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Mobile Maschinen 1/2018

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77221<br />

1<br />

Organ des Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> im VDMA<br />

www.mobile-maschinen.info<br />

Februar <strong>2018</strong><br />

Hydraulikschläuche<br />

Wie Sie potenzielle Defekte verhindern<br />

Agritechnica 2017<br />

Rückblick auf die Highlights<br />

der Landtechnikmesse<br />

Mobilhydraulik<br />

Interview zu Trends und<br />

Perspektiven<br />

Telematik<br />

Integration mobiler<br />

Arbeitsmaschinen in das IoT


Ro bust<br />

HEC Serie 696 Bajonettverriegelung IP68/IP69K Für Outdooranwendungen<br />

2 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong><br />

www.binder-connector.de


EDITORIAL<br />

Allein unter Männern<br />

Frauen und Technik – Wie soll das zusammenpassen? Nach wie vor existieren Geschlechter-<br />

Klischees in den Köpfen der Gesellschaft und erschweren technikaffinen Frauen den beruflichen<br />

Werdegang in der Männerdomäne <strong>Maschinen</strong>bau. Dieser Trend spiegelt sich auch an<br />

deutschen Hochschulen wider. Laut Statistischem Bundesamt belief sich die Anzahl der<br />

Studentinnen in den Ingenieurwissenschaften im Wintersemester 2016/2017 auf gerade<br />

einmal 22 Prozent.<br />

Warum gibt es verhältnismäßig wenige Ingenieurinnen? Geschuldet ist diese Entwicklung<br />

nicht etwa einem fehlenden Interesse oder schlechten Berufschancen. Gerade in Zeiten<br />

des Fachkräftemangels wäre es doch erfreulich mehr Frauen für MINT-Berufe begeistern<br />

zu können. Die Ursache für die weibliche Minderheit ist oftmals in einer falschen<br />

Techniksozialisation begründet. Verstärkt durch fehlendes Verständnis sowie nicht<br />

wahrgenommener Kompetenzen entscheiden sich viele junge Abiturientinnen eher für<br />

ein sozial- oder geisteswissenschaftliches Studium. Auch scheint es schwierig, Familie<br />

und Beruf in dieser Branche zu vereinen.<br />

Zahlreiche Interventionsmaßnahmen wie „Komm, mach MINT“ sollen dieser Tendenz<br />

entgegenwirken und interessierte Frauen fördern. Es bleibt zu hoffen, dass diese<br />

Bemühungen bald Früchte tragen und wir auf den Branchentreffen künftig mehr<br />

Frauen sehen werden. Eine Frau die sich „allein unter Männern“ bewährt, ist Prof.<br />

Katharina Schmitz, die zum 1. März <strong>2018</strong> von der RWTH Aachen University auf die<br />

Universitätsprofessur für das Fach Fluidtechnische Antriebe und Systeme berufen wird.<br />

Die Gelegenheit sie persönlich kennenzulernen, haben Sie übrigens auf dem 11. Internationalen<br />

Fluidtechnischen Kolloquium (IFK). Vom 19. bis 20. März trifft sich die Branche in<br />

Aachen und diskutiert – vielleicht auch über den Frauenmangel im Ingenieurberuf.<br />

Ihre<br />

Svenja Stenner<br />

s.stenner@vfmz.de<br />

Robuste Sensoren<br />

für <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong><br />

Weg, Winkel und Neigung messen<br />

• Magnetische, verschleißfreie Messverfahren<br />

• Langzeitdicht durch patentierte Versiegelung<br />

• Unempfindlich gegen Vibration und Schock<br />

• Ultraflachprofile für enge Bauräume<br />

• Lasergeschweißt, hermetisch dicht<br />

• Schutzart bis IP68/IP69<br />

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Automation Sensorik<br />

Messtechnik GmbH<br />

Tel. +49 8123 986-0<br />

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INHALT<br />

16<br />

20<br />

30<br />

E-Mobility: Elektrisch angetriebener Lkw<br />

ist alltagstauglich<br />

Untertage-Bergbau: Hybridantrieb ersetzt<br />

diesel-mechanischen Antrieb<br />

Elektrokunstruktion: Modularisierung<br />

entlastet Konstrukteure<br />

EDITORIAL<br />

3 Allein unter Männern<br />

SZENE<br />

5 Personalien, Firmennachrichten, Vereine und Verbände<br />

SPECIAL MOBILHYDRAULIK<br />

10 TITEL Wie Sie potenzielle Schlauchdefekte verhindern<br />

12 Interview mit Bernhard Schunk, Bosch Rexroth: „Neue<br />

Funktionen der Maschine werden per WLAN installiert“<br />

14 Interview mit Andrea Torcelli, Bonfiglioli: “Es gibt keinen<br />

vergleichbaren Antrieb für die Landtechnik”<br />

ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

16 Leiser Koloss: Intelligentes Antriebspaket für E-Lkw<br />

20 Leistungsstarke Motoren für Schraubfundament-<br />

Spezialmaschinen<br />

22 Rillenkugellager im Einsatz in Rüttelplatten<br />

24 Hybrid-Antriebskonzepte für Minenfahrzeuge steigern<br />

Effizienz und Leistung<br />

26 Emissionsfreie Radlader überzeugen auf Tunnelbaustelle<br />

STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

28 Leistungsstarke und sichere Telematikeinheit für mobile<br />

Arbeitsmaschinen<br />

30 Konstrukteure mit Schaltplansoftware entlasten<br />

SENSORIK<br />

32 Positionssensoren in der Landtechnik: Präzision durch<br />

Magnetostriktion<br />

34 Automatisierte Abfallcontainerladung entlastet Fahrer und<br />

Stadtverkehr<br />

RUBRIKEN<br />

12 Impressum<br />

13 Produkte und Innovationen<br />

43 Inserentenverzeichnis<br />

43 Vorschau<br />

ANZEIGE<br />

SPECIAL<br />

Beobachtungen zur<br />

Agritechnica 2017<br />

TITELBILD<br />

Eaton Hydraulics Group<br />

Europe, Morges, Schweiz<br />

Mehr als 2 800 Aussteller<br />

zeigten auf der Weltleitmesse<br />

für Agrartechnik innovative<br />

Lösungen zur Ernährung der<br />

weiter wachsenden Weltbevölkerung.<br />

Der Nachbericht<br />

beleuchtet die wichtigsten<br />

Neuentwicklungen. 36<br />

4 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Nicola Warning neue Geschäftsführerin<br />

von KTR<br />

www.ktr.com<br />

Mit Nicola Warning übernimmt eine<br />

erfahrene Managerin und Branchenkennerin<br />

die Geschäftsführung von<br />

KTR Systems. Warning folgt in dieser<br />

Funktion auf Prof. Dr. Josef Gerstner,<br />

der sich aus dem operativen Geschäft<br />

zurückzieht. „Mit ihren Produkt- und<br />

Marktkenntnissen sowie der langjährigen<br />

internationalen Vertriebs- und<br />

Fertigungserfahrung wird Frau Warning<br />

die positive Entwicklung der KTR<br />

Gruppe fortsetzen“, so Prof. Dr. Josef<br />

Gerstner. Gerstner selbst wird das Familienunternehmen<br />

als Beiratsvorsitzender<br />

weiterbegleiten.<br />

Wika übernimmt Hirschmann MCS<br />

Mit der Übernahme der Hirschmann <strong>Mobile</strong> Machine Control<br />

Solutions (MCS) erweitert die Wika Gruppe ihr Firmenportfolio<br />

für Anwendungen im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen. Die<br />

neue Geschäftseinheit firmiert zukünftig als Wika <strong>Mobile</strong> Control.<br />

Mit der Gründung dieser Geschäftseinheit kann ein größeres und<br />

flexibleres Spektrum maßgeschneiderter Applikationslösungen<br />

aus einer Hand angeboten werden. Die Produkt- und Anwendungskompetenz<br />

von Wika auf dem Gebiet der Druck-, Temperatur-<br />

und Kraftmessung wird ergänzt durch die Expertise von<br />

Hirschmann MCS in Systemintegration und Applikations-Knowhow<br />

bei Sicherheitsanwendungen im anspruchsvollen Umfeld<br />

mobiler Arbeitsmaschinen. Für die Kunden bedeutet diese Kombination<br />

von System- und Komponentengeschäft ein schnelles,<br />

flexibles und zielgerichtetes Lösungsportfolio mit zukunftsfähigen<br />

Sicherheits- und Systemlösungen.<br />

www.wika.de<br />

Neuer Vertriebsleiter D-A-CH bei Kübler<br />

Deutschland, Österreich und die<br />

Schweiz sind starke und wichtige<br />

Märkte für die Kübler Gruppe, globaler<br />

Marktführer in den Bereichen Positions-und<br />

Bewegungsmelder (Encoder),<br />

Schleifringe, Zähler und Prozessgeräte.<br />

Die Vertriebsleitung dieser<br />

Länder ist bei Herrn Claudio Zeitvogel,<br />

einem erfahrenen Ingenieur mit über<br />

20 Jahren Erfahrung im Vertrieb von<br />

Industriekomponenten. Neben den<br />

Kundenverantwortlichkeiten ist Claudio<br />

Zeitvogel auch für den Vertriebsinnendienst<br />

zuständig. Im Rahmen der Wachstumsstrategie des<br />

Unternehmens wird er darauf hinarbeiten, die richtigen zukünftigen<br />

Vertriebsstrukturen zu etablieren. Außerdem fokussiert sich<br />

Kübler stark auf den lösungsbasierten Vertrieb: ein Ziel, das für<br />

Claudio Zeitvogel ein Schwerpunkt sein wird.<br />

www.kuebler.com<br />

FULLY<br />

LOADED<br />

Optimierte Leistung. Reduzierter Energiebedarf.<br />

Weniger Platz.Verkürzte Einbauzeit. Erhöhte<br />

Zuverlässigkeit. Nutzen Sie einen individuellen<br />

HydraForce Steuerblock für Ihre Maschine. Durch<br />

unsere moderne Fertigungstechnologie treffen wir<br />

exakt Ihre Anforderungen. Und wir bieten Ihnen eine<br />

schnelle Umsetzung sowie unsere Unterstützung vom<br />

Entwurf bis zur Serie.<br />

Für mehr Informationen, besuchen Sie hydraforce.com,<br />

Oder mailen Sie uns unter Sales@hydraforce.com<br />

Lincolnshire, IL, USA +1 847-793-2300<br />

Birmingham, UK +44 121 333 1800<br />

Changzhou, China +86 519 6988 1200<br />

São Paulo, Brazil +55 11 4786 4555<br />

hydraforce.com<br />

Eussenheim, GER +49 9353 9855 86<br />

Karlsruhe, GER +49 721 2048 3493<br />

Zweibrücken, GER +49 6332 79 2350<br />

© <strong>2018</strong> HydraForce, Inc.


NACHRICHTEN<br />

Beiträge für Fachtagung zu hybriden<br />

Antrieben gesucht<br />

Am 20. Februar 2019<br />

findet in Karlsruhe<br />

die 7. Fachtagung<br />

„Hybride und energieeffiziente<br />

Antriebe<br />

für mobile<br />

Arbeitsmaschinen“<br />

statt. Der Call for<br />

Papers dafür hat begonnen.<br />

Folgende<br />

Themen werden aufgegriffen:<br />

energieeffiziente<br />

elektrische<br />

Antriebstechnik,<br />

energieeffiziente<br />

hydraulische Antriebstechnik, hybride Antriebstopologien, Energie-<br />

und Leistungsspeicher, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie<br />

Betriebsstrategien. Termin für das Einreichen der Kurzfassung<br />

ist der 31. Mai <strong>2018</strong>. Zu richten sind die Beiträge an das Teilinstitut<br />

<strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT); E-Mail: hybridtagung2019@fast.kit.edu<br />

www.vdma.org<br />

Fotos geben Aufschluss über<br />

Schadensursache<br />

Eine fotografische<br />

Dokumentation eines<br />

Schadens an Schläuchen<br />

ist Teil des<br />

Arbeitsablaufs beim<br />

mobilen Hydraulikservice<br />

Pirtek. So können<br />

Verschleiß und<br />

akute Schäden unterschieden<br />

werden,<br />

und die Ursache z. B.<br />

von regelmäßigen Ausfällen von Schläuchen gefunden werden,<br />

etwa Steinschlag. Die Fotos werden dem Kunden als Rechnungsanlage<br />

mitgeliefert. Sie dienen der Dokumentation und können so<br />

dabei helfen, weitere Defekte zu vermeiden und auch die Wartungs-<br />

und Inspektionsintervalle zu bestimmen. Zudem können sie<br />

für Vermieter und Mieter von Geräten wichtig sein, denn ob<br />

Verschleiß oder ein akuter Defekt spielt eine Rolle für die Haftung.<br />

www.pirtek.de<br />

Engiro und STW bündeln Kompetenzen<br />

Engiro und STW schließen<br />

eine Kooperation in der<br />

Vermarktung ihrer jeweiligen<br />

Kompetenzen für<br />

Anwendungen im Bereich<br />

mobiler Arbeitsmaschinen<br />

und ergänzen somit ihr<br />

Know-how sowie ihre Kompetenzen<br />

bei der Konzeption<br />

und Realisierung individueller<br />

system- und antriebstechnischer Lösungen. Diese Ergänzung<br />

stärkt die Unterstützung des Kunden von der Auslegung und<br />

Umsetzung des Antriebsstrangs über die Steuerung der Arbeitsfunktionen<br />

bis hin zur Cloud-Anbindung des Fahrzeugs und seiner<br />

Nutzungsdaten. „Durch die Kooperation ergeben sich Synergiepotenziale.<br />

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind überzeugt,<br />

unseren Kunden dadurch einen Mehrwert zu bieten“, so<br />

Dr. Michael Schmitt, Geschäftsführer von STW.<br />

www.sensor-technik.de<br />

Voith und Liebherr unterzeichnen<br />

Kooperationsvertrag<br />

Voith Turbo und Liebherr<br />

Machines Bulle unterzeichneten<br />

2017 einen Kooperationsvertrag<br />

für Entwicklung,<br />

Vertrieb und Service moderner<br />

Dieselmotoren in Schienenfahrzeugen<br />

(Bild). Demnach<br />

liefert Liebherr künftig<br />

verschiedene Varianten des<br />

Grundmotors in der Leistungsklasse<br />

bis 500 kW sowie Komponenten für das Abgasnachbehandlungssystem.<br />

Als Basis dafür dient ein 6-Zylinder-Reihenmotor<br />

der neuesten Motorengeneration von Liebherr. Voith übernimmt<br />

als Anbieter von RailPacks (Antriebssysteme für Triebwagen<br />

oder Schienensonderfahrzeuge, die aus einem Dieselmotor mit<br />

Abgasnachbehandlung, Getriebe oder Generator und Kühlsystem<br />

bestehen) die Systemverantwortung für Dieselmotor und Abgasnachbehandlung.<br />

Zudem wird Voith die Motoren als emissionsarme<br />

Antriebslösung für weitere Schienenfahrzeuge anbieten.<br />

Cornelius Weitzmann, Executive Vice President & CEO Mobility bei<br />

Voith Turbo erklärt: „Die zukünftigen Abgasvorschriften im Schienenverkehr<br />

werden wir gemeinsam erreichen und leisten damit<br />

unseren Beitrag für höhere Effizienz und Nachhaltigkeit.“<br />

www.liebherr.com<br />

Gasfedern online auslegen<br />

Auf der Homepage von ACE Stoßdämpfer kann man maßgeschneiderte Gasfedern berechnen und<br />

auslegen. Auf www.ace-ace.de ist unter „Berechnungen“ das Gasfeder-Berechnungstool zu finden. Mit<br />

ihm lassen sich die gebräuchlichsten Einsatzfälle von Gasfedern in wenigen Schritten berechnen.<br />

Neben der am besten passenden Gasfeder wird auch das benötigte Montagezubehör angezeigt. Die<br />

grafische Benutzeroberfläche der Software ermöglicht es, die Gasfederanwendung in 2D oder 3D zu<br />

visualisieren. Mit dem Tool wird der Prozess von der Auslegung über die Bestellung bis hin zur Lieferung<br />

von Industriegasfedern verkürzt. Dies ist auch schon für die Stoßdämpfer des Anbieters möglich.<br />

www.ace-ace.de<br />

6 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Gemeinsame Arbeit an neuer<br />

Forst-Fahrzeugtechnik<br />

Für den Bereich<br />

Land- und Forstmaschinen<br />

hat<br />

der Spezialist für<br />

hydraulische Antriebe<br />

und Komponenten<br />

Sauer<br />

Bibus, Neu-Ulm,<br />

eine Partnerschaft<br />

mit EMB-<br />

Elektromaschinenbau,<br />

Mittelbiberach,<br />

geschlossen.<br />

Ein<br />

aktuelles Projekt hat das Ziel, die Geräuschentwicklung bei maschineller<br />

Arbeit in Forst und Wald zu reduzieren. In der Entwicklung<br />

steht dabei ein neues Fahrzeug, das mit elektrischem Antrieb<br />

Wegbereiter für eine ganze Generation von <strong>Maschinen</strong> sein soll.<br />

Grundlage dafür ist das Hydraulik-Know-how von Sauer Bibus, ergänzt<br />

im Bereich Frequenzumrichter von Daikin und Danfoss. Mit<br />

der Hilfe von EMB sollen nun in Zukunft komplette Lösungen der<br />

Mobilhydraulik mit Hybrid- oder Elektroantrieben angeboten<br />

werden. Sauer-Bibus-Geschäftsführer Ralf Schrempp (Bild l.) und<br />

Markus Schmitz, Geschäftsführer von EMB (r.), stellten ihre Partnerschaft<br />

auf der Agritechnica in Hannover vor.<br />

X90 ERÖFFNET IHNEN<br />

DIE WELT MODERNER<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

www.br-automation.com/mobile-automation<br />

www.sauerbibus.de<br />

MAN Engines jetzt eigenständige<br />

Geschäftseinheit<br />

MAN Engines, der<br />

Geschäftsbereich für<br />

Motoren und Komponenten<br />

von MAN<br />

Truck+Bus, tritt seit<br />

1. Januar als eigenständige<br />

Geschäftseinheit<br />

innerhalb des Unternehmens<br />

auf. Damit reagiert<br />

das Unternehmen eigenen<br />

Angaben zufolge auf<br />

sein Wachstum in den<br />

vergangenen Jahren und<br />

will mit der Neuorganisation<br />

seine Geschäftsund<br />

Marktsteuerung<br />

verbessern. Zum Leiter<br />

der Geschäftseinheit<br />

wurde Matthias Schreiber (Bild) ernannt. Der 41-Jährige verantwortete<br />

zuletzt beim Landmaschinenhersteller Agco aus der<br />

Schweiz die Einführung einer globalen Plattform- und Modulstrategie,<br />

Produkt- und Projektplanung sowie Projektmanagement.<br />

Der Landtechnik-Ingenieur studierte an der Uni Hohenheim<br />

und promovierte über den Kraftstoffverbrauch von Landmaschinen.<br />

Zu seinem Management-Team am Standort Nürnberg von<br />

MAN Engines gehören außerdem Marcus Maria Ganseforth<br />

(Strategie und Projekte), Werner Kübler (Entwicklung), Reiner<br />

Rößner (Vertrieb) und Olaf Heßling (Controlling).<br />

< Skalierbare Hardwareplattform<br />

< Vorprogrammierte Softwarebausteine<br />

< 3x schnellere Entwicklung<br />

www.engines.man.eu


NACHRICHTEN<br />

ZF mit neuem Vorstandsvorsitzenden<br />

Der Technologiekonzern<br />

in der Antriebs- und<br />

Fahrwerktechnik ZF hat<br />

zum 1. Februar einen<br />

neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

bekommen. Der<br />

Aufsichtsrat des Unternehmens<br />

berief Wolf-<br />

Henning Scheider (Bild),<br />

der auf Konstantin Sauer<br />

an die Spitze des Konzerns<br />

folgte. Der 55-jährige Diplom-Betriebswirt war zuvor im Management<br />

und als Geschäftsführer bei Bosch und zuletzt bei dem<br />

Spezialisten für Fahrzeug- und Industriekomponenten Mahle tätig.<br />

Nun soll er die bestehende Strategie ZF 2025 fortführen. Außerdem<br />

stehe Scheider „für einen moderierten Wandel – er wird ZF mit<br />

Fingerspitzengefühl und im steten Austausch mit allen Anspruchsgruppen<br />

durch den herausfordernden Transformationsprozess<br />

steuern, den die gesamte Automobilindustrie aktuell durchläuft“,<br />

erklärte Aufsichtsratschef Franz-Josef Paefgen.<br />

www.zf.com<br />

Atlas Copco teilt sich auf<br />

Seit 1. Januar <strong>2018</strong> ist<br />

die Division Hydraulic<br />

Attachment Tools<br />

von Atlas Copco Teil<br />

der Tochter Epiroc,<br />

die ab Mitte <strong>2018</strong> ausgegliedert<br />

werden<br />

soll. Alle gegenwärtigen<br />

Produkte sollen<br />

ab dann mit dem Epiroc-Produktbranding<br />

ausgeliefert werden. Die Produktionsstandorte, Entwicklerteams<br />

und Vertriebsmitarbeiter sollen aber dieselben bleiben. Die Division<br />

produziert Anbaugeräte für Bagger, z. B. Hydraulikhämmer, Abbruchzangen,<br />

Pulverisierer, Backenbrecherlöffel, Schrottscheren,<br />

Greifer und Magnete. Das Sortiment umfasst 100 Geräte. Der<br />

Hydraulikhammer etwa wurde 1963 von Krupp Berco Bautechnik<br />

entwickelt, die 2002 in Atlas Copco aufging. Der HB 10000 ist einer<br />

der größten in Serie gefertigten Hydraulikhammer der Welt. Die<br />

Zustimmung der Aktionäre <strong>2018</strong> vorausgesetzt, wird sich Atlas<br />

