strong>8 geschlossen wird – vor allem weil der Subventionsstrom<br />

zum nächsten Jahreswechsel abreißt. Das<br />

Jahr 2<strong>01</strong>8 hat somit für die Steinkohle in Deutschland noch<br />

eine ganz andere Bedeutung. Wenn nämlich in wenigen Monaten<br />

die letzten beiden deutschen Steinkohlezechen (in<br />

Bottrop und Ibbenbüren) stillgelegt werden, geht eine lange<br />

Ära zu Ende. Das lässt zwar erwarten, dass sich viele Medien<br />

in diesem Jahr dem Thema Steinkohle zuwenden, heißt<br />

aber auch, dass der Rohstoff Steinkohle aus der öffentlichen<br />

Wahrnehmung verschwinden und nur noch Gegenstand musealer<br />

Präsentationen sein wird.<br />

Ein Gestein? Aber sicher!<br />

VORLÄUFER<br />

Kohle ist ein organisches Sedimentgestein, das durch die<br />

Ablagerung von pflanzlichen Resten und den nachfolgenden<br />

unterirdischen Inkohlungsprozessen entsteht. Bekanntlich<br />

unterscheidet man die jüngere Braunkohle (mit geringerem<br />

Kohlenstoffgehalt und geringerem Brennwert) von der älteren<br />

Steinkohle. In der Regel stammt die Steinkohle aus dem<br />

Paläozoikum, dem Erdaltertum. Dessen zweitjüngste Periode<br />

heißt wegen der Steinkohlelager auch Karbon.<br />

Steinkohle kann vieles sein und wird sehr differenziert<br />

Bisher gekürte Gesteine<br />

des Jahres<br />

2<strong>01</strong>7: .............. Diabas<br />

2<strong>01</strong>6: .............. Sand<br />

2<strong>01</strong>5: .............. Gneis<br />

2<strong>01</strong>4: .............. Phonolith<br />

2<strong>01</strong>3: .............. Kaolin<br />

2<strong>01</strong>2: .............. Quarzit<br />

2<strong>01</strong>1: .............. Tuff<br />

2<strong>01</strong>0: .............. Kalkstein<br />

2009: .............. Basalt<br />

2008: .............. Sandstein<br />

2007: .............. Granit<br />

betrachtet: Klimaindikator der Vergangenheit<br />

oder schwarzes Gold<br />

der Wirtschaft – oder auch (vermeintlicher)<br />

Klimakiller der Gegenwart.<br />

Die Beurteilung verändert<br />

sich je nach fachlichem Blickwinkel,<br />

je nachdem, ob er naturwissenschaftlich,<br />

wirtschaftshistorisch<br />

oder vom aktuellen gesellschaftspolitischen<br />

Standpunkt geprägt ist.<br />

Für Geowissenschaftler war und<br />

bleibt die Steinkohle eine wichtige<br />

Quelle von Informationen über die Entwicklungsgeschichte<br />

der betreffenden Regionen der Erdkruste. Insbesondere für<br />

die Klimageschichte und die Entwicklung von Flora und<br />

Fauna ist die heute in Form von Kohlen vorliegende ursprüngliche<br />

Moorvegetation ein markanter Indikator. Nicht umsonst<br />

hat dieser Abschnitt der Erdgeschichte zwischen 360 und<br />

300 Millionen Jahren den Namen Karbon erhalten. Durch<br />

Pflanzenfossilien wie Schachtelhalme und Siegelbäume sind<br />

viele Laien mit geologischen Fragen bekannt geworden und<br />

geologische Forschungen wurden so enorm befruchtet.<br />

Die wichtigsten deutschen Lagerstätten befinden sich in<br />

Nordrhein-Westfalen im Ruhrgebiet und im Tecklenburger<br />

Land (Ibbenbürener Steinkohlenrevier) sowie im Saarland<br />

(Saarrevier). Ehemalige Kohlereviere, in denen der Bergbau<br />

bereits länger eingestellt wurde, sind das Aachener Revier,<br />

das Zwickauer und das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier<br />

in Sachsen. Daneben existierten noch viele kleinere Steinkohlenabbaugebiete<br />

von geringer oder lokaler Bedeutung.<br />

Zum ersten Mal so richtig gefeiert wird die Steinkohle in<br />

diesem Jahr am 22. April, wenn auf der Zeche Nachtigall,<br />

Informationszentrum des Geoparks Ruhrgebiet, das Gestein<br />

des Jahres offiziell aus der Taufe gehoben wird.<br />

www.geoberuf.de<br />

www.bv-miro.org<br />

STEINKOHLE: Sedimentgestein und<br />

Energierohstoff. Foto: geoberuf.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


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36<br />

MACH MAL WAS<br />

Das A und O<br />

Wissenstransfer und Weiterentwicklung im MIRO-Netzwerk<br />

SCHLAGLEISTEN<br />

im Hochtemperaturofen<br />

vor dem<br />

Härten. Foto: SWB<br />

Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe ist nicht nur Partner<br />

und Interessenvertreter seiner ordentlichen Mitglieder –<br />

der Landes- und Regionalverbände von Unternehmen der<br />

Gesteinsindustrie in Deutschland –, sondern er wird zusätzlich<br />

durch sogenannte außerordentliche Mitgliedschaften bereichert.<br />

Diese rekrutieren sich aus Ausrüstern und Dienstleistern für Unternehmen<br />

der Branche, die den Wert des MIRO-Wissens- und Kontaktnetzwerkes<br />

schätzen. Schnittstellen für beide Seiten – die Gesteinsunternehmen und ihre<br />

Lieferanten resp. Dienstleister gleichermaßen – bestehen über Veranstaltungen<br />

wie das ForumMIRO, das jährliche Betriebsleiter-Seminar oder auch über<br />

die gemeinsame Arbeit in einigen Arbeitsausschüssen. Wir stellen diese Mitglieder<br />

in GP in loser Serie jeweils mit einem Kurzporträt vor und freuen uns<br />

über die aktuelle Zusendung. Sie sind ebenfalls MIRO-AO? Dann senden Sie<br />

Ihren Porträttext gerne an die GP-Redaktion.<br />

Stahlwerke Bochum GmbH<br />

Die Stahlwerke Bochum GmbH (SWB)<br />

entwickelt, produziert und vertreibt gegossene<br />

hochverschleißfeste Werkzeuge<br />

und Komponenten für die Aufbereitung<br />

von Mineralien, Hartgestein und<br />

Baurestmassen sowie für das Recycling<br />

von Stahl- und Elektronikschrott. Das<br />

inhabergeführte mittelständische Unternehmen<br />

zählt zu den weltweit führenden<br />

Stahlgießereien seiner Art. SWB überzeugt<br />

durch eine kompetente, auf die<br />

individuellen Belange der Kunden ausgerichtete<br />

Anwendungsberatung, durch<br />

Nachhaltigkeit in der Produktion und<br />

durch die kontinuierliche Weiterentwick-<br />

lung der von ihr hergestellten hochverschleißfesten<br />

Erzeugnisse.<br />

Aufbauend auf jahrzehntelanger Erfahrung<br />

fertigt SWB, an die jeweiligen<br />

Verschleißbeanspruchungen angepasst,<br />

aus harten und gleichzeitig zähen Stählen<br />

gegossene Schlagwerkzeuge und<br />

Auskleidungen. Mit diesen ausgerüstete<br />

Brecher und Aufbereitungsanlagen<br />

überzeugen durch wesentlich erhöhte<br />

Wirtschaftlichkeit im Betrieb.<br />

Vom Muschelkalk über Porphyr und<br />

Basalt bis hin zum Granit und ebenso für<br />

Kies und Sand bietet SWB das jeweils<br />

richtige Werkzeug und die passenden<br />

Maschinenauskleidungen für die Aufbereitung<br />

– gegossen aus Stahl, zähhart für<br />

Granit und Basalt, hochhart für Kalkstein,<br />

Kies und Sand und hochzäh für<br />

das primäre Brechen von Porphyr. Für<br />

besondere Einsätze und in Anwendungsbereichen,<br />

wo ein extrem hoher<br />

Verschleißwiderstand erforderlich ist,<br />

entwickelte SWB höchstbeständige Verschleißteile<br />

gegen schlagende und reibende<br />

Beanspruchung. Gegossen aus<br />

hochharten bis hartzähen Stählen mit<br />

in der Matrix integrierter Keramik leisten<br />

diese speziellen Produkte nicht nur<br />

extrem viel, sondern überzeugen Anwender<br />

außerdem beim Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis.<br />

Seit jeher bietet SWB Kunden ebenfalls<br />

die Möglichkeit zur Rückgabe verschlissener<br />

Schlagwerkzeuge und Auskleidungen<br />

zu einer dem Materialwert<br />

angemessenen Vergütung. Dieses Vorgehen<br />

entspricht dem SWB-Verständnis<br />

eines nachhaltigen und ressourcenschonenden<br />

Wirtschaftens.<br />

Die seit vielen Jahren bestehende außerordentliche<br />

Mitgliedschaft im Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe<br />

(MIRO) hat für SWB einen hohen Stellenwert.<br />

Der fachliche Austausch innerhalb<br />

des MIRO-Netzwerks ist für SWB ein<br />

wichtiges Bindeglied zwischen Hersteller<br />

und Verbraucher mit wesentlichen<br />

Impulsen in Sachen Produktinnovation.<br />

SWB freut sich über jeden Dialog mit den<br />

Mitgliedern des MIRO-Netzwerks.<br />

www.stahlwerke-bochum.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


PRAXIS<br />

37<br />

„Mobile Energie“ im Steinbruch<br />

VIELFALT IN GELB: QAS-Stromerzeuger,<br />

Pumpen der neuen Generation und vieles<br />

mehr erlebten die Besucher, größtenteils<br />

Fachhändler, bei der Präsentation<br />

im Steinbruch. Erstmals wurde hier auch<br />

der mobile Elektrokompressor E-Air<br />

T900 vorgestellt. Fotos: Atlas Copco<br />

Im Sommer 2<strong>01</strong>7 zeigte Atlas Copco MCT Technik zum Anfassen. Im Fokus<br />

der Veranstaltung standen aktuelle Produkte zur Versorgung von Baustellen<br />

mit Strom und Druckluft, Entwässerungslösungen, Lichtmasten sowie<br />

handgehaltene Bauwerkzeuge.<br />

Betriebsamkeit herrschte im Steinbruch<br />

Oberndorf der Bärnreuther + Deuerlein<br />

Schotterwerke: Atlas Copco MCT (jetzt<br />

Geschäftsbereich Power Technique)<br />

hatte zum Portable-Energy-Kundentag<br />

eingeladen und zeigte Maschinen für die<br />

mobile Energieversorgung. Auf dem Gelände<br />

des Steinbruchs konnten die Besucher<br />

– größtenteils Fachhändler –<br />

Kompressoren, Stromerzeuger, Lichtmasten<br />

und Pumpen in Aktion erleben<br />

und teilweise selbst Hand anlegen.<br />

Ein Produkthighlight war der mobile<br />

Elektrokompressor E-Air T900. Er ist<br />

eine Alternative zu traditionellen dieselbetriebenen<br />

Drucklufterzeugern und<br />

wurde in Oberndorf erstmals live vorgestellt.<br />

„Der Elektrokompressor ist energieeffizienter<br />

als herkömmliche Erzeuger“,<br />

versichert Heiko Max Schultz,<br />

Business Line Manager Portable Energy<br />

bei Atlas Copco. Der 160-kW-Motor<br />

laufe sehr leise und liefere Druckluft von<br />

7 bis 10 bar mit einem Volumenstrom von<br />

bis zu 25 m³/min. Kunden profitieren sowohl<br />

von geringeren Betriebskosten als<br />

auch von einem reduzierten Wartungsbedarf.<br />

Der Elektrokompressor eignet<br />

sich für Standorte mit ständiger Stromversorgung.<br />

Er ist auf jedem Untergrund<br />

einfach zu installieren, da er keinen zusätzlichen<br />

Unterbau benötigt, und kann<br />

für eine breite Palette anspruchsvoller<br />

Anwendungen eingesetzt werden.<br />

Strom to go und Licht an<br />

der richtigen Stelle<br />

Für die mobile Stromversorgung zeigte<br />

Atlas Copco einen QAS-Stromerzeuger<br />

sowie dessen QC4003-Steuerung, mit<br />

der bis zu 16 Generatoren mit Scheinleistungen<br />

von 80 bis 1250 kVA parallel<br />

betrieben werden können. Die Steuerung<br />

startet und stoppt die Generatoren<br />

leistungsabhängig. Damit wird ein Betrieb<br />

mit sehr geringer Last vermieden<br />

und weniger Kraftstoff benötigt. Laut<br />

Anbieter ist die QC4003 ein echtes Allroundtalent<br />

im Power-Management-<br />

Betrieb: Mit der Steuerung lassen sich<br />

auch Betriebsarten wie Notstrom, Spitzenlastabdeckung,<br />

Lastübernahme und<br />

Parallelbetrieb mit analoger Lastverteilung<br />

realisieren.<br />

Für die Baustellenbeleuchtung waren<br />

einige Lichtmasten der HiLight-Baureihe<br />

aufgestellt, darunter der Red-Dot-<br />

Award-Gewinner HiLight H5+. Zu dessen<br />

konstruktiven Merkmalen gehören<br />

optische Linsen mit Richtcharakteristik,<br />

die die gewünschte Fläche bestmöglich<br />

ausleuchten; es verbleiben kaum Dunkelstellen.<br />

Der HiLight H5+ wurde auf<br />

optimale Effizienz hin konstruiert: Ein<br />

einziger Lichtmast kann bis zu 5000 m²<br />

mit durchschnittlich 20 Lux ausleuchten<br />

– und das etwa 260 h lang. Erst dann<br />

muss nachgetankt werden. Der H5+ verbraucht<br />

< 0,5 l Kraftstoff pro Stunde.<br />

Entwässerungslösungen<br />

für jeden Einsatz<br />

Als neue Lösungen zur Entwässerung<br />

wurden trocken ansaugende Kreiselpumpen<br />

mit Dieselmotor und Schutzhaube<br />

der PAS-Baureihe gezeigt. Die<br />

PAS 150 (mit 6"-Anschluss) der neuen<br />

Generation arbeitet mit Motoren der aktuellsten<br />

Emissionsstufe. Für weniger<br />

Lärmemission wurde die Schallschutzhaube<br />

optimiert. Vorgestellt wurde auch<br />

eine Kolbenpumpe für die Grundwasserabsenkung,<br />

die ganz neu im Lieferprogramm<br />

ist.<br />

„Die Veranstaltung mit Technik zum<br />

Anfassen war genau der richtige Ansatz,<br />

zumal die Produktpalette immer vielfältiger<br />

wird. In Gesprächen mit unseren<br />

Fachhändlern und Kunden haben wir<br />

viele neue Anstöße erhalten und Ideen<br />

entwickelt, von denen alle nachhaltig<br />

profitieren können.“, resümierte Heiko<br />

Max Schultz den Kundentag im Steinbruch.<br />

www.atlascopco.com/de<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


38<br />

PRAXIS<br />

Der kleine Cherokee-Indianer<br />

mag’s modisch-elegant<br />

Der Jeep Cherokee gehört zu den Urahnen<br />

der heute als SUV bekannten Alleskönner aus<br />

Ohio. Allradgetrieben, bärenstarker Motor,<br />

reichlich Platz und bequemer Einstieg samt<br />

erhabener Sitzposition – das bot schon der<br />

erste Namensbruder, der vor 33 Jahren als<br />

für amerikanische Verhältnisse recht kleiner<br />

Geländewagen auf den deutschen Markt<br />

kam. Dafür hatte damals der 4-l-Sechszylinder<br />

mit 136 kW ausreichend Kraft und den<br />

Motorenklang eines echten Amis. Die nunmehr<br />

fünfte Generation des heute als Mittelklasse-SUV<br />

eingestuften Cherokee steckt in<br />

einem modischen Anzug, muss quasi als einziger<br />

Jeep ohne Ecken und Kanten auskommen.<br />

Mit kräftigem 2,2-l-Diesel und elektronisch<br />

wähl- und zuschaltbarem Allradantrieb<br />

ist ihm die Geländewagenkompetenz aber<br />

nicht abhandengekommen.<br />

AB- UND AUFFAHRT: Das Programm für steile Abfahrten<br />

regelt der sich automatisch und je nach Untergrundsituation<br />

einstellende Allradantrieb selbst. Bilder: Gerhard Herr<br />

SCHLAMMFEST: Eine etwas rauere Gangart<br />

und Wasserdurchfahrten schaden dem<br />

SUV dank reichlich Bodenfreiheit nicht.<br />

CHARAKTERKOPF: An das momentane<br />

Gesicht mit dem aufgesetzten und schlitzförmigen<br />

Tagfahrlicht muss man sich gewöhnen.<br />

Die ersten Cherokees auf unseren Straßen,<br />

oder besser gesagt auf den Feldwegen,<br />

Bauernhöfen und Baustellen,<br />

waren besonders beliebt bei den damaligen<br />

Cowboystiefel-Trägern wegen ihrer<br />

WETTBEWERBER<br />

Audi Q<br />

BMW X3<br />

Honda CR-V<br />

Kia Sportage<br />

Nissan X-Trail<br />

Range Rover Sport<br />

VW Tiguan<br />

Übersichtlichkeit.<br />

Auch zum Ziehen von<br />

Pferdeanhängern und<br />

wegen des riesigen<br />

Kofferraums für den<br />

robusten Handwerkereinsatz<br />

auf Baustellen<br />

wurden sie geschätzt.<br />

Bei den Benzinpreisen<br />

der 1980er-Jahre war<br />

es noch kein allzu großes<br />

Thema, wenn der unter der eckigen<br />

Haube hinterm charakteristischen Seven-Slot-Kühlergrill<br />

steckende Sechszylinder<br />

sich gut und gerne 17 l Benzin<br />

genehmigte. Richtige Cowboys hatten<br />

auch nichts gegen die bockig harten<br />

Blattfedern, die den wilden Ritt erst perfekt<br />

machten.<br />

In manchen Dingen ist der nach wie<br />

vor in Toledo im US-Bundesstaat Ohio<br />

gebaute 2<strong>01</strong>7er-Jahrgang dieses Allrounder-Jeeps<br />

noch der Alte. Das Markenzeichen<br />

Grill ist so präsent wie zu<br />

Willys Zeiten. Das Lenkrad mit dem Aufdruck<br />

„Since 1941“ braucht noch immer<br />

eine kräftige Hand, trotz Servounterstützung<br />

– vor allem, wenn der Cherokee auf<br />

Landstraßen oder lang gezogenen Autobahnkurven<br />

wegen<br />

seiner knapp 2 t Gewicht<br />

kräftig zum Kurvenausgang<br />

drückt.<br />

Apropos Willys: Die<br />

Grafik des Abstandstempomaten<br />

zwischen den Runduhren<br />

im Cockpit zeigt als<br />

vorausfahrendes Fahrzeug<br />

den Ur-Jeep an.<br />

Willys sind dann auch die längs parkenden<br />

Autos, falls der halbautomatische<br />

Einparkassistent eingeschaltet ist. Dieser<br />

sorgt übrigens auch dafür, dass man<br />

den Cherokee nahezu ohne Kratzer<br />

durch den Großstadtdschungel bewegen<br />

kann. Beim Rückwärtsfahren genügt<br />

der Blick auf die Rückfahrkamera.<br />

Rollt man dennoch rückwärts zu schnell<br />

auf einen Pfosten zu, wirft der Jeep<br />

selbstständig den Anker. Die Radarsensoren<br />

im hinteren Stoßfänger überwachen<br />

zudem nicht nur den toten Winkel,<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


PRAXIS<br />

39<br />

sondern erkennen beim Ausparken auch<br />

vorbeifahrende Autos und schlagen<br />

dann lautstark Alarm. Über 70 unterschiedliche<br />

Sicherheits- und Schutzsysteme<br />

hat der Cherokee an Bord – neuer<br />

Rekord für einen Jeep.<br />

Verfeinert wurde bei der nunmehr<br />

fünften Generation nicht nur die Karosserieform,<br />

sondern auch der Innenraum,<br />

der mittlerweile nach europäischen<br />

Maßstäben mit zentral positioniertem<br />

Touchscreen- und Rückfahrkamera-<br />

Bildschirm sehr aufgeräumt wirkt. Über<br />

diese Zentrale lassen sich auch sämtliche<br />

Fahrzeugfunktionen, wie<br />

Start&Stopp-System, Regelung der Heizungs-<br />

und Klimaanlage oder der Musikanlage<br />

dank groß dimensionierter Buttons<br />

schnell einstellen. Vorbei sind damit<br />

vor allem die Zeiten eines Armaturenbretts.<br />

Als vermeintliche Edelmetalleinlagen<br />

kommt heute Kunststoff zum Ein-<br />

INNERE WERTE<br />

Jeep Cherokee 2,2 l Multijet<br />

Motor: 2,2 Liter Vier-Zylinder-Common-Rail-Dieseldirekteinspritzung,<br />

Turbolader mit variabler Turbinengeometrie und Ladeluftkühlung<br />

Hubraum: 2<strong>18</strong>4 cm 3<br />

Emissionsklasse: Euro 6<br />

Leistung: 147 kW<br />

Max. Drehmoment/Drehzahl: 440 Nm bei 2500 U/min<br />

Antrieb: Neun-Stufen-Automatikgetriebe mit variablem Allradantrieb<br />

Durchschnittsverbrauch: 6,1 l/100 km Diesel, Drittelmix/EU-Norm/Werksangabe<br />

CO 2<br />

-Emission: 159 g/km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h<br />

L x B x H: 4622 x 2089 x 1670 mm<br />

Leergewicht: 1985 kg<br />

Zulässiges Gesamtgewicht: 2495 kg<br />

Zuglast, gebremst: 2496 kg<br />

Testwagen-Basispreis: 48.600 Euro inkl. MwSt.<br />

BELLA ITALIA: Am Heck lassen die Designer<br />

durchblicken, dass ein Elternteil des Chrysler-<br />

Konzerns mittlerweile italienische Herkunft hat.<br />

PLATZANGEBOT: Der Kofferraum des Cherokee<br />

jüngster Generation ist nicht mehr allzu<br />

groß.<br />

INFORMATION: Schaltzentrale Touch-Screen-Bildschirm. Über ihn<br />

wird auch die Rückfahrkamera samt Parkassistent angezeigt.<br />

SPASSFAKTOR: Zwischen den Cockpituhren tauchen je nach Programmauswahl<br />

des Allradantriebs unterschiedlichste Jeeps auf.<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


40<br />

PRAXIS<br />

PUTZKRAFT: Wer den Jeep schmutzig macht, darf ihn auch noch<br />

vor den großen Lkw selbst reinigen.<br />

EUROPEAN STYLE: Das Armaturenbrett der fünften Generation<br />

weist mittlerweile europäische Züge auf.<br />

satz. In der getesteten und reichlich ausgestatteten 75th-<br />

Anniversary-Version waren die Sitze mit Leder bezogen. Doch<br />

gerade deswegen könnten sie mehr Kontur und mehr Seitenhalt<br />

vertragen. Dies gilt erst recht für die hintere Sitzbank. Als<br />

Entschädigung bekommt man dort reichlich Beinfreiheit geboten.<br />

Welche Geländeart darf es sein?<br />

Nicht nur die serienmäßigen Gummifußmatten mit dem groben<br />

Wabenmuster zeigen, dass man den Cherokee noch immer ins<br />

Gelände, in den Steinbruch und ins Kiesabbaugebiet treiben darf,<br />

sondern auch der Select-Terrain-Wählknopf auf der Mittelkonsole.<br />

Unspektakulär wird damit je nach Bodenverhältnissen der<br />

automatische Allradantrieb eingestellt – auf Schnee, Sand und<br />

Schlamm, Fels oder Sport. Das System koppelt die Hinterachse<br />

in den meisten Fahrsituationen außerhalb des Geländes ab, was<br />

wiederum dem Verbrauch zugute kommt. Der Jeep Active Drive<br />

II, und damit der Allradantrieb, sorgt vollautomatisch für einen<br />

stufenlosen Übergang zwischen Vorder- und Vierradantrieb bei<br />

jeder Geschwindigkeit. Active Drive II bietet ein zweistufiges und<br />

vollautomatisches Transfergetriebe mit Drehmoment-Management<br />

und Geländeuntersetzung. Dabei wird noch ein Sperrdifferenzial<br />

an der Hinterachse für ausreichend Vortriebskraft bei<br />

niedriger Geschwindigkeit ermöglicht. Der mit einer schnell, unbemerkt<br />

und effizient arbeitenden Neun-Gang-Automatik des<br />

deutschen Zulieferers ZF gekoppelte 2,2-l-Multijet-Motor aus den<br />

Regalen des Mutterhaues Fiat sorgt schon bei 2500 Umdrehungen<br />

für reichliche 440 Nm Drehmoment, auch wenn er oft kernig<br />

laut zur Sache geht. Wer allerdings öfter im Gelände unterwegs<br />

ist, der sollte die 225er-Straßenbereifung auf den <strong>18</strong>-Zoll-Felgen<br />

gegen vor allem im Matsch und Sand griffigere Gummis mit<br />

Stollen eintauschen.<br />

Fazit: Der laut Anzeigen niemals unter 9 l fallende Verbrauch,<br />

der oft rau auftretende Diesel und die immer Präsenz<br />

zeigende Lenkung dürften für Jeep-Interessenten und erst<br />

recht für Cherokee-Fans keine allzu große Rolle bei der Kaufentscheidung<br />

spielen. Man ist halt mit einem Klassiker unterwegs,<br />

wenn auch die Karosserie heute dem aktuellen Modeanspruch<br />

folgt und an Front und Heck teils italienische<br />

Designelemente aufweist. Aber noch ist ja nicht aller Tage<br />

Abend. Die aktuellen Designs aus dem Hause Fiat-Chrysler<br />

lassen durchaus hoffen, dass der Cherokee irgendwann wieder<br />

maskulinere Züge bekommt. Dann wäre der kleinere<br />

Cherokee mit dem großen Motor genau das richtige Modell<br />

für diejenigen, die etwas Bescheidener auftreten wollen.<br />

Ein Beitrag von GP-Autor Gerhard Herr, www.bodenseeactuell.com<br />

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92<br />

auf Herz und Nieren getestet. Foto: KWG<br />

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um die angesaugte Küh luft e fizient<br />

den außen liegenden Kühlrippen des<br />

Generators zuzuführen. Dazu kommt<br />

die Detailausführung der Kühlrippen,<br />

die über inte ligent vergrößerte Oberflächen<br />

sowohl die Wärmeabfuhr verbessert<br />

als auch die Strömungseigenschaften<br />

der Küh luft. Zur Gewichtseinsparung<br />

sowie im Sinn einer zusätzlich<br />

optimierten Wärmeabfuhr sind<br />

die Gehäuse aus hochwertigem Aluminium<br />

gefertigt. Auch bei einem weiteren<br />

für den Gesamtbetrieb der Baumaschine<br />

eminenten Bereich weist der<br />

Elektroantrieb einen wesentlichen Vorteil<br />

gegenüber der Hydraulik auf. Die<br />

Kraftübertragung kann relativ einfach<br />

elektronisch gesteuert werden. Hier<br />

arbeiten die Generatoren mit Spannungsreglern,<br />

die auch in vorhandene<br />

Motormanagementsysteme integrierbar<br />

sind. Diese Bauteile bilden eine<br />

weitere innovative Kernkompetenz der<br />

Schwaben und entstehen bei KWG in<br />

eigener Entwicklung und Fertigung.<br />

Si erlauben auc höhere Ansprüche<br />

an den Regler und gesta ten Sonderwünsche.<br />

Dank variabler integrierter<br />

Mikroprozessoren wird die Abgabe der<br />

elektrischen Energie optimiert. Die gesamte<br />

Entwicklung als auch die Produktion<br />

bündelt das unabhängige Unternehmen<br />

am Standort Lindach bei<br />

Schwäbisch Gmünd. Dabei werden die<br />

maßgebenden Produktmerkmale in<br />

einem höchst inte ligent var iertem<br />

Baukastensystem konsequent an die<br />

unterschiedlichen Baugrößen optimal<br />

angepasst. In der Ausführung entspricht<br />

die Montage der Qualität einer<br />

Manufaktur und ist so angelegt, das<br />

auch individue le Kundenwünsche berücksichtigt<br />

werden können. Das zeigt<br />

sich beispielhaft beim Bau der Spannungsregler,<br />

die im Haus konstruiert<br />

und montiert werden, inklusive dem<br />

sorgsam-manuelen Vergießen des<br />

Gehäuseinneren, um absoluten Staubund<br />

Feuchtigkeitsschutz auch bei diesem<br />

Bauteil zuverlässig zu gewährleisten.<br />

Trotz dieser teils zeitaufwendigen<br />

Sorgfalt e reicht KWG eine Fertigungskapazität<br />

von mehr als 4000 Einheiten<br />

im Jahr. Dadurch ist der schwäbische<br />

Mi telständler zuverlässig in der Lage,<br />

auch für größere Abnehmer zu a traktiven<br />

wirtschaftlichen Konditionen produzieren<br />

zu können. Die Leistung der<br />

ausschließlich bürstenlosen Synchrongeneratoren<br />

reicht bis 140 kVA,<br />

was für den Antrieb eines Singlespeed-Diesels<br />

bis etwa 300 kW geeignet<br />

ist. Stärkere Aggregate sind nach<br />

Angaben des Herste lers bereits in der<br />

www.kwg-generatoren.de<br />

30.8. bis<br />

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ZUVERLÄSSIGKEIT hat oberste Priorität: Bei KWG wird jeder Generator vor der Auslieferung in einem selbst entwickelten Prüfstand<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


