Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)
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<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />
Mitteilungsblatt<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>63</strong><br />
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Aus meiner<br />
Sicht<br />
Herausgeber:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mauritiusstelnweg S9<br />
(Haus Wolkenburg)<br />
5000 Köln 1<br />
Telefon 2312 32<br />
Präsident:<br />
Horst Massau<br />
Layout und Redaktion:<br />
Wolfgang Seul<br />
Satz und Repros:<br />
EquIpe-WerbestudIo<br />
Neusser Str. 507-509 - 5000 Köln 60<br />
Telefon 7409045-48<br />
Druck, Vertrieb<br />
und Anzeigenverwaltung:<br />
Otto Ritterbach GmbH<br />
Rudolf-Dlesel-Straße 10-12<br />
5020 Frechen 1<br />
Telefon (02234) 57001-05<br />
Titelbild:<br />
Panorama (Damm)<br />
Verkehrsamt der Stadt Köln<br />
Verehrter Leser,<br />
natürlich trifft es zu, daß unsere<br />
Vereinszeitschrift „<strong>Burgbote</strong>"<br />
ihren Namen aus der Thtsache<br />
herleitet, daß die gedruckten<br />
Beiträge und Nachrichten in<br />
Verbindung mit unserem Sän<br />
gerheim, der „Wolkenburg" ste<br />
hen und unseren Verein bzw.<br />
dessen Mitglieder betreffen.<br />
Mehr als 20 Jahre zeigte daher<br />
auch das Titeiblatt unser Haus,<br />
in seiner Architektur ein se<br />
henswertes Kleinod unserer<br />
Stadt. Mit der farbigen links<br />
rheinischen Ansicht des Rhein<br />
panoramas wollen wir insbe<br />
sondere unseren vielen aus<br />
wärtigen Lesern in diesem Jahr<br />
eine weitere „Schokoladensei<br />
te" unserer Stadt präsentieren.<br />
Sie haben sicherlich schon be<br />
merkt, daß der <strong>Burgbote</strong> nur<br />
noch alle zwei Monate er<br />
scheint. Aus mannigfachen<br />
Gründen hat dies die Hauptver<br />
sammlung beschlossen. Darun<br />
ter soll der Informationswert<br />
nicht leiden. Unser aktiver Sän<br />
ger Wolfgang Seul, der mit die<br />
sem Heft Redaktion und äußere<br />
Gestaltung des <strong>Burgbote</strong>n<br />
übernimmt, hat sich nicht nur<br />
zum Ziel gesetzt, eine interes<br />
sante und übersichtliche<br />
Vereinszeitschrift herauszu<br />
bringen. Er wili auch für das<br />
pünktliche Erscheinen am er<br />
sten Wochentag eines jeden<br />
„geraden" Monats sorgen.<br />
Unsere Leser bitte ich herzlich<br />
darum, uns per Adresse Wol<br />
kenburg ihre Meinung zu den<br />
Beiträgen und der Gestaltung<br />
mitzuteilen, damit wir uns auf<br />
ihre Wünsche einstellen können<br />
und die Lektüre des <strong>Burgbote</strong>n<br />
Freude macht. Auch für die Ein<br />
reichung allgemein interessie<br />
render Artikel sind wir dankbar.<br />
Unseren Inserenten als mate<br />
riellen Trägern unserer Zeit<br />
schrift gilt heute mein besonde<br />
rer Dank. Den Lesern empfehle<br />
ich, unsere Werber bei ihren Dis<br />
positionen zu berücksichtigen.<br />
Für heute verbleibe ich mit herz<br />
lichen Grüßen<br />
Ihr Horst Massau
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Verkaufsagentur<br />
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Festakt des<br />
Deutschen-Ruder-Verbandes<br />
Verbandstag des Deutschen<br />
Motoiyachtverbandes<br />
Konzertreise<br />
nach Ottobeuren<br />
Für unsere nicht am Divertissementchen beteiligten Sänger ist<br />
am Donnerstag, 3. 2.<strong>1983</strong>,19.30 Uhr Probe in der Woikenburg.<br />
Donnerstag, 10,2.<strong>1983</strong> (Weiberfastnacht) fällt die Probe aus.<br />
am Donnerstag, 17. 2. - 3. 3. - 10. 3. -<br />
17. 3. - 24. 3. - 31. 3.<strong>1983</strong><br />
jeweils 19.30 Uhr in der Wolkenburg<br />
Samstag, 19. 2.<strong>1983</strong>,19.00 Uhr<br />
für die aktiven Cäcilianer der Saison <strong>1983</strong>.<br />
Bitte beachten Sie die besonderen Einladungen!<br />
Donnerstag, 24. 2.<strong>1983</strong>,19.30 Uhr im Kasino der Wolkenburg.<br />
Sonntag, 20. 3.<strong>1983</strong>,10.30 Uhr im großen Saal des Gürzenich.<br />
Musikalische Umrahmung des Festaktes zum 100-Jährigen<br />
Bestehen des Deutschen-Ruder-Verbandes (DRV). Kleidung:<br />
blauer Anzug. Diese repräsentative Veranstaltung erfordert<br />
vollzähliges Erscheinen und eine erstklassige chorische<br />
Leistung. Wir singen:<br />
Max Bruch: Vom Rhein<br />
Volkslieder: In einem kühlen Grunde<br />
Loreley<br />
Reiterlied<br />
Habanera<br />
Ein Jäger aus Kurpfalz<br />
R. Wagner: Matrosenchor<br />
Sonntag, 29. 5.<strong>1983</strong>,10.30 Uhr Im großen Saal des Gürzenich.<br />
Musikalische Umrahmung des Verbandstages des Deutschen<br />
Motoryachtverbandes. Kleidung: blauer Anzug. Wir singen<br />
Werke aus dem Repertoire.<br />
vom 9. bis 12. September <strong>1983</strong><br />
voraussichtliches Programm:<br />
Abfahrt ab Köln am Vormittag des 9. Septembers mit Bussen,<br />
die uns auch zu Ausflugsfahrten zur Verfügung stehen werden:<br />
abends Probe in der Basilika Ottobeuren: am 9. September<br />
eine Besichtigungsreise, abends 19.00 Uhr Feierliche Abend<br />
messe, die von uns musikalisch mit der Liszt-Messe ausge<br />
staltet wird, anschließend: zünftiger, gemütlicher Abend;<br />
am 11. September, 16.00 Uhr Konzert in der Barock-Basilika<br />
Ottobeuren. Geplantes Programm:<br />
Liebesmahl der Apostel Richard Wagner<br />
Te deum<br />
Floor Peters<br />
0 magnum mysterium Jacobus Mandl<br />
Pueri concinite<br />
Canite tuba<br />
0 bone Jesu Ingegnerl<br />
Popule meus<br />
Lob Gottes<br />
v. V. Otheqraven<br />
Othegraven
^ s
Termine<br />
Herbstkonzert<br />
Erwartung<br />
Übertragung des Zillchens<br />
Im Fernsehen<br />
Auf nach Paris<br />
Samstag, 5. November <strong>1983</strong>,19.30 Uhr in der Messehalle 8.<br />
Das Herbstkonzert steht Im Zusammenhang mit dem<br />
100. Todestag von Richard Wagner. Mit dem Ford-Slnfonle-<br />
Orchester und Solisten werden wir gemeinsam Ausschnitte<br />
aus Opern bringen.<br />
Aus dieser Vorschau können Sie ersehen, daß wir unsere<br />
Termine eingeschränkt haben, um die Vorbereitungsarbelt<br />
möglichst Innerhalb der normalen Proben bewältigen zu<br />
können. Das setzt aber regelmäßigen Frobebesuch aller Sänger<br />
voraus. Wer nur hin und wieder erscheint stört die<br />
gemeinsame Arbelt empfindlich. Sie alle kennen dieses<br />
Problem. Helfen Sie mit an der erfolgreichen Lösung.<br />
Sonntag, den 13. Februar <strong>1983</strong>, 21 Uhr,<br />
strahlt WDR 3 das diesjährige Divertissementchen „Mlml oder<br />
,E leßkahl Hämmche'" aus.<br />
Die Gruppe 18 Im KMGV fährt vom 6. bis 8. Mal nach Paris.<br />
Freunde der Gruppe sind herzlich eingeladen. Nähere Einzel<br />
helten erteilt Gruppenbaas Adalbert Wadle, Telefon 701156.<br />
Anmeldeschluß Ist der 18. Februar.
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Durchhängen des Hecks und hält damit die Fahreigenschaften<br />
immer auf ®Niveau. Gleichzeitig reagieren die Bremsen auf das<br />
Mehrgewicht - mit automatisch verstärkter ©Bremskraft!<br />
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KMGV-FaiitiUe<br />
Geburtstage im Februar <strong>1983</strong><br />
3.2.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Roland Erbe<br />
Zülpicher Straße 350<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
8.2.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Hubert Baron<br />
Mainstraße 65<br />
5000 Köin 50<br />
aktives Mitglied<br />
9.2.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Matthias Wilkens<br />
Dresdner Straße 8<br />
5159 Sindorf<br />
aktives Mitglied<br />
9.2.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Barthel Voegels<br />
Cäciiienstraße24<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglied<br />
11.2.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Heinrich-Josef Clever<br />
Mainzer Straße 20<br />
5000 Köin 1<br />
Fördermitgiied<br />
26.2.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Woifgang Rduch<br />
Novalisstraße 3<br />
5000 Köln 51<br />
Fördermitglied<br />
27.2.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Karl-Heinz Wiike<br />
Koiienbacher Straße 37<br />
5067 Kürten-Biesfeld<br />
aktives Mitglied<br />
Geburtstage im März <strong>1983</strong><br />
4.3.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Günter Roggendorf<br />
Friedrich-Kari-Straße 91<br />
5000 Köln 60<br />
aktives Mitglied<br />
14.3.<strong>1983</strong> 87 Jahre<br />
Franz Brocker<br />
Richard-Wagner-Straße 1<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglled<br />
16.3.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Heinz Loosen<br />
Am Schloßgarten 8<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
Matthias Wilkens Woifgang Rduch<br />
Karl-Heinz Wiike<br />
Kurt Mohr<br />
Oskar Hamacher<br />
Aktive, die SO. 60.70.75,80... und Fördermitgiieder.<br />
die SO oder 7S Jahre alt<br />
W/erden, wollen wir in Zukunft mit Bild<br />
auf dieser Seite vorstellen. Vorausset<br />
zung dafür ist, daß die entsprechenden<br />
Personen rechtzeitig ein Foto auf der Ge<br />
schäftsstelle einreichen.<br />
Die Redaktion<br />
17.3.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Kurt Mohr<br />
Schwaibacher Straße 53<br />
5000 Köin 51<br />
aktives Mitglied<br />
22.3.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Günther Kremp<br />
Herbesthaler Straße 3<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglled<br />
25.3.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Oskar Hamacher<br />
Vinzenz-Statz-Straße 2<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitgiied<br />
31.3.<strong>1983</strong> 88 Jahre<br />
Robert Enigk<br />
Refrather Weg 95<br />
5060 Berg.-Gladbach 2<br />
aktives Mitglied<br />
Als Fördermitglied begrüßen<br />
wir:<br />
Helene Rubi<br />
Uhlandstraße 12<br />
5000 Köin 41<br />
Tel.: 404226<br />
geworben durch<br />
Franz Richrath<br />
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Rubensstraße 36<br />
5000 Köln 1<br />
Tel.: 245471<br />
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Christiane Vaneiii<br />
Walter Spiegel<br />
Lovis-Corinth-Straße 15<br />
5000 Köln 41<br />
Tel.: 487887<br />
geworben durch<br />
Karl-Heinz Lang<br />
Wir bitten um Entschuidigung<br />
dafür, daß die Nennung so sehr<br />
verspätet erfoigt.<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />
Clemens Gödecke<br />
Fördermitglied seit 1967<br />
Emmy Vosswinkel<br />
Witwenmitglied
10<br />
Es gibt Drucksachen<br />
die komiTien zwar beliri<br />
Empfänger an<br />
kommen Sie auch mit dem<br />
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richtigen<br />
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'<br />
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Veranstaltimgen<br />
Ein gelungener Abend für<br />
„Die gute Tat"<br />
Das Wohitätigkeitskonzert des<br />
KMGV einen Tag vor Heilig<br />
Abend bedeutete für Zuhörer<br />
und Sänger: Abschalten vom<br />
geschäftigen Weihnachtstrubei<br />
und HinObergieiten in die be<br />
schaulichen Täge der Weih<br />
nacht.<br />
Über das Konzet berichtete die<br />
Kölnische Rundschau am 27.<br />
Dezember 1982: Hier ein Aus<br />
zug:<br />
„Doch am Tag vor dem Heiligen<br />
Abend erbrachte der KMGV im<br />
Gürzenich wie alijährlich seine<br />
gute Tät: Er sang für das Altenhilfswerk<br />
der Kölnischen Rund<br />
schau, zeitlich nicht eben gün<br />
stig, aber dennoch vor ausver<br />
kauftem Saal.<br />
Daß dieser Einsatz einem guten<br />
Zweck diene, heißt freilich nicht,<br />
daß der spendenfreudige Chor<br />
sich selbst das geringste ge<br />
schenkt hätte. Das erweist<br />
schon das Programm, das der<br />
Dirigent Bernhard Lang zusam<br />
menstellte, und für dessen Rea<br />
lisierung er Professor Clemens<br />
Ganz als Organisten gewonnen<br />
hatte.<br />
Den ersten Teil des Abends<br />
nämlich füllt eine veritabie Mes<br />
se aus, die Missa in c-Moll für<br />
Männerchor und Orgel von<br />
Franz Liszt. Ein Werk, das von<br />
der solistisch geführten Orgel<br />
eingeleitet wird, die auch später<br />
eigene Zwischenspiele hat, in<br />
weichem sie sonst aber den<br />
Chor und vereinzelte Soli in<br />
Tenor und Bariton begleitet<br />
Liszts Messe ist ein Werk, in<br />
dem der späte Romantiker aus<br />
Ungarn nicht auf überrumpeln<br />
de Effekte aus war, sondern in<br />
welchem er die Musik ganz in<br />
den Dienst des Wortes stellte -<br />
des Bittens um Erbarmen im<br />
Kyrie, der Verherrlichung Got<br />
tes im Gloria und des Bekennt<br />
nisses im Credo."<br />
Den Übergang zu den weih<br />
nachtlichen Gesängen im 2. Teil<br />
des Programms gestaltete Pro<br />
fessor Ganz mit einem Orgel-<br />
Sinfoniesatz von Louis Vierne.<br />
Das Publikum wurde zuletzt mit<br />
„Stille Nacht" zum gemeinsa<br />
men Singen bewegt.<br />
Dr. Heinrich Heinen gibt in ei<br />
nem Brief an den Präsidenten<br />
des KMGV seinen Dank für „Die<br />
gute Tät" zum Ausdruck:<br />
„Das Konzert des Kölner Män<br />
ner-Gesang-Vereins im Gürze<br />
nich zugunsten des Rundschau-<br />
Altenhiifswerks war wieder ein<br />
großartiger Erfolg.<br />
Wie mir Herr Deschamps soe<br />
ben berichtet, sind unserem so<br />
zialen Hilfswerk auf diese Weise<br />
über 11 ODO,- DM zugeflossen.<br />
Dafür möchte ich Ihnen, sehr<br />
geehrter Herr Massau, als Prä<br />
sidenten dieses berühmten<br />
Chores sehr herzlich danken. Ich<br />
darf Sie bitten, auch dem Diri<br />
genten, Herrn Bernhard Lang,<br />
sowie den Damen und Herren<br />
von Vorstand und Geschäfts<br />
stelle meinen herzlichen Dank<br />
zu übermittein."<br />
Altenhütswef^<br />
DIE (lUTE i'.Vl
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Veran<br />
staltungen<br />
Große Prunksitzung des KGMV<br />
9.1.<strong>1983</strong>,17 Uhr<br />
in der Woikenburg<br />
Eine solche Veranstaltung fand<br />
In den vergangenen Jahren ge<br />
wiß schon einmal mehr Reso<br />
nanz bei den Vereinsmitglie<br />
dern. Nun Ist eine gutbesuchte<br />
Veranstaltung kein Attribut für<br />
deren Klasse.<br />
Sitzungspräsident Ludwig We<br />
ber servierte 400 Minuten lang<br />
eine reichhaltige karnevallstlsche<br />
Kost, so echt nach kölscher<br />
Art. Ihm assistierten dabei<br />
staatse Sänger Im Elferrat; Im<br />
Hintergrund wirkte der Literat<br />
Heinz Wallau.<br />
Ähnlich einer Speisekarte, wa<br />
ren Gerichte unterschiedlicher<br />
Güte Im Angebot. Zu den erle<br />
seneren zählten an diesem<br />
läge:<br />
ein Kranker<br />
(Siegbert Sleverlchs)<br />
der Ttötemann<br />
(Karl-Heinz Jansen)<br />
ein Vertreter der<br />
Blauen Partei (Toni Geller)<br />
Hot und Hötche<br />
die Ttompeter vom Rhein,<br />
eine junge Kapelle<br />
aus Uedesheim<br />
Claudia Engels<br />
Ludwig Sebus<br />
und 3 Tänzcorps, die für viel<br />
Abwechslung sorgten.<br />
Dotz und Dötzje sowie der Wel<br />
tenbummler (Gerd Rück) blie<br />
ben diesmal den Nimbus als<br />
„Leibgerichte" schuldig und al<br />
les übrige war einfache Haus<br />
mannskost.<br />
Die Idee von Ludwig Weber, In<br />
Ermangelung des noch nicht<br />
Inthronisierten Dreigestirns ein<br />
solches aus der Verelnsfamllle<br />
zu präsentleren, war ein Voll<br />
treffer:<br />
den Bauer verkörperte unser<br />
Dirigent Bernhard Lang,<br />
der Vizepräsident Im KMGV,<br />
Karl Heinz Lang, war eine<br />
gertenschlanke Jungfrau<br />
und den strahlenden, durch<br />
keine Affären vorbelasteten<br />
Prinzen spielte Präsident<br />
Horst Massau,<br />
<strong>Der</strong> Prunksitzung hätte man<br />
mehr Besucher gewünscht. Sie<br />
Prinzenprokiamation<br />
am 14.Januar <strong>1983</strong><br />
im Gürzenich<br />
Die Lokalpresse stellte dieses<br />
Ereignis In Ihren Ausgaben vom<br />
16,717, Januar 19<strong>63</strong> groß her<br />
aus. Pflücken wir uns die Passa<br />
gen, die den KMGV unmittelbar<br />
betreffen, heraus.<br />
Express (16. Januar <strong>1983</strong>)<br />
„Fernsehrelf: Kölns Hofsänger.<br />
Sie sind Im Probenstreß für Ihre<br />
Divertissementchen - Premlere.<br />
Ttotzdem waren die 96 Herren<br />
vom Kölner Männer-Gesang-<br />
hätte es verdient gehabt, so ur<br />
teilten viele Zuhörer beim Ver<br />
lassen der Wolkenburg,<br />
Am Ende bleiben deshalb die<br />
kritischen Fragen:<br />
a) genießt eine solche Veran<br />
staltung In der Verelnsfamllle<br />
nur noch geringes Interesse<br />
und sollte aus diesem Grun<br />
de auf eine eigene Sitzung<br />
verzichtet werden?<br />
b) war die geringe Beteiligung<br />
vielleicht auf den unglückli<br />
chen Zeltpunkt, so kurz vor<br />
der Zillchen-Premlere zu<br />
rückzuführen?<br />
Wolfgang Seul<br />
Verein die Entdeckung der Pro<br />
klamation. „Reif für die Fernsehsltzung",<br />
lobten die Jecken<br />
die Kölner Hofsänger. Als Zuga<br />
be stimmte der Chor „Am<br />
Aschermittwoch" an - der gan<br />
ze Saal sang begeistert mit..."<br />
Kölner Stadt-Anzeiger<br />
(17. Januar <strong>1983</strong>)<br />
„Auf einer Prinzenproklamation<br />
sollte auch ein Stargast sein",<br />
meinte Festkommltee-Präsldent<br />
Bernd Assenmacher nach<br />
dem Auftritt von Peter Kraus.<br />
Aber wer das am Ende Ist, das<br />
entscheidet das Publikum. Am
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staltungen<br />
Freitagabend wählte es sich bei<br />
der Prinzenprokiamation gleich<br />
zwei: den einen, der auch als sol<br />
cher angekündigt war (Jupp<br />
Schmitz): und den anderen,<br />
unerwarteten, den Kölner Män<br />
ner-Gesang-Verein." ...<br />
„Nach einem spontanen Auf<br />
tritt von Willy Miiiowitsch kam<br />
die große Überraschung des<br />
Abends: der Kölner Männer-Ge<br />
sang-Verein. in Heinzelmänn<br />
chen-Kostümen marschierten<br />
die 96 Sänger unter Christoph<br />
Kiöver auf die Bühne, und schon<br />
nach den ersten paar Täkten<br />
von „Einmai am Rhein" hielt es<br />
niemand mehr auf dem Stuhl.<br />
Die angekündigten Fasteiovends-Dauerbrenner<br />
zündeten<br />
so gut daß bis zum Schiußiied<br />
vom Aschermittwoch geschun<br />
kelt und geklatscht wurde.<br />
Damit war der Boden gut berei<br />
tet für das Colonia-Duett und<br />
die Höhner. Sie sorgten dafür,<br />
daß das kölsche Kolorit durch<br />
gehalten wurde bis zum Ende<br />
der Proklamation. Und das bewog<br />
dann doch manchen, beim<br />
Hinausgehen festzustellen, daß<br />
dies eine gelungene Prinzen<br />
prokiamation gewesen sei."<br />
Kölnische Rundschau<br />
(17. Januar <strong>1983</strong>):<br />
„Doch während in der Vergan<br />
genheit mit dem Gaststar oft<br />
auch die Luft raus war aus der<br />
Veranstaltung, tat das Kraus<br />
intermezzo der Proklamation<br />
diesmal keinen Abbruch. Die<br />
geschickte Programm-Regie -<br />
wieder in den Händen von Heinz<br />
Stoite und Robert Schumann -<br />
stellte nämlich nach dem Rock<br />
den Fasteiovend auf die Bühne.<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein riß das Publikum mit<br />
schmissigen Karnevals-Dauer<br />
brennern von den Stühlen und<br />
den Theken. Et wor echt jett<br />
ioss im Saal. Das kann sich auch<br />
im Fernsehen sehen lassen und<br />
wäre vielleicht die richtige Ein<br />
leitung dieses Abends gewe<br />
sen."<br />
Die Prinzenproklamation ver<br />
deutlichte, ähnlich wie Tage zu<br />
vor die große Prunksitzung des<br />
KMGV, daß beim Publikum die<br />
leiseren Töne, die Herz und Ge<br />
müt ansprechen, besser an<br />
kommen, als jene, die auf Kla<br />
mauk und Effekthascherei an<br />
gelegt sind.<br />
JMiinl oder ^ ießkahl<br />
Hämmche'"<br />
Auch über das Ereignis, das zur<br />
Zeit in Köln „Gesprächsthema"<br />
ist berichtet die Tägespresse<br />
ausführlich. Prof. Wilhelm Unger<br />
im Kölner Stadt-Anzeiger<br />
(18. Januar <strong>1983</strong>)<br />
und Horst Ziermann in der Köl<br />
nischen Rundschau<br />
(18. Januar <strong>1983</strong>)<br />
geben ihre Eindrücke von der<br />
Premierenvorsteiiung wieder.<br />
Kölner Stadt-Anzeiger<br />
„Mimi bubbeit kölsch. Zu einem<br />
großen Tag für alle Beteiligten<br />
wurde die Premiere des neuen<br />
Divertissementchen „Mimi"<br />
oder „E ießkahl Hämmche" im<br />
Opernhaus. Gerti Runkels Einkölschung<br />
der Oper „La Bohöme"<br />
erfüllt aber auch alle Anfor<br />
derungen. Nicht nur, daß die Pa<br />
riser Kölsch bubbele, des Happy<br />
Ends wegen wird die sterbens<br />
kranke Mimi auch lediglich<br />
durch eine Abmagerungskur<br />
15<br />
bettlägerig. Die iuxusbedürftige<br />
Musette wird zur Jeanette,<br />
die vorgibt ein anständiges<br />
Mannequin zu sein, ihr vomehmer<br />
Begleiter Aicindor zum ge<br />
foppten Kommerzienrat von<br />
Schäiifisch, der gem in Beglei<br />
tung einer toll kostümierten<br />
Baronin auftritt<br />
Komponist und Kapellmeister<br />
Christoph Kiöver läßt schon mit<br />
der blendend hingelegten, wit<br />
zigen Ouvertüre, deren Band<br />
breite von Puccini über Operet<br />
tenmelodien bis zu Kamevalsschiagern<br />
reicht, das Publikum<br />
laut aufjubein. Und Regisseur<br />
Josef Meinertzhagen hat sich<br />
diesmal, große Oper, Operette<br />
und Musical gleichzeitig bie<br />
tend, wirklich übertroffen. Das<br />
läuft wie am Schnürchen, Ein<br />
fälle jagen sich, es gibt keine<br />
leere Minute. Bühnenbildner<br />
Heribert Oedingen lieferte dazu<br />
die atmosphärische Kulisse.<br />
Choreograph Peter Schnitzlet<br />
dem Meinertzhagen bei der<br />
Premiere für 25 Jahre Ziiichen-<br />
Baiiett die „Siibeme Rose" über<br />
reichte, hat wieder wesentli<br />
chen Anteil am Erfolg. Bei ei<br />
nem anschließenden Empfang<br />
wurde ihm als drittem in der<br />
über hunderQährigen Geschich<br />
te des Ziiichen die Ehrenmitgiiedschaft<br />
verliehen. Köstlich<br />
seine fünf Ballette - es sind ja<br />
auch schmucke Käis, die weibli<br />
chen Ballettratten mit der Primabaiierina<br />
Günther Over.<br />
Ein Wort über die Solisten: Willi<br />
Schmidt als Mimi (was zierlich in<br />
Paris, ist vollschlank in Coionia)<br />
geht gesanglich wie darstelle<br />
risch zu Herzen. Albert Krautz<br />
ist Rudi, ein Poet, der die Herzen<br />
erobert, ob er nun - nach Pucci<br />
ni - „E ießkahl Hämmche" (fün<br />
„Wie eiskalt ist dies Händchen")<br />
singt oder Löhar'schen Schmelz
O<br />
Partnerschaft<br />
Wenn Sie die Dresdner Bank heute im Kreise der ganz Großen<br />
finden, dann gibt es dafür vieie Gründe. Einer davon ist, daß bei<br />
aiien unseren Bemühungen und Leistungen immer der<br />
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elektronische Datenfernübertragung helfen uns, die Flut der<br />
täglichen Geschäfte schnell und zuverlässig abzuwickein und<br />
unsere Kunden so zu betreuen, wie sie es von uns<br />
erwarten können. Denn erst die Technik einer großen Bank<br />
gibt uns die Zeit für eine persönliche, auf die individueiien<br />
Probleme des einzelnen Kunden zugeschnittene Beratung.<br />
Daraus entstand die vertrauensvolle Partnerschaft,<br />
die uns mit Kunden und Geschäftsfreunden in aller Welt verbindet.<br />
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Veranstaltimgen<br />
auftischt. Zum Verlleben Gün<br />
ter Roggendorf als Janettche<br />
(Musette). Weiche Frau kann so<br />
weiblich Toiletten tragen? Eine<br />
kommende Marschaliin; große<br />
Oper ist nicht weit entfernt.<br />
Wunderbar schon das Auftritts<br />
lied. Und auch Jo Münchrath als<br />
Max (Marcel) kann sich sehen<br />
und hören lassen. Wacker dane<br />
ben Hans Fischer als Philosoph<br />
Konrad (Collin) und Josef Loew<br />
als Komödiant Schorch (Schaunard).<br />
Darstellerisch ragen aus dem<br />
Riesenemsemble der über hun<br />
dert Mitwirkenden noch her<br />
aus: Friedheim Kreutzberg als<br />
energische Hausbesitzerin<br />
Fräulein Bömmeimann, Her<br />
mann Hackstein als Wirt Kolter<br />
sowie Horst-Peter Vogel und<br />
Heinrich Meling als die enthu<br />
siastisch gefeierten Brücken<br />
wärter Knuddei und Baltes (so<br />
etwas wie Tünnes und Schäl).<br />
Nicht zuletzt verdient der Chor,<br />
einstudiert von Christoph Klü<br />
ver und Ludwig Weber, hohes<br />
Lob. Wenn er Jussenhovens<br />
Hüsjer vum Aidermaat besingt<br />
oder wie die Biäck Fööss d'r<br />
Dom in Köile läßt, dann kommt<br />
das Publikum in Bewegung. Die<br />
Kölner „Boheme" beginnt ja<br />
nicht am Weihnachtsabend,<br />
sondern am Dreikönigstag und<br />
endet Weiberfastnacht. Da ist<br />
es nur logisch, daß die Oper zur<br />
liederreichen Karnevalssitzung<br />
wird.<br />
Das Premlerenpubiikum war<br />
begeistert, der Beifall wollte<br />
nicht enden."
•<br />
18<br />
muß man haben<br />
»<br />
'<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den LottO' und Toto-Annahmestellen<br />
^
VeranstaHungen<br />
Kölnische Rundschau<br />
„Brotlose Künstler am Rhein.<br />
Die gute Laune beginnt in der<br />
Ouvertüre. Also im „Vorspiel",<br />
wie das bei Richard Wagner<br />
heißt Christoph Klöver hat wie<br />
der zugeschlagen. Er dirigiert<br />
das - höchst leistungsfähige -<br />
Orchester der Cacilia Wolken<br />
burg, und er hat musikalisch<br />
wieder alles erdenkliche zusam<br />
mengetragen.<br />
Wofür? Na, für das Divertisse<br />
mentchen dieses Karnevals,<br />
das am Sonntag im Opernhaus<br />
Premlere hatte. Für das Spiel<br />
um „Mlmi oder ,E ießkahl<br />
Hämmche'", zu dem Gerti Run<br />
kel das Textbuch schrieb.<br />
Natürlich denken Kenner beim<br />
Namen Mimi sogleich an Fuccini<br />
und „La Boheme". Aber davon<br />
ist Im Vorspiel nicht viel zu hö<br />
ren. Schmissig geht es zu - und<br />
man traut seinen Ohren nicht,<br />
wenn Klöver flugs die Erken<br />
nungsmusik von „Dallas" da<br />
runter mischt.<br />
Pucclnl kommt später. Denn wir<br />
sind in Kölle, am Dreikönigspförtchen,<br />
so daß im Hinter<br />
grund die Kirche Maria Im Capltol<br />
zu bewundern ist. Und da<br />
bleiben wir auch - vom Abste<br />
cher an eine Brücke abgesehen.<br />
Und was man gar nicht erwar<br />
tet, weil die bestechend schö<br />
nen Bühnenbilder (Heribert<br />
Oedingen) sich auf die kalenda<br />
rische „Großwetterlage" verlie<br />
ßen: Auf der Bühne ist Winter;<br />
es liegt Schnee!<br />
Dort in der Gegend ist das Dach-<br />
Atelier, in dem Max der Maler<br />
(Jo Münchrath), Rudi der Poet<br />
(Albert Krautz), Konrad der Phi<br />
losoph (Hans Fischer) und<br />
Schorch der Komödiant (Josef<br />
Loew) hausen. Künstler also -<br />
oder wie das Fremdwort heißt:<br />
„Boheme", mit B wie „brotlos".<br />
Und wo kein Brot ist, ist auch<br />
keine Miete, sehr zum Kummer<br />
des alteren Fräuleins Bömmelmann<br />
(Friedhelm Kreutzkamp).<br />
Aber das ist vielleicht eine ku<br />
lante Frau: Sie will vom Dreikö<br />
nigstag bis Wieverfastelovend<br />
mit der Miete warten! Das ist<br />
auch nötig, denn zum Einkeh<br />
ren beim Wirt des Gasthauses<br />
Kolter (Hermann Hackstein)<br />
reicht es immer. In einem Lo<br />
kal, in dem auch das attraktive<br />
Janettche (Günter Roggendorf)<br />
mit ihrem Verehrer, dem Kommerzienrat<br />
Schällfisch (Ludwig<br />
Schneider), aufkreuzt. Auch ein<br />
veritabler Baron (Peter Harstlck,<br />
den man in den letzten<br />
beiden Jahren immer nur als<br />
Dame sah) mit zugehöriger Rie<br />
sen-Baronin (Karl Heinz Sieber)<br />
kehrt dort ein.<br />
Da das Janettche einst zu<br />
Schorch gehörte, reicht das für<br />
die nötigen Verwicklungen.<br />
Aber da Ist wahrhaftig Mimi<br />
(Willi Schmidt), freilich alles an<br />
dere als schwindsüchtig. Wenn<br />
Rudi sie sieht, ist er glatt hin.<br />
Aber wie die Frauen so sind:<br />
Schlanker will sie sein, und weil<br />
diesbezügliche Kuren auch so<br />
sind, wäre sie beinahe dahinge<br />
welkt. Beinahe, sag' ich.<br />
Kurz: Alles gut, denn Ende gut.<br />
Fräulein Bömmelmann be<br />
kommt sogar Ihre Miete, pünkt<br />
lich zu Weiberfastnacht, mit der<br />
dann auch auf der Bühne das<br />
närrische Tteiben beginnt.<br />
Eine muntere Handlung also,<br />
die sich Gerti Runkel da einfal<br />
len ließ - schließlich hat sie<br />
schon die „Carmen von d'r Bottmöll"<br />
geschrieben. Josef Meinertzhagen<br />
hat daraus - zum<br />
sechsten Mal - eine flotte Insze<br />
nierung gezaubert. Und wenn<br />
es in diesem Jahr auch nicht<br />
ganz so lustig geriet: Auf die<br />
Männerkehlen, auf das Orche<br />
ster und auf die musikalischen<br />
Einfälle von Christoph Klöver ist<br />
immer Verlaß.<br />
Da gibt es Verdis „Ttoubadour"<br />
und Tschaikowskys „Schwanensee",<br />
Beethovens „Elise"<br />
geht in flotten Sound über, Theo<br />
Mackeben kommt mehrfach zu<br />
Gehör, - ja, und Puccinl. Zwei<br />
seiner Arien - und wie in Jedem<br />
Jahr: nicht die leichtesten! - hat<br />
sich Albert Krautz ausgesucht.<br />
Er singt sie formidabel, nur<br />
steht die erste wohl zu früh, so<br />
daß er sich über die enorme Hö<br />
he doch ein bißchen hinwegmo<br />
gelt.<br />
Und well es von Puccinl zu Lehär<br />
nicht weit ist, gibt es dessen<br />
„Land des Lächelns" gleich da<br />
zu: Das große Duett für Krautz'<br />
Rudi und Willi Schmidts Mimi.<br />
Mit kölschem Text, versteht<br />
sich, doch vielleicht ein bißchen<br />
ungünstig arrangiert, so daß<br />
Schmidt gar nicht injene Höhen<br />
gelangt, die er so sicher be<br />
herrscht.<br />
Das Beste zuletzt - und das ist<br />
in diesem Divertissementchen<br />
das Ballett. Was diese Ttuppe,<br />
allen voran der Temperament<br />
bolzen von „Primaballerina",<br />
Günther Over, vom Haremstanz<br />
über den Auftritt der Poller<br />
Mllchmädcher bis zum Shimmy<br />
und zum revuereifen „St. Louis<br />
Blues March" Im Original-<br />
Glenn-Miller-Sound im wahr<br />
sten Sinne des Wortes auf die<br />
Beine stellt, das ist wahrhaft al<br />
len Jubel wert.<br />
Das Ist das hohe Verdienst von<br />
Peter Schnitzler, der sich in den
Veran<br />
staltungen<br />
Glenn-Milier-lVIarsch ein eige<br />
nes Solo hineinstellte. Aus gu<br />
tem Grund: Zum 25. Mal hat er<br />
das Zillche-Ballett einstudiert.<br />
Und dahinter steckt harte Ar<br />
beit des Choreographen und<br />
seiner einsatzwilligen Mannen.<br />
Er überbietet sich an Einfällen,<br />
er wiederholt sich nie. Das ist<br />
einzigartig.<br />
Jubel denn, Jubel über Jubel.<br />
Blumen. Ein hübsches Divertis<br />
sementchen für einen, ach, nur<br />
kurzen Karneval. Und - man<br />
singt es, voll Schwermut erst<br />
und erst dann ausgelassen -<br />
„am Aschermittwoch ist alles<br />
vorbei."<br />
Ehrenmitgliedschaft<br />
der Cacilia Wolkenburg<br />
für Peter Schnitzler<br />
„Mit dieser Ehrung ist die Cäcilia<br />
immer sparsam umgegangen",<br />
so argumentierte Walter<br />
Schmitt, Baas der Cäcilia, nach<br />
der diesjährigen Zillchen-Premlere<br />
im Kolpinghaus. Dorthin<br />
hatten die Ballettratten ihren<br />
Chef, ehemalige Eleven des<br />
Choreographen, (Innerhalb von<br />
25 Jahren eine stattliche Zahl)<br />
und enge Freunde zu einer Feier<br />
eingeladen.<br />
Höhepunkt dieser Feier war. wie<br />
bereits erwähnt, die Verleihung<br />
der Ehrenmitgliedschaft.<br />
Neben Prof. Dr. Lützeler und<br />
Klaus Rohr Ist Peter Schnitzler<br />
das dritte lebende Ehrenmit<br />
glied.<br />
Peter Schnitzler war sichtlich<br />
gerührt über das, was „seine<br />
Jungs" für ihn arrangiert hat<br />
ten. Ein Zillchen „en mlniature"<br />
lief da vor seinen Augen ab, in<br />
dem seine Person Dreh- und<br />
Angelpunkt war. Er, der ge<br />
wöhnlich um kein Wort verle<br />
gen ist, war plötzlich sprachlos,<br />
so gingen ihm die Einfälle seiner<br />
Cäcilianer unter die Haut.<br />
Peter Schnitzler. diese rheini<br />
sche Frohnatur und seine<br />
„Hilde" mögen dem Zillchen<br />
noch lange erhalten bleiben.<br />
Das war der Tenor in der Runde.<br />
Am 17. Januar wurde unser lie<br />
ber Sangesbruder Peter Harstick<br />
75 Jahre alt. In der Pause<br />
derZillchen-Vorstellung vom 18.<br />
Januar war die Schar der Gratu<br />
lanten groß, die den kleinen<br />
aber feinen Peter musikalisch<br />
hoch leben ließen.
ausschneiden und gleich absenden an;<br />
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Liebe Leserin-lieber Leser,<br />
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.. es ist gut zu wissen, wofür man spart.
Lesenneinung<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
Ob Grün, Rot oder Schwarz, al<br />
len Ideologen zum Th)tz bleibt<br />
es dabei: „Geld regiert die Welt".<br />
Auch Musensöhne haben das<br />
verspürt: Gluck nannte auf die<br />
Frage, welche Güter er am mei<br />
sten liebe: Geld, Wein und<br />
Ruhm. Als sich der Neugierige<br />
verwunderte, Geld an erster<br />
Stelle zu hören, erklärte der<br />
Komponist: „Habe ich Geld, so<br />
ist es leicht, mir Wein zu be<br />
schaffen, und habe ich Wein, so<br />
wird mein Genius beflügeit, der<br />
den Ruhm erwirbt".<br />
Auf KGMV-Verhältnisse bezo<br />
gen, mag dieser Ausspruch des<br />
Herrn Gluck etwas weit herge<br />
holt zu sein. Und trotzdem<br />
spricht er elementare Wahrhel<br />
ten aus, die uns analog berüh<br />
ren.<br />
In unserem Etat hat der Posten<br />
Mitgliedsbeiträge eine ent<br />
scheidende Bedeutung für un<br />
sere laufenden Verpflichtun<br />
gen: die Unterhaltung eines<br />
ständigen Büros mit entspre<br />
chendem Personalaufwand<br />
und die musikalischen Aktivitä<br />
ten erfordem erhebliche Auf<br />
wendungen. Ich verweise hier<br />
zu auf den Rechenschaftsbe<br />
richt der Hauptversammlun<br />
gen.<br />
Helfen Sie uns deshalb durch<br />
rechtzeitige Zuweisungen Ihrer<br />
Beiträge. Am einfachsten wäre<br />
für Sie, Ihre Ermächtigung über<br />
das sogenannte Lastschrifteneinzugsverfahren<br />
(Abbuchen<br />
von Ihrem Konto bei Ihrem<br />
Geldinstitut).<br />
Ob Sie den Jahresbeitrag von<br />
DM 240,00 als einmalige Zah<br />
lung oder In Raten (monatlich.<br />
1/4- oder 1/2-jährlich) beglei<br />
chen woilen, bleibt Ihnen über<br />
lassen. Sie können den Einzugs<br />
auftrag jederzeit zurückziehen.<br />
Bisher haben sich etwa 80 Sän<br />
ger diesem Verfahren ange<br />
schlossen; wir würden uns<br />
freuen, wenn es bald mehr<br />
wären. Qgorg Riebschläger<br />
Ein Votttreffer<br />
Ein Bericht kann nicht besser<br />
sein als das, worüber berichtet<br />
wird. Das gilt auch für eine Do<br />
kumentation in geschriebenem<br />
und gesprochenem Wort, Bild<br />
und Ton, die die beiden Schaliplatten<br />
mit Beglelttext bieten.<br />
Da das Original, das Jubiläums<br />
jahr 1982 des KGMV, eine voll<br />
gelungene Komposition mit<br />
herrlichem Schlußakkord in<br />
Rom war, bestand die akute Ge<br />
fahr, daß der Bericht gegenüber<br />
dem Erlebnis der Beteiligten<br />
abfiel.<br />
Die Gefahr ist nicht nur ge<br />
bannt sondern die Moderation<br />
von Hans Leo Neu und die Begleitschriftvon<br />
Klaus Zöller sind<br />
so gut daß sie die Nachbar<br />
schaft zu unseren meisterhaft<br />
vorgetragenen Chören verdie<br />
nen. J. Breuer mit seinem Ton-<br />
Studio und die Fotografen dür<br />
fen sich auch ein Stück von dem<br />
Kuchen des Lobes abschneiden.<br />
Hier sind die Köstlichkeiten in<br />
haltlicher Vollendung nicht zu<br />
würdigen, die Kirche, Stadt und<br />
Funk dem Jubiläum unseres<br />
Chores widmeten. Daß diese<br />
aber uns und den kommenden<br />
Geschlechtem von Sängern er<br />
halten bleiben, ist ein großes<br />
Verdienst<br />
Nach meiner unmaßgeblichen<br />
Meinung ist diese Dokumenta<br />
tion jedenfalls ein Volltreffer.<br />
Franz Schwend<br />
Erfolgsmeldung<br />
23<br />
Seit dem Frühjahr 1982 gehört<br />
nun auch Lothar Thaut zu der<br />
Riege der Archivare. Aus drei<br />
mach vier! Das Ist eine echte Be<br />
reicherung, denn eine freundli<br />
che, angenehme und aufge<br />
schlossene Wesensart paart sich<br />
da mit großem Arbeitseifer und<br />
weitreichender Bemfserfahrung.<br />
Und da wir unsere Arbeit<br />
nicht nur schweigend erledigen,<br />
bleibt es bei der Feststellung:<br />
„Wenn gute Reden sie beglei<br />
ten, dann fließt die Arbelt mun<br />
ter fort" (Schillers Glocke)<br />
Nun sind wir vier Bässe. Wenn<br />
uns der Sinn zu einem Liedchen<br />
stände, käme nur ein wohlklin<br />
gendes sonores Brummen zu<br />
stande. Diesem Übelstande soll<br />
te - wenn ich auch vielleicht den<br />
Widerspruch Wilhelm Lindens<br />
herausfordere - doch endlich<br />
begegnet werden. Eine Frage<br />
drängt daher mit Macht zum<br />
Licht: „Tenöre, wo bleibt Ihr?"<br />
Einsame hellstimmige Seelen<br />
und solche, die sich noch ge<br />
trauen, jeweils montags vor<br />
mittag für ein paar schwache<br />
Stunden dem heimischen Herd<br />
und dem lieblichen Geplauder<br />
ihrer Lebensgefährtinnen zu<br />
entfliehen, sind uns herzlich<br />
willkommen. Gute und freundli<br />
che Behandlung wird - wie das<br />
bei Minderheiten bei uns gang<br />
gäbe ist - zugesichert Bei guter<br />
Führung werden neue Mitstrei<br />
ter sogar am Oster- und<br />
Pfingstmontag und an allen<br />
Feiertagen, die auf einen Mon<br />
tag fallen, von jeder Archivar<br />
belt freigestellt Die gleichen<br />
Bedingungen gelten während<br />
der schönen Uriaubszeit Ist das<br />
kein verlockendes Angebot?<br />
In nomine J^rchivariorum" oder<br />
wie andere Lateiner meinen:<br />
„Archivorum".<br />
H. Th. Henke
Airfneuen<br />
Wegen ^ , in eine<br />
neue Diniension.<br />
Wir haben ganz unten angefangen.<br />
In einer Kleinstadt in Thüringen. Das war vor über 160 Jahren.<br />
Heute zählen wir zu den gröf^ten deutschen Versicherungen.<br />
Zusammen mit unseren Tochtergesellschaften, der Gothaer<br />
Krankenversicherung AG und der Gothaer Rückversicherung AG,<br />
betragen unsere Beitragseinnahmen 1,7 Milliarden DM.<br />
Mit den Erfahrungen von Generationen meistern wir<br />
die vielfältigen Risiken von heute.<br />
Unsere modernen Sicherheitsprogramme passen sich dem<br />
steigenden Versicherungsbedarf von Industrie und Technik,<br />
Handel und Handwerk, Einzelpersonen und Familie an.<br />
Dos dichte Organisationsnetz von über 17.000 Mitarbeitern und<br />
Zweigstellen überall in der Bundesrepublik und in<br />
West-Berlin sowie Niederlassungen im europäischen Ausland<br />
und in den USA geben die Gewähr für ein stetiges,<br />
gesundes Wachstum.<br />
dptlioer<br />
Versicherungsbank<br />
in der Gothaer Versicherungsgruppe<br />
Generaldirektion<br />
\Är.w, Kaiser-Wilhelm-Ring 23-25<br />
^
Musik aktuell<br />
„Ehrt eure deutschen Meister,<br />
dann bannt ihr gute Geister!"<br />
(aus<br />
Meistersinger von Nürnberg)<br />
Ob Richard Wagner beim<br />
Schreiben dieses Satzes bereits<br />
an den Zeitraum von 100 Jah<br />
ren nach seinem Tode gedacht<br />
hat? Wie man aber sieht, reicht<br />
die Größe seines Werkes und<br />
dessen Bedeutung in der Ge<br />
schichte der Musik aus, um das<br />
Jahr <strong>1983</strong> in der Musikwelt<br />
feierlich in seinem Andenken zu<br />
begehen. Konzerte, Opernauf<br />
führungen, Neueinstudierun<br />
gen relativ unbekannter Kom<br />
positionen, Vorträge, Bücher,<br />
Ausstellungen, Fernsehsen<br />
dungen und ein mehrteiliger<br />
amerikanischer Mammut-Film<br />
künden in aller Weit von der an<br />
haltenden Wirkung dieses be<br />
deutenden und wohl umstrit<br />
tensten Vertreters der romanti<br />
schen Musikepoche.<br />
Auch an Köln geht das Wagner-<br />
Jahr nicht spurlos vorüber.<br />
Neben vielen kleineren Veran<br />
staltungen ehrt die Kölner Oper<br />
den Musiker mit einer Ausstel<br />
lung zu den „Meistersingern<br />
von Nürnberg" (z.Z. im Foyer<br />
der Oper zu sehen) und im we<br />
sentlichen mit der Aufführung<br />
dieser Oper am 12. 2. und der<br />
Festaufführung der Neueinstu<br />
dierung des „Farsifal" am 20.3.<br />
<strong>1983</strong>. Eine Aufführung des „Lie<br />
besmahl der Apostel" steht<br />
noch nicht fest.<br />
Im Geiste des Komponisten<br />
hat sich 100 Jahre nach dessen<br />
Tod auch der schon zu seinen<br />
Lebzeiten bestehende KMGV zu<br />
einem Beitrag entschlossen:<br />
dem Herbstkonzert am 5. 11.<br />
<strong>1983</strong> mit dem Ford-Sinfonie-<br />
Orchester.<br />
Es soll nun in diesem Jahr der<br />
Frage nachgegangen werden,<br />
weiche Beziehungen es zwi<br />
schen dem Komponisten und<br />
der Welt des Männerchorwesens<br />
im allgemeinen und dem<br />
KMGV im besonderen gegeben<br />
hat.<br />
<strong>Der</strong> Geist Richard Wagners<br />
scheint bei uns Früchte zu tra<br />
gen. <strong>Der</strong> Vorstand hat die Idee,<br />
etwas für die Stimmbildung der<br />
Sänger zu tun. Auch Richard<br />
Wagner sah in der Stimmbil<br />
dung die Stütze der gesamten<br />
Musikerziehung; sogar Instrumentalisten<br />
und Dirigierschü<br />
lern riet er eine Grundausbil<br />
dung in Gesang an. Wagners Er<br />
nennung zum königlich sächsi<br />
schen Kapellmeister am 2. Fe<br />
bruar 1843 gab ihm die Möglich<br />
keiten zu Verwirklichung seiner<br />
Vorstellungen, zumal sich der<br />
zeit insbesondere der Männerchorgesang<br />
größter Beliebtheit<br />
erfreute. (Hier sei auf meinen<br />
Artikel im <strong>Burgbote</strong>n 3/81 ver<br />
wiesen).<br />
Robert Gutman schreibt in sei<br />
ner Wagner-Biographie: „Die<br />
Pläne für die Musikausbildung<br />
verraten einen Mann, der sich<br />
wie wenige seiner Landsleute<br />
im klaren war über die Unzu<br />
länglichkeiten der deutschen<br />
Musikerziehung und über ihre<br />
höchst mangelhafte Verbin<br />
dung zu den Anforderungen<br />
des Berufslebens."<br />
Auch die Ideen für den Entwurf<br />
eines deutschen Nationalthea<br />
ters für das Königreich Sach<br />
sens verband er stets mit der<br />
Errichtung einer zugehörigen<br />
Ausbildungsstätte, die „ein or<br />
ganisches Ganzes" sein sollte,<br />
das sich „aus sich selbst heraus<br />
erneut und fortbildet" - eine<br />
musikalisch sicherlich interes<br />
sante und effektive Vorstel<br />
lung, die aber heute, in der Zeit<br />
der Konzertagenturen und<br />
Musiker-Gewerkschaften illu<br />
sorisch geworden ist. Es bleibt<br />
aber der Grundsatz einer ge<br />
sanglichen Ausbildung als ele<br />
mentare Grundlage, die jeden ,<br />
Musiker in seiner Verantwor<br />
tung für Qualität und Erhaltung<br />
der von ihm ausgeübten Kunst<br />
soweit befähigen soll, daß er im<br />
Sinne Wagners zu einem der<br />
„Bewahrer und Hüter" werden<br />
kann, die Wagner selbst seine<br />
„Meister" nennt, von deren Be<br />
ziehung zur Kunst er sagt:<br />
„Daß unsre Meister sie gehegt<br />
grad recht nach ihrer Art,<br />
nach ihrem Sinne treu gehegt,<br />
das hat sie echt bewahrt,"<br />
Warum sollte nicht auch ein<br />
Männerchor versuchen, ein<br />
„Meister" im Verständnis<br />
Richard Wagners zu sein.<br />
Henning Jäger
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Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Aus der kölschen Kunstszene<br />
Das Eis ist gebrochen! Sie wer<br />
den - so lange der Vorrat reicht<br />
- in der nächsten Zeit vieles von<br />
den kölschen Symboifiguren<br />
Tünnes und Schäl (nebst Famiiienanhang)<br />
zu lesen bekom<br />
men. Nehmen Sie die Geschicht<br />
chen so wie sie gemeint sind -<br />
nur nicht ernst Denn was hier<br />
erzählt wird, ist nicht Kölner<br />
Lebensart und Kunstverstand.<br />
Doch spiegelt sich oft in ent<br />
waffnender Form das leise Un<br />
behagen wieder, das den<br />
Kunstkonsumenten angesichts<br />
der professionellen Nutznießer<br />
der Produktion befällt. Wenn<br />
also der Kölner Humor - vor<br />
nehmlich auch in Divertisse<br />
mentchen - stets ein wenig<br />
respektlos und schlagfertig mit<br />
den schwergewichtigen Dingen<br />
wie Kunst und Kultur (Ernst ist<br />
das Leben, heiter ist die Kunst!<br />
Schiller, Waiienstein) aber auch<br />
mit den großen Komponisten<br />
und Dichtern umspringt, gibt<br />
das ein klein wenig Aufschluß<br />
über eine Wesensart, die sich<br />
selbst, aber auch die ganze<br />
Menschheit auf die Schüppe zu<br />
nehmen versteht. Nunmehr<br />
darf ich Goethe in den Zeugen<br />
stand zitieren, der einmal zu<br />
treffend meinte:<br />
Ich liebe mir den heitern Mann<br />
am meisten unter meinen Gä<br />
sten:<br />
Wer sich nicht selbst zum be<br />
sten haben kann,<br />
der ist gewiß nicht von den<br />
Besten!<br />
Die Interpreten dieses Szena<br />
riums - also Tünnes und Schäl -<br />
bewegen sich dauernd vor den<br />
Brettern, die die Welt bedeuten.<br />
Aber sie bleiben seltsam unbe<br />
rührt von all' den hehren Klän<br />
gen, Gesängen und optischen<br />
Eindrücken, die ihnen pausen<br />
los zuteil werden.<br />
Wegen der Aktualität - vor 100<br />
Jahren und zwar am 13. Februar<br />
1883 verstarb Richard Wagner<br />
in Venedig. Abseits des vom<br />
KMGV geplanten großen Ge<br />
denkkonzertes sollen auch Tün<br />
nes und Schäl von ihren Ein<br />
drücken berichten.<br />
Demnächst wird weniger erläu<br />
tert, dafür aber direkt zur Sache<br />
gegangen.<br />
Schlafmittel<br />
Ihr Hanns Theo Henke<br />
♦ ♦ ♦<br />
Gegen Musik an sich hat der<br />
Tünnes nichts einzuwenden.<br />
Doch eine Wagneroper kann<br />
ganz schön lang werden. <strong>Der</strong><br />
Schäl jedoch ist hingerissen.<br />
Plötzlich gibt er dem Tünnes ei<br />
nen Rippenstoß und meint ent<br />
rüstet: „Minge Nohber is tat<br />
sächlich enjeschlofel" <strong>Der</strong> hoch<br />
geschreckte Tünnes aber em<br />
pört sich: „Do Jeck, deswäje<br />
bruchs Do mich doch nit zo<br />
wecke!"<br />
Das Eigenheim<br />
<strong>Der</strong> Schäl fragt den Tünnes:<br />
„Kenns Do Tännhäuser?"<br />
Tünnes: „Nä, ävver ich möch<br />
keins han. Die brenne zo ieich.<br />
Ich ston op Steinhäuserl"<br />
♦ ♦ ♦<br />
Ein Unglück kommt selten<br />
aliein<br />
Tünnes und dessen Frau Marizenbill<br />
kommen aus „Tristan<br />
und Isolde". Es regnet in Strö<br />
men. Tünnes spannt den<br />
Schirm auf und seufzt: „Och dat<br />
noch!"<br />
Unbelehrbar<br />
<strong>Der</strong> Schäl trifft den Tünnes auf<br />
dem Weg zur Oper.<br />
Schäl: „Wat spülen se denn<br />
hück?"<br />
Tünnes: „Dä Tännhäuser."<br />
Schäl: „Äwer dat Stöck han mir<br />
doch schon ens zosamme Jesinnl"<br />
Tünnes: „Jo dat. Äwer ich will<br />
hück noch ens sin, ob dat Elisa<br />
beth ald Widder op dä Schlawi<br />
ner vun'nem, Tännhäuser erenfäiit."