Copco also in zwei separate globale Unternehmensgruppen aufteilen:<br />

Atlas Copco mit Fokus auf die Industrie und Epiroc mit Fokus<br />

auf Bergbau, Infrastruktur und natürliche Ressourcen.<br />

www.atlascopco.com<br />

Neue Generation von Dieselmotoren<br />

Liebherr und Kamaz haben gemeinsam einen Sechs-Zylinder-<br />

Reihenmotor entwickelt. Die Motoren des Typs 910.10 im Leistungsbereich<br />

von 300 bis 520 kW werden nun im Kamaz-Motorenwerk<br />

gefertigt. Dafür wurden Fertigungsanlagen für die Bearbeitung<br />

von Zylinderblöcken und -köpfen sowie eine Montagelinie mit Serienprüfständen<br />

und Endlackierung installiert. Der Fokus bei der Entwicklung<br />

lag auf der Optimierung des Kraftstoffverbrauchs und des<br />

Betriebsgewichts sowie auf der Verbesserung von Funktionssicherheit<br />

und Betriebsdauer. Mit einer Kapazität von 12 l ist der Motor<br />

mit einem von Liebherr entwickelten Common-Rail-Einspritzsystem<br />

und einem Motorsteuergerät (ECU) ausgestattet. Er erfüllt die<br />

Anforderungen der Emissionsrichtlinie Euro V und auch der zukünftigen<br />

Norm Euro<br />

VI. Zudem wurden<br />

die Wartungsintervalle<br />

auf 150 000 km<br />

erhöht. Die Motoren<br />

werden in die K5-<br />

Fahrzeuge der neuesten<br />

Generation<br />

von Kamaz eingebaut,<br />

deren Produktion<br />

für 2019 vorgesehen<br />

ist.<br />

www.liebherr.com<br />

HBM und Kyowa Electronic Instruments<br />

vereinbaren Vertriebskooperation<br />

Kyowa Electronic Instruments<br />

mit Sitz in Chofu-City, Japan,<br />

und HBM mit Sitz in Darmstadt<br />

haben eine strategische Vertriebskooperation<br />

vereinbart.<br />

Beide Unternehmen werden ab<br />

April <strong>2018</strong> ausgewählte Produkte<br />

des jeweiligen Partners anbieten,<br />

um ihr eigenes Messtechnik-<br />

Portfolio zu erweitern. HBM-<br />

Kunden werden von einer größeren Auswahl an Sensorlösungen für<br />

Messanwendungen mit höheren Temperaturbereichen oder starken<br />

Platzbeschränkungen profitieren. Zudem wird HBM künftig<br />

Hochtemperatur-Druck- und Kraftaufnehmer, Hochtemperatur-<br />

Folien-Dehnungsmessstreifen und Beschleunigungssensoren verkaufen.<br />

Kyowa wird sein Portfolio u. a. um Flansch-Drehmomentaufnehmer<br />

und piezoelektrische Sensoren von HBM ergänzen.<br />

www.hbm.com<br />

Bauma Conexpo India – Anmeldung gestartet<br />

Die Bauma Conexpo India findet vom 11. bis 14. Dezember <strong>2018</strong> statt. Veranstaltungsort für die<br />

fünfte Ausgabe der internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baugeräte, Bergbaumaschinen<br />

und Baufahrzeuge ist erneut das Huda-Gelände in Gurgaon/Delhi. Für die Baumaschinenbranche<br />

in Indien wird für die kommenden Jahre eine anhaltend positive Entwicklung<br />

erwartet. Interessierte Aussteller können sich ab sofort unter www.bcindia.com anmelden.<br />

Die Priority Deadline endet mit Beginn der Platzierungsphase am 30. April <strong>2018</strong>. Zur letzten Veranstaltung<br />

im Dezember 2016 kamen 647 Unternehmen aus 30 Ländern und 32 644 Besucher.<br />

www.messe-muenchen.de; www.bcindia.com<br />

8 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


NACHRICHTEN<br />

Hengst Gruppe richtet Führungsteam<br />

noch internationaler aus<br />

Seit 1. Januar <strong>2018</strong> verantwortet der bisherige Geschäftsführer<br />

der Hengst of North America, Inc. Howard Boyer<br />

(links) die Funktion des Chief Operating Officer (COO)<br />

in der Unternehmenszentrale in Münster. Der US-Amerikaner<br />

hat internationale Erfahrung in Top-Management-Funktionen<br />

und war bereits in Deutschland, Japan<br />

und den USA tätig. Die Rolle des CEO übernahm Christopher<br />

Heine (2.v.l.). Er zeichnete sich bislang als Chief<br />

Financial Officer (CFO) der Hengst Gruppe verantwortlich.<br />

Gemeinsam mit Achim Brömmel (rechts), der als<br />

Chief Technology Officer (CTO) den Bereich Forschung<br />

& Entwicklung sowie die automobile Erstausrüstung<br />

verantwortet, ist Hengst Filtration für die nächsten<br />

Entwicklungsstufen auf globaler Ebene aufgestellt.<br />

www.hengst.de<br />

Finnischer Filterhersteller expandiert<br />

nach Deutschland<br />

M-Filter produziert bereits seit 1962 in Finnland Filter. Jetzt hat das Unternehmen,<br />

das auf die Herstellung von Luftfiltrationsprodukten für OEM-Kunden<br />

spezialisiert ist, seine Aktivitäten nach Deutschland erweitert. Der Hersteller<br />

ist bereits seit 60 Jahren als Erstausrüster für mehrere namhafte Produktionsund<br />

Lieferunternehmen in den skandinavischen Ländern tätig. Hohe Qualität,<br />

kompetenter Kundenservice und pünktliche Lieferung sind für M-Filter wichtige<br />

Parameter, um erfolgreich auf dem internationalen Markt zu agieren. „In<br />

dieser Hinsicht gehen wir in unseren Produktionsstätten in Finnland und<br />

Litauen und in unserer Niederlassung in Deutschland keine Kompromisse ein.<br />

Unsere Kunden benötigen oft anspruchsvolle Filter, sind aber keine Experten<br />

in dieser Branche. Dank modernster Produktionsmethoden können wir flexibel<br />

auf Kundenanforderungen<br />

reagieren.<br />

So sind wir in<br />

der Lage, Filter in<br />

ganz unterschiedlicher<br />

Stückzahl<br />

herzustellen – von<br />

kleinen Serien bis<br />

hin zur Massenproduktion“,<br />

erläutert<br />

Kai Liesmaa, der Geschäftsführer<br />

des<br />

Unternehmens.<br />

www.m-filter.fi<br />

DER »APPLICATIONIZER«<br />

Unwiderstehlich für Kompaktmaschinen<br />

Die H-Serie ist mit so vielen Vorzügen ausgestattet,<br />

dass keine Kompaktmaschine daran vorbeifahren<br />

kann. Die Drei- und Vierzylinder-Motoren überzeugen<br />

durch hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen<br />

und die kompakte Bauform. „Rightsizing“ heißt das<br />

Zauberwort, wodurch eine Vielzahl von <strong>Maschinen</strong> im<br />

Leistungsbereich von 18,4 bis 62 Kilowatt ideal auf<br />

Touren gebracht wird.<br />

EU<br />

STAGE<br />

ENGINEERED FOR<br />

23.–28. April <strong>2018</strong><br />

Halle 5a, Stand E 002<br />

www.hatz-diesel.com<br />

CREATING POWER SOLUTIONS.


HYDRAULIKSCHLÄUCHE I TITEL<br />

Wie Sie potenzielle<br />

Schlauchdefekte verhindern<br />

Ein Leitfaden zur Risikominderung<br />

Genau wie der menschliche Körper Venen zum Transport von Blut zu<br />

lebenswichtigen Organen enthält, enthalten viele mobile <strong>Maschinen</strong><br />

Hydraulikschläuche, die den Systemkomponenten lebenswichtige<br />

Flüssigkeit zuführen, um einen effizienten <strong>Maschinen</strong>betrieb<br />

sicherzustellen. Defekte können erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen<br />

nach sich ziehen.<br />

Der Hydraulikschlauch ist eine kritische<br />

Komponente, denn wenn er versagt,<br />

kann das ganze System zum Stillstand<br />

kommen. Die Lebensdauer des Schlauches<br />

Autor: Dimitar Atanasov, Produkt Sales<br />

Manager, Eaton Hydraulics, Çerkezköy, Türkei<br />

kann durch die Umgebung, in der die Maschine<br />

betrieben wird, stark beeinträchtigt<br />

werden und weltweit finden Sie mobile<br />

<strong>Maschinen</strong>, die unter sehr widrigen Bedingungen<br />

arbeiten. Für die Betreiber ist die<br />

ober ste Priorität sicherzustellen, dass die für<br />

die Produktivität eingesetzten Geräte funktionsfähig<br />

bleiben. Die kontinuierliche Betriebszeit<br />

ist äußerst kritisch, da ungeplante<br />

Ausfallzeiten zu enormen Betriebsverlusten<br />

führen können. Darüber hinaus zeigen Studien,<br />

dass 31 % des Schlauchversagens ein<br />

sogenanntes „Inside-Out“ sind, was vor allem<br />

durch Alterung verursacht wird.<br />

Nehmen wir zum Beispiel den Bergbau;<br />

dort hält eine typische Hydraulikschlauchanordnung<br />

in einer Bergbauanwendung<br />

zwischen 3 000 und 6 000 Stunden (typischerweise<br />

ein bis zwei Jahre). Nach dieser angegebenen<br />

Betriebszeit wird die sogenannte<br />

Schlauchseele spröde und verliert seine<br />

ursprüng liche Gummiform. Dies bedeutet<br />

für die Betreiber, dass sie ihren Wartungsplan<br />

einhalten müssen. OEMs in diesem Bereich<br />

sollten jedoch darauf achten, Schläuche zu<br />

verwenden, die mehr Zuverlässigkeit bieten.<br />

Die Kunden fordern von den Herstellern,<br />

dass sie die Entwicklung und Herstellung von<br />

10 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Hydraulikschläuchen als Reaktion auf sich verändernde<br />

Marktkräfte weiterentwickeln. Dabei<br />

gilt es, verschiedene Schlüsselfaktoren unter die<br />

Lupe zu nehmen:<br />

n Impulszyklen<br />

Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Betriebslebensdauer<br />

mobiler <strong>Maschinen</strong> werden<br />

Systemkomponenten abgebaut und verschleißen<br />

schließlich. Mit einem vorbeugenden Wartungszeitplan<br />

können Ausfallzeiten verringert<br />

werden und die Lebensdauer der Systemkomponenten<br />

kann verlängert werden, um die<br />

Betriebsfähigkeiten aufrechtzuerhalten. Trotz<br />

eines solchen Programms müssen die Schläuche<br />

ersetzt werden, da ihre Lebensdauer nicht<br />

unendlich ist. Bei Hydraulikschläuchen folgt die<br />

Qualifizierung der zu erwartenden Lebensdauer<br />

in der Regel einer Impulszyklusprüfung nach<br />

etablierten Industriestandards. Schläuche nach<br />

Norm EN857 Typ 2SC sind für bis zu<br />

200 000 Impulszyklen geeignet, und obwohl<br />

dies von Bedeutung ist, sollten Schlauchhersteller<br />

aktiv nach Möglichkeiten suchen,<br />

Schläuche anzubieten, die diese deutlich verlängern.<br />

Eaton arbeitet kontinuierlich an<br />

Schlauch lebensdauern, die die Leistung erheblich<br />

verbessern. Eatons EC881-Schlauch hat<br />

eine spezifizierte Impulsdauer von einer Million<br />

Zyklen, die durch eine Schlauchseele der<br />

nächsten Generation erreicht wird, die extremen<br />

Schutz und Verstärkung bieten. OEMs können<br />

dadurch einen Wettbewerbsvorteil erzielen,<br />

indem sie ihren Kunden eine lange Lebensdauer<br />

für <strong>Maschinen</strong> bieten, und für Betreiber sorgen<br />

Schläuche mit einer Million Zyklen für eine<br />

verlängerte Betriebszeit und Betriebseffizienz.<br />

n Biegeradius<br />

Wenn es darum geht, Hydraulikschläuche zu<br />

spezifizieren, die an einer mobilen Maschine<br />

benötigt werden, ist der minimale Biegeradius<br />

ein wichtiger Faktor. Wenn der Schlauch nicht<br />

den erforderlichen Biege radius aufweist, kann<br />

er übermäßig beansprucht oder verformt<br />

werden, wodurch sich die Lebensdauer verkürzt.<br />

Der Trend geht zudem zu immer kompakteren<br />

mobilen Arbeitsmaschinen. Werden<br />

die <strong>Maschinen</strong> kompakter, müssen es die Komponenten<br />

erst recht tun.<br />

Schläuche nach Norm EN857 Typ 2SC<br />

erweisen sich in dieser neuen Umgebung als<br />

ungeeignet, da sie eine größere Strecke zurücklegen<br />

müssen, um um die Räume he rum verlegt<br />

zu werden, in die sie, aufgrund einer einschränkenden<br />

Biegung, einfach nicht hineinpassen.<br />

Für den OEM bedeutet dies, dass die Menge an<br />

Schlauch, die für die Arbeit benötigt wird,<br />

größer ist – dies erhöht die Herstellungskosten.<br />

Diese zusätz lichen Kosten müssen an den Endkunden<br />

übertragen werden und der Preis der<br />

<strong>Maschinen</strong> kann steigen.<br />

n Gewicht<br />

Wenn mehr Schlauch benötigt wird, erhöht sich<br />

das Gewicht der Maschine; dies ist ein Schlüsselfaktor,<br />

der direkt mit den Betriebskosten in<br />

Zusammenhang steht. Viele Industrien auf der<br />

ganzen Welt versuchen <strong>Maschinen</strong> „leichter“ zu<br />

machen, um die Effizienz zu verbessern. Die<br />

Gleichung ist ganz einfach: Je schwerer die<br />

Maschine, umso härter muss der Verbrennungsmotor<br />

arbeiten – je härter der Motor arbeiten<br />

muss, desto größer ist die Menge an benötigtem<br />

Kraftstoff – je mehr Kraftstoff benötigt wird,<br />

desto höher sind die Betriebskosten. Es ist offensichtlich,<br />

dass mehr Gewicht nicht akzeptabel<br />

ist. Standardschläuche, die hohen Drücken<br />

standhalten können, benötigen mehr Verstärkung.<br />

Wenn aber mehr Verstärkung hinzugefügt<br />

wird, werden die Schläuche wegen eines großen<br />

Biegeradius steif. Eaton hat für diese Problematik<br />

den Zweidraht-Dynamax EC881 entwickelt.<br />

Er bietet einen um 50 % besseren Biegeradius<br />

(1/3 SAE 100R2 Biegeradius bei 100 °C).<br />

IP54<br />

Flanschwinkel CONFiX<br />

Schlauchführung<br />

sicher und<br />

geschützt<br />

Der Flanschwinkel CONFiX<br />

FWS-B dient zur direkten<br />

Einführung parallel gewellter<br />

Schutzschläuche.<br />

Flanschwinkel mit<br />

unverlierbarem Deckel<br />

schnelle, einfache Montage<br />

geeignet für hohe<br />

mechanische Belastungen<br />

für geschlossene<br />

Wellschläuche<br />

IP54<br />

Biegeradien verschiedener Industrienormen im Vergleich. Beispiel: Nennweite DN12 (EC881-8)<br />

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Friedrichshafen<br />

07.03. – 08.03.18<br />

Stand 506<br />

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HYDRAULIKSCHLÄUCHE I TITEL<br />

n Druck<br />

Eaton hat in den letzten Jahren einen<br />

Marktbedarf für erhöhte Betriebsdrücke gesehen.<br />

Dies ist größtenteils auf den OEM-<br />

Trend ausgerichtet, kompakte <strong>Maschinen</strong><br />

anzubieten, jedoch mit den gleichen Leistungs-<br />

und Betriebsfähigkeiten ihrer<br />

grö ßeren Äquivalente. Für OEMs bedeutet<br />

dies jedoch, dass sie aktiv Komponenten<br />

suchen, die den höheren Drücken gewachsen<br />

sind. Die Schläuche nach Norm EN857<br />

Typ 2SC, Nennweite DN12, sind für Betriebsdrücke<br />

bis 275 bar ge eignet. Dies bedeutet,<br />

dass sie nicht ideal für den Einsatz<br />

in kompakteren mobilen <strong>Maschinen</strong> mit<br />

höherem Druck geeignet sind. Als Reaktion<br />

auf die Nachfrage der Kunden stellt Eaton<br />

2-Drahtgeflechtschläuche (mehr Flexibilität)<br />

wie den EC881 mit einem Betriebsdruck<br />

von bis zu 360 bar zur Verfügung. Im<br />

Wesentlichen haben wir auf die sich verändernde<br />

Marktdynamik reagiert und eng mit<br />

den Kunden zusammengearbeitet, um Produkte<br />

zu entwickeln, die die Anforderungen<br />

bewältigen können.<br />

n Abrieb<br />

Durch die Verlegung von Schläuchen in<br />

Bereichen, in denen sie gegen eine Oberfläche<br />

reiben, kann es dazu kommen, dass<br />

sich die äußere Ummantelung des Schlauches<br />

abnutzt. Das darunter liegende Drahtgeflecht<br />

wird dann anfällig für Rost, welches<br />

zum frühzeitigen Ausfall der Schlauchleitung<br />

führen kann. Für OEMs ist es zwingend<br />

erforderlich, dass der Schlauchverlauf<br />

in der Designphase kritisch geprüft wird,<br />

um sicherzustellen, dass das Risiko von Abrieb<br />

minimiert wird. Wo dies nicht möglich<br />

ist, sollten immer Isolatoren verwendet<br />

werden. Es gibt jedoch Fälle, in denen<br />

Abrieb unvermeidlich ist. In diesem Fall<br />

empfiehlt sich die Verwendung von Schläuchen<br />

mit abriebfesten Ummantelungen<br />

wie Dura-Tuff-Ummantelungen. Diese können,<br />

wenn sie richtig verwendet werden,<br />

im Vergleich zu synthetischen Schlauch-<br />

Ummantelungen einen achtmal höheren<br />

Schutz bieten.<br />

n Temperatur<br />

Temperaturwerte sind ein kritischer Faktor,<br />

wenn es um die Auswahl eines passenden<br />

Schlauches geht. Heiße Flüssigkeiten, die<br />

über die empfohlenen Temperaturgrenzen<br />

hinaus befördert werden, können sich nachteilig<br />

auswirken. Die Exposition gegenüber<br />

anhaltend hohen Temperaturen kann die<br />

Alterung beschleunigen, was dazu führt,<br />

dass die Schläuche ihre Flexibilität verlieren,<br />

wodurch das Ausfallpotenzial erhöht wird.<br />

Eatons GH681- und EC881-Schläuche<br />

wurden speziell entwickelt, um die aktuellen<br />

Standards zu übertreffen, und konstanten<br />

Medientemperaturen bis zu + 126 °C<br />

Mehr zum Dynamax<br />

EC881<br />

Eine umfangreiche Infografik, die die<br />

Vorzüge des Hydraulikschlauchs<br />

Eaton Dynamax EC881 beleuchtet,<br />

finden Sie hier: bit.ly/ECDynamax<br />

Stand zu halten. In Punkto Kälteflexibilität<br />

können die Schläuche bis zu – 46 °C eingesetzt<br />

werden.<br />

Innovationen sind gefragt<br />

Hydraulikschläuche werden seit Jahrzehnten<br />

in mobilen <strong>Maschinen</strong> eingesetzt<br />

und haben in ihrer traditionellen Form<br />

der Industrie gut gedient. Aber die<br />

Anwendungen des 21. Jahrhunderts erfordern<br />

innovative Konzepte. OEMs müssen<br />

ihre Partner auffordern, hydraulische<br />

Lösungen anzubieten, die in der Anwendung<br />

echte Vorteile bringen. Letztendlich<br />

suchen Sie nach einem innovativen Lieferanten,<br />

der aus den richtigen Gründen auf<br />

kontinuierliche Verbesserung ausgerichtet<br />

ist, d. h.: Verbesserung der <strong>Maschinen</strong>verfügbarkeit<br />

und Vorteile bei den<br />

Betriebskosten.<br />

www.eaton.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 11. Jahrgang, ISSN 1865-7028<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfister<br />

Tel.: 06131/992-352, E-Mail: m.pfister@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />

Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />

Redakteurin: Svenja Stenner, Tel.: 06131/992-302,<br />

E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeber: Hartmut Rauen, stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer des VDMA<br />

Organ: Organ des „Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ im VDMA<br />

Gestaltung<br />

Doris Buchenau, Anette Fröder, Sonja Schirmer,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 11: gültig ab 1. Oktober 2017<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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12 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Kompakter hydraulischer Fahrmotor<br />

für Mini- und Kleinbagger<br />

Speziell für Mini- und<br />

Kleinbagger ausgelegt ist der<br />

kompakte hydraulische<br />

Fahrmotor PHV von der Nachi<br />

Europe GmbH. In einem<br />

stabilen Gehäuse befinden sich<br />

der zweistufig arbeitende<br />

Hydraulikmotor, die erforderlichen<br />

Ventile und das mechanische<br />

Getriebe. Somit benötigt<br />

der Fahrantrieb nur wenig<br />

Einbauraum. Dank dem PHV können Bagger ohne zusätzliche<br />

Getriebe und Schaltstufen zum einen im Kriechgang sehr exakt<br />

bewegt und positioniert werden, zum anderen im Eilgang<br />

schnell und zeitsparend größere Entfernungen überwinden. Um<br />

rasch in den Eilgang zu schalten, bietet der Fahrantrieb die<br />

Auto-Kick-Down-Funktion. Dank der speziellen Ventilsteuerung<br />

im Fahrantrieb lassen sich die Bagger sanft und ruckfrei<br />

anhalten. Dank ihrer optimierten Hydraulik und der integrierten<br />

Bauweise erreichen die Fahrantriebe von Nachi einen hohen<br />

Wirkungsgrad. Sie arbeiten daher sehr energieeffizient. Ihr<br />

stabiles, kompaktes Gehäuse und solide, ausgereifte Dichtungen<br />

schützen sie zuverlässig gegen das Eindringen von Flüssigkeiten,<br />

Staub und Sand. Die Fahrantriebe arbeiten zudem weitgehend<br />

wartungsfrei.<br />

Die Baureihe PHV umfasst Fahrantriebe mit abtriebsseitig 80 bis<br />

65 min -1 Drehzahl und 1 510 bis 6 540 Nm Drehmoment. Der<br />

Hydraulikmotor arbeitet dazu bei 3 000 bis 3 500 min -1 Drehzahl.<br />

Als Option integriert Nachi in die Fahrantriebe PHV eine<br />

Parkbremse. Abhängig von der Baugröße des Fahrantriebs hält<br />

diese mit 20 bis 86 Nm die Position.<br />

www.nachi.de<br />

MOBILHYDRAULIK-<br />

KOMPLETTSYSTEM<br />

FÜR KOMPAKTBAGGER VON 1 BIS 9 TONNEN<br />

Marktführer Fahr- und Drehwerksantriebe<br />

für Kompaktbagger<br />

Minimierter Platzbedarf durch integriertes<br />

Design bei höchster Leistungsdichte<br />

NACHI-Entwicklung, Produktion und Montage<br />

Bewährt, zuverlässig<br />

und wartungsarm<br />

Präzise und stufenlose<br />

Schardruckregelung<br />

Bei der gleichmäßigen<br />

Abgabe<br />

von Saatgut in<br />

den Boden durch<br />

Einzelkornsämaschinen<br />

können<br />

Proportional-<br />

Druckregelventile<br />

von Hydac<br />

helfen. Mit ihnen<br />

wird in den Sämaschinen eine schnelle und präzise Einstellung<br />

des Schardruckes ermöglicht, was die Effizienz dieser <strong>Maschinen</strong><br />

steigert. Einzelkornsämaschinen müssen, allen Bodenwidrigkeiten<br />

zum Trotz, stets eine gleichmäßige Abgabe des Saatgutes<br />

in optimaler Tiefe erreichen. Unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten<br />

setzen hier jedoch Grenzen. Bei unbestromter Spule<br />

ist der Regelausgang der Ventile drucklos. Überschreitet der<br />

Steuerstrom einen Schwellwert, beginnt der Druck am Regelausgang<br />

zu steigen. Fortan besteht ein proportionaler Zusammenhang<br />

zwischen Steuerstrom und Druck. Unabhängig von<br />

Schwankungen des Eingangsdrucks wird der stufenlos vorwählbare<br />

Ausregeldruck konstant gehalten.<br />

www.hydac.com<br />

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SPECIAL I MOBILHYDRAULIK<br />