42<br />

PRAXIS<br />

PRÄSENTATION: Moderner Standort steht im Zeichen der Marke Volvo. Fotos: bwi<br />

GUTER PLATZ: Die Reparaturhalle bietet<br />

beste Voraussetzungen für professionelle<br />

Arbeit.<br />

GUT GELAUNTE ERÖFFNUNG: Swecon-<br />

Geschäftsführer Falk Bösche kann sich<br />

über den neuen Standort freuen.<br />

Moderne Präsenz in der Landeshauptstadt eröffnet<br />

Mit der Neueröffnung des Swecon-Standortes in der NRW-Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf stellt sich der Volvo-Exklusivhändler in einem der größten<br />

Ballungsräume Deutschlands modern auf. Insgesamt umfasst das Marktgebiet<br />

von Swecon etwa 70 % der Bundesrepublik im Norden und der Mitte<br />

Deutschlands.<br />

Mit dem Standort Düsseldorf ist innerhalb<br />

des vergangenen Jahres bereits der<br />

dritte Stützpunkt des Unternehmens<br />

modernisiert worden. Am 13. Oktober<br />

wurde der komplett neu errichtete<br />

Standort in Monheim offiziell eröffnet.<br />

Jetzt stehen dort 500 m² Bürofläche zur<br />

Verfügung und das gesamte Areal umfasst<br />

eine Fläche von über 7000 m².<br />

Damit ist genug Platz für die mehr als 50<br />

Mitarbeiter, die im Innen- und Außendienst<br />

am Standort tätig sind. In der<br />

Werkstatt wird nach neuesten Erkenntnissen<br />

und Maßstäben der Energieeffizienz<br />

gearbeitet. So sind zum Beispiel<br />

LED-Leuchtmittel im Einsatz, und es<br />

existiert eine Zisterne für Regenwasser<br />

zum Waschen der Maschinen.<br />

Innerhalb der tageslichtdurchfluteten<br />

Werkstatt kommen allerhand technische<br />

Raffinessen und durchdachte Details<br />

zum Tragen. Alle zu den zehn Reparaturplätzen<br />

führenden Zuleitungen wurden<br />

beim Bau des Gebäudes in der Bodenplatte<br />

verlegt, sodass störende Kabel<br />

verschwanden, was Stolperfallen auf ein<br />

Minimum reduziert. Auch die Abgasabsauganlage<br />

ist stolperfallenfrei angebracht<br />

– sie wird unter der Decke der<br />

Werkstatt geführt. Über einen ausgelagerten<br />

Kompressor für die Druckluftversorgung<br />

wurde die Geräuschkulisse in<br />

der Werkstatt deutlich gesenkt.<br />

Zur Ersatzteilhaltung von Kleinstteilen<br />

kommt im Werkstattbereich eine hochmoderne<br />

Liftanlage mit Paternoster-<br />

System zum Einsatz. Dadurch konnte die<br />

erforderliche Grundfläche auf 10 m² verkleinert<br />

werden. „Unsere Kunden werden<br />

deutlich von den Neuerungen profitieren,<br />

allein durch die große Zahl an<br />

Reparaturplätzen können die Standzeiten<br />

der Maschinen deutlich reduziert<br />

werden. Wir freuen uns über unser neues<br />

Flaggschiff im Rheinland und sind uns<br />

sicher, dass unsere Kunden der Region<br />

von unserer Investition profitieren werden“,<br />

so Swecon-Geschäftsführer Falk<br />

Bösche.<br />

Auf die geladenen Gäste wartete ein<br />

außergewöhnliches Programm. Der<br />

neue Standort konnte ausgiebig besichtigt<br />

werden. Im Anschluss an diesen offiziellen<br />

Teil wurden die Gäste mit Shuttle-Bussen<br />

zur Sanddeponie Braas in<br />

Monheim gebracht, wo mit der Maschinenshow<br />

„Volvo on Tour“ eine spektakuläre<br />

Darbietung stattfand. Anschließend<br />

ging die abwechslungsreiche Volvo<br />

Road Show auf Europatour, um viele Interessenten<br />

neben den Vorführungen<br />

auch Probefahrten anbieten zu können<br />

– genau wie in Monheim, wo kundige<br />

Gäste eingeladen waren, eine Runde mit<br />

einem Bagger oder einem Radlader zu<br />

drehen und die neuen Baumaschinen in<br />

ihrer Funktionsweise und Fahrdynamik<br />

im Gelände zu testen.<br />

Ergänzend wurden auch einige neue<br />

Modelle präsentiert, wie der mobile<br />

Kurzheckbagger EWR170E und der Kettenbagger<br />

EC220E. Ein weiteres Highlight<br />

war der Bereich Swecon-Service.<br />

Das Stichwort „Fahrereffizienz“ stand<br />

hier im Fokus, denn ein gut geschulter<br />

Fahrer, der die Maschine optimal auslastet<br />

und geringste Leerlaufzeiten produziert,<br />

minimiert den Kraftstoffverbrauch<br />

im Betrieb. (bwi)<br />

www.swecon.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


PRAXIS<br />

43<br />

Vorbrechanlage steigert Ressourceneffizienz<br />

Das Unternehmen Westkalk beschäftigt etwa 55 Mitarbeiter und wurde<br />

2007 gegründet. Dahinter stehen die alteingesessenen Warsteiner Familienbetriebe<br />

Weiken, Risse und Köster. Im Sinne einer umfassenden Nutzung<br />

der Lagerstätteninhalte entschied sich das Unternehmen zur Großinvestition<br />

in eine neue, individuelle Vorbrechanlage, die auch bei weniger<br />

guten Rohstoffqualitäten einen maximalen Wertsteinaustrag begünstigt.<br />

Dank seiner neuartigen Vorbrechanlage<br />

für Kalkstein reduziert Westkalk nicht nur<br />

seinen Energieverbrauch, sondern verlängert<br />

auch die Lebensdauer des Steinbruchs<br />

um über zehn Jahre. Für das<br />

erstmals eingesetzte Verfahren erhielt<br />

das Unternehmen einen Zuschuss aus<br />

dem Umweltinnovationsprogramm des<br />

Bundesumweltministeriums. Unterstützt<br />

wurde es dabei durch die Finanzierungsberatung<br />

der Effizienz-Agentur NRW.<br />

Das Warsteiner Unternehmen Westkalk<br />

gewinnt jährlich rund 1,5 Mio. t Kalkstein<br />

aus den Steinbrüchen in Warstein<br />

und Kallenhardt, um Abnehmer in der<br />

Zement-, Stahl-, Glas-, Futtermittel- und<br />

Baustoffindustrie zuverlässig zu versorgen.<br />

Gewonnen wird der Rohstoff im<br />

Sprengverfahren. Bis Mitte 2<strong>01</strong>5 waren<br />

für den Transport zur Vorbrechanlage<br />

Skw im Einsatz. An Vorabsiebung und<br />

erste Brechstufe schließen mehrere parallele<br />

Nachbrechprozesse, Mahlung<br />

und Siebvorgänge an. „Unsere Altanlage<br />

wurde vor über 40 Jahren für gering verunreinigtes<br />

Gestein errichtet. Die Lagerstätteninhalte<br />

in Kallenhardt zeichnen<br />

sich jedoch durch einen zunehmend<br />

hohen Lehmanteil aus. Eine sehr kostenintensive<br />

Trennung des Wertgesteins<br />

und Abraums im Gewinnungsprozess<br />

durch Bagger war die Folge, um eine<br />

Verunreinigung des Brechgutes zu vermeiden“,<br />

erklärt Raymund Risse, Geschäftsführer<br />

bei Westkalk.<br />

Aus diesem Grund realisierte das Unternehmen<br />

erstmals im großtechnischen<br />

WESTKALK realisierte erstmals im großtechnischen<br />

Rahmen eine zukunftsweisende<br />

ressourcenschonende Vorbrechanlage.<br />

Foto: Westkalk<br />

Rahmen eine zukunftsweisende Vorbrechanlage,<br />

die den neuen Bedingungen<br />

exzellent gewachsen ist. Durch die<br />

abgestimmte verfahrenstechnische<br />

Kombination aus Kipptrichter, integrierter<br />

Siebtrommel und Prallbrecher konnte<br />

das Unternehmen den selektiven Aufwand<br />

zum Trennen von Wertgestein und<br />

Abraum minimieren und gleichzeitig den<br />

Nutzungsgrad des Vorkommens deutlich<br />

verbessern.<br />

Die von Westkalk realisierte Vorbrechanlage<br />

verarbeitet zudem Haufwerksgrößen<br />

mit Kantenlängen von 120<br />

bis 1500 mm, während die alte Vorbrechanlage<br />

maximale Kantenlängen bis etwa<br />

800 mm verkraftete. „Die neue Vorbrechanlage<br />

steigert die Wertgesteinsausbeute<br />

von ehemals 80 auf nun über<br />

98 %. Dadurch können wir die jährliche<br />

Flächennutzung des Steinbruchs von<br />

bisher 1 ha auf 0,8 ha verringern, die Lebensdauer<br />

des Steinbruchs kann somit<br />

um zehn Jahre verlängert werden“, sagt<br />

Risse.<br />

Bei einer Jahresproduktion von bspw.<br />

650.000 t in Kallenhardt vermindert sich<br />

dank der neuen Anlage zudem der Kraftstoffverbrauch<br />

der innerbetrieblichen<br />

Logistik um 234.000 l pro Jahr. Auch der<br />

Heizölverbrauch in der Kalkstein-Trocknungsanlage<br />

sinkt um jährlich 156.000 l.<br />

Außerdem arbeitet die Vorbrechanlage<br />

energieeffizient: So wird der Stromverbrauch<br />

um 305.500 kWh pro Jahr reduziert.<br />

Umgerechnet auf CO 2<br />

-Einsparungen<br />

ergibt das jährlich 1.300 t. Ein Beispiel,<br />

das Schule macht, und so wundert<br />

es nicht, dass weitere Natursteinbetriebe<br />

bereits großes Interesse an einer Vorbrechanlage<br />

dieser Art bekundet haben.<br />

Westkalk nutzte auf Empfehlung der<br />

NRW.Bank die Beratung der Pius-Finanzierung<br />

der Effizienz-Agentur NRW<br />

(EFA). Das Unternehmen reichte mit dieser<br />

Unterstützung einen Antrag im Umweltinnovationsprogramm<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

bei der KfW ein und<br />

erhielt eine Zuwendung in Höhe von<br />

154.132 Euro. Nach der Bewilligung des<br />

Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung<br />

des Abschlussberichts sowie<br />

der Abstimmung des Messprogramms<br />

beauftragt. Insgesamt investierte Westkalk<br />

9,2 Mio. Euro in die neue Vorbrechund<br />

Aufbereitungsanlage.<br />

www.efanrw.de<br />

www.Westkalk.de<br />

www.ressourceneffizienz.de<br />

Satteldachhalle Typ SD10 (Breite: 10,00m, Länge: 21,00m)<br />

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Firsthöhe 4,00m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

3,00m x 3,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


44<br />

PRAXIS<br />

Unterbrechungsfreier Dauerbetrieb gewünscht<br />

IM GRIFF: hochwertiger Bahnschotter<br />

aus Kuselit. Fotos: Metso<br />

FORTSCHRITTLICH: Der Kegelbrecher GP330 mit moderner<br />

Prozesssteuerung zeigt maximale Einsatzstärke.<br />

EINFACHE EINSTELLUNG per Metso-IC50C-Prozesssteuerung<br />

mit informativem Farbdisplay.<br />

„Betriebssicherheit steht bei uns an erster Stelle. Mit dem<br />

neuen Kreiselbrecher Nordberg GP330 stellen wir in unserer<br />

Sekundärbrechstufe den kontinuierlichen, störungsfreien<br />

Brechbetrieb sicher und brechen täglich rund 4000 t hochwertiges<br />

Gestein“, so Kurt Schön, Produktionsleiter im Steinbruch<br />

Rammelsbach, wo mit dem Kreiselbrecher GP330 der<br />

erste seiner Art in Deutschland in den Einsatz ging.<br />

„Im ersten Jahr haben wir mit dem GP330 mehr als <strong>18</strong>00 Bh<br />

gebrochen. Alles hat funktioniert, unsere Anforderungen bezüglich<br />

Endproduktqualität und Durchsatz wurden erfüllt. Dank der<br />

Prozesssteuerung IC50C können sämtliche Funktionen des Brechers<br />

einfach eingestellt werden – eine deutliche Verbesserung<br />

gegenüber dem Vorgänger aus den 1980ern. Um den unterbrechungsfreien<br />

Dauerbetrieb auch künftig zu sichern, haben wir<br />

mit Metso einen EPP-Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen.<br />

Der-Equipment-Protection Plan beinhaltet regelmäßige Inspektionen<br />

sowie die wichtigsten Servicefunktionen und Ersatzteile“,<br />

ergänzt der Produktionsleiter.<br />

Die Geschichte des Steinbruchs Rammelsbach reicht bis in<br />

die <strong>18</strong>60er-Jahre zurück. In den 1930ern galt er sogar als größter<br />

Steinbruch in Europa. Seit 20<strong>01</strong> gehört der Steinbruch zur<br />

Basalt-Actien-Gesellschaft. Gewonnen wird am Standort Mikrodiorit<br />

(Kuselit) – benannt nach der nahe gelegenen Stadt Kusel.<br />

Das Gestein mit einer spezifischen Dichte von 2,68 t/m³ ist besonders<br />

für hochwertigen Bahnschotter geeignet. Deshalb werden<br />

etwa 50 % der Gesamtproduktion an die DB AG geliefert.<br />

Aber nicht die Masse zählt für die Betreiber, sondern die<br />

konstant hohe Qualität, die regelmäßig umfassend geprüft<br />

und überwacht wird. Neben Schotter werden Produkte für die<br />

Deckung des regionalen Bedarfs produziert: verschiedene<br />

Edelsplitt-Körnungen für Asphalt, Beton und weitere Gesteinsmischungen.<br />

Neues Herzstück der Anlage<br />

Das gesprengte Mikrodiorit-Haufwerk wird mit Skw zum Kreiselvorbrecher<br />

transportiert und anschließend in die Korngrößen<br />

0/32, 32/70 und 70/240 mm klassiert. Die beiden Grobfraktionen<br />

werden in Silos zwischengelagert und mittels<br />

Dosierrinnen über ein Aufgabeband dem GP330-Kreiselbrecher<br />

aufgegeben. Dessen Aufgabe ist es, mit einem konstanten<br />

Durchsatz von 340 t/h gut geformtes Material der Größe<br />

0/80 mm für die weitere Aufbereitung zu produzieren.<br />

Da der Mikrodiorit recht abrasiv ist, müssen die Brechwerkzeuge<br />

nach 1900 Bh gewechselt werden. Dank des<br />

hohen Durchsatzes und hohen Nutzungsgrades sind die spezifischen<br />

Verschleißkosten jedoch gering. Als Kostensparer<br />

erweist sich auch der neue Metso-Bypass-Ölfilter, der die<br />

Standzeit des Hydrauliköls erheblich verlängert.<br />

www.metso.com<br />

FRUTIGER – a whale, a promise!<br />

Reifenwaschanlagen<br />

Staubbindung<br />

CH +41 (0)52 234 11 34 • D/A +49 (0)8022 705 33<br />

www.mobydick.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


PRAXIS<br />

45<br />

GIGANTEN auf dem Vorfeld: Für die erfolgreiche Verladung musste<br />

der Transport exakt geplant werden. Fotos: Kleemann<br />

3gewinnt<br />

Wir zeigen Profil!<br />

RUHIGE HÄNDCHEN waren gefragt, um die Brechanlagen in den<br />

Frachtraum zu fahren und letzte Transportsicherungen vor dem<br />

Take-off zu fixieren.<br />

GIGANTEN IN DER LUFT<br />

Im Flug zum attraktiven Auftrag<br />

Mitte November landete am Flughafen Stuttgart ein seltener<br />

Gast: die Antonov An-124, eines der größten Frachtflugzeuge<br />

der Welt. Im Auftrag eines Kunden wurden damit zwei mobile<br />

Kleemann-Brechanlagen mit einem Gesamtgewicht von rund<br />

80 t nach Liberia geflogen.<br />

„Für unseren Kunden kam es auf eine schnelle Lieferung der<br />

Brechanlagen an, um für ein neues Projekt den Zuschlag zu<br />

bekommen“, so Markus Krill, Sales Manager bei Kleemann.<br />

„Wenn wir die Anlagen per Land- und Seeweg transportiert<br />

hätten, wären sie erst Anfang Januar am Zielort gewesen.“ Also<br />

entschied sich der Kunde dazu, die Antonov An-124 für den<br />

Auftrag zu chartern. Vorab musste genau geprüft werden, ob<br />

der mobile Backenbrecher Mobicat MC 110 Z Evo und die mobile<br />

Kegelbrechanlage Mobicone MCO 9 S Evo für diesen außergewöhnlichen<br />

Transport infrage kommen. Montage, Vertrieb,<br />

Kundendienst und Logistik arbeiteten bei Kleemann unter Hochdruck<br />

an dem Projekt, um die schnelle Lieferung gewährleisten<br />

zu können. Unter anderem waren zusätzliche Transportsicherungen<br />

notwendig, um bewegliche Bauteile sicher zu fixieren.<br />

www.kleemann.info<br />

HS-Schoch GmbH & Co.KG,<br />

ZFE GmbH & bsg GmbH<br />

Ein Unternehmen<br />

der HS-Schoch Gruppe<br />

3 unschlagbare Partner für Ihre<br />

Baumaschinen<br />

• Breites Sortiment an Anbaugeräten<br />

und Vermietung<br />

• Transport-, Lager-, Sammelsysteme<br />

• Verschleißteile von HARDOX<br />

• Instandhaltung und Regeneration<br />

• Recycling<br />

• Deutschlandweite Standorte<br />

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der HS-Schoch Gruppe<br />

Tel. 07363 9609-76<br />

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HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />

Am Mühlweg 4, 73466 1/2<strong>01</strong>8 Lauchheim GESTEINS PERSPEKTIVEN


46<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

Gebraucht? Besser als neu!<br />

AKTIONEN MITNEHMEN: Als Esco-Haupthändler<br />

gibt es bei HS-Schoch oft Aktionen.<br />

Welche gerade laufen, ist auf Anfrage<br />

zu erfahren. Foto: rpr<br />

ARBEITSSPUREN 1: Tausende Stunden<br />

Einsatz und fast wie neu: Zum Beweis wurden<br />

diverse Anbaugeräte am Rädlinger-<br />

Stand auf der steinexpo ausgestellt. Foto: rpr<br />

HANDLUNGSBEDARF: Sollte die Radladerschaufel<br />

mal so aussehen, dann ist eine<br />

Regeneration dringend angesagt.<br />

Foto: HS-Schoch<br />

Hochfeste, höherfeste und ultrahochfeste Stahlwerkstoffe haben nach der<br />

Automobilindustrie ebenfalls Einzug in andere Branchen, vor allem auch in<br />

der rohstofffördernden und -verarbeitenden Industrie, gehalten. Bei leicht<br />

erhöhtem Gewicht bieten sie noch mehr Festigkeit und Verschleißschutz<br />

als herkömmliche Stahlsorten. Besonders die Kombination aus Härtegrad<br />

und Zähigkeit ist dabei gefragt.<br />

Die Begriffe hochfeste, höherfeste und<br />

ultrahochfeste Stahlwerkstoffe sind<br />

nicht klar definiert. Im Allgemeinen werden<br />

damit Stähle mit einer Mindeststreckgrenze<br />

von über 360 N /mm² = 360<br />

Megapascal (Einheit: MPa), häufig auch<br />

erst oberhalb von 460 MPa, so bezeichnet.<br />

Höherfeste Stähle weisen eine Mindeststreckgrenze<br />

von über 500 MPa und<br />

ultrahochfeste, auch als höchstfeste<br />

Stahlwerkstoffe bezeichnet, bieten eine<br />

Mindeststreckgrenze von über 690 MPa.<br />

Die Fahrzeugindustrie ganz allgemein<br />

(inklusive Lastkraftwagen, Baumaschinen,<br />

Traktoren, Flurfördergeräte, Lokomotiven)<br />

ist Hauptabnehmer von Stahlhalbzeugen.<br />

Da die hier gebündelten<br />

Branchen weiterhin an hoch belastbaren<br />

und doch leichten Werkstoffen interessiert<br />

sind, gelten sie als die treibende<br />

Kraft bei den Stahlinnovationen.<br />

Hochfeste Stahlwerkstoffe werden<br />

durch reduzierte Kohlenstoffanteile, bestimmte<br />

Legierungsbestandteile und/<br />

oder mittels spezieller Produktionsverfahren<br />

(vor allem beim Walzen) hergestellt.<br />

Häufig wird das Werkstoffgefüge,<br />

die spezielle Werkstoffcharakteristik erst<br />

beim Kunden nach beispielsweise einem<br />

Umformvorgang erzielt.<br />

Besonders verschleißfest<br />

GIB GUMMI!<br />

Wenn auf Werkstücken mechanische<br />

Kräfte, chemikalische, thermische, elektrische<br />

sowie andere Belastungen einwirken<br />

(oft in Kombination), tritt eine<br />

Beschädigung und damit Verschleiß auf.<br />

Diese Abnutzung kann durch einen gezielten<br />

Schutz minimiert werden, ganz<br />

verhindern lässt es sich auf Dauer aber<br />

meist nicht. Verschleißschutz bewirkt<br />

also eine Lebensdauerverlängerung und<br />

damit eine Verlängerung der Wirtschaftlichkeit<br />

von Bauteilen bis hin zu ganzen<br />

Anlagen. Der Begriff Tribologie (Reibungslehre)<br />

umfasst die wissenschaftliche<br />

Beschreibung von Reibung, Verschleiß<br />

und der gegebenenfalls notwendigen<br />

Schmierung.<br />

Die Härte von Stahlblechen wird meist<br />

in Brinell (HBW oder kurz HB – W steht für<br />

das Prüfkugelmaterial Wolframkarbid) angegeben,<br />

seltener in Vickershärte (HV)<br />

oder gar Rockwellhärte (HR). Je härter ein<br />

Blech an der Oberfläche ist, desto größer<br />

ist der Verschleißwiderstand. Gängige<br />

Werte für verschleißfeste Sorten sind 400,<br />

450, 500, 550 oder sogar 600 HB. Der Verschleiß<br />

ist allerdings ein komplexer Vorgang,<br />

bei dem zahlreiche Parameter eine<br />

Rolle spielen. Je nach Stahlsorte können<br />

trotzdem Kaltverschweißungen und Materialübertrag<br />

(sogenanntes Fressen), Be-<br />

Schützender Mantel aufgesprüht<br />

Die Grüning+Loske GmbH hat sich<br />

auf Trommelgummierung, Verschleiß-<br />

Sprühbeschichtungen und Rohrinnenbeschichtungen<br />

mit Polyurea<br />

und/oder Gummi, Heißgummierungen<br />

spezialisiert. Speziell die neue mit<br />

Teflon versetzte Verschleißschutz-<br />

Beschichtung für verschiedene Untergründe<br />

oder zur Rohrinnenbeschichtung<br />

findet viel Aufmerksamkeit<br />

in der Fachwelt. Rund um das<br />

Thema Förderschläuche gelten GrüloCoat-Beschichtungen<br />

sowie die<br />

Gummierung als Spitzenreiter.<br />

www.gruelo.de<br />

WEICH UND HART: Mit Weich- und<br />

Hartgummierungen schützt der Spezialist<br />

stark belastete Rohre und andere<br />

Komponenten. Foto: Grüning+Loske<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

47<br />

schädigungen durch Riefen, Kratzer und<br />

Mulden, Ermüdungsbrüche oder -risse an<br />

der Oberfläche durch Zerrüttung und chemische<br />

Reaktionen auftreten. Auch konstruktive<br />

und/oder verfahrenstechnische<br />

Maßnahmen, wie Einfallhöhe und -winkel<br />

von Schüttgütern in ein Trichterblech, beeinflussen<br />

den Verschleiß. Eine enge Abstimmung<br />

und Beratung zwischen Stahlhersteller<br />

und Verarbeiter ist also in jedem<br />

Fall zu empfehlen, um optimale Ergebnisse<br />

zu erzielen.<br />

1975 haben Ingenieure des schwedischen<br />

Stahlherstellers SSAB (Svenskt<br />

Stål AB) ein bis dato als unlösbar geltendes<br />

Problem beseitigt: die Herstellung<br />

von biegbaren Verschleißblechen, welche<br />

eine einzigartige Kombination aus Härtegrad<br />

und Zähigkeit aufweisen. Zukunftsweisend<br />

wurde das neue schwedische<br />

Produkt Hardox genannt. Der Einsatz<br />

dieser Stahlsorte ermöglicht den Bau von<br />

Teilen und Maschinenkomponenten mit<br />

leichteren, optimalen Strukturen, welche<br />

sich durch ihre extreme Leistungsfähigkeit<br />

und Langlebigkeit auszeichnen. Der<br />

extreme Widerstand gegen Verschleiß<br />

dieser Stahlsorten erlaubt den Bau von<br />

Produkten mit einer bis zu zehnfachen<br />

Lebensdauer. Diese neuen verschleißfesten<br />

Stahlwerkstoffe weisen zudem<br />

höchste Zugfestigkeitswerte aus. Daher<br />

lautet das Motto des Herstellers: „Steine,<br />

Sand, Kohle, Mineralien, Altmetalle und<br />

andere aggressive Materialien haben es<br />

schwer, bei Hardox-Verschleißblechen<br />

einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />

Der extreme Widerstand von Hardox<br />

gegen Verschleiß ist ein strategischer<br />

Geschäftsfaktor und dank der bis zu<br />

zehnfachen Lebensdauer (und mehr) ist<br />

es wie Geld auf der Bank anzulegen und<br />

zu vermehren.“<br />

In diesem Motto steckt zwar sehr viel<br />

Eigenlob, aber andererseits lassen sich<br />

diese Aussagen in der Praxis kaum von<br />

der Hand weisen. Hochfeste Stähle ermöglichen<br />

oft erst den Leichtbau. Bei<br />

gleicher Funktion wird nämlich weniger<br />

Stahl benötigt, was letztendlich zu einer<br />

erheblichen Gewichtsreduzierung bis zu<br />

50 % führen kann. Aus diesem Grund<br />

lassen sich die Material- und Fertigungskosten<br />

pro Bauteil senken und Kraftstoffkosten<br />

minimieren. Damit sind<br />

hochfeste Grobbleche trotz ihrer Mehrkosten<br />

oft viel wirtschaftlicher.<br />

Feinkörnige Grobbleche sind übrigens<br />

kein Widerspruch in sich, auch<br />

wenn es so klingt. Nach DIN EN 10079<br />

gelten Bleche ab einer Dicke von 3 mm<br />

und einer Breite von 600 mm als Grobbleche.<br />

Die maximale, in den Regelwerken<br />

erfasste Dicke beträgt 400 mm. Die<br />

Breiten reichen von etwa 1000 bis über<br />

5000 mm.<br />

Einer der weltweit größten Stahlproduzenten<br />

ist der indische Konzern Tata<br />

Steel. Sollte die im September 2<strong>01</strong>7 öffentlich<br />

bekannte Fusion zwischen Thyssen-Krupp<br />

und Tata Steel auch von den<br />

Wettbewerbshütern abgesegnet werden,<br />

würde nach Weltmarktführer Arcelor<br />

Mittal der zweitgrößte europäische<br />

Stahlkonzern entstehen. Tata Steel hat<br />

sich schon seit ein paar Jahren verstärkt<br />

um die Herstellung von höherfesten und<br />

besonders zähen Stahlwerkstoffen gekümmert.<br />

In Zusammenarbeit mit Kunden<br />

wie Caterpillar, JCB, Terex, Joy Global<br />

oder Kion fließen bei der Konstruktion<br />

von neuen Maschinen und Geräten<br />

die aktuellsten Entwicklungen im Bereich<br />

Stahlwerkstoffe gleich mit ein.<br />

Dabei gilt es auch die Bearbeitungsvorstufen<br />

wie Laserschweiß- und Schneidverfahren,<br />

Laser-, Gas- und Plasma-<br />

Profilierung sowie Biegepressen und<br />

Sägearbeiten zu optimieren. Schlussendlich<br />

sollen die Kunden wettbewerbsfähiger<br />

werden und dabei noch Kosten<br />

sparen. Bei Bedarf übernimmt Tata Steel<br />

sogar die Bearbeitungsvorstufen und<br />

liefert dann anstatt Halbzeuge wie Rund-<br />

ARBEITSSPUREN 2: Kiesel stellte ebenfalls<br />

eine Schaufel aus, die bereits <strong>18</strong>00 Bh im<br />

Hartsteineinsatz war; nur neu lackiert. Die<br />

Klappschaufel gibt es in vier verschiedenen<br />

Grundverschleißstufen. Seit Mitte 2<strong>01</strong>7 mit<br />

neuer Geometrie für noch bessere Leistung.<br />

Foto: rpr<br />

DAS NEUE Verschleißzahnsystem C-Rex<br />

von Combi Wear Parts für Bagger und Radlader<br />

ist mechanisch mit nur einer einzigen<br />

beweglichen Komponente gesichert. Montage<br />

und Demontage sind dadurch schnell<br />

erledigt. Foto: Combi Wear Parts<br />

Feinkörnige Grobbleche<br />

WIEDERBELEBUNG: Ein stark verschlissener Prallmühlen-Rotor wird nach Regeneration<br />

auf einer Fräsmaschine bearbeitet und in einen optimalen Zustand versetzt. Rechts unten<br />

eine regenerierte Radladerschaufel mit Cracox-Verschleißblechen. Foto: Craco<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