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mit uns
Undüife<br />
Meinung?<br />
„Die Dinge haben nur den<br />
Wert,<br />
den man ihnen verleiht"<br />
Molidre<br />
Über die Leistungsbereitschaft,<br />
das -vermögen und deren Ein<br />
schätzung gibt es bei den Sän<br />
gern extreme Standpunkte. Die<br />
einen bezeichnen das Singen als<br />
eine Art der Freizeitbeschäfti<br />
gung. die nicht in Streß ausar<br />
ten dürfe, ihre Erwartungshal<br />
tung zielt auf einen „singenden<br />
Stammtisch", der sich regelmä<br />
ßig, besser noch: „willkürlich",<br />
einmal in der Woche zusam<br />
menfindet Das ist gewiß nicht<br />
das, was die Mehrzahl der Sän<br />
ger im KGMV wünscht<br />
Die engagierteren Sänger rükken<br />
mit ihrem Forderungskata<br />
log den Chor in den Bereich<br />
von Berufsmusikem. Das wie<br />
derum kann aus vielerlei Grün<br />
den auch nicht das erklärte Ziel<br />
sein. Zwischen beiden Polen gilt<br />
es, einen gemeinsamen Nenner<br />
zu finden. Dafür bietet der Aus<br />
spracheabend am 24. Februar<br />
in der Wolkenburg beste Gele<br />
genheit<br />
Über eine Forderung sollten sich<br />
alle Seiten von vomeherein<br />
einig sein: in Zukunft darf nur<br />
noch der Sänger mit dem Chor<br />
auftreten, der eine vorher ge<br />
nau festgelegte Mindestzahl an<br />
Proben besucht hat Diese For<br />
derung ist nicht neu, sie wurde<br />
bisher nur wenig konsequent<br />
eingehalten.<br />
Folgen Sie mir, lieber Leser, für<br />
einen Augenblick in den Bereich<br />
des Sports. Die Fußbaii-Bundesliga<br />
hat gerade ihre Winter<br />
pause beendet So hoch will ich<br />
meinen Vergleich aber nicht an<br />
setzen (obwohl einige sich ganz<br />
gerne dort angesiedelt sähen).<br />
Begeben wir uns ins Amateur<br />
lager. Je nach Spielklasse und<br />
29<br />
Ziel des Vereins, wird dort einbis<br />
dreimal wöchentlich trai<br />
niert. Wer nicht zum Tfaining er<br />
scheint oder unentschuldigt<br />
fehlt, darf sonntags nicht spie<br />
len. Eine einfache und klare<br />
Sache, finden Sie nicht auch?<br />
Das Kausalitätsprinzip ist in sei<br />
ner elementaren Form bereits<br />
von Aristoteles formuliert und<br />
entspricht dem „nihil fit sine<br />
causa" (nichts geschieht ohne<br />
Ursache).<br />
Dieses logisch klingende Prinzip<br />
könnte im Chor solcherart An<br />
wendung finden, daß bei der<br />
Generalprobe zu einer Veran<br />
staltung die Soll- und Ist-Probenbeteiligung<br />
veröffentlicht<br />
wird. Das weitere Verfahren ist<br />
ähnlich der Bekanntgabe der<br />
Lottozahien. Bei drei Richtigen<br />
gibt es Geld, sprich bei Errei<br />
chen der untersten Limitgrenze<br />
fängt der Spaß hier Geld, da<br />
Freude am gemeinsamen Musi<br />
zieren und Erfolge durch effek<br />
tive Probenarbeit erst an.<br />
Keiner kommt auf den Gedan<br />
ken, montags auf seine Lot<br />
toannahmestelle zu gehen mit<br />
einem Schein, der nur ein oder<br />
zwei Richtige aufweist, um<br />
einen Gewinn abzuholen. Eben<br />
so selbstverständlich sollte es<br />
für Sänger sein, wenn sie erfor<br />
derliche Vorraussetzuhgen<br />
nicht erbringen, den Weg zur<br />
Bühne auch nicht erst anzutre<br />
ten.<br />
Die aufgezeigte Problematik<br />
erinnert an die eines Pfarrers,<br />
der sonntags zu seinen Schäf<br />
chen predigt und immer diejeni<br />
gen meint, die gerade nicht an<br />
wesend sind. Den fleißigen Sän<br />
gern ergeht es donnerstags<br />
ähnlich, wenn der Herr Präsi<br />
dent das Wort zum Freitag<br />
spricht.<br />
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Verkehrsamt der Stadt Köln<br />
Sehr verehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
als ich mir noch einmal den letz<br />
ten <strong>Burgbote</strong>n angesehen<br />
habe, fiel mir auf, daß ich mein<br />
Vorwort an die „verehrten Le<br />
ser" gerichtet habe. Diese ohne<br />
Zweifel maskuline Anrede er<br />
reicht Ja gar nicht die Frauen<br />
unserer Sänger, und gerade die<br />
sind es, die besonders gründlich<br />
und interessiert unsere<br />
Vereinszeitschrift lesen und<br />
manches Mal Ihren Mann auf<br />
einen wichtigen Termin auf<br />
merksam machen. Ich bitte da<br />
her für bisherige Versäumnisse<br />
um Entschuldigung! Sie sehen,<br />
ich habe mich gebessert.<br />
Übrigens: Unser <strong>Burgbote</strong> ist<br />
im neuen Gewand, mit verän<br />
dertem „Aufbau" und der<br />
Mischung aus Berichterstat<br />
tung, Wissenswertem und Be<br />
lustigendem gut angekommen.<br />
Bitte sagen - oder schreiben -<br />
Sie uns ihre Meinung. Wir sind<br />
für Jede Anregung dankbar.<br />
Was ist seit Februar Bemer<br />
kenswertes passiert? Nun das<br />
normale Sangesleben be<br />
stimmt wieder den Alltag. Di<br />
vertissementchenfreuden und<br />
Anstrengungen mit der an<br />
schließenden unvermeidbaren<br />
Anlaufphase sind vorbei. Wir<br />
müssen ernsthaft an den be<br />
vorstehenden Aufgaben arbei<br />
ten. Schließlich sind wir mit<br />
Wagner's „Liebesmahl der Apo<br />
stel" in die Gedenkveranstal<br />
tungen der Städt. Bühnen Köln<br />
und Bonn einbezogen worden.<br />
Die Aufführungen sind am<br />
Dienstag, 26.4. in der St. Mariä-<br />
Himmelfahrt-Kirche in Köln und<br />
am Freitag, 29.4. in der Bonner<br />
\ '<br />
Münsterkirche Jeweils um 20<br />
Uhr. Vorverkauf ist an den Thea<br />
terkassen und an der Abend<br />
kasse. Es versteht sich, daß wir<br />
eine optimale Leistung bringen<br />
müssen. Das gilt selbstver<br />
ständlich auch für unser Auftre<br />
ten in der musikverwöhnten<br />
Basilika von Ottobeuren und<br />
unser Wagner-Opernkonzert<br />
mit dem Ford-Sinfonieorche<br />
ster am 5. November in der<br />
Messehalle 8. Eigentlich sollte<br />
es keinen aktiven Sänger ge<br />
ben, der die sich daraus erge<br />
benden Verpflichtungen nicht<br />
ernst nimmt und sich voll ein<br />
setzt.<br />
Es ist sicherlich ein Ausfluß<br />
der guten Zusammenarbeit mit<br />
den Städt. Bühnen Köln im Rah<br />
men unserer Divertissement<br />
chenaufführungen und den im<br />
Laufe der Jahre von Walter<br />
Schmitt geknüpften freund<br />
schaftlichen Kontakten, daß es<br />
seit neuestem auch das „Thea<br />
ter in der Wolkenburg" gibt. Die<br />
Bühnen also zu Gast mit einer<br />
Gemeinschaftsproduktion von<br />
Opernstudio und Musikhoch<br />
schule in unserem großen Saal.<br />
Durch kostenlose Überlassung<br />
konnten wir im Einvernehmen<br />
mit unserem Pächter, Herrn
i<br />
Aus meiner<br />
Sicht<br />
Roth, auf diese Weise die unbe<br />
dingt erforderliche zusätzliche<br />
Spieistätte anbieten. Hier ein<br />
mal der KMGV als „Kunstmä<br />
zen". In einer Zeit, in der die<br />
öffentlichen Mittel knapp ge<br />
worden sind, kann nur privates<br />
Engagement dazu beitragen,<br />
daß es nicht zu einer Verar<br />
mung des Kulturangebotes<br />
kommt, das, weil nicht „lebens<br />
notwendig" die breiteste An<br />
griffsfläche für den Rotstift bie<br />
tet. Es hat keinen Zweck, dar<br />
über nur zu zetern. Man muß<br />
sich eben etwas einfallen las<br />
sen. Und ein solcher Einfall ist<br />
das Theater in der Wolkenburg,<br />
und es sind auch die Familien<br />
konzerte, die im Herbst '83 und<br />
Frühjahr '84, vom KGMV unter<br />
stützt, stattfinden werden.<br />
Die Öffnung der Wolkenburg<br />
für das Theater - evtl. auch un<br />
ter Einbeziehung des herrlichen<br />
Innenhofes - hat darüberhinaus<br />
für uns den Erfolg, daß die<br />
Kunst an unsere „Sängerburg"<br />
gebunden und das Haus etwas<br />
mehr in das Bewußtsein der<br />
Kölner Bürger gerückt wird.<br />
Lassen Sie mich an dieser<br />
Steile einen besonders herzli<br />
chen Gruß und Glückwunsch an<br />
unser Fördermitglied Pastor<br />
Josef Eßer richten, der am Fest<br />
des Apostels Matthias, am<br />
24. Februar, sein silbernes Prie<br />
sterjubiläum feierte. Ich wün<br />
sche ihm, der viele Jahre Gast<br />
geber für unsere alljährlichen<br />
Gedenkgottesdienste in der<br />
Kirche „Christi Auferstehung"<br />
war und hoffentlich in Zukunft<br />
auch sein wird, ein weiteres<br />
segensreiches Wirken.<br />
Ihnen allen aber wünsche ich<br />
ein frohes Osterfest mit Frühiingswetter<br />
Ihr Horst Massau<br />
Doppel-LP<br />
mit Ton-Dokumenten<br />
• von der Festlichen Stunde<br />
• aus Runfunksendungen<br />
• vom Pontifikalamt im<br />
Petersdom<br />
• von der Audienz beim<br />
italienischen<br />
Staatspräsidenten<br />
• von der Generalaudienz des<br />
Hl. Vaters<br />
• vom Konzert in St Ignazio<br />
• vom Herbstkonzert '82<br />
Dazu eine reichbebilderte<br />
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am Donnerstag, 7.4. -14.4. - 21.4. - 28.4. und<br />
5. 5. -19.5. - 26. 5.<strong>1983</strong><br />
jeweils 19.30 Uhr in der Wolkenburg<br />
am Montag. 25.4.<strong>1983</strong> um 19.30 Uhr<br />
mit dem Städt Orchester Sollngen in der Kirche St Maria<br />
Himmelfahrt Marzellenstraße, Köln 1<br />
am Dienstag, 26.4.<strong>1983</strong> um 20 Uhr<br />
in der Kirche St Maria Himmelfahrt, Marzellenstraße, Köln 1;<br />
Veranstalter: Städtische Bühnen Köln; Kleidung: Frack<br />
am Freitag, 29.4.<strong>1983</strong> um 20 Uhr<br />
in der Münsterkirche zu Bonn, Münsterplatz;<br />
Veranstalter: Städtische Bühnen Bonn; Kleidung: Frack<br />
am Sonntag, 29. S. <strong>1983</strong> um 10.30 Uhr<br />
im großen Saal des Gürzenich. Musikalische Umrahmung des<br />
Verbandstages des Deutschen Motoryachtverbandes:<br />
Kleidung: blauer Anzug<br />
am Sonntag, 12.6.<strong>1983</strong> um 10 Uhr in der Wolkenburg<br />
am 10.7.<strong>1983</strong>,12 Uhr Im ZDF voraussichtlicher Sendetermin.<br />
(<strong>Der</strong> KMGV wurde zu dieser Sendung am 8. Mai 1982 im Rhein<br />
park aufgezeichnet)<br />
vom 9. bis 12. September <strong>1983</strong><br />
am Vormittag des 9.9. Abreise von Köln mit Bussen;<br />
abends Probe in der Basilika Ottobeuren<br />
am 10.9. eine Besichtigungsreise;<br />
abends 19 Uhr Feierliche Abendmesse,<br />
musikalisch gestaltet mit der Liszt-Messe;<br />
anschließend: zünftiger, gemütlicher Abend<br />
am 11.9.<strong>1983</strong> um 16 Uhr Konzert in der<br />
Barock-Basilika Ottobeuren<br />
am 12.9.<strong>1983</strong> Heimreise nach Köln<br />
für die Sänger sind Busreise, Übemachtung und Frühstück frei,<br />
Mitreisende zahlen für diese Leistung nach aktueller Schätzung<br />
DM 2S0,-<br />
am Samstag, S. 11.<strong>1983</strong> um 19.30 Uhr in der Messehalle 8.<br />
Das Herbstkonzert wird gemeinsam mit dem Ford-Sinfonie-<br />
Orchester und Solisten gestaltet und steht ganz im Zeichen<br />
Richard Wagners<br />
am Donnerstag, 14.4.<strong>1983</strong> beginnt 1 Stunde vor der offiziellen<br />
KMGV-Probe, also um 18.30 Uhr, eine neue Chorschule.<br />
Zu dieser Chorschuie, die für unsere Hospitanten obligatorisch<br />
ist, sind alle jene Sänger eingeladen und willkommen,<br />
die eine „musikalische Frischzeiie" wünschen.
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die kommen zwar beim<br />
ihr Druckproblem ist unsere Sache!<br />
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17.4.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Günter Rubin<br />
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Fördermitglied<br />
20.4.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Johannes Sülzer<br />
Myliusstraße 11<br />
5000 Köln 30<br />
aktives Mitglied<br />
22. 4.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Walter Schmitz<br />
Burghoizweg 21<br />
50<strong>63</strong> Overath<br />
aktives Mitglied<br />
25.4.<strong>1983</strong> 84 Jahre<br />
Dr. Werner Stroh<br />
Bachgrafenstraße 6<br />
5000 Köln 80<br />
aktives Mitglied<br />
9.5.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Leonard Gibbeis<br />
Am Morsdorfer Hof 22<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitgiied<br />
10.5.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Horst Kraemer<br />
Hildebrandstraße 6<br />
5000 Köln 60<br />
aktives Mitglied<br />
11.5.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Heimut Dunkel<br />
Venloer Straße 1055 a<br />
5000 Köln 30<br />
aktives Mitglied<br />
B<br />
Johannes SQIzer<br />
Rolf Böhmer<br />
Karl Schönborn<br />
Anton Schröder<br />
18.5.<strong>1983</strong> 87 Jahre<br />
Hermann Wiiinecker<br />
Alteburger Straße 288<br />
5000 Köln 51<br />
Fördermitglied<br />
24.5.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Anton Schröder<br />
Theresienstraße 24<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
Ais Fördermitglied begrüßen<br />
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27.4.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Karl Schönborn<br />
Lövenicher Weg 2 A<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
Geburtstage Im Mai <strong>1983</strong><br />
6.5.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Maria Veith<br />
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Witwenmitglied<br />
t Wilhelm König<br />
13.5.<strong>1983</strong> 85 Jahre<br />
Trude Uerz<br />
Palmstraße 32<br />
5000 Köln 1<br />
Witwenmitglied<br />
18.5.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Rolf Böhmer<br />
Lindenstraße 71<br />
5000 Köln 1<br />
aktives Mitglied<br />
t Theodor Käser<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />
Wilhelm König<br />
geb. 11. 9.1907<br />
gest. 31.1.<strong>1983</strong><br />
aktives Mitglied seit 1971<br />
Theodor Käser<br />
geb. 3.1.1907<br />
gest. 26. 2.<strong>1983</strong><br />
aktives Mitglied seit 1929
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I<br />
Dankeschön-Abend<br />
V<br />
Vier Tage nach dem letzten P*<br />
Vorhang für das diesjährige Zill- ^<br />
chen trafen sich die Cäciiianer g<br />
am 19. Februar zum Danke- p<br />
schön-Abend in der Wolken- ?<br />
bürg. Die Dekoration des Saaies,<br />
Speisen und Getränke vermitteiten<br />
französisches Flair.<br />
Die Big Band des Ausbiidungs- *1<br />
musikcorps der Bundeswehr,<br />
Hilden, unter Leitung von Horst<br />
Böttcher iockte bis in den frü<br />
hen Morgen zahlreiche Tänz<br />
freunde auf das Parkett und<br />
sorgte im Verlauf des Abends<br />
für eine Bombenstimmung.<br />
„Cäciiianer braucht man nicht<br />
lang in Stimmung bringen ...",<br />
wer zweifelt daran?<br />
Aussprache-Abend<br />
Eine zurückliegende Reise<br />
(Romreise) veranlaßte den Aus<br />
spracheabend am 24. Februar<br />
in der Wolkenburg. Im Verlaufe<br />
des Abends spielte sie nur noch<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
in der Anfangsphase setzten<br />
die bevorstehenden Reisen des<br />
KMGV die Akzente. Zunächst<br />
die im September <strong>1983</strong> stattfin<br />
dende Konzertreise nach Otto<br />
beuren und mehr noch die für<br />
den Oktober 1984 geplante<br />
Reise in den Westteii Kanadas.<br />
Nach Ottobeuren geht es mit<br />
Bussen, die auch für Ausfiugsfahrten<br />
ins Allgäu zur Verfü<br />
gung stehen. Musikalischer<br />
Mittelpunkt der Reise bilden die<br />
Gestaltung einer feierlichen<br />
Abendmesse und ein Konzert<br />
In der weithin bekannten Ba<br />
rock-Basilika. Für die Sänger<br />
sind Fahrtkosten, Übernach<br />
tung und Frühstück frei. Die<br />
mitreisenden Frauen, Bräute<br />
oder Freundinnen zahlen etwa<br />
DM 250,- für diese Leistungen.<br />
Die Vorbereitung der Konzert<br />
reise in den Westteii Kanadas<br />
befindet sich augenblicklich in<br />
der Anfangsphase. Deshalb<br />
sind die Daten hier noch etwas<br />
vage. 16 bis 18 Täge wird die<br />
Reise im Oktober 1984 dauern;<br />
acht Konzerte sind vorgesehen.<br />
Von den landschaftlichen Rei<br />
zen, die der Westteil Kanadas<br />
seinen Besuchern bietet, soll<br />
möglichst viel eingefangen<br />
werden, ohne daß die Reise<br />
gruppe in einen Reisestreß ver<br />
setzt wird. Die Schätzung der<br />
Reisekosten beläuft sich auf DM<br />
2000,- mit einer Abweichung<br />
von max. 10% nach oben. Zu<br />
keinem konkreten Ergebnis ka<br />
men die Anwesenden bei der<br />
Frage, ob die Kanada-Reise als<br />
reine Sängerreise oder als eine<br />
Reise mit Damen durchgeführt<br />
werden solle.<br />
Begrüßt wurde aligemein die<br />
Öffnung der Wolkenburg für<br />
das Opernstudio und die Musik<br />
hochschule als zusätzliche
Leistung #\<br />
und<br />
W<br />
Partnerschaft<br />
Wenn Sie die Dresdner Bank heute Im Kreise der ganz Großen<br />
finden, dann gibt es dafür viele Gründe. Einer davon Ist, daß bei<br />
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unsere Kunden so zu betreuen, wie sie es von uns<br />
erwarten können. Denn erst die Technik einer großen Bank<br />
gibt uns die Zelt für eine persönliche, auf die Individuellen<br />
Probleme des einzelnen Kunden zugeschnittene Beratung.<br />
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Spielstätte. Ob es In den Som<br />
mermonaten zu den geplanten<br />
Aufführungen Im Innenhof der<br />
Burg kommen wird, hängt<br />
weltgehend davon ab, ob die Im<br />
vergangenen Jahr Inmitten des<br />
Innenhofs aufgestellte Fiale so<br />
versetzt werden darf, daß der<br />
Innenhof als Spielstätte taug<br />
lich wird.<br />
Als wichtigster Teil des Aus<br />
spracheabends sind jene The<br />
men zu nennen, die musikali<br />
sche Aspekte des KMGV tan<br />
gierten. Die Möglichkeit zur<br />
Aussprache wurde nicht opti<br />
mal genutzt, well Jene, die sich<br />
geme kritisch zur musikali<br />
schen Entwicklung des KMGV<br />
In kleineren Zirkeln äußem, es<br />
versäumten, Ihre Ideen und An<br />
sichten einem größeren Zuhö<br />
rerkreis darzulegen. Die Diskus<br />
sion wurde weltgehend von den<br />
Themen a) Sitzordnung, b) Ein<br />
satzgeben durch den Dirigen<br />
ten, c) Literaturauswahl be<br />
stimmt.<br />
Als heißes Elsen wird Im Chor<br />
das Thema Sitzordnung behan<br />
delt Zwischen zwingender Not<br />
wendigkeit und praktischer<br />
Durchführung Hegen Welten.<br />
Wer verbrennt sich schon gerne<br />
die Finger und wer tappt geme<br />
von einem „persönlichen" Fett<br />
näpfchen Ins andere?<br />
Die Frage des Einsatzgebens<br />
wird meiner Meinung nach auch<br />
weiterhin In der Diskussion blei<br />
ben. Ein Chor Ist anders als ein<br />
Orchester, nicht so an das Zäh<br />
len gewöhnt Die Sängerzlehen<br />
es vor, bei Ihrem Einsatz vom<br />
Dirigenten „abgeholt" zu wer<br />
den. Beabsichtigt dieser nun.<br />
seinen Chor langsam an das<br />
Zählen heranzuführen, dann<br />
gibt es In dieser Pha<br />
se Umstellungsschwierigkelten.<br />
Das Ist allzu menschlich, genau<br />
so ein Kompromiß, auf den<br />
sich beide Seiten verständigen<br />
könnten.<br />
Das Thema der Männerchorllteratur<br />
wird ebenfalls ein per<br />
manentes bleiben. Das Herz des<br />
Männerchors schlägt nach An<br />
sicht unseres Dirigenten für die<br />
a-cappella-Llteratur. Auf einem<br />
anderen Gebiet sieht er für den<br />
Chor einen größeren Nachhol<br />
bedarf, das zeigte der Ausspra<br />
cheabend deutlich: Zusammen<br />
mit dem KMGV möchte Herr<br />
Lang anspruchsvolle Männerchorllteratur<br />
erarbeiten, die zu<br />
meist mit Orchesterbegleltung<br />
gesetzt wurde.<br />
Beispiele:<br />
Oedlpus Rex<br />
Bernauerin<br />
Das Liebesmahl der<br />
Apostel<br />
Cherublnl-Requlem<br />
Rlnaldo<br />
Tägeszelten<br />
Mehr der Form halber stand die<br />
Romreise noch auf dem Pro<br />
gramm. Die zeitliche Distanz<br />
von diesem Ereignis ließen die<br />
vormals so heftig vorgetrage<br />
nen Beanstandungen als Mar<br />
ginalien erscheinen.<br />
Matinee in der Wolkenburg<br />
Am Wahlsonntag, dem 6.<br />
März, waren zahlreiche Vereins<br />
mitglieder der Einladung der<br />
Cäcllla Wolkenburg gefolgt sich<br />
Chansons der 20er Jahre anzu<br />
hören. Junge Künstler der<br />
Musikhochschule Köln entführ<br />
ten die Zuhörer In eine Zelt von<br />
Inflation, Leichtlebigkeit sowie<br />
von Notverordnungen. Die älte<br />
ren Zuhörer erinnerten sich an<br />
47<br />
Ihre Jugendzelt: „Früher, das<br />
waren noch Zelten!" oder „Alle<br />
Wunden hellt die Zelt!"<br />
VldeovorfOlining des<br />
zmchen '83<br />
Nach der Probe am Donners<br />
tag, 10. März, führte das Förder<br />
mitglled Alfons Höttecke die<br />
ungekürzte Fassung des „Mlml<br />
oder ,E leßkahl Hämmche'" vor.<br />
Diese Version Ist nicht Identisch<br />
mit der Femsehfassung, zeigt<br />
sie doch: die Ouvertüre unge<br />
kürzt, blendet die Mitwirken<br />
den namentlich ein und stellt<br />
sie eine kurze Inhaltsangabe<br />
voran.<br />
Interessenten an dieser Fas<br />
sung setzen sich am besten mit<br />
Frau Kunkel auf der Geschäfts<br />
stelle In Verbindung. Ebenso<br />
verfährt, wer noch Videobänder<br />
früherer Divertissementchen<br />
wünscht.<br />
Geliefert werden können:<br />
Krach en d'r Schlldeijass<br />
En Summernach am Rhlng<br />
Kölle mlng Kölle<br />
Et Carmen vun d'r Bottmüll und<br />
De Globetrotter.<br />
Kuratoriiunssttzung<br />
<strong>Der</strong> Ehrenpräsident des<br />
KMGV, Dr. Max Adenauer, be<br />
grüßte am 16. März In seiner<br />
Funktion als Vorsitzender des<br />
Kuratoriums, die Im großen<br />
Sitzungssaal der Deutschen<br />
Bank erschienenen Kurato<br />
riumsmitglleder. Ein besonde<br />
res Dankeschön galt dem Gast<br />
geber des Abends, Bankdirek<br />
tor Wilhelm Clemens. Dr. Max<br />
Adenauer wies auf den Sinn des<br />
Zusammentreffens hin: durch<br />
das Ansehen und die Bedeu<br />
tung der Im Kuratorium vertre<br />
tenen Persönlichkeiten und<br />
Institutionen den KMGV In der
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Mi<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
Veran<br />
staltungen<br />
Öffentlichkeit zu unterstützen<br />
und ihm neue Mitgiieder zuzu<br />
führen.<br />
KMGV-Präsident Horst Mas<br />
sau gab nun einen Rückbiick auf<br />
das verflossene Geschäftsjahr,<br />
das sich als ein eriebnisreiches<br />
in die Vereinsgeschichte ein<br />
reiht Erinnert wurde an die<br />
Feier des 140Jährigen Jubi<br />
läums, die Fernsehaufzeich<br />
nung im Rheinpark, Romreise<br />
mit Pontifikaiamt im Peters<br />
dom, an den Empfang im Quiri<br />
nalspalast, an die Generalau<br />
dienz auf dem Petersplatz, und<br />
an das Konzert in St Ignazio.<br />
Akustisch wurden Ausschnitte<br />
aus der Doppel-LP, die anläßlich<br />
des Jubiläumsjahres herausge<br />
bracht wurde, eingespielt Für<br />
ein genaueres Hineinhören in<br />
die Platte wurde den Kurato<br />
riumsmitgliedern eine Jubiläums-LP<br />
überreicht<br />
Ein vielbeachtetes Kurzrefe<br />
rat hielt anschließend der Diri<br />
gent des KMGV, Bernhard<br />
Lang. Er versuchte Antworten<br />
auf die Fragen zu geben: Wie<br />
soll es weitergehen? und wei<br />
che Probleme gibt es für das In<br />
strument Männerchor?<br />
Laienmusiker sind heute der<br />
Schwierigkeit ausgesetzt, daß<br />
sie alles das, was sie sich müh<br />
sam erarbeiten müssen, per<br />
fekt von der Schalipiatte geiiefert<br />
bekommen. Dabei wird ein<br />
Niveau vorgegaukelt, das es in<br />
Wirkiichkeit nicht gibt, weil es<br />
tontechnisch produziert wurde<br />
und selbst für Berufsensem<br />
bles fast unerreichbar bleibt.<br />
Chormusik spielt im Konzert<br />
leben einer Stadt heute ein<br />
Mauerbiümchen-Dasein. Die Li<br />
teratur bietet keine attraktiven<br />
Stücke mehr an, so daß nur der<br />
Rückgriff auf große Werke der<br />
Vergangenheit übrig bieibe. Zu<br />
soichen Stücken zähle er per<br />
sönlich:<br />
Requien von Cherubini<br />
Todesgesänge von Petrassi<br />
Die Bernauerin von Orff<br />
Darüber hinaus gibt es noch<br />
vieie Chorwerke, die den KMGV<br />
fordern würden.<br />
Nicht hinwegzudiskutierdende<br />
Tätsache sei aber, daß die<br />
musikaiische Ausbiidung der<br />
äiteren Sänger eine bessere sei<br />
ais die derjüngeren. Hauptursa<br />
che hierfür ist die mangelnde<br />
musikalische Ausbildung in un<br />
serem Schulsystem.<br />
Aus dieser Tätsache ieite er.<br />
Lang, auch ab, daß der Chor<br />
heute viel länger brauche, ein<br />
neues Konzertprogramm zu<br />
erarbeiten. Ein a-cappelia-Konzertprogramm<br />
könne heute nur<br />
noch zur Hälfte im Laufe eines<br />
Jahres erarbeitet werden. Bei<br />
Werken mit Orchester gelänge<br />
es noch. Im Laufe dieser Periode<br />
ein vollständiges Programm zu<br />
erarbeiten.<br />
Bei allem Streben nach ho<br />
hem Niveau dürfe den Sängern<br />
der Freizeitwert des Singens<br />
nicht durch viele Sonderproben<br />
verleidet werden.<br />
Früher trugen Laienvereini<br />
gungen das kulturelle Leben<br />
einer Kommune. Die Aufsplitte<br />
rung in Oper - Sinfonie - Lieder<br />
abend - Kammermusik etc. hal<br />
te er für eine kultureiie Kata<br />
strophe, die zu einem Ausei<br />
nandertriften der Gesellschaft<br />
führe. Früher hatten die Künst<br />
ler noch eine Verbindung zu der<br />
Basis, sie iebten in der Stadt<br />
und verdienten sich hier ihren<br />
Lebensunterhait. Wenn er sich<br />
das heute so vorstelie, ein gran<br />
dioser Künstier wie Brahms<br />
mußte Chöre leiten, um seinen<br />
Lebensunterhait zu bestreiten<br />
Unter diesen Voraussetzungen<br />
bekämen die modernen Künst<br />
ler keine Beine auf die Erde.<br />
<strong>Der</strong> Kontakt zwischen Künst<br />
ler und reproduzierenden Laien<br />
ist unterbrochen, die Diskus<br />
sionsbereitschaft zum Stilistand<br />
gekommen.<br />
Eine Chance, diesen Zustand<br />
zu verändern, sieht Bernhard<br />
Lang in einer Konzertform, in<br />
der mehrere Richtungen ge<br />
pflegt werden.<br />
Eine erfreuliche Bilanz zog der<br />
Baas der Cäcilia Wolkenburg,<br />
Walter Schmitt, über die Spieizeit<br />
82/83. 19 Vorsteliungen<br />
lockten 26000 Besucher ins<br />
Opernhaus. Die Stadt Köln mit<br />
45% an den Einnahmen betei<br />
ligt, sieht die Cäciiianer gerne im<br />
Opernhaus, wie anders ist das<br />
Angebot von 23 Aufführungen<br />
für die Spielzeit 83/84 und gar<br />
35 Aufführungen für 84/85 zu<br />
werten?<br />
Über das zurückliegende Ziilchen<br />
aus der Spielzeit 82/83<br />
informierte ein Video-Zusam<br />
menschnitt, den Aifons Höttecke<br />
beisteuerte.
Die Musik heute<br />
ist ein Spiegel unserer Zeit.<br />
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mit einem modernen Partner.<br />
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staitungen<br />
Abschluß der Kuratoriums<br />
sitzung bildete ein vorzüglich<br />
arrangiertes Kaltes Büfett.<br />
Sänger-Jubilare<br />
Die Kreis-Sängervereinigung<br />
Köln e.V. ehrte am 19. März<br />
<strong>1983</strong>, 11.00 Uhr, in der Woikenburg<br />
für ihre langjährige Singe<br />
tätigkeit aus unseren Reihen:<br />
für 75Jährige Singetätigkeit<br />
Paul Peters<br />
für 70jährige Singetätigkeit<br />
Johannes Klings<br />
für 60Jährige Singetätigkeit<br />
Karl Kohrs<br />
für SOJährige Singetätigkeit<br />
Emst Dolhausen<br />
Fritz Hoemann<br />
Heinrich Jansen<br />
Toni Muhs<br />
Kari-Helnz Müiier-Pering<br />
für 25jährige Singetätigkeit<br />
Winfried Retz<br />
Dr. Friedrich Sitt<br />
Gustav-Lorenz Strobei<br />
Festakt des Deutschen Ruder-<br />
Verbandes<br />
Über die Mitwirkung des<br />
KMGV am Sonntag, 20, März,<br />
im großen Saal des Gürzenich<br />
berichtete die Kölnische Rund<br />
schau tags darauf:<br />
„<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein, der zum Festakt „100<br />
Jahre Deutscher Ruder-Ver<br />
band" im Gürzenich eine treffli<br />
che Kiangkuiisse bildete, geriet<br />
beim Steuermanns-Chor aus<br />
Wagners „Fliegender Hollän<br />
der" sekundenlang auseinan<br />
der. Die Herren fingen sich, als<br />
hättejeder von ihnen Oskar Rupertis<br />
„Führer für Wanderru<br />
dern" von 1910 im Kopf.<br />
Da heißt es: „Nur kein Hinund<br />
Herschwanken! Die Mann<br />
schaft muß dem Steuermann<br />
sofort und unbedingt Gehor<br />
sam leisten...""<br />
Woifgang Seui<br />
Ohne Musik<br />
wäre<br />
das Leben<br />
ein<br />
Irrtum<br />
Friedrich Nietzsche
Die<br />
in ihrer Nähe.<br />
^aäm<br />
E^J^^^h^mek^^^üRöflNZIA^<br />
M jF^j^hgeschäffifui^^VersicherungenM<br />
I JS^bei defp^iiilliP<br />
Peter Wallraff<br />
Dipl.-Betriebswirt<br />
Geschäftsstellenleiter der Provinzlal Versicherungsanstalten der Rheinprovinz<br />
Kalk-Mülhelmer Straße 327 ■ Telefon (02 21) 62 59 21<br />
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Lesenneinung<br />
„100 ieskahl Hämmche" oder:<br />
„Streß met der Requisite"<br />
Im diesjährigen Divertisse<br />
mentchen spielte ich als „Gretchen",<br />
der Haustochter der<br />
Wirtschaft Kolter, eine „tra<br />
gende" Rolle im wahrsten Sinne<br />
des Wortes: in der Szene im<br />
Wirtshaus Kolter sollte ich zu<br />
sammen mit meiner „Kollegin<br />
Lenchen" alias Winfried Bischoff<br />
einen nahezu realistischen Wirts<br />
hausbetrieb mimen: Kölsch<br />
verteilen. Hämmchen servie<br />
ren, 'ne Schnaps för et Fräulein<br />
Bömmelmann, Sekt für die fei<br />
nen Herrschaften und Krabben<br />
för de Fraulück. - An sich eine<br />
ganz normale Beschäftigung,<br />
die keinerlei Problematik in sich<br />
bergen konnte,jedoch...<br />
Einschließlich der General<br />
probe waren bei 20 Aufführun<br />
gen jeweils fünf Hämmchen,<br />
also insgesamt 100 Hämmchen<br />
aufzutragen. Für die Bereitstel<br />
lung solcher Gegenstände gibt<br />
es im Theater die „Requisite".<br />
Bei der Generalprobe, die aus<br />
unserer Sicht mit Recht ohne<br />
Publikum gespielt wurde, fehl<br />
ten einige Teller, es waren zuwe<br />
nig Hämmchen da, als Bestecke<br />
wurden u.a. Messer bereitge<br />
legt, mit denen man leicht einen<br />
mittleren Eber hätte zerlegen<br />
können, ein erheblicher Teil der<br />
Krabben war offenbar „verdun<br />
stet", womit ich niemandem zu<br />
nahe treten möchte. - Nach die<br />
sen Erfahrungen war es meiner<br />
„Kollegin" und mir angst und<br />
bange, wie wir in den kommen<br />
den echten Ausführungen un<br />
serer Aufgabe gerecht werden<br />
würden.<br />
Bei der Premiere lief fast alles<br />
sehr gut, bis auf die Tatsache,<br />
daß der Requisiteur bei der An<br />
lieferung der Hämmchen hinter<br />
den Kulissen stolperte und<br />
sämtliche Hämmchen den Büh<br />
nenboden kennenlernten. Da<br />
jedoch keiner der Hauptdarstel<br />
ler, die diese Hämmchen essen<br />
durften (mußten?), diesen Vor<br />
fall gesehen hatte, hoben wir<br />
die „Schweinereien" wieder auf,<br />
wischten sie an der Schürze ab<br />
und servierten sie mit freund<br />
licher Miene. - Geschmeckt<br />
haben sie trotzdem - es war<br />
fast wie im richtigen Leben.<br />
Die zum Verzehr der Hämm<br />
chen „verurteilten" Hauptak<br />
teure hatten naturgemäß diese<br />
nach kurzer Zeit satt, insbe<br />
sondere an den Sonntagen,<br />
an denen zwei Vorstellungen<br />
stattfanden. Das Problem<br />
wurde einerseits dadurch ge<br />
löst, daß einige andere Sänger<br />
sich bereits läge im voraus für<br />
ein Hämmchen anmeldeten,<br />
um damit die erforderliche Kon<br />
dition für die kommende Vor<br />
stellung zu schaffen, anderer<br />
seits gibt es im Kreise der Cäcilianer<br />
offenbar eine große An<br />
zahl von Besitzern sehr großer<br />
und freßwütiger Hunde: noch<br />
nie habe ich so oft den Kom<br />
mentar „dat es för minge<br />
Hunkl" gehört wie beim Ein<br />
packen möglichst mehrerer<br />
Hämmchen und einiger zusätz<br />
licher Würstchen. (Es gab auch<br />
schon 'mal das ehrliche Ge<br />
ständnis: „Datjitt och en prima<br />
Zuppl")<br />
Unter den stets benötigten<br />
fünf Hämmchen gab es ein be<br />
sonders großes und ausge<br />
wachsenes Exemplar, das in der<br />
Szene zwischen Rudi und Mimi<br />
einzeln präsentiert wurde.<br />
Wegen der bereits erwähnten<br />
besonderen Einstellung der Re<br />
quisiteure zur Pünktlichkeit war<br />
an einem Tag im entscheiden<br />
den Moment das Riesen-<br />
Hämmchen nicht hinter der<br />
Kulisse, wo es Rudi vom Balkon<br />
holen wollte. Zum Glück ließ er<br />
sich dadurch nicht verblüffen,<br />
sondern stellte sich mit einem<br />
kleinen Karton in der Hand auf<br />
die Bühne und tat so, als wäre<br />
dieser das schönste Hämm<br />
chen, das es in Köln je gegeben<br />
hat. (Den Kommentar sprach<br />
der Regisseur hinter der Szene.)<br />
Bei einer unserer vorsorglich<br />
und stets mit Bangen durchge<br />
führten Inspektionen der be<br />
reitgestellten Requisiten traf<br />
ich auf eine Menge amüsierter<br />
Sänger, die in das bereits hinter<br />
dem Vorhang aufgebaute Lokal<br />
Kolter starrte: dort lief munter<br />
und zielstrebig eine Maus in<br />
Richtung auf die. Eßbarkeiten.<br />
Zwar wurde sie schnell ver<br />
scheucht, aber von diesem<br />
Abend an hatte die Requisite<br />
die Ausrede: Ihr müßt Euch die<br />
Hämmchen jetzt immer bei uns<br />
abholen, denn sonst laufen die<br />
Mäus' damitweg! - Das warder<br />
Gipfel!