„Das Bindeglied zwischen<br />

virtueller und realer Welt“<br />

Interview über das Potenzial elektronifizierter Mobilhydraulik<br />

Bernd Schunk leitet den Vertrieb<br />

der Business Unit <strong>Mobile</strong> Hydraulics<br />

bei Bosch Rexroth. In dieser Position<br />

gestaltet er die Entwicklung der<br />

Branche hinsichtlich Elektrifizierung<br />

und Elektronifizierung aktiv mit.<br />

Wir sprachen mit ihm über die<br />

Trends der Agritechnica, aber auch<br />

über Zukunftsvisionen in Sachen<br />

Mobilhydraulik.<br />

Herr Schunk, Sie leiten den Vertrieb der<br />

Business Unit <strong>Mobile</strong> Hydraulics bei Bosch<br />

Rexroth. Wie kamen Sie in diese Position?<br />

Nach dem <strong>Maschinen</strong>bau-Studium an der<br />

TU Aachen habe ich im Anlagenbau zunächst<br />

praktische Erfahrungen rund um<br />

die Hydraulik gesammelt. Anschließend<br />

betreute ich in Leitungspositionen im Vertrieb<br />

verschiedene Branchen in der Hydraulik<br />

und den Aufbau eines technologieübergreifenden<br />

Service. Seit 2010 bin ich<br />

für den weltweiten Vertrieb sowie das<br />

Branchen- und Produktmanagement der<br />

Mobilhydraulik der Bosch Rexroth AG<br />

verantwortlich.<br />

Welche Themen treiben Sie im Moment um?<br />

Auf absehbare Zeit prägen drei Megatrends<br />

den Markt der mobilen Anwendungen:<br />

Hersteller wie Anwender setzen auf eine<br />

höhere Effizienz, die Digitalisierung der<br />

Fahrzeuge und ihrer Funktionen sowie<br />

mehr Sicherheit, beispielsweise durch<br />

Assistenzsysteme. Diese Trends erfordern<br />

eine elektronifizierte Mobilhydraulik und<br />

eine umfassende Vernetzung im Fahrzeug<br />

sowie mit dem Internet der Dinge. Als Teil<br />

der Bosch-Gruppe hat Bosch Rexroth hier<br />

eine sehr gute Ausgangsposition. Gemeinsam<br />

mit unseren Kollegen aus den anderen<br />

Geschäftsbereichen beschäftigen wir<br />

uns intensiv mit der Vernetzung von Mobilhydraulik<br />

mit digitaler Regelungstechnik,<br />

der Motorelektronik und der Sensorik.<br />

Welche Trends haben Sie auf der<br />

Agritechnica in Sachen Hydraulik<br />

ausmachen können?<br />

Bereits 2019 treten in Europa mit der Stage<br />

V nochmals verschärfte Emissionsgrenzwerte<br />

in Kraft. Abgasnachbehandlung und<br />

innermotorische Maßnahmen allein reichen<br />

nicht mehr aus, um diese Vorgaben<br />

bei mindestens gewohnter Leistung zu<br />

erreichen. Darum betrachten immer mehr<br />

Hersteller das Gesamtsystem und nutzen<br />

die Potenziale elektronifizierter Mobilhydraulik.<br />

So ermöglicht beispielsweise die<br />

nächste Generation von Hydrauliksystemen<br />

mit unserem e-Load-Sensing ein umfassendes<br />

<strong>Maschinen</strong>management von Traktor<br />

plus Anbaugerät. Sie optimiert die Abstimmung<br />

des Traktors mit den Anbaugeräten<br />

und gleicht Leitungsverluste im System aus.<br />

Das steigert die Energieeffizienz und trägt<br />

zu geringeren Emissionen bei.<br />

Solche Systemlösungen sind übrigens<br />

nicht mehr nur der Premiumklasse vorbehalten.<br />

Wir sehen einen starken Trend der<br />

Elektronifizierung gerade in der Mittelklasse<br />

und sogar bei kleinen Traktoren in<br />

14 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Anbaugerät<br />

Traktor<br />

MOBILHYDRAULIK I SPECIAL<br />

Schwellenländern. Mit der elektrohydraulischen<br />

Hubwerksregelung EHC-8 bieten<br />

wir etwa eine Systemlösung speziell für<br />

das Leistungssegment bis 80 PS. Unsere<br />

Entwickler in Deutschland und Indien<br />

haben dazu eine sehr robuste Lösung entwickelt,<br />

die auch bei extremen Wetterbedingungen,<br />

von Monsunregen bis Staubstürmen,<br />

zuverlässig arbeitet.<br />

Elektronifizierung und Elektrifizierung der<br />

mobilen Arbeitsmaschine sind in aller<br />

Munde. Wie begegnen Sie dieser<br />

Entwicklung?<br />

Wir gestalten diese Entwicklung aktiv. Die<br />

Hydraulik bietet einzigartige physikalische<br />

Vorteile wie eine hohe Kraftdichte, aufgelöste<br />

Bauweise und Robustheit. Das gilt es,<br />

zu erhalten und in moderne Konzepte zu<br />

übertragen. Wir verlagern bereits seit Jahren<br />

bislang hydromechanisch über Ventiltechnik<br />

und Pumpenregler gesteuerte<br />

Funktionen in die Software dezentral intelligenter<br />

Steuergeräte. Das verringert den<br />

Hardwareaufwand erheblich. Gleiche Baugruppen<br />

mit identischen Komponenten<br />

können unterschiedlich programmiert<br />

und parametriert werden, um verschiedene<br />

Aufgaben zu erfüllen.<br />

Dazu haben wir das Bosch Rexroth Design<br />

and Application System (BODAS) entwickelt.<br />

Kern von BODAS sind frei programmierbare<br />

Steuergeräte. Sie basieren auf<br />

Bosch Automotive Technologie und sind<br />

speziell für den Einsatz im Bereich der<br />

Hydrauliksteuerung angepasst. Die nächste<br />

Generation unserer Steuergeräte haben wir<br />

im letzten Jahr auf der Agritechnica vorgestellt.<br />

Sie verbindet bewährte Eigenschaften<br />

wie eine freie Programmierbarkeit mit<br />

einer neuen Hardware-Architektur und<br />

einem zukunftssicheren Softwarekonzept.<br />

Wie verändert die Elektronifizierung den<br />

Einsatz von Mobilhydraulik?<br />

Die Digitalisierung und das Internet der<br />

Dinge entwickeln sich rasend schnell und<br />

eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Viele<br />

Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen<br />

arbeiten bereits sehr intensiv an Themen<br />

wie Precision Farming oder Predictive<br />

Maintenance. Die elektronifizierte Mobilhydraulik<br />

ist das Bindeglied zwischen der<br />

virtuellen Welt der Daten in der Cloud und<br />

der realen Welt der mobilen Arbeitsmaschinen.<br />

Praktisch: Derzeit müssen Fahrzeuge<br />

noch in die Werkstatt, wenn es darum<br />

geht, Fehler zu finden oder neue Funktionen<br />

einzurichten. Zukünftig erfolgt das<br />

drahtlos, während die Fahrzeuge in der<br />

<strong>Maschinen</strong>halle des Anwenders stehen.<br />

Hersteller senden „over the air“ Updates<br />

an Arbeits- und Fahrhydraulik, installieren<br />

neue Funktionen oder lesen Betriebsdaten<br />

aus, um Verschleiß zu erkennen, bevor er<br />

zu einem Ausfall führt.<br />

Macht die Elektronifizierung die Mobilhydraulik<br />

weniger robust und komplizierter?<br />

Im Gegenteil. Die Verfügbarkeit steigt.<br />

Überlegen Sie, was es kostet, wenn ein<br />

Mähdrescher während des Ernteeinsatzes<br />

ausfällt: Es werden Zuschläge für Notfall-<br />

Service und Ersatzteillieferungen fällig.<br />

Die Maschine steht für Stunden still. Wenn<br />

dann noch ein Unwetter droht, wird es<br />

richtig teuer. Hier setzen wir mit der<br />

Dienstleistung PredictDrivetrain an. Sie<br />

erkennt anhand von Betriebs- und Sensordaten<br />

Verschleiß an der Hydraulik und<br />

kann die Restlebensdauer bestimmen.<br />

Rechtzeitig vor einem <strong>Maschinen</strong>ausfall<br />

warnt die PredictDrivetrain-App dann<br />

einen definierten Personenkreis. Wartungsmaßnahmen<br />

sind so rechtzeitig planbar,<br />

ein Stillstand im Feld wird verhindert.<br />

Diese Daten können mehrfach genutzt<br />

werden, etwa um Informationen über<br />

reale Belastungen der gesamten Mechanik<br />

im Einsatz zu sammeln. Die so gewonnenen<br />

Erkenntnisse helfen Konstrukteuren,<br />

alle Bauteile noch zielgerichteter zu dimensionieren.<br />

Darüber hinaus können<br />

Hersteller beispielsweise bei der Montage<br />

und Inbetriebnahme der Fahrzeuge viel<br />

Zeit sparen, weil Rexroth individuelle Prüfstanddaten<br />

der einzelnen Bauteile und<br />

Module digital zur Verfügung stellt. Die<br />

Mitarbeiter an der Montagelinie kopieren<br />

sie einfach in die entsprechenden Steuerungen,<br />

ohne selbst aufwändig kalibrieren<br />

zu müssen.<br />

Welchen Beitrag leistet die Hydraulik zu<br />

mehr Sicherheit?<br />

Ein wichtiges Zukunftsfeld für Anwender<br />

sind Assistenzsysteme für mehr Sicherheit.<br />

Sie helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden,<br />

bevor sie entstehen. Im Rahmen<br />

der Elektronifizierung entwickeln wir hier<br />

gemeinsam mit weiteren Bosch-Geschäftsbereichen<br />

und Kunden solche Assistenzsysteme,<br />

etwa für das Bremsen oder Anfahren<br />

bei schwierigen Bodenverhältnissen.<br />

Das verringert die Unfallgefahr und<br />

reduziert den Schulungsbedarf für die<br />

Fahrer. Für die Realisierung solcher Assistenzsysteme<br />

steht <strong>Maschinen</strong>herstellern<br />

ein einzigartiges Portfolio aus einer Hand<br />

zur Verfügung: von Sensoren über elektronifizierte<br />

Hydraulikkomponenten und<br />

elektrische Steuergeräte bis hin zu sicheren<br />

Software-Modulen und einer Cloudbasierten<br />

IT-Infrastruktur.<br />

www.boschrexroth.de<br />

e-Load-Sensing<br />

Ventile Anbaugerät<br />

Volumenstrom<br />

Anforderung<br />

ISOBUS<br />

Hydraulisches LS-Signal<br />

Zusatzventile<br />

Volumenstrom<br />

Anforderung<br />

01 Das e-Load-Sensing passt sich<br />

flexibel den individuellen Anforderungen<br />

an Druck, Ölstrom und Reaktionszeit<br />

jedes einzelnen Anbaugerätes an<br />

Triebwerk<br />

Verstellpumpe<br />

Schwenkwinkelsensor<br />

(optional)<br />

Elektrisch gesteuerter<br />

Pumpenregler<br />

02 Prinzipaufbau des e-Load-Sensing<br />

Digitales<br />

LS-Signal<br />

ECU mit<br />

Funktions-Software<br />

• Unabhängiges ∆p<br />

• Leistungsbegrenzung<br />

• Druck<br />

• Dynamik<br />

• ...<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 15


SPECIAL I MOBILHYDRAULIK<br />

“Es gibt keinen vergleichbaren<br />

Antrieb für die Landtechnik”<br />

Radantrieb-Innovation auf der Agritechnica erstmals vorgestellt<br />

Andrea Torcelli ist CTO der<br />

Bonfiglioli Riduttori S.p.A.<br />

Wir sprachen mit ihm auf der<br />

Agritechnica über die<br />

Herausforderungen der modernen<br />

Landtechnik und die neuen<br />

Radantriebe der 600er-Serie.<br />

Sie verbinden Kompaktheit<br />

mit Effizienz.<br />

Autor: Das Interview führte Peter Becker<br />

Herr Torcelli, eines Ihrer Messe-Highlights<br />

ist die Radantrieb-Serie 600 WT. Was ist<br />

das Besondere an dieser Neuentwicklung?<br />

Das Feature, welches die Serie so innovativ<br />

macht, ist die Integration des Axialkolben-<br />

Motors. Es ist nicht, das erste Mal, dass wir<br />

Motor und Getriebe verbinden, jedoch das<br />

erste Mal bei einem Radantrieb. Der Motor<br />

sitzt nicht am Getriebe, sondern beide<br />

Einheiten verschmelzen. Beispielsweise ist<br />

die Spindel derart konstruiert, dass die<br />

Taumelscheibe oder die Kolben optimal<br />

untergebracht werden konnten. Daraus<br />

ergibt sich der größte Benefit des Systems:<br />

die Größe – die 600-Serie ist sehr kompakt.<br />

Das kommt Anwendungen in der<br />

Landtechnik natürlich zu Gute.<br />

Genau, Landmaschinen-Hersteller fordern<br />

immer kompaktere Komponenten,<br />

um ihre <strong>Maschinen</strong> wiederum kleiner und<br />

leichter zu konstruieren. Aber auch andere<br />

Aspekte spielen bei der Größe der Komponenten<br />

eine Rolle. Eine der typischen<br />

Anwendungen der Antriebsserie sind<br />

Selbstfahrer, wie z. B. Feldspritzen. Wenn<br />

man unter eine solche Maschine tritt, sieht<br />

man sofort, warum Komponenten möglichst<br />

kompakt dimensioniert sein sollten.<br />

Der Landwirt will seine Pflanzen nicht<br />

beschädigen. Der Motor ist eine Komponente,<br />

die an dieser Stelle Bauraum verschwenden<br />

würde. Die Integration des<br />

Motors ins Getriebe vollziehen wir in<br />

der Baumaschinen-Branche bereits seit<br />

30 Jahren. Mit dieser Produkt serie gehen<br />

wir diesen Schritt nun erstmals auch in<br />

der Landtechnik.<br />

Warum haben Sie diesen Schritt nicht<br />

schon früher vollzogen?<br />

Das liegt an der Natur der Anwendung. Die<br />

Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />

01 Andrea Torcelli (rechts)<br />

und Peter Becker begutachten<br />

den neuen Antrieb<br />

16 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


MOBILHYDRAULIK I SPECIAL<br />

des Motors einer Landmaschine sind<br />

höher als die einer Baumaschine. Es gibt<br />

zurzeit keinen vergleichbaren integrierten<br />

Motor für Landmaschinen. Typische<br />

Motoren arbeiten mit niedrigem Druck<br />

und niedrigen Geschwindigkeiten. Unsere<br />

600-WT-Serie arbeitet bei einem maximalen<br />

Betriebsdruck von 475 bar und mit<br />

einem maximalen Volumenstrom von bis<br />

zu 160 l/min. Die 68 cc/U Variante, die wir<br />

hier erstmals präsentieren, hat einen<br />

integrierten Taumelscheibenmotor, und ist<br />

sowohl mit hydraulischer Zweipunktregelung<br />

sowie stufenloser elektrisch-proportionaler<br />

Verstellung mit Proportionalmagnet<br />

verfügbar. Und zudem bietet der Radantrieb<br />

die Möglichkeit der Nullpunktverstellung,<br />

wiederum ein Feature, das es in<br />

dieser Art bei inte grierten Motoren für<br />

Landmaschinen so noch nicht gab.<br />

Eine weitere Innovation ist unsere Bremse.<br />

Standard ist unsere integrierte federbetätigte,<br />

hydraulische Haltebremse. Zusätzlich<br />

können wir den Antrieb jedoch auch<br />

mit einer dynamischen Betriebsbremse<br />

mit Servicebohrung auf der Motorseite<br />

ausrüsten. Das vereinfacht den Service.<br />

Die Überwachung der Bremse ist möglich,<br />

ohne dass die Antriebseinheit auseinandergenommen<br />

werden muss.<br />

Eine weitere Besonderheit ist, dass wir die<br />

Parkbremse in trockenem Zustand betreiben.<br />

Öl ist lediglich für den dynamischen<br />

Betrieb von Nöten.<br />

Arbeiten Sie an weiteren Versionen des<br />

Antriebs?<br />

Selbstverständlich, momentan haben<br />

wir drei Getriebe-Motor-Kombinationen<br />

für diese Serie. Wir entwickeln jedoch<br />

weitere Größen, um künftig alle landwirtschaftlichen<br />

Anwendungen abdecken<br />

zu können. Die 606 WT-Version, die Sie<br />

hier auf unserem Stand sehen, hat ein<br />

Drehmoment von 17 000 Nm, denselben<br />

Motor gibt es jedoch auch als 607-WT-<br />

Variante mit 22 000 Nm. Für die Zukunft<br />

sehen wir diese Produktreihe in jeder Art<br />

von Erntemaschinen.<br />

Aber auch in Baumaschinen können die<br />

Antriebe eingesetzt werden, gerade im<br />

Straßenbau. Es ist ein multifunktionales<br />

System. In der Premium-Variante kann sie<br />

in der Agrartechnik eingesetzt werden, bei<br />

einem Radlader kann die Grundversion<br />

eingebaut werden.<br />

Welche Trends hat Bonfiglioli in der<br />

Landwirtschaft identifizieren können?<br />

Wie schon anfangs gesagt: die Reduktion<br />

der Komponentengröße wird von nahezu<br />

all unseren Kunden an uns herangetragen.<br />

Darüber hinaus ist Effizienz ein allgegenwärtiges<br />

Thema. Effizienz hinsichtlich des<br />

Kraftstoffverbrauchs, aber auch Effizienz<br />

02 Der neue Antrieb wurde erstmals auf der Agritechnica vorgestellt<br />

hinsichtlich der Reduktion von hydraulischen<br />

Verlusten. Und die dritte Marktanforderung<br />

ist die Erhöhung der Produktivität.<br />

Bei Landmaschinen sprechen wir von<br />

der thermischen Belastung des Antriebs.<br />

Das Getriebe und das gesamte Antriebssystem<br />

müssen in der Lage sein, kontinuierlich<br />

zu arbeiten ohne zu überhitzen. Mit<br />

unserer Serie 600 tragen wir diesen Anforderungen<br />

Rechnung.<br />

Elektrifizierung ist auf der Agritechnica<br />

allgegenwärtig. Wie geht Bonfiglioli<br />

damit um?<br />

Das ist ebenfalls ein wichtiger Trend. Wir<br />

haben unsere ersten Versuche auf diesem<br />

Gebiet 2011 hier auf der Agritechnica präsentiert.<br />

Damals haben wir ein Hybridgetriebe<br />

vorgestellt. Wir arbeiten seither<br />

stetig an elektrischen Lösungen. Das ist<br />

jedoch ein weiter Weg, denn wir müssen<br />

uns von unseren hydraulischen, konventionellen<br />

Lösungen lösen. Wenn es uns<br />

gelingt, die höhere Geschwindigkeit des<br />

elektrischen Motors optimal zu nutzen,<br />

dann wird es uns möglich sein, ähnlich<br />

kompakte Antriebseinheiten zu entwickeln,<br />

wie wir sie heute auf hydraulischer<br />

Seite sehen.<br />

Die zweite Sache, die man berücksichtigen<br />

muss, ist die jeweilige Anwendung: Wann<br />

brauche ich wieviel Drehmoment? Brauche<br />

ich konstant hohes Drehmoment muss ich<br />

den Antrieb entsprechend dimensionieren.<br />

Das ist beispielsweise bei einem Traktor<br />

der Fall. Andere <strong>Maschinen</strong> wie eine Feldspritze<br />

benötigen im Betrieb keine hohen<br />

Drehmomente. Trotzdem muss der Antriebsstrang<br />

für hohe Drehmomente konzipiert<br />

sein, denn auch diese können bei diesen<br />

<strong>Maschinen</strong> von Nöten sein, wenn sie beispielsweise<br />

eine Steigung erklimmen müssen.<br />

Das macht die Konzeption schwierig<br />

und den Betrieb letztlich ineffizient. In<br />

Anwendungen, in denen das Drehmoment<br />

nahezu konstant ist, und es lediglich darum<br />

geht kurzzeitig Leistungsspitzen auszugleichen,<br />

dort kann ein elektrischer<br />

Antrieb effizient und kompakt konzipiert<br />

werden. Dazu ist jedoch sehr tiefgehendes<br />

Anwendungswissen nötig. Dieses erlangen<br />

wir durch die sehr enge Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden. Wir gehen immer auf<br />

die individuellen Bedürfnisse des Kunden<br />

ein, und versuchen, aus unserem sehr<br />

großen Portfolio die bestmögliche Lösung<br />

für jede Maschine zu finden.<br />

Unterschiedliche Regionen und Märkte<br />

haben unterschiedliche Anforderungen.<br />

Richtig, deshalb sind wir international<br />

aufgestellt. Neben Fertigungsstätten in<br />

Italien, Indien, der Slowakei, Deutschland,<br />

Vietnam, China, USA, Brasilien und einem<br />

umfassenden globalen Händlernetz, haben<br />

wir vor allem auch lokale Entwicklungszentren.<br />

So hat beispielsweise unser Entwicklungszentrum<br />

in Indien zuletzt eine<br />

Erntemaschine speziell für den indischen<br />

Markt ausgerüstet. Die Maschine ist nahezu<br />

konstant zu Dreivierteln im Matsch<br />

vergraben. Das bringt spezielle Anforderungen<br />

an die Dichtungen. Auf diese<br />

Weise arbeiten wir rund um die Welt mit<br />

unseren Kunden zusammen, um ihnen<br />

passende Lösungen bieten zu können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Torcelli.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 17


ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

Leiser Koloss<br />

Intelligentes Antriebspaket für E-Lkw<br />

Der Markt für Transportsysteme<br />

befindet sich in einer<br />

Umbruchphase. Dabei bietet die<br />

E-Mobility Alternativen im<br />

Güterverkehr und wird mehr und<br />

mehr alltagstauglich: Batteriegetriebene<br />

Lastkraftwagen<br />

erhalten serientaugliche Zulassung<br />

für die Straße, Güter sollen sauber<br />

und leise transportiert werden.<br />

All dies vereint ein elektrisch<br />

angetriebener Lkw.<br />

Die FRAMO GmbH startete 2016 mit der<br />

Produktion batterieelektrischer Nutzfahrzeuge<br />

mit einer zulässigen Gesamtmasse von<br />

7,5 bis 44 t. Die auf MAN-Chassis aufgesetzten<br />

Fahrzeuge basieren auf einem modularen<br />

Antriebs- und Batteriekonzept. Hierbei sind<br />

alle üblichen Aufbauten möglich.<br />

FRAMO beabsichtigt, einen wichtigen Beitrag<br />

zur wegweisenden und erforderlichen<br />

Elektrifizierung der Nahverkehrslogistik im<br />

Güterverkehr zu leisten. Die lokal-emissionsfreie<br />

Logistik reduziert die Lärm- und Luftbelastung<br />

im innerstädtischen Einsatz. Der<br />

batterieelektrische Lkw wird im Verteilerbetrieb<br />

bei kurzen Strecken oder im internen<br />

Werksverkehr eingesetzt.<br />

100 Prozent elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge<br />

eröffnen neue Möglichkeiten wie<br />

Nachtverkehre in verkehrsberuhigten Zonen,<br />

Einfahrten bei prekären Luftqualitätssituationen<br />

sowie Grenzwertüberschreitungen in<br />

Ballungsräumen. Das Einsatzgebiet für E-Lkws<br />

ist der urbane und suburbane Raum sowie die<br />

Werkslogistik. In verschiedenen Studien wurde<br />

festgestellt, dass in Ballungsräumen bereits<br />

heute ein Drittel des Schwerlastverkehrs auf<br />

der Kurzstrecke unterwegs ist. Dieses Drittel<br />

ließe sich bereits heute durch emissionsarme<br />

Fahrzeuge ersetzen und somit ein sehr hohes<br />

Potenzial durch den Einsatz von elektrifizierten<br />

Fahrzeugen erschließen.<br />

Modulare Zusammenstellung<br />

Elektrische Fahrzeuge haben wie keine anderen<br />

die Möglichkeit der flexiblen und modularen<br />

Zusammenstellung von Bausteinen<br />

wie Batteriespeicher, Antriebsmaschinen<br />

und Ladesystemen. Diese können exakt auf<br />

die Bedürfnisse der Anwender bei der Leistung<br />

und Reichweite konfiguriert werden.<br />

So kann aus verschiedenen elektrischen Motorisierungen<br />

von 80 bis 420 kW gewählt werden.<br />

Durch den modularen Ansatz kann der<br />

Antrieb bedarfsgerecht auf das Streckenprofil<br />

ausgelegt werden. Entscheidend ist hier das<br />

gewählte Fahrzeug mit der gewünschten<br />

Nutzlast und die für diesen Zweck notwendige<br />

Steigfähigkeit. Die Firma Sensor-Technik<br />

Wiedemann (STW) entwickelt und produziert<br />

Komponenten für eine Elektrifizierung,<br />

die in Nutzfahrzeugen, aber auch in Bauund<br />

Landmaschinen zum Einsatz kommen.<br />

Antriebspaket mit hohem<br />

Wirkungsgrad<br />

Das Herzstück der E-Lkw von FRAMO bilden<br />

die powerMELA C-Antriebseinheiten, die<br />

über ein Summiergetriebe in die Achse eintreiben.<br />

Das modulare Antriebspaket setzt in<br />

Bezug auf Kompaktheit und Leistungsgewicht<br />

neue Maßstäbe. Durch die Integration<br />

des Umrichters in das Motorgehäuse entsteht<br />

eine geschlossene Einheit, die auch die Einrichtung<br />

eines zentralen Schaltschranks einspart<br />

und den Installationsaufwand somit<br />

vermindert. Die Verkabelung zwischen Umrichter<br />

und Motor entfällt. Weiterhin verfügt<br />

der powerMELA C-Motor über die Schutzart<br />

IP6k9k und einen schutzisolierten Aufbau.<br />

Der permanenterregte Synchronmotor hat<br />

vegleichsweise zu anderen Motortechnologien<br />

den höchsten Wirkungsgrad. Die Verlustminimierung<br />

wird zudem durch eine optimale<br />

Auslegung und Abstimmung von Motor, Elektronik<br />

und Regelung erreicht. Dazu gehört die<br />

Anpassung der Leistungsdaten von Elektronik<br />

und Motor sowie eine ideale Ansteuerung.<br />

Diese erfolgt bei der powerMELA C-Serie<br />

durch eine feldorientierte Regelung mit dem<br />

MTPA- Verfahren. Hierbei wird zusätzlich zur<br />

Lorentzkraft der Magneten das Reluktanzmoment<br />

des Motors verwendet und so der<br />

Motorstrom minimiert. Eine adaptive<br />

Regelung, die Änderungen von Motorparametern<br />

während des Betriebs berücksichtigt,<br />

trägt weiter zu einem höheren Wirkungsgrad<br />

bei. Durch die Integration des Feldschwächebetriebs<br />

wird der Drehzahlbereich um den<br />

Faktor 2 auf 6 000 min -1 erweitert. In diesem<br />

Betriebsbereich steht die volle Leistung unabhängig<br />

von der Drehzahl zur Verfügung.<br />

Als Batteriespeicher stehen Kapazitäten<br />

von 57 bis 318 kWh zur Verfügung. Durch<br />

den Einsatz langlebiger Lithium NMC-Zellen<br />

werden bis zu 9 000 Ladezyklen bei<br />

100 Prozent DoD erwartet. Was je nach<br />

Batterie kapazität einer Laufleistung von weit<br />

über 1,0 Mio. km entspricht. Dies hängt aber<br />

maßgeblich von den Betriebszeiten bzw. den<br />

Autor: Dietmar Schrägle, Senior Sales<br />

Manager, Sensor-Technik Wiedemann GmbH<br />

(STW), Kaufbeuren<br />

Lade- und Entladeraten ab und wird von<br />

weiteren Faktoren beeinflusst. FRAMO setzt<br />

dabei auf ein thermoisoliertes Gehäuse, eine<br />

integrierte HV-Distribution sowie eine CCS-<br />

Ladeschnittstelle für DC-Schnellladung als<br />

auch AC – Onboard Ladung. Das sichere<br />

Management der Hochvolt-Batterie wird<br />

vom STW-powerMELA mBMS organisiert.<br />

Sicheres Management der<br />

Hochvolt-Batterie<br />

STW bringt mit dem mBMS einen Baukasten<br />

aus Hard- und Software-Komponenten für<br />

die Realisierung eines sicheren Management-Systems<br />

für Hochvolt-Batterien mit.<br />

Die sensorischen Komponenten innerhalb<br />

des Speichers dienen zur Messung und<br />

Überwachung einzelner Zellspannungen<br />

und Temperaturen, der Ströme sowie der<br />

Bestimmung des Isolationszustands. Dynamik,<br />

Leistung und Effizienz der elektrischen<br />

Akkumulatoren richten sich nach dem Ladezustand<br />

(SOC), Gesundheitszustand (SOH)<br />

und der Batterietemperatur. Diese<br />

Sicherheitsfunk tionen sind ein wichtiger<br />

Bestandteil des Batterie-Management-<br />

Systems (BMS). Ihre Implementierung ist<br />

den geltenden Vorschriften für funktional<br />

sichere Systeme unterworfen, wie sie in der<br />

Norm IEC 61508 und davon abgeleiteten<br />

18 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Der powerMELA<br />

C-Motor mit 80 kW für<br />

mobile Anwendungen<br />

02 Das mBMS ermöglicht<br />

die Realisierung eines<br />

sicheren Management-<br />

Systems für<br />

Hochvolt-Batterien<br />

03 Die Steuerung des<br />

Antriebspaketes erfolgt<br />

mit einer ESX-Steuerung<br />

mit Software der Firma<br />

Curocon<br />

und anwendungsspezifischen Normen festgelegt<br />

sind.<br />

Das redundante BMS enthält eine Messeinrichtung<br />

für Einzelzellspannungen und<br />

Zelltemperaturen. Zu jeder Batterie gehören<br />

zwei Schütze, die ein zweipoliges Zu- und<br />

Abschalten der jeweiligen Batterie erlauben.<br />

Ergänzt werden diese Schütze von einer<br />

hochpräzisen, Shunt-basierten Strommessung<br />

und Isolationsüberwachung sowie<br />

einer Vorladeeinheit für das kontrollierte<br />

Aufladen der Zwischenkreiskapazität. Zudem<br />

verfügt das BMS über einen 32-Bit-Mikrocontroller.<br />

Seine Software ist von den funktional<br />

sicheren Komponenten entkoppelt<br />

und führt komplexere Algorithmen zur<br />

Zustandsbestimmung (aktuelle Leistungsfähigkeit,<br />

SOC und SOH) der Batterie aus.<br />

Mit zunehmender Speichergröße<br />

gewinnt auch die Parallelschaltung, nicht<br />

nur von Zellen, sondern auch von ganzen<br />

Speichersträngen, an Bedeutung. Im<br />

Parallelbetrieb kann einem BMS eine Masterfunktion<br />

zu gewiesen werden. Dieses<br />

BMS übernimmt dann die Koordination<br />

und lässt das Energie speichersystem wie<br />

eine einzige Batterie mit entsprechend<br />

höherer Kapazität erscheinen. Somit ist<br />

eine hohe Modularität je nach geforderter<br />

Reichweite zu erzielen.<br />

Energiemanagement<br />

Die Regelierung des Antriebspaketes erfolgt<br />

per ESX-Steuerung von STW, die mit einer<br />

Software von Curocon programmiert wurde.<br />

Das Steuergerät CuroControlSRx bietet integrierte<br />

Sicherheitsfunktionalitäten und die<br />

Einbindung verschiedener Betriebsstrategien.<br />

Mittels Rekuperation kann im Bremsvorgang<br />

Energie zurückgewonnen und in das<br />

vorhandene Speichersystem zurückgeführt<br />

werden. Ebenso können diese Fahrzeuge<br />

über die vorhandene Energieinfrastruktur<br />

geladen werden. Hierzu bietet das Unternehmen<br />

FRAMO verschiedene DC-CCS-<br />

Schnellladestationen mit Ladeleistungen<br />

von bis zu 150 kW an. Die Schnittstellen<br />

setzt der Ladecontroller um.<br />

Elektromobile Anwendungen etablieren<br />

sich in vielen Wirtschaftsbereichen, aufgrund<br />

öffentlicher Interessen und entsprechender<br />

Förderung und teilweise durch<br />

eigene Erwägungen der Firmen und aufkommender<br />

regulatorischer Zwänge. FRAMO<br />

und STW sehen hier einen steigenden Bedarf<br />

beim elektrischen Lieferverkehr und werden<br />

zukünftig mehr E-Power auf die Straße zum<br />

erfolgreichen Einsatz bringen.<br />

Bilder: Aufmacher FRAMO, 01-03 STW<br />

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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE I VERBRENNUNGSMOTOREN<br />

Von der Wäschespinne<br />

zum Megasolarpark<br />

Leistungsstarke Motoren für<br />

Schraubfundament-Spezialmaschinen<br />

Auf Schraubfundamenten setzen<br />

verschiedene Konstruktionen auf,<br />

die im Boden verankert werden<br />

müssen. Erfunden hat sie Klaus<br />

Krinner, als er für seine Frau eine<br />

Wäschespinne in der Erde<br />

befestigen sollte. Aus der Idee ist<br />

ein großes und internationales<br />

Geschäft entstanden.<br />

Schraubfundamente werden für alles eingesetzt,<br />

was fest und zugleich reversibel<br />

im Boden verankert werden muss. Im Jahr<br />

2005 stand das Familienunternehmen<br />

Krinner vor einem wichtigen Schritt in der<br />

Firmengeschichte: Das Geschäft mit den<br />

Schraubfundamenten hatte sich nicht nur<br />

in Deutschland etabliert, sondern florierte<br />

über Kooperationen mit Partnerunternehmen<br />

auch weltweit. Immer größere Projekte,<br />

darunter viele Solarparks, stehen auf<br />

Schraubfundamenten der Firma Krinner.<br />

Wegen der steigenden Anzahl an Fundamenten,<br />

die in die Erde gesetzt werden<br />

mussten, startete Krinner einige Jahre später<br />

die Entwicklung und Konstruktion einer<br />

Maschine, mit der sie weitgehend automatisiert<br />

in den Boden eingedreht werden<br />

können. Die firmeninterne Entwicklungsabteilung<br />

unter Führung des Familienmitglieds<br />

Günther Thurner konstruierte die<br />

erste Maschine. Die Anforderungen an das<br />

Gerät wurden von Anfang an hoch kalkuliert,<br />

was auch die Ansprüche an Qualität, Leistung<br />

und Ausdauer des Motors bestimmte. Mit<br />

dem luftgekühlten Hatz 3L41C Dreizylinder-<br />

Dieselmotor mit 36 kW bei 2 300 min -1 hatte<br />

Hatz das perfekte Modell im Portfolio. In den<br />

Folgejahren fertigte Krinner rund 15 <strong>Maschinen</strong><br />

pro Jahr für den Eigenbedarf bzw. die<br />

Partnerunternehmen und baute so seine<br />

marktführende Position im Bereich der<br />

Schraubfundamente weltweit aus.<br />

Gutes noch besser machen<br />

sige Bodenfixierung mit Schraubfundamenten.<br />

Beim Bau der großen Solarparks stiegen<br />

allerdings die Anforderungen an die Eindrehmaschinen.<br />

Zudem stand Krinner vor<br />

einer neuen Herausforderung: Neben den<br />

deutschen und europäischen Normen für<br />

den professionellen Betrieb von Bohrgeräten<br />

mussten die <strong>Maschinen</strong> im weltweiten Einsatz,<br />

beispielsweise in den USA, auch die<br />

Tier-4-final-Emissionsrichtlinien einhalten.<br />

Ende 2012 begann die Entwicklung einer<br />

neuen Maschine. Diese sollte nicht nur den<br />

weltweiten Normen, Gesetzen und Emissionsauflagen<br />

entsprechen, sondern auch<br />

deutlich mehr Fundamente pro Stunde setzen<br />

können. Zudem sollte sie leicht zu transportieren<br />

und wartungsarm sein.<br />

Nach der Grundkonstruktion mit automatisch<br />

schwenkbarer und selbstausrich­<br />

Immer mehr Solarparkbetreiber vertrauen<br />

auf die kostengünstige, flexible und zuverlästender<br />

Lafette, einem Raupenantrieb und<br />

einer genauen Bohrpunktbestimmung via<br />

GPS wurde nach einem passenden Motor<br />

gesucht, der dem hydraulischen Antrieb genügend<br />

Leistung und Drehmoment<br />

verschaffte. Auch hier warteten die Experten<br />

von Hatz mit Lösungsoptionen auf. Die<br />

ursprüngliche Idee, den bisherigen<br />

luft gekühlten Motor mit einem zusätzlichen<br />

Dieselpartikelfilter auszurüsten,<br />

wurde schnell verworfen. Zwar hätte diese<br />

Variante sowohl der Leistung als auch den<br />

strengen Emissionsrichtlinien in den USA<br />

genügt, doch der zusätzliche Dieselpartikelfilter<br />

hatte in der Maschine schlichtweg<br />

keinen Platz. Die Einbaumaße des Motors<br />

in Kompaktmaschinen spielt allgemein<br />

eine große Rolle und auch bei Krinner<br />

konnte der Motorraum nicht beliebig<br />

20 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


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01 Der platzsparende Vierzylinder erfüllt<br />

alle gängigen Abgasvorschriften<br />

02 Die Spezialmaschine musste so konzipiert<br />

werden, dass sie mit einem gewöhnlichen<br />

Pkw-Anhänger transportiert werden kann<br />

vergrößert werden. Man benötigte eine<br />

Alternative und wurde gemeinsam mit Hatz<br />

schnell fündig.<br />

Einbaumaße und Gewicht<br />

entscheidend<br />

Die Entscheidung fiel auf den flüssigkeitsgekühlten<br />

Hatz 4H50TIC OPU. Neben dem<br />

üppigen Leistungs- und Drehmomentangebot<br />

auch bei niedrigen Drehzahlen war<br />

für Krinner auch das Einbaumaß eines der<br />

wichtigsten Entscheidungskriterien.<br />

Erstens muss der Schwerpunkt der<br />

Maschine möglichst niedrig sein, um eine<br />

Standstabilität laut Bohrgerätenorm zu<br />

gewährleisten. Zweitens sollte das<br />

Gesamtgewicht inklusive der schwenkbaren<br />

Bohrlafette bei maximal 2,4 t liegen,<br />

02<br />

damit die Maschine auch auf herkömmlichen<br />

Pkw-Anhängern transportiert werden<br />

kann. Drittens sind Gesamtmaße und<br />

Gewicht der Maschine für den weltweiten<br />

Transport per Con tainer oder Frachtflugzeug<br />

entscheidend, wobei der Motor eine<br />

kritische Komponente darstellt.<br />

Bei diesem Hatz Aggregat mit Common-<br />

Rail-Technologie und Turbolader wurde<br />

ein Downsizing-Ansatz realisiert, der es<br />

zum kompaktesten und leichtesten seiner<br />

Klasse macht. Der Motor kommt aufgrund<br />

modernster Technologie ohne platzraubenden<br />

Partikelfilter aus, um die strengen<br />

Abgasvorschriften Stufe IIIB in der EU und<br />

EPA Tier 4 final in den USA zu erfüllen.<br />

Günstig für den platzsparenden Einbau<br />

erwies sich zudem die Option der „Plug<br />

and Play“ Open Power Unit (OPU). In<br />

dieser Variante wird der Motor bereits<br />

mit Kühler und allen Nebenaggregaten<br />

fest installiert und optimiert ausgeliefert.<br />

Einzige zusätzliche Aufgabe für Krinner<br />

war, eine Motorhaube für den Arbeitsschutz<br />

zu installieren.<br />

Bis zu 125 Schraubfundamente<br />

pro Stunde<br />

Mitte 2015 kamen die ersten neu konstruierten<br />

<strong>Maschinen</strong> zum Einsatz. Eines der<br />

außergewöhnlichen Projekte entstand in<br />

El Salvador. Hier wurde eine der größten<br />

Solarstromanlagen des Landes mit<br />

100 MW Leistung errichtet. Die Konstrukteure<br />

und Betreiber entschieden sich für<br />

die Schraubfundamente von Krinner, da<br />

diese wesentlich schneller als Betonfundamente<br />

gesetzt werden können, eine sehr<br />

lange Lebensdauer haben und vergleichsweise<br />

günstig sind. Krinner setzte mit seinen<br />

neuen Hatz-betriebenen <strong>Maschinen</strong><br />

60 300 Schraubfundamente als Trägerkonstruktion<br />

für insgesamt 320 148 Solarmodule.<br />

In nur drei Monaten war das Eindrehen<br />

der Schraubfundamente mithilfe<br />

der leistungsfähigen und zuverlässigen<br />

Maschine erledigt.<br />

„Für eine komplette Schicht mit der<br />

neuen Maschine reichen etwa 45 l Diesel,<br />

was knapp einer Tankfüllung entspricht.<br />

Mit den Vorgängermaschinen mussten wir<br />

teilweise mehrmals täglich tanken. Insbesondere<br />

bei großen Projekten, wo der<br />

Weg zum Tankwagen weit sein kann, kostete<br />

dies wertvolle Zeit“, führt Günther Thurner<br />

aus. Unter optimalen Bodenbedingungen<br />

dreht die neue Maschine bis zu 125<br />

Schraubfundamente pro Stunde ein, im<br />

Schnitt mit unterschiedlichen Bodenstrukturen<br />

errechnet sich ein Mittel von<br />

60 Fundamenten pro Stunde.<br />

www.schraubfundamente.de<br />

www.hatz-diesel.com<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 21


ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE I RILLENKUGELLAGER<br />

Ordentlich geschüttelt<br />

Rillenkugellager im Einsatz in Rüttelplatten<br />

Einfahrten pflastern, Straßen bauen und Kieswege anlegen: Rüttelplatten<br />

sind überall dort im Einsatz, wo kleine bis mittelgroße Flächen verdichtet<br />

werden sollen. Beim Rütteln wird die Platte in schneller Frequenz<br />

angehoben und anschließend wieder in den Boden gepresst und festigt<br />

somit den Boden. Konstruktiv ist diese Funktionsweise jedoch eine<br />

Herausforderung, denn für die verbauten Komponenten entstehen<br />

aufgrund der starken Vibrationen höchste Belastungen. Die Ammann<br />

Verdichtungs GmbH setzt deshalb in ihren vorwärtslaufenden<br />

Rüttelplatten der neuesten Generation besonders robuste Rillenkugellager<br />

in einer kundenspezifischen Sonderausführung ein.<br />

„Wer einmal mit einer Rüttelplatte gearbeitet<br />

hat, der weiß um die starken Vibrationen<br />

dieser Geräte“, erläutert Jochen Hörster,<br />

Leiter Konstruktion/Entwicklung Light<br />

Equipment bei der Ammann Verdichtungs<br />

GmbH. „Die Schwingungen sind nötig, um<br />

den Boden ordnungsgemäß zu verdichten.<br />

Gerade im Bereich der Wälzlager müssen<br />

wir deshalb jedoch mit speziellen Komponenten<br />

arbeiten, die diesen extremen<br />

Einsatzbedingungen auch standhalten können.“<br />

Der Hintergrund: Die Wälzlager übernehmen<br />

in der Rüttelplatte die Lagerung<br />

der Unwuchtwelle, die auf einer Seite von<br />

einem Verbrennungsmotor angetrieben<br />

wird. Über die definierte Unwucht und<br />

Drehzahl wird eine umlaufende Kraft<br />

erzeugt, die die Maschine vibrieren lässt.<br />

Hochwertiger Ersatz für<br />

Zylinderrollenlager<br />

Die Rüttelplatten von Ammann lassen sich<br />

in drei Kategorien einteilen: vorwärtslaufende,<br />

reversierbare und vollhydrostatische/reversierbare<br />

Modelle. Im Bereich der vorwärtslaufenden<br />

Rüttelplatten, der APF-Serie, hat<br />

der Hersteller vor kurzem eine neue Generation<br />

eingeführt. Sie überzeugen nicht nur<br />

mit einer verbesserten Funktionalität; den<br />

gewissen Unterschied macht auch eine kleine,<br />

maßgeschneiderte Komponente: Die neuen<br />

APF-Modelle von Ammann sind nämlich<br />

durchweg mit anwenderspezifisch angepassten<br />

Rillen kugellagern von Findling<br />

Wälzlager ausgestattet. „Bislang hatten wir<br />

Zylinderrollenlager verbaut, die ihre Funktion<br />

zwar erfüllten, aber vergleichsweise<br />

teuer waren“, erklärt Hörster. „Dank der<br />

Zusammen arbeit mit Findling konnten wir<br />

22 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


diese Lager durch hochwertige, aber dennoch preiswertere Rillenkugellager<br />

ersetzen, die zudem geringere Reibungs- und Energieverluste<br />

besitzen und weniger Bauraum benötigen. Nicht zuletzt<br />

ließ sich mit den Sonderlösungen eine Wartungsfreiheit erreichen.“<br />

Ein Sonderlager für den extremen Einsatz<br />

Amman hatte zuvor schon mit Findling Wälzlager kooperiert –<br />

bislang jedoch vor allem in Sonderfällen, bei denen individuell<br />

gefertigte Speziallager in kleineren Stückzahlen benötigt wurden.<br />

Im Zuge der Konsolidierung der Lieferanten entschied man sich,<br />

erstmals auch bei einem größeren Projekt mit dem Karlsruher<br />

Wälzlager-Experten zusammenzuarbeiten. „Die technischen Anforderungen<br />

für die Wälz lager waren Drehzahlen von bis zu<br />

6 000 min -1 , Zentrifugalkräfte von bis zu 10 kN pro Lager, Betriebstemperaturen<br />

von bis zu 100 °C, vor allen Dingen jedoch extreme<br />

Vibrationsbelastungen“, erinnert sich Klaus Findling, Geschäftsführer<br />

der Findling Wälzlager GmbH. „Diese hohen Ansprüche<br />

kann nur ein individuell gefertigtes Sonderlager erfüllen.“<br />

„Bei Findling Wälzlager liegt ein Schwerpunkt auf der optimalen<br />

Wälzlagerauslegung“, erläutert Findling. „Bei einer<br />

Anwendungs beratung analysieren wir die Anforderungen der jeweiligen<br />

Applikation und schlagen auf Basis von Berechnungen<br />

und Computersimulationen passende Wälzlager vor.“ Grundlage<br />

dafür ist die Kategorisierung des Angebots nach dem ABEG-Prinzip:<br />

Die Klassifizierung der Wälzlager nach technischen und wirtschaftlichen<br />

Krite rien gewährleistet eine vollständige Transparenz<br />

bezüglich der Leistungsfähigkeit der Produkte. Die Besonderheit<br />

bei der angewendeten ABEG-Methode ist die Einteilung<br />

der Produkte in eine der vier Leistungsklassen: Premium, Supra,<br />

Eco und EasyRoll. Das ermöglicht umfassende und herstellerunabhängige<br />

Klassifizierung des welt weiten Angebots der Gleitund<br />

Wälzlagertechnik.<br />

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Die höchsten Tragzahlen weltweit<br />