48<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

BAGGERSCHAUFELN und Spezialanbauten mit allen<br />

notwendigen Verschleißschutzelementen liefert das<br />

tschechische Unternehmen Renomag schnell und<br />

sehr günstig. Foto: rpr<br />

stäbe, Rohre, Bleche und anderes mehr<br />

bereits fertige Werkstücke an.<br />

In der Rohstoffindustrie gibt es allerdings<br />

eine Vielzahl an kleineren und mittelgroßen<br />

Unternehmen, die sich nicht<br />

gerne nur an einen Stahlhersteller binden<br />

möchten und zudem nicht die Umsatzzahlen<br />

erreichen, um eine verstärkte<br />

Manpower seitens des Stahlherstellers<br />

zu rechtfertigen. Man bezieht dann<br />

eben weiterhin die Halbzeuge, welche<br />

sinnvoll und nötig sind. Gleiches gilt für<br />

die verschleißfesten Gussprodukte von<br />

Craco, Combi Wear Parts, Esco oder<br />

ebenfalls Hardox.<br />

Seit mehr als 25 Jahren entwickelt<br />

und produziert HS-Schoch verschleißfeste<br />

Schaufeln, Löffel und Greifer. Die<br />

Süddeutschen mit ihrer ostdeutschen<br />

Niederlassung in Coswig setzen dabei<br />

auf bewährte Materialien wie Hardox-<br />

Verschleißbleche, Esco-Verschleißschutzsysteme<br />

und Borox-Vergütungsstähle<br />

(auch aus Schweden). Hardox-<br />

Verschleißbleche gibt es in Härtegrade<br />

bis zu 700 HBW. Wie erwähnt, eignen<br />

diese sich aufgrund ihrer sehr guten<br />

Kerbschlagzähigkeit vor allem für Bagger-/Radlader-Schaufeln,<br />

-Greifer, -Löffel,<br />

aber auch für Förderbänder, Rutschen,<br />

Container, Brechwerke, Zerkleinerungsmaschinen,<br />

Rührwerke, Siebe<br />

und Abbruchwerkzeuge.<br />

HS-Schoch ist Esco-Haupthändler<br />

und kann somit direkt aus den Lagern<br />

heraus die Kunden mit dem umfassenden<br />

Produktprogramm wie unter anderem<br />

Ultralok-Zahnsysteme und -spitzen<br />

beliefern.<br />

Verschleißschutz-Regeneration<br />

Ein großer Vorteil des Unternehmens<br />

Rädlinger in Cham (Ostbayern) ist die<br />

Erprobung neuer Materialen und Bagger-/Radlader-Anbaugeräte<br />

im eigenen<br />

Straßen- und Tiefbau. Bevor neue Produkte<br />

an Kunden ausgeliefert werden,<br />

haben diese bereits einige Tausend Arbeitsstunden<br />

auch in den eigenen Kiesgruben<br />

und Steinbrüchen absolviert.<br />

Neben neuen Tief- und Hochlöffeln, Grabenräumlöffeln,<br />

Ladeschaufeln, Stielen<br />

und Auslegern sowie Sieb- und Brechanlagen<br />

bieten die Oberpfälzer, übrigens<br />

ebenso wie HS-Schoch, auch die Regeneration<br />

und Reparatur von Baggerlöffeln,<br />

Radladerschaufeln und anderes<br />

mehr an. Eine fachgerechte und rechtzeitige<br />

Instandsetzung kann sogar die<br />

Maschinenleistung steigern helfen und<br />

den Kraftstoffverbrauch reduzieren.<br />

Nicht selten sind optimal regenerierte<br />

Anbaugeräte leistungsfähiger als die<br />

Neuware. Der Rädlinger-Maschinenbau<br />

verfügt über einen großen Bestand diverser<br />

Verschleiß- und Ersatzteile aus<br />

hochwertigsten Materialien namhafter<br />

Hersteller. Darüber hinaus stellt das Unternehmen<br />

seinen Kunden Messer, Löffelböden<br />

und diverse Blechteile zur Eigenregeneration<br />

zur Verfügung.<br />

Das russische Unternehmen NLMK<br />

produziert als NLMK Europe in Ittre, südlich<br />

von Brüssel, unter anderem hochvergütete<br />

Stähle, die ein breites Einsatzspektrum<br />

abdecken. Beginnend im Miningbereich,<br />

der Abbruch- und Recyclingtechnik,<br />

erstreckt sich das Einsatzspektrum<br />

beispielsweise auf den Nutzfahrzeugbereich,<br />

den Schwerlasttransport<br />

und schließt auch den gesamten<br />

Baumaschinenbereich schwerpunktmäßig<br />

mit ein. Insgesamt umfasst der Geschäftsbereich<br />

NLMK Europe sechs<br />

WENIGER WARTUNGSKOSTEN<br />

Mischwerkzeug-Wechselsystem SmartFix<br />

Der Wechsel von Mischwerkzeugen<br />

oder Teilen davon in einem Mischer<br />

erforderte bisher einen Zeitaufwand<br />

SCHNELLWECHSELSYSTEM SMARTFIX:<br />

Es ist für alle Eirich-Produktionsmischer als<br />

Nachrüst- bzw. Umbaupaket erhältlich.<br />

Foto: Eirich<br />

von bis zu mehreren Stunden. Alle am<br />

Wirbler sitzenden Schläger wurden<br />

entspannt; erst dann war es möglich,<br />

verschlissene Schläger mit Kraft und<br />

großen Hebeln auszutauschen. Eirich<br />

hat nun ein Schnellwechselsystem für<br />

Wirbler-Schlagkörper entwickelt.<br />

Diese sind dadurch jetzt auf einfache<br />

Weise und innerhalb von wenigen Minuten<br />

einzeln austauschbar. Anwender,<br />

die auf das neue System umgestellt<br />

haben, bestätigen eine drastische<br />

Reduzierung von Stillstandzeiten<br />

und Wartungskosten. Besonders clever:<br />

Das einfache Wechseln der<br />

Schlagkörper ermöglicht, weniger verschlissene<br />

Schlagkörper gegen stärker<br />

verschlissene in den besonders<br />

beanspruchten Zonen auszutauschen<br />

und damit das Material optimal auszunutzen.<br />

Die Umstellung auf das neue<br />

Schnellwechselsystem ist einfach,<br />

denn es ist kein Wechsel bzw. Neukauf<br />

der Wirblerwelle erforderlich. In der<br />

Regel werden allein die Werkzeugträger-Scheiben<br />

gewechselt. Besonders<br />

vorteilhaft: bereits vorhandene Ersatzteile<br />

können weiter genutzt werden.<br />

Das SmartFix genannte und zum<br />

Patent angemeldete System ist für alle<br />

Eirich-Produktionsmischer, also Mischer<br />

ab 75 L, als Nachrüst- bzw. Umbaupaket<br />

erhältlich.<br />

www.eirich.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

49<br />

Produktionsstandorte, die alle auf eine<br />

jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet<br />

des Warm- und Kaltwalzens sowie<br />

verschiedene Veredelungsprozesse verfügen.<br />

Allein rund 120 Millionen Euro<br />

hatte NLMK/Ittre in den Bau einer neuen<br />

Vergütungslinie investiert, mit der man<br />

– nach eigenen Aussagen – mittlerweile<br />

als technologischer Führer im Markt gilt.<br />

Selbst die Brammenproduktion im Mutterwerk<br />

in Lipezk/Russland gilt als technologisch<br />

führend.<br />

Mit den Marken Quard und Quend<br />

setzen die Russen seit einiger Zeit die<br />

Maßstäbe in der Bauindustrie. Eine neue<br />

Produktionslinie, in der eine Quarto-<br />

Reversieranlage mit einem Vierständer-<br />

Fertigwalzwerk kombiniert ist, sorgt für<br />

sehr geringe Ebenheits- und Stärkentoleranzen<br />

sowie eine exzellente Oberflächenbeschaffenheit.<br />

Mehrere Hochleistungsrichtanlagen<br />

und ein 3D-Lasersystem<br />

sichern zudem ein extrem niedriges<br />

Spannungsniveau der Bleche. Eine Härtemessanlage<br />

kontrolliert und dokumentiert<br />

die Einhaltung der erforderlichen<br />

Härtegrade bei den Quard-Blechen. Vor<br />

allem die konstant gleichbleibende<br />

Stahlqualität in Verbindung mit der erzielten<br />

Oberflächengüte und Ebenheit<br />

stellen nach Firmenaussagen die herausragenden<br />

Qualitätsmerkmale ihrer<br />

Produkte dar.<br />

Hochfest und hochverschleißfest<br />

Im Bereich der hochfesten Feinkornbaustähle<br />

Quend umfasst das Produktspektrum<br />

mittlerweile Streckgrenzen<br />

von 700 bis 1100 MPa. Aufgrund<br />

seiner Eigenschaften wird dieser Stahl<br />

typischerweise im Nutzfahrzeugbau, für<br />

Lösungen im Schwertransportbereich,<br />

für Krane, Ausleger oder auch bei Abbruchwerkzeugen<br />

eingesetzt. Eine hohe<br />

Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit<br />

ist beispielsweise für Auslegerbleche<br />

obligatorisch. Die martensitischen,<br />

hochverschleißfesten Stähle der Quard-<br />

Produktgruppe beinhalten momentan<br />

die Brinellhärten 400, 450, 500 und 550.<br />

Aufgrund der speziellen Kombination<br />

von Härte, Festigkeit und Duktilität eignet<br />

sich Quard für alle Anwendungen, die<br />

einem starken Verschleiß wie beispielsweise<br />

durch Steine, Mineralien, Schrott,<br />

Abfälle oder andere aggressive Materialien<br />

unterliegen; eine hohe Abriebfestigkeit<br />

stellt schließlich eine Grundvoraussetzung<br />

für einen effektiven Einsatz<br />

dar.<br />

Das Auftragschweißen sowie das<br />

Flammspritzen können ebenfalls ein Verfahren<br />

sein, um verschlissene Werkstücke<br />

und Werkzeuge wieder optimal aufzuarbeiten<br />

und noch verschleißfester zu<br />

machen. Seit 30 Jahren sorgt das Unternehmen<br />

Rehart bei der Kiesgewinnung,<br />

im Steinbruch sowie im Zementwerk und<br />

bei der Asphaltproduktion mit verschiedenen<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

für einen reibungslosen und reibungsarmen<br />

Ablauf. In den Laboren und in der<br />

Anwendungstechnik werden die Ursachen,<br />

die zur Notwendigkeit einer Instandsetzung<br />

führen, untersucht und<br />

entsprechende Präventivmaßnahmen<br />

entwickelt. So werden Schnecken in den<br />

am stärksten beanspruchten Bereichen<br />

mit Hochleistungsverschleißschutzsystemen<br />

ausgestattet. Der weniger belastete<br />

Teil erhält dagegen „nur“ eine nanoseal-Keramikverbundwerkstoffbeschichtung.<br />

Dabei geht es immer auch um die<br />

Wirtschaftlichkeit, denn möglichst lange<br />

Laufzeiten zögern den Austausch so<br />

lange als möglich hinaus, ein ungeplanter<br />

Anlagenstillstand entfällt dadurch.<br />

Neben Auftragschweißen und Flammspritzen<br />

kommen zudem MIG/MAG-<br />

Massivdrahtschweißen, MIG/MAG-Fülldrahtschweißen,<br />

WIG-Schweißen mit<br />

Kaltdraht sowie PTA-Schweißen (Plasma)<br />

zum Einsatz. Schließlich richten sich<br />

diese Verfahren auch nach den zu behandelnden<br />

Werkstoffen. Egal ob Werkzeugstähle,<br />

Mangan-Hartstähle, Fe-Cr-<br />

C-Stähle mit Chromkarbiden, Cobald-<br />

Basiswerkstoffe (Stellite), Nickel-Basiswerkstoffe<br />

oder Legierungen mit Wolframkarbiden<br />

vorhanden sind, das Unternehmen<br />

findet mit Sicherheit das geeignetste<br />

Auftragsverfahren.<br />

Auf der steinexpo 2<strong>01</strong>7 hatten sowohl<br />

Rädlinger wie auch der Baumaschinenhändler<br />

Kiesel ein paar interessante Objekte<br />

ausgestellt: Löffel, Schaufeln und<br />

Stiele/Reißzähne, die bereits Zigtausende<br />

Einsatzstunden hinter sich haben und<br />

trotzdem fast wie neu aussehen. Seit<br />

2<strong>01</strong>6 ist Kiesel zudem auch der Exklusivhändler<br />

für Combi Wear Parts, einem<br />

schwedischen Hersteller, der aus Bofors<br />

Wear Parts hervorging und eine Fusion<br />

mit der Maskenformgießerei in Ljungby<br />

vornahm.<br />

Mit den ProClaws-Zahnsystemen für<br />

Baggerlöffel und Laderschaufeln konnte<br />

eine neue Generation an Verschleißteilen<br />

von den Schweden entwickelt werden,<br />

welche eine optimale Kupplungsgeome-<br />

trie sowie hohe Bruchkräfte und damit<br />

eine außergewöhnliche Bruchsicherheit<br />

bieten. Der schlanke Zahnadapter soll<br />

über ein gutes Eindringverhalten verfügen<br />

und sich selbst schärfen. Das Verschleißverhalten<br />

wird als sehr gut bezeichnet.<br />

Sehr haltbare Zähne<br />

Die erstmals von Combi Wear Parts 2<strong>01</strong>6<br />

vorgestellten Produkte mit Namen<br />

C-Rex verfügen über eine einzigartige<br />

mechanische Sicherung mit nur einer<br />

beweglichen Komponente. Dadurch soll<br />

sich die Montage und Demontage der<br />

Zähne erheblich erleichtern. C-Rex<br />

wurde bewusst mit Blick auf Benutzerfreundlichkeit<br />

und Gesamtwirtschaftlichkeit<br />

entwickelt. Längere Zähne mit<br />

einem noch größeren Anteil an Verschleißmaterial<br />

sorgen für sehr lange<br />

Standzeiten. Die C-Rex-Adapter sind<br />

weniger verschleißanfällig, wodurch sich<br />

die Lebensdauer des Adapters verlängert.<br />

Der Anwender spart somit Kosten<br />

für die Wartung und den Austausch dieser<br />

Komponenten ein. Die gesamte Pro-<br />

AUSSERGEWÖHNLICHE STÄRKE, Härte und Zähigkeit<br />

in ein und demselben Verschleißblech verspricht<br />

SSAB mit Hardox 500 Tuf, die neue Generation Verschleißblech<br />

für Kipperaufbauten, Schaufeln und<br />

Container. Es kombiniert die besten Eigenschaften<br />

aus Hardox 450 und Hardox 500. Zu typischen Einsatzbereichen<br />

gehört das Be- und Entladen von abrasiven<br />

Gesteinen in Steinbrüchen. Die Bodenplatte<br />

der Kippmulde aus Hardox 500 Tuf hat über 40.000 t<br />

Schotter transportiert und weist nur sehr geringen<br />

Verschleiß von 5 % auf. Fotos: SSAB<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


50<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

duktion von C-Rex wie auch von Pro-<br />

Claws und Combi Parts erfolgt in der<br />

Combi-Wear-Parts-Gießerei im schwedischen<br />

Ljungby. Die Schweden hatten in<br />

2<strong>01</strong>2 und 2<strong>01</strong>3 in eine neue Produktionsanlage<br />

für schwerere Gussteile investiert.<br />

Damit befindet sich die gesamte Produktion<br />

nunmehr unter einem Dach.<br />

Das Unternehmen Köppern wurde<br />

<strong>18</strong>98 in Hattingen an der Ruhr gegründet<br />

und ist noch heute ein familiengeführtes<br />

Unternehmen. Technologische Führerschaft<br />

und sehr verlässliche Fertigungsqualität<br />

verbunden mit dem besonderen<br />

Blick für die individuellen Bedürfnisse<br />

von Kunden sind das Motto dieses Herstellers<br />

an Verschleißschutzsystemen.<br />

In den 1980er-Jahren konnte eine starke<br />

Marktposition in der zement- und erzverarbeitenden<br />

Industrie, basierend auf verschiedenen<br />

innovativen Pressenentwicklungen<br />

wie den C-Frame-Rahmen, den<br />

Klapprahmen sowie die einzigartigen pulvermetallurgischen<br />

Verschleißschutzsysteme<br />

aufgebaut werden. Vor allem mit den<br />

Hexadur-Verschleißschutzsystemen konnte<br />

unter anderem in der Zementindustrie<br />

und der rohstofffördernden und -verarbeitenden<br />

Industrie allgemein gepunktet werden.<br />

Hexadur-Bandagen für Gutbett-Walzenmühlen<br />

(Rollenpressen) sind mittlerweile<br />

weit verbreitet. Sie verfügen über eine<br />

extrem verschleißfeste Oberfläche mit<br />

einem hohen Anteil an Hartphasen in der<br />

Form von hexagonalen Fliesen von unterschiedlicher<br />

Dicke. Sie sind zudem vor<br />

allem auch für die Erzzerkleinerung geeignet.<br />

Der Stahlring ist mit Hartmetallbolzen<br />

besetzt und weist einen extrem beständigen<br />

heißisostatisch gepressten (HIP) Kantenschutz<br />

auf. Residur-Bandagen wiederum<br />

sind speziell für Brikettier- und Kompaktieranwendungen<br />

ausgelegt.<br />

Härte aus dem Westerwald<br />

Ein weiterer Anbieter von hoch verschleißfesten<br />

Stählen (und die Regenerierung<br />

von abgenutzten Anbaugeräten<br />

sowie Anlagenbaugruppen) ist das Unternehmen<br />

Craco in Atzelgift, mitten im<br />

Westerwald. Obwohl der selbst entwickelte<br />

Verschleißstahl erst 1997 am<br />

Markt eingeführt wurde, konnte er sich<br />

unter dem Markennamen Cracox inzwischen<br />

zu einer Premiummarke im Verschleißschutz<br />

etablieren. Cracox gibt es<br />

in den Qualitäten von 400 bis 700 Härte<br />

Brinell und in den Stärken 3 bis 120 mm.<br />

Aufgrund seiner innovativen Legierung<br />

und des für seine Eigenschaften speziell<br />

entwickelten Bearbeitungsverfahrens<br />

wurde Cracox bereits mit dem Innovationspreis<br />

ISB des Landes Rheinland-<br />

Pfalz ausgezeichnet.<br />

Nach Firmenaussagen soll sich dieser<br />

Verschleißstahl durch eine höhere Legierung,<br />

höhere Standzeiten, höhere Härte,<br />

bessere Durchhärtung, eine gleichbleibende<br />

Qualität, höhere Streckgrenzen<br />

und Zugfestigkeiten sowie eine bessere<br />

Bearbeitbarkeit auszeichnen.<br />

Es ist absolut unmöglich, eine bestimmte<br />

Stahlsorte für alle Verschleißfälle<br />

als das Nonplusultra darzustellen. Je<br />

HART UND ELASTISCH ZUGLEICH<br />

Werkstoffkombinationen zum besseren Schutz vor Strahlverschleiß<br />

ENTSCHEIDEND ist das Größen- und Massenverhältnis zwischen dem Schutzkörper und den<br />

darauf prallenden Partikeln. Im Vorfeld wurden diverse Tests an unterschiedlichsten Polymeren<br />

durchgeführt. Fotos: FH Münster/Pressestelle<br />

BLICK DURCHS MIKROSKOP. Tobias Schniedermann<br />

prüft, wie sehr die verschiedenen<br />

Polymere durch den Partikelbeschuss in Mitleidenschaft<br />

gezogen wurden.<br />

In der Industrie besonders weit verbreitet<br />

und schwierig zu bekämpfen ist der sogenannte<br />

Strahlverschleiß. Wie aber muss<br />

eine Oberfläche beschaffen sein, damit sie<br />

bestmöglich vor Strahlverschleiß schützt?<br />

Das untersucht Tobias Schniedermann vom<br />

Fachbereich Maschinenbau der FH Münster<br />

in seiner Dissertation tribologisch. Tribologie<br />

ist die Lehre der Reibung und das<br />

gleichnamige Fachgebiet beschäftigt sich<br />

insbesondere mit der Verschleißbekämpfung.<br />

Schniedermann will herausfinden, ob<br />

und wie es möglich ist, einen Werkstoff zu<br />

konzipieren, der sowohl hart als auch elastisch<br />

sein kann.<br />

Dazu verwendet er ein elastisches Polymer,<br />

in dem harte Partikel an der Oberfläche<br />

fest eingebettet sind. Aber welches Polymer<br />

ist dafür geeignet, und wie müssen die<br />

harten Partikel beschaffen sein? „Das Massenverhältnis<br />

zwischen eingebetteten und<br />

auftreffenden Partikeln ist besonders bei<br />

steilen Winkeln entscheidend. Denn stimmt<br />

das nicht, macht uns die Physik einen Strich<br />

durch die Rechnung: die eingebetteten Partikel<br />

werden geschädigt. Ist das Verhältnis<br />

aber richtig, kommt es zu einem Stoßdämpfereffekt:<br />

Das elastische Polymer gibt nach,<br />

und der harte, spröde Werkstoff der eingebetteten<br />

Partikel bleibt trotz stoßartiger<br />

Belastung unbeschadet. Trifft ein Partikel<br />

jedoch unter flachem Winkel auf die mit<br />

harten Partikeln gefüllte Oberfläche, gleitet<br />

er darüber ab, und so wird verhindert, dass<br />

die Polymeroberfläche zerkratzt.“<br />

Der Doktorand untersuchte im Anschluss<br />

an diverse Berechnungen im Labor<br />

für Werkstoff-, Füge- und Oberflächentechnik<br />

der Hochschule auf dem eigens eingerichteten<br />

Teststand die Eignung unterschiedlicher<br />

Polymere, Schutzkörperwerk-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


VERSCHLEISSSCHUTZ & WARTUNG<br />

51<br />

nach Einsatzfall, den vorhandenen Parametern,<br />

den gegebenen Beanspruchungen<br />

und anderem mehr gilt es, die spezielle<br />

bestmögliche Lösung zu finden. Aus<br />

diesem Grunde bieten alle genannten<br />

Unternehmen gerne eine ausführliche<br />

Beratung an. Denn nur so lässt sich für<br />

einen bestimmten Anwendungsfall das<br />

beste Verschleißschutzsystem finden.<br />

Ein Beitrag von GP-Autor Robert<br />

Ruthenberg, rpr<br />

SIE KÖNNEN AUCH ANDERS<br />

Mosaik ist gut, aber längst nicht alles!<br />

www.craco.de<br />

www.escocorp.com<br />

www.eu.nlmk.com<br />

www.hardoxwearparts.com<br />

www.hs-erdbaugeraete.de<br />

www.koeppern-international.com<br />

www.raedlinger-maschinenbau.com<br />

www.rehart.de<br />

www.renomag.cz<br />

www.ssab.com<br />

www.tatasteelliftingandexcavating.<br />

com/de<br />

www.verschleissschutz.com<br />

VERWANDLUNG: Werden dem Eimerkettenbagger im Winter die Eimer gezogen,<br />

bekommt er seine verschlissenen Arbeitseinheiten (s. Foto r. unten) nach gründlicher<br />