54<br />
Aufneuen<br />
Wogen<br />
neue Dnfensioii.<br />
Wir haben ganz unten angefangen.<br />
In einer Kleinstadt in Thüringen. Das war vor über 160 Jahren.<br />
Heute zählen wir zu den größten deutschen Versicherungen.<br />
Zusammen mit unseren Tochtergesellschaften, der Gothaer<br />
Krankenversicherung AG und der Gothaer Rückversicherung AG,<br />
betragen unsere Beitragseinnahmen 1,7 Milliarden DM.<br />
Mit den Erfahrungen von Generationen meistern wir<br />
die vielfältigen Risiken von heute.<br />
Unsere modernen Sicherheitsprogramme passen sich dem<br />
steigenden Versicherungsbedarf von Industrie und Technik,<br />
Handel und Handwerk, Einzelpersonen und Familie an.<br />
Das dichte Organisationsnetz von über 17.000 Mitarbeitern und<br />
Zweigstellen überall in der Bundesrepublik und in<br />
West-Berlin sowie Niederlassungen im europäischen Ausland<br />
und in den USA geben die Gewähr für ein stetiges,<br />
gesundes Wachstum.<br />
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*<br />
*
Lesermeinung<br />
Unser Bier-Service barg zwei<br />
besondere Schwierigkeiten in<br />
sich:<br />
a) die Requisiteure lauerten<br />
immer darauf, daß wir von<br />
dem zur Verfügung ste<br />
henden Kasten Bier mög<br />
lichst viele Flaschen un<br />
geöffnet zurückgaben,<br />
b) bei der Verteilung eines<br />
Kranzes Kölsch mit acht<br />
Gläsern an rd. 30 Sänger<br />
schafft man sich vielleicht<br />
acht Sympathisanten, mit<br />
Sicherheit aber rd. 20 Pro<br />
testier, die kein Bier abbe<br />
kommen hatten.<br />
Die Bewältigung der beiden<br />
Probleme haben wir nach eniger<br />
Zeit geschafft: durch<br />
schnelles Bedienen schafften<br />
wir es, den Inhalt des ganzen<br />
Kastens Bier an die Sänger zu<br />
verteilen; wechselnde Einsatz<br />
punkte bei der Bedienung der<br />
Bühnengäste vermittelte die<br />
Einsicht, daß dieses rollierende<br />
System nahezu gerecht war.<br />
(Das „Personal" nahm sich gele<br />
gentlich die Freiheit, im kaum<br />
einsehbaren Hintergrund des<br />
Lokals auch ein Bier zu trinken;<br />
bissiger Kommentar von den<br />
Requisiteuren aus der Kulisse;<br />
„Un wat drenke mir???")<br />
Eine ganz besondere Schwie<br />
rigkeit entstand bei der Vertei<br />
lung der Krabben, die zu Beginn<br />
des Bunnenballs an die Wiever<br />
ausgegeben wurden. - Wir<br />
kamen uns manchmal vor, als<br />
spielte die Handlung In einer<br />
Abmagerungsklinik am dritten<br />
Täg einer Nulldiät; mit Gier und<br />
Heißhunger stürzten sich die<br />
Fraulück auf die Krabben, als<br />
hätten sie derartig köstliches<br />
Gebäck seit Monaten vermißt.<br />
Unsere immer wieder getu<br />
schelten Bitten, uns doch<br />
wenigstens vier Krabben im<br />
Korb zu lassen, die wir für<br />
die Hauptdarsteller brauchten,<br />
wurden in den ersten Vorstel<br />
lungen völlig ignoriert. So kam<br />
es, daß selbst bei einer Fernseh<br />
aufzeichnung so viele Krabben<br />
weggenommen wurden, daß<br />
die „Baronin" trotz herzlicher<br />
Aufforderung kein Gebäck neh<br />
men konnte; et wor alles fottl -<br />
Als Erklärung für diese Pannen<br />
fanden wir heraus, daß einige<br />
Sänger eben so lebensecht<br />
spielten, daß organisatorische<br />
Notwendigkeiten<br />
übersehen<br />
wurden.<br />
Am Karnevalsdienstag, an<br />
dem im Zillchen immer kleine<br />
Varianten zugelassen sind, die<br />
in Abweichung vom normalen<br />
Verlauf insbesondere den Ak<br />
teuren besonderen Spaß berei<br />
ten, gab es eine neue „Panne"<br />
mit den Krabben; alle enthiel<br />
ten eine gehörige Füllung<br />
„Löwensenf, extrascharf'. Es<br />
gab nach dem Verzehr eine an<br />
sehnliche Zahl von schiefen Ge<br />
sichtern. (<strong>Der</strong> dat jemaht hät,<br />
sin se noch am söke.)<br />
Im übrigen haben wir unsere<br />
Rolle als „Personal" sehr lebens<br />
echt empfinden können;<br />
„Schnell ein Bier für die Prima<br />
ballerina, vor dem da capo muß<br />
der Günther unbedingt einen<br />
Schlucktrinkenl" - „Än den Pro<br />
minententisch muß mehr Bier,<br />
die kriegen sonst die Hämmchen<br />
nicht runter; einem is ald<br />
d'r Späu verdrüch!" - In diese<br />
Kommandos paßte auch die<br />
ernstgemeinte Rüge, als zufäl<br />
lig eine Gabel fehlte: „Gretchen,<br />
schnell eine Gabel; solche<br />
Scherze liebe ich nichtll!"<br />
Tfotz allem; mir han jelaach,<br />
denn Streß ist relativ. Bei dem<br />
Spaß an d'r Freud, den auch wir<br />
als Haustöchter gehabt haben,<br />
war das Zillchen wieder eine<br />
herrliche Entspannung. (Bier<br />
Ausschenken und Servieren<br />
können wir seither auch<br />
besser.)<br />
Rainer Schellen<br />
Ein Geburtstagskind schreibt:<br />
Sehr geehrte Damen und<br />
Herren,<br />
ich habe Ihren Glückwunsch<br />
zu meinem Geburtstag pünkt<br />
lich am läge nach dem 28. Fe<br />
bruar erhalten. Darüber habe<br />
ich mich ganz besonders ge<br />
freut - ganz besonders auch<br />
deshalb, weil dieser Geburtstag<br />
in diesem Jahr eigentlich gar<br />
nicht existiert hat und darum<br />
mancher meiner Freunde ihn in<br />
der Regel schlicht vergißt. Nicht<br />
so der KMGV! Das ist ein herzli<br />
ches Dankeschön wert - und<br />
also bringt Ihnen dieser Brief<br />
meinen herzlichen Dank.<br />
Ich wünsche Ihnen gutes Ge<br />
lingen und viel Erfolg für all Ihre<br />
künstlerischen Ziele.<br />
Mit freundlichen Grüßen ver<br />
bleibe ich Ihr<br />
Walter Schmitz<br />
4^ 4j|U «lia 4^ J|l»<br />
Die Bäume blühen überall,<br />
die Blumen blühen wieder,<br />
und wieder singt die Nachtigall<br />
nun Ihre alten Lieder.<br />
0 glücklich, wer noch singt und<br />
lacht,<br />
daß auch der Frühling sein<br />
gedacht.<br />
A. H. Hoffmann v. Fallersleben<br />
4^ 4^ 4^ 4^ 4^ 4^<br />
4i|l*
Hätl'er schon früher<br />
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Grup^nporträt<br />
„Gruppenbild mit Damen"<br />
(hier Gruppe 31)<br />
Die numerische Bezeichnung<br />
der Gruppe ist zufällig, da bei<br />
Gründung im Jahre 1940 diese<br />
Gruppennummer gerade frei<br />
war. Die Gründermitglieder der<br />
Gruppe waren Absolventen der<br />
damaligen Chorschule, die im<br />
Rahmen der Vorbereitung zum<br />
IQO-jährigen KMGV-Jubiläum<br />
(1942) dem Verein jüngere Sän<br />
ger zuführen sollte; beflügelt<br />
von der Hoffnung, daß dann der<br />
Krieg siegreich beendet sei.<br />
Nun, es kam ganz anders.<br />
Erster Gruppen-Baas war<br />
Jakob Schmitz bis 1968 (ver<br />
storben 1971). Dann - nach ein<br />
jähriger Gruppenleitung durch<br />
Georg Riebschläger - wurde<br />
1970 Heinz Odendahl neuer<br />
Gruppen-Baas. So wurde der<br />
Generationswechsel gut über<br />
standen und die Kontinuität in<br />
der Gruppenführung hat es<br />
leichter gemacht, soziale und<br />
altersbezogene Schichtungen<br />
auszugleichen.<br />
Frohe Geselligkeit, absolute<br />
Gleichberechtigung der Grup<br />
penmitglieder, ohne Rücksicht<br />
auf Dauer der Vereinszugehö<br />
rigkeit oder berufliche und<br />
finanzielle Stellung, Achtung<br />
vor der Meinung und der Eigen<br />
art des anderen, schaffen den<br />
Rahmen für die Bildung eines<br />
anregenden Freundeskreises.<br />
Die Zahl der Gruppenmitglieder<br />
ist in den letzten Jahren so<br />
stark gewachsen, daß zur Zeit<br />
eine Aufnahmesperre besteht,<br />
die aber Ausnahmen zuläßt.<br />
Zur Statistik:<br />
Zur Zeit 31 „gruppenbeitragszahlende"<br />
Gruppenmitglieder,<br />
davon 28 aktive Sänger, Alter<br />
zwischen 36 und 86 Jahren<br />
(Gruppensenior Richard Harkämper),<br />
im Vorstand Josef<br />
Mies und Georg Riebschläger,<br />
im Musikausschuß Gerhard<br />
Biesenbach und Heinz Oden<br />
dahl, im Ehrenrat Dr. Werner<br />
Stroh, starke Beteiligung bei<br />
der Cäcilia (auch als Autor und<br />
Solist) und bei Veresinsreisen,<br />
<strong>Der</strong> frühere KMGV-Dirigent<br />
GMD Prof. Eugen Pabst- ein be<br />
deutender Oratoriengestalter -<br />
prägte die nach hohem Niveau<br />
strebende musikalische Grund<br />
einstellung der Gruppe, die sich<br />
bis heute erhalten hat. So sind<br />
bei den vielen Feiern der Gruppe<br />
anspruchsvolle musikalische<br />
Darbietungen immer ein Teil<br />
des Programms.<br />
Entsprechend positiv ist die<br />
Reaktion der Gruppe auf die<br />
musikalischen Anforderungen<br />
unseres neuen Dirigenten Bern<br />
hard Lang.<br />
Reisen der Gruppe - meist<br />
mit Damen - werden möglichst<br />
verbunden mit einer Konzert<br />
mitwirkung oder der Gestal<br />
tung eines Gottesdienstes, wo<br />
bei der eventuell verstärkte<br />
Gruppenchor einstudiert und<br />
geleitet wird von Gerhard Bie<br />
senbach.<br />
<strong>Der</strong> stark frequentierte Grup<br />
pentisch nach der Probe befin<br />
det sich im Restaurant der Wol<br />
kenburg, da dort bessere aku<br />
stische Möglichkeiten zur Un<br />
terhaltung gegeben sind. Auch<br />
die Damen der Gruppe pflegen<br />
die Geselligkeit und treffen sich<br />
einmal Im Monat zu einem Don<br />
nerstagskegelabend.<br />
Höhepunkt im Gruppenle<br />
ben ist der alljährliche Gesell<br />
schaftsabend der Gruppe, der<br />
im Oktober oder November<br />
stattfindet. Er steht möglichst<br />
unter einem bestimmten Motto:<br />
z.B. „Römische Impressionen",<br />
„Ein Abend in Paris" etc. Bei die<br />
sen Gruppenfesten wird alles in<br />
Eigenregie gemacht: das Pro<br />
gramm, Dekoration, Musik, kal<br />
tes Büfett und Getränke etc,<br />
Grunddevise ist, daß möglichst<br />
jeder irgendwie mitwirken soll,<br />
und dadurch eine intensive Teil<br />
nahme bewirkt wird und daß<br />
trotz Smoking keine falsche<br />
Vornehmheit aufkommt. Her<br />
vorragend wirken die Damen<br />
der Gruppe dabei mit, die ge<br />
meinsam oder auch solo zum<br />
Programm beitragen und an<br />
der gesamten Organisation be<br />
teiligt sind. Man kann sagen,<br />
daß das Problem der Integra<br />
tion der Damen in das Gruppen<br />
leben der Gruppe 31 überra<br />
schend gut gelöst worden ist,<br />
wodurch natürlich die Harmo<br />
nie des Ganzen gefördert wird.<br />
Ttotz starkem Gruppenzuge<br />
hörigkeitsgefühl ist allen be<br />
wußt, daß der Grundzweck<br />
einer jeden Gruppe nur sein<br />
kann, die Gesamtbelange des<br />
KMGV zu fördern und sich die<br />
sen unterzuordnen und daß alle<br />
Aktivitäten in der Gruppe dar<br />
auf ausgerichtet sein müssen.<br />
Aktive Sänger der Gruppe;<br />
Gerhard Biesenbach - Winfried<br />
Bischoff - Hans Brendel - Heinz<br />
Charlier - Richard Harkämper -<br />
Peter Harstick - H. Josef Jansen<br />
- Rüdiger Klaes - Peter Kleifges<br />
- Wolfram König - Eckehard-<br />
Rudolf Krauß - Karl Kreuer - Jo<br />
sef Mies - Heinz Odenthal - Paul<br />
Oesinghaus - Winand Reichartz<br />
- Franz Richrath - Georg Rieb<br />
schläger - Dr. Friedrich Sitt -<br />
Dr. Friedemann Spiecker -<br />
Georg Spohr - Heinrich Suttrup<br />
- Helmut Schadwill - Erich<br />
Strack - Dr. Werner Stroh -<br />
Günther Tenberg - Helmut Vil<br />
lers - Hans Wirtz.<br />
Heinz Odendahl, Gruppenbaas
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in zwangloser Folge Erwäh<br />
nenswertes aus der Vereinsfa<br />
milie.<br />
Den meisten unserer Leser ist<br />
der Name Gold-Kraemer in Ver<br />
bindung mit Schmuck ein Be<br />
griff. Weniger bekannt dürfte<br />
für viele das Engagement auf<br />
sozialem und caritativem Ge<br />
biet sein, das mit dem Namen<br />
Gold-Kraemer in Verbindung<br />
steht.<br />
Bereits seit Anfang der 60er<br />
Jahre unterstützen die Ehe<br />
leute Kraemer die Sonderschule<br />
für geistig behinderte Kinder<br />
in Frechen-Buschbeil; sie trägt<br />
heute den Namen „Paul-Kraemer-Schule".<br />
In ihr werden über<br />
130 geistig behinderte Kinder<br />
unterrichtet 1976 erstellte die<br />
Goid-Kraemer-Stiftung einen<br />
Kindergarten in Frechen-Busch<br />
beil, in dem 75 Kinder betreut<br />
werden.<br />
Ende 1982 hat die Gold-Kraemer-Stiftung<br />
das Paul-Kraemer-Zentrum<br />
seiner Bestim<br />
mung übergeben. Hier kommt<br />
es zu einer kontinuierlichen Be<br />
treuung von Behinderten. Vom<br />
dritten Lebensjahr an ist mit<br />
Sonderkindergarten, Paul-Kraemer-Schule<br />
und -Haus eine<br />
übergreifende und alle Alters<br />
stufen umfassende, individu<br />
elle Förderung zu verwirklichen.<br />
„Stärker als Schicksal ist Er<br />
tragen", so lautet das Motto der<br />
Goid-Kraemer-Stiftung. Beson<br />
ders dann, wenn das öffentliche<br />
Interesse nicht mehr so stark<br />
auf das Thema „Behinderte"<br />
gerichtet wird, wenn die öffent<br />
lichen Kassen leer sind, bedarf<br />
es um so mehr persönlicher Ini<br />
tiativen. Auch aus vielen kleine<br />
ren Bausteinen kann ein an<br />
sehnliches Gebäude entstehen.<br />
Deshalb abschließend die Bank<br />
verbindungen der Gold-Kraemer-Stiftung:<br />
Commerzbank AG, Köln<br />
(BLZ 37040044),<br />
Kto.-Nr5086525<br />
Dresdner Bank AG, Köln<br />
(BLZ 37080040)<br />
Kto.-Nr. 300318800<br />
Kreissparkasse Köln,<br />
(BLZ 37050299),<br />
Kto.-Nr. 102238
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Dortmund 0231/528279<br />
Düsseldorf 0211/BOG88<br />
Frankfurt 0611 /725654<br />
Hannover 0511 /1 5251<br />
Müncfien 089/288249<br />
Stuttgart 0711/610707 T<br />
Wer I<br />
rechnet<br />
MUt *<br />
mit uns
Musik aktuell<br />
... und beides preist man weit<br />
und lang -<br />
die Gabe wie die Weise<br />
(R. Wagner)<br />
Leistungswillige Gruppen<br />
von Idealisten - gleich welchen<br />
Gebietes die einer Tätigkeit<br />
zur Ausübung und Pflege ihres<br />
Ideales in irgendeiner Weise<br />
nachgehen, haben neben aller<br />
Einsatzbereitschaft meist auch<br />
den nur allzu menschlichen<br />
Wunsch nach sozialer, mensch<br />
licher oder künstlerischer Aner<br />
kennung auf dem von ihnen beschrittenen<br />
Weg. Hier handelt<br />
es sich allerdings um eine<br />
durchaus legitime Art des Ehr<br />
geizes, denn viele Engage<br />
ments, die auf die Förderung,<br />
Beibehaltung oder Wiederher<br />
stellung bestimmter Werte<br />
ausgerichtet sind, schöpfen<br />
einen Großteil ihrer Wirksam<br />
keit nicht zuletzt aus der Popu<br />
larität derer, die sie ins Leben<br />
gerufen haben. Aus den vielfa<br />
chen Aktivitäten entsteht eine<br />
Mannigfaltigkeit verschiedener<br />
Wertmaßstäbe, welche dann<br />
zur Beurteilung erreichter Ziele<br />
und für die Zuerkennung von<br />
Popularität angelegt werden.<br />
Speziell auf dem Gebiet der<br />
Musik entfaltet sich eine<br />
beachtliche Bandbreite von<br />
Strategien, die Gunst eines<br />
möglichst großen Publikums zu<br />
ergattern, wobei häufig diese<br />
Gunst zum Selbstzweck wird<br />
und mit der Anerkennung<br />
künstlerischer Belange nur<br />
noch wenig zu tun hat. Hier ist in<br />
bezug auf Mutation (hier: neue<br />
Ideen) und Selektion (Auswahl<br />
durch erreichte Popularität) ein<br />
Vergleich zur Evolutionstheorie<br />
durchaus nicht abwegig.<br />
Aus den vielfachen Möglich<br />
kelten sei hier eine stellvertre<br />
tend herausgegriffen: <strong>Der</strong> Ver<br />
such, Qualität durch Quantität<br />
zu ersetzen. Daß dererlei Ambi<br />
tionen auf die Zustimmung<br />
einer breiten Basis rechnen<br />
können, ist durch die Beliebt<br />
heit von Massenchören, de<br />
ren Mitgliederzahien vierstellig<br />
sind, im Hinblick auf deren<br />
musikalische Leistungsfähig<br />
keit einwandfrei belegbar. Pro<br />
blematisch wird die Sache erst,<br />
wenn in einer Art Umkehrpro<br />
zeß, die Größe eines Chores<br />
oder Orchesters in den Augen<br />
der Kritiker zum alleinigen<br />
Beurteilungskriterium wird und<br />
die Qualität umgekehrt propor<br />
tional zur Größe erscheint. Da<br />
mit will gesagt sein, daß auch<br />
ein sehr großes Ensemble dem<br />
qualitativen Vergleich durchaus<br />
standhalten kann, wobei aller<br />
dings ein mit der Größe anstei<br />
gendes Maß an Disziplin und<br />
Einsatzbereitschaft die unbe<br />
dingte Voraussetzung ist.<br />
Sowohl zu seinen Lebzeiten<br />
wie auch heute, ist dies eines<br />
der zentralen Probleme, die in<br />
der Wagner-Kritik eine Rolle<br />
spielen. Wagners Drang zu<br />
Superlativen ist allerdings un<br />
bestreitbar. Die Länge seiner<br />
Werke jedoch nur mit dem Hin<br />
weis auf überstrapazierte Ge<br />
säßmuskeln In Frage zu stellen,<br />
erscheint ebenso zweifelhaft.<br />
Nach seinen ersten komposito<br />
rischen Gehversuchen schuf<br />
Wagner mit seinem „Rienzi" mit<br />
einer Länge von etwa sechs<br />
Stunden gleich einen Gegen<br />
satz zu herkömmlichen Wer<br />
ken, wie er gravierender kaum<br />
sein konnte. Ttotzdem erfreute<br />
sich dieses Werk großer Be<br />
liebtheit. Wenn auch diese<br />
Mammutlänge von den folgen<br />
den Werken nicht mehr er<br />
reicht wurde (mit Ausnahme<br />
einer nur in Fragmenten und als<br />
Skizze existierenden Oper<br />
„Jesus von Nazareth"), ist doch<br />
ein großer Teil der monumenta<br />
len Wirkung seiner Musikdra<br />
men auf deren zeitliche Aus<br />
dehnung zurückzuführen. Sieht<br />
man aber von Wagners Früh<br />
werken ab, so ist andererseits<br />
die Qualität, der künstlerische<br />
Gehalt und die kompositorische<br />
Dichte (man denke nur an den<br />
„Ring des Nibelungen") seiner<br />
Opern nicht zu bezweifeln und<br />
durch seine gleichrangige Stel<br />
lung unter seinesgleichen auch<br />
manifestiert.<br />
Die Länge geht also keines<br />
wegs immer auf Kosten des<br />
musikalischen Gehaltes. Dies<br />
aber ist nur dann möglich, wenn<br />
ein Künstler mit seinen Werken<br />
wächst und mit der Expansion<br />
seiner eigenen Ideale und<br />
Ttäume Schritt halten kann.<br />
Bleibt die Fähigkeit hinter der<br />
künstlerischen Phantasie zu<br />
rück, entsteht ein Vakuum,<br />
dem heutzutage viele „Wellen"<br />
(nicht nur die neue deutsche)<br />
zum Opfer fallen. Ausgewogen<br />
heit zwischen Zielen und Fähig<br />
keiten ist also unabdingbare<br />
Voraussetzung zum objektiven
,<br />
62<br />
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von einer „Beriioz-würdigen<br />
Heerschar von Sängern<br />
(1200) bei der Uraufführung von<br />
Wagners „Liebesmahi" spricht,<br />
so ist doch die Tätsache da, daß<br />
ein kleiner Chor bei noch so gro<br />
ßen Fähigkeiten, Ehrgeiz und<br />
Begeisterung unter einem er<br />
heblichen Substanzverlust in<br />
den Einzelchören bei der Auf<br />
führung dieses Werkes zu lei<br />
den haben würde, worauf teil<br />
weise vielleicht auch die Absage<br />
der geplanten Aufführung<br />
durch den Kölner Opernchor zu<br />
rückzuführen Ist. Daß aber die<br />
Aufführung außer Substanz<br />
auch Prägnanz und Intensität<br />
verlangt, dürfte allen Sängern<br />
unseres Chores deutlich gewor<br />
den sein.<br />
So kann also die Größe Im<br />
Sinne von Ausdehnung in der<br />
Musik Voraussetzung und Ver<br />
pflichtung zugleich sein. Ohne<br />
seine Genialität hätte Wagners<br />
Hang zu ans Mystische gren<br />
zenden Superlativen nur in der<br />
Trivialität enden können, wie sie<br />
seine zeitgenössischen Kritiker<br />
(allen voran Eduard Hanslick) so<br />
oft zu beschwören versuchten.<br />
Da Wagners Werke aber auch<br />
aus heutiger Sicht einen Großteii<br />
der Fähigkeiten des Sängers<br />
oder Musikers, der sie zu immer<br />
neuem Leben erweckt, heraus<br />
fordern, ist eine Literatur wie<br />
„Götterdämmerung", „Lohengrin",<br />
„Meistersinger" und „Lie<br />
besmahl" (bei aller durch das<br />
Wagnerjahr bedingten Einsei<br />
tigkeit) durchaus geeignet,<br />
dem KGMV eine Gelegenheit zu<br />
liefern, das nicht zuletzt auf dem<br />
Ausspracheabend fleißig be<br />
schworene künstlerische Niveau<br />
von neuem in die auch für uns<br />
wichtige Popularität umzu<br />
setzen,<br />
Henning Jäger<br />
Leser des <strong>Burgbote</strong>n<br />
beriicksichtigeii<br />
bei ihren Dispositionen<br />
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Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Herbstliche Impressionen<br />
Im vergangenen Herbst hatte<br />
ich reichlich Muße, viele mich<br />
bedrängende Dinge zu beden<br />
ken. Zu meinen Problemen ge<br />
hörte auch der <strong>Burgbote</strong> und<br />
mein Bestreben, mit meinen<br />
Beiträgen unserer Vereinszeit<br />
schrift Inhalt und Gewicht zu<br />
geben. Aber nach den Veran<br />
staltungen zum 140jährigen<br />
Vereinsjubiläum war der Faden<br />
irgendwie gerissen. Verschie<br />
dene zu Papier gebrachte The<br />
men erschienen mir - sprach<br />
lich gesehen - zu holprig und in<br />
haltlich ohne jede Würze, Für<br />
diese „Tristesse" gibt es viele,<br />
leider jedoch meiner Einfluß<br />
nahme entzogene Gründe. Ich<br />
fand dieses<br />
Stimmungstief<br />
einmal trefflich in einem Be<br />
richt des Fleischgroßmarktes<br />
Köln beschrieben. Da hieß es:<br />
„Schweine verkehrten lustlos."<br />
Doch da es mich immer wieder<br />
zur Betätigung drängt, versu<br />
che ich nochmals, neue Berichte<br />
von vereinsbezogenen Bege<br />
benheiten aufzuzeichnen, de<br />
ren Fortsetzung ich ja immer<br />
angekündigt hatte.<br />
Gestatten Sie mir die einlei<br />
tende Frage, ob Sie eigentlich<br />
nicht bemerkt haben, daß<br />
meine Geschicht'chen schon<br />
bald dreiviertel Jahr ausblie<br />
ben; denn die schweigende<br />
Mehrheit der Sänger hat sich<br />
darüber weder sichtlich gefreut<br />
noch hörbar verwundert. C'est<br />
la vie I Auch bedrückt es, daß die<br />
Themen allmählich auslaufen.<br />
Ein in seinem Mitgliederstamm<br />
überwiegend so braver Be<br />
stand läßt Besonderheiten<br />
förmlich mit der Lupe suchen.<br />
Man muß schon weit ausholen,<br />
wenn man erwähnenswerte<br />
Bezüge in den Annaien ausgra<br />
ben will. Mit jedem neuen Bei<br />
trag verbindet sich ein immer<br />
größeres Maß an Arbeit; denn<br />
Historie bedarf einer sorgfälti<br />
gen und abgeklärten Darstel<br />
lung, Und ein ständiges Herum<br />
reiten auf kleinen menschlichen<br />
Schwächen und Eitelkeiten -<br />
wie sie in einer so großen Ge<br />
meinschaft wie dem KMGV nun<br />
einmal gang und gäbe sind -<br />
nein, sowas liegt mir nicht. Dar<br />
in, und das sei zu Ihrer Beruhi<br />
gung gesagt, unterscheiden wir<br />
uns nicht von anderen Ver<br />
einen,<br />
Die erste Nummer des Burg<br />
boten (<strong>Jahrgang</strong> <strong>1983</strong>) fand ich<br />
in Anlage, Gliederung und<br />
Gesamtkonzept wohlgelungen.<br />
Man merkt, daß die Redaktion<br />
nunmehr endlich in engagier<br />
tere Hände gelegt wurde. End<br />
lich finden wir Mitarbeiter die<br />
ser Zeitschrift eine Abspracheund<br />
Ansprechstelle. Wohlge<br />
meinte Hinweise, Anregungen<br />
und Vorschläge fallen nunmehr<br />
nicht mehr unter den Tisch, son<br />
dern werden in gutem Sinn aus<br />
diskutiert. Was mich anbelangt,<br />
schaue ich überwiegend heiter<br />
in die Zukunft. Wie schön wäre<br />
es, wenn sich nunmehr wieder<br />
mehr Sänger zu einer frucht<br />
bringenden Mitarbeit bereit<br />
fänden. Schriftstellerisch be<br />
gabte Vereinsmitglieder - das<br />
hat die Vergangenheit immer<br />
wieder gezeigt - sind ja gottlob<br />
existent.<br />
<strong>Der</strong> Beschluß der Hauptver<br />
sammlung vom 22. August<br />
1982, den <strong>Burgbote</strong>n nur noch<br />
alle zwei Monate herauszuge<br />
ben, wird leidermeiner Wesens<br />
art nur wenig gerecht. Ich neige<br />
nämlich dazu, nicht unbedingt<br />
Notwendiges von Tbg zu Täg<br />
zu verschieben. Wenn sich<br />
dann der Abliefertermin für die<br />
Manuskripte nähert, muß ich<br />
mich ganz schön am Riemen<br />
reißen. Aber so sind eben die<br />
Pensionärel Und wenn man<br />
Pech hat, bricht man sich einen<br />
Finger in der Nase. So wurde<br />
mir erst vor wenigen lägen<br />
bekannt, daß mein letzter Bei<br />
trag bei dem Redaktionswech<br />
sel irgendwo abhanden kam.<br />
Jetzt heißt es, längst Vergesse<br />
nes neu zu gebären. Wenn ich<br />
mich recht erinnere, handelte<br />
es sich um zwei Kurzgeschich<br />
ten, die sich zum einen mit der<br />
Wertung von Gesangvereinen<br />
und zum anderen mit einer net<br />
ten Lobpreisung des KMGV be<br />
schäftigen.<br />
Thema 1; In einer kleinen<br />
„Bettlektüre für jecke Kölner"<br />
erzählt Herbert Schöffler, wie er<br />
nach dem letzten Krieg erstma<br />
lig mit dem Kölner Humor, den<br />
er unter anderem der Bücher<br />
ferne (!) der Kölner zuschreibt,<br />
bekannt wurde, Sch. saß in der<br />
ersten Reihe des Zuschauerrau<br />
mes im Kölner Schauspielhaus.<br />
Man gab „<strong>Der</strong> Widerspenstigen<br />
Zähmung". Eine neben ihm sit-
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
zende Dame fragte ihn plötzlich<br />
im Dunkein; „Vun wemm es dat<br />
denn?"<br />
Schöffler verstand nicht sofort,<br />
doch dann sagte er: „Von Sha<br />
kespeare."<br />
Erneute Frage: „Dat Stöck es<br />
wal älder?"<br />
Auf seine zustimmende Ant<br />
wort meinte die Fragestellerin:<br />
„Dat es jo wie 'ne Jesangverein!"<br />
Ende des Zitats. Sollte das etwa<br />
schon die Pointe sein ? Nun - ich<br />
fand diese Zwiesprache nicht<br />
sonderlich witzig, so daß sich<br />
bei mir selbst ein bescheidenes<br />
Lächeln nicht einstellen wollte.<br />
Was sollte wohl der Vergleich<br />
besagen? Da wurden doch mit<br />
der Wertung „Gesangverein"<br />
Begriffe wie ait, verstaubt,<br />
rückständig, überholt und un<br />
zeitgemäß verbunden. <strong>Der</strong> Er<br />
finder dieses Gesprächs - und<br />
dafür halte Ich Herrn Schöffler -<br />
hätte besserzuvor Heinrich Lützeiers<br />
„Philosophie des Kölner<br />
Humors" gelesen. Denn so viel<br />
Dummheit auf einmal Ist fürje<br />
den Leser eine Zumutung. Man<br />
stelle sich einmal vor, daß ein<br />
menschliches Wesen ein Thea<br />
ter betritt, wähit sich den teuer<br />
sten Sitzplatz, liest keinen der<br />
so zahlreich aufgehängten Pro<br />
grammhinweise und vermeidet<br />
zusätzlich noch den Kauf eines<br />
Programms.<br />
Nein, so wirklichkeitsfremd sind<br />
selbst Kölner einfachsten Ge<br />
müts nicht.<br />
Da iobe ich mir doch ein echt köl<br />
sches Verzällchen über das Le<br />
ben und TVeiben in einem Ge<br />
sangverein. Da weiß man doch<br />
sofort, daß dies mit Herz erfun<br />
den wurde und mit Gegeben<br />
heiten nicht das Geringste zu<br />
tun hat. Aber - es ist einfach<br />
nett und kränkt niemanden.<br />
Schäii: „Ich hanjehoot, dat Do<br />
In'nen Jesangverein enjetrodde<br />
bes. Wat maht Ihr denn esu?"<br />
Tünnes: „Also, mir treffen uns<br />
Jede Woch donnersdaachs öm<br />
aach Ohr in'ner Weetschaff.<br />
Dann fange mehr ahn zo drinke.<br />
Um nüng kumme uns Fraue. Jitz<br />
weet et jemütllch. Wenn mir<br />
dannjotjesennt sin, dun merjet<br />
esse un danze; un wenn et Jeid<br />
all es,Jommer noh Huus."<br />
Schäl: „Doot ihr denn janit<br />
singe?"<br />
Tünnes: „Do d'rup kanns Do<br />
Dich verloße. Jedesmol om<br />
Heimwächl"<br />
Thema 2: Am Samstag<br />
abend, dem 15. Mai 1982 stellte<br />
sich Köln's Oberstadtdirektor<br />
Kurt Rossa im dritten Fernseh<br />
programm des WDR dem<br />
Moderator Hinrich Carsdorff zu<br />
einem kritischen Diaiog. <strong>Der</strong> Ge<br />
sprächsinhalt soll nicht im ein<br />
zelnen bilanziert werden. Doch<br />
soviel soll gesagt sein: Rossa<br />
parierte alle kritischen Fragen<br />
sachkundig und souverain. FXir<br />
manchen Zuschauer war es<br />
sicher neu, zu hören, daß Rossa<br />
unter anderem ein erfolgreicher<br />
Kinderbuchautor und wie sich<br />
erst nach dem Gespräch im<br />
Rahmen eines Streichquartetts<br />
herausstellte, ein ausgezeich<br />
neter Cellist ist. Gut zu wissen,<br />
daß an der Spitze der Riesenverwaitung<br />
der Millionenstadt<br />
Köln kein eiskalter Technokrat<br />
sondern ein von Intelligenz<br />
geprägter Musensohn steht.<br />
Gegen Ende der 90minütlgen<br />
Befragung sollte er seine Mei<br />
nung zu den sogenannten Bür<br />
gerinitiativen kundtun. Rossa<br />
leitete seine Antwort mit dem<br />
Hinweis ein, daß es doch sehr<br />
auf die Zielsetzung und die<br />
Selbstlosigkeit der Wunsch<br />
listen und Aktivitäten an<br />
komme. Zu meiner nicht gerin<br />
gen Überraschung meinte er<br />
dann gelassen, er kenne speziell<br />
in Köln mehrere Initiativen, z. B.<br />
den Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein, den Förderverein Roma<br />
nische Kirchen und den Zentral-<br />
Dombau-Vereln. Bei solch' gei<br />
stigen Anstößen und unent<br />
wegtem Handeln für das Gute<br />
sei ihm um die Zukunft Köln's<br />
nicht bange.<br />
Als Kölner und als Aktiver im<br />
KMGV kann ich da nur sagen:<br />
„Jung, dat häs Do Jot Jesaatl"<br />
Auf Hochdeutsch könnte das<br />
auch heißen: „Vielen Dank für<br />
die Biumenl" Nur schade, daß<br />
diese Sendung - vielleicht we<br />
gen der späten Sendezeit - so<br />
wenig Resonanz in der Öffent<br />
lichkeit fand. Ich halte es aber<br />
auch für möglich, daß mal wie<br />
der - wie so oft - stillschwei<br />
gend konsumiert wurde.<br />
Ttotzdem wird die Sammlung<br />
weitergeführt<br />
Ihr Hanns Theo Henke<br />
Arme Beethoven, net?<br />
Es ist Vorfastenzeit. Tünnes<br />
ist mit Frau und Kindern auf<br />
dem Wege zum Opernhaus.<br />
Schäl, der ihm begegnet fragt<br />
wegen der bunten Kostümie<br />
rung der ganzen Familie er<br />
staunt, ob man in's Divertisse<br />
mentchen gehe. Tünnes ant<br />
wortet: „Enä; etjittoch noch an<br />
dere löstiche Spillche. MirJon in<br />
dä Fideliol"
filme<br />
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des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>63</strong><br />
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Layout und Redaktion:<br />
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Sehr verehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
obwohl die Vorbereitungen -<br />
besonders was die Werbung<br />
angeht - für unser Konzert im<br />
Rahmen des Wagner-Sonderprogramms<br />
der Oper nicht opti<br />
mal waren, fand sich doch ein<br />
sehr zahlreiches Auditorium in<br />
der Maria-Himmelfahrt-Kirche<br />
ein. Was die Rezensenten über<br />
die Werke und ihre Gestaltung<br />
zu sagen hatten, können Sie im<br />
Innern des Heftes nachlesen.<br />
Natürlich waren die äußeren<br />
Verhältnisse für unsere Sänger<br />
nicht günstig. Die Orgeibühne<br />
faßte gerade die Mittelstim<br />
men, so daß 1, Tenor und 2. Baß<br />
seitlich auf der Galerie plaziert<br />
werden mußten. Zu dieser Lö<br />
sung hatten wir uns wegen des<br />
besseren Kontaktes zur Orgel<br />
entschlossen, während das<br />
„Liebesmahl" von den Altarstu<br />
fen aus gesungen wurde, wes<br />
halb die Aufsteilung des Chores<br />
nur auf vier Ebenen möglich<br />
war, was wiederum die Sicht<br />
zum Dirigenten hin erschwerte.<br />
TTotzdem stimmuiierte der<br />
herrliche Kirchenraum zu einer<br />
insgesamt eindruckvollen Auf<br />
führung, zu der es in Bonn we<br />
gen organisatorischer Schwie<br />
rigkeiten beim dortigen Kultur<br />
amt Jedoch nicht kam. Das soll<br />
nun am 16. September nachge<br />
holt werden, wenn die beiden<br />
Chorwerke von der Reise nach<br />
Ottobeuren her noch präsent<br />
sind. Es ist schon gut, daß der<br />
Grund für diese Panne bei der<br />
Bonner Verwaltung und nicht<br />
bei der Vereinsführung lag.<br />
Nun heißt es aber wieder:<br />
fleißig proben. Ich weiß, daß ich<br />
i ■ %■ ■ W ij-, '<br />
mich immer wiederhole, TTotz<br />
dem muß ich auch heute wieder<br />
eindringlich darum bitten,<br />
pünktlich und regelmäßig zu<br />
den Proben zu kommen. Nicht<br />
nur dem musikalisch Verant<br />
wortlichen - dazu sollten sich<br />
eigentlich alle Aktiven zählen -<br />
sondern auch den fleißigen Sän<br />
gern ist die mit der ständig<br />
wechselnden Besetzung ver<br />
bundene Mehrarbeit, die leicht<br />
zu einem Zeitproblem werden<br />
kann, nicht zuzumuten. Es ist<br />
auch nicht richtig, mit dem Ar<br />
gument: nicht mit nach Otto<br />
beuren zu fahren, Proben zu<br />
versäumen.<br />
Am 5. November findet das<br />
von uns und den Ford-Sinfoni<br />
kern gemeinsam veranstaltete<br />
Opernkonzert mit Werken von<br />
Richard Wagner in der Messe<br />
halle VIII statt, auf dessen ^^rbeitung<br />
derzeit das Schwerge<br />
wicht liegt und bei dem wir nicht<br />
nur mit einem großen sondern<br />
vor allem gut vorbereiteten<br />
Chor die Zuhörer erfreuen wol<br />
len, Aus diesem Grunde erneut<br />
meine dringende Bitte. . .<br />
Auf Ottobeuren sollten wir<br />
uns Jetzt schon freuen. Erst<br />
mais werden wir unsere aktiven<br />
Sänger nicht zur Kasse bitten.<br />
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Probe in der Basilika. Samstags<br />
gibt es Ausflugsfahrten zu den<br />
Schlössern Neuschwanstein,<br />
Hohenschwangau und Linder<br />
hof bzw. den schwäbischen Ba<br />
rockkirchen. Vorgesehen sind<br />
die Wieskirche, Kloster Ettal.<br />
Möglicherweise werden wir<br />
Oberammergau und dort das<br />
G rab des fast schon legendären<br />
Eugen Papst besuchen. Nach<br />
der Abendmesse in der Basi<br />
lika, in der wir Liszt singen wer<br />
den, gibt es einen zünftigen<br />
Abend mit gemeinsamen Es<br />
sen im „Hirschen" von Ottobeu<br />
ren. Wer zur Unterhaltung bei<br />
tragen will, möge sich an den<br />
Geselligkeitsausschuß wenden.<br />
Am Sonntagmorgen treffen<br />
wir uns um 10 Uhr in der Stadt<br />
kirche von Kempten, wo wir mit<br />
einigen musikalischen Beiträ<br />
gen die Möglichkeit haben, uns<br />
auf das Konzert in Ottobeuren<br />
am Nachmittag einzustimmen.<br />
Wenn wir das dann hoffentlich<br />
in der Qualität, die man dort ge<br />
wöhnt ist, hinter uns haben,<br />
kann der Abend fröhlich aus<br />
klingen.<br />
Am Montag fahren wir dann<br />
- nicht zu früh - wieder nach<br />
Hause.<br />
Unsere Kölner Busse stehen<br />
uns während der gesamten Zeit<br />
auch für die Ttansfers zur Verfü<br />
gung.<br />
In der Hoffnung, daß Sie bis<br />
dahin auch mit Ihren Familien<br />
schöne und erholsame Urlaubs<br />
tage hatten, verbleibe ich mit<br />
herzlichen Grüßen<br />
Ihr Horst Massau<br />
Leser des <strong>Burgbote</strong>n<br />
berücksichtigen<br />
bei ihren Dispositionen<br />
Inserenten in der<br />
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Es gibt Drucksachen!«;<br />
die kommen zwar beim<br />
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kommen Sie auch mit dem<br />
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Probe für alle Sänger<br />
Hauptversammlung<br />
Sonntagskonzert<br />
„Melodie einer Stadt"<br />
Konzertreise<br />
nach Ottobeuren<br />
Richard-Wagner-<br />
Gedenkkonzert<br />
Herbstkonzert<br />
Chorschule<br />
am Donnerstag, 9. 6. - 16. 6. - 23. 6. - 30. 6. und<br />
7. 7. - 14. 7. 21. 7. - 28. 7.<strong>1983</strong><br />
am Sonntag, 12.6.<strong>1983</strong> um 10 Uhr in der Wolkenburg<br />
am Sonntag, 10. 7.1982 um 12 Uhr im ZDF<br />
voraussichtlicher Sendetermin<br />
vom 9. bis 12. September <strong>1983</strong><br />
Anreise mit Bussen freitags; abends Probe in der Basilika<br />
samstags: Ausflugsfahrten, musikalische Gestaltung einer<br />
Abendmesse;<br />
Gemeinsames Abendessen;<br />
sonntags; musikalische Umrahmung eines Gottesdienstes<br />
in Kempten,<br />
nachmittags Konzert in der Basilika, abends gemütliches<br />
Beisammensein;<br />
montags; Heimreise<br />
am Freitag, dem 16, September <strong>1983</strong> in Bonn<br />
am Samstag, 5.11.<strong>1983</strong> um 19.30 Uhr in der Messehalle 8,<br />
gemeinsam mit dem Ford-Sinfonie-Orchester.<br />
jeweils 1 Stunde vor der offiziellen KMGV-Probe<br />
im Cäcilienzimmer.<br />
Redaktionsschluß für den<br />
<strong>Burgbote</strong>n Nr. 4<br />