Die perfekte Qualität aus dem eigenen Stahlwerk<br />

ist maßgebend für die Temperaturbeständigkeit<br />

bis 200 °C und die lange Lebensdauer<br />

bei hohen Belastungen.<br />

Hohe Leistungsklasse mit speziellen Anpassungen<br />

Für den Einsatz in den Rüttelmaschinen entschied man sich anhand<br />

der Berechnungen für Rillenkugellager der zweithöchsten<br />

Leistungsklasse Supra, die individuell an die Anforderungen von<br />

Ammann angepasst wurden: Findling entwickelte einen speziell<br />

geführten Messingkäfig, der vibrationsresistent ist, optimale<br />

Notlaufeigen schaften besitzt und besonders reibungsarm arbeitet.<br />

Letzteres hatte auch zur Konsequenz, dass die Gehäusetemperaturen<br />

sanken und die Ölschmierung auf Lebensdauer ausgelegt<br />

werden konnte – somit sind die Lager wartungsfrei.<br />

www.findling.com<br />

Innovationen,<br />

wie die kontrollierte<br />

Verschränkung und verschiedenste<br />

Käfigvarianten ermöglichen vielfältigste<br />

Anwendungen.<br />

Die Einteilung der Produkte in Leistungsklassen ermöglicht eine Klassifizierung<br />

des weltweiten Angebots der Gleit- und Wälzlagertechnik<br />

HANNOVER<br />

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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE I HYBRIDANTRIEB<br />

Untertage unterwegs<br />

mit zwei Energieträgern<br />

Hybrid-Antriebskonzepte für Minenfahrzeuge steigern Effizienz und Leistung<br />

Um den Abbau von Rohstoffen im Untertage-Bergbau zu optimieren,<br />

entwickelt Siemens neue Antriebskonzepte für Minenfahrzeuge:<br />

Hierbei ersetzt ein Hybridantrieb den Diesel-mechanischen Antrieb.<br />

Schwindende Mineralvorkommen und<br />

der damit notwendige Abbau in immer<br />

größeren Tiefen – der Untertagebergbau<br />

wird zunehmend anspruchsvoller. Vor<br />

allem, wenn Abbaumengen nicht nur stabil<br />

gehalten, sondern im Idealfall gesteigert<br />

werden sollen. Als Konsequenz grundsätzlich<br />

größere oder mehr <strong>Maschinen</strong> einzusetzen,<br />

wäre jedoch der falsche Weg. Denn<br />

„die Anzahl an Fahrzeugen pro Mine und<br />

die installierte Leistung von Dieselantrieben<br />

sind abhängig von der Minengröße<br />

sowie deren Kühlungs- und Belüftungssystem“,<br />

weiß Dr. Philipp Reupold, Leiter für<br />

Global Sales for <strong>Mobile</strong> Mining bei Siemens.<br />

Der Konzern verfolgt daher eine andere<br />

Strategie: Elektrifizierung in der Antriebstechnik<br />

von Minenfahrzeugen.<br />

Bewährte Komponenten<br />

Um die Produktivität von Minenfahrzeugen<br />

zu steigern, entwickeln Siemens-Ingenieure<br />

derzeit hoch effiziente elektrische Antriebssysteme<br />

für den Untertage-Bergbau. Alle hier<br />

zum Einsatz kommenden Komponenten, wie<br />

Stromrichter und elektrische <strong>Maschinen</strong>,<br />

sind bereits in zahlreichen Mining-Applikationen<br />

erfolgreich in Verwendung. Das neue<br />

Antriebssystem wird erstmals in einem Lastwagen<br />

verbaut, der bis zu 60 Tonnen laden<br />

kann. Dabei wird jedes der vier Räder von<br />

einem eigenen Motor angetrieben, wodurch<br />

sich Drehzahl und Zugkraft an jedem Rad<br />

unabhängig regeln lassen. Weitere Funktionen<br />

wie eine Schlupfregelung sind möglich.<br />

Erste Tests des Fahrzeugs laufen seit Mitte<br />

2017 in Australien – zunächst an der Oberfläche,<br />

dann unterirdisch.<br />

Schneller, leiser, emissionsärmer<br />

Die Vorteile von dieselelektrischen Antrieben<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Dieselmotoren sind vielfältig. Zum einen<br />

sind sie deutlich schneller, da die Hybrid-<br />

An triebe effizienter arbeiten. In der Folge<br />

fallen die Taktzeiten spürbar kürzer aus,<br />

was heißt, dass in der gleichen Zeit mehr<br />

Material transportiert werden kann. Zum<br />

anderen sind dieselelektrische Systeme<br />

sehr wartungsarm, was zu einer höheren<br />

Verfügbarkeit führt. Nach Schätzung der<br />

Siemens- Experten lassen sich die Ausgaben<br />

für Wartung und Services mit den neuen<br />

Antriebssystemen um bis zu 15 Prozent<br />

senken. Damit reduzieren sich auch die<br />

Kosten für den Mineralienabbau um circa<br />

zehn Prozent pro Tonne Mineralgestein.<br />

Eine geringere Geräusch- und Emissionsbelastung<br />

sowie Hitzeentwicklung, die<br />

Rückgewinnung von Bremsenergie für den<br />

Elektroantrieb und die sehr genau Regelbarkeit<br />

des Drehmoments runden die Vorzüge<br />

der Hybridantriebe ab.<br />

Weitere Entwicklung<br />

Im Moment liegt der Fokus der Ingenieure<br />

auf Lösungen für Lastfahrzeuge. Jedoch<br />

plane man laut Reupold bereits, das System<br />

auch bei Load Haul Dump Fahrzeugen<br />

(Haldenladefahrzeugen) anzuwenden. Sein<br />

Fazit: „Die Integration von dieselelektrischen<br />

Antrieben in Untertage-Bergbau-<br />

Equipment kann als erster Schritt in<br />

Richtung vollständiger Elektrifizierung des<br />

Untertage-Bergbaus gesehen werden.“<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia, Einklinker Siemens<br />

www.siemens.com/mining<br />

24 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

Gleitlager und Sinterbuchsen für<br />

unterschiedliche Einsatzbereiche<br />

Zum Komplettprogramm<br />

von Hecht Kugellager zählt<br />

ein großes Sortiment an<br />

Gleitlagern. Diesen in der<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

sowie in Baumaschinen<br />

oder Hebe- und<br />

Transportvorrichtungen<br />

gebräuchlichen Lagertyp<br />

liefert der Wälzlager-<br />

Spezialist in unterschiedlichen<br />

Abmessungen und Materialausführungen aus Bronze,<br />

Bimetall, Keramik, Faserverbund- oder Kunststoff. Für niedrige<br />

bis mittlere Tragzahlen eignen sich Lager aus speziellen selbstschmierenden<br />

Kunststoffen, die zudem korrosionsbeständig,<br />

leicht und schmutzunempfindlich sind. Verschleißarme Metall-<br />

Gleitlager bieten sich für raue Einsatzbedingungen an, da sie dank<br />

hoher Druckaufnahme und dauerbeständiger Schmierung auch<br />

hohe Belastungen und lange Standzeiten gut verkraften. Komplettiert<br />

wird das Angebotsspektrum durch gesinterte Lagerbuchsen,<br />

die vor allem in kleine Elektromotoren und zur Gleitbewegung in<br />

Linearlager integriert werden.<br />

www.hecht-hkw.de<br />

Stufe-V-zertifizierte Agrarmotoren<br />

frühzeitig erhältlich<br />

Die Agrarmotoren der<br />

Reihen 1000 bis 1500<br />

der Rolls-Royce-Marke<br />

MTU sollen ab Juni<br />

<strong>2018</strong> EU-Stufe-V-zertifiziert<br />

auf den Markt<br />

kommen, ein halbes<br />

Jahr vor dem Inkrafttreten<br />

der Emissionsrichtlinie. Die neuen Rußpartikel-<br />

Grenzwerte erfüllen sie durch innermotorische Weiterentwicklungen,<br />

ein SCR-System und einen zusätzlichen Dieselpartikelfilter.<br />

Für die Abgasnachbehandlung gibt es eine One-Box-SCR-<br />

Lösung. Die Leistung des Sechszylinder-Motors der Reihe 1000<br />

wurde im Vergleich zu den Stufe-IV-Motoren um 7 % auf 280 kW<br />

und das Drehmoment von 1 400 auf 1 550 Nm gesteigert. Die<br />

Leistung der Sechszylinder-Motoren der Reihen 1100 und 1500<br />

wurde um je 20 kW gesteigert, sodass sie nun einen Leistungsbereich<br />

von 240 bis 480 kW abdecken bei einem Drehmoment<br />

bis 3 100 Nm. Die neuen Motoren werden auch EPA Tier<br />

4-zertifiziert. Ein Emission Flex Package ermöglicht es, Motoren<br />

auch in Ländern zu betreiben, in denen andere Emissionsanforderungen<br />

gelten.<br />

www.rrpowersystems.com<br />

Landtechnik-Motor mit Zertifikat für EU-Stufe V<br />

Deutz hat für seinen Sechszylinder TTCD 7.8 das EU-Stufe-V-Zertifikat erhalten. Der Reihenmotor eignet sich<br />

mit seinem sehr kompakten Design und zwei Turboladern für schwere Traktoranwendungen. Die Gussölwanne<br />

für den tragenden Einbau fungiert dabei als Teil des Chassis. Der TTCD 7.8 bietet bis zu 1 565 Nm Drehmoment<br />

bei 1 500 min -1 . In Kombination mit seiner effektiven Abgasnachbehandlung ist er auf einen optimalen<br />

Wirkungsgrad des Gesamtsystems abgestimmt, um Kraftstoffverbrauch und Gesamtbetriebskosten zu<br />

minimieren. Beim Wechsel von EU-Stufe IV zu V entsteht kein zusätzlicher Bauraumbedarf für die Motoren,<br />

sodass keine Änderungen an bestehenden Geräten erforderlich sind. Der Hersteller hat bereits ein EU-Stufe-V-<br />

Zertifikat für die Motoren-Baureihen TTCD 6.1, TCD 3.6 und TCD 4.1 erhalten.<br />

www.deutz.com<br />

Seit 35 Jahren<br />

Bedien- und Steuergeräte<br />

I/O Module<br />

Steuerungen<br />

Tastaturen<br />

Applikationssoftware<br />

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dann setzen Sie auf Bedien- und Steuergeräte von Graf-Syteco!<br />

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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

Null Emission, 100 Prozent<br />

Leistung unter Tage<br />

Emissionsfreie Radlader überzeugen auf Tunnelbaustelle<br />

Bereits seit Januar 2017 ist ein<br />

Elektroradlader 5055e von Kramer<br />

auf der Karlsruher Tunnelbaustelle<br />

beim Bau eines U-Bahn-Tunnels im<br />

Einsatz, ein zweiter kam im April<br />

dazu. Das ausführende<br />

Bauunternehmen BeMo<br />

Tunnelling GmbH, das auch<br />

verschiedene <strong>Maschinen</strong> von<br />

Wacker Neuson wie den ebenfalls<br />

emissionsfreien Radlader WL20e<br />

auf der Baustelle im Einsatz hat,<br />

ist zufrieden.<br />

Seit über 50 Jahren ist das Unternehmen<br />

BeMo Tunnelling aus Innsbruck als Spezialist<br />

im Bereich Untertagebauwerk tätig.<br />

Das bedeutet über ein halbes Jahrhundert<br />

Erfahrung und Know-how. Beste Voraussetzungen<br />

für ein aktuelles Projekt des Unternehmens:<br />

Den Bau des Stadtbahntunnels<br />

in Karlsruhe. „Da wir unter Tage in einem<br />

geschlossenen Raum und unter Überdruck<br />

arbeiten, benötigen wir elektrisch betriebene<br />

Geräte, die emissionsfrei arbeiten“,<br />

erklärt Robert Schweitzer, <strong>Maschinen</strong>ingenieur<br />

bei BeMo Tunnelling. Gearbeitet wird<br />

in Karlsruhe in bis zu 16 m Tiefe und unter<br />

dem Grundwasserspiegel. Um zu verhindern,<br />

dass Grundwasser durch den Kiesboden<br />

in den Tunnel eindringt, wird dort<br />

ein Überdruck von bis zu 1,3 bar erzeugt.<br />

Dieselbetriebene <strong>Maschinen</strong> können aufgrund<br />

fehlender Belüftungsmöglichkeiten<br />

hier nicht eingesetzt werden.<br />

Nach seiner Fertigstellung wird der Karlsruher<br />

Stadtbahntunnel auf einer Gesamtlänge<br />

von über 2 km zahlreiche Haltstellen<br />

miteinander verbinden und den Verkehr an<br />

der Oberfläche deutlich entlasten. Bis es aber<br />

soweit ist, sind Bediener und Baumaschinen<br />

härtesten Bedingungen ausgesetzt: Hohe<br />

Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, Wasser<br />

und Schlamm verlangen ihnen einiges ab.<br />

„Der Elektroradlader von Kramer ist mittlerweile<br />

840 Betriebsstunden auf der Baustelle<br />

gelaufen und wir sind wirklich begeistert“,<br />

sagt Schweitzer. „Die Maschine ist leistungsstark<br />

und arbeitet einwandfrei. Dabei sind<br />

die Bedingungen hier im Tunnel alles andere<br />

als einfach.“ BeMo Tunneling nutzt neben<br />

den beiden Kramer <strong>Maschinen</strong> seit 2016<br />

einen Elektroradlader WL20e von Wacker<br />

Neuson für die Tunnelarbeiten, der zunächst<br />

gemietet und nun übernommen wurde.<br />

Der vollelektrische Kramer Radlader<br />

5055e mit einem Schaufelinhalt von<br />

0,65 m 3 ist seit Mitte 2016 auf dem Markt<br />

und der weltweit erste elektrische, allradgelenkte<br />

Rad lader in dieser Größenklasse.<br />

Neben der Emissionsfreiheit überzeugt er<br />

mit seinen Leistungsparametern, seiner<br />

Geländegängigkeit und geringen Service-<br />

kosten. Auch der Bedienkomfort entspricht<br />

dem konventionellen Modell. Dabei<br />

legt Kramer großen Wert auf die Abstimmung<br />

der Bauteile und Komponenten,<br />

um ein feinfühliges Fahren zu ermöglichen.<br />

Sowohl in der Maschine von Kramer<br />

als auch beim Wacker Neuson Elektroradlader<br />

WL20e werden zwei Elek tromotoren<br />

verbaut: Einer für die Arbeitshydraulik<br />

und einer für den Fahrantrieb. Je nach Einsatz<br />

des Radladers wird die Leistung des<br />

entsprechenden Motors abgefordert. So<br />

wird der Energieverbrauch möglichst geringgehalten.<br />

Der Elektromotor wird über<br />

in der Industrie bewährte Blei-Säure-Akkus<br />

betrieben.<br />

www.wackerneuson.de<br />

www.kramer.de<br />

Video<br />

Für mehr Informationen<br />

über<br />

den ersten<br />

vollelektrisch<br />

betriebenen<br />

Radlader 5055e<br />

mit Allradlenkung und den Radlader<br />

WL20e möchten wir Ihnen die beiden<br />

folgenden Videos nicht vorenthalten.<br />

http://bit.ly/Kramer5055e<br />

http://bit.ly/WL20e<br />

26 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

Reluktanzmotor mit erhöhter<br />

Leistung und Effizienz<br />

Bei gleicher Statorlänge wie die<br />

vier-polige Standardmotorreihe<br />

der Effizienzklasse IE2 erreichen<br />

die Synchron-Reluktanzmotoren<br />

BSR von Bonfiglioli die Effizienzklasse<br />

IE4 – oder mit IE2 bei<br />

gleichem Motorvolumen die<br />

doppelte Leistung. Dementsprechend<br />

bietet Bonfiglioli auch zwei Packages aus Motor und<br />

Umrichter an: Ein „High Efficiency“-Paket auf IE4-Standard und<br />

ein „High-Power-Density“-Paket mit voller Dynamik und<br />

hochpräziser Geschwindigkeit – bei sensorlosem Einsatz. Der<br />

Motor ist in sechs Baugrößen und Leistungsgrößen von 0,37 bis<br />

18,5 kW erhältlich. Beim „High Efficiency“-Paket auf IE4-Standard<br />

sorgt der Motor bei gleicher Baugröße in Verbindung mit<br />

optimierter Antriebssoftware für mehr Effizienz. Im „High-Power-<br />

Density“-Paket benötigen die Motoren bei gleicher Ausgangsleistung<br />

deutlich weniger Platz. Der Antrieb baut kürzer und<br />

inklusive Klemmenkasten auch nicht mehr so hoch – je nach<br />

Anwendung kann dies bis zu zwei Baugrößen ausmachen.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

Günstige und robuste Alternativen<br />

zu Diesel<br />

In Zeiten zunehmender Komplexität<br />

von Dieselmotoren und – trotz<br />

aufwendiger Abgasnachbehandlung<br />

– oftmals kritischer Bewertung<br />

bei z. B. Kommunen sucht mancher<br />

<strong>Maschinen</strong>hersteller nach alternativen<br />

Antrieben, die sich kostengünstig in<br />

bestehende Konzepte einfügen lassen.<br />

Für sie bietet Kubota einen Baukasten an, der neben Dieselmotoren<br />

auch Benzin-, Treibgas- oder Erdgasmotoren beinhaltet. Dabei<br />

bleiben die Aufhänge- bzw. Anschlusspunkte der verschiedenen<br />

Aggregate immer gleich. So lassen sich <strong>Maschinen</strong> gleicher<br />

Funktionalität mit Antrieben unterschiedlicher Kraftstoffarten<br />

ausrüsten. Die Benzinvarianten z. B. sind durch technische<br />

Eingriffe an den Motoren dem baugleichen Dieselmotor in<br />

Sachen Drehmoment und Leistung durchaus ebenbürtig. Einige<br />

Dieselmotoren verfügen z. B. über 4-Ventil-Technik, die Varianten<br />

mit Fremdzündung haben dagegen einen auf besonders gute<br />

Leistungs- und Drehmomententfaltung abgestimmten<br />

2-Ventil-Zylinderkopf.<br />

www.kubota-eu.com<br />

Metall raus, Kunststoff rein<br />

Kugelkalotten aus dem Hochleistungskunststoff Iglidur J von Igus können Steh- und Flanschlager aus<br />

Metall ersetzen, die extremen Schmutz- und Staub-Belastungen ausgesetzt sind. Die schmier- und<br />

wartungsfreie Lösung eignet sich z. B. für Baumaschinen oder Förderanlagen von Glas und Tonprodukten.<br />

Die schmalen Igubal-Kalotten aus Spritzguss können unkompliziert in vorhandene metallische<br />

Gehäuse eingesetzt werden. Ohne Schmiermittel kann kein Schmutz an den Lagerstellen anhaften, was<br />

den Verschleiß zusätzlich minimiert. Überdies weisen sie einen sehr geringen Reibwert im Trockenlauf<br />

auf. Der Werkstoff nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf, sodass die Kalotten auch im Außenbereich<br />

eingesetzt werden können. Da er auch chemikalienbeständig ist, können die Kalotten auch z. B. in der<br />

Agrartechnik eingesetzt werden. Sie kommen bereits in einem Biomassehacker in einem umgerüsteten<br />

Flanschlager an einem Förderband zum Einsatz – laut Hersteller seit über einem Jahr ohne Wartung.<br />

www.igus.de<br />

Paris<br />

23.–28. April <strong>2018</strong><br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 5A, Stand F011


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I TELEMATIK<br />

01<br />

02<br />

Mehr als nur Telematik<br />

Leistungsstarke und sichere Telematikeinheit für mobile Arbeitsmaschinen<br />

01 Das <strong>Mobile</strong><br />

Communication Gateway:<br />

Hohe Speicher- und<br />

Rechenkapazität, auch<br />

für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen<br />

02 Das <strong>Mobile</strong><br />

Tele matics Gateway<br />

mit integriertem Akku<br />

Die Telematikeinheiten von Liebherr vernetzen mobile Arbeitsmaschinen<br />

und ermöglichen deren Integration ins Internet der Dinge. Das neue<br />

Portfolio, welches seine Premiere auf der Agritechnica 2017 feierte,<br />

besteht aus den <strong>Mobile</strong> Communication Gateways und dem <strong>Mobile</strong><br />