Regeneration (Bild l. und oben) zum Saisonstart im Frühjahr wieder zurück. Fotos: rwev<br />

stoffe und Werkstoffmodelle, variierte<br />

die Aufprallwinkel und -geschwindigkeiten<br />

und fand mehrere Polymere,<br />

die hervorragend geeignet<br />

sind. Sie bilden die Basis für die<br />

Entwicklung der oberflächengefüllten<br />

Hybridwerkstoffe. Auch passende<br />

Schutzkörper zu finden, gelang<br />

mit Hilfe des Teststandes. Nun gilt<br />

es herausfinden, ob das oberflächengeschützte<br />

Polymer tatsächlich<br />

realen Bedingungen standhält. Erste<br />

Tests innerhalb des „Tribomer“ genannten<br />

Projektes stimmen diesbezüglich<br />

optimistisch.<br />

Noch bis Ende nächsten Jahres<br />

arbeitet Schniedermann an seiner<br />

Dissertation an der FH Münster. Betreut<br />

wird er durch Prof. Dr. Jürgen<br />

Peterseim, der bereits seit über 20<br />

Jahren in der Forschung rund um<br />

Verschleißschutzwerkstoffe tätig ist.<br />

Das Projekt wird durch das zentrale<br />

Innovationsprogramm Mittelstand<br />

(ZIM) des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Energie gefördert.<br />

www.fh-muenster.de/maschinenbau<br />

Die Hannoveraner Verschleißschutzspezialisten<br />

der RWEV GmbH sind<br />

vor allem durch ihren Mosaik-Mix aus<br />

Schutzelementen bekannt, der in vielen<br />

neuralgischen Anlagenbereichen<br />

ganz nach Verschleißangriff seine<br />

nützliche Wirkung entfaltet. Doch das<br />

ist längst nicht alles, denn auch in der<br />

Regeneration verdient sich das Unternehmen<br />

regelmäßig Sporen, wenn<br />

es darum geht, alte Arbeitseinheiten<br />

für die nächste Saison wieder fit zu<br />

machen.<br />

Zum Regenerationsprogramm gehört<br />

seit nunmehr zehn Jahren auch<br />

die Wiederherstellung von Eimerkettenbaggereimern.<br />

Oft kommen sie in<br />

beklagenswert verschlissenem Zustand<br />

an. In den RWEV-Werkstätten<br />

werden sie ausgebeult. Dann geht es<br />

an die „Operation“: Dünne Bereiche<br />

müssen durch neue, widerstandsfähige<br />

Stähle ersetzt werden. Regelmäßig<br />

brauchen die Eimer neue Schneiden<br />

und an den Seiten neue Schaken.<br />

Auch die Aufnahmebuchsen für die<br />

Förderkette sind ein Erneuerungsschwerpunkt.<br />

Abschließend wird bedarfsweise<br />

eine weitere Ausbeulung<br />

vorgenommen, und um neue Beulen<br />

zu stoppen, erhält der Wie-neu-Eimer<br />

am Rücken ein Rundeisen zur Stabilisierung.<br />

Laut Geschäftsführer Mathias<br />

Biermann wird die Regeneration in<br />

Abstimmung mit dem Betreiber jeweils<br />

so durchgeführt, dass die Arbeitseinheit<br />

für den Weiterbetrieb in<br />

der traditionellen Nassgewinnung mit<br />

dem Eimerkettenbagger gut gerüstet<br />

ist. Anders ausgedrückt: Getan wir<br />

jeweils das Nötige. Dies führt dazu,<br />

dass die Regeneration in den meisten<br />

Fällen kostenmäßig etwa ein Drittel<br />

gegenüber einem Neukauf ausmacht.<br />

Manche Kandidaten kommen auch<br />

auf die Hälfte – doch selbst das ist ein<br />

ausgesprochen guter Preis, zumal die<br />

Regeneration keine Einmal-Angelegenheit<br />

bleiben muss, sondern mehrfach<br />

wiederholbar ist. Den bislang<br />

bewältigten Umfang der Nachfrage<br />

nach dieser speziellen Dienstleistung<br />

beziffert Biermann geschätzt mit<br />

einer „dreistelligen Zahl im höheren<br />

Bereich“.<br />

www.rwev.de<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


52<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Hier ging es richtig<br />

rund zur Sache<br />

Der EM- respektive OTR-Reifenmarkt macht<br />

ordentlich Betrieb! Festzustellen war das nicht<br />

zuletzt auf der vergangenen steinexpo. Selten<br />

sah man so viele Groß-Pneus auf kleinem<br />

Raum. Und ja: auch in der Gemeinschaftsdemo<br />

kamen Reifen und Ketten zu Ehren. Begegnen<br />

konnte man dort auch dem Stolz der Hersteller,<br />

Runderneuerer und Händler. Denn auch<br />

wenn Reifen als solche rein äußerlich keine<br />

allzu großen Unterschiede entdecken lassen,<br />

beinhalten sie doch individuelle Besonderheiten,<br />

die sie gezielt für harte Einsätze in der Gewinnungsindustrie<br />

prädestinieren.<br />

Erstmals in der GP-Geschichte gehen wir<br />

deshalb besonders ausführlich auf dieses Spezialthema<br />

ein. Nicht nur Neuvorstellungen werden<br />

dabei berücksichtigt, sondern auch die<br />

Aspekte der Kontrolle, der Wiederholung von<br />

Reifenleben nach reichlich Verschleiß und aktuelle<br />

Marktbewegungen im Segment. Abgerundet<br />

wird die Schwerpunkt-Rubrik von einem<br />

allgemein gehaltenen Beitrag zu den gängigen<br />

Grundtypen im Markt.<br />

Fotos: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

53<br />

Vielfalt in allen Belangen<br />

Die Produkte für die Bereifung von Bau- und Gewinnungsfahrzeugen<br />

mit EM-/OTR-Reifen haben sich über die letzten Jahrzehnte zu<br />

einer mannigfaltigen Palette entwickelt. Es ist nicht leicht, in dieser<br />

Vielfalt den Überblick zu behalten und den optimalen Pneu für die<br />

individuellen Einsatzbedingungen und jeweiligen Maschinentypen<br />

zu finden. Die Unterschiede beginnen im Grundsätzlichen und reichen<br />

bis in feine Details.<br />

Der Preis<br />

Die Produkte der etablierten Marken<br />

werden vielfach als Premiumreifen den<br />

günstigen – vornehmlich aus Fernost<br />

zunehmend auf den europäischen Markt<br />

drängenden – Alternativen gegenübergestellt.<br />

Hier wird oft von „Budgetreifen“<br />

gesprochen. Doch bei dieser Aufteilung<br />

ist Vorsicht geboten, denn die Übergänge<br />

sind fließend, wie Henrik Schmudde,<br />

Marketingleiter bei Bohnenkamp erläutert:<br />

„Der Unterschied ist nicht an einem<br />

einzelnen Merkmal festzumachen. Alle<br />

Reifen unterscheiden sich in ihren Gummimischungen<br />

sowie im Karkassenaufbau.<br />

Entscheidend ist auch das produzierende<br />

Personal, da immer noch recht<br />

viel Handarbeit für die Fertigung eines<br />

EM-Reifens erforderlich ist. Unzureichende<br />

Arbeiten im Produktionsprozess können<br />

beim fertigen Produkt etwa zu Blasenbildungen<br />

zwischen den Lagen oder<br />

Bruchstellen führen, die Stabilität und<br />

Lebensdauer erheblich verringern. Die<br />

Summe der inneren Werte ist nicht immer<br />

auf den ersten Blick von außen sichtbar,<br />

auch nicht an den nominalen Kennwerten<br />

der Produkte. Ein Reifen muss sich bewähren,<br />

wenn er im harten Einsatz in den<br />

Grenzbereich gebracht wird. Auch der<br />

Preis ist nicht unbedingt ein zuverlässiges<br />

Kriterium. Irgendwann werden hier nach<br />

unten natürlich Dimensionen erreicht, die<br />

eine Premiumqualität faktisch ausschließen,<br />

aber selbst im hochklassigen Segment<br />

sind durchaus Preisunterschiede<br />

von 25 bis 30 % möglich.“<br />

Die Grundtypen<br />

Der Diagonalreifen wurde bereits <strong>18</strong>98<br />

eingeführt und stellte dann über fast ein<br />

halbes Jahrhundert den Standard dar.<br />

Die Karkassenlagen sind in Lauffläche<br />

und Seitenwand kreuzweise übereinandergelegt.<br />

Aufgrund dieser Bauart verfügt<br />

der Reifen über eine sehr stabile<br />

Seitenwand, lässt dafür aber nur wenig<br />

Dämpfungskomfort zu. Diese Reifen<br />

werden heute fast nur noch in Einsätzen<br />

benötigt, bei denen eine hohe Fahrstabilität<br />

gefordert ist. Geeignet ist er für<br />

Maschinen, denen hohe Lasten zugemutet<br />

werden. Diagonalreifen sind in der<br />

Regel schwerer, aber im Preis meist<br />

günstiger.<br />

Der Radialreifen wurde 1946 von Michelin<br />

entwickelt. Dieser Typ besitzt<br />

Stahl-Kord-Lagen, die lotrecht angebracht<br />

sind. Daher sind die Flanken von<br />

Radialreifen sehr geschmeidig. Der Ra-<br />

DER AUFBAU macht den Unterschied: Bei einem Radialreifen<br />

sind die Karkassen-Lagen lotrecht übereinandergelegt.<br />

Foto: Michelin<br />

dialreifen hat sich in den letzten Jahren<br />

mehr und mehr durchgesetzt und wird<br />

in den meisten Einsätzen bevorzugt.<br />

Seine Vorteile liegen im höheren Fahrkomfort<br />

durch den Reifen und in der<br />

besseren Wärmeableitung. Dadurch<br />

kann dieser Reifen auch für längere Umläufe<br />

der Maschine eingesetzt werden.<br />

Das Profil<br />

Für die Profiltiefe werden drei Klassifikationen<br />

unterschieden: Das Standardprofil<br />

trägt die Bezeichnung 2 oder 3, tiefes<br />

Profil hat 4 und extratiefes Profil 5. Die<br />

Tiefe des Profils ist bei einem tiefen Profil<br />

1,5-mal und bei einem extratiefen Profil<br />

2,5-mal dicker als bei einem normalen<br />

Profil. Letzteres gibt den Standard an,<br />

der mit 100 % gleichgesetzt wird. In Verbindung<br />

mit dem Einsatz des jeweiligen<br />

Fahrzeugs ergeben sich spezielle Kombinationen:<br />

Diagonalreifen<br />

Radialreifen<br />

Vorteile Nachteile Vorteile Nachteile<br />

Hohe Stabilität des Fahrzeugs<br />

Gute Selbstreinigungseigenschaften<br />

auf lehmigem<br />

Boden<br />

Guter Seitenwandschutz<br />

vor Beschädigungen<br />

Weniger walken<br />

Günstiger Preis<br />

Hoher Rollwiderstand, dadurch<br />

größere Wärmeentwicklung<br />

Nicht so komfortabel wegen<br />

größerer Reifenhärte<br />

Höherer Verschleiß<br />

Gute Haftung im Gelände<br />

Gutes Lenkverhalten und besserer<br />

Straßenkontakt<br />

Guter Fahrkomfort durch flexible<br />

Wangen<br />

Unempfindlicher gegen Beschädigungen<br />

der Lauffläche<br />

Geringe Wärmeentwicklung im Reifen<br />

bei hohen Geschwindigkeiten<br />

Hohe Verschleißfestigkeit<br />

Höheres Abrollgeräusch durch harte<br />

Laufflächen<br />

Weichere Seitenwände, anfälliger<br />

gegen Beschädigungen<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


54<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Anwendung<br />

C = Compactor (Straßenbaumaschinen und<br />

Walzen)<br />

L = Loader & Dozer (Radlader und Bulldozer)<br />

G = Grader (Planierer)<br />

E = Earthmover (Bagger und Kipplaster)<br />

IND = Industrial<br />

Profil<br />

1 = Ribbed<br />

2 = Traction<br />

3 = Rock<br />

4 = Rock (deep tread)<br />

5 = Rock (very deep tread)<br />

5S = Smooth (very deep tread)<br />

Ein Interpretationsbeispiel erläutert in diesem<br />

Zusammenhang die Merkmale: Ein Reifen<br />

des Typs E3/L3 verfügt über eine normale<br />

Profiltiefe und einen relativ großen Abstand<br />

zwischen den Profilblöcken. Das macht ihn<br />

zum passenden Exemplar auf weichen Böden.<br />

Im Vergleich dazu ist ein E4/L4 dank seiner<br />

größeren Blockgröße mit geringerem Abstand<br />

zwischen den Blöcken und seiner größeren<br />

Profiltiefe geeignet für harte und steinige Untergründe.<br />

Alle Infos auf der Flanke<br />

Die Wahl des richtigen EM-Reifens für die jeweilige<br />

Anwendung und Maschine erfolgt mit<br />

Hilfe der international standardisierten TRA-<br />

Codierung. Sie ist auf einen Blick an der Reifenwange<br />

erkennbar. Neben den Profiltypen<br />

befinden sich hier Angaben zu Reifen- und<br />

Radgröße, Load-Index, dazu sind Name und<br />

Produkttyp des Herstellers sowie Angaben<br />

über den Reifentyp (schlauchlos oder mit<br />

Schlauch, radial oder diagonal) zu finden.<br />

Ein Beitrag von bwi unter Quellenbezugnahme<br />

auf die angegebene Internetadresse.<br />

www.heuver.de<br />

GUTE ERFAHRUNG: Mit der<br />

Marke BKT, so Henrik<br />

Schmudde, Marketingleiter bei<br />

Bohnenkamp, hat sich das anerkannte<br />

Handelsunternehmen<br />

einen EM-Premiumpneu aus<br />

Indien ins Portfolio geholt.<br />

Foto: Bohnenkamp<br />

Runde Neuheiten<br />

und Verbesserungen<br />

Für Radlader im harten Einsatz<br />

Die Bohnenkamp AG hat ihr umfangreiches<br />

Sortiment an Reifen für die Erdbewegung<br />

um einen neuen Spezialreifen<br />

von BKT erweitert. Der BKT BK Loader<br />

53 wurde speziell für enorm hohe Anforderungen<br />

entwickelt und eignet sich<br />

neben extremen Steinbruchbedingungen<br />

auch besonders für den Gebrauch in<br />

Recycling-Betrieben. Gegen spitze Steine<br />

und die Gefahr von Reifenverletzungen<br />

durch Schnitte und Punktbelastungen<br />

verfügt der neue BK Loader 53 über einen<br />

Aramid-Gürtel und eine extreme Profiltiefe<br />

von 56,5 mm. Zusammen mit einer<br />

genau an diese Anforderung angepassten<br />

Materialmischung erzielt der Reifen<br />

hohe Laufleistungen auch unter schwierigen<br />

Bedingungen. Seine Lauffläche<br />

zeichnet sich durch eine breite, hochfeste<br />

Mittelsektion und traktionsstarke Profilblöcke<br />

im Schulterbereich aus. Das<br />

besondere Profildesign bietet darüber<br />

hinaus eine hohe Seitenstabilität, ausgezeichnete<br />

Selbstreinigungseigenschaften<br />

sowie viel Grip auf trockenem und feuchtem<br />

Untergrund. Erhältlich ist der neue<br />

Reifen ab sofort in der Größe 405 / 70 R<br />

20. Er lässt sich auf alle gängigen einteiligen<br />

13 x 20-Zoll-Felgen montieren, sodass<br />

eine Umrüstung auf jede vorhandene<br />

Felge möglich ist.<br />

www.bkt-tires.com<br />

www.bohnenkamp.de<br />

Starke Typen für viele Einsätze<br />

Bridgestone hat mit dem Radialreifen V-<br />

Steel L-Traction (VLT) in 29" einen EM-<br />

Pneu speziell für die neue Klasse der<br />

knickgelenkten Dumper konzipiert, der<br />

das Spektrum von lehmigen, weichen<br />

und schlammigen bis hin zu festen Untergründen<br />

abdeckt. Der VLT bietet eine<br />

hervorragende Wendigkeit, Traktion<br />

sowie Geländegängigkeit. Durch seine<br />

ausgezeichnete Stabilität sorgt er noch<br />

dazu für ein sehr gutes Fahrgefühl. Der<br />

Reifen ist derzeit in den Dimensionen<br />

20.5 R25 bis 29.5 R25, 33.25 R29 sowie<br />

750/65 R25 verfügbar.<br />

TROTZT AL-<br />

LEN HÄRTEN:<br />

Der neue Laderreifen<br />

von<br />

BKT weist ein<br />

extrem tiefes<br />

Profil auf. Foto:<br />

BKT/Bohnenkamp<br />

KNICKLENKER<br />

laufen gut auf<br />

Reifen wie dem<br />

Bridgestone<br />

V-Steel L-Traction<br />

in 29".<br />

Foto: Bridgestone<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

55<br />

Für Muldenkipper im schweren Steinbrucheinsatz wurde<br />

auf der 2<strong>01</strong>7er steinexpo der Radialreifen V-Steel Rock Quarry<br />

Premium (VRQP) in der Größe <strong>18</strong>.00 R 33 gezeigt, der eine<br />

Kombination aus hoher Laufleistung, Schnittresistenz und<br />

optimalem Bodenkontakt bietet. Ebenfalls in der Ausstellung<br />

war und im Programm ist der V-Steel N-Lug (VSNL) in der<br />

Größe 35/65 R 33, der ebenfalls für Radlader im Tagebau<br />

und in Steinbrüchen geeignet ist. Sein Felsprofil-Design sorgt<br />

für gute Traktion, Stabilität und optimalen Komfort. Sein Seitenwandschutz<br />

reduziert Einschnitte und andere Beschädigungen.<br />

Außerdem ist dieser Reifen auch besonders für den<br />

Einsatz unter Schutzketten geeignet.<br />

Zum Spektrum der Bridgestone-EM-Reifen gehört außerdem<br />

der Typ Firestone Dura Force für den Einsatz auf Kleinladern<br />

im Steinbruch.<br />

www.bridgestone.de<br />

PREMIUMKLASSE: Der EM-<br />

Master ist eines der Produkte<br />

aus der komplett neuen Reifenfamilie<br />

von Continental im EM-/<br />

OTR-Segment. Foto: Continental<br />

ALTERNATIVE: Mit dem Portfolio<br />

aus Fernost steht bei ML eine<br />

weitere Marke für das EM-Segment<br />

in Deutschland zur Verfügung.<br />

Foto ML-Reifen<br />

Eindeutige Erdung mit guter Bewegung<br />

Nach dem jüngsten Launch seiner Sparte für den Einsatz an<br />

Erdbewegungsmaschinen kann Continental bereits ein breites<br />

Portfolio anbieten, wobei der Hersteller ausschließlich<br />

auf die Radialreifenbauweise setzt. Die Reifenportfolios werden<br />

in ContiEarth für Bau- und Übertageeinsätze und ContiMine<br />

für den Untertagebau aufgeteilt.<br />

Das ContiEarth-Portfolio umfasst die beiden Reifenlinien<br />

EM-Master und RDT-Master. Der EM-Master ist ideal für<br />

knickgelenkte Muldenkipper (ADT), Lader und Bulldozer geeignet<br />

und in zwei Versionen verfügbar: Als EM-Master E3/<br />

L3 kommt er mit normaler Profiltiefe und einem größeren<br />

Abstand zwischen den Profilblöcken daher. Das macht ihn<br />

zum passenden Reifen auf weichen Böden. Der EM-Master<br />

E4/L4 ist bei Blockgröße und geringerem Abstand zwischen<br />

den Blöcken sowie mit seiner größeren Profiltiefe ideal für<br />

harte und steinige Untergründe. Er ist nach der Startgröße<br />

29.5 R25 nun auch in den Größen 26.5 R25 und 23.5 R25 zu<br />

haben. Ende Januar wurde zudem die Markteinführung zwei<br />

weiterer Größen des Radialreifens EM-Master E4/L4 gemeldet.<br />

Ebenfalls zur ContiEarth-Reihe gehört der RDT-Master,<br />

der für Starrahmen-Muldenkipper (RDT) entwickelt wurde.<br />

Dank seines speziellen tiefen Profildesigns bietet der Reifen<br />

hohe Belastbarkeit, Schnittfestigkeit und Selbstreinigungseigenschaften.<br />

Die abgewinkelten Profilkanten ermöglichen<br />

zusammen mit dem offenen Schulterprofil eine höhere Seitenstabilität,<br />

was zu einem besseren Fahrverhalten führt. Der<br />

RDT-Master E4 ist in den Größen <strong>18</strong>.00 R33, 21.00 R33 und<br />

24.00 R35 verfügbar.<br />

Der Generalimporteur ML-Reifen aus Wallenhorst bietet ein<br />

erweitertes EM-Sortiment der Marke Leao. „Mit Fabrikaten<br />

in acht Profilen und elf unterschiedlichen Dimensionen haben<br />

unsere Kunden in einem preislich hoch interessanten Segment<br />

eine nun noch größere Auswahl an belastbaren Spezialreifen“,<br />

so Geschäftsführer Matthias Lüttschwager. Die<br />

verschleißfesten Radialreifen aus resistenten Gummimischungen<br />

bieten nach dessen Angaben neben einer hohen<br />

Schnittresistenz, starken Seitenwänden und stabilen Karkassen<br />

auch gute Selbstreinigungseigenschaften, hohen Fahrkomfort und<br />

beachtliche Tragfähigkeiten. Anwender können auf die 40-jährige<br />

Erfahrung des Reifenherstellers zählen, der zu den 20 erfolgreichsten<br />

der Welt gehört. Das Unternehmen, das zahlreiche eigene<br />

Patente entwickelt hat, produziert nach ISO90<strong>01</strong> und ISO140<strong>01</strong> in<br />

China und Thailand. Fabrikate für den europäischen Markt werden<br />

auf einer eigenen Teststrecke in Europa geprüft. Die neuen EM-<br />

ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />

Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />

Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />

handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />

und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />

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Neu im Programm: CREUSABRO ®<br />

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QUARD 400 / 450 / 500<br />

Hochverschleißfeste Rohre : ABRATUBE 400 / 600<br />

DURETAL Verbundpanzerbleche, Keramik, Basalt<br />

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A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />

T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />

Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


56<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

NEUENTWICKLUNGEN ANGENOMMEN: Michelin verzeichnete für seine Reifenausführungen<br />

im EM-Bereich auf der steinexpo viel Zuspruch auch bei kleinen Besuchern.<br />

Foto: Michelin/gsz<br />

LÖCHER ALS PLUS: Die patentierte Solidflex-Technologie<br />

mit elliptischen Öffnungen verbessert bei den<br />

Brawler-Vollgummipneus den Fahrkomfort. Foto: bwi<br />

Reifen in Zwei-Sterne-Ausführung gibt<br />

es in den bewährten Profilen LB<strong>01</strong>N mit<br />

L3-Kennung (für Radlader und Kipplaster)<br />

und neu auch in den Profilen LB02SD<br />

und LB03SD (L5-Kennung für Kipplaster<br />

und Radlader) sowie LMS4<strong>01</strong> (L4-Kennung<br />

für Kipplaster), LB02S und LB03S<br />

(für Kipplaster). Alle Reifen stehen zur<br />

Auslieferung oder Selbstabholung bereit<br />

und können über den Online-Shop bezogen<br />

werden.<br />

www.ml-reifen.de<br />

Mit Bibendum gewinnen<br />

Der Reifenhersteller Michelin hat im<br />

Laufe der Jahres 2<strong>01</strong>7 maßgeschneiderte<br />

Reifen für den Einsatz in Steinbrüchen,<br />

Minen und Baustellen neu auf den<br />

Markt gebracht. Die seitdem erhältlichen<br />

Ausführungen Xtra Load Grip und Xtra<br />

Load Protect sind speziell für Schüttgut-<br />

Spezialisten mit 40 bis 80 t Nutzlast konzipiert<br />

und verfügen als erste Reifen in<br />

der Dimension 24.00 R 35 über eine Drei-<br />

Sterne-Markierung. Der Grip überzeugt<br />

mit starkem Halt und Traktion auf weichem,<br />

schlammigem Untergrund. Auf<br />

scharfkantigem, trockenem Untergrund<br />

eignet sich der Protect durch seinen<br />

starken Schutz vor Reifenschäden.<br />

Beide Reifentypen vereint die verbesserte<br />

Tragfähigkeit und Abriebresistenz<br />

sowie die erhöhte Effizienz gegenüber<br />

den Vorgängerprodukten. Dritter Neuling<br />

ist der Xtra Defend für knickgelenkte<br />

Dumper. Die in zwei Dimensionen<br />

erhältliche Neuerscheinung verbindet<br />

besonders hohe Robustheit mit langer<br />

Lebensdauer und zeichnet sich zudem<br />

durch eine hervorragende Tonnenkilometer-pro-Stunde-Bilanz<br />

aus.<br />

www.michelinearthmover.com<br />

Gummi in Potenz<br />

Mit dem Brawler HPS Soft Ride, einem<br />

2<strong>01</strong>7 entwickelten neuen Vollgummireifen,<br />

optimiert Trelleborg sein Portfolio.<br />

Dank reduzierter Vibration bietet der<br />

Reifen deutlich verbesserten Fahrkomfort<br />

und erhöhte Nutzdauer, ohne die<br />

charakteristische Langzeitleistung des<br />

Brawler in rauer Umgebung einzuschränken.<br />

„Wir hatten uns der Herausforderung<br />

gestellt, einen Vollgummireifen<br />

zu verwirklichen, der beim Komfort<br />

dem Vergleich mit ausgeschäumten<br />

Luftreifen standhält und dennoch alle<br />

Anforderungen an Reifen in diesem speziellen<br />

Marktsegment erfüllt“, erklärt<br />

Ditri Zweistra, Segment Manager Spe-<br />

cialty-Mining, Waste & Recycling bei<br />

Trelleborg, und stellt fest, dass diese<br />

Zielsetzung nicht nur erreicht, sondern<br />

sogar übertroffen wurde. Die Kombination<br />

führte zu einem äußerst zähen, aber<br />

weit weniger steifen Vollgummireifen mit<br />

besserer Wirtschaftlichkeit selbst bei<br />

höheren Betriebsgeschwindigkeiten.<br />

Der Soft-Ride-Reifen zeichnet sich<br />

durch eine neue dämpfende Gummimischung<br />

aus, die seine Einfederung und<br />

sein Stoßaufnahmevermögen signifikant<br />

erhöhen. Die Solidflex-Technologie mit<br />

elliptischen Öffnungen optimiert den<br />

Fahrkomfort und reduziert Ermüdungserscheinungen<br />

bei Maschine und Bediener<br />

ohne Einbußen bei der Tragfähigkeit.<br />

Im Rahmen eines umfangreichen Testprogramms<br />

wurde eine Verbesserung im<br />

Fahrkomfort um 35 % beim Soft Ride<br />

gegenüber herkömmlichen Vollgummireifen<br />

in diesem Segment ermittelt, was<br />

faktisch dem Komfort-Benchmark eines<br />

ausgeschäumten Luftreifens entspricht.<br />

Weitere spezifische Merkmale bedingen<br />

Stärke und Flexibilität für überhöhte<br />

Drehmomente und hohe Lasten, die bis<br />

zu 40 % über denen von Luftreifen liegen.<br />

Brawler-HPS-Reifen werden auf<br />

Flachbettfelgen gepresst. Stahlringe gewährleisten<br />

den absoluten Halt auf der<br />

Felge. Das doppelt breite, mehrstufige<br />

Profil bietet eine hervorragende Traktion<br />

und ist so konzipiert, dass möglichst<br />

wenig Schmutz vom Reifen aufgenommen<br />

wird. Tiefe, selbst reinigende Stollen<br />

gewährleisten eine hervorragende Traktion<br />

auf Sand, Schlamm und Schotter.<br />

Die Reifen sind mit einem patentierten<br />

zweiteiligen Rad- und Scheibensystem<br />

ausgestattet, das den einfachen Austausch<br />

von Reifen und Rad ermöglicht.<br />

www.trelleborg.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

57<br />

DIE PRAXIS ZÄHLT<br />

Produktoptimierung<br />

durch Feldtests<br />

Ob Sandgruben, Untertagebau oder Steinbrüche – die Umgebungen,<br />

in denen das Continental Field Intelligence Team Reifen<br />

im realen Betrieb testet, sind in den vergangenen Jahren<br />

vielfältiger, extremer, schroffer geworden, denn gemeinsam<br />

mit Anwendern sowie mit Fahrzeug- und Maschinenherstellern<br />

wird die Leistung von Reifen ebenso wie das Gesamtfahrzeug<br />

genau analysiert, um sie weiter zu optimieren. Im Feldtest<br />

werden Daten wie Reifendruck, Temperatur, Reifenprofil und<br />

Resistenz gegenüber Verletzungen und Schäden gemessen.<br />

Daneben wird aber auch der persönliche Eindruck des Betreibers<br />

bzw. Fahrers eingeholt – ein ganz besonders wichtiges<br />

Feedback. Um den stringenten Kundenfokus noch weiter zu<br />

stärken, hat Continental im Vorjahr eigens Field Engineers<br />

eingestellt. Für den Bereich Erdbewegung zeichnet Matthias<br />

Engelhardt als Field Engineer EMEA verantwortlich.<br />

PARIS<br />

23.-28. APRIL 2<strong>01</strong>8<br />

INTERNATIONALE<br />

FACHMESSE FÜR BAU<br />

UND INFRASTRUKTUR<br />

www.continental-tires.com<br />

IM FELD ZEIGT SICH, was ein Reifen wirklich aushält. Umfassende<br />

Praxisversuche sollen helfen, die Pneus immer weiter zu optimieren.<br />

Foto: Conti<br />

KAPAZITÄTEN ERHÖHT<br />

Am Stammsitz wird<br />

kräftig ausgebaut<br />

Nokian Heavy Tyres erweitert seine Fabrikationsanlagen am finnischen<br />

Stammsitz Nokia. Der Reifenhersteller investiert in den kommenden<br />

drei Jahren rund 70 Mio. Euro in die unternehmenseigene<br />

Fertigung und steigert damit nach eigenen Angaben die Produktionskapazitäten<br />

um 50 %. Als Teil dieser Kapazitätserweiterung<br />

ist auch die Anstellung von etwa 50 neuen Mitarbeitern für die<br />

Produktion vorgesehen.<br />

www.nokianheavytyres.de<br />

DIE ZUKUNFT<br />

WIRD HEUTE<br />

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Eröffnung der Online-Registrierung für Messetickets im November 2<strong>01</strong>7<br />

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WÄCHST WEITER: Das ausgedehnte Reifen-Werk bestimmt schon<br />

jetzt die Silhouette der finnischen Stadt Nokia. Foto: Nokian<br />

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BLOG<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