20. Juli <strong>1983</strong><br />
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Hans Schmidt<br />
Georg Riebschläger<br />
Geburtstage im Juli <strong>1983</strong><br />
3.6.<strong>1983</strong> 90 Jahre<br />
Adele Ott<br />
Virchowstraße 8<br />
5000 Köln 41<br />
Witwenmitgiied<br />
1. 7.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Ferdinand Krauss<br />
Fr.-Schmidt-Straße 27<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
3.6.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Hans Schmidt<br />
Barbarastraße 5<br />
5060 Berg.-Giadbach 1<br />
aktives Mitglied<br />
Heinz Bonjean<br />
t Wilhelm Leineweber<br />
2.7.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Heinz Hiiger<br />
Wodanstraße 67<br />
5000 Köln 91<br />
aktives Mitglied<br />
6.6.<strong>1983</strong> 84 Jahre<br />
Karl-Wilhelm Strube<br />
Haydnstraße 17<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
7.6.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Maria Veitkamp<br />
Venloer Straße 350 A<br />
5000 Köln 30<br />
Witwenmitglied<br />
9.6.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Heinrich Bramiage<br />
Brucknerstraße 1<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
14.6.<strong>1983</strong> 83 Jahre<br />
Dr. Rudolf Boden<br />
Fürst-Pückler-Straße 30<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
16.6.<strong>1983</strong> 91 Jahre<br />
Dr. Wilhelm Saurbier<br />
Gottfried-Herder-Straße 4<br />
4300 Essen 18<br />
aktives Mitglied<br />
17.6.<strong>1983</strong> 89 Jahre<br />
Erich Wilhelm Herzberg<br />
Classen-Kappelmann-Str. 15<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
17.6.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Heinz Schmitz<br />
Brauweiler Weg 80<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
19.6.<strong>1983</strong> 82 Jahre<br />
Gertrud Kraus<br />
Alter Mühlenweg 60<br />
5000 Köln 21<br />
Witwenmitglied<br />
20.6.<strong>1983</strong> 86 Jahre<br />
Konrad Antres<br />
Ginsterpfad 44<br />
5000 Köln 60<br />
Fördermitglied<br />
22.6.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Georg Riebschläger<br />
Franz-Lenders-Straße 17<br />
5020 Frechen 4<br />
aktives Mitglied<br />
24.6.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Cäcilie Servos<br />
Pannenberg 66<br />
5060 Berg.-Giadbach 2<br />
Fördermitglied<br />
28.6.<strong>1983</strong> 91 Jahre<br />
Grete Schreiber<br />
Blücherstraße 49<br />
5300 Bonn<br />
Witwenmitglied<br />
7.7.<strong>1983</strong> 81 Jahre<br />
Prof. Dr. Kar! Gustav Feilerer<br />
Biggestraße 17<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
12.7.<strong>1983</strong> 84 Jahre<br />
Hieronymus Oehmig<br />
Auf dem Römerberg 10<br />
5000 Köln 51<br />
aktives Mitglied<br />
12.7.<strong>1983</strong> 83 Jahre<br />
Engelbert Goebeis<br />
Berrenrather Straße 412<br />
5030 Hürth-Efferen<br />
Fördermitglied<br />
17.7.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Karl-Heinz Cöln<br />
Hohenstaufenring 5<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglied<br />
21.7.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Franz Schänzler<br />
Servatiusstraße 47<br />
5000 Köln 91<br />
aktives Mitglied<br />
23.7.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Kurt Thewalt<br />
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Fördermitglied
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Geburtstage im Juli <strong>1983</strong><br />
27.7.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Karl-Heinz Lang<br />
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29.7.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Jupp Kürsch<br />
Siegburger Straße 17<br />
5000 Köln 21<br />
Fördermitglled<br />
29.7.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Heinz Bonjean<br />
Lentstraße 8<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglied<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />
Wilhelm Leineweber<br />
geb. 18. 7.1902<br />
gest. 30. 3.<strong>1983</strong><br />
aktiver Sänger im 2. Baß<br />
seit dem 5. 6.1930<br />
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Seit dem 14. April <strong>1983</strong> gibt es<br />
wieder eine neue Chorschuie.<br />
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in die Schar der Aktiven auf<br />
genommen werden möchten,<br />
werden von Christoph Kiöver<br />
auf die erforderliche Abschluß<br />
prüfung vorbereitet.<br />
Richard-Wagner-<br />
Gedenkkonzert<br />
Im Angebot der Kölner Oper<br />
stand anläßlich des Wagner Ge<br />
denkjahres auch das einzige<br />
geistliche Werk des Komponi<br />
sten: „Das Liebesmahl der Apo<br />
stel". Die Aufführung dieses<br />
Werkes wurde dem KMGV und<br />
den Solinger Sinfonikern ange<br />
tragen.<br />
Das Konzert vom 26. April in der<br />
Kirche St. Maria Himmelfahrt<br />
fand in den Kölner Tageszeitun<br />
gen starke Beachtung.<br />
Cornelia Rost schreibt in der<br />
Kölner Rundschau<br />
vom 28. April <strong>1983</strong><br />
Ein weihevolles Wogen und<br />
Weben<br />
„Das Liebesmahl der Apostel"<br />
von Wagner<br />
Erfreulicherweise nimmt sich<br />
der Kölner Männer-Gesangver<br />
ein seit einiger Zeit anspruchs<br />
voller und unbekannter Werke<br />
an, die das Männerchorwesen<br />
allmählich vom Klischee der<br />
Sentimentalität und des Juch<br />
tengeruchs befreien dürften.<br />
Sein bemerkenswerter Beitrag<br />
zum Wagner-Jubiiäum galt der<br />
selten zu hörenden „Biblischen<br />
Szene für Männerstimmen und<br />
großes Orchester": „Das Liebesmahi<br />
der Apostel", die er in<br />
Zusammenarbeit mit der Köl<br />
ner Oper in St. Mariä Himmel<br />
fahrt aufführte.<br />
Das für Wagner „typische" an<br />
dieser Szene sind gar nicht ein<br />
mal die Analogien harmoni<br />
scher Details zu späteren<br />
Opern, - oder auch zum „Lohengrin"-Vorspiel,<br />
das Bernhard<br />
Lang quasi als „Ersatz-Ouver<br />
türe" vorher dirigierte (Solinger<br />
Sinfoniker). Sondern phänome<br />
nal ist die Kompromißiosigkeit,<br />
mit der der 30jährige Wagner<br />
den Einsatz des Orchesters auf<br />
spart bis zu den Worten der<br />
Jünger „Welch ein Brausen er<br />
füllt die Luft", wie er den - spä<br />
ter so zentralen - Eriösungsgedanken<br />
hier schon musikalisch,<br />
theatralisch inszeniert, wenn<br />
auch noch im biblischen Ge<br />
wand des Pfingstfestes.<br />
Und dieser Moment, der Or<br />
chestereinsatz, auf den man<br />
immerhin 20 Minuten lang war<br />
ten muß, kommt dann auch ge<br />
nau so, wie man ihn sich wäh-
82<br />
muß man haben<br />
w<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
VeranstaHungen<br />
rend der langen a-cappella-Episode<br />
vorgestellt, Ihn geradezu<br />
vermißt hat: tiefes Streichertremolo,<br />
leiser Paukenwirbel,<br />
Holz und Blech colla parte mit<br />
den Singstimmen, oder mit motivischer<br />
Vorwegnahme der<br />
Stimmeinsätze während der<br />
Textzäsuren: Wagner weihevol<br />
les Wogen und Weben, man<br />
muß unweigerlich schmunzeln.<br />
<strong>Der</strong> a-cappella-Abschnitt zu<br />
vor wirkt dagegen gewollt, so,<br />
als habe Wagner den Orchester<br />
part zwar von Anfang an mit<br />
gedacht, aber bewußt, um des<br />
einen Effektes wegen, auf ihn<br />
verzichtet. Auf umgekehrten<br />
Weg befand sich zu der Zeit<br />
Franz Liszt mit seiner Messe für<br />
Männerchor und Orgel, die den<br />
Anfang des Konzerts bildete.<br />
Von ihm selbst als Vorstufe zu<br />
einer idealen Kirchenmusik ver<br />
standen, mutete sie mit ihren<br />
krachledernen Unisono-Be<br />
kenntnissen (Gloria, Credo) und<br />
der volkstümlichen Idylle von<br />
Glockenzug, Zungenregister<br />
und Tremulant im Orgelpart<br />
(Clemens Ganz) heute eher<br />
fromm als religiös an.<br />
Und auf der Suche nach ei<br />
nem reduzierten Kirchenstil<br />
mutet LIszt dem Chor noch eini<br />
ges an sentimentaler Chormatik<br />
und expressiven Höhenlagen<br />
zu, das auch dem KMGV<br />
unüberhörbare Schwierigkei<br />
ten machte.<br />
Wolfram Goertz schreibt im<br />
Kölner Stadtanzeiger<br />
vom 3. Mai <strong>1983</strong><br />
Oratorium „Liebesmahl der<br />
Apostel"<br />
„Wagner am Stammtisch"<br />
Obwohl hinter der Männer<br />
breitschult'ger Schar die Solln<br />
ger Sinfoniker klanglich recht<br />
mickerig wirkten (nur das Blech<br />
kam einigermaßen heraus), ob<br />
wohl sich beim Kölner Männer-<br />
Gesangverein einige kleine,<br />
Wagners Harmonik leicht trü<br />
bende Indifferenzen einschli<br />
chen - unter dem Strich<br />
kommt, packt man Mäkeins<br />
wertes in den Sack des Verges<br />
sens, ein wirklich gelungener<br />
Abend heraus, den die Oper in<br />
der Kirche St, Mariä Himmel<br />
fahrt veranstaltete.<br />
Wagners „Liebesmahl der<br />
Apostel" nennt sich im Unterti<br />
tel „biblische Szene", und selbst<br />
bei straffer, gleichsam unbetei<br />
ligter Aufführung schälen sich<br />
Relikte religiös frömmelnder<br />
Stammtisch-Prosa heraus -<br />
Wagner war auch hier sein eige<br />
ner Textdichter. Musikalisch<br />
hingegen ist das Werk aus dem<br />
Jahre 1843 erstaunlich in der<br />
harmonischen Sprache, nimmt<br />
manchmal fraglos den „Tännhäuser"<br />
vorweg, und insge<br />
samt macht das relativ kurze<br />
Werk einigen Eindruck.<br />
Bernhard Lang dirigierte sei<br />
nen Wagner recht zügig und<br />
kultivierte also die Breitwand-<br />
Wirkungen, was dem Werk gut<br />
anstand. Indes, der dramati<br />
sche Duktus mit dem Alternie<br />
ren der Chorgruppen kam<br />
durch die massige Aufstellung<br />
nicht so ganz heraus. Das Or<br />
chester reagierte präzis, soweit<br />
dies durch die Übertragung der<br />
Dirigierbewegungen via Television<br />
möglich war.<br />
Was der Kölner Männer-Ge<br />
sangverein an hymnischen Auf<br />
schwüngen oder verhaltener<br />
Piano-Kultur zu leisten vermag,<br />
auch wenn es in höchste Regio<br />
nen hinausgeht, konnte man<br />
bereits vorher, in der Messe für<br />
Männerchor und Orgel von<br />
Franz Liszt, vernehmen. Cle<br />
mens Ganz bediente die Orgel<br />
kompetent, wenngleich auch er<br />
nicht verdecken konnte, daß bei<br />
dem Werk Aufwand und Wir<br />
kung auseinanderklaffen. Die<br />
überdehnten<br />
Orgelvorspiele<br />
oder die zuweilen betuliche The<br />
menwahl trugen nicht gerade<br />
zu einer Neubewertung des<br />
nicht oft probierten Stücks bei.<br />
Für Wagner-Blech und Fafner-Dröhnen<br />
gab es hinterher<br />
um so ergiebigeren Beifall.<br />
Parisfahrt der Gruppe 18<br />
6.-8. Mai <strong>1983</strong><br />
Zu den Städten mit hoher An<br />
ziehungskraft zählt ganz gewiß<br />
die Seinemetropole.<br />
<strong>Der</strong> besondere Reiz, den Paris<br />
im Frühling vermittelt, wird u. a.<br />
bestimmt durch das zarte Grün<br />
der blühenden Kastanien<br />
bäume in den großzügig ange<br />
legten Parks, durch das legere<br />
Treiben auf den Prachtstraßen<br />
und durch die erstmals Im<br />
Ablauf des Jahres überfüllten<br />
Straßencafes.<br />
Innerhalb von drei lägen<br />
kann man die bezaubernde<br />
Weltstadt nicht kennenlernen -<br />
der Geschmack auf einen er<br />
neuten Besuch, etwas Atmos<br />
phäre, läßt sich in dieser kurzen<br />
Zeit allemal einfangen. Beim<br />
Programm für den Kurztrip<br />
zeigt sich in der Beschränkung<br />
der Meister. So standen nur eine<br />
Stadtrundfahrt bei Täge und<br />
eine bei Nacht sowie ein Besuch<br />
auf dem Montmartre auf dem<br />
offiziellen Plan. Die verbleiben<br />
de Zeit konnte nach eigenem<br />
Ermessen genutzt werden. Für<br />
die einen war die Manet-Ausstellung<br />
im Grand-Palais, für<br />
andere waren das Quartier
Die Musik heute<br />
ist ein Spiegel unserer Zeit.<br />
In Geldangelegenheiten sprechen Sie<br />
mit einem modernen Partner.<br />
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Latin, die großen Kaufhäuser<br />
oder das Centre Pompidou<br />
Anziehungspunkte. Die Auf<br />
zählung ließe sich seitenweise<br />
erweitern, sie bliebe dennoch<br />
unvollständig.<br />
<strong>Der</strong> Künstlerfriedhof auf<br />
Montmartre fand am letzten<br />
Reisetag wegen zwei hier Lebensfahrt<br />
ruhender Deutscher besonde<br />
res Interesse. Hier ruht Jacques<br />
Offenbach, ein „kölsche Jong",<br />
der uns mit seiner „prickeln<br />
den" Musik auch heute noch<br />
begeistert. Zu dem anderen<br />
Künstler, dessen Grabstätte wir<br />
aufsuchten, haben die Deut<br />
schen ein gespaltenes Verhält-<br />
■ :<br />
nls. Kann man Heinrich Heine<br />
das eigentümliche Nebeneinan<br />
der von schneidender, hohn<br />
lachender Ironie und von<br />
reinem Gefühl nicht verzeihen?<br />
„Lebensfahrt" aus den Zelt<br />
gedichten ruft uns den Dichter<br />
und mit Ihm die Geschichte des<br />
vergangenen Jahrhunderts In<br />
Erinnerung.<br />
Wolfgang Seul<br />
Ein Lachen und Singen!<br />
Es Blitzen und gaukeln<br />
Die Sonnenlichter.<br />
Die Wellen schaukeln<br />
Den lustigen Kahn.<br />
Ich saß darin<br />
Mit lieben Freunden und<br />
leichtem Sinn.<br />
<strong>Der</strong> Kahn zerbrach In eitel<br />
Ttümmer,<br />
Die Freunde waren schlechte<br />
Schwimmer,<br />
Sie gingen unter. Im Vaterland;<br />
Mich warf der Sturm an den<br />
Seinestrand.<br />
Ich hab ein neues Schiff be<br />
stlegen.<br />
Mit neuen Genossen; es<br />
wogen und wiegen<br />
Die fremden Fluten mich hin<br />
und her -<br />
Wie fern die Heimat!<br />
mein Herz wie schwer!<br />
Und das Ist wieder ein Singen<br />
und Lachen -<br />
Es pfeift der Wind, die Planken<br />
krachen -<br />
Am Himmel erlischt der letzte<br />
Stern -<br />
Wie schwer mein Herz!<br />
die Heimat wie fern!<br />
mm<br />
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OPER DER STADT KÖLN<br />
Horst Kassau<br />
Jotiannes Albers Str. 3<br />
5C0C Köln 71<br />
28. April <strong>1983</strong><br />
Lieber Herr Kassau!<br />
Wir haben zwar schon miteinander telefoniert, doch<br />
möchte ich Ihnen nun auch "offiziell" im 1-iamen der Kölner<br />
Cper und ihres Intendanten, Irof. Kichael Hampe, der<br />
leider zur Zeit nicht in Köln ist, ganz herzlich danken<br />
für das schöne Konzert am. vergangenen Dienstag. Es war<br />
für uns nicht nur eine Genugtuung, endlich das einzige<br />
geistliche Werk Eichard Wagners an einem ihm gemäßen<br />
Crt hören zu kennen, sondern es war darüber hinaus auch<br />
eine wirklich große Tat des Kölner Krnner-Gesangvereins,<br />
unserer Stadt diesen Akzen6 zu geben. Bitte, richten Sie<br />
doch diesen Lank und diese Anerkennung Ihren Herren<br />
Kollegen bei Gelegenheit aus.<br />
Hit den besten Grüßen<br />
(Irmgard Echarberth)<br />
Dramaturgin
Aufneuen<br />
Wegen ^ , in eine<br />
neue Dimiension.<br />
Wir haben ganz unten angefangen.<br />
In einer Kleinstadt in Thüringen. Das war vor über 160 Jahren.<br />
Heute zählen wir zu den größten deutschen Versicherungen.<br />
Zusammen mit unseren Tochtergesellschaften, der Gothaer<br />
Krankenversicherung AG und der Gothaer Rückversicherung AG,<br />
betragen unsere Beitragseinnahmen 1,7 Milliarden DM.<br />
Mit den Erfahrungen von Generationen meistern wir<br />
die vielfältigen Risiken von heute.<br />
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steigenden Versicherungsbedarf von Industrie und Technik,<br />
Handel und Handwerk, Einzelpersonen und Familie an.<br />
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West-Berlin sowie Niederlassungen im europäischen Ausland<br />
und in den USA geben die Gewähr für ein stetiges,<br />
gesundes Wachstum.<br />
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Herrn<br />
Horst Massau<br />
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Datum 2. Mai <strong>1983</strong><br />
Sehr geehrter Herr Massau,<br />
im frühen Vorfeld unserer Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum<br />
100. Geburtstag des Deutschen Ruderverbandes spielte auch die musische<br />
Gestaltung des Festaktes eine besondere Rolle.<br />
Unser Kölner Ehrenmitglied Heinz Loosen hatte die Idee, den Kölner<br />
Männergesangverein zu bitten, die musikalische Umrahmung zu übernehmen!<br />
Wie waren wir bei unserer Entscheidung hervorragend beraten: Das Auftreten<br />
Ihres Kölner Männergesangvereins war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer des<br />
Festaktes von nah und fern, besonders unsere ausländischen Freunde, waren<br />
von den gesanglichen Darbietungen sehr beeindruckt.<br />
Für diese ausgezeichnete Leistung und Ihre damit gewährte einmalige Unter<br />
stützung möchte ich mich für den Deutschen Ruderverband auf diesem Wege<br />
noch einmal recht herzlich bedanken.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
^rik Lötz
Hätt'er schon früher<br />
uns vertraut, war' längst<br />
sein Eigenheim erbaut.<br />
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Struktur<br />
der Aktiven - ausübende und<br />
z. Z. nichtausübende im KMGV<br />
Zusammengestellt<br />
von Willi Wüstenberg<br />
Die nachfolgenden Übersichten geben Aufschluß über die<br />
berufliche Struktur unserer Sänger.<br />
Die Übersicht 1 zeigt die effektiven Zahlen und den prozen<br />
tualen Anteil in insgesamt 6 Berufsbereichen.<br />
Die Übersicht 2 zeigt eine aufgeschlüsselte Darstellung der<br />
einzelnen Berufsbereiche, und die<br />
Übersicht 3 gibt Aufschluß über die berufliche Struktur der<br />
einzelnen Stimmen.<br />
91<br />
Als Unterlage zu diesen Statistiken diente unser Mitglieder<br />
verzeichnis Stand Januar 1982.<br />
Übersicht 1.<br />
Die Prozentualen Anteile<br />
a) Kaufmännische Berufe 137 46,1 % =<br />
b) Handwerker und Facharbeiter 30 11,0%<br />
=<br />
c) Freiberufliche 19 = 6.2 %<br />
d) Pädagogische Berufe 17 = 5,7%<br />
e) Technische Berufe<br />
—<br />
42 14,0%<br />
f) Dienstleistungsberufe 50 = 17,0%<br />
295 100,0%<br />
und 2 Studenten und Schüler 2<br />
297<br />
Ubersicht 2<br />
AufschlQsseiung nach<br />
Berufsbereichen<br />
a) Kaufmännische Berufe<br />
137<br />
darunter:<br />
aa) Kaufmännische Angestellte allgemein<br />
bb) Kaufmännische Angestellte in der Hotelbranche<br />
(darunter 3 selbständige) '<br />
cc) Kaufmännische Angestellte im Groß- u. Einzelhandel,<br />
Industrie u. Versicherung<br />
Prokuristen (auch akademische leitende Angestellte)<br />
dd) Geschäftsführer<br />
ee) Direktoren<br />
ff) Selbständige Kaufleute.<br />
b) Handwerker, Facharbeiter<br />
(auch selbständige Handwerker)<br />
darunter<br />
20 selbständige Handwerksmeister<br />
in den verschiedensten Handwerksberufen<br />
die übrigen<br />
10 Handwerksgesellen und Facharbeiter.<br />
30
Wer aktiv etwas für seine persöniiche<br />
Vorsorge tut, braucht sich für die<br />
Zukunft weniger Sorgen zu machen.<br />
Deshalb fragen Sie einmal unseren Fachmann. Er informiert Sie gerne<br />
über die verschiedenen Möglichkeiten, die Ihnen eine private<br />
Krankenversicherung für Ihre persönliche Sicherheit bietet<br />
• Kran kheitskosten-Vol Iversicheru ng<br />
• Zusatzversicherungen für stationäre und<br />
ambulante Behandlung<br />
• Krankenhaustagegeld-Versicherung^.:==== s.<br />
• Verdienstausfall-Versicherung ^<br />
• Auslands-Krankenschutz 1<br />
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Struktur<br />
c) Freiberufliche:<br />
darunter:<br />
Ärzte<br />
Zahnärzte<br />
Bildhauer<br />
Architekten<br />
Chorleiter und Organisten<br />
Rechtsanwälte<br />
Dipl. Physiker<br />
Apotheker<br />
Notare<br />
Steuerberater und<br />
Steuerbevoilmächtlgte.<br />
d) Pädagogische Berufe<br />
darunter:<br />
Lehrer an den verschiedensten Schulsystemen<br />
Studienräte<br />
Studiendlrektoren<br />
Oberstudiendirektoren<br />
e) Technische Berufe<br />
darunter:<br />
Betriebsleiter<br />
Werkmeister<br />
Ingenieure<br />
Dipl. Ingenieure<br />
Techniker<br />
Gartenarchitekten<br />
Fachrichtungen Metall, Bau<br />
und Entwicklungsbereich u. a.<br />
f) Dienstleistungsberufe SO<br />
darunter:<br />
Beamte des einfachen, des mittleren, des gehobenen und<br />
höheren Dienstes<br />
Angestellte Im öffentlichen Dienst<br />
u. a. 1 Pfarrer<br />
1 Hochschulpfarrer<br />
hinzu kommen ein Student u. 1 Schüler<br />
Für Ihre Mitgliedsbeiträge, Spenden, Daueraufträge etc.,<br />
hier die Konten des KMGV:<br />
Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr, 5662044 (BLZ 37050198)<br />
Commerzbank AG, Köln, Konto Nr. 1318120/00<br />
(BLZ 37040044)<br />
Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 9917 (BLZ 37050299)<br />
Postscheckkonto Köln Nr. 10288-507 (BLZ 37010050)
RHEINISCH-WESTFÄLISCHE<br />
BODEN-CREDIT-BANK<br />
AKTIENGESELLSCHAFT<br />
5000 KÖLN 1 UNTER SACHSENHAUSEN 2<br />
GESCHÄFTSSTELLEN IN:<br />
Dortmund 0231/528279<br />
Düsseldorf 0211/BOG88<br />
Frankfurt 0611/725654<br />
Hannover 0511/15251<br />
Müncfien 089/288249<br />
Stuttgart 0711/61 0707<br />
Wer I<br />
rechnet<br />
iMUt *<br />
mit uns
Soziologisdie<br />
Stniktur<br />
Übersicht 3<br />
Aufschlüsselung<br />
nach Stimmen<br />
I. Tenor<br />
Kaufmännische Berufe 29<br />
Handwerker u. Facharbeiter 10<br />
Freiberuflich 2<br />
Pädagogische Berufe 2<br />
Technische Berufe 7<br />
Dlenstielstungsberufe 9<br />
davon 6 selbständige Handw.<br />
II. Tenor<br />
Kaufmännische Berufe<br />
Handwerker u. Facharbeiter<br />
Freiberufliche<br />
Pädagogische Berufe<br />
Technische Berufe<br />
Dlenstielstungsberufe<br />
davon 6 selbständige Handw.<br />
I. Bass<br />
Kaufmännische Berufe<br />
Handwerker u. Facharbeiter<br />
Freiberufliche<br />
Pädagogische Berufe<br />
Technische Berufe<br />
Dlenstielstungsberufe<br />
davon 3 selbständige Handw.<br />
+1 Student und 1 Schüler<br />
II.<br />
Bass<br />
Kaufmännische Berufe<br />
Handwerker u. Facharbeiter<br />
Freiberufliche<br />
Pädagogische Berufe<br />
Technische Berufe<br />
Dlenstielstungsberufe<br />
davon 5 selbständige Handw.
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Musik aktudl<br />
... vergeudet Mancher oft viel<br />
Verstand,<br />
doch hält er auch damit haus;<br />
die schwache Stunde kommt<br />
für jeden, -<br />
da wird er dumm und läßt mit<br />
sich reden.<br />
R. Wagner<br />
Da soll noch Jemand behaup<br />
ten, Sixtus Beckmesser sei tot!<br />
Entspricht es der Wahrheit, daß<br />
nur Jener tot sei, dessen Geist<br />
keine Wirksamkeit mehr be<br />
sitze, so ist oben genannter<br />
Herr heute lebendiger denn Je.<br />
Nach vergeblichem Versuch, an<br />
dieser Stelle sein Unwesen zu<br />
treiben, avancierte er sogar zu<br />
einer Kölner Tägeszeitung und<br />
... übrigens gar nichts Neues:<br />
die „Beckmesser" gab es schon<br />
immer, auch bevor es den Beck<br />
messer gab, sont gäbe es ihn<br />
nämlich nicht!<br />
Um der notwendigen Klarheit<br />
willen, sei hier darauf hingewie<br />
sen, daß zwar die Figur des<br />
Beckmesser von Richard Wag<br />
ner stammt, nicht aber das Un<br />
wesen, welches Wagner In Ihr<br />
zu personifizieren versuchte.<br />
Allerdings beinhaltet die Aus<br />
einandersetzung mit dem<br />
„Beckmessertum" die Gefahr,<br />
sich immer dann hinter dieser<br />
Bezeichnung zu verstecken,<br />
wenn Herr Beckmesser seine<br />
Hände gar nicht im Spiele hatte.<br />
Gibt es aber eine erkennbare<br />
Handschrift dieses Herrn? Man<br />
zücke zur Ergründung dieser<br />
fundamentaien Frage einen be<br />
liebigen (!) Zeitungsartikel<br />
(möglichst aus neuerer Zeit)<br />
und überprüfe den Sprachstil<br />
auf beckmesserverdächtige<br />
Elemente: „Nehmen wir an, es<br />
wäre von „der Männer breitschult'ger<br />
Schar" die Rede, wo<br />
ein Männerchor gemeint ist, an<br />
die Stelle einer sakral-musikali<br />
schen Ausrichtung träte die re<br />
ligiös frömmelnde Stammtisch<br />
prosa (wo immer dieser aben<br />
teuerliche Zusammenhang her<br />
genommen sein mag) und der<br />
veraltete Begriff des Fortissimo<br />
würde durch die wissenschaftli<br />
chere Bezeichnung „Fafner-<br />
Dröhnen" ersetzt - wie gesagt<br />
nur einmal angenommen -<br />
dann könnte der Verfasser<br />
ohne weiteres Sixtus mit Vorna<br />
men heißen - wenn dieser<br />
heute noch üblich wäre.<br />
Nichtjeder von uns schreibt von<br />
Zeit zu Zeit eine Oper - dadurch<br />
gehen unsereinem Möglichkei<br />
ten der Reaktion auf verbeckmesserte<br />
Angriffe ab. Richard<br />
Wagner Jedenfalls konnte nur<br />
mit Mühe davon abgebracht<br />
werden, der bewußt lächerlich<br />
wirkenden Figur seines „Beck<br />
messer" den Namen „Hans<br />
Lick" zu geben, wobei natürlich<br />
die Ähnlichkeit mit dem Namen<br />
des in meinem letzten Artikel<br />
angesprochenen Herrn Eduard<br />
Hanslick eine rein zufällige ge<br />
wesen wäre. Andererseits soll<br />
te niemals in Vergessenheit ge<br />
raten, daß ohne die Existenz<br />
von gemäßigten Beckmessern<br />
Jeder Dirigent Karajan hieße. Je<br />
der Tenor Kollo oder Hoffmann<br />
und Jeder kleine Musiker Beet<br />
hoven. Wer nun nach der Grenze<br />
zwischen Eingebeckmessertem<br />
und Entbeckmessertem<br />
suchen möchte, der erinnere<br />
sich entweder an die Meinung<br />
des Musikkritikers George<br />
Bernhard Shaw: „Kritiker sind<br />
oft wie Eunuchen: sie wissen<br />
wie es gemacht wird, nur kön<br />
nen tun sie's nicht" oder ersetze<br />
in diesem beckmesserlastigen<br />
Artikel Jede diese Bezeichnun<br />
gen durch die Vorstellung des<br />
Merkers, des ewig nörgelnden<br />
Kritikers, des ,avocatus diaboli'<br />
der Musik, gegen den Richard<br />
Wagner sich mit der Schöpfung<br />
dieser Figur zur Wehr setzten<br />
wollte - und lese den Artikel<br />
noch einmal.<br />
Henning Jäger
OBER<br />
dl<br />
... eilt (Beweis<br />
des ^eptpauens! \<br />
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RENAULT
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Geschichte undGeschicht'chen<br />
im Rahmen einer kleinen<br />
Deutschstunde.<br />
mit Dallas- (Fortsetzungs-)<br />
Effekten<br />
In der Septembernummer<br />
des <strong>Burgbote</strong>n hatte Georg<br />
Riebschläger ausführlich über<br />
die ordentliche Hauptver<br />
sammlung des KMGV vom 22.<br />
August 1982 berichtet. Es war<br />
vornehmlich ein Satz, der mich<br />
nachdenklich stimmte. Da hieß<br />
es: „Es werden noch weitere<br />
Autoren vom Format H. Th.<br />
Henke gesucht." War das nicht<br />
- trotz des darin enthaltenen<br />
Lobes - so eine Art von Abgesang?<br />
Ich stellte mir die Frage,<br />
ob man denn nichts mehr von<br />
mir erwarte. Naja , In mei<br />
nem Alter muß man leider mit<br />
vielem, nur nicht mit gutem<br />
rechnen.<br />
Ich setzte mich also auf meine<br />
vier Buchstaben und begann,<br />
für meinen mutmaßlichen<br />
Nachfolger ein Brevier—so eine<br />
Art Rezeptbüchlein — zu schrei<br />
ben. Darin ist nach dem Motto<br />
„man nehme" vieles über<br />
sprachliche Erfahrungen fest<br />
gehalten, soll über Beobachte<br />
tes berichtet werden und Be<br />
denkenswertes nicht ausge<br />
spart bleiben. Ich will damit nie<br />
manden vergrätzen, sondern<br />
vielmehr alle Schreibwilligen er<br />
mutigen, die Schönheiten und<br />
Möglichkeiten der deutschen<br />
Sprache zu entdecken und zu<br />
benutzen. Im Tälmud heißt es<br />
u. a.: „Das Wort gleicht der<br />
Biene; es hat Honig und<br />
Stachel."<br />
Jedes gesprochene oder ge<br />
schriebene Wort kann edle und<br />
niedrige Gefühle wecken, Liebe<br />
und Haß fördern, der Begeiste<br />
rung und der Entmutigung die<br />
nen, zu Krieg und Frieden füh<br />
ren und uns zum Himmel oder<br />
zur Hölle geleiten. Goethe hatte<br />
schon recht, wenn er hierzu<br />
meint: „Nicht die Sprache an<br />
und für sich, Ist richtig, tüchtig<br />
und zierlich, sondern der Geist<br />
Ist es, der sich darin verkörpert."<br />
Und da alles einer Beweisfüh<br />
rung unterliegt, beginne Ich un<br />
verzüglich mit der<br />
Emser Depesche.<br />
Am 13. Juli 1870 erhielt Bis<br />
marck In Berlin eine Depesche<br />
des preußischen Gehelmrats<br />
Abeken aus Ems. Darin war die<br />
Unterredung des Königs Wil<br />
helm I. mit dem französischen<br />
Gesandten Graf von Benedettl<br />
dargestellt. Benedettl hatte<br />
den König überraschend auf<br />
der Kurpromenade angespro<br />
chen und verlangt, Preußen<br />
solle neben dem bereits durch<br />
den Prinzen von Hohenzollern-<br />
Slgmaringen ausgesprochenen<br />
Verzicht auf die spanische<br />
Thronkandidatur, die Endgül<br />
tigkeit dieser Entscheidung<br />
verbürgen und sich noch nach<br />
träglich für die bei dieser Gele<br />
genheit entstandenen Schwie<br />
rigkelten entschuldigen. Dieses<br />
hatte der König In seiner be<br />
kannt liebenswürdigen Art -Je<br />
doch unmißverständlich - ab<br />
gelehnt. Bismarck empfand die<br />
Ihm zur Veröffentlichung zuge<br />
leitete Fassade als zu nachgie<br />
big. Er verkürzte den Text der<br />
gestalt, daß sich nun eine ver<br />
schärfte Form der Ablehnung<br />
ergab. Die von den französi<br />
schen Medien angeheizte öf<br />
fentliche Meinung reagierte ge<br />
radezu hysterisch. So kam es<br />
schließlich zu einer Kriegserklä<br />
rung an Preußen, zumal man<br />
französlscherseits glaubte, die<br />
süddeutschen Staaten, aber<br />
auch Sachsen und vor allem<br />
Österreich, würden die gün<br />
stige Gelegenheit, Preußen ge<br />
meinsam mit Frankreich nie<br />
derzuringen, In Jedem Falle<br />
wahrnehmen. Wie es Jedoch<br />
dann kam, Ist meinen Lesern<br />
sicherlich bekannt. Aber man<br />
sieht, daß Im gesprochenen,<br />
mehr aber Im geschriebenen<br />
Wort eine große Brisanz liegen<br />
kann. Daher sollte Jeder, der<br />
Verantwortung für andere<br />
Menschen zu tragen hat, unbe<br />
schadet eigener Empfindlich<br />
keiten und abseits aller Launen,<br />
sorgfältig wägen, bevor unwi<br />
derrufliche Entscheidungen fal<br />
len. Das gilt für alle Lebensbe<br />
reiche im besonderen für die<br />
Politik. Kriege sind sowieso un<br />
geeignete Mittel, Recht zu<br />
suchen und zu finden. Die da<br />
malige Tendenz, eine vermeint<br />
lich lädierte Ehre der Nation mit<br />
Hekatomben von Toten und<br />
Verwundeten, Zerstörungen<br />
und gehäuftem menschlichen<br />
Leid wahren und wiederherstel<br />
len zu müssen, kann In der Ge<br />
schichte der Menschheit nie
S V<br />
D ^<br />
03 I<br />
"e ^<br />
§ I<br />
3 J<br />
CAl "<br />
'^■' M<br />
C ^<br />
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^ ><br />
^ § = aj<br />
Sr »c<br />
Eu 3<br />
Iß<br />
s 1<br />
8® I<br />
Ifsl<br />
llJl
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
und nimmer verantwortbar<br />
sein. Gottlob ist man da heute -<br />
vielleicht weniger aus Einsicht<br />
als mehr aus Angst — da die<br />
gegnerischen Machtbiöcke sich<br />
mehrfach auslöschen und da<br />
mit den Untergang der Weit be<br />
siegeln können, hartleibiger<br />
und schwerhöriger.<br />
Im täglichen Leben ist das<br />
alles sowieso anders. Wollte<br />
man erstjede Äußerung auf In<br />
haltstiefe und Sinngebung<br />
überdenken, kämen Gespräche<br />
nicht mehr oder nur in stark<br />
verzögerter Form zustande.<br />
Kleine „Faux-pas"- so finde ich<br />
- sind und bleiben die Würze<br />
des Alltags. Es wäre verhäng<br />
nisvoll, wenn wir Menschen<br />
nicht mehr so sprechen könn<br />
ten, wie uns der Schnabel ge<br />
wachsen ist; wobei ein gele<br />
gentliches Einschalten des Ge<br />
hirns durchaus von Nutzen sein<br />
kann. Auch sollte man grund<br />
sätzlich nicht schneller spre<br />
chen als sich die Gedanken for<br />
men.<br />
Die deutsche Sprache ist—was<br />
viele Menschen geflissentlich<br />
übersehen - voller Fallstricke.<br />
Wer mehrere Tätbestände in<br />
einen Satz zu pressen versucht,<br />
wird im nachhinein oft nur är<br />
gerliche und sicherlich nicht<br />
vorhergesehene Wirkungen<br />
ernten.<br />
Ich möchte ihnen nun eine<br />
Reihe mißdeutiger Machwerke<br />
vorstellen. <strong>Der</strong>jeweiis erste Ein<br />
druck geht jedenfalls in eine<br />
ganz andere Richtung als dies<br />
der Verfasser beabsichtigte.<br />
Doch genießen Sie gerade diese<br />
ersten Wirkungen wie lukulli<br />
sche Kostbarkeiten.<br />
a) In einer Zirkuserzähiung<br />
heißt es; „ und da war auch<br />
noch der alte Löwe, der an dem<br />
Clown einen Narren gefressen<br />
hatte!" Sind Sie absolut sicher,<br />
daß der Clown diese Situation<br />
überlebte?<br />
b) In einem Poiizeibericht<br />
stand; „Von dem Verursacher<br />
kannte die Verunfallte) herrlich<br />
stes Beamtendeutsch!) nur<br />
sein Geschlecht!" Flandelt es<br />
sich hier um eine „Lohengrinszene<br />
ä la „Nie sollst Du mich be<br />
fragen" oder in weicher Weise<br />
hatte sich der Täter vor dem<br />
Schadenseintritt offenbart?<br />
c) Ende August '82 fand im<br />
Rheinpark eine Seniorenveranstaitung<br />
statt. Wenige läge<br />
später konnte man im Kölner<br />
Stadt-Anzeiger unter der Ru<br />
brik „Hört, Hört" lesen, daß die<br />
Sprecherin der älteren Genera<br />
tion ihre Zuhörer mit dem Hin<br />
weis; Seien Sie aktiv! Melden<br />
Sie sich, wenn Sie etwas auf der<br />
Bühne machen woiienl" zur Mit<br />
wirkung ermunterte. Tosender<br />
Beifall dankte ihr.<br />
d) In der gleichen Zeitung er<br />
scheint allwöchentlich unter der<br />
Überschrift „Eigentore" eine Art<br />
von Selbstkritik mangelhafter<br />
Formulierungen. Im Wirtschaftsteii<br />
war dargelegt, daß<br />
„auf den Kopf der Rheinlandpfälzischen<br />
Bevölkerung im<br />
Jahr durchschnittlich 246 Eier<br />
fallen." Es wird Sie sicher nicht<br />
verwundern, daß ich daraufhin<br />
meine Reisepiäne für <strong>1983</strong> einer<br />
sofortigen kritischen Wertung<br />
unterzog. Vor allem aber nahm<br />
ich mir vor, beim Befahren die<br />
ses so schönen Bundeslandes<br />
mein Schiebedach verschlossen<br />
zu halten.<br />
Zusätzlich möchte ich gerade<br />
an dieser Stelle noch anmerken,<br />
daß mich unser Präsident -<br />
ohne meinen Namen direkt zu<br />
nennen — aus Anlaß unseres<br />
Vereinsjubiläums als pingelich<br />
bezeichnet hatte. (Anmerkung<br />
der Redaktion; Vergleiche hier<br />
zu <strong>Burgbote</strong> Mai 1982 Artikel<br />
von Günter Bendig) Er stand<br />
damals sicherlich noch unter<br />
dem Eindruck meiner lichtvol<br />
len Ausführungen im „Burgbo<br />
ten" vom März '82. Damals<br />
hatte ich unter der Überschrift<br />
„Wenn Sänger rechnen -<br />
MatheI" humorig zu erläutern<br />
versucht, welche Schwierigkei<br />
ten die heutigen Menschen mit<br />
Abrechnungen aus der Zeit vor<br />
Einführung<br />
des Dezimalsy<br />
stems hatten. Um dem mir von<br />
höchster Steile zugesproche<br />
nem Rufe gerecht zu werden,<br />
stellte ich unverzüglich Berech<br />
nungen über das „wie, wo und<br />
wann" des Eierwerfens an und<br />
untersuchte diese urlauberfeindiiche<br />
Übung nach allen Sei<br />
ten hin. Das Ergebnis liegt nun<br />
vor. Doch scheint die Berech<br />
nung nur für die schwergetrof<br />
fene Bevölkerung dieser Region<br />
von Interesse. Alle Bezieher des<br />
<strong>Burgbote</strong>n, die unbeschadet<br />
meiner Warnungen trotzdem<br />
ihren Urlaub in diesem Über<br />
schußland bäuerlicher Produk<br />
tion verbringen wollen, erhalten<br />
auf Wunsch genaue Zahlen und<br />
Verhaitensregeln gebührenfrei<br />
bei dem Endunterzeichner,<br />
e) Wenige läge später las ich<br />
im Sportteil des gleichen Blat<br />
tes, daß Rinus Michels, Ttainer<br />
des 1. FC Köln - nach einem wie<br />
so oft enttäuschenden Einsatz<br />
seiner Mannen - voller Zorn<br />
seine Arme in die Luft geworfen<br />
habe. Michels sollte sich hüten,<br />
die offensichtlich mit Scharnie<br />
ren ausgestatteten mehr<br />
einem Bummerang ähnelnden<br />
Dinger in Richtung der Kurvenstehpiätze<br />
in Marsch zu setzen.<br />
Dann wäre er sie endgültig los.