Telematics Gateway.<br />

Dank ihrer großen Speicherkapazität<br />

können die Telematikeinheiten von<br />

Liebherr große Datenmengen sammeln.<br />

Dafür stehen bis zu 64 GB-Flash-Speicher<br />

zur Verfügung. Eine hohe Rechenleistung<br />

sowie bis zu 4 GB Arbeitsspeicher ermöglichen<br />

zudem eine direkte und lokale Verarbeitung<br />

der Daten auf dem Gerät, noch<br />

bevor diese weitergeleitet werden. Dadurch<br />

kann der OEM die Systemarchitektur der<br />

Maschine flexibler gestalten.<br />

Während sich herkömmliche Telematikprodukte<br />

auf Positionsbestimmung und<br />

Datentransfer beschränken, erlaubt das<br />

Liebherr-Portfolio auch die Umsetzung von<br />

prozessorientierten Applikationen. Basierend<br />

auf Linux bietet die offene, ready-tocode<br />

Softwareumgebung viel Freiraum für<br />

die Ideen des <strong>Maschinen</strong>herstellers.<br />

Funktionale Sicherheit und<br />

Datensicherheit<br />

Um sensible Daten vor unautorisiertem<br />

Fremdzugriff sowie Manipulation zuverlässig<br />

zu schützen, sind die Telematikeinheiten<br />

von Liebherr mit einer starken 256 Bit-Verschlüsselung<br />

ausgestattet. Das umfasst den<br />

Boot- und Updatemechanismus, die Kommunikation<br />

sowie das File-System.<br />

Die <strong>Mobile</strong> Communication Gateways<br />

sind mit Safety-Mechanismen nach aktuellen<br />

Standards, bspw. nach ISO 13849 und<br />

ISO 25119, ausgestattet. Dadurch eignen sie<br />

sich auch für sicherheitsrelevante Anwendungen<br />

bis Performance Level c.<br />

Koordination und Kommunikation<br />

Die hohe Rechenkapazität der Telematikeinheiten<br />

ermöglicht auch eine präzise<br />

Koordination von mehreren <strong>Maschinen</strong>. Dadurch<br />

kann z. B. eine elektronische Deichsel<br />

umgesetzt werden. Die schnelle Kommunikation<br />

erlaubt auch das sichere Bewegen<br />

von Lasten mit mehreren <strong>Maschinen</strong> gleichzeitig.<br />

Ebenso ist die Synchronisation der<br />

Maschine mit einer Drohne möglich.<br />

Das Telematik-Portfolio ist mit zahlreichen<br />

Kommunikationsschnittstellen ausge-<br />

stattet. Neben allen verfügbaren Mobilfunkstandards,<br />

stehen auch WLAN und Bluetooth<br />

zur Verfügung. Zusätzlich können die<br />

Telematikeinheiten über CAN, Ethernet<br />

oder RS232 Schnittstellen mit anderen<br />

Geräten verbunden werden. Dadurch ist<br />

eine schnelle Integration in die Maschine<br />

sowie eine einfache Vernetzung mit anderen<br />

Arbeitsmaschinen gewährleistet.<br />

Langfristig verfügbar<br />

Liebherr garantiert eine jahrelange Verfügbarkeit<br />

seiner Produkte, wodurch die<br />

Investitionen des <strong>Maschinen</strong>herstellers<br />

geschützt werden. Ein aktives Life-Cycle-<br />

Management gewährleistet die zyklische<br />

technologische Weiterentwicklung der<br />

Telematikeinheiten, damit die Kommunikationsinfrastruktur<br />

der Maschine stets<br />

aktuell bleibt – auch in Sachen Sicherheit.<br />

Form-Fit-Function sorgt für einen störungsfreien<br />

Hardwareaustausch.<br />

Bei der Entwicklung des neuen Telematik-Portfolios<br />

baute Liebherr auf seine<br />

langjährige und breite Felderfahrung mit<br />

mehreren zehntausenden aktiven Telematikeinheiten<br />

in Baumaschinen oder<br />

maritimen Kranen. Dank dieses Knowhows<br />

eignen sich die neuen Gateways auch<br />

ideal für anspruchsvolle Einsätze in der<br />

Landwirtschaft oder im Materialumschlag.<br />

www.liebherr.com/telematics<br />

28 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

Bedien- und Steuergeräte auch<br />

in Codesys programmierbar<br />

Die Bedien- und Steuergeräte<br />

der D1-Serie von<br />

Graf-Syteco sind auch in<br />

Codesys programmierbar.<br />

Sie bieten leistungsfähige<br />

Prozessoren, gut<br />

ablesbare Displaygrößen<br />

von 3,5 bis 7" und eine<br />

umfangreiche Schnittstellenausstattung.<br />

Die<br />

Bedienung erfolgt über<br />

taktile Tasten oder Touchtasten. Die Geräte lassen sich durch die<br />

Tastaturmodule der K-Serie ergänzen, sodass die Benutzerschnittstelle<br />

in der mobilen Maschine individuell konfiguriert werden<br />

kann. Alle Geräte erfüllen frontseitig Schutzart IP65 und haben<br />

eine e1-Zulassung. Neben der Programmierung in Codesys ist<br />

eine Programmierung in C oder mit der neuen Software GSVisu<br />

möglich. Zum Einsatz kommen sie in mobilen <strong>Maschinen</strong>, im<br />

Agrar-, Bau- und Kommunalbereich.<br />

www.graf-syteco.de<br />

<strong>Maschinen</strong>auslastung optimieren<br />

über die Cloud<br />

Die Rohstoffversorgung<br />

und Nachschubplanung<br />

für <strong>Maschinen</strong> kann mit<br />

Geräten überwacht<br />

werden, die untereinander<br />

und mit der Cloud<br />

verbunden sind. Dafür<br />

bietet Gefran<br />

Komponenten und<br />

Geräte mit Feldbuskonnektivität<br />

an. Dazu<br />

zählen etwa die fernsteuerbaren Automatisierungsplattformen<br />

der GCube-Reihe, sensoroffene Sicherheitsanzeigen,<br />

PID-Regler, Multifunktionsregler und Leistungssteller für den<br />

Ofenbau und Sensoren für die Kraft-, Dehnungs-, Druck-, Weg-,<br />

Winkel-, Neigungs- und Drehungsmessung, oder auch die<br />

vektorgesteuerten Frequenzumrichter mit DC-Bus-Stromversorgung<br />

wie die ADV 200-Geräte oder die Einspeise-/Rückspeiseeinheit<br />

der Serie AFE200.<br />

www.gefran.de<br />

Kundenspezifische Bediensysteme<br />

Griessbach hat eine Auswahl seiner kundenspezifischen Bediensysteme für den <strong>Maschinen</strong>bau,<br />

die Labor- und Medizintechnik, Land- und Baumaschinen sowie die Kommunaltechnik<br />

im Portfolio. Auf Basis eines umfangreichen Systembaukastens realisiert das<br />

Unternehmen maßgeschneiderte Bedienlösungen aus einer Hand. Ohne zeit- und kostenintensiven<br />

Entwicklungsaufwand entstehen individuell skalierbare Systeme, die von der<br />

Baugruppenbestückung einschließlich Leiterplattenverguss, der Hard- und Software über die<br />

Frontplatten- und Gehäusefertigung, den Foliendruck bis zur Displayintegration auf die<br />

jeweilige Anwendung zugeschnitten sind. Zum Programm zählen auch verschiedenste<br />

Eingabe- und Anzeigemodule mit vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten. Durch ein neues Produktdesign sind die als Standardbaugruppen<br />

erhältlichen CAN-Module noch montage- und bedienerfreundlicher geworden. Die Eingabegeräte sind nun auch mit<br />

zusätzlicher Ringausleuchtung, einer RGB-Tastenbeleuchtung und modularem Steckersystem verfügbar.<br />

www.griessbach.de<br />

effizient<br />

zuverlässig<br />

dicht<br />

Verschlussschrauben mit integrierter Formdichtung NBR oder FKM. Automatisch<br />

und kontrolliert montiert. Weltweit im Einsatz in Anwendungen der Mobilhydraulik<br />

und Antriebstechnik. Wir fertigen für Sie auf Lager.<br />

HN 8-WD | VERSCHLUSSSCHRAUBE<br />

Unsere Lösung zur<br />

Gehäuseabdichtung<br />

It’s our turn.<br />

heinrichs.de


STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I SCHALTPLAN<br />

Autor: Thomas Michels, Leiter Produktmanagement,<br />

Eplan Software &<br />

Service, Monheim am Rhein<br />

Halle 6, Stand H30<br />

Konstrukteure mit<br />

Schaltplansoftware entlasten<br />

Modularisierung der Elektrokonstruktion von mobilen Arbeitsmaschinen<br />

01 Um die Elektroinstallation<br />

zu vereinfachen,<br />

wurden Schnittstellen<br />

definiert, die jeweils für<br />

die mögliche Maximalbelegung<br />

ausgelegt sind<br />

02 Sämtliche Kabelbäume<br />

werden mit Eplan<br />

Harness proD geplant<br />

Die Eggersmann GmbH, Hersteller von mobilen Arbeitsmaschinen für die<br />

Recyclingtechnik, hat die Elektrokonstruktion der Fahrzeuge konsequent<br />

modularisiert. Der zentrale Schaltschrank wird durch ein effizientes<br />

modulares Kabelbaumkonzept ergänzt. Treibende „Tools“ für diese<br />

Umstellung sind die CAE-Lösungen Eplan Harness proD und Eplan Cogineer.<br />

marktführer für Umsetztechnik und hat<br />

bislang rd. 1 300 <strong>Maschinen</strong> gebaut, die in<br />

78 Ländern zum Einsatz kommen. 2012<br />

wurde BACKHUS Teil der Eggersmann<br />

Gruppe. Jens Brinkmann, Abteilungsleiter<br />

Elektrotechnik bei der Eggersmann GmbH:<br />

„Die Eggersmann Gruppe bietet mittlerweile<br />

als Full-Liner das komplette<br />

Programm der Recyclingtechnologie – bis<br />

hin zum Bau kompletter Kompostier- und<br />

Aufbereitungsanlagen.“<br />

Konsequente Modularisierung<br />

Elektrotechnik und Elektronik haben<br />

einen nicht zu unterschätzenden – und<br />

stetig wachsenden – Anteil an den<br />

Funktionali täten der BACKHUS-Umset-<br />

Wer seine Gartenabfälle kompostiert,<br />

der weiß: Ab und zu muss man zum<br />

Spaten greifen und den Kompost umschichten.<br />

Nur so ist gewährleistet, dass das<br />

Material gleichmäßig zerfällt und ein hochwertiges<br />

Substrat bildet. Bei großtechnischen<br />

Anlagen ist diese Aufgabe nochmals<br />

wichtiger. Erledigt wird sie von Umsetzern,<br />

die sich auf einem Raupenfahrwerk bewegen<br />

und die dreiecksförmige Miete mit einem<br />

Rotor als Werkzeug gut durchmischen, indem<br />

sie ganz buchstäblich das Unterste<br />

nach oben bewegen und umgekehrt.<br />

In diesem Nischensegment der mobilen<br />

Arbeitsmaschinen hat die Eggersmann<br />

GmbH mit Sitz in Wardenburg/Oldenburg<br />

unter der Marke BACKHUS eine sehr gute<br />

Marktposition. Das Unternehmen ist Weltzer.<br />

Zwei Beispiele: Bedient werden die<br />

Fahrzeuge über ein „virtuelles Cockpit“,<br />

das auch eine schnelle Diagnose erlaubt,<br />

wenn Unregelmäßigkeiten auftreten. Im<br />

Rotor der Maschine sind Sensoren u. a. für<br />

die Drehzahl und die Öltemperatur untergebracht.<br />

Sowohl in der Elektrokonstruktion,<br />

die mit Eplan Electric P8 erfolgt, als<br />

auch bei den <strong>Maschinen</strong> selbst ist die Anzahl<br />

der Optionen und Varianten hoch.<br />

Ziel von Jens Brinkmann war daher eine<br />

konsequente Modularisierung, die er<br />

zuerst bei der BACKHUS A-Serie in die<br />

Praxis umsetzte: „Wir haben für die elektrischen<br />

Kompo nenten jeder Funktionseinheit<br />

wie Rotor, Kabine, Hydrauliktank,<br />

Grundrahmen und Motoreinheit Module<br />

gebildet, die über Schnittstellen verbunden<br />

werden.“<br />

Die Elektroschaltpläne der einzelnen<br />

Module werden bei jedem Projekt zu einem<br />

zentralen Gesamtschaltplan zusammengeführt.<br />

Für den Hydraulikplan, der mit Eplan<br />

Fluid erstellt wird, gilt das gleiche. Um die<br />

Elektroinstallation zu vereinfachen, wurden<br />

werkzeuglos zu montierende Steckverbinder<br />

als Schnittstellen definiert, die jeweils<br />

30 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


SCHALTPLAN I STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />

01 02<br />

für die mögliche Maximalbelegung ausgelegt<br />

sind. Jens Brinkmann: „Die Arbeitsabläufe<br />

sind durch die Modularisierung<br />

optimiert worden. Module werden vorbereitet<br />

und fertig an die Maschine gebracht.<br />

Das verkürzt die Durchlaufzeiten am Montageplatz<br />

deutlich.“ Und wenn doch eine<br />

Frage entstehen sollte: Die Elektrokonstruktion<br />

mit Eplan wird bei Eggersmann automatisch<br />

zu einer internen Dokumentation<br />

aufbereitet, die als Visualisierung für die<br />

Fertigung und den Service genutzt wird.<br />

Der Schlüssel zur Effizienz<br />

Zugleich haben Jens Brinkmann und sein<br />

Team die Schaltplanstruktur von einer ortsorientierten<br />

Darstellung auf eine funktionsorientierte<br />

Darstellung umgestellt. Die Vorteile<br />

der konsequenten Modularisierung,<br />

Standardisierung und Strukturierung sind<br />

von den BACKHUS Kompostumsetzern auf<br />

weitere <strong>Maschinen</strong> der Eggersmann GmbH<br />

übertragen worden. So ist der Schaltschrank<br />

bei den Zerkleinerungsmaschinen<br />

und Separationsmaschinen bei Verwendung<br />

der gleichen Hardware eingesetzt<br />

worden. Die Modularisierung und Standardisierung<br />

setzt sich in der Infrastruktur der<br />

Elektrotechnik fort. Jens Brinkmann: „Der<br />

Hardwareaufbau der Schaltschränke ist für<br />

jede Maschine identisch. Die individuellen<br />

Funktionalitäten und Optionen der Umsetzer<br />

ergeben sich allein aus dem Kabelbaum<br />

im Inneren des Schaltschranks, der individuell<br />

gefertigt und über die Standardstecker<br />

angeschlossen wird.“<br />

Konstruiert werden die Kabelbäume<br />

mit Eplan Harness proD. Das 3D/2D-Software-Tool<br />

erstellt auf der Basis einer STEP-<br />

Datei der mechanischen Konstruktion (in<br />

diesem Fall aus Solidworks) den Kabelbaum<br />

und seinen Verlegeweg. Die Konfektionierung<br />

der Kabelbäume nach den<br />

Vorgaben von Eplan Harness proD übernimmt<br />

ein Dienstleister. Inzwischen ist<br />

Eggersmann dazu übergegangen, auch die<br />

Leitungen in den Schaltboxen nach diesem<br />

Prinzip zu konstruieren bzw. zu verlegen.<br />

Außerdem kommen nun steckbare Platinen<br />

zum Einsatz. Das vereinfacht ebenfalls<br />

die Elektromontage.<br />

Ein weiteres Hilfsmittel, um Zeit zu<br />

sparen, ist Eplan Cogineer – ein neues Tool<br />

für die automatische Stromlaufplangenerierung<br />

auf der Basis eines mechatronischen<br />

Regelwerkes. Das funktioniert ganz<br />

einfach: Auf einem Projektblatt klickt der<br />

Konstrukteur die Optionen an, die der<br />

Anwender gewählt hat – z. B. Kamera, elektrische<br />

Spiegelverstellung oder Bewässerungsmodul.<br />

Im Hintergrund entsteht<br />

dabei selbsttätig der Schaltplan.<br />

Zukünftig baureihenübergreifende<br />

Entwicklung<br />

Die bis hierher beschriebenen Maßnahmen<br />

der Modularisierung und Standardisierung<br />

hat die Eggersmann GmbH für die<br />

Umsetzer und für die Zerkleinerungsmaschinen<br />

schon umgesetzt. Das Unternehmen<br />

hat im nächsten Schritt elektrotechnische<br />

Gleichteile wie z. B. Schaltschränke<br />

oder Module definiert, die baureihenübergreifend<br />

genutzt werden. Jens Brinkmann:<br />

„Wir setzen ein und dieselbe Hardware in<br />

verschiedenen <strong>Maschinen</strong> wie Umsetzern,<br />

Shreddern und zukünftig auch bei Siebtrommeln<br />

ein. Die Unterschiede und Varianten<br />

ergeben sich dabei wiederum allein<br />

über den Kabelbaum.“<br />

Durch die Übergabe<br />

der Verantwortung<br />

für die Elektrokonstruktion<br />

an den<br />

Standort Wardenburg<br />

für weitere<br />

Marken und Produktgruppen<br />

der<br />

Eggersmann GmbH<br />

sind zusätzliche<br />

Aufgaben für die<br />

Elektrokonstruktion<br />

angefallen. Um diesen<br />

Mehraufwand<br />

leisten zu können,<br />

musste die Effizienz<br />

gesteigert werden.<br />

Dies hat man durch<br />

den Methodenwechsel und Standardisierungen<br />

erreicht. Den Anfang haben die<br />

mobilen Eggersmann-Zerkleinerungsmaschinen<br />

gemacht, es folgen die Trommelsiebmaschinen<br />

der Marke Terra Select. Mit<br />

den Eplan Werkzeugen für die modularisierte<br />

und standardisierte Elektrokonstruktion –<br />

insbesondere mit Eplan Harness proD und<br />

Eplan Cogineer – sind die Konstrukteure<br />

darauf bestens vorbereitet. „Durch die Einführung<br />

des Cogineers ist es uns ermöglicht<br />

worden, mit nur einem Makroprojekt zu<br />

arbeiten und Revisionen auch nur hier<br />

pflegen zu müssen. Vorher haben wir<br />

mehrere Basispläne für die verschiedenen<br />

<strong>Maschinen</strong> gehabt. Dadurch wird der Revisionsaufwand<br />

auf einen Bruchteil reduziert“,<br />

so Jens Brinkmann. Und – was das Produktdatenmanagement<br />

angeht – so ist Eggersmann<br />

ebenfalls mitten im Umstellungsprozess.<br />

Cideon, Schwestergesellschaft von<br />

Eplan, hat die PDM-Lösung Pro.File eingebracht,<br />

und diese wird gerade flächendeckend<br />

in der Unternehmensgruppe<br />

Eggersmann eingeführt. Konstruktion, Engineering<br />

und Produktdatenmanagement sind<br />

also bestens aufgestellt für die künftigen<br />

Herausforderungen der Reyclingtechnik.<br />

Bilder: Eggersmann GmbH<br />

www.eplan.de<br />

Ihr Partner für mobile Automation<br />

Jens Brinkmann empfiehlt:<br />

„Modularisierung, Standardisierung und Strukturierung<br />

der Weg zu mehr Effizienz und Produktivität.“<br />

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Unser Leistungsangebot:<br />

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<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 31<br />

BEB.indd 1 06.02.<strong>2018</strong> 11:27:49


Präzision durch<br />

Magnetostriktion<br />

Schaut man sich eine Landmaschine von vor einigen Jahren an, zum<br />

Beispiel einen Traktor oder einen Mähdrescher, und vergleicht diesen mit<br />

einer heutigen Maschine, kommt man schon mal leicht ins Stutzen. Im<br />

Unterschied zu früher sind die Landmaschinen von heute hochentwickelte<br />

Computer, die immer genauer, sicherer und verlässlicher arbeiten, um dem<br />

Nutzer ein Maximum an Ertrag zu liefern. Um dieses zu erzielen, ist die<br />

passende Sensorik in der Landmaschine entscheidend.<br />

Autor: André Beste, Leiter Technisches Marketing,<br />

MTS Sensor Technologie, Lüdenscheid<br />

Positionssensoren in der Landtechnik<br />

zylindern verbaut, da das System sehr präzise<br />

misst, ohne Verschleiß arbeitet und sehr<br />

robust gegenüber äußeren Einflüssen ist.<br />

Für jede Anwendung den<br />

passenden Sensor<br />

Die Sensoren der MH-Serie umfassen eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten und Schnittstellen,<br />

um in mobilen <strong>Maschinen</strong> eingebaut zu<br />

werden. Die Sensoren können vollständig in<br />

den Hydraulikzylinder integriert werden.<br />

Durch den im Hydraulikzylinder liegenden<br />

Einbauort sind sie hervorragend gegen Um-<br />

Die MH-Serie Sensoren der MTS Sensor<br />

Technologie GmbH wurden für den<br />

Gebrauch in der Mobilhydraulik entwickelt.<br />

Der Sensorenspezialist gilt als Pionier in<br />

diesem Bereich, da er sich als einer der ersten<br />

Hersteller mit der Integration von magnetostriktive<br />

Positionssensoren in Hydraulikzylindern<br />

auseinandersetzte. Heutzutage<br />

werden die Sensoren von vielen führenden<br />

<strong>Maschinen</strong>herstellern in deren Hydraulikwelteinflüsse<br />

sowie elektromagnetische<br />

Störungen geschützt und haben eine lange<br />

Lebensdauer. Die Sensoren lassen sich entweder<br />

von der Kopf- oder der Kolbenseite<br />

her montieren. Zusätzlich steht mit dem<br />

MH Threaded ein Sensor mit Gewinde für<br />

externe Installation zur Ver fügung, sowie mit<br />

dem Typ MB eine Version für den Einbau bei<br />

Gewindebuchsen im Hydraulikzylinder. In<br />

kleineren Hydraulikzylindern kann der Typ<br />

MS integriert werden, da dieser extra für<br />

kleinere Bohrungen entwickelt wurde.<br />

Die Safety Variante der Baureihe MH<br />

erfüllt die Anforderungen des Sicherheitsintegritätslevels<br />

2 (SIL 2) nach EN 61508 sowie<br />

die Voraussetzungen des Performancelevels<br />

der EN 13849-1. Dies ermöglicht den Einsatz<br />

der Sensoren auch für sicherheitsrelevante<br />

Funktionen an mobilen <strong>Maschinen</strong>.<br />

Eine andere Version der MH-Serie ist der<br />

flexible MH Sensor, welcher dem Nutzer<br />

durch ein innovatives, zweiteiliges Design<br />

ermöglicht, das flexible Sensorelement und<br />

die Elektronik im Servicefall auszutauschen,<br />

ohne den Hydraulikkreislauf zu öffnen oder<br />

zu unterbrechen. Somit lässt sich der Sensor<br />

auch im freien Feld pro blemlos warten, denn<br />

er wurde für den Einsatz in Hydraulikzylinder<br />

in sehr beengten Platzverhältnissen<br />

mobiler Anwendungen optimiert. Geschulte<br />

Techniker können die Sensorkomponenten<br />

entfernen und ersetzen. Benötigt wird dafür<br />

nur ein kleiner Arbeitsfreiraum von 200 mm,<br />

unabhängig von der Hublänge.<br />

Für maximale Sicherheit und eine hohe<br />

Verfügbarkeit bei mobilen Arbeitsmaschinen<br />

wurde der redundante Positionssensor<br />

Temposonics MT entwickelt. Der MT Sensor<br />

besitzt zwei eigenständige Sensorelemente,<br />

zwei unabhängige elektronische<br />

Baugruppen und zwei getrennte Ausgänge.<br />

Die Sensorelemente befinden sich in<br />

einem druckfesten Messstab aus Edelstahl,<br />

welcher für die direkte Hubmessung im<br />

Hydraulikzylinder geeignet ist. (Einen<br />

detaillierten Bericht können Sie in der Ausgabe<br />

06/2017 nachlesen).<br />

Die letzte Variante der MH Serie ist der<br />

Temposonics MXR Sensor. Dieser wurde<br />

extra entwickelt um bestehende Systeme<br />

auf- bzw. nachzurüsten oder für einen<br />

externen Anbau am Zylinder. Der aus korrosionsfestem<br />

Edelstahl bestehende Sensor<br />

lässt sich leicht an Hydraulikzylindern<br />

montieren. Er ist in zwei Versionen erhältlich:<br />

als MXRC- und als MXRS-Modell. Der<br />

MXRC kann bis zu vier unterschiedlichen<br />

Messlängen bis 250 mm messen und der<br />

MXRS misst Messlängen von 100 bis<br />

500 mm (in 50 mm Bestellschritten). Die<br />

MXR Sensoren verfügen über analoge oder<br />

digitale Schnittstellenoptionen.<br />

Einsatz für mehr Sicherheit<br />

Konzipiert um die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

von mobilen <strong>Maschinen</strong> zu erhöhen,<br />

32 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


SENSORIK<br />

werden die MH-Serie Sensoren z. B. in<br />

Federungszylindern von Landmaschinen<br />

oder Anhängern eingesetzt, um diese in<br />

schwierigem Gelände in Balance zu halten.<br />

Ein weiteres Beispiel ist ihr Einsatz in Hydraulikzylindern<br />

bei Frontladern von Traktoren,<br />

um Arbeitsabläufe zu steuern und zu<br />

automatisieren, und um sicherheitsrelevante<br />

Funktionen wie ein Überladen oder<br />

ein Umkippen der Maschine zu verhindern.<br />

Ein anderer Anwendungsbereich ist die<br />

Einstellung und Steuerung von Mähwerken.<br />

Dank der Sensoren lässt sich dieses<br />

unabhängig von Landfahrzeug sowie<br />

Untergrund so positionieren, dass an Hängen<br />

oder in schwerem Gelände präzise geerntet<br />

werden kann.<br />

Enges Zusammenspiel<br />

der Beteiligten<br />

Neben den oben genannten Sensoreinsatzmöglichkeiten<br />

werden ferner Daten, welche<br />

die MH-Serie Sensoren liefern, immer<br />

wichtiger. Durch das kontinuierlich enger<br />

werdende Zusammenspiel von Hydraulik,<br />

Sensorik und Steuerungseinheit an mobilhydraulischen<br />

Komponenten der Maschi-<br />

nen wird die Arbeit für Anwender und<br />

<strong>Maschinen</strong>führer weiter vereinfacht. Die<br />

Sensorik arbeitet immer präziser und<br />

<strong>Maschinen</strong>- wie Betriebsdaten werden vermehrt<br />

erfasst und gespeichert. So dient die<br />

Auswertung dieser Daten u. a. dem Condition<br />

Monitoring und der Predictive Maintenance,<br />

auf dessen Basis dann Lastzustände<br />

und Service wie Wartung präziser geplant<br />

und somit <strong>Maschinen</strong>effizienz, -verfügbarkeit<br />

und -sicherheit weiter gesteigert<br />

werden können.<br />

www.mtssensors.com<br />

Funktionsweise des Messprinzips<br />

Jeder der robusten Positionssensoren besteht aus einem ferromagnetischen<br />

Wellenleiter, einem Positionsmagneten, einem Torsions-Impulswandler einer und<br />

