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SICHT FALL<br />
Riskante<br />
Betrügerische Verkaufsanzeigen<br />
Schnäppchenjagd<br />
VORSICHT F<br />
Wer auf der Suche nach<br />
einem Pferd ist, nutzt gern<br />
das Internet. Und wer vorschnell<br />
handelt, kauft im<br />
Zweifel ein Pferd, das es<br />
gar nicht gibt. Von Betrugs-Maschen<br />
à la Enkeltrick,<br />
die immer wieder<br />
aufflammen.<br />
TEXT: KIRSTEN AHRLING<br />
FOTOS: WWW.ARND.NL<br />
Online-Verkaufsplattformen<br />
bieten eine Menge Vorteile.<br />
Dank Filtermöglichkeiten<br />
spucken sie schnell eine<br />
Auswahl potenzieller<br />
Traumpferde aus. Ein paar Klicks –<br />
schon hat sich der interessierte Käufer<br />
schockverliebt. Der vermeintliche Verkäufer<br />
fordert einen Vorab-Betrag per<br />
Überweisung, um die Kosten für den<br />
Transport des Pferdes zu decken. Damit<br />
der Käufer es ausprobieren kann.<br />
Doch es wird nie ankommen. Denn<br />
das Pferd aus der Anzeige gibt es gar<br />
nicht. Die Bilder sind geklaut, die Angaben<br />
fiktiv und das Geld ist verschwunden.<br />
Die Gefahr: Längst nicht<br />
jeder Betrugsversuch ist auf den ersten<br />
Blick als solcher zu erkennen. Wie<br />
man gefälschte Verkaufsanzeigen tatsicher<br />
entlarvt.<br />
Katharina Bühler ist Berufsreiterin<br />
und deshalb häufig auf Online-Verkaufsplattformen<br />
unterwegs. Als sie<br />
wieder nach einem Pferd suchte, wurde<br />
sie im Internet schnell fündig. Lord<br />
Graaf hieß der Wunderknabe. Sieben<br />
Jahre, pechschwarz, L-Dressur gewonnen<br />
und bis M** platziert. Für schlappe<br />
9.000 Euro. „Ich bin in der Vergangenheit<br />
schon einmal an eine gefälschte<br />
Anzeige geraten“, berichtet<br />
sie. „Deshalb habe ich schnell bemerkt,<br />
dass es sich wieder um eine solche<br />
handelt.“ Stutzig machte sie vor<br />
allem der Preis. Den nennt auch Nadine<br />
Götzen von der Online-Verkaufsplattform<br />
ehorses.de als erstes Indiz<br />
für einen möglichen Betrug: „Typisch<br />
ist der S-platzierte 1.000 Euro-Friese“,<br />
sagt sie. „Solche Preisangaben sind<br />
schlicht unrealistisch.“<br />
Deshalb rät Götzen, die Preise unterschiedlicher<br />
Pferde auf ähnlichem<br />
Ausbildungsniveau zu vergleichen.<br />
Schnäppchenangebote sind dabei mit<br />
Vorsicht zu genießen. Denn Fake-Anzeigen<br />
sind bei Online-Verkaufsplattformen<br />
keine Seltenheit. Darum prüft<br />
das ehorses-Team täglich alle neuen<br />
Anzeigen. Tobias Zschunke vom Pferde-Netzwerk<br />
rimondo.com, das ebenso<br />
Verkaufsanzeigen anbietet, bestätigt<br />
auch: „Ein bis zwei gefälschte …<br />
16 REITER REVUE INTERNATIONAL 3/<strong>2018</strong>