f) Aus Anlaß von Etatkürzun<br />
gen im Gesundheitsbereich wa<br />
ren wieder einmal Defizite auszugieichen.<br />
In der Presse stand<br />
nun schwarz auf weiß: „Kirche<br />
und private Gruppierungen<br />
sprangen in die Bresche!" Bei<br />
einem so entschlossenen, mehr<br />
leichtathletischem Einsatz er<br />
staunt es nicht, daß Deutschiand<br />
bei den Europa-Meister<br />
schaften in Athen mit so vielen<br />
Goldmedaillen belohnt wurde.<br />
g) Um den Bestand des deut<br />
schen Volkes zu sichern, sind<br />
vornehmlich in letzter Zeit leidenschaftiiche<br />
Erörterungen<br />
geführt worden. Manche Frem<br />
denfeindlichkeit wird zumeist<br />
gerade von jenen Zeitgenossen<br />
in die Debatte eingebracht, die<br />
in der Bevölkerungsstatistik<br />
unter „ferner liefen" rangieren.<br />
Alle Gutwilligen aber werden<br />
durch die Meldung, daß die<br />
deutschen Frauen im Schnitt<br />
0,78 % eines Kindes gebären,<br />
vöiiig verunsichert. Da liegt<br />
doch die Vermutung nahe, bei<br />
diesen Kindern handeie es sich<br />
um kieine Monster, Wie aber<br />
soll man diese Wesen - ohne<br />
das soziale Netz überzustrapazieren<br />
- zu steuerträchtigen<br />
Bürgern heranbilden? Das er<br />
scheint schon diskussionswür<br />
dig: zumal neuerdings die Aus<br />
bildungsbeihilfen (sprich: Bafög)<br />
rigoros gestrichen wurden.<br />
h) Einen geradezu bösen Ver<br />
dacht weckt die Meidung einer<br />
Rundfunkzeitschrift über den<br />
diesjährigen Ärztekongreß. Ais<br />
es schließlich nach ianger De<br />
batte zur Abstimmung kam,<br />
gaben die Hautärzte den Aus<br />
schlag. <strong>Der</strong> erste Eindruck ist<br />
doch der, daß eine Gruppe von<br />
Ärzten das gesetziich verord<br />
nete Einfrieren der Honorarfor<br />
derungen durch Verabfolgen<br />
von Krankheitserregern zu un<br />
terlaufen trachtete.<br />
i) Da lob ich mir als letztes Bei<br />
spiel einen Bericht des Köiner<br />
Stadt-Anzeigers vom 23./24.<br />
Oktober 1982. Eine Gruppie<br />
rung der Bezirksvertretung<br />
hatte in einem Antrag darauf<br />
hingewiesen, daß die ungünsti<br />
gen Verkehrsbedingungen vieie<br />
Käufer davon abhaite, ihre Be<br />
dürfnisse auf dem Wochen<br />
markt Wilhelmplatz zu befriedi<br />
gen, Ich preise deshaib das vielgeiästerte<br />
Verkehrschaos;<br />
denn wo kämen wir hin, wenn<br />
die Käufer zwischen den Obst-,<br />
Gemüse- und sonstigen Ver<br />
kaufsständen des alltäglichen<br />
Wochenmarktes ihren Bedürf<br />
nissen nach Herzenslust frönen<br />
könnten.<br />
Mit diesen und ähniichen Bei<br />
spielen ließen sich Bücher fülien.<br />
Die Frage, was dies aiies mit<br />
dem KMGV zu tuen habe, ist<br />
vollberechtigt. Gemach iieber<br />
Leser. Auch in unseren Reihen<br />
gibt es - was den Gebrauch der<br />
deutschen Sprache anbelangt -<br />
große und kleine Sünder. Und<br />
im übrigen wollten wir doch aus<br />
meinen beiläufigen Geschicht'-<br />
chen Lehren ziehen. Beginnen<br />
wir also mit einem Beispiel aus<br />
Sängerkreisen. Es war am 12.<br />
April 1981 und nach einem für<br />
wahr anstrengenden Täg in<br />
Wertheim am Main. Angefan<br />
gen hatte es mit einer musikali<br />
schen Messe vor Ort. Dann hat<br />
ten uns Omnibusse nach Würz<br />
burg gebracht, wo wir bei strah<br />
lendem Sonnenschein eine der<br />
schönsten deutschen Städte<br />
kennenlernten. Später - nach<br />
langer Anreise - erreichten wir<br />
Creglingen, besichtigten dort<br />
den weitberühmten Altar Tilman<br />
Riemenschneiders, klet<br />
terten eiligst in unsere Fräcke<br />
und legten ein erfolgreiches<br />
Konzert hin. Nach einer stillen<br />
besinnlichen Heimfahrt durch<br />
das nächtliche Täubertal saßen<br />
wir schließlich erschöpft aber<br />
gelöst in der Gaststätte unse<br />
res Hoteis und labten unsere so<br />
arg strapazierten Kehlen. Na<br />
türlich drehten sich unsere Ge<br />
spräche um diesen Tag, unse<br />
ren Verein und auch mal wieder<br />
um unseren blauen Reiseanzug,<br />
Da meinte ein unserer Gruppe<br />
angehörender Sänger voller<br />
Emphase: „Ich trecke dä Blau<br />
mann nur ahn, wenn ich muß!"<br />
Da gerade dieser Sängerknabe<br />
mit einer extrem schwachen<br />
Blase gestraft ist, war meine<br />
Frage, wie oft am läge er denn<br />
müsse, geradezu zwangsläufig.<br />
Na, so hatten wir wenigstens<br />
noch etwas zum Lachen. Da<br />
mais kam mir der Gedanke,<br />
über die Fallstricke der deut<br />
schen Sprache im <strong>Burgbote</strong>n zu<br />
berichten. Dieser Vorsatz wird<br />
Jetzt endlich zu Papier gebracht,<br />
Fortsetzung im nächsten Burg<br />
boten<br />
Ihr Hanns Theo Henke<br />
Weltlauf<br />
Hat man viel, so wird man bald<br />
Noch viel mehr dazu bekommen.<br />
Wer nur wenig hat, dem wird<br />
Auch das wenige genommen.<br />
Wenn du aber gar nichts hast.<br />
Ach, so lasse dich begraben -<br />
Denn ein Recht zum Leben,<br />
Lump,<br />
Haben nur die etwas haben,<br />
Heinrich Heine
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Präsident:<br />
Horst Massau<br />
Layout und Redaktion:<br />
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1. 8.<strong>1983</strong><br />
Satz und Repros:<br />
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Titelbild:<br />
Panorama (Damm)<br />
Verkehrsamt der Stadt Köln<br />
Sehr verehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
wenn ich Ihnen heute ein wenig<br />
über meine Reise nach Kanada<br />
zur Vorbereitung einer Konzert<br />
tournee des KMGV berichte,<br />
weiß ich natürlich nicht, ob die<br />
Dinge, die mir erwähnenswert<br />
erscheinen auch für Sie interes<br />
sant sind.<br />
Fangen wir einmal bei dem<br />
Hauptzweck unserer Reise an.<br />
Natürlich wollen wir wieder mit<br />
einem hoffentlich gut besetz<br />
ten Chor einem möglichst zahl<br />
reichen Publikum zeigen, was<br />
der KMGV musikalisch zu bie<br />
ten vermag. Bei insgesamt 9<br />
Konzerten in Sälen mit Audito<br />
rien zwischen 750 und 2.500<br />
Plätzen haben wir dazu Gele<br />
genheit. Man muß davon aus<br />
gehen, daß wir ein verwöhntes<br />
Publikum antreffen, das per<br />
fekte Darbietungen gewöhnt<br />
ist und nicht etwa eine „Herren<br />
tour mit Gesang". Dabei wer<br />
den, so wie die Reiseroute und<br />
Konzertfolge nach den Erfah<br />
rungen meiner mit unserem<br />
bewährten Reisemanager Graf<br />
von Beust durchgeführten<br />
Vorabreise vorgesehen sind,<br />
touristische Erlebnisse und<br />
auch Erholung - so weit ge<br />
wünscht - nicht zu kurz kom<br />
men. Unsere Reiseziele sind z. B.<br />
Calgary, wo wir ankommen<br />
werden, Edmonton, die Haupt<br />
stadt des Staates Alberta,<br />
Banff und Jasper in den Rocky<br />
Mountains, Kimberiey und<br />
Panorama Resort bei Revelstoke,<br />
Vernan und Kelowna am<br />
herrlichen Okanagan Lake (dort<br />
gibt es auch Weinanbau und<br />
große Kellereien) und schließlieh<br />
Vancouver, das einen Ver<br />
gleich mit Kapstadt aushäit und<br />
die Hauptstadt British Colum<br />
bias, Victoria, die in 1,75-stündiger<br />
Fahrt mit der Fähre zu errei<br />
chen ist. Als ich vor den Sängern<br />
kurz über meine Eindrücke von<br />
diesem weiten, wunderbaren<br />
Land berichtete, wo es erstklas<br />
sige Straßen gibt, die man<br />
jedoch nur mit 90 km/h befah<br />
ren darf und die einen an die in<br />
imposanter Bergwelt gelege<br />
nen Seen und Flüsse, kleine<br />
Städte und Siedlungen führen,<br />
wurde ich natürlich gefragt,<br />
fahren wir auch nach Montreal,<br />
Quebec, Toronto, Ontario usw.?<br />
Auch mir waren vor der Reise<br />
die Entfernungen nicht so<br />
bewußt. Nehmen Sie eine Land<br />
karte und beachten Sie den<br />
Maßstab, dann werden Sie<br />
sehen, wie oft wir noch nach<br />
Kanada reisen können, ohne<br />
Gefahr zu laufen, etwas zwei<br />
mal zu sehen. Diesmal geht es<br />
nur in den Westen Albertas und<br />
nach British Columbia, ein Staat<br />
2,5 mal so groß wie die Bundes<br />
republik, Österreich und die<br />
Schweiz zusammen. Angeblich<br />
soll es aber auch der schönste<br />
Teil Kanadas sein, was Ich gern<br />
zu glauben bereit bin. Übrigens:<br />
Die Hotels sind sehr komforta-
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die kommen zwar beim<br />
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Sicht<br />
bei und um die Sauberkeit auf<br />
den Straßen beneide ich die<br />
Kanadier geradezu. Dort wer<br />
den keine Papiertaschentücher,<br />
leere Zigarettenschachtein und<br />
Obstschalen - und Reste ein<br />
fach weggeworfen und Aschen<br />
becher von Autofahrern wäh<br />
rend des Haltens vor den<br />
Ampeln auf die Fahrbahn ent<br />
leert. Solche Unarten werden<br />
mit Geldbußen geahndet. Und<br />
trotzdem macht die freundliche<br />
Bevölkerung keineswegs einen<br />
„geknechteten" Eindruck, im<br />
Restaurant heißt es; "Piease<br />
wait here untii you be seated."<br />
Man wartet dann eben, bis man<br />
seinen Platz zugewiesen be<br />
kommt.<br />
Nun, mehr können Sie erfah<br />
ren, wenn wir in der zweiten<br />
Novemberhäifte mit dem Rei<br />
sebüro v. Beust und Kreuzner<br />
gemeinsam einen „Kanadi<br />
schen Abend" mit entsprechen<br />
dem Biidmateriai und passen<br />
den Speisen und Getränken<br />
veranstalten. Schauen Sie in<br />
den Oktober-<strong>Burgbote</strong>n, dort<br />
wird der Termin angekündigt.<br />
Sänger und Mitreisende, die<br />
übrigens die ganze 19-tägige<br />
Reise vom 27.9. bis 15.10.1984<br />
mitmachen können, sind dann<br />
herziich eingeladen.<br />
Unseren Sängern haben wir<br />
bereits eine großzügige Sub<br />
ventionierung der Reise ange<br />
kündigt. Allerdings soll die nur<br />
den wirklich aktiven zugute<br />
kommen. Wir werden notfalls<br />
ausprobieren, mit einem kleine<br />
ren, gut studierten Chor auf<br />
zutreten, als mit den angekün<br />
digten 120 Sängern, von denen<br />
eine Reihe nur zum optischen<br />
Erfolg beiträgt. Und da wir<br />
schon einmal beim Reisen sind,<br />
muß ich beklagen, daß viele der<br />
nach Ottobeuren - ohne eigene<br />
Kostenbeteiligung - mitreisen<br />
den Herren die dringend not<br />
wendigen Proben ignorieren.<br />
Diese Überlegungen haben letzlich<br />
auch dazu geführt, daß bei<br />
unserer Jahreshauptversamm<br />
lung auf Drängen vieler anwe<br />
sender Sänger beschlossen<br />
wurde, nur noch diejenigen an<br />
Konzerten und Reisen teilneh<br />
men zu lassen, die zumindest<br />
80% der Proben, darunter die<br />
letzten drei abzüglich 6 Proben<br />
Urlaub mitgemacht haben.<br />
Sicherlich läßt sich auch auf<br />
Jemanden verzichten, der<br />
gegen vorzeitigen Proben<br />
schluß nichts einzuwenden hat,<br />
die Überziehung um einige<br />
Minuten aber zum Anlaß lauten<br />
Protestes nimmt. Wir singen<br />
zu unserem Vergnügen, sollte<br />
man meinen und nicht nach der<br />
Uhr, wenngleich pünktlicher<br />
Probebeginn sicherlich auch im<br />
allgemeinen Interesse iiegt, und<br />
damit sind auch die notorischen<br />
„Zu-Spät-Kommer-ohne-Not"<br />
gemeint.<br />
Inzwischen haben schon viele<br />
ihren Urlaub hinter sich. Freuen<br />
wir uns alle auf das, was vor uns<br />
liegt und hoffentlich viel Freude<br />
und gemeinsames Erleben<br />
bringt.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Horst Massau<br />
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Ottobeuren<br />
vom 9. bis 12.9.<strong>1983</strong><br />
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Generalprobe<br />
zum Herbstkonzert<br />
Herbstkonzert<br />
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in der Musikhoch<br />
schule Köln<br />
Konzertreise<br />
nach Kanada<br />
am Donnerstag, 4.8. -11.8. -18.8. - 25.8. und<br />
1. 9. - 8. 9. - 15. 9. - 22. 9. - 29. 9.<strong>1983</strong><br />
am Dienstag. 30.8.<strong>1983</strong>, um 20.00 Uhr in der Kirche St Peter.<br />
Jabachstr. 1; das Programm der 65 meist jugendlichen Sänger<br />
besteht aus Werken von Monteverdi, Bruckner, Vivaidi, Haydn,<br />
Bach und englischer Kirchenmusik<br />
am Sonntag, 4.9.<strong>1983</strong>, um 10 Uhr Probe, um 11 Uhr Aufführung<br />
während des Hochamtes in der Pfarrkirche Christi Verklärung,<br />
Taborpiatz in Köln-Heimersdorf; für die mitreisenden Sänger ist<br />
die Mitwirkung obligatorisch; Kleidung; blauer Anzug<br />
am Freitag, 9. September <strong>1983</strong><br />
Anreise und abends Probe in der Basilika<br />
Samstag, 10. September <strong>1983</strong><br />
tagsüber Ausfiugsfahrten, musikalische Gestaltung einer<br />
Abendmesse, danach zur freien Verfügung<br />
am Sonntag, 11. September <strong>1983</strong><br />
musikalische Umrahmung eines um 10 Uhr in der Stadtkirche<br />
Kempten stattfindenden Gottesdienstes, nachmittags um<br />
16 Uhr Konzert in der Basilika Ottobeuren, abends gemütliches<br />
Beisammensein mit gemeinsamen Essen und Trinken für alle<br />
Reiseteiinehmer<br />
am Montag, 12. September <strong>1983</strong> - Heimreise nach Köln<br />
am Freitag, 16. September <strong>1983</strong> um 20 Uhr in Bonn;<br />
Kleidung; Frack<br />
am Samstag, 22. Oktober <strong>1983</strong>, ca. 21 Uhr, Mitwirkung bei<br />
einem großen geseiischaftlichen Ereignis in Köln; Kleidung; Frack<br />
am Samstag, 5. November <strong>1983</strong>, um 10 Uhr<br />
in der Messehalle 8<br />
am Samstag, 5. November <strong>1983</strong>,19.30 Uhr in der Messehalle 8,<br />
gemeinsam mit dem Ford-Sinfonie-Orchester; Kleidung; Frack<br />
unser Dirigent Bernhard Lang beginnt am Sonntag,<br />
13. November <strong>1983</strong>, mit dieser Veranstaigungsreihe in Köln.<br />
Weitere Konzerte sind; Sonntag, 11. Dezember <strong>1983</strong> -<br />
18. März 1984 - 1. April 1984.<br />
im nächsten <strong>Burgbote</strong>n werden wir ausführlicher über die<br />
Veranstaitungsreihe berichten<br />
vom 27. September bis 15. Oktober 1984<br />
nähere Informationen auf einem Vorbereitungsabend im<br />
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schön wäre es, wenn diese<br />
große internationale Sport-<br />
Veranstaltung auch einmal in<br />
unserem Kölle stattfinden<br />
würde. Ob es dazu kommt und<br />
welcher Anstrengungen es<br />
bedarf, soll an dieser Stelle nicht<br />
verraten werden, freuen Sie<br />
sich auf einen Streifzug durch<br />
viele Länder. Musik, 5 Ballette,<br />
farbenprächtige Dekorationen<br />
und Kostüme bescheren ein<br />
farbenprächtiges Bild und ver<br />
zaubern wieder viele Zillchen-<br />
Freunde.<br />
22 Vorstellungen sind in der<br />
Zeit zwischen dem 29. 1. und<br />
dem 6.3.1984 vorgesehen. Viel<br />
leicht wissen die Cäcilianer bis<br />
dahin auch, welcher Autor sich<br />
hinter dem Pseudonym Franz<br />
Wilkes versteckt.<br />
Das Interesse der Cäcilianer<br />
auf das neue Divertissement<br />
chen und die Rollenverteilung<br />
wird durch ein Faß Bier sowie<br />
Käse- und Mettschnittchen<br />
honoriert. Die Bedienung war<br />
an diesem warmen Ftühlingsabend<br />
nicht von der schnellsten<br />
Sorte, so daß sich zwei Flerren<br />
des Vorstandes genötigt sahen,<br />
das Freibier auch an den Mann<br />
zu bringen.<br />
? i/<br />
Mit viel Applaus wurde bei<br />
der Rollenverteilung der KMGV-<br />
Präsident Horst Massau<br />
bedacht, der nach längerer<br />
Abstinenz durch Krankheit,<br />
wieder eine Rolle in einem<br />
Divertissementchen übernom<br />
men hat. Wie heißt es doch: „Die<br />
Katze läßt das Mausen nicht!"<br />
Jahreshauptversammlung<br />
<strong>1983</strong><br />
Von der Jahreshauptver<br />
sammlung am Sonntag, dem<br />
12. Juni <strong>1983</strong>, in der Wolken<br />
burg möchte ich 4 Punkte her- ■<br />
ausheben:<br />
1. Die Finanzen des KMGV sind<br />
o.k. Dem Vorstand wurde<br />
ohne Gegenstimme Ent<br />
lastung erteilt.<br />
2. Alljährlich beweisen die Jubilare<br />
des Vereins, daß Singen<br />
nicht nur ein schönes Hobby<br />
ist, sondern auch jung erhält.<br />
Geehrt wurden an diesem<br />
Vormittag<br />
für 25-iähriqe Sinqetätiqkeit<br />
im KMGV<br />
Dr. Friedrich Sitt
iS- '■ > \V.Jii /a<br />
B
Veranstaltungen<br />
für 40-iähriqe Sinqetätiqkeit<br />
im KMGV<br />
Gerhard Langenberg<br />
und für 50-iähriqe Sinqe<br />
tätiqkeit im KMGV<br />
Emst Dolhausen<br />
Heinrich Jansen und<br />
Toni Muhs<br />
Den Jubiiaren von dieser<br />
Stelle aus: herzlichen Glück<br />
wunsch und noch viele Jahre<br />
in körperlicher und geistiger<br />
Frische im Sängerkreis!<br />
3. Die Mehrzahl der anwesen<br />
den Sänger forderte eine<br />
höhere Leistungsbereit<br />
schaft, konkret: 80% Probenbeteiiigung,<br />
incl. der letz<br />
ten drei, sonst keine Teil<br />
nahme bei Konzerten.<br />
4.25 Pokaigewinner haben mit<br />
dieser Forderung keine Pro<br />
bleme, sie fehlten im vergan<br />
genen Vereinsjahr bei 58<br />
Pfiichtveranstaitungen weni<br />
ger als fünfmal.<br />
Hier die eifrigsten Sänger:<br />
1. Tenor<br />
Helge Achterberg<br />
Hans Dickob<br />
Rüdiger Klaes<br />
Paul Oesinghaus<br />
Georg Wendt<br />
2. Tenor<br />
Hubert Baron<br />
Johann Michels<br />
Georg Riebschläger<br />
Harald Schmoll<br />
Josef Schumacher<br />
1.Baß<br />
Hermann Josef Adolphs<br />
Christian Brühl<br />
Eberhard W. Kaatz<br />
Franzjosef Klein<br />
Herbert Laub<br />
Dieter Möller<br />
Wolfgang Seu!<br />
Joachim Sommerfeld<br />
Klaus-Detlev Tiedemann<br />
Adalbert Wadie<br />
2. Baß<br />
Winfried Bischoff<br />
Wemer Gürten<br />
Josef Mies<br />
Karl-Heinz Sieber<br />
Johannes Sülzer<br />
Wer sich für Bilanzen, Stati<br />
stiken, Haushaltsvoranschläge<br />
des KMGV näher interessiert,<br />
kann die entsprechenden Un<br />
terlagen auf der Geschäfts<br />
steile einsehen. WS<br />
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Die Versicherung in Ihrer Nähe.<br />
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Mit über 455000 Schecks erhatten mehr als 94%<br />
unserer Versicherungsnehmer in der Kfz-Versicherung<br />
außer den tariflichen Rabatten für 1982 eine<br />
zusätzliche Rückvergütung.<br />
^Kfz-Hahpflicht-N<br />
I 1-6Jahre 7-8Jahre 9-10Jahre 11-12JahreI<br />
I schadenfrei schadenfrei schadenfrei schadenfrei I<br />
5% 10% 15% 20%<br />
13 und mehr<br />
Jahre<br />
schadenfrei25%<br />
Peter Wallraff<br />
Dipl.-Betriebswirt<br />
Geschäftsstellenleiter der Provinzial Versicherungsanstalten der Rheinprovinz<br />
Kaik-Mülheimer Straße 327 -Teiefon (02 21) 62 59 21<br />
5000 Köin 80 (Buchforst)
Aus dem<br />
Gnqtpenleben<br />
Geburtstagsnachlese.<br />
Aus Anlaß seines 70. Ge<br />
burtstages am 9. Februar <strong>1983</strong><br />
hatte unser Sangesfreund<br />
Mathleu Wllkens seine Grup<br />
penfreunde der Gruppe 22 zu<br />
einer Matinee am Samstag,<br />
dem 26. März um 11.00 Uhr zu<br />
sich nach Sindorf „Haus<br />
Wllkens" eingeladen.<br />
Die meisten Gruppen<br />
freunde, sowie noch weitere<br />
persönlich Freunde waren mit<br />
Ihren Frauen gerne der Einla<br />
dung gefolgt. Gesangsvorträge<br />
der Sangesfreunde Albert<br />
Krautz und Willi Burgwinkel,<br />
meisterhaft begleitet von unse<br />
rem Geburtstagskind gaben<br />
den festlichen Rahmen. Als<br />
besonderer künstlerischer Lekkerblssen<br />
war das virtuose Gel<br />
gensolo des Konzertmeisters<br />
Holtermann vom Rundfunkor<br />
chester. Herr Lambertz an der<br />
elektronischen Orgel sorgte für<br />
die richtige musikalische Unter<br />
malung.<br />
Unser Baas Jochen Klaus<br />
mann hielt die Laudatio In heite<br />
ren Versen und überreichte eine<br />
Verdibüste als Geschenk der<br />
Gruppe 22. Unsere Frauen über<br />
reichten die Jubiläumsschall<br />
platte des Vereins. Die Glück-<br />
» wünsche des Vereins über<br />
brachte Ludwig Schneider mit<br />
edlem Wein. Für die lukullischen<br />
Genüsse war bestens gesorgt.<br />
Nach einigen schönen, har<br />
monischen Stunden, die als<br />
Erinnerung auf einem Vldeo-<br />
Fllm verblieben, trennten wir<br />
uns ungern.<br />
Hans Schneider<br />
Georg Riebschläger 70 Jahre<br />
Am 22. Juni <strong>1983</strong> wurde<br />
unser Vorstandsmitglled Georg<br />
Riebschläger 70 Jahre alt. Die<br />
sen runden Geburtstag feierte<br />
er am gleichen Tage Im Kasino<br />
der Wolkenburg zusammen mit<br />
seinen Familienangehörigen,<br />
Freunden aus der Gruppe 31,<br />
Vorstandskollegen und weite<br />
ren Bekannten.<br />
Das Geburtstagskind gehört<br />
dem KMGV schon über 40<br />
Jahre an. Nach der Pensionie<br />
rung bei IBM, hier war Georg<br />
Riebschläger zuletzt Verkaufs<br />
direktor, engagierte er sich ver<br />
stärkt In seinem gellebten<br />
KMGV. In der vergangenen<br />
Legislaturperlode übemahm er<br />
Im Vorstand die Funktion des<br />
Schatzmeisters und Ist In der 2.<br />
Amtszelt für die Mltgllederbetreuung<br />
zuständig. Sein Talent<br />
zum Organisieren, Analysleren<br />
und Bilanzleren kommt nun voll<br />
und ganz der Verelnsfamllle<br />
zugute.<br />
Hoffen wir, daß dies noch<br />
lange so sein wird und daß so<br />
die zu seinem Geburtstag aus<br />
gesprochen guten Wünsche für<br />
Gesundheit und Wohlergehen<br />
In Erfüllung gehen. WS<br />
Wanun ist es am Rhein so<br />
schön???<br />
Diese Frage, veranlaßte die<br />
Damen und Herren der Gruppe<br />
20 zu einer 3-täglgen Tournee<br />
In die Wein-Domänen, Bad Hön<br />
ningen und Bad Breisig, um an<br />
Ort und Stelle den erforderli<br />
chen Aufschluß über dieses<br />
weltberühmte Zitat zu finden.<br />
In der Frühe des 17. Juni,<br />
stach man mit der M. S. Köln In<br />
See, (nach vorheriger Calvados-<br />
Inhalatlon, als Prophylaxe<br />
gegen eine etwaige See-Krankhelt)<br />
und nach anfänglichen<br />
Schwierigkelten unseres grup<br />
peneigenen Orchesters (Dieter
Wir versichern ^<br />
Wolkenkratzer —i<br />
und Ozeanriesen- J<br />
aber auch ihreri | \<br />
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noch lieb und wert ist.<br />
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der Architekt für die Bauleistung,<br />
der Schüler für sein Mofa<br />
und die Familie für ihren Hausrat.<br />
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den er für die Erhaltung seiner Existenz<br />
und seines Lebensstandards braucht.<br />
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Gnqipenleben ^<br />
met dr Quetsch) verlief die<br />
gesang- und musikalische<br />
Generalprobe bis Bad Hönnin<br />
gen optimal, so optimal, daß<br />
viele Mitreisende, die zwar bis<br />
Koblenz ursprünglich gebucht<br />
hatten, es vorzogen, mit dieser<br />
lustigen Clique, an Land zu<br />
gehen.<br />
War das ein Empfang..., wo<br />
unmittelbar neben der Lan<br />
dungsbrücke in Bad Hönningen<br />
Jupp Hillers mobiler Bungalow<br />
stationiert ist mit riesigem Vor<br />
zelt, wo denn auch Jupp und<br />
Kitty uns mit eiskalten Köstlich<br />
keiten erwarteten um dem,<br />
bereits vergangengen 60.<br />
Geburtstag im Nachhinein, den<br />
entsprechenden Rahmen zu<br />
verleihen. Ein solch musikali<br />
sches Hoch, wie dort darge<br />
bracht, löste eine Fülle von Ova<br />
tionen der dort gastierenden<br />
Camper aus und es bestanden<br />
keinerlei Zweifel mehr, wel<br />
chem Chor diese Stimmen<br />
angehörten und in welcher<br />
Stadt, diese Laune und dieser<br />
Humor, nur zuhause sein<br />
konnte.<br />
Nachdem nun, dank vorbildli<br />
cher Organisation durch<br />
Jupp H. die einzelnen Hotel-<br />
Zimmer belegt wurden, erwar<br />
tete eine ausgezeichnete Kaf<br />
fee-Tafel mit Erdbeer, Sahne<br />
U.S.W., die gesamte Gesellschaft<br />
und sie verlor sich erst am frü<br />
hen Morgen, nach einem, nicht<br />
zu beschreibenden, herrlichen<br />
Wein-Abend. Was an diesem<br />
Abend, bzw. in dieser Nacht, an<br />
Gesang dargeboten wurde,<br />
hätte sicherlich Richard<br />
Wagner, in damaliger Zeit, zu<br />
anderen Kompositionen Anlaß<br />
gegeben.<br />
<strong>Der</strong> 2. Tag begann mit einem<br />
herrlichen Spaziergang in die<br />
umliegenden Weinberge mit<br />
anschließendem Frühschop<br />
pen, über Mittagstisch, bis hin<br />
zum Kaffee, Waffeln, heiße Kir<br />
schen und Sahne, um so<br />
gestärkt, nunmehr an einem<br />
wunderschönen Tanzabend im<br />
Hotel, bei erstklassiger Tanz<br />
musik, teilzunehmen. Die Band<br />
jedenfalls veranlaßte sogar, die<br />
müdesten Sänger zu Aerobic-<br />
Capriolen und dennoch, hat<br />
man in den frühen Morgenstun<br />
den, auf der kleinen Reeper<br />
bahn von Bad Hönningen, noch<br />
konditionell hervorragende<br />
Sänger gesehen, laut DPA.<br />
<strong>Der</strong> 3. Tag führte dann die<br />
gesamte Gruppe, in erneutem<br />
Tatendrang, per Fähre, nach<br />
Bad Breisig in den herrlichen<br />
Kurpark, wo gerade zur Zeit ein<br />
großartiges Blas-Orchester aus<br />
der Schweiz konzertierte. Die<br />
Stimmung der Gruppe, ent<br />
sprach dem einmaligen Son<br />
nenschein und klimatisch<br />
bedingt, floß auch hier, der Wein<br />
in Strömen. Nach Verabschie<br />
dung der hervorragenden<br />
Schweizer Kapelle, übernahm<br />
eine Tanzband (Die Flamingos)<br />
die musikalische Unterhaltung<br />
sämtlicher Kurgäste, Jedoch<br />
inspiriert durch die stimmungs<br />
vollen Lieder der Kölner Sänger,<br />
entwickelte sich das Kur-Kon<br />
zert, zu einem kamevalistischen<br />
Sommerfest, angefeuert<br />
und motiviert, durch die begei<br />
sterten internationalen Kur<br />
gäste.<br />
Wie Im Fluge vergingen die<br />
unbeschreiblich schönen Stun<br />
den und als die Gruppe, beglei<br />
tet von den Klängen der Ramin<br />
gos (Muß i denn) die Arena der<br />
Freude verlassen mußte,<br />
schallte der Applaus noch weit<br />
über den Flhein, bis nach Bad<br />
Hönningen.<br />
Kurz, Jedoch sehr herzlich,<br />
war nun der Abschied von<br />
Jupp H. und seiner Kitty, ver<br />
bunden mit heißem Dank für<br />
alles.<br />
Nun, an Bord der M. S. Dra<br />
chenfels, rückblickend auf die<br />
wunderschönen Stunden, bei<br />
Wein, Weib und Gesang, erklan<br />
gen wiederum, von Bad Hön<br />
ningen bis Köln, die herrlichsten<br />
Lieder und die übrigen, ca. 2000<br />
Fahrgäste, auf der Rückreise
Hätl'er schon früher<br />
uns veitrautr war' längst<br />
sein Eigenheim erbaut.<br />
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Aus dem<br />
Gnqipenleben<br />
nach Köln, Ignorierten die kaum<br />
vernehmbare Bordkapeile und<br />
stimmten mit uns ein, in die Lie<br />
der, die den Rhein, von den noch<br />
verbliebenen schönen Seiten<br />
zeigen.<br />
Mit einer unbeschreiblichen<br />
Herzlichkeit jedenfalls, wurde<br />
die Gruppe 20 im KMGV bei der<br />
Ankunft in Köln verabschiedet<br />
und sicherlich wäre dieses<br />
3-tägige Ereignis, nach einhelli<br />
ger Meinung, ein mehr als posi<br />
tiver Beitrag zur Sendung:<br />
Melodien einer Stadt, gewesen.<br />
Die anfänglich gestellte<br />
Frage...<br />
hat hiermit beantwortet:<br />
W.A.<br />
im<br />
Hochzeit von Henning Jäger<br />
Am Samstag, dem 16. Juli<br />
<strong>1983</strong>, führte unser Sangesbru<br />
der Henning Jäger seine Judith<br />
in St. Marien, Köln-Weiden, zum<br />
Traualfar. Die Meßfeier wurde<br />
durch 4 Beiträge von einer ver<br />
stärkten Gruppe 18 musikalisch<br />
umrahmt.<br />
Nach der Trauung bildeten<br />
die Sänger vor der Kirche Spa<br />
lier und überreichten Braut und<br />
Bräutigam eine Rose.<br />
Das Brautpaar bedankte sich<br />
mit einem Faß Kölsch und ver<br />
weilte die ersten beiden Stun<br />
den nach der Trauung im Sän<br />
gerkreis.<br />
WS<br />
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Zukunft weniger Sorgen zu machen.<br />
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Oscar Herbert Pfeiffer ist ein<br />
Kölner Schriftsteller, der u.a. all<br />
tägliche Begebenheiten treff<br />
lich beobachtet, mit scharfer<br />
Zunge glossiert und seine Leser<br />
zum Nachdenken und Schmun<br />
zeln bringt<br />
Dem gepflegten älteren<br />
Herrn sieht man seine 82 Jahre<br />
nicht an. Durch seine geistigen<br />
Aktivitäten ist er jung geblie<br />
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Zum Greifen nahe ist uns der<br />
Schriftsteiler mit seinem<br />
Taschenbuch: Ketzereien Köl<br />
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sich auch vorzüglich als<br />
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Bevor einige Aphorismen<br />
Ihnen den Mund wässrig<br />
machen auf viele weitere in<br />
dem genannten Taschenbuch,<br />
möchte ich es nicht unterlas<br />
sen. Oscar Herbert Pfeiffer als<br />
Autor zweier Divertissement<br />
chen in Erinnerung zu rufen.<br />
Aus seiner Feder stammt ..Kra<br />
keel em Olymp" (1949) und<br />
..Etzel ante Potze" (1969).<br />
Was manche Frauen gewin<br />
nen. wenn sie ihr Kleid auf<br />
machen. verlieren sie. wenn sie<br />
den Mund aufmachen.<br />
★<br />
Frauen sind Wesen, die ent<br />
weder wütend werden, weil<br />
ihnen einjunger Mann nicht sei<br />
nen Sitzplatz einräumt, oder<br />
weil sie für einen alten Mann<br />
ihren Nebenplatz von ihren<br />
Handtaschen und Paketen frei<br />
machen müssen.<br />
★<br />
Wenn ein Mann alt wird, ver<br />
dankt er es seiner Frau, wenn er<br />
dabei Jung bleibt, seiner Arbeit.<br />
Ein Mann ist ein Wesen, das<br />
sich beim Anblick eines hüb<br />
schen. Jungen Mädchens fragt<br />
warum er eigentlich geheiratet<br />
habe, dem es aber sofort wieder<br />
einfällt, wenn er sich Strümpfe<br />
stopfen soll.<br />
★<br />
Erst lieben wir eine Frau, für<br />
die wir alles erdulden wollen,<br />
dann eine für die wir alles tun<br />
wollen, und endlich heiraten wir<br />
eine, für die wir weder das eine<br />
noch das andere wollen aber<br />
beides müssen.<br />
★<br />
Auch das klügste geschrie<br />
bene Wort ist nichts gegen ein<br />
zärtlich gesprochenes.<br />
★<br />
Kein Kredit wird schneller<br />
überzogen, als der. den Ver<br />
traulichkeit gewährt.<br />
★<br />
Eine ..1" wird umso größer. Je<br />
mehr Nullen hinter ihr stehen,<br />
das gilt sowohl für die Mathe<br />
matik wie für die Politik.<br />
Manche Aussprüche, die<br />
geistreich sind, mißfallen uns<br />
trotzdem, weil sie wahr sind.<br />
★<br />
Die Klugheit des Alters ist<br />
Wissen, die der Jugend Besser<br />
wissen.<br />
★<br />
Wie beim Militär fehlende<br />
Begeisterung durch stramme<br />
Haltung ersetzt wird, so bei<br />
Künstlern fehlendes Talent<br />
durch Allüren.<br />
★<br />
Wen es nicht gut ist. zum<br />
Feinde zu haben, den ist es auch<br />
nicht gut zum Feinde zu haben.<br />
★<br />
Die Menschheit könnte sich<br />
alle Dummheiten ersparen,<br />
wenn sie von der einen ließe,<br />
sich fortzupflanzen. WS
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MUt *<br />
mit uns<br />
.
Gnqi^npoitrat<br />
Gruppe 18<br />
Eine gesunde Mischung zwi<br />
schenjung und alt treffen wir<br />
bei den Sängern der Gruppe 18<br />
an, die dlejüngsten wie die älte<br />
sten Sänger In Ihren Reihen<br />
zählt<br />
Innerhalb der Verelnsfamllle<br />
hat die Gruppe von Jeher die<br />
Notwendigkeit erkannt, Pflich<br />
ten In einem so großen Gemein<br />
wesen wie KMGV zu überneh<br />
men. Die Gruppe 18 Ist z. Z. mit<br />
dem Gruppenbaas Adalbert<br />
Wadle Im Vorstand, durch Hen<br />
ning Jäger Im Musikausschuß,<br />
durch Peter Wallraff Im Geselllgkeltsausschuß<br />
und durch<br />
Wim Wüstenberg Im Ehrenrat<br />
vertreten. Redakteur für den<br />
<strong>Burgbote</strong>n Ist Wolfgang Seul.<br />
Den Hauptsinn, sich einer<br />
Gruppe Im Verein anzuschlie<br />
ßen sehen die Grumls darin,<br />
nicht In der Anonymität einer<br />
großen Masse unterzutauchen,<br />
Freude am Singen, Geselligkeit<br />
und Gemeinschaft zu pflegen,<br />
sowie den Witwenmitgliedern<br />
die Nähe zu Freunden zu<br />
bewahren. Ein besonderes<br />
Gewicht für das Gruppenleben<br />
wird dem Stammtisch nach der<br />
Probe beigemessen.<br />
Ziel der Gruppe 18 für die<br />
nahe Zukunft Ist, die Möglich<br />
kelten für eine stimmbildne<br />
rische Ausbildung Im Verein<br />
einzuleiten und aus den eige<br />
nen Reihen ein Doppel- oder<br />
Drelfach-Quartettzu bilden, das<br />
bei Ausflügen oder geselligen<br />
Anlässen „anhörbar" singt.<br />
Feste feiern Ist schöner als<br />
feste arbeiten, nach diesem<br />
Motto ergeben sich Immer wie<br />
der Gelgenhelten zu geselligen<br />
Treffs, ob nun runde Geburts<br />
tage, bestandene Examinas,<br />
berufliche Erfolge, Hauselnwelhung,<br />
Wandertag, Nlkolausfeler<br />
etc., nach Anlässen wird<br />
nicht lange gesucht.<br />
In der Gruppe stimmt aber<br />
nicht allein das Feste feiern.<br />
Belm Probenbesuch zählen die<br />
Sänger der 18 zu den eifrigsten.<br />
5 Pokalgewinner (von 25) kom<br />
men In diesem Jahr aus dieser<br />
Gruppe:<br />
1. Tenor<br />
Achterberg, Helge<br />
Kaiser, Paul<br />
Kohrs, Karl<br />
Kombüchen, Willi<br />
Virnich, Wolfgang<br />
Weegen, Herlbert<br />
2. Tenor<br />
Jäger, Henning<br />
Müller, Kurt<br />
Schlebusch, Ffanz-Josef<br />
Schmidt, Hans<br />
Schrammt Josef<br />
1,Baß<br />
Baum, Josef<br />
Saurbler, Dr. Wilhelm<br />
Seul, Wolfgang<br />
Sommerfeld, Joachim<br />
Wadle, Adalbert<br />
Wallraff, Peter<br />
2. Baß<br />
Dalhausen, Ernst<br />
Sieber, Karl-Heinz<br />
Slegert, Erich<br />
Wüstenberg, Willi
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Köln<br />
Gereonshof, 5 Köln 1,Tel. (0221) 144-1
G^rädi<br />
mit dem<br />
Dirigenten<br />
Herr Lang, wie beurteilen Sie<br />
die Entscheidung der diesjähri<br />
gen Jahreshauptversammlung<br />
in punkto Teilnahme bei Kon<br />
zerten?<br />
„Diese Entscheidung be<br />
grüße ich sehr. Dadurch wird<br />
vermieden, daß Sänger ein Kon<br />
zert als Repräsentationspflicht<br />
ansehen und die Probenarbeit<br />
gerne anderen überlassen.<br />
Die Entscheidung zeugt aber<br />
auch von einer wachsenden<br />
Selbsterkenntnis innerhalb des<br />
Chores, heute dem Anspruch,<br />
der aus der Tradition erwächst,<br />
nicht mehr zu genügen."<br />
Durch die getroffene Ent<br />
scheidung, in Zukunft nur noch<br />
Sänger bei Konzerten zuzulas<br />
sen, die 80% der möglichen<br />
Proben, incl. der letzten drei,<br />
besucht haben, wird ein höhe<br />
rer Leistungsstandard bei Kon<br />
zerten erreicht. An der Proben<br />
effizienz ändert sich nichts.<br />
„Ich gehe davon aus, daß alle<br />
aktiven Sänger an den Jahres<br />
konzerten teilnehmen wollen<br />
und glaube, daß der Beschluß<br />
der Jahreshauptversammlung<br />
die Sänger stärker motiviert, an<br />
allen Proben teilzunehmen.<br />
Ich kann mir aber durchaus<br />
vorstellen, daß Sänger, die sich<br />
für musikalisch halten, die ein<br />
oder andere Probe auslassen. In<br />
der Einstellung: bis die anderen<br />
es können, kann ich es schon<br />
lange. Dabei vergessen diese<br />
Herren, daß durch aktive Teil<br />
nahme bei den Proben den<br />
weniger musikalischen Sän<br />
gern das Erlernen des Stoffes<br />
erleichtert und beschleunigt<br />
wird.<br />
Sicher gibt es auch Sänger,<br />
die sich das ein oder andere<br />
Werk gar nicht zutrauen, sich<br />
also von vornehereln in schwie<br />
rigen Passagen als Statist füh<br />
len und glauben, für den Rest<br />
des Konzertprogramms weni<br />
ger Proben nötig zu haben."<br />
Sehen Sie einen Zusammen<br />
hang zwischen unterschiedli<br />
chem Probeninteresse und dem<br />
Konzertprogramm?<br />
„Wenn ich Ihre Frage richtig<br />
verstehe, so glauben Sie, daß es<br />
Sänger gibt, für die das Pro<br />
gramm der letzten Konzerte zu<br />
schwierig war, nicht nur was<br />
das Eriernen sondern auch was<br />
das musikalische Verständnis<br />
betrifft und daß es Sänger gibt,<br />
deren Neugierde auf Musik<br />
durch das langsame Erarbeiten<br />
unbefriedigt bieibt und die sich<br />
auch an schwierige Werke<br />
gerne heranwagen würden.<br />
Dieses Dilemma ist mir im<br />
Laufe der Arbeit mit einem so<br />
großen Chor bewußt geworden.<br />
Da es aber mein ehrliches Anlie<br />
gen ist, Laienmusikern nicht<br />
ihre Grenzen aufzuzeigen, son<br />
dern neue Türen aufzustoßen,<br />
ihnen zu zeigen, daß sie mehr<br />
können, als sie sich von vorneherein<br />
zutrauen, versuche ich<br />
mit Geduld und Beharrlichkeit<br />
an einem Repertoire festzuhal<br />
ten, das ein Chor mit Renomee<br />
notwendig braucht. Ich fühle<br />
mich in diesem Bestreben im<br />
Einklang einer sehr großen<br />
Mehrheit der Sänger, denn das<br />
„Selbst-Musizieren" ist bei der<br />
heutigen Musik-Schwemme die<br />
einzige Möglichkeit, sich die<br />
Sensibilität für Musik zu<br />
bewahren!<br />
Ich finde es gar nicht so<br />
schlimm, wenn ein Sänger die<br />
ein oder andere Passage erst<br />
*<br />
bei Wiederholungskonzerten<br />
mitsingen kann. Schlimm finde<br />
ich alierdings, daß eine Reihe<br />
von musikalischen Sängern nur<br />
noch nicht begriffen hat, daß<br />
der Schwierigkeitsgrad eines<br />
Werkes wie z.B. „Das Liebes<br />
mahl der Apostel" so hoch ist,<br />
daß die innerhalb eines Jahres<br />
angesetzten Proben selbst<br />
einem Berufschor nur knapp<br />
reichen würden (für Intonation,<br />
Dynamik, Ausdruck und<br />
Stimmtechnik)".<br />
Ihren guten Willen und Ihre<br />
Kompromißbereitschaft in<br />
allen Ehren, Herr Lang. Opfern<br />
Sie hier nicht schon Ihren Elan,<br />
mit dem Sie uns an neue Stücke<br />
herangeführt haben? Sind die<br />
Träume in Richtung Tageszei<br />
ten von Richard Strauss schon<br />
ausgeträumt?<br />
„Zugegeben, der Elan ist<br />
durch das langsame Vorwärts<br />
kommen bei den Proben ein<br />
fach gedämpft worden. Nach<br />
den Erfahrungen mit Wagner,<br />
vor allem aber auch mit den a-<br />
cappella-Stücken von Bruch<br />
und Bruckner kann ich mir<br />
unter den derzeitigen Probenund<br />
Konzertbedingungen einen<br />
Richard Strauss nicht vorstel<br />
len.
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mit dem<br />
IMrigenten<br />
Weil der Chor kein Repertoire<br />
an Stücken hat, die er alle drei<br />
oder vier Jahre seinem Publi<br />
kum in unterschiedlicher Rei<br />
henfolge wieder vorsetzen<br />
kann, ohne dieses Publikum zu<br />
verlieren, sehe ich mich bei den<br />
derzeitigen Probenfortschrit<br />
ten nicht in der Lage,jedes Jahr<br />
ein neues künstlerisch attrakti<br />
ves Programm konzertreif auf<br />
zuführen. Das Dilemma ist doch<br />
folgendes: der Chor will in sei<br />
ner künstlerischen Leistung<br />
stärker werden. Das kann er<br />
nur, wenn man an einem<br />
anspruchsvollen Werk über<br />
Jahre hinaus pfeilen kann,<br />
wenn während der Chorarbeit<br />
noch Zeit bleibt, stimmbildne<br />
risch zu arbeiten und wenn vor<br />
allem 1. Tenöre Im Einzelunter<br />
richt an ihrer Stimme mit einem<br />
Lehrer arbeiten. <strong>Der</strong> Verein<br />
kennte hier durch seine räumli<br />
chen Möglichkeiten wesentlich<br />
zur Kontaktaufnahme zwi<br />
schen Lehrer und Sängern bei<br />
tragen.<br />
<strong>Der</strong> Chor will aber auch viel<br />
seitig in seinem Singen sein, er<br />
will In der Probe nicht nur arbei<br />
ten sondern auch zu seinem<br />
Vergnügen singen. Das geht<br />
aber nur, wenn neue Stücke in<br />
kurzer Zeit wenigstens noten<br />
mäßig beherrscht werden. Die<br />
musikalischen Anforderungen<br />
müßten schon bei der Auf<br />
nahme in den Chor wesentlich<br />
erhöht werden, bzw. das Blatt<br />
singen müßte in einer Zusatz<br />
chorschule auch für alteinge<br />
sessene Sänger geübt werden.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
sollte man sich auch überlegen,<br />
ob wir nicht durch eine 2. Probe<br />
in der Woche interessierten<br />
Sängern ein Zusatzprogramm<br />
anbieten können; d.h. an die<br />
sem 2. Probentag in der Woche<br />
könnte man ein Repertoire<br />
(Werke von Strauss, Reger,<br />
Penderecki etc.) erarbeiten, das<br />
aus Zeitgründen der ganze Chor<br />
gar nicht oder noch nicht schaf<br />
fen kann. Ich könnte mir vor<br />
stellen, daß wenn ein großer<br />
Teil des Chores ein Stück<br />
beherrscht, es verhältnismäßig<br />
schnell mit dem ganzen Chor zu<br />
einem späteren Zeitpunkt<br />
nachzuarbeiten ist Außerdem<br />
müßte dann nicht immer der<br />
ganze Chor ein vollständig<br />
neues Konzertprogramm in<br />
nerhalb einer Saison für das<br />
Herbstkonzert einstudieren."<br />
Wolfgang Seul<br />
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Für Freunde<br />
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Geschichte und Geschicht'chen<br />
im Rahmen einer Meinen<br />
Deutschstunde.<br />
mit Dallas- (Fortsetzungs-)<br />
Effekten<br />
Im Interesse der Sache, soll<br />
nun einer unserer ehemaligen<br />
Präsidenten zu Wort kommen.<br />
Als ich 1954 dem KMGV beitrat,<br />
war es guter Brauch, alljährlich<br />
in der Adventszeit und zwar an<br />
einem verkaufsoffenen Sonn<br />
tag vor dem „Haus Neuerburg"<br />
am Jülichsplatz Weihnachtslie<br />
der zu singen. Genau weiß ich<br />
das Jahr nicht mehr; aber es<br />
war wohl 1957 oder 1958.<br />
Kaum, daß die Dunkelheit an<br />
gebrochen war, versammelten<br />
sich die Sänger im Halbkreis<br />
um den Fastnachtsbrunnen.<br />
Auf den vom Verkehr freigehal<br />
tenen Straßen und Parkplätzen<br />
stand eine erwartungsvolle<br />
Menge. In den Fenstern des<br />
Hauses Neuerburg brannten<br />
bunte Kerzenlichter. Es war<br />
schon ein stimmungsvolles Bild<br />
in der damals noch so grausam<br />
zerstörten Stadt. Unter dem Dirigat<br />
von Wilhelm Pitz erklan<br />
gen bald die schönen alten<br />
Weihnachtslieder. In den Pau<br />
sen zwischen den Gesängen<br />
trugen vier Waldhornisten des<br />
Gürzenichorchesters - in der<br />
obersten Etage des Hauses po<br />
stiert - auf meisterliche Weise<br />
zur Unterhaltung bei. Unser da<br />
maliger Präsident Oberdirektor<br />
a. D. Dr. Dr. Pünder ergriff zwi<br />
schenzeitlich die Gelegenheit,<br />
die Zuschauer zu begrüßen und<br />
den Sängern zu danken. G'en<br />
Ende seiner kurzen Ansprache<br />
wollte er alle Teilnehmer darauf<br />
hinweisen, daß die Bläser nun<br />
mehr ihren Standort wechseln<br />
würden, um die gemeinschaft<br />
lich zu singenden Lieder inmit<br />
ten der Sänger zu begleiten. Er<br />
kleidete dies in die bemerkens<br />
werten Worte: „Die Hornisten,<br />
die bisher von oben geblasen<br />
haben, werden dies nunmehr<br />
von unten tuen." Die weitere<br />
Ansprache ging in allgemeiner<br />
Heiterkeit unter und die feierli<br />
che Weihnachtsstimmung war<br />
- wie man so schön sagt - im<br />
Eimer.<br />
Ein neben mir stehender Sän<br />
ger meinte damals schmun<br />
zelnd: „Das war mal wieder<br />
ein typisches „Pünderisches<br />
Schwätzerchen!" Auf meine<br />
Rückfrage nach dem Sinn die<br />
ses Wortspiels erhielt ich eine<br />
Erklärung, die ich Ihnen schon<br />
deswegen nicht vorenthalten<br />
möchte, weil mir erst unlängst<br />
ein Jüngeres Vereinsmitglied zu<br />
verstehen gab, daß er mit dem<br />
Namen Pünder nichts anzufan<br />
gen wisse. Sie transit gloria<br />
mundi (So vergeht der Ruhm<br />
der Welt!) Also, Dr. Pünder war<br />
in der Weimarer Republik zu<br />
letzt preußischer Staatssekre<br />
tär gewesen. Hier oblag ihm<br />
vornehmlich die unmittelbare<br />
Unterstützung seines Ministers<br />
und die Vorbereitung von Ge<br />
setzen und Verordnungen. Im<br />
Gegensatz dazu war seine Tä<br />
tigkeit unmittelbar nach dem<br />
letzten Krieg z. B. als Oberbür<br />
germeister von Köln und als Ad<br />
ministrator der Bi- und später<br />
der Ttizone vielfach repräsenta<br />
tiv. Widerwillig hat er sich oft -<br />
nur mit Spiekzetteln bewaffnet<br />
- von seiner Arbeit losgerissen,<br />
um in aller Kürze Angenehmes<br />
Jedoch Unverbindliches zu sa<br />
gen. Diese ohne besonderes En<br />
gagement produzierten Ste<br />
greifansprachen waren in der<br />
Tat fast gleichlautend und<br />
nichtssagend. Damals entstand<br />
In der Bizonenverwaltung die<br />
Assoziation - sprich Gedanken<br />
verbindung - zwischen dem<br />
Familiennamen und einem<br />
leichten. Jedermann bekömmli<br />
chen aber wenig gehaltvollen<br />
Konsumwein aus Pünderich an<br />
der Mosel. Das alles fiel mir wie<br />
der ein, als ich michjetzt daran<br />
machte, meine sprachlichen Er<br />
lebnisse im KMGV zu einem Ge<br />
schicht'chen zu formen. Hätte<br />
es damals schon „Ghostwriter<br />
(Redenschreiber) für die politi<br />
sche Prominenz gegeben, wäre<br />
es sicher nie zu dem etwas re<br />
spektlosen aber letztlich doch<br />
humorigen Wortspiel gekom<br />
men. Denn diese im Hinter<br />
grund wirkenden geistvollen<br />
Männer schaffen es heute mit<br />
leichter Hand selbst absolut be<br />
deutungslosen Delegationen<br />
ein Gefühl von besonderer Ge<br />
wichtigkeit zu vermitteln.<br />
Doch - wie es auch sei - Pün<br />
derich ist existent. Es liegt an<br />
der Mittelmosel zwischen Zell<br />
und Enkirch. Produziert werden<br />
dort leichte aber fruchtige<br />
Krezenzen wie z. B. Goldlay,
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Rosenberg, Nonnengarten und<br />
Marienburg. Von einem<br />
„Schwätzerchen" fand sich<br />
keine Spur. Da sieht man mal<br />
wieder, wie leicht man einem<br />
Sangesfreund aufsitzen kann.<br />
Oder - hatte die Uhr bei mir<br />
nicht richtig getickt?<br />
<strong>Der</strong> Wortschatz ist in den<br />
letzten Jahrzehnten ungeheuer<br />
gewachsen. Dazu haben vor<br />
nehmlich die Bereiche der Wis<br />
senschaft und Technik beige<br />
tragen. Nach Schätzungen gibt<br />
es in der deutschen Sprache<br />
etwa 160000 Wörter. Ein<br />
schließlich aller Fremd- und<br />
Kunstwörter wird inzwischen<br />
mit mehreren Millionen Wörtem<br />
gerechnet Erstaunlich und<br />
zugleich tröstlich ist diö jstatistische<br />
Feststellung, daß 54,35%<br />
des Durchschnitts aller Texte in<br />
unserer Gegenwart nur aus<br />
207 (1) Wörtern besteht Bei<br />
diesen Druckerzeugnissen han<br />
delt es sich nicht nur um Bouievardzeitungen<br />
und Machwerke<br />
der Regenbogenpresse, sondem<br />
um all das, was uns ge<br />
druckt - <strong>Burgbote</strong> eingeschlos<br />
sen - zugängig ist Da wird es<br />
wahrscheinlich höchste Zeit,<br />
dem weiteren Veröden der<br />
deutschen Sprache mit Macht<br />
entgegenzuwirken.<br />
Bei der Fülle von Wörtem, die<br />
sich einem jeden Deutschen für<br />
eine Jede Tätigkeit zur freien<br />
Auswahl anbietet bereitet mir<br />
der rege Gebrauch aller nur<br />
denkbaren sprachlichen Verän<br />
derungen geradezu diebische<br />
Freude. Aber was ist das für ei<br />
ne Zeit die Schüiem höherer<br />
Lehranstalten<br />
Deutschunterricht<br />
erlaubt<br />
abzuwäh<br />
len? Die Ergebnisse solchen<br />
Handeins sind ein erschrecken<br />
des Unwissen und ständig<br />
wachsende Fehlerquoten in der<br />
deutsche Sprache.<br />
Wenn ich in die Mottenkiste<br />
der deutschen Geschichte grei<br />
fe, stoße ich immer wieder auf<br />
Otto von BismarcK der nicht -<br />
wie einige unentwegte Konsu<br />
menten des Werbefemsehens<br />
zu glauben scheinen - T3pmanager<br />
eines Fahrradwerkes in<br />
Gütersloh, einer Schnapsbren<br />
nerei im Sachsenwaid und einer<br />
Heringsfabrik in Cuxhaven war,<br />
sondem einfach und schiichtais<br />
Gründer und Schmied des er<br />
sten deutschen Reiches nach<br />
1871 in die Geschichte Eingang<br />
fand. Kenner und Verehrer die<br />
ses großen Mannes sagen ihm<br />
einen ungewöhnlichen großen<br />
Wortschatz nach. Sie zählten<br />
seine Reden, Briefe und Memoi<br />
ren (Gedanken und Erinnerun<br />
gen) Wort für Wort aus und ka<br />
men auf die stolze Zai)i von<br />
15000 Wörtem. Goethe ist ihm<br />
da nur um ein Geringes überle<br />
gen. Um Bismarck ranken sich<br />
viele Anekdoten. So auch eine<br />
mit dem französischen Bot<br />
schafter von Flrangois-Poncet,<br />
der einmal lauthals über die<br />
schwer eriembare deutsche<br />
Sprache und die Wörtervieifait<br />
bei Bismarck Klage führte. Da<br />
mals meinte er, senden und<br />
schicken besagten doch das<br />
Gleiche. Waaim, wollte er wis<br />
sen, müsse man im Deutschen<br />
denn immer mehrere Begriffe<br />
parat haben. Bismarck meinte<br />
darob, vieldeutig lächelnd:<br />
„Weil, mein Lieber, Sie zwar ein<br />
Gesandter aber kein Geschick<br />
ter sind!" (Pardon, wegen des<br />
Bartes!) Bismarck war es auch,<br />
der einer Verfremdung der<br />
deutschen Sprache ungewollt<br />
Vorschub leistete, in einer Rede<br />
137<br />
vor dem deutschen Reichstag<br />
sprach er einmal von „Imponde<br />
rabilien". Zunächst wußte man<br />
nicht was dies bedeutete. Doch<br />
dann wurde der Begriff der Un<br />
wägbarkeit bzw. der Unbere<br />
chenbarkeit schnell ein Mode<br />
wort seiner Zeit Heute ist ein<br />
schiechter Brauch der Politiker<br />
aller Parteien, dem Volk immer<br />
wieder neue Fremdwörter vor<br />
zusetzen. Bei Erhard war es das<br />
Bilaterale, bei Schiller die konzertrierte<br />
Aktion und vieles<br />
mehr undjetzt geistert der Kon<br />
formismus (Obereinstim<br />
mung), die Kontinuität (unter<br />
brochener Zusammenhang)<br />
und die Kommunikation (Zu<br />
sammenhang zwischen) durch<br />
Reden und Schriften. Es scheint<br />
schick zu sein, für gebildet ge<br />
halten zu werden. Dabei entfer<br />
nen sich diese Sprächsünder<br />
von Fall zu Fall immer mehrvom<br />
einfachen Bürger, der diese und<br />
viele andere Begriffe nicht ver<br />
steht und sich damit aus der De<br />
batte ausgeschlossen fühlt Die<br />
Revolution findet also im eng<br />
sten Kreise und meist im Saale<br />
statt Ein typisches Beispiel da<br />
für, daß Sprache auch Hemmschweiien<br />
aufbauen kann.<br />
Fortsetzung im nächsten Burg<br />
boten<br />
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Von allen Geschenken,<br />
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Panorama (Damm)<br />
Verkehrsamt der Stadt Köln<br />
Sehr verehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
nicht die Entfernung und Länge<br />
einer Reise sind für die Bedeu<br />
tung und den Erfolg ausschlag<br />
gebend. Das hat unsere verlän<br />
gerte Wochenendreise vom 9.<br />
bis 12. September bewiesen.<br />
Über Einzelheiten wird in die<br />
sem BB berichtet. Lassen Sie<br />
mich aber festhalten, daß es<br />
sicher allen Mitreisenden klar<br />
geworden ist, welchen Stellen<br />
wert das Konzertieren im Rah<br />
men der allsommerlichen Ver<br />
anstaltungsreihe in der Basilika<br />
von Ottobeuren hat. Das zeigte<br />
sich sowohl In der Konzentra<br />
tion des Singens und der bereit<br />
willigen Realisierung der Inter<br />
pretation unseres Dirigenten,<br />
inspieriert auch durch den herr<br />
lichen Raum als auch durch die<br />
große Zahl der sachkundigen<br />
und - wie wir aus anschließen<br />
den Gesprächen wissen - teils<br />
von dem In dieser Fülle und<br />
Qualität nicht gekannten Männerchorgesang<br />
überraschten,<br />
ausnahmslos aber begeister<br />
ten Zuhörer, Das war beim Vor<br />
abendgottesdienst, als wir die<br />
bisher beste Fässung der Liszt-<br />
Messe sangen ebenso wie beim<br />
Konzert am Sonntagnachmit<br />
tag, zu dem auch Ftau Marianne<br />
Strauß, die Gattin des Baye<br />
rischen Ministerpräsidenten<br />
eigens angereist war.<br />
Am Vormittag des Konzert<br />
tages umrahmten wir das von<br />
unserem Kölner Weihbischof Dr.<br />
Augustinus Ffotz zelebrierte<br />
Pontifikalamt in der Stadtpfarr<br />
kirche St. Lorenz zu Kempten,<br />
wo uns Stadtpfarrer Monsignore<br />
Dr. Lupp herzlich will<br />
kommen hieß und in die Fürbit<br />
ten einschloß. <strong>Der</strong> nicht mitge<br />
reiste Leser wird sich fragen,<br />
wie man in eine so kurze Reise<br />
so viele Auftritte hineinpacken<br />
kann, ohne überfordert zu sein.<br />
Nun, wir haben noch mehr er<br />
lebt, aber der Gesang wird<br />
sicherlich allen die dabei waren<br />
in besonderer Erinnerung blei<br />
ben. In Kirchen, wie den beiden<br />
genannten empfindet man ein<br />
fach Lust zum Singen und in das<br />
Gotteslob einzustimmen, das<br />
die Erbauer durch die Schönheit<br />
der von ihnen geschaffenen<br />
Werke ausgedrückt haben.<br />
Pater Winfried, der Pfarrer von<br />
Ottobeuren sprach in seiner<br />
Predigt von der Fröhlichkeit im<br />
Glauben, die sich auch in der<br />
Kunst widerspiegelt. Ich glaube,<br />
die haben wir diesmal alle mit<br />
empfunden.<br />
Die Gelegenheit zu danken<br />
will ich aber auch nicht versäu<br />
men. Da ist einmal mein lang<br />
jähriger Fteund und KMGV-Fän<br />
Hermann-Josef Dornhoff, der<br />
den Anstoß zu dieser Reise gab<br />
und mich mit Pater Winfried<br />
Stenke bekanntmachte. <strong>Der</strong><br />
wiederum zog den verantwort<br />
lichen Koordinator der Veran<br />
staltungsreihe, den Leiter des<br />
Kultur- und Verkehrsamtes so-
^ o<br />
w O)<br />
S
Aus meiner<br />
Sicht<br />
wie der Kurverwaltung Herrn<br />
Reinhoid Scheuie hinzu. Von<br />
dessen präziser Vorarbeit konn<br />
ten wir uns erfreut überzeugen.<br />
Unser Fördermitgiied, Herr<br />
Alfons Höttecke nahm eine<br />
Menge Belastungen auf sich,<br />
beginnend mit dem Tfansport<br />
von Tbnbandgeräten und Zube<br />
hör bis zur Verantwortung für<br />
die Play-Back-Einspielung beim<br />
„Liebesmahi".<br />
Schließlich ist als Debütant<br />
noch Herr Wilhelm Clemens,<br />
Mitglied des KMGV-Kuratoriums<br />
zu erwähnen. Er hatte<br />
sich bei Reiseantritt nicht träu<br />
men lassen, daß er aktiv in das<br />
Konzertgeschehen eingreifen<br />
würde. Ais Herr Prof. Ganz für<br />
die Bedienung der Heilig-Geist-<br />
Orgei einen Registranten<br />
brauchte, stellte sich Herr Cle<br />
mens sofort zur Verfügung. Ab<br />
gesehen davon, daß später<br />
Spuren an den Händen zu sehen<br />
waren - stundenlanges Proben<br />
und die Aufführungen hatten<br />
Wirkung gezeigt - waren Musi<br />
kalität und Notenlesen Voraus<br />
setzungen für die Tätigkeit, die<br />
der „Banker" ebenfalls mit<br />
brachte.<br />
Nun geht's zu neuen Täten.<br />
Das Wagner-Jahr geht zu Ende.<br />
Unser letzter Beitrag ist das ge<br />
meinsame Opernkonzert mit<br />
dem Ford-Sinfonie-Orchester<br />
am 5. November. Unsere Sänger<br />
bitte ich um vorbehaltlose Mit<br />
hilfe, damit auch hier der ge<br />
wünschte Erfolg eintritt. Sor<br />
gen Sie aber auch bitte dafür,<br />
daß kein Platz in der Messehalle<br />
VIII unbesetzt bleibt. Ford<br />
garantiert für die Abnahme der<br />
Hälfte der 3 000 Plätze. Also auf<br />
ein Neues!<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Horst Massau<br />
Auf Sieg konstruiert.<br />
Sl^gerderRaMye Monte Girio'81.<br />
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Sonderproben<br />
Generalprobe für<br />
Mitwirkung beim<br />
CDU-Ball<br />
Generalprobe<br />
zum Herbstkonzert<br />
CDU-Ball im Gürzenich<br />
Herbstkonzert<br />
Bernhard Längs<br />
Kultursafari<br />
Internationales<br />
Kölner Chorfest<br />
Konzertreise<br />
nach Kanada<br />
am Donnerstag. 6.10. -13.10. - 20.10. - 27.10. (diese Probe<br />
findet gemeinsam mit dem Ford Sinfonie-Orchester im Ausbiidungs-Zentrum<br />
der Ford-Werke. Geestemünder Str..<br />
gegenüber der Beigischen Kaserne statt) und<br />
3.11. - 10.11. - 17.11 - 24.11.<strong>1983</strong>.Jeweils 19.30 Uhr<br />
am Dienstag. 4.10. - 18.10. - 25.10..Jeweils 19.30 Uhr<br />
am Samstag. 22.10.<strong>1983</strong>. um 17 Uhr im Gürzenich<br />
am Samstag. 5. November <strong>1983</strong>. um 10.30 Uhr<br />
in der Messehalle 8<br />
(beachte gesonderten Probeplan vom 19.9.<strong>1983</strong>)<br />
am Samstag. 22. Oktober <strong>1983</strong>. um 20.30 Uhr<br />
Mitwirkung beim CDU-Ball; Kleidung; Ffack<br />
am Samstag. 5. November <strong>1983</strong>. um 19.30 Uhr<br />
in der Messehalle 8. gemeinsam mit dem Ford-Sinfonie-<br />
Orchester. Kleidung; Ftack<br />
(beachte gesonderten Hinweis in dieser Ausgabe)<br />
am Sonntag. 13. November <strong>1983</strong>. um 16.30 Uhr in der Aula der<br />
Staad. Hochschule für Musik. Dagobertstr. 38. 5000 Köln 1<br />
(beachte gesonderten Hinweis in dieser Ausgabe)<br />
am Samstag, 26. November <strong>1983</strong>.19.30 Uhr im Gürzenich;<br />
Eintrittskarten zum Preise von DM 12.- in der Wolkenburg<br />
erhältlich.<br />
am Fteitag, 2. Dezember <strong>1983</strong>. um 19.30 Uhr<br />
Thema eines Informationsabends, zu dem gesondert<br />
eingeladen wird<br />
Leser des <strong>Burgbote</strong>n<br />
berücksichtigen<br />
bei ihren IHspositionen<br />
Inserenten in der<br />
Vereinszeitschrift!