Sensorelektronik zur Signalaufbereitung. Der Magnet, der am bewegten <strong>Maschinen</strong>teil<br />

befestigt ist, erzeugt an seiner jeweiligen Position ein Magnetfeld auf dem<br />

Wellen leiter. Zur Positionsbestimmung wird ein kurzer Stromimpuls in den Wellenleiter<br />

geleitet, welcher ein radiales Magnetfeld erzeugt. Die kurzzeitige Interaktion<br />

beider Magnetfelder löst einen Torsionsimpuls aus, der den Wellenleiter entlang<br />

läuft. Wenn die Ultraschallwelle das Ende des Wellenleiters erreicht, wird sie in ein<br />

elek trisches Signal umgewandelt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Welle<br />

ausbreitet, ist bekannt. Daher lässt sich anhand der Zeit, die zwischen dem Auslösen<br />

des Stromimpulses und dem Empfang des Rücksignals vergeht, eine exakte, lineare<br />

Positions messung bestimmen. So entsteht ein zuverlässiges Positionsmesssystem<br />

mit hoher Genauigkeit und Wiederholbarkeit.<br />

01 (v. l. n. r.) Der MH Sensor zur Zylinderintegration,<br />

der MS Sensor für kleine<br />

Anwendungen und der robuste MT Sensor<br />

mit zwei eigenständigen Sensorelementen<br />

02 Der MB Sensor ist ideal bei internen<br />

Einschraubgewinden im Zylinder wohingegen<br />

der MH Threaded für externe Einschraubgewinde<br />

geeignet ist<br />

03 Der Flexible MH Sensor, welcher durch<br />

das flexible Sensorelement einfach und auch<br />

bei wenig Raum zu installieren ist<br />

04 Der MXR Sensor ist ideal wenn man<br />

eine Anwendung nachrüsten möchte<br />

05 Integration des MH Sensors in einen<br />

mobilen Zylinder<br />

01 02<br />

03 04<br />

05<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 33


SENSORIK<br />

Die Digitalisierung der<br />

Abfallwirtschaft nimmt Fahrt auf<br />

Automatisierte Containerladung entlastet Fahrer und Stadtverkehr<br />

Im Alltag haben Fahrer von Abfallsammelfahrzeugen mit diversen<br />

Herausforderungen wie Falschparkern, enge Straßen, genervte<br />

Autofahrer, Hitze, Kälte und Gewitter zu kämpfen. Das geht auch anders.<br />

Der smarte Dienstwagen für die Abfallentsorgung im norditalienischen<br />

Asti entlastet sowohl die Fahrer als auch den Stadtverkehr. Zudem werden<br />

die Kosten beim Betreiber reduziert.<br />

Durch die Integration von Sensoren und<br />

Sensorsystemen in Sonder- und Kommunalfahrzeuge<br />

entstehen intelligente und<br />

alltagstaugliche Lösungen, die den Wünschen<br />

nach höherem Durchsatz bei gleichzeitig<br />

niedrigeren Prozesskosten gerecht<br />

werden. Die für die Abfallwirtschaft und<br />

Stadtreinigung in Asti zuständige Asti Servizi<br />

Pubblici SPA, Asp, setzt zur Abholung<br />

von Siedlungsabfall in einem Pilotprojekt<br />

das 2Side-System ein. Dieses besteht aus<br />

einem Abfallsammelfahrzeug mit Roboterarm<br />

sowie automatischer Greifarmtechnik<br />

und passenden Abfallcontainern mit Kingshover-Einhakmethode.<br />

Die Komplett lösung<br />

ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen<br />

dem italienischen Unternehmen<br />

Ecologia Soluzione Ambiente (ESA) und<br />

dem spanischen Hersteller von Abfallcontainern,<br />

Contenur, S.L. Für die optimale<br />

automatische Positionierung des Greifarms<br />

sorgen Sensoren der Firma Sick.<br />

„Wir haben ein Fahrzeug entwickelt, das<br />

Abfallcontainer von beiden Straßenseiten<br />

automatisch aufnehmen und ins Sammelfahrzeug<br />

entleeren kann. Dazu muss der<br />

Fahrer das Fahrzeug nicht verlassen und<br />

kann den Vorgang ohne weiteres Personal<br />

durchführen“, erklärt Giovanni Bertozzi,<br />

Projektmanager Ecologia Soluzione Ambiente<br />

(ESA).<br />

Der Entsorgungsvorgang<br />

Der Fahrer fährt auf seiner Route an die<br />

Müllgefäße heran, dabei signalisiert ein<br />

Distanzsensor den Abstand des Fahrzeugs<br />

zum Container. Per Joystick wird der<br />

Leerungsprozess gestartet. Der Drehgreifarm<br />

bewegt sich zu der Straßenseite, auf der die<br />

Behälter stehen. Er neigt sich automatisch<br />

auf die richtige Greifposition, hebt den Container<br />

über das Fahrzeug und löst dann die<br />

Öffnung der Bodenklappe aus. Anschließend<br />

setzt der Greifarm den geleerten Behälter<br />

zurück an seine Position und das Abfallsammelfahrzeug<br />

fährt weiter. Der ganze<br />

Prozess dauert maximal 80 Sekunden.<br />

Alle Arbeitsfunktionen inklusive der Sensordaten<br />

werden in einer Zentralsteuerung<br />

Autor: Mirco Dibenedetto, Produktmanager<br />

Motion Control Sensors, SICK Italien


SENSORIK<br />

01 02<br />

03<br />

verarbeitet. Die in der Pilotphase weiter<br />

optimierte Software sorgt für die präzise und<br />

schnelle Steuerung der komplexen Funktionen.<br />

Sensoren mit CANopen-Schnittstelle<br />

liefern die dazu notwendigen Daten.<br />

Exaktes Positionieren dank<br />

präziser Messdaten<br />

„Ein besonderes Merkmal unseres Systems<br />

ist die Geschwindigkeit. Dafür benötigen wir<br />

präzise Messdaten der Sensoren“, beschreibt<br />

Bertozzi die Anforderungen. „Im 2Side-<br />

System setzen wir Distanzsensoren ein, die<br />

die Entfernung zwischen Fahrzeug und<br />

Container exakt detektieren. Das ist die<br />

Basisinformation für Neigungssensor, Absolut-Encoder<br />

und Seilzug-Encoder, die die<br />

dazu passenden Sensorwerte für die Neigung<br />

des teleskopisch ausfahrbaren Auslegers und<br />

die Ausfahrstrecke des Greifers liefern.“<br />

Zur automatisierten Leerung der Abfallcontainer<br />

muss die Distanz zwischen Fahrzeug<br />

und Container sowie die genaue Position<br />

des Greifarms erfasst werden. Auf Basis<br />

der patentierten und weiter verbesserten<br />

HDDM-Lichtlaufzeittechnologie messen die<br />

eingesetzten Distanzsensoren der Produktfamilie<br />

Dx50-2 präzise und zuverlässig: bis<br />

zu 10 m auf Schwarz und bis zu 30 m auf<br />

Weiß. Dx50-2 verfügen über ein intuitives<br />

Display, das bedeutet Zeitersparnis bei Installation<br />

und Inbetriebnahme. Die hohe<br />

Ausgaberate der Sensoren liefert bis zu<br />

3 000 Distanzwerte pro Sekunde. Dx50-2<br />

sind robust, temperaturbeständig und lassen<br />

sich auch in rauer Umgebung einsetzen.<br />

Geschwindigkeit, Reichweite und Reproduzierbarkeit<br />

sind zudem flexibel einstellbar.<br />

Der eindimensional arbeitende Neigungssensor<br />

TMS61 von Sick stellt die<br />

Information über die gewünschte oder<br />

geforderte Neigung des teleskopisch<br />

ausfahrbaren Auslegers mit Greifarm bereit.<br />

Sein Messbereich von 360° und der frei einstellbare<br />

Nullpunkt erlauben einen flexiblen<br />

Einsatz des Sensors in verschiedenen<br />

Einbausituationen. Auch bietet der TMS61<br />

in seinem kleinen, robusten Kunststoffgehäuse<br />

eine sehr gute Auflösung und<br />

Genauigkeit über den gesamten Messbereich.<br />

Auch bei unterschiedlichsten<br />

Umgebungsbedingungen. Über die CANopen-Schnittstelle<br />

lassen sich zudem viele<br />

Ge räteparameter anpassen.<br />

Im 2Side-System ermittelt der kompakte<br />

Absolut-Encoder AHS/AHM36<br />

CANopen die Drehbewegung am Greifarm.<br />

Durch den drehbaren Stecker und<br />

die verschiedenen Montagemöglichkeiten<br />

passen die Absolut-Encoder AHS/AHM36<br />

CANopen in nahezu jede Applikation.<br />

Encoderparameter wie die Auflösung oder<br />

die Zählrichtung sowie die Ausgabe von<br />

Diagnosedaten können im CANopen-Netzwerk<br />

oder über das Handheld Programming<br />

Tool PGT-12-Pro angepasst werden.<br />

Der große Betriebstemperaturbereich von<br />

– 40 bis + 85 °C und die Schutzart bis IP67<br />

erlauben den Einsatz dieser Encoder auch<br />

in rauen Umgebungsbedingungen.<br />

Der robuste und schlanke Seilzug-Encoder<br />

EcoLine erfasst zudem die Ausfahrstrecke<br />

des Greifarms zuverlässig dank hoher<br />

Wiederholpräzision. Die Produktfamilie<br />

EcoLine ist mit ihrer schlanken Bauform für<br />

beengte Platzverhältnisse ausgelegt. Ihre<br />

Modularität ermöglicht eine große Auswahl<br />

an Messlängen, Schnittstellen und Encodern.<br />

Die in die Trommel integrierte Feder<br />

und die kupplungsfreie Adaption gewährleisten<br />

eine hohe Präzision und Stabilität.<br />

Die spezielle Austrittsdüse schützt das<br />

Messseil vor Vibrationsschäden.<br />

Mithilfe der erfassten Sensorwerte kann nun<br />

der Greifarm exakt positioniert werden.<br />

Zeitgemäße Abfallentsorgung<br />

Ein Monitor in der Fahrerkabine visualisiert<br />

über eine externe Kamera und Anzeige der<br />

Prozessdaten den Vorgang. Das Display<br />

zeigt den Betriebszustand des Systems an<br />

und wo gegebenenfalls Korrekturen seitens<br />

des Fahrers notwendig sind. Er kann eingreifen<br />

oder den Prozess stoppen, wenn<br />

bspw. Fußgänger zu nah an den Bereich des<br />

Greifers kommen.<br />

Der Fahrer muss für die Containerleerung<br />

das Fahrzeug nun nicht mehr<br />

verlassen. Auch ist es für den Fahrer angenehm,<br />

dass er so den Stadtverkehr kaum<br />

belastet. Das Komplettsystem 2Side-System<br />

ist ein Beispiel für zeitgemäße Abfallentsorgung.<br />

Mit seinen ästhetisch ansprechenden<br />

Containern fügt es sich in jede städtische<br />

Um gebung ein und bietet eine wirtschaftliche<br />

und zeitsparende Alternative zur klassischen<br />

Müllabfuhr. Da die Fahrzeuge im<br />

Ein-Mann-Betrieb genutzt werden, muss<br />

die Technik den Fahrer bestmöglich bei<br />

seiner Arbeit unterstützen. Dabei helfen<br />

Sensoren von Sick.<br />

www.sick.de<br />

01 Der Distanzsensor DT50-2 stellt die<br />

Basisinformationen bereit<br />

02 Der schlanke Seilzug-Encoder EcoLine<br />

erfasst die Ausfahrstrecke des Greifarms<br />

zuverlässig<br />

03 Ein Monitor in der Fahrerkabine<br />

visualisiert den Vorgang<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 35


Beobachtungen zur<br />

Agritechnica 2017<br />

Neuheiten der Messe bezüglich Prozesstechnik,<br />

Assistenz- und Managementsystemen<br />

Unter dem Motto „Green Future – Smart Technology“, eröffnete DLG<br />

Präsident Carl-Albrecht Bartmer die Agritechnica 2017. Mehr als 2 800<br />

Aussteller zeigten auf der Weltleitmesse für Agrartechnik innovative<br />

Lösungen zur Ernährung der weiter wachsenden Weltbevölkerung. Durch<br />

den Einsatz neuester, intelligenter Technologien und Verfahren lasse sich<br />

dieses Ziel bei gleichzeitigem Schutz von Umwelt und Natur erreichen, so<br />

Bartmer in seiner Ansprache.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Jan Schattenberg, M.Sc. Johannes Bührke, M.Sc. Florian Schramm, Dipl.-Ing. Tobias<br />

Blume, M.Sc. Julian Schmiemann, M.Sc. Ilja Stasewitsch, M.Sc. Sebastian Steinhaus, M.Sc. Lennart Trösken<br />

und M.Sc. Steffen Schwich sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für mobile <strong>Maschinen</strong> und<br />

Nutzfahrzeuge (IMN) der Technischen Universität Braunschweig;<br />

Institutsleiter: Prof. Dr. Ludger Frerichs<br />

Die Ausstellerbefragung des VDMA Fachverbandes<br />

Landtechnik im Rahmen der<br />

Messe zeigte die positive Stimmung der<br />

Agrartechnikindustrie. Laut dem Geschäftsführer<br />

Dr. Bernd Scherer werde Westeuropa<br />

als derzeitiger Spitzenreiter der globalen<br />

Landtechnikmärkte angesehen. Auch der<br />

Markt in Osteuropa werde ähnlich positiv<br />

eingeschätzt, wobei die Hersteller hier im<br />

nächsten Jahr zusätzlich mit einer vielversprechenden<br />

Marktentwicklung rechnen.<br />

Auch der europäische Herstellerverband<br />

der Landtechnik CEMA bestätigt diese<br />

positive Stimmung. Laut CEMA Business-<br />

Barometer befindet sich der Geschäftsklimaindex<br />

CBI (Business Climate Index)<br />

auf dem Höchstniveau seit 2012.<br />

Bodenbearbeitung und<br />

Bestellung<br />

Geräte zur Bodenbearbeitung und Bestellung<br />

gehören zu den ältesten <strong>Maschinen</strong><br />

der Landtechnik. Umso bemerkenswerter<br />

sind nun zwei Neuvorstellungen die beweisen,<br />

wie „smart“ diese klassischen <strong>Maschinen</strong><br />

heutzutage sein können.<br />

Kuhn stellte mit Smart Ploughing einen<br />

GPS-gestützten Pflug vor, der ein präzises<br />

und automatisches Ausheben und Einset-<br />

36 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


NACHLESE ZUR AGRITECHNICA 2017<br />

zen jedes einzelnen Pflugkörpers am<br />

Vorgewende ermöglicht. Der Pflug ist in<br />

der Lage eine gerade Kante der gepflügten<br />

Fläche am Vorgewende zu erzeugen. Dies<br />

reduziert die nötigen Überfahrten zur<br />

Fertigstellung des Vorgewendes. Die zweifache<br />

Wendung des Bodens im Übergangsbereich,<br />

die bei konventionellen Pflügen<br />

bereits eingearbeitete Ernterückstände<br />

wieder an die Oberfläche holt, wird ebenfalls<br />

vermieden.<br />

Für ein optimales Arbeitsergebnis und<br />

eine Entlastung des Fahrers stellte Pöttinger<br />

die kameragestützte Saatbettbereitung vor.<br />

In einer mechanischen Säkombination ermittelt<br />

eine 3D-Stereokamera die Rauheit<br />

der Bodenoberfläche. Bei einer Abweichung<br />

des Sollwerts regelt das System<br />

eigenständig die Vorfahrtsgeschwindigkeit<br />

und die Zapfwellendrehzahl über eine<br />

ISOBUS TIM (Tractor Implement Management)-Anwendung.<br />

Das bereits erfolgreich<br />

getestete System verarbeitet auf einer<br />

Fläche von ca. 0,3 m² über 300 000 Messpunkte<br />

mit einer Frequenz von 3 Hz.<br />

01<br />

Halmguternte<br />

Im Bereich der Halmguternte wurden Innovationen<br />

für die Fahrerentlastung bei der<br />

Maisernte und des Tierschutzes während der<br />

Grasernte vorgestellt. Außerdem wurde ein<br />

neuer Ansatz in der Grassilageproduktion<br />

durch einen neu entwickelten <strong>Maschinen</strong>typ<br />

präsentiert.<br />

Das Pöttinger Sensosafe ist das weltweit<br />

erste automatisierte Tiererkennungssystem<br />

zum Schutz von Wildtieren in der Mähsaison.<br />

Eine Leiste mit speziell entwickelten,<br />

optischen Infrarotsensoren vor dem<br />

Mähwerk detektiert zuverlässig Wildtiere.<br />

Das System benötigt lediglich 50 ms für die<br />

Erkennung und weitere 250 ms für das<br />

Anheben des Gerätes mittels zusätzlicher<br />

Hydraulikspeicher. Für die Anpassung an<br />

die Fahrgeschwindigkeit kann die Sensorleiste<br />

entsprechend weit vor dem Mähwerk<br />

montiert werden.<br />

Fliegl stellt mit dem Büffel einen neuen<br />

Ansatz zum Aufnehmen und Überladen<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 „Smart Ploughing“ ermöglicht das<br />

präzise, automatische Ausheben und<br />

Einsetzen jedes einzelnen Pflugkörpers exakt<br />

an der gleichen Stelle am Vorgewende<br />

02 Die kameragestützte Saatbettbereitung<br />

ermöglicht eine konstante, immer dem<br />

Bodenzustand entsprechende Saatbettbereitung<br />

und Saatguteinbettung<br />

03 Der direkt am Mähwerk angebrachte<br />

optische Infrarot-Sensor Sensosafe erkennt<br />

Rehkitze, die vor dem Mähwerk im Gras<br />

verborgen liegen und für den Fahrer nicht<br />

sichtbar sind<br />

04 Eine gute Rundumsicht mit bis zu 70 cm<br />

mehr Höhe gewährleistet die Kabine LiftCab<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 37