58<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Den Druck im Blick und im Griff<br />

OPTIMUM FINDEN: Die Kurve zeigt, wie sowohl Über- als auch Unterdruck die Lebensdauer des Reifens negativ beeinflussen.<br />

Foto: Continental<br />

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• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

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OTR-Reifen müssen trotz widrigster Bedingungen<br />

und Untergründe alle Anforderungen<br />

erfüllen, die auch an einen normalen<br />

Reifen gestellt werden. Dazu gehören neben<br />

dem Tragen von großen Lasten auch das<br />

Absorbieren von Stößen und Unebenheiten<br />

sowie die zuverlässige Übertragung von Antriebs-,<br />

Brems- und Lenkkräften. Neben<br />

speziell abgestimmten Profilen und Gummimischungen<br />

kommt dem Luftdruck eine<br />

ganz besondere Bedeutung zu. Es handelt<br />

sich dabei um die einzige wesentliche Einflussgröße,<br />

die der Anwender während des<br />

Lebenszyklus der Reifen eigenverantwortlich<br />

beeinflussen kann – und muss. Im Sinne<br />

einer Optimierung der Einsatzsicherheit und<br />

Performance der jeweiligen Maschine sowie<br />

der Lebensdauer der teuren Pneus ist deshalb<br />

ein durchdachtes Luftdruckmanagement,<br />

das auch durchaus für unterschiedliche<br />

Einsatzszenarien variiert werden sollte,<br />

fast unumgänglich. Dabei steht natürlich am<br />

Beginn die möglichst intensive Kenntnis des<br />

optimalen Reifendrucks für die Maschine<br />

und den im Einsatz befindlichen Reifen. Im<br />

Prinzip folgen die zu beachtenden Mechanismen<br />

dabei durchaus den Gesetzen, die<br />

auch für den herkömmlichen Pkw im alltäglichen<br />

Gebrauch zutreffen. Besondere Gefahren<br />

birgt dabei ein relevant zu niedriger<br />

Luftdruck, da sich dieser als Folge von mangelnder<br />

Überwachung und unvollständiger<br />

Wartung früher oder später fast zwangsläufig<br />

einstellt. Wichtige Kenngröße ist dabei<br />

das sogenannte Walken. Bei der Bewegung<br />

unter Belastung verformt sich der Reifen<br />

insbesondere im Bereich der Auflagefläche<br />

in seinem Querschnitt. Diese Walkarbeit erzeugt<br />

Reibungswärme, wirkt entgegen der<br />

Antriebskraft des Fahrzeuges und erhöht<br />

unter anderem den Kraftstoffverbrauch. Ein<br />

zu geringer Luftdruck macht höhere Kräfte<br />

erforderlich und vergrößert das Walken. Die<br />

dadurch erhöhte Erwärmung des Reifens<br />

beschleunigt die Alterung. Gleichzeitig steigt<br />

das Risiko frühzeitiger Schäden und die Sicherheit<br />

leidet. Im Vergleich zum idealen<br />

Wert kann ein 50 % zu niedriger Reifendruck<br />

bis 80 % weniger Laufleistung bedeuten. Bei<br />

nur 15 % zu niedrigem Druck sind es immer<br />

noch 20 %. Aber auch ein zu hoher Druck<br />

wirkt sich negativ auf die Lebensdauer aus,<br />

wenngleich nicht im selben Maße. Schätzungsweise<br />

kommt ein 50 % zu hoher Luftdruck<br />

auf knapp 30 % weniger Laufleistung,<br />

bei 15 % sind es immer noch 10 %. Ein zu<br />

hoher Luftdruck gibt zudem schädliche<br />

Stöße aus dem Untergrund an das jeweilige<br />

Fahrwerk weiter, was durchaus messbar zu<br />

beschleunigtem Verschleiß an Dämpfern<br />

und Radaufhängungen führen kann.<br />

Um den richtigen Reifendruck zu bestim-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

59<br />

KLEIN UND TOP: Das komplette System<br />

PressurePro besteht aus einer drahtlosen<br />

Verbindung zwischen Sensoren und einer<br />

Empfangseinheit.<br />

EINFACHE MONTAGE: Die Sensoren werden<br />

auf die Ventile aufgeschraubt. Bei Verwendung<br />

eines eingefügten T-Stücks bleibt<br />

das Ventil zum Befüllen erreichbar.<br />

INTUITIV BEDIENBAR: Mit wenigen Tastenklicks<br />

können Messwerte beim PressurePro<br />

direkt im Cockpit abgerufen und<br />

Einstellungen geändert werden. Fotos: bwi<br />

men, gibt es einige Richtlinien, die beachtet<br />

werden müssen. Zunächst muss<br />

das Gesamtgewicht des Fahrzeugs<br />

durch Übernahme der Herstellerdaten<br />

oder durch Wiegen jeder Achse ermittelt<br />

werden. Aus diesen Werten ergibt sich<br />

die Belastung pro Reifen. In entsprechenden<br />

Tabellen zur Tragfähigkeit pro<br />

Reifen und Reifendruck für das betreffende<br />

Fahrzeug ergibt sich der korrekte<br />

Wert. Zusätzlich sollten Informationen,<br />

die für Beförderung und Transport gelten,<br />

beachtet werden. Neben der individuellen<br />

Beratung durch den Fachhandel<br />

bieten etliche Hersteller Reifendruckkontrollsysteme.<br />

Diese RDKS basieren<br />

auf Überwachungssystemen für den<br />

Reifendruck, die den Fahrer über eine<br />

automatische und direkte Anzeige eines<br />

Druckverlustes eines oder mehrerer Reifen<br />

informieren.<br />

Simpel und markenunabhängig<br />

Als Alternative zu herstellergestützten<br />

Einbauvarianten gibt es Nachrüstsysteme<br />

quasi aus dem Zubehörregal. Das<br />

amerikanische PressurePro ist ein solches<br />

kabelloses elektronisches RDKS,<br />

welches sowohl den aktuellen Reifendruck<br />

als auch die Temperatur der Reifen<br />

in Echtzeit misst und beim Über- oder<br />

Unterschreiten individuell einstellbarer<br />

Grenzwerte Alarm auslöst. Das System<br />

wurde speziell für den Einsatz an großen<br />

Baumaschinen unter härtesten Einsatzbedingungen<br />

entwickelt. Es besteht im<br />

Wesentlichen aus zwei Komponenten:<br />

Sensoren und Monitoreinheit. Die Sensoren<br />

werden unmittelbar auf den Ventilschaft<br />

geschraubt. Sie übertragen<br />

permanent Reifendruck und -temperatur<br />

via verschlüsseltem Funksignal an die<br />

Monitoreinheit. Dabei erfolgt alle 7 s eine<br />

Messaufnahme jedes Sensors, der<br />

Daten im 3,5-min-Rhythmus an die Basiseinheit<br />

überträgt. „Diese Konfiguration<br />

wurde gewählt, um die Lithiumbatterie<br />

in den Sensoren zu schonen. Sie hält<br />

so etwa drei bis fünf Jahre“, erklärt Axel<br />

Führer von Rocworks. Das Unternehmen<br />

vertreibt die Pressure-Pro-Systeme exklusiv<br />

in Deutschland. Bei Überschreitung<br />

der jeweils eingestellten frei konfi-<br />

GEBRAUCHTPNEU<br />

Lückenfüller aus dem Regal statt Vielfachkauf<br />

Ein wenig beachtetes, aber nichtsdestoweniger gar nicht so<br />

selten auftretendes Problem stellt der Verlust eines einzigen<br />

Reifens an einem Fahrzeug dar. Wenn dann der eine Pneu<br />

tatsächlich nicht mehr zu retten ist, steht der Anwender<br />

nicht selten vor einer recht unangenehmen Situation: Die<br />

übrigen Reifen stehen mit üppigem Profil – angenommen<br />

50 % – noch in vollem Saft und sind weit davon entfernt,<br />

ersetzt werden zu müssen. Ein Neureifen hat dann zwangsläufig<br />

eine unterschiedliche Profiltiefe zum Pendant auf der<br />

anderen Seite. Zumindest auf derselben Achse sollte die<br />

Profiltiefe allerdings schon aus Gründen der Fahrsicherheit<br />

möglichst übereinstimmen. Hier lohnt sich eventuell ein<br />

Blick auf die Internetseite von Recamax. Die deutsche Tochtergesellschaft<br />

des EM-Reifenanbieters Marangoni für<br />

runderneuerte Pneus hat auch Gebrauchtreifen im Portfolio.<br />

„Mit unseren langjährigen Kontakten in der Branche<br />

haben wir eine Vielzahl von Kunden, von denen wir mitunter<br />

gut erhaltene Reifen aus deren Bestand ankaufen, um solche<br />

Passstücke für andere Anwender vorhalten zu können“,<br />

erläutert die Geschäftsführerin von Recamax den Service<br />

ihres Unternehmens in diesem Segment. Über etliche Jahre<br />

entstand ein ansehnliches Lager verschiedener Dimensionen<br />

und Marken. Bis zu 1200 Reifen pro Jahr gehen hier<br />

raus und rein.<br />

www.recamax.de<br />

FÜR DEN LÜCKENSCHLUSS:<br />

Im Lager bei Recamax liegen ansehnliche Mengen<br />

an gebrauchten Reifen parat. Foto: Recamax<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


52<br />

Fotos: gsz<br />

60<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

DRAHTLOS: Sensoren im Reifen übertragen<br />

bei Conti die wesentlichen Daten des Reifenzustandes<br />

in die Kabine. Foto: Continental<br />

gurierbaren Sollwerte wird sofort Alarm<br />

gesendet. Das Gleiche gilt bei plötzlichem<br />

Druckverlust oder einer Druckdifferenz<br />

von Reifen an einer Achse. Nach<br />

der Erstinstallation erfolgt eine automatische<br />

Erfassung der Sensoren durch die<br />

Basiseinheit (Drag & Drop), was die Verwendung<br />

auf mehreren Fahrzeugen ermöglicht.<br />

Auch ein Sensorwechsel wird<br />

automatisch erkannt. Über eine automatische<br />

Datensicherung erfolgt eine zeitliche<br />

Dokumentation der Druck- und<br />

Temperaturverläufe jedes Reifens, was<br />

auch bei Garantieansprüchen gegenüber<br />

Reifenherstellern nützlich sein<br />

kann. Der Datenexport ist per MicroSD-<br />

Karte einfach zu erledigen. Eine komplette<br />

Einheit ist in nur etwa 20 min verbaut<br />

und installiert. Gegen Fehlbedienung<br />

oder unerwünschte Eingriffe ist das<br />

System mit einem Kennwort gesichert.<br />

www.rocworks.de<br />

System nutzt Sensoren im Reifeninneren,<br />

die den Fahrer mit aktuellen Informationen<br />

und hochpräzisen Daten versorgt.<br />

Messfehler und äußere Einflüsse<br />

können so vermieden werden. Sowohl<br />

die Reifen der Serie Dumper-Master als<br />

auch EM-Master und RDT-Master werden<br />

mit einem integrierten Sensor geliefert.<br />

Dieser überwacht konstant den<br />

Reifendruck sowie die Reifentemperatur<br />

und überträgt die Informationen in Echtzeit<br />

an das Conti-Pressure-Check-System.<br />

Mit Hilfe weiterer Komponenten<br />

können die Daten entweder auf einem<br />

handlichen Scan-Messgerät oder in der<br />

Fahrerkabine angezeigt werden.<br />

www.continental-tires.com<br />

Anwenderfreundliche Information<br />

Für viele Betreiber war es bisher sehr<br />

kompliziert und aufwendig, die korrekten<br />

Reifendruckwerte für jeweilige Maschinen<br />

zu bestimmen. Dank eines kostenlosen<br />

Reifendruckberaters will Michelin<br />

nun die Effizienz und Sicherheit von Erdbewegungsmaschinen<br />

steigern. Die Anwendung<br />

verrät schnell und intuitiv den<br />

optimalen Druck für rund 1600 Bau- und<br />

Industrie-Maschinen. Das System verfügt<br />

dafür über Daten von über 40 Marken<br />

und Herstellern. Das nach Angaben<br />

von Michelin erste speziell für Bau- und<br />

Industrie-Maschinen abgestimmte Tool<br />

ist für alle gängigen mobilen Endgeräte<br />

optimiert und steht ab sofort unter pressureadvisor.michelinearthmover.com<br />

zur Verfügung. Maschinenführer können<br />

schnell die gewünschten Informationen<br />

über Smartphone, Laptop oder Tablet<br />

abrufen. Dazu wählt der Nutzer im ersten<br />

Schritt die Marke und das Maschinenmodell<br />

über ein Drop-down-Menü aus.<br />

Anschließend folgen Menüs für Größe<br />

und Profil der Reifen auf Vorder- und<br />

Hinterachse. Das System weist daraufhin<br />

die Nennlast sowie den empfohlenen<br />

Reifenfülldruck für die jeweiligen Achsen<br />

aus. Sollte der Nutzer eine andere Nennlast<br />

verwenden, kann der Luftdruck über<br />

ein weiteres Menü individuell angepasst<br />

werden. Hier besteht die Möglichkeit, die<br />

tatsächliche Kipplast sowie Last pro Reifen<br />

für Vorder- und Hinterachse anzugeben<br />

und daraufhin den empfohlenen<br />

Reifenfülldruck für jede Achse zu ermitteln.<br />

www.michelin.de<br />

Reifen und Sensor als Einheit<br />

Eine permanente Überwachung des<br />

Druckzustandes von EM-Reifen garantiert<br />

„Conti Pressure Check“ als kontinuierliche<br />

Reifendruckkontrolle und effektive<br />

Lösung auch während der Fahrt. Das<br />

SINNVOLL UND KOSTENFREI: Über den Reifendruckberater können sich Anwender bei<br />

Michelin wichtige Daten holen. Foto: Michelin<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Hier ging es richtig<br />

rund zur Sache<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8<br />

Der EM- respektive OTR-Reifenmarkt macht<br />

ordentlich Betrieb! Festzuste len war das nicht<br />

zuletzt auf der vergangenen steinexpo. Selten<br />

sah man so viele Groß-Pneus auf kleinem<br />

Raum. Und ja: auch in der Gemeinschaftsdemo<br />

kamen Reifen und Ke ten zu Ehren. Begegnen<br />

konnte man dort auch dem Stolz der Hersteller,<br />

Runderneuerer und Händler. Denn auch<br />

wenn Reifen als solche rein äußerlich keine<br />

allzu großen Unterschied entdecken lassen,<br />

beinhalten sie doch individuele Besonderheiten,<br />

die sie besonders für harte Einsätze in der<br />

Gewinnungsindustrie prädestinieren.<br />

Erstmals in der GP-Geschichte gehen wir<br />

deshalb besonders ausführlich auf dieses Spezialthema<br />

ein. Nicht nur Neuvorstelungen werden<br />

dabei berücksichtigt, sondern auch die<br />

Aspekte der Kontrole, der Wiederholung von<br />

Reifenleben nach reichlich Verschleiß und aktue<br />

le Marktbewegungen im Segment. Abgerundet<br />

wird die Schwerpunkt-Rubrik von einem<br />

a lgemein gehaltenen Beitrag zu den gängigen<br />

Grundtypen im Markt.<br />

Sie wollen einen Sonderdruck Ihres Berichtes<br />

aus einer Ausgabe „GESTEINS-PERSPEKTIVEN“?<br />

Gerne senden wir Ihnen ein unverbindliches Angebot zu!<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Tel.:+49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

61<br />

REIFENDOPPEL<br />

Übernahme in Deutschland<br />

Der Reifenhersteller Trelleborg<br />

hat durch den Geschäftsbereich<br />

Trelleborg Wheel Systems<br />

die Übernahme der<br />

White Baumaschinenreifen<br />

GmbH vollzogen. Das Familienunternehmen<br />

White ist<br />

nach eigenen Angaben<br />

deutschlandweit der einzige<br />

Fachhändler, der ausschließlich<br />

mit EM-Reifen handelt und<br />

unterschiedliche Marken im<br />

Portfolio hat und von allen großen<br />

Reifenherstellern für den<br />

Handel und den Service zertifiziert<br />

wurde. Am Standort<br />

Duisburg unterhält der Spezialist<br />

ein eigenes Reifenlager.<br />

Darüber hinaus ist das Unternehmen<br />

ein anerkannter Runderneuerer.<br />

Über White sind<br />

auch vorbeugende Pannenschutzmaßnahmen<br />

wie spezielle<br />

Reifenbefüllungen realisierbar.<br />

Als zweites Standbein<br />

neben dem Verkauf gilt der<br />

Montageservice vor Ort. Mit<br />

eigenen Servicefahrzeugen<br />

und einem Spezialistenteam<br />

aus Reifentechnikern und Vulkaniseuren<br />

bietet White seine<br />

Leistungen rund um die Uhr an<br />

365 Tagen im Jahr an.<br />

Die Akquisition der Duisburger<br />

stärkt und erweitert<br />

Trelleborgs europäisches Vertriebsnetz<br />

sowie auch das Reifenservicekonzept<br />

des Erwerbers.<br />

www.trelleborg.com<br />

www.white-gmbh.de<br />

FAMILIENBEZUG BLEIBT: Das Unternehmen wird auch künftig<br />

von Rory White (l.) und Marcel White geleitet. Foto: White<br />

Inserat_Muyuan_<strong>18</strong>5x130mm_DEU-ENG+QR_Layout 1 23.11.16 13:28 Seite 1<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


62<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Panzerung mit Ketten und Platten<br />

EM-Reifen sind selbst bei optimalen Betriebsbedingungen permanenten Gefahren<br />

ausgesetzt. Als Antwort gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die<br />

Reifen zusätzlich zu schützen. Sie teilen sich in zwei Grundtypen auf: Spezielle<br />

Schutzketten oder Flankenüberzüge, die ihre Wirkung von außen entfalten,<br />

während Füllungszusätze im Inneren des Reifens wirken<br />

Versuch macht klug – und<br />

beratungsstark<br />

UNTERSCHIED IM DETAIL: Auch wenn sich die Ketten von Weitem ähneln, ist auf der Vorderachse<br />

ein Pewag-Produkt, hinten eine Las-Zirh-Kette aufgezogen. Die Ketten werden<br />

jeweils im Betrieb getestet, das betrifft auch den direkten Vergleich von unterschiedlichen<br />

Gliedern, wie Axel Führer von Rocworks hier zeigt. Fotos: bwi<br />

Rocworks vertreibt zwei Marken traditionsreicher<br />

Kettenhersteller exklusiv in<br />

Deutschland. Von drei Standorten im<br />

Sauerland bei Meschede, bei Magdeburg<br />

sowie in der Nähe von Trier aus<br />

werden Verkauf und Service für Produkte<br />

des österreichischen Herstellers<br />

Pewag sowie von Las Zirh aus der Türkei<br />

für das Bundesgebiet übernommen.<br />

Dabei haben die Praktiker den Vorteil, in<br />

eigenen Gesteinsunternehmen alle Produkte<br />

im Echteinsatz testen und bewerten<br />

zu können. Am Standort in Halbeswig<br />

werden zum Beispiel jährlich etwa<br />

800.000 t Diabas gewonnen, verarbeitet<br />

und eine vergleichbare Menge an Abraum<br />

gefahren. Axel Führer, Vertriebsund<br />

Serviceleiter bei Rocworks, erklärt:<br />

„Wir haben hier die Möglichkeit unsere<br />

Produkte, aber auch neue Kettentypen<br />

in der Praxis in den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen zu testen. Von diesen Erfahrungen<br />

profitieren unsere Kunden.“<br />

Über variierende Verhältnisse von<br />

Gliedern zu Ringen lässt sich für verschiedene<br />

Anwendungen und Einsatzbedingungen<br />

eine Vielzahl an verschiedenen<br />

Schutzkettensystemen konfigurieren.<br />

Axel Führer gibt ein Beispiel: „Für<br />

den deutschen Markt bietet Pewag<br />

sechs Gliedformen in jeweils unterschiedlichen<br />

Stärken, wodurch sich<br />

unter anderem über die Ringformen<br />

sowie unterschiedliche Maschenweiten<br />

und -formen nicht weniger als <strong>18</strong>0 Ketten<br />

konfigurieren lassen. Über Flankenverstärkungen<br />

und Ring-Ring-Systeme<br />

sind weitere Variationen möglich. Ergänzt<br />

durch das ähnlich umfangreiche<br />

Produktprogramm von Las Zirh können<br />

so für jeden Einsatz quasi maßgeschneiderte<br />

Ketten zusammengestellt werden,<br />

mit denen sich Betriebskosten reduzieren<br />

lassen.“<br />

Geschulte Servicemonteure beraten<br />

dazu vor Ort mit dem jeweiligen Anwender,<br />

welcher Kettentyp optimal geeignet<br />

ist. Das beginnt im Idealfall mit einer<br />

Analyse des Verschleißbildes an den Altketten.<br />

Die Frage, ob der Verschleiß primär<br />

am Ring oder am Glied beobachtet<br />

wird, kann bei der Konfiguration der<br />

neuen Kette helfen. Besonders bei<br />

Knicklenkern wie Dumpern oder Radladern<br />

ist der Verschleiß nicht selten auch<br />

seitenweise unterschiedlich. In der Regel<br />

sind dann die Seiten der bevorzugt gefahrenen<br />

Innenkurven stärker verschlissen.<br />

Sollten keine Bestandsketten verfügbar<br />

sein, lässt sich auch auf Basis von<br />

Einsatzfall und Gesteinsart der optimale<br />

Kettentyp konfigurieren. Sind die Details<br />

zusammengetragen worden, erfolgt auf<br />

dieser Basis die Bestellung der Ketten. Je<br />

nach Bedarf kümmern sich die Rocworks-Servicetechniker<br />

anschließend auf<br />

Wunsch ebenfalls um einen Full-Service<br />

– Aufziehen und Wartung inklusive.<br />

Seitenangriffe gezielt abwehren<br />

ELASTISCH: Sideflex mit Memory-Effekt kommt nach Belastung zuverlässig in die Ursprungsform<br />

zurück. Zusätzlich stehen weitere Flankenschutzsysteme und natürlich starke<br />

Ketten zur Verfügung. Mit Letzteren hat sich der Anbieter längst in die erste Liga der<br />

Schutzkettenanbieter gespielt. Fotos: Erlau (l.) und gsz<br />

Gute Einsatz-Noten bekommt der Flankenschutz<br />

von Rud Erlau, der für Skw im<br />

hochaggressiven Einsatz entwickelt<br />

wurde. Der als Sideflex bezeichnete<br />

Anbau ist ein geprüftes Konzept, das die<br />

Lösung eines uralten Problems auf geschickte<br />

Weise sicherstellt. Das System<br />

lässt sich leicht und schnell montieren<br />

bzw. demontieren, denn die Befestigung<br />

der Trägerscheibe erfolgt durch ein intelligentes<br />

Spreiz- und Klemmsystem.<br />

Die patentierte Lösung hat im normalen<br />

Betrieb keinen Bodenkontakt, lenkt aber<br />

im Einsatz Geröll durch die Schutzele-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

63<br />

SCHNEEKETTE<br />

EINFACHE MONTAGE: Eine Schneekette ist in weniger als<br />

15 min an einem Skw montiert. Das Spannen kann per Hand<br />

erfolgen. Foto: bwi<br />

Kurze Wechselzeiten<br />

sind eingeplant<br />

Um sicheres Fahren bedarfsweise auch im Winter zu<br />

gewährleisten, wurden für schwere Steinbruchfahrzeuge<br />

Schneekettensysteme entwickelt. Die erforderliche<br />

Traktion wird über spezielle Glieder erreicht, die anders<br />

geformt sind als bei einer klassischen Schutzkette.<br />

Wichtig für den flexiblen Einsatz ist das leichte und<br />

schnelle Aufziehen. Weil eine Traktionskette aus weiten<br />

und daher in der Summe weniger Maschen aufgebaut<br />

ist, ergibt sich ein deutlich geringeres Gewicht. Im Falle<br />

einer Pewag Compact Cross Spike 14 liegt es für einen<br />

24.00/R-35-Reifen am Starrrahmenkipper bei etwa 270<br />

kg. Eine vergleichbar große Reifenschutzkette wiegt<br />

über 1 t Gewicht. Allein dies schon ermöglicht eine deutlich<br />

einfachere Montage der Traktionsketten. Die größere<br />

Maschenweite ist neben dem Gewicht auch maßgeblich<br />

für eine gleichbleibende gute Traktion mitverantwortlich.<br />

Zudem wird so die Selbstreinigung der<br />

Kette sichergestellt.<br />

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mente an den Reifenflanken ab. Servicefreundlichkeit bringt<br />

Sideflex ebenfalls mit: Gelegentliche Sichtkontrollen sind<br />

bereits alles, was das System braucht. Die einfache Konzeption<br />

besteht aus einem robusten Satz von Radmuttern, Distanzbolzen<br />

und einem Ring zur Aufnahme der überlappenden<br />

Schutzelemente. Während die Befestigungskomponenten<br />

des Systems aus Stahl sind, bestehen alle wichtigen Schutzelemente<br />

aus einem technisch hoch entwickelten Kunststoff.<br />

Dieses robuste Material mit einzigartigem Memory-Effekt –<br />

hier zeigt sich die Zusammenarbeit mit einem führendem<br />

Hersteller von Spezial-Kunststoffen, die auch in der Militärtechnik<br />

eingesetzt werden – kehrt nach einer Deformierung<br />

infolge eines starken Schlages auf die Schutzelemente nach<br />

einer gewissen Zeit ohne Qualitätsverlust in ihre Ursprungsform<br />

zurück und schützt zusammen mit der Stahlkonstruktion<br />

die Flanke der Reifen komplett. Bekommen die Kunst-<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


64<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Wirksame Leichtgewichte<br />

EINFACH UND ÜBERALL EINSETZBAR: Hutchinson-Systeme haben<br />

sich im weltweiten Einsatz und in jedem Gelände – vom arktischen<br />

Schnee bis zum Wüstensand – bewährt. Foto: Hutchinson<br />

Die Eigenschaften von AirSeal beschreibt<br />

der Hersteller wie folgt: Das in<br />

den Reifen eingepumpte Kunststoffmaterial<br />

dichtet Löcher durch Reifenverletzungen<br />

ab. Der Reifendruck drückt Air-<br />

Seal in den Einstichkanal, füllt diesen<br />

komplett aus und dichtet alle Reifenschichten<br />

gegen Nässe und Schmutz<br />

ab. Schleichender Luftverlust durch<br />

Gummiporosität, Felgenrandlecks oder<br />

undichte Ventilkörper wird verhindert.<br />

Auch Haarrisse können zuverlässig ausgeglichen<br />

werden. Der zusätzliche<br />

Kunststoffeintrag verzögert zudem die<br />

Austrocknung der Gummimischung und<br />

die Karkassenalterung.<br />

Nach Angaben des Unternehmens<br />

reduziert das richtig angewandte System<br />

auch die Reifentemperatur und wirkt<br />

damit dem Angriff dieses Reifenkillers<br />

entgegen. Der Spezialkunststoff macht<br />

somit aus jedem herkömmlichen einen<br />

nagelfesten Reifen, wobei das System<br />

Löcher bis 12 mm dichten kann, nicht<br />

aber dauerhafte Schäden, welche die<br />

Struktur des Reifens beschädigt haben.<br />

Airseal klebt nicht und verstopft auch<br />

keine Ventile. Verschlossene Löcher jedoch<br />

härten im Reifen aus. In der Anwendung<br />

ist das System simpel: Das<br />

Material wird über die Dosierpumpe distoffelemente<br />

der Sideflex Kontakt mit Gestein, legen sie sich<br />

schützend vor den Reifen, geben nach und nehmen nach<br />

Freilauf wieder ihre ursprüngliche Position und Form ein. Bei<br />

umfangreichen Tests der Sideflex haben Beteiligte über das<br />

regelrechte „Gedächtnis“ der Kunststoffplatten nicht schlecht<br />

gestaunt.<br />

Dass ein effektiver Reifenschutz nicht kompliziert sein muss,<br />

zeigt das Reifenflankenschutzsystem Tire Saver Shield TS2<br />

von Hutchinson. Der Schutzschild aus faserverstärktem Kautschuk<br />

ist äußerst reißfest, durchstoßsicher, bei Bedarf<br />

flammhemmend und kann individuell an jedes Rad angepasst<br />

werden. Die Befestigung ist sowohl mit einem Adapter als<br />

auch durch die Umarbeitung des Scheibenrades möglich. Der<br />

TS2 erhöht bei geringem Einsatz die Lebensdauer eines Reifens<br />

jeglicher Dimension – die Größe des TS2 ist nicht begrenzt.<br />

Der Flankenschutz kann je nach Einsatzbedingungen<br />

eine vollständige Alternative zur Reifenschutzkette darstellen.<br />

Vorteilhafterweise spart der Flankenschutz Zusatzlast pro<br />

Rad, die zwischen 10 und 90 kg je nach Radgröße anzusetzen<br />

ist. Im Gegensatz zu einer Kette ist der Schutz zudem preisgünstiger<br />

und schneller montiert.<br />

www.erlau.com<br />

www.hutchinson.com<br />

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Füllung schützt und repariert Reifen von innen<br />