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Herbst-Konzert<br />
zum GctlL'nkcn an die iOU. Wiodc<br />
des Todestages von Richard Wagn<br />
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Programm<br />
Die Meistersinger von Nürnberg<br />
Vorspiel<br />
Preislied des Walther von<br />
Stolzing und die<br />
Zunftchöre aus dem 3. Akt<br />
Die Walküre<br />
Duett Sieglinde/Siegmund<br />
aus dem 1. Akt<br />
Götterdämmerung<br />
Hagen und Mannenchor<br />
aus dem 2. Akt, 3. Szene<br />
Tannhäuser und der Sängerkrieg<br />
auf Wartburg<br />
Pilgerchor - Gebet der<br />
Elisabeth - Lied an den<br />
Abendstem aus dem 3. Akt,<br />
Einleitung bis 2. Szene<br />
Lohengrin<br />
Heerrufer und Chor<br />
aus dem 2. Akt, 3. Szene<br />
Gebet des Königs und Finale<br />
aus dem 1. Akt<br />
- Pause -
Mitwirkende:<br />
Mechthild<br />
Gessendorf<br />
Marijke<br />
Hendriks<br />
wurde in München geboren und an der dorti<br />
gen Hochschule für Musik ausgebildet.<br />
Uber Wien (Kammeroper), Bremen führte ihr<br />
Weg an die Bühnen der Stadt Bonn, wo sie das<br />
gesamte Repertoire der deutschen Soubrette<br />
sang.<br />
1975 wechselte M. Gessendorf - unter der<br />
Anleitung ihres Gesanglehrers Prof. Josef<br />
Metternich - ins jugendlich-dramatische Fach.<br />
Ihr Repertoire umfaßt Partien wie Butterfly,<br />
Mimi (Boheme), Elisabeth (Don Carlos), Äida,<br />
Maria (Simone Boccanegra), Leonora (Trou<br />
badour), Micaela (Carmen), Kaiserin (Frau<br />
ohne Schatten), Marschallin (Rosenkavalier),<br />
Jenufa, Katja I^banowa, Agathe (Freischütz)<br />
u.a.<br />
Darüber hinaus ist M. Gessendorf als Liedund<br />
Konzertsängerin tätig.<br />
Gastspiele führten sie an viele Häuser der BRD<br />
(u.a. Nationaltheater Mannheim, Staatstheater<br />
Karlsruhe, Deutsche Oper am Rhein in<br />
Düsseldorf-Duisburg, Hamburgische Staats<br />
oper, Deutsche Oper Berlin, Bayerische Staats<br />
oper, Oper der Stadt Köln), nach Österreich<br />
(Wien, Salzburger Festspiele, Bregenzer<br />
Festspiele), Italien, Benelux-Länder, Groß<br />
britannien und die USA.<br />
<strong>Der</strong>zeit ist M. Gessendorf mit den Opern<br />
häusern von Düsseldorf, Köln, München und<br />
Hannover, wo sie 1984 als „Salome" debütieren<br />
soll, gebunden.<br />
Femer Konzerttätigkeit beim Bayerischen<br />
Rundfunk in München und Gastverpflich<br />
tungen in Amerika.<br />
wurde 1956 in Schinveld (Niederlande)<br />
geboren. Sie studierte nach dem Abitur am<br />
Maastricher Konservatorium zunächst Oboe<br />
und Schulmusik, dann Gesang, worin sie auch<br />
ein pädagogisches Examen ablegte.<br />
Mit 22 Jahren wurde sie an die Kölner Oper<br />
engagiert. Hier singt sie zahlreiche Partien des<br />
Mezzo- und Altfachs.<br />
Femer nahm sie an verschiedenen Euro<br />
päischen Festivals teil. Unter anderem,<br />
Edinburgh Festival, die Marchesa Bianca<br />
Bianchi („The Voice of ariadne"), Holland<br />
Festival, Festival von Monte Pulciano.<br />
Außerdem gastiert sie regelmäßig Im In- und<br />
Ausland, u. a. Genf, Avignon, Ronen usw.<br />
Parallel hierzu wirkte sie in Opemsendungen<br />
des SWF, WDR und des holländischen Fem<br />
sehens mit.<br />
Auch als Konzert- und Liedersängerin ist sie<br />
im In- und Ausland tätig.
Werner<br />
Brenner<br />
Gesangsausbildung:<br />
Musikakademie Lübeck; Kammersänger<br />
Libero de Luca (Schweiz); Prof. Josef<br />
Metternich, Köln.<br />
Erstes Engagement in Detmold, St. Gallen und<br />
Salzburg als lyrischer Tenor. Anschließend<br />
Übergang ins jugendliche Heldentenorfach<br />
und viele Gastverlräge an verschiedenen<br />
Bühnen, z. B.: Oper der Stadt Bonn; Staats<br />
theater Saarbrücken; Stadt. Bühnen Münster,<br />
Koblenz, Osnabrück.<br />
Repertoire:<br />
Max (Freischütz), Laca (Jenufa), Erik (Flie<br />
gender Holländer), Hoffmann's Erzählungen,<br />
Andre Chenier, Manrico (Troubadour),<br />
Cavaradossi (Tosca)<br />
Bass. Geboren in Wien.<br />
Künstlerischer Werdegang:<br />
Zunächst Maschinenbauer, gleichzeitig<br />
Gesangstudium bei Frau Margarete Heider,<br />
Wien.<br />
Musikalische Ausbildung und Opernschule<br />
am Konservatorium der Stadt Wien.<br />
Meisterkurs in Sofia bei Hern Prof. Michail<br />
Popov.<br />
Erstes Engagement in St. Gallen, es folgte die<br />
Verpflichtung an die Städtische Oper in Bonn.<br />
Seit 1979 Gastspieltätigkeit.<br />
Opern- und Konzertauftrilte in Hamburg,<br />
Köln, Wien, Den Haag, Turin, Barcelona,<br />
Kapstadt und für 1984 Verpflichtung bei<br />
Maggio Musicale Fiorentino und den<br />
Bregenzer Festspielen.<br />
Geboren in Wien, studierte zunächst<br />
Maschinenbau (Dipl.-Ing.), daneben private<br />
Stimmbildung und weitere Ausbildung an der<br />
Hochschule für Musik in Wien.<br />
1976 Engagement an der Wiener Staatsoper,<br />
1980 Musiktheater Nürnberg, 1982 Staatsoper<br />
Hannover.<br />
Preisträger: Internat. Hugo-Wolf-Wettbewerb in<br />
Salzburg 1976, Interpretationspreis Mozart<br />
gemeinde Wien 1976, Intemat. Schubert-Wolf-<br />
Wettbewerb in Wien 1978.<br />
Seit 1977 Mitwirkender bei den Salzburger<br />
Festspielen und Osterspielen.<br />
Gastspiele, Konzerte und Liederabende, TV-,<br />
Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen.
Wir versichern<br />
Wolkenkratzer ^<br />
und Ozeanriesen - . l<br />
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noch lieb und wert ist.<br />
Wir sind ebenso Versicherer der Großindustrie<br />
wie des Privatmannes.<br />
<strong>Der</strong> Unternehmer überträgt uns das Risiko für seinen Betrieb,<br />
der Architekt für die Bauleistung,<br />
der Schüler für sein Mofa<br />
und die Familie für ihren Hausrat.<br />
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den er für die Erhaltung seiner Existenz<br />
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individuell und sorgfältig.<br />
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daß der Versicherungsschutz perfekt bleibt.<br />
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... nicht nur nach äusgelutschten Bonbons greift<br />
... nicht „Bravo" schreit, weü's laut war<br />
... nicht glücklich ist, wenn es betrogen wird<br />
... gerne ausgetretene Pfade verläßt<br />
... Staffage und Fassade für zu wenig hält<br />
... seine Idole auch kritisch sieht<br />
... die Kunst als zutiefst menschliches und<br />
gesellschaftliches Phänomen begreift<br />
... spürt, wie wir durch geistige Trägheit<br />
unsere Freiheit verspielen<br />
Erster Treffpunkt:<br />
am 13. November <strong>1983</strong><br />
in der Aula der Staatl.<br />
Hochschule für Musik,<br />
Dagobertstr. 38,<br />
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Beginn: 16.30 Uhr<br />
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mit großem Orchester, Chor und Solisten<br />
Wir jagen das Großwild im Kulturpark<br />
Wir retten scheues Kleinwild aus den Fängen der Verhinderungsratten<br />
In den Pausen unterhalten Sie unsere Animateure: Kabarettisten, Gaukler,<br />
Erfinder, Scharlatane und Philosophen<br />
Richard Wagner,<br />
der immergrüne Zankapfel mit seinen Ever- und Nevergreens<br />
Bernhard Längs Kultursaferi<br />
am Sonntag nachmittag ist eine<br />
besondere Konzertform, die<br />
sich nicht nur dadurch auszeich<br />
net, daß sie Ihren Abend zur an<br />
derweitigen Verfügung freiläßt.<br />
<strong>Der</strong> Musikfreund wird auch<br />
vom lästigen Reglement eines<br />
vorgefertigten Instantkuiturprogramms<br />
befreit und der<br />
Wegfall lästiger Abendgarde<br />
robe wird es der Jugend ebenso<br />
leicht machen wie dem normal<br />
empfindenden arbeitenden<br />
Menschen, Musik um ihrer Fäszination<br />
willen zu erleben, ohne<br />
gleich in das Korsett undurch<br />
sichtiger Verhaltensregeln ein<br />
gespannt zu sein.<br />
Das Programm ist trotz ein<br />
deutiger Themenwahl bunt und<br />
anregend. Es bringt Orchester<br />
und Solisten von hoher Qualität,<br />
Kabarettisten, Gaukler, Erfin<br />
der, Scharlatane und Philoso<br />
phen. Sie alle zünden für uns ihr<br />
Licht im dunklen Unterholz des<br />
Kulturbetriebes an.<br />
Ich bin überzeugt, daß es<br />
Spaß machen wird hineinzu<br />
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Ihr Bernhard Lang
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schlechten Wegen genügt ein Handgriff für die ©Höhenverstellung<br />
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Fördermitgiied<br />
11.10.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Hans Wirtz<br />
Corres Straße 8<br />
5000 Köln 60<br />
aktives Mitglied<br />
14.10.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Heribert Weegen<br />
Tfeutonenstraße 10<br />
5000 Köln 21<br />
aktives Mitglied<br />
15.10.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Kurt Geisler<br />
Wilheim-Leuschner-Straße 37<br />
5000 Köln 60<br />
Fördermitglied<br />
19.10.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Wilhelm Nassmacher<br />
Roonstraße 9<br />
5000 Köln 50<br />
Fördermitglied<br />
24.10.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Peter-Robert Schiefer<br />
Im Leuchterbruch 1<br />
5000 Köln 80<br />
Fördermitglied<br />
24.10.<strong>1983</strong> 88 Jahre<br />
Emmy Voßwinkel<br />
Weißenburgstraße 55<br />
5000 Köln 1<br />
Witwenmitglied<br />
25.10.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Walter Hüscheirath<br />
Andersenstraße 16<br />
5000 Köln 80<br />
Fördermitglied<br />
Hans Fuchsius<br />
Alfred Weber<br />
3110.<strong>1983</strong> 84 Jahre<br />
Wilhelm Nassmacher<br />
Hermann Wöhrmann<br />
Carla Sörensen<br />
Theodor-Heuss-Ring 58<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitgiied<br />
Geburtstage im November <strong>1983</strong><br />
1.11.<strong>1983</strong> 86 Jahre<br />
Karl Löffei<br />
Am Gleuler Bach 6<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
8.11.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Alfons Bosler<br />
Kreuzbrüderstraße 46<br />
5024 Pulheim<br />
aktives Mitglied<br />
10.11.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Hans FUchsius<br />
Kämpchensweg 84<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
14.11.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Dr. Albert Luberichs<br />
Theodor-Heuss-Ring 13/15<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglied<br />
16.11.<strong>1983</strong> 82 Jahre<br />
Else Schnorrenberg<br />
Sielsdorfer Straße 2<br />
5000 Köln 41<br />
Witwenmltgiied<br />
18.11.<strong>1983</strong> 86 Jahre<br />
Paul Peters<br />
Theodor-Heuss-Ring 58<br />
5000 Köln 1<br />
aktives Mitglied<br />
19.11.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Liesel Rodenkirchen<br />
Ehrenfeldgürtel 171<br />
5000 Köln 30<br />
Witwenmitglied<br />
22.11.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Hermann Wöhrmann<br />
Pohlstadtsweg 448<br />
5000 Köln 91<br />
aktives Mitglied<br />
26.11.<strong>1983</strong> 60 Jahre<br />
Alfred Weber<br />
Aachener Straße 250<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
25.11.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Heinz-Ludger Uhlenküken<br />
Rathaus<br />
5000 Köln 1<br />
Kuratoriumsmitglied<br />
Als aktives Mitglied<br />
begrüßen wir:<br />
Rolf Steffens<br />
Widderstraße 49<br />
Postfach 4051<br />
5020 Ftechen 4<br />
Tfel: 02234/64400<br />
Als Fördermitglied begrüßen<br />
wir:<br />
Dr. Rosemarie Siep<br />
Siemensstr. 25<br />
5000 Köln 30<br />
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<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />
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Kurt-Daniel Klein<br />
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Hermann Willnecker<br />
Karl Gabel<br />
Ahornweg 8<br />
5010 Bergheim<br />
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Fördermitglied seit Februar 1971 ifei,; 697642<br />
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Sängers Prof. Dr. H. L. Schmahl sooo Köln 80<br />
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Dr. Knut U. Bellinger<br />
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Tbl.: 383365<br />
Hans Fischer<br />
Nesselroder Straße 20<br />
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finden, dann gibt es dafür viele Gründe. Einer davon Ist, daß bei<br />
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Kunde Im Mittelpunkt steht. Großcomputer, Belegleser,<br />
elektronische Datenfernübertragung helfen uns, die Flut der<br />
täglichen Geschäfte schnell und zuverlässig abzuwickeln und<br />
unsere Kunden so zu betreuen, wie sie es von uns<br />
erwarten können. Denn erst die Technik einer großen Bank<br />
gibt uns die Zelt für eine persönliche, auf die Individuellen<br />
Probleme des einzelnen Kunden zugeschnittene Beratung.<br />
Daraus entstand die vertrauensvolle Partnerschaft,<br />
die uns mit Kunden und Geschäftsfreunden In aller Welt verbindet.<br />
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Neuer Kölnischer Sprachschatz<br />
Lexikon der Kölner Mundart<br />
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Gaby Amm<br />
Minschespill<br />
Vorwort: Heribert A. Hilgers<br />
84 Seiten, Format 12 x 20 cm, farbiger Einband,<br />
DM 13,80 DM<br />
Philipp Jansen<br />
Zwei zo fuffzehn<br />
Vorwort: Heribert A. Hilgers<br />
96 Seiten, geb., DM 13,80<br />
Heribert Klar<br />
Däm Alldag en de Kaat gespingks<br />
88 Seiten, geb., DM 12,80<br />
Heribert Klar<br />
Dat eß Kölle hück<br />
96 Seiten, geb., DM 12,80<br />
Kölsche Klassiker<br />
Lese- und Vortragsbuch mit Texten von<br />
P. Berchem, S. Heimbach, W. Hoßdorf, J. Klersch<br />
und W. Räderscheidt; herausgegeben von<br />
Heribert A. Hilgers<br />
164 Seiten, geb., DM 16,80<br />
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Sammelband neuer Kölner Mundart-Dichtungen<br />
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Ph. Jansen, J. Jenniches, H. Klar, C. Martin,<br />
J. Merzenich, A. Richarz, E. Schmitz-Christen,<br />
F. Trier, H. Weber, G. Wodarczyk und R. Wordel;<br />
zusammengestellt von Heribert Klar<br />
152 Seiten, geb., DM 16,80<br />
Dieter Kühn<br />
Op der Parkbank<br />
48 Seiten, geb., DM 11,80<br />
Cilli Martin<br />
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Die musikalische Wertung<br />
einer Konzertreise hat für den<br />
Chor das stärkste Gewicht. Die<br />
ses Urteil überlassen wir gerne<br />
den Kritikern vor Ort, nicht weil<br />
es an der notwendigen Selbst<br />
kritik mangelt, sondern weil wir<br />
als Beteiligte leichter in die Ex<br />
treme verfallen, zu hart oder zu<br />
oberflächlich zu werten,je nach<br />
dem, wo das Streben nach Voll<br />
kommenheit bei dem einzelnen<br />
endet. Soviel sei vorweg gesagt,<br />
die Kritiken für die Liszt-Messe<br />
am Samstag in Ottobeuren, für<br />
die Gestaltung einer Pontifikalmesse<br />
in Kempten und für das<br />
Chorkonzert in der Basilika von<br />
Ottobeuren am darauffolgen<br />
den Sonntag, fielen sehr positiv<br />
aus.<br />
Neben den musikalischen<br />
Aufgaben des Chores würzte<br />
ein interessantes Zusatzpro<br />
gramm die 4-tägige Sänger<br />
reise.<br />
In Köln hatte es den ganzen<br />
Sommer '83 über kaum gereg<br />
net, daß dies bei der Abreise<br />
des KMGV von der Wolkenburg<br />
aus nachgeholt wurde, war ein<br />
kleiner Wermutstropfen.<br />
Zügig fuhren 5 Busse über<br />
die Autobahn in Richtung<br />
Süden. Für eine Rast unterbra<br />
chen die Busfahrer an unter<br />
schiedlichen Autobahngast<br />
stätten die Fährt. Planmäßig<br />
erreichte die Reisegruppe die<br />
verschiedenen Hotels. Ottobeu<br />
ren allein konnte die mit Bussen<br />
und auch mit dem privaten<br />
PKW angereisten Sänger und<br />
deren Angehörige nicht beher<br />
bergen, <strong>Der</strong> Großteil war im<br />
nahegelegenen Memmingen<br />
untergebracht. Das allgemeine<br />
Fäzit zu den Quartieren war<br />
positiv. Vielleicht deshalb, weil<br />
die Organisatoren diesmal<br />
gründlicher die einzelnen Häu<br />
ser inspiziert hatten und das<br />
Gefälle unter den einzelnen<br />
Häusern nicht so groß war.<br />
Einen geschickten Schachzug<br />
hatte sich der Vorstand schon<br />
einige Wochen vor Reiseantritt<br />
einfallen lassen: bei der Quar<br />
tiervergabe bezog er die Grup<br />
penbaase mit ein. So wurde von<br />
vornherein der Vorwand ent<br />
kräftet, daß immer dieselben<br />
Sänger in den besseren Häu<br />
sern unterkommen.<br />
Zwischen Quartiernahme<br />
und Probe in der Basilika Otto<br />
beuren blieb wenig Zeit und die<br />
ursprünglich nur mit 1 Stunde<br />
angesetzte Probe verlängerte<br />
sich mehr und mehr. Am Ende<br />
war die Konzentration weg und<br />
alle Beteiligten verließen unzu<br />
frieden den Probeort. Die einen,<br />
weil sie um das musikalische<br />
Gelingen der Reise bangten, die<br />
anderen, weil sie das gemeinsa<br />
me Abendessen mit ihrer Ftau<br />
abschreiben konnten.<br />
Am 2. Reisetag war genü<br />
gend Zeit, in aller Ruhe zu früh<br />
stücken, ehe die Besichtigung<br />
der Benediktinerabtei Ottobeu<br />
ren anstand. Diese Führung<br />
wurde zum ersten großen Er<br />
lebnis der Reise, weil sie in Pater<br />
Winfried Stenke und in Herrn<br />
Reinhold Scheule hervorragen<br />
de Begleiter durch das kulturel<br />
le Zentrum Ottobeuren hatte.<br />
Ihren Wegen durch die Räume<br />
von Basilika und Kloster, ihren<br />
interessanten Beschreibun<br />
gen, den Schilderungen von ge<br />
schichtlichen Zusammenhän<br />
gen wäre man gerne noch eine<br />
Weile gefolgt, doch drängte der<br />
Zeitplan für diesen Täg mit<br />
neuen Zielen. Ein Zitat aus ei<br />
nem kleinen Führer des Schnell<br />
& Steiner Verlages erinnert uns<br />
noch einmal an die Bedeutung<br />
Ottobeurens.<br />
„Ottobeuren, der „schwäbi<br />
sche Escorial", besitzt die tita<br />
nenhafte Spannkraft des Ba<br />
rock. Die bedeutendsten bayer.<br />
und schwäbischen Baumeister<br />
des 18. Jh. sind an ihm beteiligt,<br />
so daß er beispiellos als ge<br />
reiftes Sammelwerk entstand.<br />
Ottobeuren hatte das Glück, als<br />
Vollender des Baues den genia<br />
len, bedächtigen und heimatge<br />
bundenen Oberpfälzer Johann<br />
Mich. Fischer zu finden, der als<br />
einziger die Kraft hatte, in dem<br />
begonnenen energiegeladenen<br />
Geist bis zum Ende weiterzu<br />
bauen. Stärke, Macht und Kraft,<br />
Ordnung und Maß des Spätba<br />
rock schufen einen spannungs<br />
reichen Raum voll Hoheit und<br />
Majestät, der sich in der Vierung<br />
mit den einzigartigen mächti<br />
gen und großen Querschiffen<br />
zentral und in selten abgewoge<br />
nen Maßverhältnissen sam<br />
melt. Die unerreicht prachtvolle<br />
Innenausstattung rankenden<br />
Rokokos ist untergeordnet Das<br />
Chorgestühl ist die Vollendung<br />
aller Schnitzkunst Die Orgeln<br />
sind die einzig erhaltenen Wer<br />
ke von Riepp, der zu den bedeu<br />
tendsten Orgelbauern aller<br />
deutschen Länder zählt Die<br />
Qualität und der künstlerische<br />
Geschmack reichen bis zum<br />
letzten Einrichtungsgegen<br />
stand. Ottobeuren ist der letzte<br />
starke religiöse und künstleri<br />
sche Ausdruck deutschen Spät<br />
barocks kaum zu erschöpfen<br />
der Konzentration und kaum zu<br />
erfassenden Reichtums gewor<br />
den. Dieser gewaltige Bau ver<br />
einigt sich mit der ihn schmükkenden<br />
Schönheit. Er ist das<br />
„Haus Gottes und Himmels Por<br />
ten", Symbol der seiigmachenden<br />
„Kirche"."<br />
Daß nach der Besichtigung<br />
von Kloster und Abtei nicht<br />
mehr alles nach Plan verlief,<br />
verdanken wir den Orts(un)-<br />
kenntnissen unserer Busfahrer.
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ten, teilweise aus verschiede<br />
nen Richtungen derselbe Ort,<br />
verträumt liegende Bauern<br />
höfe, satte Wiesen und weiden<br />
de Kühe. Über allem strahlte die<br />
Sonne In voller Pracht.<br />
Im Pfarrsaal von Maria Stelnbach,<br />
einem bekannten Wall<br />
fahrtsort, wurde gemeinsam zu<br />
Mittag gegessen. Von dem vorzüglichen<br />
Gericht schwärmen<br />
die Reiseteilnehmer auch noch<br />
bei nachträglicher Betrachtung.<br />
Vor allem werden die leckeren<br />
Spätzle gelobt.<br />
Nach der Besichtigungsreise,<br />
die gegen 15 Uhr im jeweiligen<br />
Quartlerort endete, verblieb ge<br />
nügend Zelt für Spaziergang,<br />
Besuch eines Cafes und Vorbe<br />
reitung auf die Abendmesse In<br />
der Basilika, über die In der Lo<br />
kalpresse so berichtet wird:<br />
„Romantisches Im barocken<br />
Rahmen<br />
Kölner Männgersangvereln<br />
sang Liszt-Messe In der Basilika<br />
Ottobeuren (L). <strong>Der</strong> Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein machte<br />
die Samstags-Abendmesse mit<br />
der Aufführung der Messe für<br />
Männerchor und Orgel von<br />
Ftanz Llszt zu einem erheben<br />
den Erlebnis. <strong>Der</strong> sehr diszipli<br />
niert und trotz seiner Größe<br />
äußerst geschlossen wirkende<br />
Klangkörper überraschte durch<br />
saubere Intonation, was umso<br />
mehr hervorgehoben werden<br />
muß, als das Werk wegen der<br />
Stimmung der Dreifaltlgkeltsorgel<br />
um einen Halbton tiefer<br />
als Im Original gesungen wer<br />
den mußte.<br />
Mit deutlicher Artikulation,<br />
die sich besonders bei den deim<br />
Kaisersaal zu Ottobeuren<br />
klamatorischen Stellen bewies,<br />
brachte der Chor das Werk<br />
klanglich flexibel, dynamisch in<br />
reichen Schattierungen und mit<br />
einem enormen Gesamtvolu<br />
men prächtig zur Geltung. Es<br />
fiel auf, daß der Chor Insgesamt<br />
harmonisch und homogen<br />
wirkte und keine der einzelnen<br />
Stimmen ungebührlich domi<br />
nierte.<br />
<strong>Der</strong> Dirigent hatte den gro<br />
ßen Klangkörper fest im Griff,<br />
leitete In sauberer Schlagtech<br />
nik In großen Bögen und Phra<br />
sen auch bei schnellen Tfempl<br />
und verstand es, die Zusam<br />
menhänge der Komposition<br />
deutlich zu machen. Seine ener<br />
gischen Einsätze trugen we<br />
sentlich zur Präzision des Cho<br />
res bei. <strong>Der</strong> Organist zeigte sich<br />
erstaunlich gut mit der nicht<br />
einfach zu spielenden Riepp-Orgel<br />
vertraut. Es gelang ihm her<br />
vorragend, das romantische<br />
Klangbild des Werkes zu reali<br />
sieren und durch häufigen Regi<br />
sterwechsel mit Einbezug der<br />
grundtönlgen Registrierung<br />
überzeugende Klangeffekte zu<br />
erzielen. Auch sein liturgisches<br />
Orgelsplel mit iberischem Ein<br />
schlag wies ihn als einen echten<br />
Könner und überzeugenden<br />
Virtuosen aus."<br />
Nach der Messe kühlte Pe<br />
trus besonders Jene Sänger<br />
durch einen erfrischenden Re<br />
genschauer ab, die unbeschlrmt<br />
den Weg bis zum Bus<br />
antreten mußten.<br />
Den Ausklang des Abends<br />
erlebten die Sänger bei gutem<br />
Essen, gepflegten Getränken<br />
und In geselliger Runde.<br />
Die Fährt zum Gottesdienst in<br />
der Stadtpfarrkirche St Lorenz<br />
in Kempten wurde für alle Rei<br />
senden wegen der verträumt in<br />
der Ferne Hegenden Alpenwelt<br />
mit ihren wie mit Puderzucker<br />
überzogenen Gipfeln zu einem<br />
herrlichen Naturerlebnis.<br />
Über den Gottesdienst be<br />
richtete die Lokalpresse:<br />
„Einen besonders festlichen<br />
Gottesdienst erlebten gestern<br />
zahlreiche Gläubige In der Basi<br />
lika St. Lorenz. <strong>Der</strong> Kölner Welhblschof<br />
Dr. Augustinus Ftotz<br />
(80) - in der Pfarrgemeinde kein<br />
Unbekannter - feierte eine Pontlfikalmesse,<br />
die der Kölner
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cherte. In bischöflichen Gewän<br />
dern hielt der kirchliche Wür<br />
denträger, von Stadtpfarrer<br />
und Ministranten geleitet, Ein<br />
zug durch den Mittelgang des<br />
Gotteshauses und wurde von<br />
Msgr. Dr. Albert Lupp herzlich<br />
willkommen geheißen. Als Konzelebrant<br />
wirkte auch Studien<br />
direktor l.R. Geistlicher Rat<br />
Josef Steinhardt, ein Fheund des<br />
Weihbischofs. Stadtpfarrer Dr.<br />
Lupp, der auch an den Männer-<br />
Gesang-Verein und dessen Prä<br />
sidenten Horst Massau Begrü<br />
K I<br />
ßungsworte richtete, sprach<br />
Weihbischoff Dr. Augustinus Ftotz nach dem Gottesdienst im Kreis des KMGV<br />
von einem Musikprogramm,<br />
das für Qualität bürge und für daß er sich während des<br />
kirchliche Gesinnung spreche. Gottesdienstes an einen Aus<br />
Unter Leitung von Bernhard spruch des hl. Augustlnlus<br />
Lang Intonierte der durch Kon erinnert habe, daß man nur mit<br />
zertreisen hervorgetretene Liebe im Herzen richtig singen<br />
könne. Dieses Gefühl habe er<br />
während der hl. Messe beim Ge<br />
sang des KMGV verspürt.<br />
Die Rückreise nach Ottobeu<br />
ren, das gemeinsame Mittages<br />
sen Im „Hirsch" und die Rück<br />
Chor mit 130 Mitwirkenden ein<br />
drucksvoll folgende Werke:<br />
„Canlte tuba" von Jacob Mandl,<br />
„Das Liebesmahl der Apostel"<br />
von Richard Wagner, Ftanz<br />
Schuberts „Heilig", „0 magnum<br />
mysterium" von J. Mandl und<br />
„Lobt den Herrn der Welt" von<br />
Henry Purcell. - In den Fürbitten<br />
wurde auch der Gäste aus Köln<br />
gedacht und zu Gott gebetet:<br />
„Lohne Du Ihren Einsatz, mit<br />
dem sie Deine Güte preisen und<br />
viele Menschen Innerlich erhe<br />
ben und erfreuen..." Nach dem<br />
Lied „Großer Gott, wir loben<br />
dich" spendete der Zelebrant<br />
zum Ausklang der Messe den<br />
bischöflichen Segen. Den musi<br />
kalischen Schlußpunkt setzte<br />
der Kölner Musikprofessor Cle<br />
mens Ganz (Orgel) mit Prälu<br />
dium und Füge über den Namen<br />
B-A-C-H von Ftanz Llszt."<br />
Nach der Messe gestand der<br />
Kölner Weihbischof Dr. Augusti<br />
nus Ftotz Im Kreis der Sänger,<br />
Ii<br />
fahrt zu den einzelnen Hotels<br />
standen ganz Im Zeichen des<br />
Chorkonzertes am Nachmittag.<br />
Über dieses Konzert und den<br />
gemütlichen Abend war In der<br />
dortigen Lokalpresse zu lesen:<br />
„Gregorianik und Moderne<br />
Eindrucksvolles Chorkonzert in<br />
der Basilika Ottobeuren<br />
Ottobeuren (Sch). Ein Kir<br />
chenkonzert rhlt Männerchor<br />
und Orgel Ist ungewöhnlich Im<br />
Rahmen der Ottobeurer Kon<br />
zerte. Es zeigte sich aber, daß<br />
der traditionsreiche, auf hohem<br />
musikalischem stehende Köl<br />
ner Männergesangverein ein<br />
nicht alltägliches Programm ge<br />
stalten konnte.<br />
Erstmalig erklang In der Ba<br />
silika das „Tfe Deum" des zeitge<br />
nössischen Komponisten Flor<br />
Peeters (1903). Ein Werk, das<br />
majestätisch mit der Choralme<br />
lodie „Tfe Deum laudamus" be<br />
ginnt und moderne Klangele<br />
mente überzeugend mit dem<br />
Geist der Gregorianik verbin<br />
det Es zeigte sich dabei, daß<br />
der mächtige Klang eines gro<br />
ßen Männerchores sich Ideal<br />
mit den Klangfarben einer Ba<br />
rockorgel verbindet <strong>Der</strong> Diri<br />
gent Bernhard Lang hatte sei<br />
nen Chor Im Griff, gestaltete<br />
werkgerecht und setzte wohl<br />
dosiert das breite Klangspek<br />
trum seines Chores ein.<br />
Professor Clemens Ganz an<br />
den Orgeln meisterte souverän<br />
seinen Part. Am Anfang spielte<br />
er Tbccata und Füge in d-Moll<br />
von Johann Sebastian Bach und<br />
gegen Ende des Konzertes<br />
Praeludlum und FUge über den<br />
Namen B-A-C-H von Fhanz Llszt,<br />
ein Werk, das dem Organisten<br />
einiges abverlangt Herrliche<br />
A-cappella-Sätze alter Meister<br />
ließ die hohe Gesangskultur des<br />
Chores merken. <strong>Der</strong> Abschluß<br />
des Konzerts bildete die Auf<br />
führung von Richard Wagners<br />
„Das Liebesmahl der Apostel".