NACHLESE ZUR AGRITECHNICA 2017<br />

05 06<br />

Es gingen 15 Anmeldungen zum Innovation<br />

Award in der Kategorie Mähdruschtechnik<br />

ein. Eine Gold- und zwei Silbermedaillen<br />

für Neuerungen bei automatisierten selbstfahrenden<br />

Mähdreschern zeigen das Streben<br />

der Hersteller nach Hightech-Lösungen<br />

in diesem Produktsegment.<br />

Die Firma Claas stellte die Automatisierung<br />

der Dreschwerkseinstellungen<br />

in Lexion Hybrid- und Schüttler-Mähdreschern<br />

unter dem Begriff Cemos Auto<br />

Threshing vor. Nach der schon bekannten<br />

Automatisierung der Abscheidung und der<br />

Reinigung, ist der Mähdrescher nun in der<br />

Lage, alle drei Funktionsaggregate zum<br />

Dreschen, Abscheiden und Reinigen und<br />

damit den vollständigen Prozess hinsichtvon<br />

Halmgütern in Schwadablage vor. Der<br />

Büffel übernimmt das Schneiden des<br />

Halmgutes mithilfe von Komponenten aus<br />

dem Ladewagen, wie der Pickup und dem<br />

Schneidrotor. Besonderheit dieser Maschine<br />

ist der Zwischenbunker und das<br />

Überladeband, wodurch bei der Grassilage<br />

auf Ladewagen verzichtet werden<br />

und somit der Gewichtsvorteil reiner<br />

Transportwagen ausgespielt wird. Der<br />

Zwischenbunker erlaubt eine, zeitlich begrenzte,<br />

kontinuierliche Weiterfahrt. Die<br />

Standsicherheit wird durch die Verbreiterung<br />

der Spur erhöht.<br />

Für Silagezwecke angebauter Mais<br />

erreicht durch neue Sorten Wuchshöhen<br />

von bis zu 4 m. Dies stellt vor allem die Fahrer<br />

der Feldhäcksler vor eine große Herausforderung.<br />

Der Fahrer sieht nur eine sich<br />

schnell bewegende Wand aus Maispflanzen.<br />

Krone hat dazu die höhenverstellbare<br />

Kabine LiftCab entwickelt, die sich um<br />

70 cm in der Höhe verstellen lässt. Damit<br />

erhöht sich der Sichtbereich des Fahrers,<br />

der nun über die Maispflanzen hinweg<br />

sehen kann. Bei Einsätzen in der Nacht bewirkt<br />

die erhöhte Position eine geringere<br />

Blendung des Fahrers durch die reflektierenden<br />

Maispflanzen.<br />

Pflanzenschutz<br />

Auch zum Thema Pflanzenschutz gab es<br />

sehr innovative und prämierte Neuentwicklungen.<br />

Darunter befinden sich Lösungen<br />

zur Steigerung der Applikationsgenauigkeit,<br />

eine neuartige mechanische Schädlingsbekämpfung,<br />

sowie mehrere automatisierte<br />

Produkte zur mechanischen Unkrautbekämpfung<br />

in Reihenkulturen.<br />

Im Bereich des mechanischen Pflanzenschutzes<br />

in Reihenkulturen gab es zwei<br />

prämierte Neuerungen zu sehen. Dabei<br />

handelt es sich um Assistenzsysteme, die<br />

primär für eine exakte Führung von Hackmaschinen<br />

in den Reihenzwischenräumen<br />

sorgen und eine Verletzung der Kulturpflanzen<br />

vermeiden.<br />

Eines der Assistenzsysteme basiert auf<br />

der von Claas E-Systems entwickelten<br />

Stereokamera CultiCam. Die zugehörige<br />

Software verarbeitet die Bilddaten sowohl<br />

hinsichtlich Farbunterschieden (Pflanze-<br />

Boden) als auch hinsichtlich unterschiedlicher<br />

Entfernungen (z. B. Pflanzenhöhe).<br />

Damit können Pflanzen erkannt und die<br />

Orientierung der Reihen bestimmt werden.<br />

Zur Positionierung der Hackmaschine muss<br />

diese über einen hydraulisch verstellbaren<br />

Seitenhub verfügen.<br />

Das System AutoTrac Implement<br />

Guidance von John Deere nutzt zur Korrektur<br />

der Position des Anbaugerätes die<br />

hydraulischen Unterlenkerstreben. Zur<br />

Erkennung der Pflanzenreihen wird eine<br />

Kombination aus Bildsensor und RTK-<br />

Empfänger auf der Maschine genutzt. Die<br />

Erkennung der Reihen geschieht anhand<br />

von farblichen Merkmalen (Pflanze-Boden).<br />

Bei Unkrautbefall oder in einem lückenhaften<br />

Bestand kann das System zusätzlich über<br />

das RTK-System geregelt werden.<br />

Druschtechnik<br />

lich Durchsatz oder Kornqualität eigenständig<br />

einzuregeln. Die Automaten werten eine<br />

Vielzahl von Sensoren (u. a. die Grain<br />

Quality Camera) aus und agieren anhand<br />

von ermittelten Regressions modellen. Diese<br />

Neuheit wurde von der DLG mit einer Goldmedaille<br />

belohnt.<br />

New Holland zeigte ein, für die Mähdrescher<br />

der CR Revelation Baureihe<br />

ent wickeltes, proaktiv vorausschauendes<br />

Automatisierungssystem. Das selbstlernende<br />

System reagiert frühzeitig auf Bestandsänderungen<br />

oder Änderung der<br />

Bodenneigung und passt die Einstellmöglichkeiten<br />

der Rotoren und der Reinigung<br />

selbständig an. Neben einer Reihe anderer<br />

Sensoren ist der Mähdrescher mit einer<br />

neuartigen Messeinrichtung zur Ermittlung<br />

der Siebkastenbeladung ausgestattet.<br />

Durch Erfassung der Luftdruckdifferenz<br />

am Obersieb werden die Reinigungsparameter,<br />

Sieböffnung und Gebläsedrehzahl<br />

auto matisch eingestellt, um die Reinigungsleistung<br />

zu optimieren.<br />

05 Dank einer hochspezialisierten Kamera<br />

erkennt das Assistenzsystem die Pflanzenreihen<br />

nahezu perfekt. Abweichungen und<br />

Ungenauigkeiten werden automatisch am<br />

Hackgerät ausgeglichen<br />

06 Die traktorintegrierte Anbaugeräte-<br />

Lenkung AutoTrac Implement Guidance<br />

steuert Hackmaschinen und Traktoren mit<br />

einem kombinierten Kamera- und<br />

GPS-Lenksystem<br />

07 Das Assistenzsystem Cemos Auto<br />

Threshing regelt vollautomatisch den<br />

Dreschkorbabstand und die Dreschtrommeldrehzahl<br />

von Tangentialdreschwerken und<br />

passt sich dabei dynamisch an die jeweiligen<br />

Druschbedingungen an<br />

08 Der batterieelektrische Traktor Fendt<br />

e100 Vario kann bei üblicher Nutzung einen<br />

vollen Arbeitstag ohne Nachladen eingesetzt<br />

werden<br />

38 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


Bei AGCO sorgte der von Grund auf neu<br />

entwickelte Mähdrescher IDEAL für großes<br />

Aufsehen. Nicht nur die Rotoren, mit einer<br />

Länge von 4,84 m, das Korntankvolumen<br />

mit bis zu 17 100 l Fassungsvermögen und<br />

die großen Raupenlaufwerke mit einer Aufstandsfläche<br />

von bis zu 3,52 m² machen<br />

deutlich, dass AGCO den Markt der Großmähdrescher<br />

sucht. Auch die Ankündigung<br />

einer Reihe von Assistenz- bzw. Automatikfunktionen<br />

zeigen das engagierte Vorhaben<br />

dieser Neuentwicklung. So sollen sich die<br />

Dresch- und Reinigungsorgane kontinuierlich<br />

optimal auf die vorherrschenden Erntebedingungen<br />

einstellen. Grundlage sind<br />

unter anderem akustische Masse-Sensoren<br />

(MADS) zur Erkennung von Körnern und<br />

Nichtkornbestandteilen, sowie eine kamerabasierte<br />

Auswertung von Bruchkorn und<br />

Verunreinigung am Elevator der Maschine.<br />

Traktor – Assistenzsysteme<br />

Im Traktorensegment präsentierten die<br />

Hersteller klassische Ansätze zur Leistungs-<br />

und Effizienzsteigerung durch<br />

verbesserte Verbrennungsmotoren, optimierte<br />

Antrieb stränge oder Traktionserhöhung<br />

durch Fahrwerke. Aber auch<br />

neue Fahrzeugkonzepte, wie der von<br />

Fendt vorgestellte vollelektrische Kleintraktor<br />

e100, zeigten den Fortschritt der<br />

Branche. Neben dem Traktorendesign<br />

spielt das Thema Effizienzsteigerung durch<br />

Assistenzsysteme eine wichtige Rolle.<br />

Zur Verbesserung der Schnittstelle zwischen<br />

Bediener und Traktor stellte Claas<br />

sein Cemos-System für Traktoren vor. Ziel<br />

der Entwicklung ist es, dem Fahrer eine<br />

intuitive Oberfläche zu bieten, die ihn bei<br />

der Einstellung seiner Traktor-Gerätekombi-<br />

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07<br />

08<br />

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Motorenbau,<br />

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NACHLESE ZUR AGRITECHNICA 2017<br />

09<br />

09 Der Ansatz von Xaver ist es, mit kleinen,<br />

im Schwarm arbeitenden Robotereinheiten<br />

und mit Hilfe einer Cloud Lösung die präzise<br />

Aussaat von Mais zu planen, zu überwachen<br />

und exakt zu dokumentieren<br />

10 Der kleine Roboter von Zauberzeug soll<br />

im Indoor- und Outdoor-Bereich durch seinen<br />

Einsatz eine signifikante Arbeitserleichterung<br />

erbringen<br />

11 SmartService 4.0 nutzt die Möglichkeiten<br />

der digitalen VR- und AR-Technologien, um<br />

die Lern-, Trainings- und Reparaturprozesse<br />

im Bereich des technischen Kundendienstes<br />

weiter auszubauen<br />

10<br />

11<br />

nation unterstützt und seine Arbeit somit<br />

erleichtert. Dazu macht das System schon<br />

während der Arbeitsvorbereitung Vorschläge<br />

für eine optimale <strong>Maschinen</strong>einstellung<br />

(bspw. die Ballastierung) und versucht<br />

die Traktor- und Geräteeinstellung<br />

permanent zu optimieren.<br />

Eine weitere Innovation der genannten<br />

Schnittstelle stellt der TracLink Pilot der<br />

Firma Lindner da. Die Arbeitserleichterung<br />

für den Anwender wird bei diesem<br />

System durch Funktionen erreicht, die auf<br />

ein autonomes Arbeiten der <strong>Maschinen</strong><br />

ausgerichtet sind. So kann der Landwirt<br />

seine Maschine vom Tablet aus steuern<br />

und bereits eingelernte Arbeiten vom<br />

Traktor eigenständig durchführen lassen.<br />

In Europa gibt es jedoch bisher keine<br />

gesetzliche Grund lage für diese autonomen<br />

Fahrfunktionen.<br />

Im Gegensatz dazu sind in Japan bereits<br />

autonome Traktoren und Reisdrescher der<br />

Firma Kubota auf den Äckern der Landwirte<br />

unterwegs, nicht zuletzt, weil dort bereits<br />

ein gesetzlicher Rahmen für das autonome<br />

Fahren auf den Äckern besteht.<br />

Selbstfahrende Roboter<br />

Abgesehen von der Automatisierung klassischer<br />

Standardtraktoren wurden von den<br />

Unternehmen Roboterkonzepte zur autonomen<br />

Erledigung von Arbeitsabläufen<br />

vorgestellt. Mit Ausnahme des Robotersystems<br />

Xaver der Firma Fendt liegt die<br />

Anwendung der selbstfahrenden Roboter<br />

vor allem in der Innenwirtschaft.<br />

Das Robotersystem Xaver ist in der aktuellen<br />

Form insbesondere für die Aussaat<br />

von Mais konzipiert. Die Ablage der Maiskörner<br />

erfolgt über ein rotierendes Säaggregat,<br />

das die einzelnen Körner über<br />

einen Stempelmechanismus in den Boden<br />

drückt. Da die Flächenleistung einer einzelnen<br />

Einheit im Vergleich zum konventionellen<br />

Aussaatprozess gering ist, soll hier<br />

zukünftig der Einsatz von Roboterschwärmen<br />

Abhilfe leisten. Die Lokalisierung der<br />

einzelnen Xaver-Einheiten erfolgt dabei<br />

über ein RTK-GPS. Die Überwachung und<br />

Organisation des Arbeitsprozesses soll von<br />

einer Station am Feldrand aus erfolgen.<br />

40 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


NACHLESE ZUR AGRITECHNICA 2017<br />

Ein weiteres interessantes Robotikkonzept<br />

für die Innenwirtschaft wurde von Zauberzeug<br />

vorgestellt. Das Startup- Unternehmen<br />

Zauberzeug hat ein Roboterkonzept ausgestellt,<br />

das die Arbeiten auf dem landwirtschaftlichen<br />

Hof erleichtern soll. Dabei<br />

kann der Roboter im Indoor- und Outdoor-<br />

Bereich eingesetzt werden, um automatisiert<br />

Flächen mit einem Besen oder der<br />

Mistgabel zu reinigen bzw. mit einem Behälter<br />

einzu streuen. Die Lokalisierung des<br />

Roboters erfolgt von außen über 2D-Kameras,<br />

die im Aktionsbereich der Maschine<br />

installiert werden müssen.<br />

Farm-Managementsysteme<br />

Unter dem Stichwort „Farming 4.0“ entwickeln<br />

verschiedene Hersteller Softwaretools<br />

rund um die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Ziel ist es, nicht nur einzelne<br />

Prozess schritte zu optimieren, sondern den<br />

ge samten Betrieb einschließlich des Service<br />

zu betrachten.<br />

Mit dem Counter SX stellten Fliegl und<br />

Pöttinger eine Erweiterung für den Fuhrenzähler<br />

Beacon vor. Bei dem Gerät handelt es<br />

sich um ein Modul zur Dokumentation und<br />

Auswertung von <strong>Maschinen</strong>zuständen. Der<br />

Counter SX erfasst neben der GPS-Position<br />

über 3D-Beschleunigungs- und Neigungssensor<br />

seine Lage im Raum und kann auf<br />

diese Weise unterschiedliche Zustände von<br />

<strong>Maschinen</strong> erkennen. Wird das Gerät z. B.<br />

an der Rutsche einer Ballenpresse angebracht,<br />

registriert es den Auswurf und kann<br />

die Ablageorte und Anzahl der Ballen erfassen.<br />

Durch entsprechende Algorithmen ist<br />

das System auch in der Lage, komplexe<br />

Zyklen zu erkennen.<br />

Die DKE-Data präsentierte mit dem<br />

agrirouter eine Datenaustauschplattform,<br />

die ein Kernproblem bei der Digitalisierung<br />

der Landwirtschaft löst. Das neue Werkzeug<br />

soll Landwirten und Lohnunternehmern<br />

den Austausch von Daten zwischen <strong>Maschinen</strong>-<br />

und Agrarsoftware-Anwendungen<br />

unterschiedlicher Hersteller ermöglichen.<br />

Diese Möglichkeit fehlte auf Betrieben<br />

mit gemischtem <strong>Maschinen</strong>park vielfach.<br />

Welche Daten zwischen den <strong>Maschinen</strong><br />

ausgetauscht werden können bzw. für Anwendungen<br />

im Netz des agrirouters zur<br />

Verfügung stehen, bleibt jedoch weiterhin<br />

den Herstellern überlassen. Die Anbindung<br />

von <strong>Maschinen</strong> erfolgt dabei mit Telemetrie<br />

boxen, die auch für ältere <strong>Maschinen</strong><br />

nachgerüstet werden können.<br />

Die „virtuelle Realität“ hält mit Amazones<br />

SmartService 4.0 Einzug in die Landwirtschaft.<br />

Immer komplexere <strong>Maschinen</strong> benötigen<br />

immer stärker spezialisierte Servicetechniker.<br />

Im Rahmen von Schulungen<br />

lernen Servicetechniker in einer virtuellen<br />

3D-Umgebung verschiedene Reparaturund<br />

Wartungsarbeiten an den <strong>Maschinen</strong><br />

durchzuführen. Zudem kann mit diesem<br />

Konzept der Kundenservice in Echtzeit die<br />

Wartungsarbeiten unterstützen ohne selbst<br />

vor Ort zu sein, was Geld und Zeit spart.<br />

Beim Echtzeit-Support sieht der Kundenservice<br />

die Tätigkeiten des Kunden und<br />

kann entsprechende Warnhinweise bzw.<br />

Arbeitsanweisungen geben.<br />

Fazit<br />

Der wirtschaftliche Aufwand in der Agrarwirtschaft<br />

ermutigt Landwirte und Lohnunternehmen<br />

wieder in Hard- und Software<br />

zu investieren. Landtechnik-, Komponenten-<br />

und Softwarehersteller nutzten diese<br />

positive Stimmung, um ihre Produkte auf<br />

der Weltleitmesse zu präsentieren. Passend<br />

zum Motto der Messe „Green Future –<br />

Smart Technology“ zeichneten sich viele<br />

Innovationen durch intelligente, effiziente<br />

und gleichzeitig nachhaltige Ansätze aus.<br />

Zum einen wurde klassischen <strong>Maschinen</strong><br />

aus den Bereichen Bodenbearbeitung,<br />

Bestellung, Pflanzenschutz und Ernte durch<br />

Sensoren und Software zusätzliche Intelligenz<br />

verliehen. Zum anderen gab es<br />

Neuentwicklungen in Form von kleinen<br />

autonomen Fahrzeugen und Robotern,<br />

die losgelöst von konventionellen Prozessstrukturen<br />

entwickelt wurden. Eine<br />

immer größer werdende Rolle spielten<br />

auch Farmmanagementprogramme zur<br />

Planung, Dokumentation und Überwachung<br />

der Produktionsketten von Landwirten<br />

und Lohnunternehmen.<br />

Bilder: Aufmacher Svenja Stenner; 01 Kuhn; 02–03<br />

Pöttinger; 04 Krone; 05 Claas; 06 John Deere;<br />

07 Claas; 08–09 Fendt; 10 Zauberzeug; 11 Amazone<br />

www.tu-braunschweig.de/imn<br />

Weitere Highlights der<br />

Agritechnica 2017<br />

Möchten Sie noch mehr über weitere<br />

prämierte Produktneuheiten der Messe<br />

erfahren, so besuchen Sie gerne unsere<br />

Homepage. Hier finden Sie eine<br />

detaillierte Version der Nachlese. Einen<br />

Nachbericht mit den Themenschwerpunkten<br />

Hydraulik und Antriebstechnik<br />

können Sie zudem in der O+P Fluidtechnik<br />

01-02/<strong>2018</strong> auf Seite 22 lesen.<br />

www.mobile-maschinen.info<br />

www.oup-fluidtechnik.de<br />

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ISOBUS-fähige Kleinsteuerung mit<br />

AEF-Zertifizierung<br />

Die b-plus GmbH ist Mitglied der<br />

internationalen Organisation AEF<br />

und entwickelt verschiedenste<br />

ISOBUS Lösungen für den Einsatz<br />

in mobilen Anbaugeräten. Für die<br />

ISOBUS-Anbindung der Kleinsteuerung<br />

b-CANCubeMini wurde die<br />

Hardware zur Prüfung an die AEF<br />

übergeben. Hier wurden alle<br />

Anforderungen an eine ISOBUSfähige<br />

Hardware nach der Norm ISO 11783 sowie der<br />

ergänzenden AEF Richtlinien - ECU Physical Layer – getestet. Die<br />

Kleinsteuerung stellte sich den Prüfungen ohne Probleme und gilt<br />

jetzt als AEF-zertifiziertes Produkt. Der b-CANCubeMini von<br />

b-plus wurde speziell für den Einsatz in kostenoptimierten<br />

Anbaugeräten entwickelt. Mit bis zu elf vollparametrierbaren<br />

Ein- und Ausgängen ist es möglich Sensorwerte wie Widerstand,<br />

Ströme und Spannungen zu messen oder Ausgänge zum Schalten<br />

von Ventilen digital und PWM stromgeregelt mit bis zu 4A je<br />

Ausgang anzusteuern. Die in C programmierbare Kleinsteuerung<br />

unterstützt zusammen mit dem b-plus b-ISOBUS Stack die UT<br />

Client, TaskController, sowie die AUX-Control Funktionalitäten.<br />

www.b-plus.com<br />

Magnetische Absolut-Drehgeber für<br />

präzises Positionieren<br />

Baumer präsentiert die<br />

neue Generation seiner<br />

magnetischen Magres<br />

Absolut-Drehgeber<br />

EAM580 und EAM360.<br />

Mit einer Winkelgenauigkeit<br />

bis 0.15° gewährleistet<br />

sie Zuverlässigkeit und<br />

präzises Positionieren, für eine optimale Prozesskontrolle in<br />

Anwendungen, die bisher oft nur mit optischen Drehgebern<br />

gelöst werden konnten. Die Produktfamilie bietet mit vielfältigen<br />

Mechanik-, Anschluss- und Schnittstellen-Varianten in Baugröße<br />

58 und 36 mm Flexibilität für die Auswahl des passenden Sensors.<br />

Durch ihren kompakten Aufbau ermöglicht sie zudem den Einsatz<br />

in Anwendungen mit engsten Einbauräumen. Der EAM580 mit<br />

Profinet unterstützt neueste Kommunikationsstandards und ist<br />

mit OPC UA für Anforderungen von Industrie 4.0 gerüstet. Die<br />

Firmware der neuen Serie wurde entsprechend den Anforderungen<br />

der EN13849 entwickelt. Die Drehgeber sind mit<br />

redundanter Abtastung verfügbar und geben über CANopen zwei<br />

Positionswerte aus, die steuerungsseitig zur Plausibilisierung<br />

überprüft werden können.<br />

www.baumer.com<br />

Extra kleiner und robuster<br />

Drehzahlsensor<br />

Teilbare Kabeleinführungsleisten nun<br />

auch IP66 zertifiziert<br />

Mit dem Drehzahlsensor FE PWM ergänzt<br />

Rheintacho seine FE-Baureihe um eine<br />

extrem kleine Bauform in Bezug auf<br />

Gehäusedurchmesser und -länge. Dieser<br />

verringert den Platzbedarf unterhalb und<br />

oberhalb des Flansches. Sein Haupteinsatzbereich<br />

sind hydraulische Antriebe,<br />

wie sie insbesondere in Baumaschinen<br />

und Landtechnik zum Einsatz kommen.<br />

Mit den Schutzarten IP67 und IP6K9K<br />

stellen Schmutz, Nässe und intensive<br />

Reinigungsmethoden für ihn kein Problem dar. Das Gehäuse<br />

gewährleistet mit Messing speziallegierung und einem intelligenten<br />

Design eine Druck belastbarkeit der Messfläche. Der<br />

elektronische Aufbau mit pulsweitenmoduliertem Ausgangsignal<br />

arbeitet mit einem Stromsignal, bei dem die Drehrichtungsinformation<br />

durch die unterschiedliche Länge der Pulse übermittelt<br />

wird. Dabei detektiert er nicht nur die Drehzahl und Drehrichtung,<br />

sondern hat auch zusätzliche Diagnosefunktionen, z. B. Stillstanderkennung,<br />

kritischer Tastabstand und kritische Einbaulage.<br />

www.rheintacho.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 1/<strong>2018</strong><br />

ASM, Moosinning3<br />

B&R, Bad Homburg7<br />

BEB Solutions, Wardenburg31<br />

Binder, Neckarsulm U2<br />

BOT, Kulmbach19<br />

GRAF-SYTECO, Tuningen25<br />

Hägele, Schorndorf21<br />

HATZ, Ruhstorf9<br />

Heinrichs & Co, Dommershausen29<br />

HYDRAFORCE, Lincolnshire, IL (USA)5<br />

icotek, Eschach11<br />

KUBOTA, Rodgau27<br />

LEE, Sulzbach39<br />

NACHI EUROPE, Krefeld13, 23<br />

SIKO, Buchenbach41<br />

Die patentierten, teilbaren<br />

Kabeleinführungsleisten<br />

KEL-ER von Icotek sind nun<br />

zusätzlich IP66 nach DIN EN<br />

60529:2014-09 geschützt.<br />

Zertifizierungen wie Type<br />

Rating 4X, IP65, Ecolab und<br />

EN 45545-2 HL3 erhielt die<br />

Serie bereits zuvor und<br />

erfüllt die Zugentlastung<br />

nach DIN EN 62444. Die robuste KEL-ER eignet sich zur<br />

Kabel einführung sowohl für Leitungen mit Stecker als auch für<br />

Leitungen ohne Stecker mit Durchmessern von 1,0 bis 35,0 mm.<br />

www.icotek.com<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr.-Ing. Hagen Adam,<br />

Hamburg<br />

Prof. Dr. Ludger Frerichs,<br />

Braunschweig<br />

Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer,<br />

Karlsruhe<br />

Dr.-Ing. Karl Grad,<br />

Passau<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernd-Robert Höhn,<br />

Garching<br />

Prof. Dr. Matthias Niebergall,<br />

Elchingen<br />

Dr. Herbert Pfab,<br />

Bischofshofen<br />

Dr. Benno Pichlmaier,<br />

Marktoberdorf<br />

Dipl.-Ing. Peter-Michael Synek,<br />

Frankfurt<br />

Prof. Dr.-Ing. Georg Wachtmeister,<br />

München<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Westenthanner,<br />

München<br />

Dr.-Ing. Andreas Ziegler,<br />

Schrobenhausen<br />

42 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 2/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 10. 04. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 22. 03. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Baumüller hat ein kompaktes Antriebssystem mit einer sehr<br />

hohen Energieeffizienz für ein vollelektrisches Kommunalfahrzeug<br />

entwickelt. Das Fahrzeug ist in der Serie für eine Geschwindigkeit<br />

von bis zu 80 km/h ausgelegt und besitzt eine Reichweite von 100<br />

Kilometern.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.mobile-maschinen.info<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

m.pfister@vfmz.de<br />

Werbung:<br />

a.zepig@vfmz.de<br />

World of Industries:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

02 Die Vorteile hydromechanisch variabler Leistungsverzweigungsgetriebe<br />

(HVT) erschließt Dana Rexroth Transmission Systems mit<br />

einem geringeren Bauraum jetzt auch für Forstmaschinen und<br />

Gabelstapler.<br />

03 Mit den neuen Seilzugebern SGH25 und SGH50 erweitert Siko<br />

das Messspektrum der SGH-Serie, deren Messlängen jetzt insgesamt<br />

von null bis fünf Metern reichen. Möglich macht das ein innovatives,<br />

seilbasiertes Funktions- und Konstruktionskonzept, das Sensorik,<br />

Elektronik und Mechanik vollständig in den Zylinder integriert.<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2018</strong> 43


präsentiert Ihre<br />

INNOVATION<br />

EXCELLENCE <strong>2018</strong><br />

DAS VERNETZTE<br />

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DIGITAL<br />

SOCIAL MEDIA<br />

WEB-BLOG<br />

PRINT<br />

Wir beraten Sie gerne. Rufen Sie unser Sales-Team an: +49 6131-992-0

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