GUT GEFÜLLT: Beim Eurofill-Innenschutz<br />

wird der gesamte Reifen mit einem PU-Gemisch<br />

ausgefüllt. Foto: Wenzel-Industrie<br />

SELBST IST DER MANN: Das Airseal-Gemisch<br />

kann ganz einfach von Hand in den<br />

Reifen gepumpt werden. Foto: Airseal<br />

Reparatur mit der Pumpe<br />

rekt in den luftgefüllten Reifen gedrückt,<br />

der nach Angaben des Herstellers nach<br />

einmaliger Anwendung ein Reifenleben<br />

lang geschützt ist.<br />

Pannenschutz in allen Situationen<br />

Der Industriereifen-Spezialist Wenzel<br />

bietet die Premiumfüllung Euro-Fill inklusive<br />

eines flächendeckenden Füllstationen-Netzes<br />

in Deutschland und Österreich.<br />

Die vollständige, hochelastische Polyurethan-Füllung<br />

ist nach Angaben des<br />

Herstellers absolut pannensicher, haltbar<br />

wie ein Super-Elastik-Reifen und hat<br />

vergleichbare Federungseigenschaften<br />

wie ein Luftreifen. Der Reifen wird mit<br />

dem aus zwei Einzelkomponenten bestehenden<br />

Polyurethan zu 100 % befüllt.<br />

Die beiden Euro-Fill-Komponenten werden<br />

in 1000-l-Containern geliefert, mittels<br />

einer Pumpe mit Mischrohr 1:1 gemixt<br />

und über das Ventil in den Reifen<br />

gepumpt. Das flüssige Material härtet<br />

innerhalb von 24 h im Reifen zu einem<br />

homogenen, hochelastischen Urethankern<br />

aus. Geeignet ist es laut Anbieter<br />

für alle Reifengrößen vom Sackkarrenrad<br />

bis zum EM-Pneu.<br />

www.airseal.eu<br />

www.wenzel-industrie.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

65<br />

REIFEN<br />

Da rollen sie hin<br />

Es ist beschlossene Sache: Die aus Essen bekannte Fachmesse<br />

„Reifen“ wird nicht mehr an ihrem Traditionsmesseplatz<br />

stattfinden, sondern findet im September 2<strong>01</strong>8<br />

erstmals als co-located Show zur Automechanika Frankfurt<br />

statt. Anderenfalls hätte sie sich auf ein Duell mit der<br />

„The Tire Cologne“ einlassen müssen, die gemäß der ursprünglichen<br />

Essener Messeplanung tatsächlich den<br />

exakt gleichen Zeitraum vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2<strong>01</strong>8<br />

für ihre Premiere wählte. Nach dem „… besser einen Spatz<br />

in der Hand“-Motto suchten sich die Essener Messemacher<br />

dann doch lieber einen starken Partner und einen<br />

anderen Präsentationstermin.<br />

Währenddessen wird in Köln für die Messepremiere<br />

kräftig geklotzt. Sowohl Kölnmesse GmbH als auch der<br />

Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk<br />

(BRV) als ideeller Träger der „Tire Cologne“ zeigen sich<br />

zuversichtlich, dass die neue Reifenmesse am Rhein ein<br />

Renner wird. Gleichermaßen sehen sich die Frankfurter<br />

und Essener auf einem guten Weg mit der Zusammenlegung<br />

von „Reifen“ und „Automechanika“. Zumindest ist<br />

das Ganze ein guter Kompromiss, denn zwei parallele<br />

Reifenmessen braucht niemand.<br />

So drehen sich vom 29. Mai bis 1. Juni 2<strong>01</strong>8 die Räder<br />

der Reifenbranche erstmals in Köln – und zu dieser Zeit<br />

messetechnisch auch nur dort. Zahlreiche marktrelevante<br />

Unternehmen haben ihre Teilnahme fixiert. Geplant ist,<br />

dass sich Reifen-, Räder- und Servicespezialisten sämtlicher<br />

Reifengattungen alle zwei Jahre auf dem Gelände<br />

der Koelnmesse versammeln und ihre Leistungen präsentieren.<br />

The Tire Cologne richtet sich an Reifenhersteller,<br />

Reifenfachhandel, Servicedienstleister, Werkstattausrüster<br />

und alle mit der Pneubranche in Verbindung stehenden<br />

Unternehmen. Ihre Zukunft in der Messelandschaft<br />

sieht die Branche zudem in der Ansprache zusätzlicher<br />

Zielgruppen wie Kfz-Services und Onlinehandel,<br />

außerdem in der Einbeziehung des weltweiten Wettbewerbs,<br />

mit dem auch die internationale Nachfrage stärker<br />

anziehen wird.<br />

www.thetire-cologne.de<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


66<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Die Botschaft der Karkasse<br />

REIFENEXPERTIN: Recamax-Geschäftsführerin<br />

Heike Kerkhof vermarktet die runderneuerten<br />

Reifen der italienischen Mutter<br />

Marangoni. Foto: Recamax<br />

Bei EM-Reifen gilt es, die Rendite der<br />

Anfangsinvestitionen zu sichern und<br />

einen optimalen Stundensatz an Laufleistung<br />

zu erreichen. Passende technische<br />

Beratung ist dafür eine wesentliche<br />

Grundlage. Außerdem haben sich in den<br />

vergangenen Jahren auch zunehmend<br />

runderneuerte Pneus zu einer wichtigen<br />

Alternative zu Neuprodukten entwickelt,<br />

wobei der Anteil am Gesamtreifenmarkt<br />

allerdings wieder zurückgegangen ist,<br />

wie Recamax-Geschäftsführerin Heike<br />

Kerkhof beobachtet. Dies ist vor allem<br />

der steigenden Anzahl an Budget-EM-<br />

Importen aus Fernost geschuldet. Diese<br />

Reifen liefern einen günstigen Einstandspreis,<br />

sind aber im Bezug auf Kosten pro<br />

Stunde, Stabilität der Karkasse und nicht<br />

zuletzt Runderneuerungsfähigkeit, nicht<br />

immer im Vorteil. Die Frage, ob eine<br />

Runderneuerung möglich ist, lässt sich<br />

aber nicht ausschließlich mit Blick auf<br />

die Herkunft beantworten. Heike Kerkhof<br />

dazu: „Ausschlaggebend sind nicht<br />

prinzipiell Marke oder Typ – sowohl Radial-<br />

als auch Diagonalreifen können<br />

runderneuert werden –, sondern Qualität<br />

und Stabilität der Karkasse. Daher hängt<br />

die Entscheidung, ob sich ein Reifen für<br />

die Runderneuerung eignet, auch vom<br />

individuellen Zustand und der Einzelfallbetrachtung<br />

ab. Mit Erfahrung lässt sich<br />

in der Karkasse lesen.“<br />

Die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />

von Marangoni schätzt, dass<br />

die Runderneuerung eines 45/65R45-<br />

Reifens für einen Radlader mehr als<br />

50 % der Ölmenge einspart, die gebraucht<br />

wird, um einen entsprechend<br />

gleich großen neuen Reifen herzustellen.<br />

Im Fokus für den Benutzer liegen aber<br />

natürlich auch die ökonomischen Belange.<br />

Runderneuerung bedeutet ein zweites<br />

oder in manchen Fällen sogar ein<br />

drittes Leben für Reifen, was zu einer<br />

beträchtlichen Kosteneinsparung führt.<br />

Bei richtiger Vorgehensweise kann auch<br />

der größte Reifen zu einem Preis, der 40<br />

bis 50 % unter dem Preis eines neuen<br />

Premium-Reifens liegt, runderneuert<br />

werden. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit<br />

der Reifen und der Prozessqualität<br />

der Fertigung hat die Runderneuerung<br />

in den letzten Jahren nach Angaben der<br />

Branche stark aufgeholt.<br />

In der Öko-Offensive<br />

STAMMWERK im norditalienischen Rovereto. Es gehört zu den<br />

größten und modernsten Runderneuerungswerken Europas.<br />

Foto: Recamax<br />

Der norditalienische und gleichzeitig Europas größter Runderneuerer<br />

Marangoni bietet seine erneuerten EM- und Lkw-<br />

Reifen in Deutschland über das Tochterunternehmen Recamax<br />

an. Die Palette von EM-Reifen deckt alle Dimensionen<br />

von 20" bis 51" in Standard- und Spezialprofilen ab. In jüngster<br />

Vergangenheit ist intensiv in Produktoptimierung investiert<br />

worden. Individuelle, einsatzabhängige Gummimischun-<br />

gen oder Profilierungen können im eigenen Hause entwickelt<br />

und kundenspezifisch produziert werden, um ein maximales<br />

Laufleistungsergebnis zu erzielen. Durch den Einsatz der vor<br />

zwei Jahren installierten Sherografie-Anlage wurde zudem<br />

die Qualität nochmals gesteigert. Ausnahmslos alle Reifen<br />

durchlaufen vor und nach der Produktion diese Anlage. Dies<br />

gewährleistet die Auslieferung eines technisch und optisch<br />

perfekten Marix-Reifens, für den Marangoni eine fünfjährige<br />

Garantie abgibt.<br />

Bisher wurden Karkassen von Premiummarken wie Michelin,<br />

Bridgestone und Goodyear zum Fabrikat Marix runderneuert.<br />

Untersuchungen der letzten Jahre haben aber<br />

ergeben, dass ausgewählte Importkarkassen, unter Berücksichtigung<br />

der meist leichteren Bauweise, ebenfalls runderneuerungsfähig<br />

sind. Seit Ende 2<strong>01</strong>5 werden somit durch<br />

Marangoni unter dem Namen Renova auch ausgewählte,<br />

einwandfreie Importkarkassen im Kundenauftrag erneuert,<br />

die mit einer zweijährigen Garantie ins zweite Reifenleben<br />

starten. Sämtliche Lieferungen erfolgen direkt aus dem<br />

neuen Vertriebszentrum in Ostrau. Hier erhalten sowohl der<br />

Endverbraucher als auch der Reifenhandel zudem professionelle<br />

Unterstützung und Beratung. Der Vertrieb findet im<br />

Sinne einer bestmöglichen Kombination aus Service und<br />

Produkt ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem Fachhandel<br />

statt.<br />

www.recamax.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

67<br />

INTERVIEW<br />

Expertengespräch mit einem Pionier<br />

Das Unternehmen Rösler Tyre Innovators ist GP-Lesern bereits als renommiertes<br />

Fachunternehmen für EM-Reifenrunderneuerungen bekannt. Dimensionen<br />

bis zu fast 5 m Durchmesser und Gewichten bis 5 t können wiederbelebt<br />

werden. Derzeit beschäftigt die Gruppe dafür fast 100 Mitarbeiter<br />

und erneuert bis zu 5000 Reifen pro Jahr. Der Marktanteil liegt nach eigenen<br />

Angaben bei etwa 45 % vom Wiederverkauf runderneuerter EM-Produkte<br />

in Europa. Geschäftsführer Paul Rösler äußert sich zur Entwicklung<br />

der Branche.<br />

GP: Runderneuerungen gibt es für<br />

EM-Reifen seit Jahrzehnten. Wie<br />

haben sich Branche und Produkte bis<br />

heute entwickelt?<br />

Paul Rösler: Heutige Rösler-Reifen sind<br />

durch die optimierte Performance im<br />

Einsatz nicht mehr mit runderneuerten<br />

Reifen aus früheren Jahrzehnten vergleichbar.<br />

Wir haben durch permanente<br />

Forschung und Entwicklung in den Bereichen<br />

Compounding, Design und Verfahrenstechnik<br />

eine konstante Produktqualität<br />

erzielen können, die an das<br />

Niveau von Premiumreifen heranreicht.<br />

Für uns sind die Benchmarking-Produkte<br />

vornehmlich neue Reifen der Marken<br />

Michelin, Bridgestone und Goodyear.<br />

Derzeit nimmt der Anteil günstiger<br />

Alternativen im Segment stetig zu.<br />

Wie stellt sich Rösler darauf ein und<br />

wie steht es um die Akzeptanz runderneuerter<br />

Reifen in der Branche?<br />

Wir haben mit einer moderaten Preispolitik<br />

und mit konsequenter Prozess- und<br />

Produktoptimierung einen Stellenwert<br />

im Markt und bei Kunden erzielt, der<br />

weithin überzeugt. Rösler-Produkte<br />

unter den Marken Rodos-Heißerneuerung<br />

und Schelkmann-Kalterneuerung<br />

SPEZIALKÖNNEN: Bei der Kalterneuerung<br />

werden vorgefertigte Laufflächensegmente<br />

an der abgerauten Karkasse angebracht,<br />

um das Profil zu erneuern. Foto: bwi<br />

übertreffen die Zuverlässigkeit von diversen<br />

Importreifen aus Fernost. Hinzu<br />

kommt unser sehr guter Service, der für<br />

alle Kunden über alle Medien sehr gut<br />

erreichbar ist. So finden runderneuerte<br />

Reifen eine hohe Akzeptanz im Markt,<br />

insbesondere wegen der guten Qualität<br />

und weniger wegen der auch im Vergleich<br />

zu asiatischen Importreifen günstigen<br />

Preisgestaltung. Hochwertig runderneuerte<br />

Reifen halten genauso gut wie<br />

Premiumreifen und kosten teilweise nur<br />

50 % der Neu-Alternative. Selbst im Vergleich<br />

zu Importreifen aus China schneiden<br />

sie also günstiger ab.<br />

Ihr Unternehmen hat als eines von<br />

wenigen auch kalterneuerte Produkte<br />

im Programm. Wo liegen die praktischen<br />

Unterschiede für Anwender?<br />

Der heißerneuerte Reifen mit dem Markennamen<br />

Rodos wird aufgrund der<br />

guten Allroundeigenschaften in der<br />

Regel für Standardeinsätze von Radladern<br />

verwendet. Der kalterneuerte<br />

Schelkmann-Reifen kann in Einsätzen<br />

von Muldenkippern und Radladern in<br />

E4- und L4/L5-Ausführungen seine Stärken<br />

ausspielen. Er bietet extrem widerstandsfähige<br />

Laufflächen und beste<br />

Traktion durch seine den Erfordernissen<br />

angepassten Profile und Profiltiefen. Die<br />

einzigartige Vulkanisation des Reifens<br />

bei Temperaturen von 97° C im Wasserautoklaven<br />

schont die Karkasse des kalterneuerten<br />

Reifens und garantiert durch<br />

beste Qualität ein volles zweites Reifenleben.<br />

Wo liegen die Grenzen der Runderneuerung?<br />

Eine gute und qualitativ hochwertige<br />

Karkasse bestimmt die Runderneuerungsfähigkeit.<br />

Ohne Premiumneureifen<br />

RUNDERNEUERUNGS-PIONIER: Paul Rösler<br />

(jun.) leitet als Geschäftsführer einen der<br />

Branchenmarktführer. Foto: Rösler<br />

gibt es keine Runderneuerungen höchster<br />

Qualität. Bei einem geeigneten Pneu<br />

ist die Runderneuerung jedoch nicht nur<br />

einmal, sondern im günstigen Fall auch<br />

mehrfach möglich. Der Kunde entscheidet<br />

mit seiner Wahl beim Neukauf, ob<br />

nach dem ersten Leben des Reifens eine<br />

Runderneuerung erfolgen kann, oder ob<br />

ein abgefahrener Reifen wegen einer<br />

schlechten Karkasse entsorgt werden<br />

muss. Damit legt er auch die Grenzen<br />

fest.<br />

Wie sehen Sie die nähere Zukunft – wo<br />

steht das Segment der Runderneuerung<br />

in 15 Jahren?<br />

Stetige Anfragen aus dem In- und Ausland<br />

bestätigen uns die fortwährende<br />

Relevanz von guten runderneuerten Reifen<br />

im Markt, weshalb wir mehr als zuversichtlich<br />

auch in die kommenden<br />

Jahre gehen. Neben dem Standort in<br />

Dortmund vertrauen Runderneuerungsbetriebe<br />

in Schweden, Borneo, Kasachstan,<br />

Usbekistan und Kalifornien auf die<br />

von uns entwickelte Schelkmann-Kalterneuerungstechnologie<br />

und produzieren<br />

in Lizenz.<br />

(bwi)<br />

www.roesler-tyres.com<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


68<br />

REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

Ambitionierte Offensive<br />

PREMIERE: Mit dem OTR-Reifen M-Terrain<br />

startete die Produktion von Magna Neureifen<br />

in Hardenberg im Januar 2<strong>01</strong>8.<br />

MODERNE ANLAGENTECHNIK: Am Standort Hardenberg wurde bereits in computergesteuerte<br />

vollautomatische Anraumaschinen investiert.<br />

Anfang des vergangenen Jahres vollzog der Reifenhersteller Magna die<br />

Übernahme von Obo, dem – nach eigenen Angaben – größten niederländischen<br />

Runderneuerer für Nutzfahrzeugreifen. Jetzt gehen die Partner in die<br />

Offensive. Am Obo-Stammsitz in Hardenberg startete Mitte Januar die Fertigung<br />

der ersten Magna-EM-Neureifen „made in Holland“.<br />

Der vor 60 Jahren gegründete Runderneuerer<br />

Obo bringt große Erfahrungen<br />

mit, die einer Produktoffensive zuträglich<br />

sind. Bereits seit 2007 ergänzen<br />

Heißrunderneuerungen jene Produkte,<br />

die im Kaltverfahren entstehen. In Hardenberg,<br />

am jetzigen Standort, besitzt<br />

das Unternehmen seit 2006 ein modernes<br />

Werk mit 50 Beschäftigten. Nach<br />

eigenen Angaben gehen pro Jahr an die<br />

15.000 Reifen durch das Werk, von<br />

denen allerdings nur ein Teil in der Runderneuerung<br />

landet.<br />

Im ersten Schritt werden die Pneus<br />

fachkundig bewertet. Vertriebsspezialist<br />

Alfred van Dijk erklärt: „Wir geben dem<br />

Kunden eine Rückmeldung, wenn sich<br />

eine Aufbereitung nicht lohnt.“ Dazu bietet<br />

Obo auch Reparaturen an. Insgesamt<br />

sieht das Unternehmen in der Vielfalt<br />

seiner technischen Möglichkeiten ein<br />

Alleinstellungsmerkmal in Europa. Je<br />

nach Qualität der Karkassen wird bei der<br />

Runderneuerung in eine A- und eine B-<br />

Qualität, also Premium- und Budgetreifen,<br />

unterschieden. Die Differenz äußert<br />

sich neben dem Preis auch in der zukünftigen<br />

Nutzung im „zweiten Reifenleben“.<br />

Für A-Produkte gelten drei Jahre<br />

Garantie, während diese für B-Qualität<br />

auf ein Jahr begrenzt ist. Nach eigenen<br />

Angaben können im Werk Hardenberg<br />

Reifen bis zur 45" runderneuert werden.<br />

Eine Heißbearbeitung ist allerdings nur<br />

in begrenzten Stückzahlen und Typen<br />

möglich, da das Vorhalten entsprechender<br />

Formen nur für gängige Größen vorgesehen<br />

ist.<br />

Bereits unmittelbar nach der Übernahme<br />

durch Magna starteten bei Obo<br />

neue Investitionen und in Verbindung<br />

damit Werkserweiterungen. Unter anderem<br />

durch den Einsatz von moderneren<br />

Techniken konnte bislang eine Effizienz-<br />

HANDARBEIT: Stets müssen für die Runderneuerung viele Arbeitsschritte<br />

manuell von gut geschultem Personal erledigt werden.<br />

VIELSEITIG: Je nach Eignung des Reifentyps werden auch Reparaturen<br />

– wie hier eine Schultererneuerung – durchgeführt.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


REIFEN & REIFENSCHUTZ<br />

69<br />

steigerung erzielt werden, die vonseiten<br />

des Unternehmens mit 50 % beziffert<br />

wird. Weitere Modernisierungen sind bereits<br />

angekündigt.<br />

Davon profitiert natürlich auch Magna<br />

selbst und stellte jetzt erstmals die Produktion<br />

am Standort vor. Der Start erfolgte<br />

mit drei Typen, davon zwei aus dem<br />

OTR-Segment, was auch die Bedeutung<br />

dieses Bereiches in Europa unterstreicht.<br />

Mit dem M-Terrain in der Größe 26.5 R25<br />

und der Profilierung E/L4 sowie dem Mao2<br />

mit der Dimension 29.5 R25, Profil E/L3+<br />

bietet Magna zwei gängige und im Segment<br />

bewährte Reifen. Magna-CEO Michael<br />

de Ruijter kündigte bereits eine Ausweitung<br />

auf mehr Typen und Größen an.<br />

Alle bereits durchgeführten und geplanten<br />

Maßnahmen zielen danach auch auf eine<br />

Aufwertung des Standortes Hardenberg<br />

ab. Schon kurzfristig sollen die Kapazitäten<br />

bis zu 800 Neureifen im Jahr ausgebaut<br />

werden – weitere Steigerungen sind<br />

bereits fest im Blick.<br />

Nach eigenen Angaben nutzt Magna<br />

die Synergien, die eine gut eingeführte<br />

Marke wie Obo mit einem eingespielten<br />

Werk und leistungsfähiger erfahrener<br />

Belegschaft bieten kann. Damit kann der<br />

ENTHÜLLUNG: Zur feierlichen Einweihung der Magna-Fertigung im Obo-Werk Hardenberg<br />

präsentierten Stadtrat Jannes Janssen (l.) und Michael de Ruijter den ersten Reifen „Made<br />

in Holland“. Fotos: bwi<br />

Hersteller seinen Marktzugang in Westeuropa<br />

ausbauen, wobei auch die strategisch<br />

günstige Lage des Werkes im<br />

Herzen Westeuropas und die Erreichbarkeit<br />

des nahen deutschen Marktes hilfreich<br />

sind. In der Gesamtstrategie ist<br />

neben dem Stammsitz im niederländischen<br />

Hardenberg auch die schon bestehende<br />

deutsche Niederlassung von<br />

Obo in Leipzig von Bedeutung. (bwi)<br />

www.magnatyres.com<br />

www.obo.nl<br />

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1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


70<br />

TREFFPUNKT<br />

In der Nachrangigkeit gefangen?<br />

„Andere Themen laufen regelmäßig<br />

den mineralischen Rohstoffen den<br />

Rang ab.“ Diese Feststellung stammt<br />

von keinem Geringeren als Prof.<br />

Ralph Watzel, Präsident der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften und<br />

Rohstoffe, BGR, anlässlich der Rohstoffkonferenz<br />

zum Thema „Heimische<br />

mineralische Rohstoffe“ Ende<br />

November 2<strong>01</strong>7 in Hannover. Dass<br />

sich dazu mehr als 200 Teilnehmer<br />

einfanden, nach oben die Teilnahme<br />

aus Kapazitätsgründen sogar abgeschnitten<br />

werden musste, zeigt, wie<br />

dringend die Fachwelt eine den heimischen<br />

mineralischen Rohstoffen<br />

gewidmete Veranstaltung dieser Art<br />

erwartet und braucht.<br />

HOHE ERWARTUNGEN brachten die Teilnehmer mit nach Hannover. Im Bild die BGR-Präsidenten<br />

und die Referenten des ersten Veranstaltungstages. Fotos: BGR<br />

Wie viele – und welche – Rohstoffe gibt<br />

es in Deutschland eigentlich und unter<br />

welchen Bedingungen sollen diese gewonnen<br />

werden? Rund um diese beiden<br />

Kernfragen rankte sich der gesamte<br />

Themenkomplex der Gewinnung und<br />

Nutzung unserer heimischen mineralischen<br />

Rohstoffe bei der 3. Rohstoffkonferenz<br />

der BGR im Geozentrum Hannover.<br />

Die Teilnehmer kamen aus der Industrie,<br />

von Verbänden, Universitäten<br />

und Forschungsinstituten, Geologischen<br />

Diensten und Bergbehörden sowie aus<br />

Bundes- und Landesministerien sowie<br />

der EU.<br />

Reflektiert wurden die Rahmenbedingungen<br />

der Rohstoffgewinnung in<br />

Deutschland, die Nutzung der Rohstoffe<br />

durch die Industrie, ihre Bedeutung in<br />

AUSTAUSCH: In jeweils an die Blöcke anschließenden Panels wurden einzelne Aspekte<br />

aus den Vorträgen vertieft und diskutiert.<br />

Zukunftstechnologien, sowie die Möglichkeiten<br />

und Grenzen des Recyclings.<br />

Diskutiert wurde gleichfalls die Bedeutung<br />

der Lagerstättenforschung und der<br />

Stellenwert der Rohstoffgewinnung in<br />

der öffentlichen Wahrnehmung. Auch die<br />

Korrelation zwischen Rohstoffgewinnung<br />

und Naturschutz blieb nicht ausgespart.<br />

Die wichtigsten Eckdaten zum aktuellen<br />

Stand der Rohstoffgewinnung in<br />

Deutschland sowie ergänzende Beiträge<br />

zum Naturschutz und zum Geotourismus<br />

sind inzwischen leicht nachzulesen.<br />

In einer aktuellen Übersichtsstudie mit<br />

dem Titel „Heimische mineralische Rohstoffe<br />

– unverzichtbar für Deutschland!“<br />

werden alle in Deutschland gewonnenen<br />

mineralischen Rohstoffe mit ihren wichtigsten<br />

Verwendungsbereichen dargestellt.<br />

Rund 4000 Steinbrüche, Ton-,<br />

Kies- und Sandgruben bzw. Baggerseen<br />

sowie etwa 30 Bergwerke waren 2<strong>01</strong>6<br />

deutschlandweit in Produktion. Mit<br />

35.000 Mitarbeitern in der gesamten<br />

rohstoffgewinnenden Industrie sowie<br />

110.000 Mitarbeitern in der direkten weiterverarbeitenden<br />

Industrie wurde in<br />

Deutschland ein Umsatz von über 30<br />

Mrd. Euro erwirtschaftet. Im Laufe seines<br />

Lebens nutzt jeder Mensch in<br />

Deutschland durchschnittlich 574 t mineralische<br />

Rohstoffe. Das sind 7,2 t im<br />

Jahr oder 19,8 kg pro Tag – und fast alle<br />

davon stammen aus heimischer Produktion.<br />

Rund 0,436 % der Landfläche der<br />

Bundesrepublik Deutschland wurden<br />

2<strong>01</strong>5 als Gewinnungsfläche genutzt. Im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>6 kamen 0,008 % neu hinzu.<br />