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kannt, verdient aber aufgeführt<br />
zu werden. Mit großem Einfüh<br />
lungsvermögen wurde diese<br />
Biblische Szene gestaltet. Chor<br />
und Dirigent verdienen dafür<br />
hohe Anerkennung.<br />
Nachdem der Kölner Män<br />
nergesangverein und Fämilienangehörige<br />
der Sänger drei<br />
läge in Ottobeuren und Umge<br />
bung weilten, kamen auch die<br />
„gesellschaftlichen Schwingun<br />
gen" nicht zu kurz. Höhepunkt<br />
war ein schwäbisch-köiner<br />
Abend im Saal des Hotels<br />
Hirsch, zu dem auch Pfarrer<br />
Pater Winfried, Bürgermeister<br />
Martin Ftehner und Vertreter<br />
des Sängerkreises Unteraiigäu<br />
eingeladen waren."<br />
Beim gemütlichen Abend<br />
führte Winand Reichartz ge<br />
konnt durch das Programm<br />
und fand die passenden Über<br />
gänge zu den Gesangsdarbie<br />
tungen von Albert Krautz -<br />
Hans Jakob Abel - Erwin Geh<br />
ring - Horst Massau - Christian<br />
Brühl und Gerhard Cieslewicz.<br />
Diese wurden am Klavier ab<br />
wechselnd von Bernhard Lang,<br />
Prof. Ganz, Berthoid Bolz und<br />
Winand Reichartz begleitet Ein<br />
Sketch von Peter Wailraff unter<br />
strich dessen kömödiantisches<br />
Tälent, Die Blaskapelle von Otto<br />
beuren und eine schwäbisch/<br />
bayrische Heimatgruppe mach<br />
ten an diesem gelungenen<br />
Abend mit Musik und Sprache<br />
ihrer Region vertraut. Vor der<br />
Heimreise am Montag nach<br />
Köln, sah man viele in der Innen<br />
stadt von Memmingen, die dort<br />
ihre letzten Reiseandenken<br />
kauften.<br />
Wolfgang Seui<br />
Präsident und Dirigent besprechen das<br />
Programm<br />
Pater Winfried Stenke mit Bürgermeister Martin Ftehner<br />
Reinhold Scheuie<br />
Clemens Ganz<br />
St -'2^<br />
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im Gespräch mit Prof. Jüngste Reiseteilnehmerin: Daniela<br />
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Bernhard IWimpertz 50 Jahre<br />
Gleich drei Geburtstage in<br />
nerhalb einer Woche waren<br />
selbst für eine Gruppe, die ger<br />
ne und zünftig feiert, wie dies<br />
von der 20 im KMGV bekannt,<br />
ein strapaziöses Programm.<br />
Bernhard Ttompertz sowie Her<br />
mann-Josef Ditger wurden 50<br />
und Willy Achtermann 70 Jahre<br />
alt.<br />
Beim Geburtstag von Bern<br />
hard Tfompertz konnte man<br />
meinen, halb Dellbrück wäre an<br />
diesem 21. August auf den Bei<br />
nen. um dem lieben Bernhard<br />
im Ffarrheim von St. Norbert zu<br />
gratulieren. Das Engagement<br />
des Jubilars in Kölner Vereinen<br />
drückte sich durch die zahlreich<br />
erschienenen Gäste aus. Unter<br />
den Gratulanten durfte der<br />
KMGV und das Zillchen nicht<br />
fehlen.<br />
WS<br />
Ludwig Weber 50.<br />
Nun hat es ihn auch erwischt,<br />
nachdem seine liebe Pfau Anne<br />
marie bereits im Ftühjahr das<br />
halbe Jahrhundert vollendet<br />
hat. Die erste Feier fand - wie
i t<br />
Die Musik heute<br />
ist ein Spiegel unserer Zeit<br />
In Geldangelegenheiten sprechen Sie<br />
mit einem modernen Partner<br />
KREISSmVRKASSEKOLN
Aus dem<br />
Gnippenleben<br />
Ludwig Weber bei seiner Begrü<br />
ßungsrede ausführte - 4 läge<br />
vor seinem Gedenktag, also<br />
mitten zwischen den Ereignis<br />
sen statt. Das brachte Zwi<br />
schenrufe ein wie: „Datküttvon<br />
der Mengenlehre" oder „d'r Ein<br />
stein von Efferen". Jedenfalls<br />
waren es viele Freunde des<br />
KGMV und dessen Bühnenspielgemeinschaft<br />
..Cacilia Wol<br />
kenburg". die zu den ersten<br />
Gratulanten gehörten. Illustre<br />
Gäste, wie Dirigent Bernhard<br />
Lang mit Ftau. Ehrenmitglied.<br />
Ballettmeister Peter Schnitzler<br />
mit Ftau. Regisseur Josef<br />
Meinertzhagen. Kapellmeister<br />
Christoph Klöver und Ftau<br />
sowie Elsemarie Kämmerling<br />
ohne ihren dienstlich verhinder<br />
ten Mann Prof. Werner Käm<br />
merling. waren ebenfalls er<br />
schienen.<br />
Horst Massau gratulierte für<br />
den KGMV und wünschte zu<br />
nächst Ftau Annemarie Weber,<br />
einer ebenso Verständnis- wie<br />
aufopferungsvollen Pädagogin.<br />
die notwendige Stärke und Ge<br />
sundheit bei der Ausübung des<br />
Berufes aber auch für das fami<br />
liäre Zusammenleben. - Vize<br />
dirigent Ludwig Weber, der 18<br />
Jahre dem KMGV angehört,<br />
wurde mit dem Wunsch be<br />
dacht. die verantwortliche<br />
Chorleitung im Rahmen der<br />
Cäcilia Wolkenburg und bei Auf<br />
tritten insbesondere kleiner<br />
Gruppen des KMGV möge ihm<br />
auch in Zukunft Fteude machen<br />
und erfolgreich sein. - Höhe<br />
punkt des sehr harmonischen<br />
und schönen Abends war der<br />
überraschende Auftritt des<br />
Saxophon-Quartetts des Gür<br />
zenichorchesters unter Leitung<br />
von Horst Böttcher, das mit<br />
dem Choral „Lobe den Herrn"<br />
begann, einer Aussage, der<br />
man uneingeschränkt zustim<br />
men kann, wenn man die ersten<br />
50 Jahre so erfolg- und erleb<br />
nisreich hinter sich gebracht<br />
hat wie die beiden Webers. HM<br />
4<br />
Nach der Generalprobe für Umtrunk in den Täborsaal eindie<br />
Liszt-Messe. in der Pfarr- geladen,<br />
kirche Christi Verklärung, am Grund dazu: in diesem Jahr<br />
4. September <strong>1983</strong> hatten die sind beide 25 Jahre lang verhei-<br />
Eheleute Höttecke zu einem ratet<br />
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Sportliche<br />
Damen-Mäntel<br />
Kostüme<br />
Röcke<br />
Blusen<br />
Ii<br />
Anzüge<br />
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Lesermeinung<br />
Dat wor en Naach! Was für<br />
ein Fest! Zlllchen total, nonstop<br />
fast 15 Stunden lang von 7 Uhr<br />
abends bis gegen 10 Uhr am<br />
nächsten Morgen; kleinere<br />
Pausen eingerechnet um etwas<br />
Nötiges zu tun z.B. Kaffee<br />
kochen und ein bißchen was<br />
müffelen. Ich luure nur noch<br />
viereckig. Und wenn ich nicht<br />
ganz schnell meiner Begeiste<br />
rung freien Auslauf gebe, dann<br />
platze ich. Weich ein Festival!<br />
Natürlich nicht das Platzen, son<br />
dern das Erlebnis dieser Nacht.<br />
Von den Globetrottern bis Mimi<br />
ein einziges, sprühendes Feuer<br />
werk. ein Rausch von Färben,<br />
schönen Stimmen, herrlichen<br />
Melodien, von Tänz, Humor.<br />
Witz, klugen Worten und Le<br />
bensweisheiten. Ein Augenund<br />
Ohrenschmaus. Gibt es<br />
auch einen Herzensschmaus?<br />
Wenn nicht, dann sei er hiermit<br />
für Zillchen erfunden. Wie kann<br />
man beschreiben, was unbe<br />
schreiblich ist, wie die Fäszination<br />
erklären, die von diesem<br />
Zillchen ausgeht. Die Ffeude, die<br />
Begeisterung, das Entzücken,<br />
nun, was auch immer, man<br />
kann es nur fühlen. Es ist nicht<br />
zu beschreiben oder zu erklä<br />
ren, und begreifen kann es nur<br />
der, der genau so empfindet.<br />
Gewiß, diese Divertissement<br />
chen waren für mich nicht ganz<br />
neu, ich hatte sie alle schon ge<br />
sehen im Opernhaus, im Fern<br />
sehen. Aber das ist zum Tfeil<br />
schon lange her, man vergißt.<br />
Es blieb nur die Erinnerung an<br />
etwas Schönes, an angenehm<br />
verlebte fröhliche Stunden.<br />
Erinnerungen sind ja ganz nett,<br />
aber nun ist sie greifbar, die<br />
Fteude. Ich halte sie in Händen,<br />
kleine bunte Pappschachteln<br />
gefüllt mit glücklichen Stunden,<br />
abrufbar, wiederholbar auf Jahr<br />
und Täg. Hoch lebe der Erfinder<br />
der Videogeräte. Und von gan<br />
zem Herzen ein Dankeschön an<br />
Herrn Höttecke, der seine kost<br />
bare Freizeit opferte, um uns<br />
allen so viel Fteude schenken zu<br />
können.<br />
Daß ein Gesangverein aus<br />
einer Ansammlung von Leuten<br />
mit guten Gesangsstimmen<br />
besteht, ist normal. Daß<br />
aber ein Männer-Gesangverein<br />
außer gutaussehenden Herren<br />
so viele schöne, temperament<br />
volle und charmante Damen auf<br />
die Bühne stellen kann, ist über<br />
aus ungewöhnlich. Ja einmalig.<br />
Schön und charmant sind sie<br />
alle, die Tfaudchen, Evchen,<br />
Nelly, Carmen, Ännchen, Mimi<br />
und wie sie alle heißen. Wenn ihr<br />
Gesang sie nicht verriete, käme<br />
man als Mann glatt auf die Idee,<br />
hier und da anbändeln zu wol<br />
len. (So wurde mir Jedenfalls<br />
von einem Herrn glaubhaft ver<br />
sichert). Kann man einer Zill<br />
chendame ein besseres Kompli<br />
ment machen?<br />
Und dann das Ballett! Richtig<br />
leckere Mäuschen auch die mit<br />
Schnäuz. Überhaupt die Tänze:<br />
diese Mischung aus Bolschoi<br />
(Volksausgabe), Buurekirmes,<br />
Folklore und Folies. Bewun<br />
dernswert die Präzision in der<br />
Ausführung klassischer Ballett<br />
schritte (besonders in der ,ersten<br />
Riege'), mitreißend die<br />
Cancans. Moulin Rouge läßt<br />
grüßen. Un auf wat für leckere<br />
Beincher die leckere Mäuscher<br />
erömhöppe! Einfach sexy!<br />
Divertissementchen bei Zill<br />
chen heißt aber vor allem Musik<br />
und Gesang in künstlerischer<br />
Vollendung. Aber man beachte<br />
auch die Tfexte. Wenn z.B. zu<br />
Puccinis edler Arie vom eiskal<br />
ten Händchen innig und<br />
schmelzend „He wör e iesskahl<br />
Hämmche un och Woosch vun<br />
Jeder Zoot" ertönt, wenn Mimi<br />
ihr herbes Schicksal zu Fäir-<br />
Lady-Melodien offenlegt und<br />
Tfaudchen zu Glucks Orpheus<br />
wahrhaft opernreif klagt, daß<br />
„die ärm drei Junge futtü sin"<br />
und es demzufolge „kei Gänhan<br />
mieh gitt", dann muß man doch<br />
einfach begeistert sein. (Man ist<br />
es auch, und wie!) Und die<br />
Ouvertüren, alle Jahre wieder<br />
ein musikalischer Hochgenuß,<br />
ein Streifzug querbeet über<br />
Volkslied, Oper, Schlager, Ope<br />
rette und AJuJa bis hin zu heh<br />
rem Beethoven, Selbst wenn<br />
auf getragene Klassik Dallas<br />
wie ein Hammer einschlägt, ist<br />
es ein sehr harmonischer Ham<br />
mer. Doch was soll der unmögli<br />
che Versuch, so etwas zu be<br />
schreiben, genießen muß man<br />
es. Es ist eben echt Zillchen d. h.<br />
unnachahmlich wunderschön.<br />
Kluge Leute werden es sicher<br />
schon gemerkt haben: ich bin<br />
ein Zillchen-Fän, genau so ver<br />
rückt und leidenschaftlich wie<br />
andere Fäns auch: die Wagne<br />
rianer z.B. oder die Füßball-<br />
Jecke. Nur nicht so intolerant<br />
und aggressiv, einfach nur aus<br />
übervollem Herzen.<br />
Und außerdem bin ich ver<br />
liebt, ein Leben lang unheilbar<br />
verliebt in eine Stadt, die Köln<br />
heißt. Diese Stadt, die meine<br />
frühen Jahre behütete, die mir<br />
ein einziger großer Spielplatz<br />
war und ein Buch voll wunder<br />
barer Bilder, Geschichten und<br />
Abenteuer. Diese Stadt mit<br />
ihren vielen Kirchen, Klöstern<br />
und altehrwürdigen Bauwer<br />
ken, mit ihren Straßen und Gäßchen<br />
von quirlendem, buntem<br />
Leben übersprudelnd: wo man<br />
abends aus den Fenstern leh<br />
nend und vor den Haustüren
Leseraieinung<br />
sitzend eine Tägesschau auf<br />
Kölsch hielt<br />
Diese Stadt, tolerant, weit<br />
offen und weltoffen, leger, ein<br />
bißchen laut, etwas unordent<br />
lich, sogar ein wenig schmutzig<br />
hier und da, aber gellebt, so<br />
sehr gellebt<br />
Diese Stadt, dieses Köln, Hei<br />
mat eines Wilhelm Koch,<br />
Schnelder-Clauss, Josef Klersch<br />
und vieler anderer, die man gar<br />
nicht alle aufzählen kann, die<br />
ses Köln gibt es eigentlich nicht<br />
mehr. Irgendwann vor etwa<br />
vierzig Jahren ging es verloren<br />
und lebt nur noch In den Herzen<br />
und In der Phantasie. Und ge<br />
nau da Ist dann Zillchen. Seine<br />
Divertissementchen sind ge<br />
sponnen aus Tfäumen und Erin<br />
nerung, sie sind Wirklichkeit ge<br />
wordene Phantasie. Es Ist ein<br />
Stück verlorenen Paradieses,<br />
was da Injedem Jahr mit so viel<br />
Liebe, Begeisterung und Kön<br />
nen vor dem bezauberten Publi<br />
kum ausgebreitet wird. Man<br />
kann es direkt spüren wie die<br />
Fteude, Fteude zu schenken,<br />
von den Darstellern zu uns Zu<br />
schauern strömt. Ob man es<br />
auch auf der Bühne fühlt, wie<br />
diese Fteude dankbar zurück<br />
gestrahlt wird?<br />
A propos dankbar: Hat sich<br />
eigentlich schon einmal jemand<br />
an dieser Stelle bei Zillchen be<br />
dankt für all die Ffeude, die<br />
schönen Stunden, die es seit so<br />
vielen Jahren so vielen Men<br />
schen geschenkt hat? Egal ob<br />
Ja oder nein. Ich tue es hiermit.<br />
Danke, allen Akteuren auf<br />
der Bühne, die uns mit Ihrem<br />
begeisternden Spiel und Ge<br />
sang Immerwieder verzaubern.<br />
Danke, dem der all die Melo<br />
dien so wunderbar zusammen<br />
fügt und dem Orchester, das sie<br />
so vollendet spielt.<br />
Danke, dem, der die herrli<br />
chen Bühnenbilder entwirft<br />
und denen, die seine Ideen dann<br />
verwirklichen.<br />
Danke, dem Ballettmeister<br />
und Choreographen und den<br />
.Damen' des Balletts.<br />
Danke, all den unsichtbaren<br />
guten Gelstern hinter der<br />
Bühne; den Requisiteuren, den<br />
Leuten, die für Kostüme, Perükken<br />
und Make-up verantwort<br />
lich sind und all den anderen, die<br />
Ich nicht nennen kann, da Ich In<br />
Theaterdingen so völlig unbe<br />
wandert bin.<br />
Aus vollem Herzen und ganz<br />
ernst und feierlich: Danke, allen,<br />
die gemeinsam Zillchen sind.<br />
Wie heißt es bei Heinrich<br />
Spoerl Im Vorwort zu seiner<br />
.Feuerzangenbowle': „Dies Ist<br />
ein Loblied auf die Schule, aber<br />
es Ist möglich, daß die Schule es<br />
nicht merkt." Nun, dies hier ist<br />
ein Loblied auf unser Zillchen,<br />
und Ich nehme an, es Ist unmög<br />
lich, daß Zillchen es nicht ge<br />
merkt hat.<br />
A. Welger<br />
Es geht wohl anders,<br />
als du meinst:<br />
derweil du frei und fröhlich<br />
scheinst,<br />
ist Lenz und Sonnenschein<br />
verflogen,<br />
die liebe Gegend schwarz<br />
umzogen;<br />
und kaum hast du dich<br />
ausgeweint,<br />
lacht alles wieder, die<br />
Sonne scheint -<br />
es geht wohl anders, als<br />
man meint!<br />
J. V. Eichendorff<br />
Diese Elchendorff chen Verse<br />
hat Professor EugenPapst, bis<br />
1945 Generalmusikdirektor In<br />
Köln und langjähriger Dirigent<br />
des KGMV (1935-1944 und<br />
1947-1948) Im Wanderspruch I<br />
vertont. In Erinnerung an die<br />
hier verlebten schönen und er<br />
folgreichen Jahre, widmete<br />
Papst diese Komposition dem<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
und dessen damaligem Dirigen<br />
ten Wilhelm Pitz (1950-1957).<br />
Dichtung und Chorwerk sind<br />
adäquat, d.h., sie sind In Ihrer<br />
sehnsüchtigen und ahnungs<br />
schweren Aussagekraft und<br />
Wirkung einander völlig eben<br />
bürtig. Wie schön, daß wir sol<br />
ches wiederholt haben singen<br />
dürfen!<br />
Hanns-Theo Henke<br />
Erinnerungen eines<br />
80-jährigen Cäcülaners über<br />
den Leidensweg der<br />
Cäciiia Wolkenburg.<br />
Wenn man so alt wird, dann<br />
weiß man, daß es nicht Immer<br />
eitel Fteude war. „Dat Zlllche",<br />
was so vielen Menschen Fteude<br />
gemacht hat und manchem<br />
Menschen mit seinen Einspiel<br />
ergebnissen helfen konnte,<br />
hatte auch Im Kriege schwere<br />
läge zu überstehen.<br />
Die damalige „Macht" verbot<br />
Ihm das traditionelle Auftreten<br />
von Männern In Ffauenkleldern.<br />
Sie waren eines „deutschen<br />
Mannes" unwürdig. Die tragen<br />
den Rollen mußten wegen Ein<br />
zugsgefahr doppelt besetzt<br />
werden.<br />
Die Themen schöpfte man<br />
aus der stadtkölnischen Ge<br />
schichte. So probten wir den<br />
Jan von Werth Im alten Schau<br />
spielhaus an der Glockengasse.<br />
<strong>Der</strong> schwere Bombenangriff<br />
auf die Kölner Altstadt ließ das
Lesermeinung<br />
Gebäude in Schutt und Asche<br />
versinken. Wir spielten weiter<br />
und verlagerten ins Reichshalien-Theater<br />
in der Gertruden<br />
straße. Wie auch das zerstört<br />
war, mußten wir, schweren Her<br />
zens, das Spielen aufgeben bis<br />
wir gleich nach dem Krieg auf<br />
den Stufen des Hohenstaufen<br />
bades und nachher in der ste<br />
hengebliebenen Ruine des<br />
Opernhauses das Spielen wie<br />
der begannen.<br />
Zur Ehrung der verstorbenen<br />
Cäcilianer sehen Sie auf dem<br />
Bild aus dem „Jan von Werth"<br />
dargestellt durch unseren Hel<br />
dentenor<br />
Hermann Pering,<br />
alternativ besetzt durch unse<br />
renjetzt 80-Jährigen Hans FUchsius.<br />
Sie sehen weiter unsere<br />
verstorbenen Herren Wies<br />
baum und Zimmermann, sowie<br />
die nicht leichthin und nebenher<br />
zu bewältigen ist.<br />
<strong>Der</strong> Beifaii, intensiver und<br />
länger als oft nach gefälligen<br />
Repertoirevorstellungen im<br />
großen Haus, war Anerkenunseren<br />
in Kürze 80-jährigen<br />
Herrn Willy Wüstenberg.<br />
Dat „Jriet" wurde dargestellt<br />
durch Ftau Dr. Boden, Gattin des<br />
musikalischen Leiters Herrn Dr.<br />
Boden, den Tfext schrieb damals<br />
Herr Dr. lyssen und seine Ver<br />
wandte war die zweite weibli<br />
che Darstellerin.<br />
Man sieht daraus, daß das<br />
Singen Fteude schafft und jung<br />
erhält. Deshalb mag in ruhige<br />
ren Zeiten unserem Zillchen<br />
noch manches glückliche Jahr<br />
beschieden sein.<br />
Hans FLichsius<br />
Presse<br />
stimmen<br />
über die Premiere des von<br />
Bernhard Lang einstudierten<br />
„Jakob Lenz" von Wolfgang<br />
Rihm in Hannover berichtet die<br />
Neue Presse:<br />
„Bernhard Längs intensive<br />
Arbeit mit Vokalsextett, Kinder<br />
chor (Gerry Schmidt) und den<br />
elf Instrumentalisten, am Ein<br />
führungsabend ablesbar, ergab<br />
eine dichte, doch durchsichtige<br />
Demonstration von Rihms per<br />
sonenindividueller Tbnsprache,<br />
nung für das Bemühen um we<br />
sentliches Musiktheater von<br />
heute, überzeitlich-zeitgemäß<br />
ohne knallige Aktualisierung in<br />
der Deutung, modern in den for<br />
malen Mitteln."<br />
und die Hannoversche Allge<br />
meine Zeitung:<br />
„Was dieser Inszenierung an<br />
subjektiver Kraft bisweilen fehl<br />
te, das steuerte das von Bern<br />
hard Lang souverän angeleitete<br />
Elf-Mann-Orchester bei (in dem<br />
eine Pfau, die Ceilistin Sabine<br />
Pfeiffer, sichtlich eine tonange<br />
bende Rolle spielte). Rihms mu<br />
sikalischer Exkurs in die Hitzig<br />
keit,<br />
diese leidenschaftliche<br />
Partitur voller exstatisch auf<br />
brandender Klänge, war hier in<br />
guten Händen. Ob als Beglei<br />
tung für ein Arioso („Ein langsa<br />
mes Lied") oder ob die Musiker<br />
zum pathetischen Ausrufungs-<br />
zeichen aufgefordert waren, sie<br />
gaben dieser prallen, zwischen<br />
Klangschemen des Wahns und<br />
Leidenstönen souverän agie<br />
renden Partitur jene Glut, die<br />
Wolfgang Rihm hineingesteckt<br />
hat.<br />
Daß der jetzt 31jährige Wolf<br />
gang Rihm von seiner Vitalität,<br />
seiner Unbedingtheit, seiner<br />
Lust an den Kontrasten und sei<br />
nem Wissen nicht ungefährdet<br />
ist (manches klingt dann bei al<br />
ler Virtuosität eben auch plaka<br />
tiv), das wurde nicht überspielt.<br />
Aber Bernhard Lang, seinen<br />
Musikern und dem Ensemble<br />
gelang eben vor allem der Nach<br />
weis, daß Rihm mehr als nur ein<br />
Tälent ist: selbst in seinen<br />
Schwachstellen noch faszinie<br />
rend. Schon deshalb ist dies<br />
trotz aller Detaileinwände ein<br />
nötiger, ein überfälliger Abend."
Musik aktuell<br />
„Letzter Wunsch:<br />
Bleibt mir gut. Ihr Lieben"<br />
(R. Wagner an seine Künstier<br />
vor der Uraufführung des<br />
„Ring")<br />
„Ich schreibe keine Opern<br />
mehr. „Lohengrin" ist meine<br />
ietzte. Märchen wiil ich kompo<br />
nieren. das ist das Rechte; das<br />
Märchen vom Fürchteniernen."<br />
- Das Fürchten geiernt hätte<br />
wohi jeder Dirigent bei der Ersteilung<br />
eines Wagner-Pro<br />
gramms. wenn Richard Wagner<br />
diese Aussage - im Dresdner<br />
Freundeskreise geäußert - in<br />
die Tät umgesetzt hätte, denn<br />
dies hätte uns die Hälfte unse<br />
res diesjährigen Herbstkonzer<br />
tes gekostet In Wahrheit be<br />
deutete der Zeitpunkt dieses<br />
Ausspruches aber den Wende<br />
punkt in Wagners künstleri<br />
scher Richtung, denn erst die<br />
Opern nach Lohengrin (mit Aus<br />
nahmen einiger Stelien im<br />
2. Akt) gelten als die typischen<br />
Wagneropern, weiche von nun<br />
an auch als ..Musikdramen" be<br />
zeichnet wurden. Da unser<br />
Herbstkonzert aniäßlich des<br />
Wagnerjahres aus einem Streif<br />
zug durch diese Welt der<br />
Wagnerschen Musik besteht<br />
und da ein solches, lange vorbe<br />
reitetes Konzert in unmitteibarer<br />
Nähe einer Sängerreise<br />
ieicht einen sekundären An<br />
strich bekommt, soll heute von<br />
unserem Auftritt am 5.11.83 in<br />
der Messehalle 8 die Rede sein.<br />
Dabei möchte ich im Gegensatz<br />
zum eigentiichen Konzertpro<br />
gramm die Opern in chronoiogischer<br />
Reihenfolge behandeln.<br />
Aus dem ..Tännhäuser". der<br />
zwischen dem 22. 6. 1842 und<br />
dem 13. 4. 1845 entstand,<br />
kommt im Konzert der Anfang<br />
des 3. Aktes zur Aufführung.<br />
Ursprüngiich ..Venusberg" be<br />
nannt handeit diese Oper<br />
von der unglückiichen Suche<br />
eines Minnesängers (Tännhäu<br />
ser) nach der wahren und<br />
reinen Liebe. Nachdem er sei<br />
nen Aufenthalt im Sündenpfuhi<br />
des Venusberges eingestanden<br />
hatte, zog er nach Rom. um dort<br />
Gnade zu erhaiten. Am Anfang<br />
des dritten Aktes warten Eiisabeth.<br />
die ihn trotz aiiem liebt,<br />
und Wolfram von Eschenbach<br />
auf seine Rückkehr. Ais die Pil<br />
ger auftauchen und sich Tänn<br />
häuser nicht mehr unter ihnen<br />
befindet betet. Eiisabeth in<br />
brünstig für ihn und verläßt<br />
tieftraurig die Szene. Einsam<br />
zurückgeblieben singt Wolfram<br />
sein „Lied an den Abendstern".<br />
Bis hierher unser Auftritt. Auch<br />
wenn der Chor nur den Piigerchor<br />
(erstmais in der Original<br />
fassung) zu singen hat. so be<br />
sticht dennoch der gesamte<br />
Auftritt durch seine Schönheit<br />
und die hier noch sehr deut<br />
liche Aniehnung an die Roman<br />
tische Oper der vorwagnerschen<br />
Epoche.<br />
Dagegen enthäit der Lohen<br />
grin schon mehrere Eiemente<br />
des typisch wagnerischen Sti<br />
les. Hieraus kommt zunächst<br />
der Chor der Mannen aus dem<br />
zweiten Akt ..Im Ffühn versam<br />
melt uns der Ruf", mit dem die<br />
Soidaten Lohengrin ais ihren<br />
neuen Heerführer begrüßen.<br />
Daß diese Führerschaft nie zu<br />
stande kommt, ändert selbstverständiich<br />
nichts an ihrer<br />
(und hoffentiich unserer) Begei<br />
sterung. Erst danach (übrigens<br />
ais ietztes Stück des Konzertes)<br />
foigt das Gebet des König Hein<br />
richs „Mein Herr und Gott, nun<br />
ruf ich Dich" mit dem Finaie des<br />
1. Aktes. <strong>Der</strong> König betet für die<br />
Wirksamkeit eines Gottesurteiis.<br />
das durch einen Kampf<br />
zwischen Lohengrin und sei<br />
nem Widersacher Ftiedrich Tfeiramund<br />
herbeigeführt werden<br />
soll. Lohengrin geht ais Sieger<br />
hervor und schenkt Tfelramund<br />
das Leben. <strong>Der</strong> Chorauftritt am<br />
Ende des Aktes (..Ertöne Sie<br />
gesweise") ist einer der bomba<br />
stischsten der gesamten<br />
Wagnerschen Chorliteratur. Die<br />
Uraufführung dieser Oper am<br />
28.8.1850 konnte Wagner auf<br />
grund politischer Widrigkeiten<br />
nicht miterleben. Ftanz Liszt<br />
dirigierte sie.<br />
Die ..Götterdämmerung" ist<br />
der ietzte Tfeil aus Wagners wohl<br />
gewaltigstem Werk, der Tfetraiogie<br />
„<strong>Der</strong> Ring des Nibelun<br />
gen". Das Musikdrama trug ur<br />
sprüngiich den Namen „Sieg<br />
frieds Tbd" und entstand als er<br />
stes der vier Dramen ..Das<br />
Rheingold". „Die Walküre".<br />
„Siegfried" und „Götterdämme<br />
rung". Zur Aufführung gelangt<br />
der Mannenchor aus dem<br />
3. Akt. Hagen ruft die Mannen<br />
Gunthers zusammen, um die<br />
sem einen Empfang zu berei<br />
ten. wenn er mit Brünnhilde den<br />
Rhein heraufgefahren kommt.
Mu^ aktuell<br />
Die Musik dieser Szene läßt bei<br />
aller Begeisterung schon die<br />
heraufziehende Götterdämme<br />
rung ahnen. <strong>Der</strong> Auftritt für den<br />
Chor ist mit Sicherheit der<br />
schwierigste des Abends. Die<br />
recht exponierte Intonation und<br />
die häufigen Synkopen erfor<br />
dern auch bei Berufschören<br />
stets höchste Konzentration.<br />
Erst danach entstand das -<br />
in der Handlung davorliegende<br />
Musikdrama „Die Walküre".<br />
Zwei Solisten singen das Duett<br />
zwischen Siegmund und Sieg<br />
linde. Beide sind einander<br />
fremd und begegnen sich im<br />
Hause Hundings, dem Manne<br />
Sieglindes. Sie fühlen sich zuein<br />
ander hingezogen und als es<br />
Siegmund gelingt das Schwert<br />
aus der Esche zu ziehen, das<br />
dort mit einer Verheißung ver<br />
bunden, seit langer Zeit steckt,<br />
erkennt Sieglinde in Siegmund<br />
ihren Bruder, mit dem sie später<br />
den Siegfried zeugt. Über dieses<br />
Duett des 1870 uraufgeführten<br />
Dramas schrieb Camille Saint-<br />
Saens 1876: „Kein Duett kann in<br />
theatralischer Hinsicht solchen<br />
Zauber entfalten, wie dieser<br />
Monolog." - „Hätte Wagner nur<br />
diese Szene geschrieben, sie<br />
würde genügen, uns zu über<br />
führen, daß sein Gedanken<br />
traum kein leerer Wahnl"<br />
Nicht nach, sondern während<br />
und zwischen der Ringkomposi<br />
tion entstand Wagners einzige<br />
179<br />
komische Oper „Die Meistersin<br />
ger von Nürnberg". Sie ent<br />
stand zwischen dem 16.7.1845<br />
und dem 24.10.1867. Aus die<br />
sem Werk gelangt das be<br />
rühmte „Preislied" des Walther<br />
von Stolzing „Morgendlich<br />
leuchtend" und die Zunftchöre<br />
- beides aus der sogenannten<br />
„Festwiese" des 3. Aktes zur<br />
Aufführung. Im Rahmen der<br />
Wagner-Musik mutet die leben<br />
dige Musik der Meistersinger<br />
geradezu erleichternd und fröh<br />
lich an. Mit der Ouvertüre dieser<br />
Oper beginnt unser diesjähriges<br />
Konzert.<br />
Ich hoffe, durch diese Erläu<br />
terungen das Programm und<br />
seine Inhalte etwas transparen<br />
ter gemacht zu haben und viel<br />
leicht hier und da etwas von<br />
dem persönlichen Interesse an<br />
dieser Literatur erweckt zu<br />
haben, dessen sie sicherlich<br />
wert ist und ohne welches ein<br />
Konzert, das ausschließlich aus<br />
den Werken eines einzelnen<br />
Komponisten besteht, für den<br />
einzelnen Sänger zum Erlebnis<br />
werden kann - für ihn, wie für<br />
das Publikum, denn wie sagte<br />
Richard Wagner nach der Urauf<br />
führung seines „Ringes" zum<br />
Publikum: „Sie haben jetzt ge<br />
sehen, was wir können: nun ist<br />
es an Ihnen, zu wollen. Und<br />
wenn Sie wollen, so haben wir<br />
eine Kunst."<br />
Henning Jäger<br />
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Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Geschichte und Geschicht'chen<br />
Im Rahmen einer kleinen<br />
Deutschstunde.<br />
mit Dallas- (Fortsetzungs-)<br />
Effekten<br />
Wenn es zutrifft, daß die<br />
Sprache ein Spiegel ihrer Zeit<br />
ist, zeigt sich diese gegenwärtig<br />
ais unentschiossen, unmänn<br />
lich ja sogar schlappschwänzig.<br />
Ich meine damit die vöiiig un<br />
verbindliche Art, Meinungen<br />
und Ansichten kundzutun. Im<br />
mer wieder hört man beispiels<br />
weise: „Ich würde vorschlagen",<br />
oder: „Ich möchte sagen wollen<br />
(dürfen)", und ähnliche rück<br />
gratlose Formeln. Wo denn -<br />
zum Teufel - sind die Männer<br />
geblieben, die sagen, meinen,<br />
vorschlagen und entscheiden?<br />
Immer scheint ein scheuer Blick<br />
in die Gesprächsrunde zu<br />
schweifen, die Bereitschaft<br />
signalisierend. Jederzeit das<br />
soeben zaghaft vorgeschlage<br />
ne mit dem Ausdruck tiefsten<br />
Bedauerns zurückzunehmen,<br />
pie Spruchweisheit: „Ein Mann<br />
ein Wort!" ist offenbar völlig in<br />
Vergessenheit geraten. Wenn<br />
Martin Luther heute lebte, wie<br />
würde sein mannhaftes Auftre<br />
ten 1521 auf dem Reichstag zu<br />
Worms und sein Ausspruch:<br />
„Hier stehe ich. Ich kann nicht<br />
anders. Gott helfe mir, Amen!"<br />
wohl lauten, etwa so?: „Hier<br />
würde ich stehen wollen. Ich<br />
könnte notfalls auch anders.<br />
Gott, falls es einen gibt, was<br />
Gott geben möchte, möge mir<br />
helfen, wenn es einvernehmlich<br />
gestattet würde!" Da möchte<br />
ich Hedwig Couths-Mahler eine<br />
ernste Mahnung sagen lassen:<br />
„Haltet ein, o Ihr Deutschen, auf<br />
dem Wege, welch' letzteren Ihr<br />
beschritten!"<br />
Es kann natürlich nicht in<br />
meiner Absicht liegen, ein Lehr<br />
buch über Wortbildung, Verän<br />
derungen der Wortformen und<br />
die beste Verwendung der Wör<br />
ter in einem Satz herauszuge<br />
ben. Das würde ein dickbändiges<br />
Werk, das wegen Über<br />
schreiten der für den Burgbo<br />
ten veranschlagten Mittel im<br />
Vereinsrahmen nicht verkraftet<br />
werden könnte. Ich schreibe da<br />
her ohne besonderes System<br />
und so, wie es mir gerade in den<br />
Sinn kommt. Auch spare ich all<br />
das aus, was uns in der Schule<br />
als Rüstzeug für später, als<br />
Grundlage der Rechtschrei<br />
bung und der Sprachlehre ein<br />
gebleut wurde.<br />
Während meiner aktiven<br />
Dienstzeit hatte ich ständig<br />
Lehrlinge aber auch Anwärter<br />
des gehobenen Dienstes auszu<br />
bilden. Im besonderen ein<br />
„Azubi" pflegte Umlaufverfü<br />
gungen und Anfragen zu Ver<br />
waltungsakten von besonderer<br />
Wichtigkeit hochzustilisieren.<br />
statt<br />
ändern<br />
anzuzeigen<br />
anzuwenden<br />
zu fragen<br />
zu erinnern<br />
vorzu<br />
schlagen<br />
zu schützen<br />
statt<br />
Rücksicht<br />
wollte er<br />
Abhilfe schaffen<br />
Anzeige<br />
erstatten<br />
zur Anwendung<br />
bringen<br />
sich die Frage<br />
erlauben<br />
in Erinnerung<br />
bringen<br />
in Vorschlag<br />
bringen<br />
Schutz angedeihen<br />
lassen<br />
kam es zur<br />
Rücksichtnahme<br />
Kenntnis<br />
Gebrauch<br />
Bericht<br />
Kenntnisnahme<br />
Benutzung<br />
Stellungnahme<br />
Dies sind nur einige Beispiele.<br />
Aber Sie können mir glauben,<br />
daß ich schließlich doch sehr<br />
froh über die termingerechte<br />
Versetzung dieses Beamtenan<br />
wärters war, denn nun hatte ich<br />
wieder mehr Zeit und Freiheit<br />
für eigenes Handein und Wir<br />
ken.<br />
Ich widerrate, Hauptwörter<br />
zu überfordern und Wortbiöcke<br />
zu bilden. Ableitungssilben, die<br />
eine Koppelung geradezu er<br />
leichtern, sollten vermieden<br />
werden (-nähme,-ung). Sagen<br />
Sie also nicht Rücksichtnahme,<br />
Fühlungsnahme und Inbe<br />
triebsnahme sondern einfach<br />
Rücksicht, Fühlung und Benut<br />
zung. Doch besser noch als Be<br />
nutzung wäre z. B. der Ge<br />
brauch; und statt Anweisung,<br />
Fühlung und Stellung nehme<br />
man Befehl, Kontakt und Po<br />
sten. Dies alles erzähle ich Ihnen<br />
eigentlich nur, weil ich in Nr. 1<br />
des neugestalteten <strong>Burgbote</strong>n<br />
eine läßliche Sprachsünde ent<br />
deckte, für die es noch im Dies<br />
seits eine vollkommene Absolu<br />
tion geben wird. <strong>Der</strong> Verfasser
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
dieses Extraktes ist der mit Ab<br />
stand beste, einfallsreichste<br />
Sprecher des Vereins, dessen<br />
allwöchentliche Ankündigun<br />
gen, Schnurren und Maßrege<br />
lungen von den Sängern gera<br />
dezu mit Spannung erwartet<br />
werden. Doch hüte ich mich, ei<br />
nen Namen zu nennen. Viel<br />
leicht kommen Sie auch so<br />
d'rauf. Da heißt es in dem Lei<br />
tartikel u, a,: „Auch für die Ein<br />
reichung allgemein interessie<br />
render Artikel sind wir<br />
dankbar." Nach den zuvor gege<br />
benen zahlreichen Beispielen<br />
sind Sie jetzt zweifellos befä<br />
higt, den beanstandeten Satz<br />
gefälliger zu formulieren. Sollte<br />
diese Jedoch mißlingen, vermu<br />
te ich, daß Ihre Schulausbildung<br />
zwar kostenios, dafür aber lei<br />
der umsonst war.<br />
Unlängst fand ich im Archiv<br />
eine Kritik, die ich Ihnen wegen<br />
gleich zweier Mängel nicht vor<br />
enthalten möchte. Da heißt es:<br />
„Das Konzert des KMGV kann<br />
mit Fug und Recht als ein geiungenes<br />
bezeichnet werden."<br />
Einmal wird hier eine veraltete<br />
Redeform benutzt und zum<br />
zweiten dürfen die dem Haupt<br />
wort nachgesetzten Eigen<br />
schaftswörter nicht gebeugt<br />
werden. Aber -, Kritik ist billig<br />
und auch ich verstoße ständig<br />
gegen geltende Regeln.<br />
Sollte sich der KMGV In sei<br />
nem Mltgllederstamm einmal<br />
verjüngen, werden wir uns viel<br />
leicht noch mit den zum Teil<br />
„irren Sprechblasen" mancher<br />
Jugendlicher zu beschäftigen<br />
haben. Stellen Sie sich vor,<br />
„Schneewittchen" wäre in den<br />
siebziger Jahren geschrieben.<br />
wären die Hauptfiguren zum ei<br />
nen ein „steiler Zahn" und zum<br />
anderen ein „cooler Typ"; und<br />
die Erzählung wäre gespickt<br />
mit Begriffen wie „astrein,<br />
Zucker, tierisch, Klasse, Spitze,<br />
Glotze, ausklinken, ausflippen,<br />
null Bock haben, auf was ste<br />
hen, auf den Geist gehen". Si<br />
cherlich wäre es „logo", daß<br />
man dieses kaum „im Kopf aus<br />
halten könnte". Doch hat die Er<br />
fahrung gelehrt, daß diese<br />
Sprachunsitten sich schnell und<br />
zwar zumeist dann abbauen,<br />
wenn die „Maloche" beginnt<br />
Gefährlicher erscheint da die<br />
Sprache der Technik. Unterhal<br />
tungselektronik, Fotografie,<br />
Computer, Programmsteue<br />
rung und Motorisierung bedie<br />
nen sich ausschließlich der eng<br />
lischen Sprache und Kennzeich<br />
nung. Auch die deutschen Her<br />
steller bemühen sich nicht, für<br />
die 150 Millionen Menschen, die<br />
deutsch sprechen und verste<br />
hen, verständliche Bedienungs<br />
zeichen anzubieten. Auf diesem<br />
großen Markt, haben wir uns<br />
sprachlich von der Weltöffent<br />
lichkeit verabschiedet. Da hätte<br />
der zu träge und zu anspruchs<br />
lose Verbraucher ruhig einmal<br />
Forderungen erheben müssen.<br />
Jede Mahnung, das sprachliche<br />
Erbe unserer Väter zu erwer<br />
ben, zu pflegen und zu gebrau<br />
chen scheint da vergeblich. Ich<br />
habe meine berechtigten Zwei<br />
fel, ob es unseren Schriftstel<br />
lern wie z. B. Adalbert Stifter,<br />
Theodor Storm, Gustav Frey<br />
tag und Conrad Ferdinand<br />
Meyer oder unseren Klassikern<br />
jemals noch gelingt, ihrem<br />
Schicksal, gehobene Staubträ<br />
ger In den Bücherwänden deut<br />
scher Wohnstuben geworden<br />
zu sein, zu entfleuchen. Bei aller<br />
Nostalgie und allem guten Wil<br />
len der heutigen Generation<br />
steht der Sinn der meisten Bür<br />
ger nicht nach Sprachvollen<br />
dung und Lesebereltschaft,<br />
sondern nach In Sesseln zu ge<br />
nießender „Actlon". Da leisten<br />
die sogenannten „Blldzeltungen"<br />
mit großen Überschriften,<br />
viel Bildern und wenig echten<br />
Informationen, und neuerliche<br />
Versuche, die Zahl der Program<br />
me im Fernsehen extrem zu<br />
mehren, schlechte Dienste. Das<br />
gute Buch und das Gespräch In<br />
der Familie werden da mit<br />
Sicherheit zu kurz kommen. Das<br />
ist ein böses und unbefriedi<br />
gendes Kapitel der Sprachent<br />
wicklung.<br />
„Alle Jahre wieder kommt<br />
das Chrlstuskindl" Und Injedem<br />
Jahr erfreuen wir Sänger viele<br />
Zuhörer mit alten vertauten<br />
Weihnachtsklängen. <strong>Der</strong> Höhe<br />
punkt einer jeden Feierstunde<br />
ist für mich immer wieder das<br />
Anstimmen der „Weihnachts<br />
glocken" (<strong>Der</strong> schönste Klang)<br />
mit dem Text von Schulte von<br />
Brühl und der Musik unseres<br />
ehemaligen Dirigenten Josef<br />
Schwartz. Diese Chorwerk er<br />
greift mich oft so stark, daß ich<br />
vor innerer Rührung nicht wei<br />
tersingen kann.<br />
<strong>Der</strong> mehrere hundert Jahre<br />
alte Text Ist vor seiner Verto<br />
nung in's Hochdeutsche über<br />
tragen worden. Offensichtlich<br />
hatte sich in den früheren Jah<br />
ren noch niemand über eine<br />
nicht unerhebliche sprachliche<br />
Unebenheit ernstlich Gedanken<br />
gemacht. Aus dem kölnischen<br />
Dialekt kennen wir alle die fol<br />
gende oder eine ähnliche Rede<br />
wendung: „Ich bin älder als<br />
wie's do." Hört man solches,<br />
wird verständnisinnig ge<br />
schmunzelt, denn ein jeder<br />
weiß, daß diese Redewendung<br />
falsch ist; aber es ist die Heimat<br />
sprache.
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Doch bevor ich weitererzähle,<br />
bitte ich, mir einen Kalauer zu<br />
gestatten. <strong>Der</strong> große Saal unse<br />
res Vereinshauses war schon<br />
oft voller und schon leerer ge<br />
wesen. Aber so voller Lehrer<br />
wie in der Generalprobe zu dem<br />
Weihnachtskonzert 1977 hatte<br />
ich ihn noch nie gesehen. Da<br />
unser damaliger Chorleiter Pro<br />
fessor Hermann-Josef Rübben<br />
eine Ausbildung als Lehrer ge<br />
nossen hatte, näherte ich mich<br />
ihm in der Erwartung; „Hier vollend<br />
ich's - Die Gelegenheit ist<br />
günstig." (Wilhelm Teil - vierter<br />
Aufzug/dritte Szene) nach dem<br />
Ende der Probe wohlwollendes<br />
Gehör zu finden. Ich erläuterte,<br />
daß wir nun schon viele Jahr<br />
zehnte lang einen grammatika<br />
lisch falschen Text sängen und<br />
sprach ihm den Wortlaut der er<br />
sten Strophe vor:<br />
„Von all' den tausend Klängen<br />
hat keine solche Macht,<br />
als wie der Klang der Glocke<br />
In hell'ger Nacht, In heil'ger<br />
Nacht" etc.<br />
Ich schlug vor, den Text wie folgt<br />
geringfügig abzuändern in:<br />
„hat keiner solche Macht,<br />
wie dieser Klang der Glocke"<br />
Prof, Rübben schaute mich<br />
wie verstört an, etwa so, als sei<br />
ihm ein geradezu unsittliches<br />
Angebot unterbreitet worden.<br />
Eine Antwort habe ich damals<br />
nicht erhalten. Betreten und<br />
unbefriedigt verließ ich damals<br />
den Schauplatz dieser etwas<br />
einseitigen Zwiesprache. Ich<br />
wette, daß wir auch in aller Zu<br />
kunft den fehlerhaften Textsin<br />
gen. Wer hält dagegen?<br />
Ich beschließe diesen Beitrag<br />
zum <strong>Burgbote</strong>n in der Hoff<br />
August Simons<br />
AsphaH'und<br />
StraßenbaugeseUschaft<br />
nung, daß „Wer vieles bringt,<br />
wird manchem etwas bringen"<br />
(Goethe, Faust). Über die deut<br />
sche Sprache gäbe es ganz all<br />
gemein und im besonderen<br />
noch eine Menge zu sagen.<br />
Doch „in der Beschränkung<br />
(bitte nicht Beschränktheit)<br />
zeigt sich erst der Meister.<br />
(Schon wieder Goethe) Ich wün<br />
sche mir kein Aufrechnen mit<br />
Fehlern, die ich „Hier und Heute"<br />
aber auch in der Vergangenheit<br />
produzierte und hoffe nur, daß<br />
allen Schreibbeflissenen nie die<br />
Themen ausgehen. Mit der<br />
Empfehlung frei nach Theodor<br />
Heuß: „Nun schreibt<br />
mal<br />
schön!" möchte ich meinen wol<br />
len, die Sammlung sei gelegent<br />
lich doch fortzusetzen. Oder<br />
hätte ich nicht klar und einfach<br />
sagen müssen: „Die Sammlung<br />
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Titelbild:<br />
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Verkehrsamt der Stadt Köln<br />
Sehr verehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser<br />
mit diesem <strong>Burgbote</strong>n schließt<br />
der erste <strong>Jahrgang</strong> im neuen<br />
Gewand, unter neuer Schriftieitung<br />
und im Zweimonatstur<br />
nus ab. Mein Dank gilt heute al<br />
len, die mit ihren Beiträgen un<br />
seren Lesern interessantes und<br />
Amüsantes geboten haben,<br />
insbesondere aber „Chefredak<br />
teur" Woifgang Seui. Nicht ver<br />
gessen sei auch die Fa. Ritter<br />
bach, die für den Druck und die<br />
pünktliche Auslieferung unse<br />
rer Vereinszeitschrift verant<br />
wortlich zeichnet, ich glaube,<br />
unsere Leser werden so wie ich<br />
erfreut über Aktualität und<br />
Ausgestaltung sein. Obwohl ich<br />
schon zu Anfang dazu aufgefor<br />
dert habe, uns mit Leserbriefen<br />
Anregungen und auch Pü^itik zu<br />
kommen zu lassen, war die<br />
Ausbeute bisher sehr spärlich.<br />
Natürlich kann man das als Zu<br />
stimmung werten, aber so ein<br />
fach wollen wir es uns doch<br />
nicht machen. Schreiben Sie<br />
uns bitte doch einmal, was wir<br />
nach ihrer Meinung noch besser<br />
machen können. Natürlich neh<br />
men wir auch Lob entgegen. -<br />
Soweit der <strong>Burgbote</strong>.<br />
Unsere Aktivitäten anläßlich<br />
des Wagner-Jahres fanden in<br />
dem Gemeinschaftskonzert<br />
mit dem Ford-Sinfonieorche<br />
ster am 5. November in der<br />
Messehalle Vlii ihren Höhe<br />
punkt. Wir haben dabei erneut<br />
erfahren, daß dieser Saal für ei<br />
ne Musikveranstaitung aiienfaiis<br />
eine Notlösung ist. Hier<br />
fehlt sowohl der äußere Rah<br />
men als auch die Akustik und<br />
die Bühne ist, da sie nur in die<br />
Breite ausgedehnt werden<br />
kann, für die Mitwirkenden ein<br />
Riesenprobiem, das nur von ei<br />
nem so erfahrenen Operndiri<br />
genten, wie Bernhard Lang in<br />
den Griff zu bekommen war.<br />
Nun, unsere Zuhörer waren<br />
dennoch begeistert und unser<br />
prominenter Gast, Herr Ober<br />
stadtdirektor Rossa, der sich<br />
bekanntlich selbst aktiv musi<br />
kalisch betätigt, hat mich aus<br />
drücklich ermächtigt, unseren<br />
Sängern sein Kompliment zu<br />
diesem gewaltigen Musikerleb<br />
nis auszusprechen. Zur Beruhi<br />
gung unseres Publikums kann<br />
ich versprechen, daß wir das<br />
nächste Mai wieder im Gürze<br />
nich konzertieren. <strong>Der</strong> große<br />
„Apparat" erforderte aber ei<br />
nen entsprechenden Saal, und<br />
es waren immerhin annähernd<br />
3000 Zuhörer erschienen. Wenn<br />
man den Prognosen trauen<br />
darf, dann wird der neue Kon<br />
zertsaal im Museum Ludwig für<br />
uns eine ideale Musizierstätte<br />
sein, vorausgesetzt, wir können<br />
die Miete bezahlen.<br />
Am 13. November schließlich<br />
hatte „Bernhard Lang's Kuitursafari",<br />
wie anläßlich unseres<br />
140-Jährigen Jubiläums ange<br />
kündigt, vom KMGV gefördert<br />
und auch von Ford unterstützt.