Diese Flächen werden im Gegensatz<br />

zum Siedlungs- und Verkehrswegebau<br />

jedoch nicht auf Dauer in Anspruch genommen,<br />

sondern nach dem Ende des<br />

Abbaus sowie gesetzlich vorgeschriebener<br />

Rekultivierung, resp. Renaturierung<br />

an andere Nutzer zurückgegeben. Sie<br />

stehen somit der Gesellschaft für andere<br />

Zwecke wieder zur Verfügung<br />

So weit, so gut – und angesichts dieser<br />

Zahlen sollten die Gewinnung und<br />

Nutzung als weitgehend selbstverständlich<br />

erscheinen und der Rahmen passend<br />

geformt sein. Dass hier zur tatsächlichen<br />

Zufriedenheit aber noch ein gutes<br />

Stück fehlt, verdeutlichte die Konferenz<br />

ebenfalls.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


TREFFPUNKT<br />

71<br />

Bedeutung endlich erkannt?<br />

Es wurde höchste Zeit! So zumindest lautete die einhellige<br />

Meinung der meisten Teilnehmer, die nach Hannover anreisten.<br />

Denn auf dieser Ebene – quasi auf Augenhöhe mit der<br />

Bundespolitik – repräsentieren die Vertreter der heimischen<br />

nicht energetischen Bodenschätze eher die Fußnote. Nun<br />

scheint etwas in Bewegung zu kommen. Diverse, in GP bereits<br />

mehrfach erwähnte Broschüren zu heimischen Rohstoffen<br />

allgemein und spezielle Ableger verschiedener Rohstoffgruppen<br />

wurden frisch aufgelegt. Adressiert an die breite<br />

Öffentlichkeit, Bürgermeister, Behördenvertreter jeglicher<br />

Colour, Politiker und Abgeordnete, die sich mit Rohstoffthemen<br />

auseinandersetzen müssen, fassen sie nötiges Grundwissen<br />

in leicht verständlicher Sprache zusammen. Hinreichendes<br />

Wissen für fundierte Entscheidungen ist mit diesen<br />

Handreichungen einfach zu erlangen. Im Zuge der Entkopplung<br />

vieler Menschen von der Produktion steht es nicht mehr<br />

als Selbstverständlichkeit im Raum, sondern muss eben<br />

angelesen werden.<br />

Die Bedeutung unserer Rohstoffe als Basis wichtiger<br />

Wertschöpfungsketten, aber auch für Zukunftstechnologien<br />

hob BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach hervor und stellte<br />

gleichzeitig die Frage nach den Rahmenbedingungen der<br />

Gewinnungsindustrie. Letztere halten – freundlich ausgedrückt<br />

– im Schnitt längst keiner Entbürokratisierungsprüfung<br />

mehr stand. Eine brauchbare Rückendeckung durch<br />

das BMWi wäre maximal willkommen. Gerade weil die Rohstoffsicherung<br />

als Länderaufgabe gilt, muss ihre hoheitliche<br />

Bedeutung auf höchster Ebene betont werden. Wenn genau<br />

dort nämlich jeder auf dem Thema Bildung herumreitet,<br />

warum spielen dann die Rohstoffe keine Rolle? Dr. Peer Hoth,<br />

Referatsleiter Mineralische Rohstoffe und Geowissenschaften<br />

im BMWi, bekennt: „Wir schaffen es nicht, Rohstoffgewinnung<br />

positiv zu besetzen.“ Zurückfragen möchte man:<br />

„Habt ihr es eigentlich je versucht und wenn ja: womit?“<br />

Immerhin kündigte Hoth ein Update der nationalen Rohstoffstrategie<br />

an und wünscht sich dazu Input. Im Prinzip<br />

lieferte die Konferenz dazu bereits alles, was er dazu braucht.<br />

Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer vertritt<br />

mit Sachsen ein Land mit Bergbautradition, das sich bereits<br />

2<strong>01</strong>2 als erstes Bundesland eine Rohstoffstrategie gegeben<br />

hat. Allerhand ist zwar passiert, dennoch gilt es weiter aufzuholen,<br />

denn es fehlt eine ganze Generation mit „Untertagevollerfahrung“.<br />

Auch in den Schulen spiele der Begriff<br />

Rohstoffe keine Rolle mehr. Das gelte es zu ändern.<br />

Baden-Württemberg erarbeitet derzeit eine eigene Rohstoffstrategie,<br />

stellt den nächsten Rohstoffbericht zusammen<br />

und verbessert emsig die Rohstoffdatenbasis per geologischer<br />

Erkundung. Dr. Wolfgang Werner, Referatsleiter LGRB<br />

Ba-Wü, sieht allerdings ein Problem darin, dass so gut wie<br />

keine konfliktfreien Flächen mehr existieren, auf denen Gewinnung<br />

weitgehend unisono akzeptiert stattfinden könnte.<br />

Eine doppelt schwierige Situation, denn Rohstoffgewinnung<br />

ist auf geeignete Vorkommen angewiesen und muss bei<br />

guten Qualitäten eben Vorrang vor anderen Nutzungen<br />

haben. Um das Verständnis dafür zu verankern, werden<br />

durch das LGRB Karten, geologische Schnitte mit Infos zum<br />

Rohstoffkörper und Bedarfsschätzungen zur Verfügung gestellt.<br />

„Planung ist wichtig!“, so Werner, der mit der fertigen<br />

Rohstoffstrategie des Landes etwa Mitte 2<strong>01</strong>8 rechnet.<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

4.–5. Mai in Chieming<br />

Gesteinsfachgruppen Sand<br />

und Kies & Naturstein im BIV<br />

www.biv.bayern<br />

17.–<strong>18</strong>. Mai in Ulm<br />

Industrieverband Steine und<br />

Erden Baden-Württemberg,<br />

ISTE<br />

www.iste.de<br />

24.–25. Mai 2<strong>01</strong>8 in Barcelona<br />

Europäischer Gesteinsverband,<br />

UEPG<br />

www.uepg.eu<br />

12. Juni in Neustadt an der<br />

Weinstraße<br />

Industrieverband Steine und<br />

Erden Neustadt/Weinstraße,<br />

VSE<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

15.–16. Juni 2<strong>01</strong>8 in Lübeck<br />

Unternehmerverband<br />

Mineralische Baustoffe, UVMB<br />

www.uvmb.de<br />

28.–29. Juni 2<strong>01</strong>8 in Bad<br />

Homberg<br />

Verband der Roh- und<br />

Baustoff industrie, vero<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

28. Juni 2<strong>01</strong>8 in Berlin<br />

Bundesverband Baustoffe,<br />

Steine und Erden, BBS<br />

www.baustoffindustrie.de<br />

30. Juni 2<strong>01</strong>8 am Tegernsee<br />

Bayerischer Industrieverband<br />

Baustoffe, Steine und Erden,<br />

BIV<br />

www.biv.bayern<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

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72<br />

TREFFPUNKT<br />

Den Nerv getroffen<br />

Mit Quarzwerke-Geschäftsführer Dr.<br />

Páez-Maletz kam die unverblümte Meinung<br />

und das Erfahrungswissen eines<br />

betroffenen Unternehmens in die Diskussion.<br />

Zwar hat das Traditionsunternehmen<br />

dauerhaft glaubwürdig sein<br />

nachhaltiges Wirtschaften bei der Gewinnung<br />

von Quarzsanden und Kaolin<br />

unter Beweis gestellt, muss aber dennoch<br />

immer härtere Gangarten bei den<br />

Rahmenbedingungen konstatieren.<br />

Hinzu kommen Unübersichtlichkeit und<br />

Komplexität bei Rechtsfragen, schwerfällige<br />

Verfahren sowie Starre statt Dynamik<br />

im Umgang mit den Sorgen der<br />

Unternehmen. Vielmehr herrsche eine<br />

rege „Gutachteritis“, die zwar Berge von<br />

Papier, jedoch keinen Erkenntnisgewinn<br />

generiert. Weitere bürokratische Fallstricke<br />

geißelte der Referent ebenso wie die<br />

politisch überzogenen Erwartungen an<br />

mineralisches Recycling.<br />

Im anschließenden Panel standen<br />

seine Kritikpunkte im maximalen Fokus.<br />

Dies zeigte: Hier wurde ein Nerv getroffen,<br />

der Behandlung nötig hat. In Kürze<br />

erscheint dazu in GP aus gutem Grund<br />

nochmals ein ausführlicher Bericht.<br />

Dr. Harald Elsner, der das Thema<br />

Geologie der mineralischen Rohstoffe<br />

bei der BGR verantwortet und auf dessen<br />

maßgebliche Initiative hin die nützlichen<br />

aktuellen Broschüren entstanden,<br />

stellte die Bedeutung heimischer Bodenschätze<br />

heraus und den Anspruch der<br />

Broschüren nochmals dezidiert vor.<br />

Den Wert unserer heimischen Gesteinsrohstoffe<br />

für die Volkswirtschaft<br />

unterstrich eindringlich MIRO-Präsident<br />

Dr. Gerd Hagenguth. „Wir schaffen keine<br />

Nachfrage, sondern decken den Bedarf“,<br />

stellte er eine Binsenweisheit der<br />

Branche nochmals deutlich klar. Wie<br />

Bedarf langfristig allerdings auch ausgelegt<br />

werden kann, zeigen diverse Öko-<br />

Papiere wie das zur Rohstoffwende 2049<br />

oder auch zur UBA-Bedarfsplanung, die<br />

unter ideologisierten Scheuklappen entstanden.<br />

Man könnte sich nun eigentlich zurücklehnen<br />

und abwarten, bis die Realität<br />

Wunsch und Wirklichkeit sortiert.<br />

Angesichts schon jetzt aufflammender<br />

regionaler Knappheiten bei Gesteinskörnungen<br />

hat sich MIRO jedoch entschlossen,<br />

vor Kurzsichtigkeit bei der Rohstoffsicherung<br />

zu warnen. Selbst wenn sie<br />

absehbar nicht gebraucht würden, ist die<br />

Sicherung künftiger heimischer Lagerstätten<br />

geradezu Pflicht in Verantwortung<br />

für künftige Generationen.<br />

Hinzu kommt: „Rohstoffe (zumindest<br />

alle nicht energetischen) verschwinden<br />

nicht, sie werden nur gewandelt,“ wies<br />

Prof. Daniel Goldmann, TU Clausthal, auf<br />

das Erfordernis der ganzheitlichen Betrachtung<br />

der Bereiche Primär und Sekundär<br />

nochmals hin und ging auf Aspekte<br />

der Multimaterialverwertung ein.<br />

Hoch engagiert brachte Tanja Constabel<br />

aus Sicht des Industrieverbandes<br />

Garten die Probleme der Torfproduzenten<br />

auf den Punkt und definierte als<br />

Hauptproblem, dass der Industrie<br />

grundsätzlich gar nichts geglaubt werde.<br />

Im Gegenzug starten maximal mit Mitteln<br />

ausgestattete Naturschutzorganisationen<br />

Kampagnen, die zwar nicht der<br />

Natur nützen, aber geeignet sind, jegliche<br />

Landschaftsveränderungen zu verhindern.<br />

Erforscht wurde die soziale Akzeptanz<br />

(bzw. Nichtakzeptanz) der Gewinnung<br />

mineralischer Rohstoffe in<br />

Deutschland von Wissenschaftlern des<br />

Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung<br />

an der Uni Tübingen. Stellvertretend<br />

für das Team berichtete Dr. Erik Aschenbrand<br />

über das AiF-geförderte und von<br />

der Forschungsgemeinschaft MIRO unterstützte<br />

Projekt, zu dem eine dreiteilige<br />

Beitragsserie in GP erschien, Teil 3 direkt<br />

in dieser Ausgabe ab Seite <strong>18</strong>. Einen<br />

Vortrag dazu erleben in Kürze auch Teilnehmer<br />

des MIRO-Betriebsleiter-Seminars<br />

2<strong>01</strong>8.<br />

Dazulernen ist möglich<br />

… muss aber wohl nicht zwingend sein,<br />

wenn der Geldgeber anderweitige Ziele<br />

verfolgt. Dieser Eindruck verdichtete<br />

sich bei den einigermaßen merkwürdig<br />

anmutenden Ausführungen von Dr. Harald<br />

Bajorat vom BMUB. Er ritt unverdrossen<br />

weiter die Recyclingschiene<br />

und entwickelte fantastische Pläne für<br />

Verwertungserhöhungen.<br />

Mangels (Abbruch-)Masse werden<br />

solche – ganz gleich wie ideologisch<br />

passend sie wirken – scheitern müssen.<br />

Es sei denn, parierte später ISTE-HGF<br />

Thomas Beißwenger das Thema – man<br />

beginnt proaktiv Häuserzeilen, Straßen<br />

und Wege zurückzubauen, um RC-Rohstoffe<br />

zu gewinnen. Das aber ist eigentlich<br />

gar nicht nötig, denn wie Beißwenger<br />

schlüssig für die Gesteinsindustrie im<br />

Südwesten darlegen konnte, sind nachhaltige<br />

Gewinnungsmethoden mit Vorteilen<br />

für die Artenansiedlung nicht nur<br />

längst bei dynamisch denkenden Naturschützern<br />

ohne Ideologieschere im Kopf<br />

akzeptiert, sie münden sogar in gegenseitige<br />

Projekte und Verträge und am<br />

Ende in ein gutes gegenseitiges Einvernehmen.<br />

Dazulernen heißt es auch in der Feldforschung,<br />

genauer gesagt in der Lagerstättenforschung,<br />

die, laut Prof. Jens<br />

Gutzmer, endlich wieder en vogue ist.<br />

Leider habe sich nach über zwei Jahrzehnten<br />

Pause in diesem Forschungsgebiet<br />

in Deutschland eine Kompetenzlücke<br />

aufgetan, die es nun durch neu<br />

darauf ausgebildete Absolventen zu<br />

schließen gilt. Als Kompetenzhorte der<br />

Zukunft nannte er die relevanten deutschen<br />

Unis, denen eine maßgebliche<br />

Zukunftsrolle zukommt, ergänzt durch<br />

außeruniversitäre Hotspots wie die<br />

Helmholtz-Gemeinschaft, das GFZ und<br />

weitere. Außerdem erhofft er sich über<br />

die bei der BGR angesiedelte DERA eine<br />

Stärkung der diesbezüglichen wirtschaftspolitischen<br />

Kompetenz. Erste<br />

Erfolge lassen sich laut Gutzmer bereits<br />

vorweisen: Weil – nach langer Pause –<br />

Wissenschaftlern (endlich) wieder zugehört<br />

wurde, sei 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8, die Neuentdeckung<br />

einer deutschen Erz-Tiefenlagerstätte<br />

gelungen. In seinem Fazit sieht<br />

er durchaus positive Veränderungen<br />

durch öffentliche Mittel als Schlüssel<br />

beim Thema Erze und Spate, nicht erkennen<br />

kann er solche bislang bei Steine-<br />

und Erden-Rohstoffen.<br />

So viel zu den für GP-Leser relevanten<br />

Themen der Veranstaltung. Was bleibt<br />

als Resümee? Beteiligung und Diskussionen<br />

zeigten, dass es nicht genügt,<br />

das Rohstoffthema zur Ländersache zu<br />

erklären und keine nationale Beachtung<br />

damit verbundener Probleme einzufordern.<br />

Ob mit dem Termin so etwas wie<br />

ein Durchbruch zum Aufbruch gelang,<br />

wird die Zeit zeigen müssen. Die Präsentationen<br />

der Akteure stehen zum Nachlesen<br />

auf der Internetseite der BGR<br />

unter: www.bgr.bund.de/DE/Themen/<br />

Min_rohstoffe/Veranstaltungen/Rohstoffkonferenz2<strong>01</strong>7/rohstoffkonzerenz_2<strong>01</strong>7_vortraege.html?nn=705<strong>01</strong>22<br />

zur Verfügung. Unter dem Menüpunkt<br />

„Publikationen“ auf der BGR-Seite finden<br />

sich mehrere Studien der BGR mit<br />

aktuellen Daten zu verschiedensten heimischen<br />

Rohstoffgruppen sowie die erwähnte<br />

Übersichtsstudie. (gsz)<br />

www.bgr-bund.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


TREFFPUNKT<br />

73<br />

Bei Genehmigungsverfahren alle mit ins Boot holen<br />

REFERENTEN UND MODERATOREN: Dr. Winfried Porsch, Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde,<br />

Tino Villano, Dr. Christoph Heim, Karl-Heinz Lieber, Thomas Muchow, Lothar Benzel und<br />

Thomas Beißwenger (v.l.) sorgten für Erkenntnisgewinn. Foto: iste<br />

Zum 20. Steine- und Erdenseminar des Industrieverbands Steine und Erden<br />

Baden-Württemberg (ISTE) in Kooperation mit der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dolde Mayen und Partner und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau-<br />

und Mineralgewinnungsbetriebe (ABBM) im Haus der Baustoffindustrie<br />

kamen über 120 Teilnehmer, die sich einen aktuellen Überblick über<br />

Gesetzeslage, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften des Bundes und<br />

Landes verschafften.<br />

Aus Sicht der Industrie begrüßte der Vorsitzende<br />

des Umwelt- und Rohstoffausschusses<br />

des ISTE, Tino Villano, die von<br />

der Landesregierung für nächstes Jahr<br />

versprochene Rohstoffstrategie für Baden-Württemberg.<br />

„Eine Überarbeitung<br />

des Rohstoffsicherungskonzepts aus<br />

dem Jahr 2004 ist dringend“, appellierte<br />

Villano. Von gleichen Erfahrungen in<br />

Bayern berichtete Dr. Christoph Heim,<br />

stellvertretender Vorsitzender der<br />

ABBM. „Sicherung und Gewinnung von<br />

Rohstoffen wird eine zunehmend komplexere<br />

Angelegenheit“, lautete sein<br />

Fazit. Kooperation statt Konkurrenz<br />

seien das Gebot der Gegenwart. Das<br />

Land Baden-Württemberg könne mit<br />

einer gut ausgearbeiteten Strategie für<br />

und nicht gegen Rohstoffe Rahmenbedingungen<br />

schaffen, die die Versorgung<br />

mit heimischen Rohstoffen auch für Generationen<br />

nach uns sichern.<br />

„Es ist fünf vor zwölf, was die biologische<br />

Vielfalt betrifft“, machte Karl-Heinz<br />

Lieber, Leiter der Abteilung 7 – Naturschutz,<br />

Ministerium für Umwelt, Klima<br />

und Energiewirtschaft, deutlich. Mit<br />

Blick auf die Rolle der Branche zeigte der<br />

gelernte Förster aktuelle Initiativen zum<br />

Erhalt der Biodiversität in Baden-Württemberg<br />

auf. „In Kooperation mit dem<br />

Naturschutz kann auch vonseiten der<br />

Steine- und Erdenindustrie ein wertvoller<br />

Beitrag geleistet werden“, so Lieber.<br />

Natur auf Zeit ist dabei ein zentrales<br />

Thema. „Wenn rechtliche Unsicherheiten<br />

bestehen, werden ökologische Aufwertungen<br />

nicht zugelassen, auch wenn<br />

sie gut sind.“<br />

Über die rechtlichen und fachlichen<br />

Rahmenbedingungen beim Thema<br />

„Natur auf Zeit“ referierte Thomas Muchow.<br />

Der Diplom-Ökologe, Landschaftsplaner<br />

und Gärtner leitet seit zwei<br />

Jahren ein Forschungsvorhaben für die<br />

Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. So<br />

stellte er unter anderem fest, dass Praxisempfehlungen<br />

für den Rohstoffabbau<br />

beim Artenschutz an ihre Grenzen stoßen.<br />

Außerdem befürchten Flächeneigentümer,<br />

dass die Wiederaufnahme<br />

einer Nutzung erschwert wird. Als einen<br />

möglichen Lösungsansatz erläuterte er<br />

das niederländische Modell, bei dem<br />

„Natur auf Zeit“ als ein Akt definiert ist,<br />

der insgesamt genehmigt wird.<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter Dolde von der<br />

Rechtsanwaltskanzlei Dolde Mayen und<br />

Partner berichtete direkt aus der Praxis.<br />

„Bedingt durch einen Strauß an Unsicherheiten,<br />

ist eine Standardisierung<br />

durch Verwaltungsvorschriften wichtig<br />

– vor allem, um rechtliche Fragen zu klären“,<br />

sagte der Jurist. Standardisierung<br />

im Naturschutz ist hilfreich, löse allerdings<br />

das Problem für die Praxis nicht.<br />

Leitfäden sind nicht bindend für Gerichte,<br />

hinzu kommen Entscheidungsspielräume<br />

der Länder. Für Rechts- und Planungssicherheit<br />

sowie für Planungsgleichheit<br />

ist deshalb eine Rechtsgrundlage<br />

im Artenschutzrecht zwingend notwendig.<br />

„Für Kontinuität muss ein Standard<br />

im Artenschutzrecht zwingend<br />

gesetzt werden“, lautete Doldes Forderung.<br />

Die dringende Notwendigkeit einer<br />

Standardisierung sieht auch Klaus Müller-Pfannenstiel<br />

von der Bosch und Partner<br />

GmbH. Rechtssicherheit spare zähe<br />

Abstimmungsprozesse und die tägliche<br />

Arbeit werde erleichtert.<br />

Über Rohstoffsicherung und Genehmigungsverfahren<br />

in der Schweiz berichtete<br />

der Präsident des Verbandes<br />

Schweizerischer Hartsteinbrüche, Dr.<br />

Robert Nothnagel. „Kommunikation mit<br />

Strategie ist aus unserer Sicht der<br />

Schlüssel zum Erfolg“, so sein Rat.<br />

Über die aktuell in Kraft getretene Änderung<br />

des Raumordnungsgesetzes<br />

und der Verwaltungsvorschrift Regionalpläne<br />

sowie deren Auswirkungen auf die<br />

Rohstoffsicherung informierte Lothar<br />

Benzel vom ISTE. In der Neufassung<br />

können Vorranggebiete für Gewinnung<br />

auf einen Zeitraum von rund 20 Jahren<br />

und für Sicherungsgebiete auf einen<br />

Zeitraum von rund 25 Jahren ausgelegt<br />

werden. Derzeit wenden die meisten Regionalverbände<br />

den bisherigen Planungszeitraum<br />

von zwei Mal 20 Jahren<br />

an. Dieser jedoch stellt ein Minimum an<br />

Planungssicherheit für Unternehmen dar<br />

und ist für einzelne Rohstoffgruppen unzureichend.<br />

Was sich beim modernisierten UVPG<br />

rechtlich für die Steine- und Erdenindustrie<br />

ändert und wie die Übergangsregelung<br />

aussieht, wie die Technische<br />

Anleitung Lärm neben der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

Schallemissionen durch Gewinnungsstätten<br />

und den dadurch ausgelösten<br />

Verkehr in Genehmigungsverfahren<br />

bewertet, waren weitere behandelte<br />

Themen der Veranstaltung, die gleichfalls<br />

von regen Diskussionen der Teilnehmer<br />

belebt wurden.<br />

www.iste.de<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


74<br />

TREFFPUNKT<br />

BAU 4 .0<br />

Mitgliederversammlung im Zeichen der Digitalisierung<br />

AUF ZUKUNFT GEPOLT: VBS und Baustoffindustrie<br />

tagten im Saarland im November<br />

gemeinsam. Vorsitzender Jürgen Heinz (l.)<br />

und Geschäftsführer Claus Weyers reflektierten<br />

Erfolge und weitere Ziele der Verbandsarbeit.<br />

Fotos: VBS<br />

Die Herbst-Mitgliederversammlung des<br />

Verbandes der Baustoffindustrie Saarland,<br />

VBS, fand Mitte November in Saarlouis<br />

statt. Geladen waren neben Mitgliedern<br />

und Gastmitgliedern der Baustoffindustrie<br />

auch die Mitglieder der<br />

Bauindustrie und der großen handwerklichen<br />

Betriebe. Über 40 Teilnehmer verfolgten<br />

dabei den Vortrag von Patrick<br />

Lübbecke vom Institut für Wirtschafsinformatik<br />

im DFKI, in dem er Potenziale<br />

durch die Digitalisierung von Prozessen<br />

im Bauwesen am Beispiel eines App-<br />

Baukastens aufzeigte. Für die Baustoffindustrie<br />

ergeben sich daraus insbesondere<br />

Handlungsfelder in Disposition und<br />

Logistik durch effizientere Planung von<br />

Güterströmen und Reaktion auf ungeplante<br />

Ereignisse mittels Predictive Analytics.<br />

Des Weiteren böten sich Vorteile<br />

bei Dokumentation und Material Compliance<br />

sowie im Vertrieb: Ergebnisse<br />

der Angebotserstellung könnten mittels<br />

Rückkopplungsprozess in künftige Angebote<br />

einfließen und wiederkehrende<br />

Tätigkeiten automatisieren.<br />

Lübbecke bot den Unternehmen an,<br />

Forschungsprojekte im Rahmen einer<br />

abgegrenzten Problemstellung in einem<br />

Konsortium von Anwendungs-, Implementierungs-<br />

und Forschungspartnern<br />

zu realisieren. Diese würden sogar bis zu<br />

einer Höhe von 60 % der entstandenen<br />

Kosten durch BMBF und BMWi gefördert.<br />

Der Vorsitzende der Baustoffindust-<br />

rie, Jürgen Heinz, der im Vorfeld des<br />

Vortrages einen Exkurs durch das Jahresgeschehen<br />

und eine Aussicht auf das<br />

Jahr 2<strong>01</strong>8 bot, zeigte sich beeindruckt<br />

von den vielfältigen Möglichkeiten der<br />

Implementierung auch und gerade in<br />

den Baustoffbetrieben und stellte den<br />

Mitgliedern weitere Vorträge zu diesen<br />

Themen in Aussicht. So soll sich die<br />

nächste Veranstaltung mit dem Datenschutz<br />

beschäftigen.<br />

Geschäftsführer Claus Weyers informierte<br />

die Unternehmen über Erfolge der<br />

Lobbyarbeit sowie über 2<strong>01</strong>8 anstehende<br />

Themen und Veränderungen bei den<br />

Spitzenverbänden.<br />

www.vbs-saar.de<br />

TERMINBLITZ<br />

Symposium für Aufbereitungstechnik<br />

„Zerkleinern und Klassieren – Produkte<br />

herstellen, charakterisieren, trocknen,<br />

trennen und verwerten“ – unter dieser<br />

Überschrift findet das diesjährige Symposium<br />

für Aufbereitungstechnik vom 1.<br />

bis 2. März 2<strong>01</strong>8 erneut in Freiberg/Sachsen<br />

statt. Wie üblich startet das Zusammenkommen<br />

am Donnerstag mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen und bietet im<br />

Städtischen Festsaal am Obermarkt am<br />

nächsten Tag Fachkost vom Feinsten –<br />

und Tiefgründigsten. Mit dabei wie üblich<br />

ist als Referent auch Prof. Dr. Georg Unland,<br />

branchenverwurzelter Fachmann<br />

und Sachsens Finanzminister a. D.<br />

In den Vorträgen des Tages geht es um<br />

schwingungsarme Backenbrecher, leistungsstarke<br />

Kreiselbrecher, die Optimierung<br />

verfahrenstechnischer Anlagen mit<br />

Simulationssoftware, Materialflussregelungen<br />

und Überlastsysteme bei mobiler<br />

Aufbereitungstechnik, selektive Zerkleinerungsmethoden<br />

im Jura-Kalkstein und<br />

um diverse weitere Themen. Das vollständige<br />

Programm und die Anmeldung stehen<br />

auf der Internetseite des Veranstalters<br />

zur Verfügung.<br />

http://tu-freiberg.de/fakult4/iam/symposium-fuer-aufbereitungstechnik-2<strong>01</strong>8<br />

Roadshow im März<br />

Die Präsentation neuester Software- und<br />

Hardware-Lösungen sowie komplette<br />

Workflows verspricht Topcon im Rahmen<br />

seiner aktuellen Roadshow. Begleitet<br />

wird das Angebot durch namhafte Partner,<br />

die mit Veranstaltungsorten, Maschinen<br />

und Beratung unterstützen.<br />

Im Fokus stehen Datenerfassung und<br />

-verarbeitung, Live-Demos, Fachvorträge,<br />

Selbertesten, Austausch zu allen Themen<br />

rund um innovative Positionierungstechnologien<br />

mit Topcon-Experten, Partnern<br />

und anderen Anwendern.<br />

Die nächsten Termine sind: 1. März in<br />

Chemnitz, 6. März in Geisenheim (Rheingau)<br />

und 8. März in Herne. Weitere Informationen<br />

hat das Topcon-Team auf der<br />

Internetseite zur Verfügung gestellt.<br />

www.topconpositioning.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


TREFFPUNKT<br />

75<br />

HAUSMESSE – ZUM DRITTEN!<br />

Viel Verschleißschutz unter einem<br />

Dach mit Partnern vorgestellt<br />

Es begann mit einem Versuch. Inzwischen<br />

ist die Pucest-Hausmesse zu<br />

einem anerkannten Bildungsevent in Sachen<br />

Verschleißschutz geworden. So<br />

beteiligten sich an der dritten Hausmesse<br />

dieser Art im vergangenen Oktober<br />

nicht nur siebzehn Firmen, sondern auch<br />

zahlreiche Praktiker, um sich an den<br />

Ständen der Aussteller im Seminargebäude<br />

einen umfassenden Überblick<br />

über verschiedene Verschleißschutzsysteme<br />

zu verschaffen und neue branchenrelevante<br />

Informationen zur effektiven<br />

Anlagen-Instandhaltung mit nach<br />

Hause zu nehmen.<br />

Die Teilnehmer erfuhren in Live-Workshops<br />

Aktuelles zum Thema Bearbeiten,<br />

Trennen und Verschweißen von verschleißfestem<br />

Stahlblech. Solches gab es<br />

auch zur Reparatur von Förderbändern<br />

mittels Gummi Tix und der Anwendung<br />

des Pucest-Sprühsystems. Weitere spannende<br />

Präsentationen der anwesenden<br />

Firmen rundeten das Angebot ab. Innerhalb<br />

der lebendigen Netzwerk- und Informationsplattform<br />

überzeugten die realitätsrelevanten<br />

Vorführungen der Pucest-<br />

Easy-Cleaner-Reinigungsanlage für Betonmischer<br />

und des PU-Sprühsystems.<br />

Unter den hochinteressanten Exponaten<br />

der Aussteller sind der Shock-<br />

Blower von Agrichema, die Schlüsseltransfersysteme<br />

für mehr Sicherheit<br />

in Anlagen von Haake, die Filtertechnik<br />

von WAM, die speziellen Esco-Zahnsysteme,<br />

die hochabriebfesten Foxiflex-<br />

Schläuche, Element Six mit Hochleistungswerkstoffen,<br />

Ceramtec-Etec mit<br />

technischer Keramik und Sulzer Pumps<br />

Wastewater-Tauchpumpen hervorzuheben.<br />

Überzeugen konnten auch HUP mit<br />

einer Schweißvorführung, ZF Friedrichshafen<br />

mit neuen Planetengetrieben,<br />

Pferd sowie Techtronic Industries Central<br />

mit Werkzeugen, Phoenix Contact<br />

mit der Mischer Black Box und, last but<br />

not least, SSAB mit Hardox-Verschleißschutz.<br />

Einige Aussteller steuerten zum Gelingen<br />

interessante Vorträge bei, die<br />

neue Wege und Möglichkeiten beim Verschleißschutz<br />

in besonders belasteten<br />

Bereichen offenbarten. Abgerundet wurden<br />

die Vorstellungen durch eine Präsentation<br />

von Adares zum übergreifenden<br />

Thema: „Marke-Firmierung-Domains:<br />

Ihre Duftmarken im Wettbewerb“.<br />

Besucher konnten umfänglich von<br />

Ideen und Erfahrungen der teilnehmenden<br />

Firmen profitieren und die gebotene<br />

Möglichkeit des Erfahrungsaustausches<br />

mit Berufskollegen nutzen.<br />

Die Ehrung der Preisträger des parallel<br />

laufenden Pucest-Wettbewerbs „Bester<br />

Anwenderbericht“ – mehr dazu gibt<br />

es auf der Internetseite des Organisators<br />

– rundete die Hausmesse ab.<br />

Obwohl der Termin noch nicht feststeht,<br />

sollen nach dem Erfolg von 2<strong>01</strong>7<br />

bereits jetzt Anfragen von Firmen und<br />

Teilnehmern für die Neuauflage 2<strong>01</strong>8<br />

vorliegen.<br />

www.pucest.de<br />

LOHNENDER EINSATZ: Pucest hat mit seinem Angebot<br />

einer regelmäßigen Hausmesse, die sich auch zur Plattform<br />

für andere Verschleißschutz-Anbieter mauserte, voll<br />

ins Schwarze getroffen. Die Vorträge, Vorführungen und<br />

Stände sind jeweils gut besucht. Fotos: Pucest<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


76<br />

TREFFPUNKT<br />

Mehr als 250 angemeldete Aussteller<br />

aus dem In- und Ausland decken in diesem<br />

März sämtliche Branchen der Bauwirtschaft<br />

ab: Neben Baumaschinen,<br />

Baufahrzeugen, Bau- und Transportgeräten<br />

für den Hoch-, Tief- und Straßenbau<br />

sind auch Vertreter von Maschinen-,<br />

Geräte- und Fahrzeugzubehör vor Ort.<br />

Hinzu kommen Schalungen, Gerüste,<br />

Kräne, Geländestapler, Sieb- und Brechanlagen,<br />

Bauschuttrecycling und Entsorgungs-<br />

bzw. Deponietechnik. Vertreter<br />

verwandter Dienstleisterbranchen<br />

wie Planer, Vermesser, Berater oder Finanzdienstleister<br />

stellen ihre flankierenden<br />

Angebote vor.<br />

Branchennachwuchs<br />

herzlich eingeladen<br />

AKTION UMD REAKTION beim österreichischen Branchenmagnet: Die zehnte Mawev<br />

rechnet auch in diesem Jahr bei St. Pölten wieder mit einer Frequenz von Tausenden<br />

Besuchern. Fotos: Mawev<br />

Zugkraft, Schubkraft und Triebkraft<br />

Vom 14. bis 17. März 2<strong>01</strong>8 geht es beim zehnten Jubiläum der Mawev-Show<br />

wieder um das große Kräftemessen: Mehr als 1000 Baumaschinen, Baufahrzeuge<br />

sowie Anlagen und Komponenten nationaler und internationaler<br />

Aussteller werden sich im Rahmen des Events am neuen 200.000 m² großen<br />

Veranstaltungsgelände in St. Pölten-Wörth messen und in Bestform<br />

zahlreichen Fachbesuchern begegnen.<br />

Die umzugsfreudige Demomesse Mawev<br />

verspricht für ihren Auftritt im niederösterreichischen<br />

St. Pölten-Wörth nicht weniger<br />

als vier Tage Zugkraft, Schubkraft<br />

und Triebkraft. Technisch gesehen ist das<br />

schon einmal eindeutig richtig, denn auf<br />

dem Messegelände wird Mawev-typisch<br />

geschwenkt, gebaggert und geschaufelt,<br />

um das Fachpublikum zu informieren, zu<br />

überzeugen und zu begeistern.<br />

In bewährter Manier können viele der<br />

ausgestellten Maschinen vor Ort auch<br />

getestet werden.<br />

Nach Ennshafen und Kottingbrunn<br />

hat die Mawev Show 2<strong>01</strong>8 ihr Zuhause<br />

diesmal in St. Pölten-Wörth gefunden,<br />

denn beste Infrastruktur und Anbindung<br />

an die Autobahn sind bei einem Projekt<br />

dieser Größenordnung natürlich von<br />

höchster Priorität. Nachdem sich aber in<br />

Oberösterreich kein derart passendes<br />

Gelände anbot, wurde ein solches<br />

schließlich im Bundesland Niederösterreich<br />

in St. Pölten-Wörth ca. 65 km westlich<br />

von Wien gefunden. Hinzu kommt<br />

die gute Kooperation mit den Vertretern<br />

der Stadt St. Pölten und dem Land Niederösterreich.<br />

Das Gelände ist nicht nur passend,<br />

sondern überzeugt mit zahlreichen Verbesserungen<br />

gegenüber dem alten<br />

Standort von 2<strong>01</strong>5 – sowohl was Lage,<br />

Aufplanung als auch Parkverhältnisse<br />

betrifft. Zusätzlich bietet auch die Bodenbeschaffenheit<br />

bestmögliche Voraussetzungen<br />

für das Großevent der Baumaschinenbranche.<br />

„Was hier entsteht, ist<br />

kaum zu begreifen, wenn man es nicht<br />

vor Ort sieht“, erklärt der Leiter der Messe<br />

Graz, Hermann Zotter. Die Messe Graz<br />

ist schon das vierte Mal in Folge Veranstalter<br />

der Show, die vom Mawev-Verband<br />

österreichischer Baumaschinenhändler<br />

ins Leben gerufen wurde.<br />

Facharbeiter sind Mangelware, obwohl<br />

es wohl keine zweite Branche mit so viel<br />

Bedarf gibt wie den Bau. Daher will der<br />

Mawev-Verband mit dem Projekt. „The<br />

Mawev Show Experience“ junge Leute<br />

begeistern, indem er Schulgruppen,<br />

Lehrlinge und Studenten mit ihren Begleitern<br />

gratis zur Messe einlädt und<br />

diverse Aktionen für sie plant.<br />

Alle anderen Besucher werden diesmal<br />

– erstmals – ein Ticket vor Ort erwerben<br />

müssen. War die Mawev bislang<br />

kostenfrei, schlägt nun ein Tag unter den<br />

Baugiganten mit 22 Euro zu Buche. Angesichts<br />

der gebotenen Fülle sicher ein<br />

angemessener Preis.<br />

Dank einer ausgezeichneten Autobahnanbindung<br />

– die Abfahrt St. Pölten-<br />

Süd ist in nur vier Minuten Fahrzeit über<br />

die B 20 erreichbar – wird die Messeerreichbarkeit<br />

deutlich leichter als in der<br />

Vergangenheit. Durch Parkmöglichkeiten<br />

direkt am Gelände entfallen zudem<br />

die Shuttlebusse.<br />

Adressieren wird auch die 10. Auflage<br />

der Mawev Show abermals Fachbesucher<br />

und Entscheidungsträger aus der<br />

Branche – angefangen von Führungskräften<br />

aus relevanten Betreiberunternehmen<br />

der Bau- und Baustoffbranche<br />

bis hin zu Gemeindevertretern, Bauträgern,<br />

Planern, Vermessern, Rohstoffunternehmen,<br />

Straßenmeistereien, einschlägigen<br />

Interessensvertretungen und<br />

Verbänden.<br />

Das Motto der Mawev Show: „Demonstration<br />

statt Präsentation“ wird<br />

auch bei der Jubiläumsauflage der Fachmesse<br />

von den Ausstellern gelebt.<br />

www.mawev-show.at<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


TREFFPUNKT<br />

77<br />

INTERMAT<br />

Wachstumschancen in französischsprachigen Märkten<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT: Referenten reflektierten Chancen, Teilnehmer griffen den Faden auf und stellten ihre interessierten Fragen. Rund<br />

um die Intermat wird auch über Investitionsmöglichkeiten in neuen Märkten informiert. Fotos: Intermat/imf promosalons<br />

Promosalons Deutschland und die Macher<br />

der Intermat Paris organisierten im<br />

vergangenen November die Veranstaltung<br />

„Wachstumschancen für die deutsche<br />

Baubranche in französischsprachigen<br />

Märkten“ in Düsseldorf. Vorträge,<br />

aktuelle Marktstudien und Erfahrungsberichte<br />

informierten über Neuheiten bei der<br />

Fachmesse und relevante Marktentwicklungen.<br />

In Frankreich bietet das Projekt<br />

„Grand Paris“ zur Erweiterung der Stadt<br />

und der Infrastruktur mit Investitionen für<br />

neuen Wohnraum in Höhe von ca. 42 Mrd.<br />

Euro und für das Metro-Netz „Grand Paris<br />

Express“ mit etwa 25 Mrd. Euro Potenzial,<br />

ebenso große Bauprojekte gibt es in<br />

den Städten Lyon (La Transalpine) und<br />

Calais (Hafen). Ein Blick auf Wachstumsraten<br />

im frankophonen Afrika sollte Unternehmen<br />

überzeugen, so wie sie sich<br />

vor zwanzig Jahre nach China wagten,<br />

nun auch dort ihre technischen und organisatorischen<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

nutzbringend einzusetzen, um in Joint<br />

Ventures für Bauprojekte zu arbeiten. Bezüglich<br />

der speziellen Herausforderungen<br />

berät und unterstützt der DABV jeweils<br />

als Mediator.<br />

Empfohlen wurde, Frankreich im ersten<br />

Schritt als „Zwischenstation“ zu nutzen,<br />

um diese Märkte zu erreichen. So<br />

etwa ist die Reschwitzer Saugbagger<br />

Produktions GmbH vorgegangen. Mit 23<br />

Partnern hat das Unternehmen ein weltweites<br />

Netzwerk aufgebaut – 2<strong>01</strong>2 wurde<br />

die Tochterfirma in Frankreich gegründet,<br />

um kurze Lieferwege und einen direkten<br />

(Reparatur-)Service anzubieten.<br />

Dies führte rasch zu Erfolgen und die<br />

RSP GmbH erschloss weitere französischsprachige<br />

Länder, z. B. Marokko.<br />

Der anschließende Austausch zwischen<br />

den Teilnehmern und Referenten<br />

zeigte das durchaus vorhandene Interesse<br />

deutscher Unternehmen, ähnliche<br />

Schritte zu wagen.<br />

www.imf-promosalons.com/intermat<br />

TERMINBLITZ<br />

Branchentreffen in Berchtesgaden<br />

Vom 28. Februar bis 2. März 2<strong>01</strong>8 finden<br />

in Berchtesgaden die 19. Deutschen<br />

Asphalttage statt. Das größte<br />

und wichtigste nationale Branchentreffen<br />

der „Asphalter“ wird alle zwei Jahre<br />

vom Deutschen Asphaltverband (DAV)<br />

sowie vom Deutschen Asphaltinstitut<br />

(DAI) ausgerichtet. Begleitet wird der<br />

Kongress durch eine umfangreiche<br />

Fachausstellung.<br />

Die Veranstaltung ist bekannt dafür,<br />

aktuelle verkehrspolitische und technische<br />

Themen aufzugreifen. Schwerpunktthema<br />

2<strong>01</strong>8 ist deshalb u. a. die<br />

„E-Mobilität“. In diesem Kontext melden<br />

sich namhafte Referenten zu Wort:<br />

Für die Eröffnungsansprache konnte<br />

Winfried Hermann MdL, Minister für<br />

Verkehr in Baden-Württemberg, gewonnen<br />

werden. Das Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) wird durch Staatssekretär<br />

Rainer Bomba vertreten. Erwartet wird<br />

außerdem Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident<br />

für Verkehr beim ADAC.<br />

Fünf Fachvortragsblöcke, inhaltlich<br />

gestaltet durch Experten aus Forschung,<br />

Verwaltung und Praxis, sorgen<br />

dafür, dass auch die technischen<br />

Aspekte der Asphaltbauweise nicht zu<br />

kurz kommen. Unter anderem geht es<br />

um die Wiederverwendung von Ausbauasphalt,<br />

die TA Luft, die Ersatzbaustoffverordnung<br />

sowie um neue technische<br />

Entwicklungen im Asphaltstraßenbau.<br />

Auch Problemfelder der Bauweise<br />

werden aus Sicht der Verwaltung<br />

und der Auftragnehmer erörtert.<br />

Die Veranstalter erwarten nach den<br />

Erfahrungen der vergangenen Jahre<br />

rund 600 Tagungsteilnehmer zum Gipfeltreffen<br />

der Asphaltbranche. Das<br />

vollständige Programm der 19. Deutschen<br />

Asphalttage steht im Internet<br />

bereit.<br />

www.deutsche-asphalttage.de<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />

2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />

2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7<br />

78<br />

INFO<br />

TERMINE<br />

19.–22. Februar in Bayreuth<br />

MIRO BETRIEBSLEITER-<br />

SEMINAR<br />

www.bv-miro.org<br />

20.–23. Februar in Willingen<br />

VDBUM–SEMINAR<br />

www.vdbum.de<br />

28. Februar bis 2. März in Berchtesgaden<br />

19. DEUTSCHE ASPHALTTAGE<br />

www.deutsche-asphalttage.de<br />

1.–2. März in Freiburg<br />

SYMPOSIUM FÜR<br />

AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

8. März in Nürnberg<br />

NATURSTEINTAG BAYERN<br />

www.biv.bayern<br />

21. März in Kaltenkirchen (nahe<br />

Hamburg)<br />

SEMINAR WIDERSTANDS-<br />

PRÄVENTION & KRISEN-<br />

KOMMUNIKATION<br />

www.geoplangmbh.de<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

10. April in Ostfildern<br />

SEMINAR ROHSTOFFABBAU,<br />

BERGRECHT UND UMWELT-<br />

STRAFRECHT<br />

www.iste.de<br />

23.–28. April in Paris<br />

INTERMAT 2<strong>01</strong>8<br />

https://paris-en.intermatconstruction.com<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 7229 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7229 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 22 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>8<br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7229 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e.V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

Kraft Premium GmbH<br />

76275 Ettlingen<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 52,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 2<strong>01</strong>8:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />

für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

2<strong>01</strong>8 (22. Jahrgang)<br />

ISSN <strong>18</strong>64-9505<br />

25. April in Schönebeck<br />

ROHSTOFFKOLLOQUIUM<br />

www.uvmb.de<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Ausgabe<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Ausgabe<br />

26.–28. Juni in Derbyshire (GB)<br />

HILLHEAD 2<strong>01</strong>8<br />

www.hillhead.com<br />

Bayern<br />

Hessen<br />

Schleswig-Holstein / Hamburg<br />

Baden-Württemberg<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

3. Juli in Berlin<br />

BDI–ROHSTOFFKONGRESS<br />

www.bdi.eu<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO 2<strong>01</strong>8<br />

Leitveranstaltung der Deutschen<br />

Gesteinsindustrie<br />

www.bv-miro.org<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />

der Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8


INFO<br />

79<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/2<strong>01</strong>8<br />

Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 55<br />

Allgemeine Bauzeitung, 3<strong>01</strong>79 Hannover ................................................S. 25<br />

Gustav Bertram GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover ................................................S. 44<br />

BHS Innovationen GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden. ...............................................S. 24<br />

Bohnenkamp AG, 49076 Osnabrück ..........................................Umschlagseite 4<br />

CMS Cepcor Ltd., Coalville, Leicestershire, GROSSBRITANNIEN ..............................S. 7<br />

Craco GmbH, 57629 Atzelgift .........................................................S. 63<br />

Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ ........................................S. 44<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ......................................................S. 9<br />

Hartsteinwerk Kitzbühel Ges.m.b.H, 6372 Oberndorf in Tirol, OSTERREICH. ....................S. 65<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 45<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ................................S. 61<br />

Kleenoil Panolin AG, 79804 Dogern. ....................................................S. 11<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 15<br />

Lutze Group, 37574 Einbeck ..........................................................S. 31<br />

Magotteaux France S.A.S, 08320 Aubrives, FRANKREICH ........................... S. 13 u. S. 21<br />

Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin. ........................S. 56<br />

NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN. ............................................Titelseite<br />

Prall-Tec GmbH, 49525 Lengerich. .....................................................S. 40<br />

Promosalons Deutschland Internationale Messen in Frankreich GmbH, 50668 Köln ............. S. 57<br />

Rösler Tyre Innovators GmbH, 44379 Dortmund. ..........................................S. 17<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 58<br />

RWEV GmbH, Rheinisch-Westfälischer Edelstahl-Vertrieb, 30419 Hannover. ....................S. 71<br />

SSAB EMEA AB, 613 80 Oxelösund, SCHWEDEN .........................................S. 33<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 43<br />

thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen ...............................Umschlagseite 2<br />

Van der Graaf Antriebstechnik GmbH, 48432 Rheine-Mesum ................................S. 43<br />

VDBUM e.V., 28816 Stuhr. ............................................................S. 69<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 12<br />

Bitte beachten Sie die Beilage folgender Firma:<br />

Geoplan GmbH, 76473 Iffezheim<br />

1/2<strong>01</strong>8 GESTEINS PERSPEKTIVEN


80<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Zu Besuch bei der Steinkohle<br />

Rheine<br />

Rheine<br />

Münster<br />

Ibbenbüren<br />

Abfahrt<br />

Ibbenbüren<br />

RAG<br />

Werksgelände<br />

Rheiner Straße Osnabrücker Straße<br />

Bahnhof<br />

Bergbaumuseum<br />

Tor 1<br />

Tor 2<br />

Das Bergbaumuseum Ibbenbüren...<br />

TRADITION BEWAHRT: Verschiedene<br />

Bergbaumuseen in Deutschland informieren<br />

über den Wert und die Gewinnung<br />

der Steinkohle über Jahrhunderte<br />

hinweg. Flyer: RAG Ibbenbüren/Foto: montanregion-erzgebirge.de<br />

...hat seinen Standort in der Turbinenhalle des ehemaligen 100<br />

MW-Kraftwerks auf dem Zechengelände. Der Zugang erfolgt<br />

über Werkstor 2 (ersatzweise Tor 1) der RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />

GmbH.<br />

Öffnungszeiten:<br />

on Mai bis September jeden 2. und 4. Samstag im Monat von<br />

4.00 bis 16.30 Uhr. Zusätzlich Tage der offenen Tür jeweils am<br />

eiten Sonntag im März und ersten Sonntag im November von<br />

.00 bis 17.00 Uhr. Unabhängig von diesen Zeiten können<br />

uppen das Museum ganzjährig zu vorher vereinbarten Termiim<br />

Rahmen einer Führung besichtigen.<br />

rmation und Anmeldung unter:<br />

0 54 51) 7 81 10 oder 88 678 oder<br />

il: bergbaumuseum@anthrazit-ibbenbueren.de<br />

aumuseum Ibbenbüren<br />

rücker Str. 112, Tor 2<br />

Ibbenbüren<br />

Osnabrücker Str.<br />

A 30<br />

P<br />

Kraftwerk<br />

Osnabrück<br />

Osnabrück<br />

Was es sonst noch gibt…<br />

Verbinden Sie den Besuch des Bergbaumuseums doch mit<br />

einem Ausflug zu einer anderen Sehenswürdigkeit in Ibbenbüren,<br />

lernen Sie das Stadtmuseum „Haus Herold“ kennen,<br />

nehmen Sie an einer Stadtführung teil oder besuchen Sie<br />

einen unserer gemütlichen Gastronomiebetriebe.<br />

Wandern auf dem Hermannsweg<br />

am Naturdenkmal Dörenther Klippen<br />

mit dem sagenumwobenen<br />

Felsen „Hockendes Weib“<br />

Kletterwald Ibbenbüren<br />

mit sechs Parcours von<br />

1 – 15 m Höhe<br />

Freizeitpark Sommerrodelbahn<br />

mit Märchenwald für die Kleinsten<br />

Naturerlebnispark Dörenthe<br />

40.000 qm großes Garten- und<br />

Seengebiet mit Musterteichen und<br />

Unterwasserpark zum Tauchen<br />

Motorradmuseum Ibbenbüren<br />

mit 150 Exponaten<br />

Geführte Motorradtouren<br />

durch das Münsterland<br />

Zu empfehlen ist Ibbenbüren auch für Rad- und<br />

Bergbaumuseum<br />

Ibbenbüren<br />

Leicht konsumierbares Wissen zum Gestein des Jahres 2<strong>01</strong>8, der<br />

Steinkohle, bieten in Deutschland verschiedene Museen. Im Saarländischen<br />

Bergbaumuseum Bexbach werden Technik und Geschichte<br />

zum Anfassen parallel zur Geschichte des Steinkohlenbergbaus<br />

von den frühen Anfangszeiten im 15. Jahrhundert bis<br />

in die heutige Zeit geboten. Doch es geht nicht nur in die Tiefe: In<br />

40 m Höhe bietet eine verglaste Panoramaplattform einen Ausblick<br />

auf die durch den Bergbau gestaltete Landschaft.<br />

Auch im sächsischen Bergbaumuseum Oelsnitz dominiert Technik<br />

zum Anfassen. <strong>18</strong>44 startete hier die Steinkohlegewinnung. Ab<br />

1976 wurden die oberirdischen Anlagen zum Museum umgebaut.<br />

Aktuell widmet dieses sein Programm 2<strong>01</strong>8 mit Themenführungen,<br />

einer Wanderausstellung und einem Zeitzeugen-Projekt dem Gestein<br />

des Jahres.<br />

Der Steinkohlenbergbau in Ibbenbüren reicht bis ins 16. Jahrhundert<br />

zurück. Das dortige Bergbau-Museum hält zahlreiche<br />

Zeugnisse bergbaulicher Aktivität, Bergbaumaschinen und Arbeitsgeräte,<br />

aber auch Minerale und Fossilien aus der Kohle für<br />

Besucher bereit.<br />

g-anthrazit-ibbenbueren.de/bergbaumuseum<br />

Wandertouren im Naturpark Teutoburger Wald oder<br />

bergbaumuseum@anthrazit-ibbenbueren.de<br />

ze gegenüber dem Eingang.<br />

rei.<br />

im Münsterland. Ausführliche Infos auch in NL.<br />

Tourist-Information Ibbenbüren<br />

Bachstraße 14, 49477 Ibbenbüren<br />

Tel. (0 54 51) 54 54 540, Fax (0 54 51) 54 54 590<br />

Internet: www.tourismus-ibbenbueren.de<br />

E-Mail: touristinformation@tourismus-ibbenbueren.de<br />

www.saarl-bergbaumuseum-bexbach.de<br />

www.rag-anthrazit-ibbenbueren.de/bergbaumus<br />

www.bergbaumuseum-oelsnitz.de<br />

Vorschau Ausgabe 2/2<strong>01</strong>8<br />

VERMESSUNG, ÜBERWACHUNG, ANALYTIK<br />

Kennzahlen erfassen, weniger Papier generieren, integrierte<br />

Prozesse voranbringen: klingt gut, hat aber als<br />

Thema in der Gesteinsindustrie noch „Luft nach oben“.<br />

Basisvarianten werden zwar vielfach genutzt, für weitere<br />

Schritte mit Vereinfachungspotenzial könnten sie ein<br />

Sprungbrett sein.<br />

FÖRDERTECHNIK UND ZUBEHÖR<br />

Klassisch und speziell wird das Thema der Fördertechnik<br />

unter dem Aspekt der kontinuierlichen Materialförderung<br />

in alle Richtungen betrachtet.<br />

Fotos: RUD/Flexco<br />

Foto: Praxis EDV<br />

ENTSTAUBUNG<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2<strong>01</strong>8<br />

Das Thema wird immer komplexer: Getrieben von verschärften<br />

Vorgaben der TA Luft, rüsten viele Unternehmen<br />

in diesem Bereich auf. Stationäre Anlagen nutzen starke<br />

Varianten von Absaugtechnik, mobile Einheiten werden<br />

mit speziellen Bedüsungen staubfreier und auf Freiflächen<br />

machen sich Nebelkanonen nützlich.<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

Foto: Herding


KLEINANZEIGEN 81<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Fax: +49 8364 984732<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 2/2<strong>01</strong>8<br />

ist der 16.02.2<strong>01</strong>8, Erscheinungstermin: 19.03.2<strong>01</strong>8<br />

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Tel.: 06283/2220-0 • Fax: 2220-50<br />

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Internet: http://www.leiblein.de<br />

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76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

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± 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, (80 Prall-, km Hammer- Entfernung und Schlagbrecher zum Ruhrgebiet)<br />

usw.) von 500 bis 100.000 k<br />

(Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.<br />

Tel. 00-31-495-592388, Fax 00-31-495-592315<br />

± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />

(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, info@hensen.com Främbs & Freudenberg, www.hensen.com<br />

UHDE, Wageneder usw.)<br />

– 50<br />

±<br />

St.<br />

90<br />

BRECHER<br />

St. FÖRDERRINNEN<br />

(Backen-, Walzen-,<br />

Länge von<br />

Prall-,<br />

500<br />

Hammerbis<br />

8.000<br />

und<br />

mm,<br />

Schlagbrecher<br />

Breite von 300<br />

usw.)<br />

bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />

(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />

von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />

– 100 ± 90 St. St. SIEBMASCHINEN ÜBERBANDMAGNETE, Sieblänge MAGNETROLLEN, von 1.000 bis 8.800 HEBEMAGNETE. mm. Breite von 300 Bandbreite bis 2.500 von mm. 400 bis 2.000 m<br />

(Fabr.<br />

(Fabr.<br />

Siebtechnik,<br />

Steinert, Wagner,<br />

Niagara,<br />

Humboldt<br />

Schenck,<br />

usw.)<br />

Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />

– 90 – St. ELEKTROMOTOREN FÖRDERRINNEN Länge bis 400 von kW 500 (Hunderte) bis 8.000 (Deutsche mm. Breite Fabrikate) von 300 bis 2.600 mm.<br />

Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

– 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />

400<br />

– FÖRDERBÄNDER<br />

bis 2.000 mm. (Fabr.<br />

komplett<br />

Steinert,<br />

und<br />

Wagner,<br />

in Teilen<br />

Humboldt usw.)<br />

– ELEKTROMOTORE bis 400 kW (Hunderte) (Deutsche Fabrikate)<br />

– GETRIEBEMOTORE und GETRIEBE (Hunderte) (Bauer, SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

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– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />

– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />

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