Theoretische Wir. jngskun/e des hydropneumatischen Systems „Das denkende tahiwerk".<br />
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in der Aula der Musikhochschu<br />
le Premiere. Ca. 600 Zuhörer<br />
hatten einen interessanten,<br />
vergnügten und genußreichen<br />
Nachmittag. Wie aile diese Ei<br />
genschaften innerhalb einer<br />
musikalischen Veranstaltung<br />
zu vereinigen sind, können Sie<br />
erfahren, wenn Sie am 11. De<br />
zember selbst zur Musikhoch<br />
schule kommen (16.30 Uhr).<br />
Dann wird auch derKMGV aktiv<br />
in das Geschehen eingreifen.<br />
Hier ist auch ein Dank an die<br />
Musikhochschule und ihren Di<br />
rektor, Herrn Prof. Dr. Ffanz<br />
Müller-Heuser, zu richten, der<br />
sozusagen als Mitveranstalter<br />
den Saal zur Verfügung gesteilt<br />
hat. Mit einer solchen Koopera<br />
tion soll letztlich bewiesen wer<br />
den, daß auch ohne das ständi<br />
ge Schreien nach öffentlichen<br />
Mitteln „Kultur" gemacht wer<br />
den kann. Es kommt nur darauf<br />
an, einen genügend großen Zu<br />
hörerkreis für diese Art von<br />
„Konzertshow" zu erwärmen.<br />
Nun sind wir schon häufig da<br />
nach gefragt worden, ob in die<br />
sem Jahr kein Weihnachtskon<br />
zert zugunsten des Altenhilfswerks<br />
der Kölnischen Rund<br />
schau im Gürzenich stattfindet.<br />
Unsere mannigfachen und<br />
schwierigen Konzertaufgaben<br />
(ich erinnere an Ottobeuren) ha<br />
ben uns daran gehindert, ein<br />
zumindest weitgehend neues<br />
Programm für diesen Zweck zu<br />
erarbeiten. Und wieder dassel<br />
be wollten wir unseren Stamm<br />
hörern nicht zumuten. Deshalb<br />
haben wir diesmal die Pfarrkir<br />
che St. Joseph in Köln-Roden<br />
kirchen, in der unser aktiver<br />
Sänger Herr Pastor Krusenotto<br />
als Seelsorger wirkt, als Auffüh<br />
rungsort für eine „Geistliche<br />
Musik zur Weihnachtszeit" aus<br />
gewählt. Auch diesmal soll der<br />
Reinerlös der bescheidenen Ein<br />
trittspreise dem Altenhilfswerk<br />
zugutekommen. Wenn Sie sich<br />
also musikalisch auf das Fest<br />
vom KMGV einstimmen lassen<br />
wollen, dann kommen Sie doch<br />
am Donnerstag, dem 15. De<br />
zember um 19.30 Uhr nach Ro<br />
denkirchen.<br />
Heute schließe ich mit einem<br />
besonders herzlichen Dank an<br />
unsere Sänger und unseren Di<br />
rigenten Bernhard Lang ab, die<br />
durch ihren großen Probenfleiß,<br />
Begeisterung und Liebe zum<br />
Chorgesang auch das verflosse<br />
ne Jahr wieder zu einem für uns<br />
musikalisch erfolgreichen ge<br />
macht haben. Im nächsten Jahr<br />
steht dann unsere Konzertreise<br />
nach Kanada an, die wir hof<br />
fentlich wieder mit einem gut<br />
singfähigen Chor bestreiten<br />
werden - und die für alle Tfeilnehmer<br />
in jeder Hinsicht zu ei<br />
nem besonderen Erlebnis zu<br />
werden verspricht. Kommen<br />
Sie bitte regelmäßig zu unseren<br />
Proben, damit wir unser Pro<br />
gramm so erarbeiten können,<br />
daß wir es auswendig beherr<br />
schen.<br />
Unseren Cäcilianern, denen<br />
anstrengende Wochen und Mo<br />
nate bevorstehen, wünsche ich<br />
von Herzen viel Ffeude und Er<br />
folg. Bei den verständnisvollen<br />
Pfauen der Beteiligten bedanke<br />
ich mich jetzt schon.<br />
<strong>Der</strong> ganzen KMGV-Fämilie<br />
und allen Lesern aber wünsche<br />
ich ein besinnliches und geseg<br />
netes Weihnachtsfest sowie ein<br />
friedvolles und erfolgreiches<br />
Neues Jahr.<br />
Mit herzlichen Grüßen ver<br />
bleibe ich<br />
Ihr Horst Massau
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des KMGV<br />
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„Olympisch Für"<br />
am Donnerstag, 1.12. - 8.12. - 22.12.<strong>1983</strong> und<br />
5.1. - 12.1. - 19.1. - 26.1.1984, jeweils von<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
am Donnerstag, 1.12. - 8.12, - 22.12, - 29,12.<strong>1983</strong> und<br />
5.1. - 12.1. - 19.1. - 26.1.1984, jeweils von<br />
21.00 bis 22.00 Uhr<br />
(Cäcilianer bitte zusätziich die gesondert erscheinenden<br />
Probepläne beachten!)<br />
am Freitag, 2. Dezember <strong>1983</strong>, um 19.30 Uhr im Großen Saal<br />
der Wolkenburg: Angehörige unserer Sänger und Förder<br />
mitglieder sind ebenfalls herzlich eingeiaden<br />
am Fteitag, 9. Dezember <strong>1983</strong>, um 19.45 Uhr,<br />
Großer Sartori-Saal, Eingang Ftiesenstraße;<br />
Kleidung: blauer Anzug<br />
am Sonntag, 11. Dezember <strong>1983</strong>, um 16.30 Uhr, in der<br />
Aula der Staat!, Flochschule für Musik, Dagobertstr. 38,<br />
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aktive Mitwirkung des KMGV, Verständigungsprobe<br />
15.30 Uhr: Kleidung: blauer Anzug<br />
am Donnerstag, 15. Dezember <strong>1983</strong>, um 19.30 Uhr,<br />
in der Pfarrkirche St. Josef, Köin-Rodenkirchen, Weißer Str.<br />
<strong>Der</strong> Reinerlös geht an das Altenhilfswerk der<br />
Kölnischen Rundschau<br />
am Samstag, 7. Januar 1984, um 20.00 Uhr,<br />
im Kristailsaal der Messe: Karten zu DM 10,- sind auf der<br />
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am Fteitag, 20. Januar 1984, im Gürzenich<br />
am Samstag, 21. Januar 1984, um 17.00 Uhr<br />
im Großen Saal der Wolkenburg, Einlaß 16.00 Uhr:<br />
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Geburtstage im<br />
Dezember <strong>1983</strong><br />
10.12.<strong>1983</strong> 81 Jahre<br />
Karl Schink<br />
Röt±gensweg 28<br />
5000 Köln 91<br />
Fördermitglied<br />
11.12.<strong>1983</strong> 81 Jahre<br />
Paul Laub<br />
Zülpicher Str. 314<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitgiied<br />
14.12.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Kurt Müller<br />
Kirchweg 75<br />
5000 Köin 40<br />
aktives Mitglied<br />
14.12.<strong>1983</strong> 80 Jahre<br />
Kurt Welter<br />
Carl-Leverkus-Str. 38<br />
5090 Leverkusen-Wiesdorf<br />
Fördermitglied<br />
15.12.<strong>1983</strong> 87 Jahre<br />
Betty Schmitz-Sesterhenn<br />
Alteburger Str. 42<br />
5000 Köln 1<br />
Witwenmitglied<br />
23.12.<strong>1983</strong> 89 Jahre<br />
Käthe Mundorf<br />
Aifred-Nobel-Str. 13<br />
5000 Köln 90<br />
Witwenmitglied<br />
25.12.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Julius Herwegh<br />
Albert-Kindle-Str. 17<br />
5000 Köln 40<br />
Fördermitglied<br />
26.12.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Hans Werner Walther<br />
Bachstelzenweg 44<br />
5000 Köln 30<br />
aktives Mitglied<br />
26.12.<strong>1983</strong> 87 Jahre<br />
Richard Harkämper<br />
Kölnstr. 74/84<br />
Seniorenwohnheim GmbH<br />
5040 Brühl<br />
28.12.<strong>1983</strong> 65 Jahre<br />
Prof. Dr. Hans-G. Goslar<br />
Johannes-Kirschbaum-Str. 8<br />
4005 Meerbusch 1<br />
Fördermitglied<br />
30.12.<strong>1983</strong> 50 Jahre<br />
Dr. Gerhard Herbst<br />
c/o Stadtsparkasse Köln<br />
Habsburger Ring 2-12<br />
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Kuratoriumsmitglied<br />
Geburtstage im Januar 1984<br />
I.1.1984 55 Jahre<br />
Albert Krautz<br />
Richard-Wagner-Str. 14<br />
5000 Köln 40<br />
aktives Mitglied<br />
II.1.1984 55 Jahre<br />
Dr. Paul-Robert Wagner<br />
c/o Gerling-Konzern<br />
Gereonshof<br />
5000 Köln 1<br />
Kuratoriumsmitglied<br />
15.1.1984 81 Jahre<br />
Wilhelm Ritterbach<br />
Schuistr. 4<br />
5000 Köln 40<br />
19.1.1984 90 Jahre<br />
Hans Gammersbach<br />
Schumannstr. 90<br />
4000 Düsseldorf 1<br />
Fördermitglied<br />
23.1.1984 55 Jahre<br />
Helmut Villers<br />
Gotenring 50<br />
5000 Köln 21<br />
aktives Mitglied<br />
31.1.1984 82 Jahre<br />
Josef Kleefuß<br />
Neumarkt 31<br />
5000 Köln 1<br />
Fördermitglied<br />
15.12.<strong>1983</strong> 55 Jahre<br />
Dr. John Werner Madaus<br />
Hans Driesch-Str. 8<br />
5000 Köln 41<br />
Fördermitglied<br />
15.12.<strong>1983</strong> 75 Jahre<br />
Hennann-Josef Becker<br />
Unkeler Str. 13<br />
5000 Köln 41<br />
aktives Mitglied<br />
17.12.<strong>1983</strong> 70 Jahre<br />
Johannes Sauer<br />
Walter-Felix-Str. 16<br />
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Fördermitglied<br />
Herm.-Josef Becker t Hans Wirtz<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />
Hans Wirtz<br />
geb. 11.10.1903<br />
gest. 26.10.<strong>1983</strong><br />
aktives Mitglied seit 1949<br />
Werner Haas<br />
Fördermitglied seit 1975<br />
Heinrich Kuttenkeuler<br />
Fördermitglied seit<br />
September 1954<br />
Arthur Wortmann<br />
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Mittwoch, 9. November <strong>1983</strong><br />
Kölner Männer-Gesang-Verein und Ford-Sinfonie-Orchester<br />
Die volle Breite der Bühne in<br />
Messehalle 8 nahmen Bernhard<br />
Längs musizierende Hundert<br />
schaften ein. <strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
bot zusam<br />
men mit dem Ford-Sinfonie-Or<br />
chester einen Beitrag zum „Wag<br />
nerjahr", wobei das Programm<br />
mit Szenen aus fünf Opern<br />
ihnen schwierige Aufgaben stell<br />
te. Ihr großes Publikum begei<br />
sterten die auftrittserfahrenen<br />
Sänger ebenso wie die gut trai<br />
nierten Instrumentalisten, ob<br />
wohl angesichts der Massen eine<br />
Klangbalance schwierig blieb.<br />
Auch daß nur im Einzelfall die<br />
Rechte rätselte, was die Linke<br />
tat, bewies achtbare Sattelfestig<br />
keit der Feierabendmusiker.<br />
Da war manche gute Orche<br />
stereinleitung zu hören, macht-<br />
Achtbar<br />
volle Steigerungen, präzises<br />
Schlagwerk. In der „Götterdäm<br />
merung" konnten die Violinen<br />
saubere hohe Lagen vorführen,<br />
besonders einmütig phrasierten<br />
die Gellisten das Nachspiel zu<br />
Wolframs „Lied an den Abend<br />
stern" (Peter Weber), während<br />
etwa die Holzbläser zum „Gebet<br />
der Elisabeth" je eigene Auffas<br />
sungen vertraten.<br />
Mechthild Gessendorf gefiel<br />
vor allem als Sieglinde im Duett<br />
mit Siegmund (Werner Bren<br />
ner); im ersten „Walküre"-Akt<br />
machte sie das Sich-Erinnern<br />
aufwühlend hörbar. *Alfred<br />
Kainz stattete Hagen und König<br />
Heinrich mit imponierend vol<br />
lem Ton aus. Auf wenig Probe<br />
zeit ließ allerdings das unbegleitete<br />
Soloquintett aus „Lohengrin"<br />
schließen (nur hier war<br />
Marijke Hendriks dabei).<br />
<strong>Der</strong> Männerchor hatte vor<br />
zugsweise Mut und Entschlos<br />
senheit von „Mannen" darzu<br />
stellen, wofür ihm mehr als<br />
genug Klanggewajt eigen ist.<br />
„Heil"-Rufe und Kampfeslust im<br />
„Lohengrin" erschienen schon<br />
fast beängstigend unbeirrbar.<br />
Durchsichtiger, auch mit ein<br />
drucksvoll plötzlichem Piano,<br />
spielten sie die „Meistersinger",<br />
am beweglichsten klang ihr zu<br />
gegebener Matrosenchor aus<br />
dem „Fliegenden Holländer".<br />
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Samstag/Sonntag, 576. November <strong>1983</strong><br />
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Dienstag, 8. November <strong>1983</strong><br />
Die Stimmgewalt gezügelt<br />
^ Opernkonzert mit dem KMGV und dem Ford-Sinfonieorchester<br />
Reine Chance gab eg für die<br />
Solisten itn ersten Finale<br />
der Oper „Lohengrin"* Gegen<br />
den Chor der stimmgewaltigen<br />
„Grafen und Edlen", — den<br />
Kölner Männer-rGesang-Verein<br />
und das Ford Sinfonie-Orche<br />
ster, wirkten sie wie Statisten.<br />
Dennoch war dieses Finale<br />
eindrucksvoll, führte es doch<br />
alle Solisten zusammen, die bei<br />
der Gestaltung des großen Wagher-Konzertes<br />
des KMGV und<br />
des Ford Sinfonie-Orchesters in<br />
der Kölner Messehalle 8 mitge<br />
wirkt hatten.<br />
Ein Ensemble aus bemer<br />
kenswerten Solisten hatte man<br />
dazu eingeladen: Alfred Kainz,<br />
offensichtlich ein Naturtalent,<br />
der vor allem in der Partie des<br />
Hagen („Götterdämmerung"),<br />
mit kolossalem, finsterem Baß<br />
imponierte, den Tenor Werner<br />
Brenner, der Walters Preislied<br />
(„Meistersinger") zwar kräftig,<br />
sauber, in der sanglichen Linie<br />
aber nicht eben preisverdächtig<br />
sang, und Peter Weber, der<br />
seine klare Baritonstimme erst<br />
im „Lied an den Abendstern"<br />
(Tannhäuser) entfalten konnte.<br />
Welche Ausstrahlungskraft<br />
solche Opern-Ausschnitte<br />
selbst in oratorischer Auffüh<br />
rung haben können, das vermit<br />
telte . aber die Sopranistin<br />
Mechthild Gessendorf, die vom<br />
ersten Ton des Duetts „Winter<br />
stürme" (Walküre) an, später im<br />
Gebet der Elisabeth aus „Tann<br />
häuser", mit solcher Intensität<br />
und stimmlichen Tragfähigkeit<br />
sang, daß der festlich-konzer<br />
tante Rahmen des Konzerts<br />
bald vergessen war, weil man<br />
die leidenschaftliche Szene<br />
Siegmund/Sieglinde plastisch<br />
vor Augen hatte.<br />
Bleiben die Gastgeber dieses<br />
Konzertes, der Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein und das Ford<br />
Sinfonie-Orchester mit ihrem<br />
Dirigenten Bernhard Lang.<br />
Sollten im Orchester hier und<br />
dort kleine Unstimmigkeiten in<br />
den Bläsern aufgefallen sein<br />
(Gebet der Elisabeth), muß man<br />
bedenken, daß diese Partien<br />
geradezu solistisches Können<br />
fordern. Ansonsten hatte Lang<br />
das Orchester äußerst sorgfältig<br />
vorbereitet (Meistersinger-<br />
Ouvertüre!).<br />
Den Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein schließlich ehrt es, daß<br />
er in solch ausgewogenem Pro<br />
gramm sein Bestes — stimmge<br />
waltige Forte-Passagen — nur<br />
sehr behutsam vorführte. Groß<br />
artig war es beispielsweise, wie<br />
das Herannahen des Pilger<br />
chors aus „Tannhäuser" in ste<br />
ter, kontinuierlicher Steigerung<br />
zu einem kräftigen Fortissimo<br />
anwuchs, das doch auf seinem<br />
Höhepunkt sangliche Qualität<br />
und Wohllaut bewahrte, oder<br />
wie die Einwürfe des Mannenchors<br />
in der Hagen-Szene<br />
(„Götterdämmerung") präzise<br />
und musikalisch in die Szene<br />
integriert waren.<br />
Nach solch erfolgreichem<br />
Konzert war denn der Chor der<br />
norwegischen Matrosen aus<br />
dem „Holländer" die krönende<br />
(und erwartete) Zugabe. cor<br />
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Mittwoch / Donnerstag, 16./17. November <strong>1983</strong><br />
Watte für sensible Ohren<br />
„Kultursafari": Auftakt einer Reihe von Gesprächskonzerten<br />
VON CORNELIA ROST<br />
<strong>Der</strong> Dirigent erscheint im<br />
Freizeitdreß. Vorsorglich<br />
werden für empfindliche Ohren<br />
Wattebäusche verteilt. Auf der<br />
ersten „Kultursafari", zu der<br />
Dirigent Bernhard Lang in der<br />
Aula der Musikhochschule ein<br />
lud, ging es um „Großwild im<br />
Kulturpark": Unter den gefeier<br />
ten Komponisten ist Richard<br />
Wagner etwa ein Zehnender.<br />
Untertitel dieses Gesprächs<br />
konzertes: „Richard Wagner,<br />
der immergrüne Zankapfel mit<br />
seinen Ever- und Nevergreens".<br />
Und gezankt wurde auf dieser<br />
Safari (Text und Idee: Franz<br />
Hummel/Bernhard Lang) aus<br />
giebig: Hier sind es Vater und<br />
Sohn, die anläßlich des Tristan-<br />
Vorspiels (Städtisches Orche<br />
ster Solingen) in einen erhitz<br />
ten Streit um Qualität und<br />
Wirkung von Wagners Musik<br />
ausbrechen. <strong>Der</strong> Dirigent muß<br />
abklopfen.<br />
Dort ist es ein „Schullehrer"<br />
aus dem Publikum, den die<br />
Diskussion um Tristan-Harmonik<br />
animiert, auf die Bühne zu<br />
stürmen und dort mit pädagogi<br />
schem Eifer seine neue Erfin<br />
dung vorzustellen: Harmonie<br />
lehre und Akkordverbindungen<br />
lassen sich demnächst, von<br />
einem Computer ferngesteuert,<br />
auf der Leinwand vorführen.<br />
Daß angesichts solch theore<br />
tischer Fachsimpelei einem<br />
Trompeter aus dem Orchester<br />
der Kragen platzt, ist nur zu<br />
verständlich. Doch weit gefehlt,<br />
anzunehmen, der Vertreter<br />
einer Musikergattung, der man<br />
gemeinhin mehr Lunge als Hirn<br />
zugesteht, sträube sich gegen<br />
den intellektuellen Umgang mit<br />
Musik! Er erweist sich als<br />
Skeptiker und Denker, der en<br />
gagiert seine These von der<br />
Musikgeschichte als Spiegel ge<br />
sellschaftspolitischer Entwick<br />
lung vorträgt. Daß er dies in<br />
einem Pädagogen-Jargon tat,<br />
der nur allzu schnell dazu<br />
verleitete, seine Gedanken als<br />
hohle Theorie vom Tisch zu<br />
fegen, war allerdings schade.<br />
Dennoch verlief Bernhard<br />
Längs „Kultursafari" friedlich:<br />
führte sie doch überzeugend<br />
vor, daß Wagners „Evergreens"<br />
(Lied an den Abendstern und<br />
Fälgerchor aus „Tannhäuser"<br />
sowie das Preislied aus den<br />
„Meistersingern") in Entwurf<br />
und Wirkung gar nicht so weit<br />
entfernt sind von Schlagern der<br />
„U-Musik"; daß das „Ertrinken<br />
in Musik" (Isoldes Liebestod,<br />
Rosa Mihaylova) im Klanger<br />
lebnis durchaus Parallelen zur<br />
Musik der Gruppe „Pink Floyd"<br />
oder dem „Refrain für Orche<br />
ster" des zeitgenössischen<br />
Komponisten Henryk Mikolay<br />
Görecki erlaubt.<br />
Was allerdings der Herr aus<br />
dem Publikum, der sich so<br />
heftig dagegen wehrte, in einem<br />
Wagner-Konzert Beethovens<br />
,Achte" zu hören, auf dem<br />
Herzen hat, das mag man in der<br />
zweiten Kultursafari, am Sonn<br />
tag, 11. Dezember, wiederum in<br />
der Musikhochschule erleben.<br />
>fiö(ncrcfaDt-3imclgcr<br />
„Kultursafari" mit Richard Wagner<br />
Wo sich Wagners Werk in<br />
Evergreens und Nevergreens<br />
scheidet, vermochte letztlich<br />
auch nicht die spritzige Kultur<br />
safari mit dem Städtischen Or<br />
chester Solingen und Gesangsso<br />
listen eindeutig zu bestimmen.<br />
Dies lag — für Dirigent und Mo<br />
derator Bernhard Lang — nicht<br />
nur an des Meisters hehren<br />
Klängen, sondern an der heute<br />
noch schwierigen Trennung<br />
zwischen U- und E-Musik. So<br />
tab es beim Vergleich des bahn<br />
rechenden „Tristan" mit dem<br />
„Refrain für Orchester" (1965)<br />
von Henryk Gorecki und mit<br />
zwei Stücken der Popgruppe<br />
„Pink Floyd" eine „Beweisfüh<br />
rung" von Zusammengehörigkei<br />
ten, die kaum überzeugte.<br />
Neben diesen „Salti mortali"<br />
hinterfragte man in der Musik<br />
hochschule in lustigen, biswei<br />
len überpointierten Sketchen<br />
auch die fragwürdige Aura des<br />
Freitag, 18. November,<strong>1983</strong><br />
Bayreuther Meisters, ohne je<br />
doch die Interpretation der ein<br />
zelnen Stücke in ihrem Niveau<br />
zu beeinträchtigen. Dabei über<br />
zeugten besonders die hohen<br />
Streicher bei schwierigen Be<br />
gleitfiguren in der „Tannhäuser"-Ouvertüre<br />
sowie Rosa Mi<br />
haylova mit ihrem voluminösen<br />
und unangestrengt wirkenden<br />
Sopran In „Isoldes Liebestoci".<br />
RSt
s<br />
5«fe<br />
Die Musik heute<br />
ist ein Spiegel unserer Zeit.<br />
In Geldangelegenheiten sprechen Sie<br />
mit einem modernen Partner. ■<br />
KREISSFARKASSE KÖLN
Aus dem<br />
Gnippenleben<br />
Die Gruppe 6 in Beigien<br />
In diesem Jahr startete die<br />
Gruppe 6 ihre Gruppentour<br />
nach Brügge. Laut Gruppenbeschiuß<br />
„durften" die Damen<br />
mitfahren. Alien Unkenrufen<br />
eingefleischter „Soiisten" zum<br />
Tfotz, war auch mit den Damen<br />
der Ausflug ein höchst amüsan<br />
ter. Pünktlich um 8 Uhr morgens<br />
am 15. Oktober <strong>1983</strong> ging es<br />
mit dem Bus von der Wolken<br />
burg los. Dank zahlreicher<br />
Spender und Geburtstagskin<br />
der wurde bereits bis zur Gren<br />
ze nach Belgien Sherry. Wein<br />
und Streukuchen reichlich zu<br />
gesprochen, so daß das Stim<br />
mungshoch bis zur Ankunft in<br />
Brügge anhielt. Um die Mittags<br />
zeit rollte unser Bus in Brügge<br />
ein. Gruppenbaas Dr. Hans Attelmann<br />
und der Vize Kari-<br />
Heinz Mülier-Pering dirigierten<br />
den Bus, den Stadtplan auf dem<br />
Schoß, sicher, statt durchs süd<br />
liche, durch das nördiiche Stadt<br />
tor. So machten wir als erstes ei<br />
ne Stadtrundfahrt durch das<br />
von der Gotik und der Renais<br />
sance geprägte Städtchen und<br />
gewannen die ersten Eindrücke<br />
von einer homogen in rotem<br />
Back- und heiiem Sandstein ge<br />
fügten, bestens erhaltenen und<br />
jüngst glanzvoll restaurierten<br />
Stadtarchitektur.<br />
Das „Holiday Inn" (Hotel ge<br />
hobener Klasse, versteht sich,<br />
da Fährt mit Damen) ver<br />
schluckte unser Grüppchen so<br />
fort. Nach Besichtigung ihrer<br />
geräumigen Unterkünfte (teil<br />
weise noch fest in den<br />
Händen der Zimmermädchen)<br />
schwärmten dann die Gruppen<br />
freunde mit ihren Damen aus.<br />
um in einem der zahlreichen,<br />
gemütlichen Restaurants, Je<br />
nach Lust, reichlich oder spar<br />
sam das Mittagsmahl einzu<br />
nehmen. Anschließend wurden<br />
die ersten Besichtigungen un<br />
ternommen. Am Nachmittag<br />
erfolgte dann, unter Führung ei<br />
ner ortsansässigen, charman<br />
ten Dame namens Brigitte, ei<br />
ne sachkundige Besichtigung,<br />
die uns die Geschichte der<br />
prächtigen Patrizierhäuser, ein<br />
drucksvollen Gotteshäuser und<br />
kostbaren Kunstschätze besser<br />
verständlich machte. Mit Be<br />
wunderung stellten wir fest.<br />
Wie ein Wunder überstanden<br />
die zahlreichen Bauwerke und<br />
Denkmäler 2 Weltkriege. <strong>Der</strong><br />
Platz ist hier zu gering, um auf<br />
all die Kostbarkeiten Brügges<br />
einzugehen, seien es die herrli<br />
chen Kirchen St. Salvator, Lieb<br />
frauen mit dem einzigen außer<br />
halb Italiens vorhandenen Werk<br />
Michelangelos, der Madonna<br />
mit dem Kinde, St. Walburga<br />
oder die Heiiig-Blut-Basilika, sei<br />
es das Rathaus, das St. Jans-<br />
Hospital, dem ältesten in Euror<br />
J<br />
welchen Eifer die Bewohner von<br />
Brügge aufwendeten, um die<br />
Stadt im alten Stil zu erhalten.
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für Sie arbeiten.<br />
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anzulegen. Unser Anlageberater macht Ihnen<br />
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Aus dem<br />
Gruppenleben<br />
pa noch funktionierenden Kran<br />
kenhaus, das Gruuthusemuseum,<br />
usw. Brügge ist im wahr<br />
sten Sinne des Wortes eine Rei<br />
se wert. Gegen Abend kam<br />
dann der „große Regen", als wir<br />
im gediegen eingerichteten Säl<br />
chen des Hoteis dinierten. Das<br />
nasse und stürmische Wetter<br />
konnte uns jedoch nicht davon<br />
abhalten, anschließend erneut<br />
unter der Führung von Brigitte<br />
einen ausgedehnten Fuß<br />
marsch über den südlichen<br />
Stadtwall zu einem Lokal „Bargehuis"<br />
zu machen. Dort fand<br />
sich nach anfänglichen Schwie<br />
rigkeiten alles zusammen, um<br />
den Abend mit viel Gesang und<br />
reichlich „Flüssigem" zu been<br />
den. Unser Präsident Horst<br />
Massau und Sangesfreund Her<br />
mann Hackstein waren mit ih<br />
ren herrlichen Stimmen dabei,<br />
als wir dem Geburtstagskind<br />
der Gruppe, Dr. Helmut Grave,<br />
das verdiente Ständchen brach<br />
ten. Und Christian Brühl konnte<br />
sogar eine belgische Gesangs<br />
studentin animieren, auch et<br />
was vorzutragen.<br />
Ein ungeplanter Höhepunkt<br />
fand anschließend noch zu spä<br />
ter Stunde in der Lobby des Ho<br />
tels statt. Dort stießen wir auf<br />
einen Maastrichter Club, der in<br />
Brügge sein 40-Jähriges Beste<br />
hen feierte. <strong>Der</strong> Club-Präsident<br />
brachte mit der Mundharmoni<br />
ka seinen Verein und uns zum<br />
Singen und in Stimmung. Unse<br />
re Mitwirkung erschien so er<br />
folgreich, daß Zillchentenor Willi<br />
Schmidt spontan den Vereins<br />
orden überreicht bekam. Dank<br />
großzügiger Spender floß aus<br />
der Hotelbar reichlich eiskalter<br />
Genever, Bier und Wein. Ein<br />
stimmig wurde dabei Betty<br />
Bolz, die Schwester unseres „Bibi",<br />
zur Gruppenmarketenderin<br />
ernannt. Rasch war es 3 Uhr, als<br />
auch die Hartnäckigsten ihre<br />
Betten aufsuchten.<br />
Am Sonntagmorgen, nach ei<br />
nem opulenten Ftühstück, war<br />
Zeit für den Kirchgang in den<br />
Salvatordom, die Liebfrauen<br />
kirche oder die Beginenkirche.<br />
Gegen 11 Uhr brachte uns der<br />
Bus dann ins mondäne Nord<br />
seebad Knokke. Zur Beruhi<br />
gung der männlichen Reiseteiinehmer<br />
hielt unsere Damen der<br />
alsbald nach der Ankunft un<br />
planmäßig einsetzende Regen<br />
schauer davon ab, den teuren<br />
Schaufensterauslagen mehr als<br />
nur einen flüchtigen Blick zu<br />
schenken. Auf der Rückfahrt<br />
nach Damme, wo das gemein<br />
same Mittagessen vorbereitet<br />
war, schockierten uns Elisabeth<br />
Pium mit dem Hinweis, sie habe<br />
im Hotel ihren Personalausweis<br />
liegen lassen, und Werner Schä<br />
fer mit der Tätsache, daß er den<br />
Zimmerschlüssel habe mitge<br />
henlassen. Dank Brigitte konn<br />
te auch das geregelt werden. In<br />
Damme, einem kleinen Dörf<br />
chen bei Brügge, wo sozusagen<br />
in Jedem Haus ein Restaurant<br />
ist, war für uns im „Den Heerd"<br />
der „zaal voer banketten" reser<br />
viert. Das hervorragende und<br />
reichliche Essen, in französisch<br />
belgischer Gemütlichkeit ser<br />
viert, bot Gelegenheit zu aus<br />
giebiger Konversation. Keinerlei<br />
Hetze trübte den Genuß des<br />
vorzüglichen Mahles, von Weißund<br />
Rotwein französischer Pro<br />
venienz angereichert und von<br />
Tbrte, Speiseeis und Kaffee als<br />
Nachtisch abgerundet.<br />
Rundherum zufrieden be<br />
stiegen wir dann unseren Bus,<br />
verabschiedet von der char<br />
manten Brigitte. Gegen 19 Uhr<br />
erreichten wir wieder kölschen<br />
Boden. Ftaglos war die Reise für<br />
alle Tfeiinehmer ein nachhaltiges<br />
Erlebnis. Den Organisatoren,<br />
Baas Hans Atteimann und Vize<br />
baas Karl-Heinz Müller-Pering,<br />
unseren herzlichen Dank. Sie<br />
sollten alsbald etwas Ähnliches<br />
vorbereiten und sich durch un<br />
vermeidbare Pannen nicht ab<br />
schrecken lassen.<br />
Dr. Grave/Dr. A.<br />
Abgesang:<br />
Die Blätter fallen fahl vom<br />
Baum.<br />
Herbst sagt ade; aus ist der<br />
Ttaum.<br />
<strong>Der</strong>, dem gereicht das<br />
Büßen, Sühnen,<br />
schon „Zillchen" probt auf<br />
städt'schen Bühnen.<br />
Advent bedeutet Ttübsinn's<br />
Ende,<br />
dann folgt des Winters<br />
Sonnenwende.<br />
Als Höhepunkt ganz still und<br />
sacht,<br />
Christkindchen kommt in<br />
heii'ger Nacht.<br />
Und zwischen all dem<br />
frommen Singen,<br />
fragt mancher sich, was wird<br />
es bringen?<br />
Gesundheit, Arbeit, Glück<br />
und Ftieden,<br />
sei Euch gegönnt und auch<br />
beschieden.<br />
Alsbald Ihr steht, inmitten<br />
der Geschenke<br />
Nur Gutes wünscht<br />
Hanns-Theo Henke
I<br />
208<br />
Wir versichern<br />
Wolkenicralzer<br />
und Ozeanriesen -<br />
aber auch ihren<br />
Goldfisch und alles,<br />
was Ihnen sonst<br />
n
mit einem zeitgenössischen<br />
Komponisten<br />
<strong>Der</strong> Kölner Komponist und<br />
Schriftsteller Dr. Walter Klefisch<br />
wellte am 20. Oktober <strong>1983</strong> auf<br />
Einladung zu einem Gespräch In<br />
der Wolkenburg.<br />
Sein „musikalisches Credo"<br />
hat er Im Jahre 1979 in einem<br />
Aufsatz für „Laboe aktuell" ge<br />
schrieben:<br />
„Ein kleines Lied, wie geht's<br />
nur an, daß man so lieb es<br />
haben kann...<br />
Chorgesang Ist Gemeinschafts<br />
gesang. Wer in einem Chor<br />
singt nimmt teil an einer sinn<br />
vollen Ordnung. Auch seine<br />
Stimme ist so ein Baustein zu ei<br />
nem Gebäude, das den Namen<br />
Kunstwerk trägt. Aber das<br />
Kunstwerk - wenn es diesen<br />
Namen verdient - ist nicht nur<br />
sinnvoll, es ist auch schön oder<br />
ausdrucksvoll. Noch für unsere<br />
Klassiker - Schiller nicht ausge<br />
nommen - war es außerdem<br />
noch selbstverständlich, daß<br />
ein Kunstwerk auch zum Genuß<br />
auffordern soll. Askese ist nicht<br />
Sache der Kunst, sondern Le<br />
bensbejahung und Steigerung<br />
des Lebensgefühis. - So haben<br />
die Großen aller Zeiten die Dich<br />
tung wie die Kunst überhaupt<br />
verstanden: der aitägyptische<br />
König Echnaton mit seiner<br />
„Sonnenhymne" schon vor<br />
3400 Jahren. König Salomen<br />
mit seinem „Hohen Lied", die<br />
Schöpfer der aittestamentarischen<br />
Psalmen, Homer, Theokrit,<br />
Virgil, Ovid, der persische<br />
Dichter Hafis, der geniale Chine<br />
se Li-tai-pe und nicht zuletzt un<br />
ser großer Goethe.<br />
Auch auf dem Gebiet des<br />
Chorgesangs gibt es Jedoch<br />
zwei Kategorien: die Kunstmu<br />
sik und die Volksmusik. Zur Zeit<br />
der Renaissance und dann wie<br />
der in der Zeit der Blüte der mu<br />
sikalischen Klassik in der zwei<br />
ten Hälfte des 18. J ahrhunderts<br />
bestand keine Kluft zwischen<br />
Kunstmusik und Volksmusik,<br />
Berufsmusikern und Liebha<br />
bern. In der Chormusik der Re<br />
naissance (die in Italien schon<br />
im 14. J. beginnt) ist der cantus<br />
firmus - sogar in den Messen -<br />
oft eine Voiksmeiodie. Und nicht<br />
nur In den köstlichen Diverti<br />
menti, Serenaden und Kassa<br />
tionen der Mannheimer und<br />
Wiener Klassiker, sondern auch<br />
in ihren Sinfonien und Streich<br />
quartetten sind zahlreiche The<br />
men Voiksmeiodien und sogar<br />
ganze Sätze aus der Volksmusik<br />
bzw. volkstümlichen Tänzmusik<br />
(Ländler z.B. u.a.) enthalten, in<br />
dieser „Hoch-Zeit" der Klassiker<br />
setzten sich sogar Kaiser, Köni<br />
ge und Erzbischöfe in die Orche<br />
ster der von ihnen angestellten<br />
und bezahlten Berufsmusiker,<br />
um teilzuhaben an dem aktiven<br />
Genuß sinnvollen und ästhe<br />
tisch schönen Geschehens. -<br />
Aus diesem Grunde muß die<br />
Volksmusik und die Pflege des<br />
Volksliedes im Chor stets die<br />
Basis allen Musizierens sein<br />
und bleiben. <strong>Der</strong> heutige<br />
Mensch aber, schwer bedrängt<br />
von Maschineniärm und Ar<br />
beitsstreß, braucht noch mehr<br />
als die Menschen früherer Zei<br />
ten Entspannung, Auflocke<br />
rung, Erheiterung und Begiükkung.<br />
Diese kann er, ungetrübt<br />
und ursprünglich, am schön<br />
sten finden in der Wiedergabe<br />
echter Volkslieder, die der Ffeude<br />
am Dasein und am Gesang<br />
ihre Existenz verdanken.<br />
Aus dieser Erkenntnis her<br />
aus habe ich mein Schaffen vor<br />
allem auf die Entdeckung, Über<br />
setzung und Chorbearbeitung<br />
der internationalen Folklore<br />
ausgerichtet. Von 21 Ländern<br />
habe ich bisher Volkslieder -<br />
meist erstmalig - publiziert in<br />
Deutschland, Österreich und in<br />
der Schweiz. Meine besondere<br />
Vorliebe gilt dabei Spanien, Süd<br />
amerika und Jugoslawien. -<br />
Meine beiden komischen Opern<br />
„Napoii" (Urauff. im NDR über<br />
alle deutschen und Österreich.<br />
TV-Sender) und „Don Po" sind<br />
daher nicht nur Voiksopern,<br />
sondern auch Voiksiieder-<br />
Opern mit Voikstexten und<br />
Voikstypen (eine von mir ge<br />
schaffene Gattung). - Die heuti<br />
ge Jugend wünscht - wie alle<br />
Jugend - lebendige, lebensbe<br />
jahende und vor allem rhyth<br />
misch betonte Musik. Daher<br />
sind meine Sätze bzw. Bearbei<br />
tungen spanischer, südameri<br />
kanischer, aber auch jugoslawi<br />
scher und russischer Volkslie<br />
der sehr beliebt und erfolgreich.<br />
Den höchsten Wert aber erhält<br />
die Volksmusik - wie alle Musik<br />
und echte Kunst überhaupt -<br />
durch das Band, das die Völker<br />
durch die Musik zu gegenseiti<br />
gem Kennenlernen und der da<br />
durch sich ergebenden Fteundschaft<br />
verbindet.<br />
Dr. Walter Kiefisch, Köln"
210<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den LottO' und TotO'Annahntestellen
Rs- tevi- 'ihM.<br />
• 1 '<br />
^'Inör^ — ■* h ''4.<br />
yi. ße»^. t ß^^l<br />
Ji« Tiefes<br />
Ttx}-<br />
i'ÜUil-<br />
5 c; i<br />
J!^ •»• h^hJ J<br />
y- V\/»v-
^ KölnamRhem.<br />
Eine Stadt, die man in<br />
iMscherErinnerung<br />
Köln ist zweifellos<br />
eine Stadt, in der Kenner<br />
auch kulturell voll auf ihre Kosten<br />
I<br />
kommen.Soempfiehltsichz.B.einBesuch inderKölner<br />
Oper am Offenbachplatz - oder gleich nebenan im Schauspielhaus der<br />
Stadt. Eine Boulevard-Bühne mit Tradition istdas „Theater amDom". Hier<br />
gastiert intemationale Schauspiel-Prominenz. Intimer geht's natürlich bei<br />
den Kölner Kleinkunst-<br />
Bühnen zu, wie im Theater<br />
„<strong>Der</strong> Kellef, ,J3ie Macht-<br />
a wächtef" oder im „Senftöpfchen".<br />
Besonderen Reiz l|||^/?rT^^ bietet auch das Theater<br />
„Kefka", einziges Panto-<br />
mimen-Theater Europas<br />
mit festem Standort. Wer /\ allerdings lieber einen<br />
Abend in kölscher Mund- r j art verbringt, der kann im<br />
Familien-Theater ,>lillo- jMk . witsch"Tränen lachen. Oder<br />
man geht mal dorthin, wo - die Stadt Köln ,ö||,<br />
seit über 100 Jahren die<br />
Puppen tanzen<br />
läßt - ins „Hänneschen-Theatef. Ausgesprochen<br />
; progressiv geht's dagegen in der<br />
Iß Stollwerck-Eabrik" und der<br />
v| „Studio-Bühne" der Uni zu.<br />
Kv \ l^öln hat eben kulturell für<br />
^ jeden was. All das ist ein<br />
V - echtes Stück Köln. Genau wie i&k<br />
BpÄ<br />
Kölnisch Wasser,<br />
das hier in Köln auf eine fast<br />
200:jährige Geschichte zu- Mfc<br />
rückblicken kann. Kein Wunder also, daß man Köln<br />
immer in frischer Erinnemng behält.<br />
Echt Kölnischwasser.<br />
s Voller Frische. Leicht im Duft.<br />
ECHTKQLNISCHWASSER t<br />
Wll<br />
Eaude Colognel Patfumerie-ratiril<br />
^ "GIOCKENGASSE Nr47ll<br />
1% KÖLN. RH-/COLOGNE
Gespräch<br />
mit einem zeitgenössischen<br />
Komponisten<br />
Dr. Walter Kleflsch zählt heu<br />
te zu den erfolgreichsten Chor<br />
komponisten der Nachkriegs<br />
zelt Von seinem Hit „Habanera"<br />
wurden bisher 90.000 Partitu<br />
ren verkauft. Im Laufe eines<br />
Jahres gelangt diese Komposi<br />
tion ca. 1 SOmal zur Aufführung.<br />
Zwei Dutzend Chöre in Deutsch<br />
land haben Schallplatten mit<br />
seinen Werken besungen. Auf<br />
den Konzertprogrammen des<br />
KMGV erscheint häufig das<br />
„Reiterlied" nach einer russi<br />
schen und „Das Gebet" nach<br />
einer jugoslawischen Volks<br />
weise. Vom Herbstkonzert<br />
1979 des KMGV ist uns die<br />
Uraufführung der vorstehend<br />
abgedruckten Komposition<br />
„Cala d'or" bekannt.<br />
Die Kompositionen von Dr.<br />
Walter Klefisch tragen impres<br />
sionistische Züge und sind<br />
stark dem Melodischen verhaf<br />
tet. Sie sind nicht leicht gesetzt<br />
und ließen bereits „Meisterchö<br />
re" scheitern. Die Melodien, die<br />
Dr. Klefisch vornehmlich in den<br />
oben näher benannten Land<br />
strichen sammelt, haben in der<br />
Regel 8 bis 16 Täkte Musik im<br />
Volksliedcharakter, zu wenig für<br />
einen Chorsatz, so daß meist ein<br />
Mittelteil ergänzt werden muß.<br />
Inzwischen hat Dr. Klefisch aus<br />
22 Ländern Volkslieder gesam<br />
melt und in seinem komposito<br />
rischen Schaffen verwertet.<br />
Tfistan ist für ihn der Schluß<br />
punkt abendländischer Musik.<br />
Richard Strauss, Maurice Ravel<br />
und Claude Debussy sind seiner<br />
Meinung nach die letzten gro<br />
ßen Musiker.<br />
Als Schriftsteller hat sich<br />
Dr. Walter Klefisch vor allem<br />
durch Übersetzungen hervor<br />
getan. 16 Rossini-Publikationen<br />
sind inzwischen in Italien und<br />
Deutschland erschienen. Von<br />
Goldoni hat er die ersten drei<br />
Komödien ins Deutsche über<br />
setzt. Briefe von Rossini und<br />
Bizet sind weitere Überset<br />
zungsarbeiten.<br />
Die Ftage nach dem Vater<br />
Dr. Josef Klefisch, ehemaliger<br />
Präsident des KMGV (1933-<br />
1945), durfte bei diesem Ge<br />
spräch selbstverständlich nicht<br />
ausbieiben. <strong>Der</strong> Filius gestand<br />
freimütig, die musikaiische Be<br />
gabung von seinem Vater<br />
geerbt zu haben, der gerne Sän<br />
ger geworden wäre. Seine<br />
Großmutter hätte dies zu ver<br />
hindern gewußt, weil nach ihrer<br />
Meinung der Beruf des Sängers<br />
nicht solide genug war. So wur<br />
de der Vater Rechtsanwalt. Sein<br />
Beruf diente dem Broterwerb,<br />
die Ffeizeit widmete er mit sei<br />
ner schönen Baritonstimme<br />
ganz dem Gesang und dem<br />
raviGV. Bevorzugter Komponist<br />
des Vaters war R"anz Schubert.<br />
Dr. Walter Klefisch erzählte, daß<br />
er als kleiner Junge oft neben<br />
dem Flügel gestanden habe,<br />
wenn sein Vater musizierte, und<br />
nicht ohne Stolz erwähnte er,<br />
daß er Im frühen Kindesalter<br />
„Den kleinen Haushalt" von Carl<br />
Loewe beherrscht habe. Ein<br />
ärztliches Singverbot habe we<br />
gen eines Knotens an den<br />
Stimmbändern die mögliche<br />
sängerische Karriere vereitelt.<br />
Sein höchstes Ziel In der Jugend<br />
war, eine Komposition für den<br />
KMGV zu schreiben, die dieser<br />
im Gürzenich aufführe. Dies sei<br />
ihm als 22Jährigem gelungen.<br />
Zu seiner Komposition habe der<br />
Vater den Tfext geschrieben. Am<br />
Klavier wurde das Jünglings<br />
werk dem damaligen Dirigen<br />
ten des KMGV, Prof. Tfunk, vor<br />
gespielt, der es dann auch im<br />
Gürzenich uraufführte. Von sei<br />
ner „sängerischen Tätigkeit" im<br />
KMGV ist ihm besonders die<br />
Akustik einer Konzerthalle in<br />
Brüssel in Erinnerung geblie<br />
ben, in der ihm der Chor als eine<br />
riesige „Menschenorgel" vorge<br />
kommen sei.<br />
Bei der Betrachtung der heu<br />
tigen Musikszene erinnerte<br />
Dr. Walter Klefisch an das Vor<br />
wort von Hermann Hesse zu<br />
„Das Glasperlenspiel". Hier wird<br />
u.a. das Verhältnis der Kultur<br />
zur Musik beschrieben. Greifen<br />
wir uns zwei Thesen heraus,<br />
und die Übereinstimmung mit<br />
dem Gesprächspartner ist her<br />
gestellt: „Die Musik beruht auf<br />
der Harmonie zwischen Himmel<br />
und Erde, auf der Übereinstim<br />
mung des Tfüben und des Lich<br />
ten. - Die verfallenden Staaten<br />
und die zum Untergang reifen<br />
Menschen entbehren freilich<br />
auch nicht der Musik, aber ihre<br />
Musik ist nicht heiter. Darum:Je<br />
rauschender die Musik, desto<br />
melancholischer werden die<br />
Menschen, desto gefährdeter<br />
wird das Land, desto tiefer sinkt<br />
der Fürst. Auf diese Weise geht<br />
auch das Wesen der Musik ver<br />
loren."<br />
Den Zustand eines Volkes<br />
oder einer Kultur einzuschätzen<br />
lehrte bereits Konfuzius (521-<br />
478 V. Chr.). Seine Formel lautet:<br />
Wollt ihr wissen,<br />
ob ein Land regiert<br />
und gut gesittet sei,<br />
so hört seine Musik.<br />
Wenn die Welt chaotisch wird,<br />
werden das Zeremoniell<br />
und die Musik zügellos.<br />
Mit dieser pessimistischen<br />
Einschätzung der heutigen Si<br />
tuation möchte ich die Zusam<br />
menfassung des Gespräches<br />
nicht beenden. Wenn zuvor<br />
über die Einleitung zu Hermann<br />
Hesses „Das Glasperlenspiel"
Aus der Kölner Stadtgeschichte<br />
Diese Buchreihe, die in Zusammenarbeit mit dem Kölnischen Stadtmuseum von Dr. Heiko Steuer heraus<br />
gegeben wird, will die Geschichte der Stadt Köln mit allen Facetten vergegenwärtigen, indem präzise Texte und<br />
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Köln im Dritten Reich<br />
Stadtgeschichte der Jahre 1933-1945<br />
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Heiko Steuer<br />
Die Franken in Köln<br />
Die Entwicklung Kölns von der römischen Stadt<br />
zur fränkischen Königspfalz<br />
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Heiko Steuer<br />
Das Wappen der Stadt Köln<br />
Entwicklung und Symbolgehalt des Wappens<br />
auf dem Hintergmnd der Kölner Stadtgescmchte<br />
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Thomas Parent<br />
Die Hohenzollern in Köln<br />
Programmvielfalt und politische Bedeutung von<br />
Königs- und Kaiserbesuchen in Köln, texdich<br />
dargestellt sowie dokumentiert durch zeitgenös<br />
sische Bilder<br />
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Uwe Süßenbach<br />
Die Stadtmauer des römischen Köln<br />
Die glanzvolle Epoche des römischen Köln, ihre<br />
Geschichte und ihre Wurzeln im Spiegelbild der<br />
fast 2000jährigen Stadtmauer, die den Plan der<br />
Altstadt bestimmt<br />
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Bezug nur über den Buchhandell<br />
Greven Verlag Köln
gesprochen wurde, dann ist<br />
dort auch nachzulesen, daß die<br />
Fürsten an der Musik insbeson<br />
dere die Heiterkeit schätzten. In<br />
einer anderen Kunstgattung,<br />
der Schriftstellerei, gilt dieses<br />
Postulat meiner Meinung nach<br />
gleichgewichtig. Deshalb möch<br />
te ich hier besonders auf das<br />
jüngste Werk des Gesprächs<br />
partners, Dr. Walter Klefisch,<br />
hinweisen, das im Selbstverlag<br />
erschienen ist und den Titel<br />
trägt; „Memoiren eines Men<br />
schenflohs". Mit den Kapitel<br />
überschriften und der Final<br />
weisheit des Helden möchte ich<br />
bei den Lesern des <strong>Burgbote</strong>ns<br />
Neugierde wecken für eine<br />
köstliche Lektüre, die den Autor<br />
in das Genre eines Jacques<br />
Offenbach versetzt:<br />
Die ersten Streiche und Stiche<br />
im Hause des Barons.<br />
Pancratius erheitert den Baron,<br />
Flirt mit einem Mottenfräulein.<br />
<strong>Der</strong> erste Fischfang.<br />
Die Baronin badet in Musik.<br />
Bei Mirabelle und Baptiste.<br />
Zu Gast bei der Katze Pucki.<br />
Im Rohzirkus.<br />
Lorenz lernt den Regen lieben.<br />
Die philosophische Gesell<br />
schaft.<br />
Zum Karneval in Köln.<br />
Die erste Weltraumfahrt.<br />
„Forschen ist gut, leben ist<br />
besser, erleben und Fteude be<br />
reiten das HÖCHSTE."<br />
Wolfgang Seul<br />
Christoph Klöver zum<br />
Musikdirektor ernannt<br />
Kraft Ratsbeschluß vom<br />
19. September <strong>1983</strong> wurde<br />
Christoph Klöver zum „Musikdi<br />
rektor der Stadt Bergheim" er<br />
nannt. Von dieser Stelle: herzli<br />
cher Glückwunsch zu dieser<br />
Auszeichnung.<br />
Zur Person<br />
Herr Dr. Gerhard Herbst, als Ku<br />
ratoriumsmitglied Fteund und<br />
Förderer des Vereins, wird am<br />
30. Dezember <strong>1983</strong> fünfzig<br />
Jahre alt. Dieses Ereignis<br />
nimmt die Redaktion zum An<br />
laß, den Werdegang von Herrn<br />
Dr, Herbst nachzuzeichnen, sei<br />
ne Beziehung zur Musik und<br />
seine Hobbies vorzustellen.<br />
Herr Dr. Gerhard Herbst wur<br />
de in Hann. Münden geboren,<br />
besuchte das dortige humani<br />
stische Gymnasium bis zum<br />
Abitur. Anschließend studierte<br />
er im benachbarten Göttingen<br />
Rechtswissenschaften, wurde<br />
1958 Referendar, machte 1962<br />
sein Assessorexamen und pro<br />
movierte im Jahre 19<strong>63</strong>. Von<br />
September 1962 bis Dezember<br />
1971 war er Referent und spä<br />
ter stellvertretender Leiter der<br />
Rechtsabteilung des Deutschen<br />
Sparkassen- und Giroverban<br />
des e. V, Bonn. Seit 1. Januar<br />
1972 ist er Vorstandsmitglied<br />
der Stadtsparkasse Köln; er ist<br />
verheiratet und hat zwei Kinder<br />
(10 und 11 Jahre alt).<br />
In derfrühen Schulzeit spielte<br />
Herr Dr. Herbst kurzfristig als<br />
Klarinettist in der Schüierkapelle<br />
des Mündener Gymnasiums.<br />
Dem Chorgesang ist er aus zeit<br />
lichen Gründen „entwachsen".<br />
Während der Schulzeit bis hin<br />
ein in die Studentenzeit hat er<br />
dieses Hobby fleißig gepflegt.<br />
Musikalisch ist er heute nach ei<br />
genem Bekunden nur noch re<br />
zeptiv tätig. Besonders interes<br />
sieren ihn Werke des Barocks<br />
(Bach, Händel, Tfelemann, italie<br />
nische und französische Mei<br />
ster), der Ftühklassik. der Wie<br />
ner Klassik und der frühen Ro<br />
mantik.<br />
Die Geschichte des 16. bis 18.<br />
Jahrhunderts sowie das Eisen<br />
bahnwesen sind weitere „Intensivhobbies".<br />
Als sportlicher<br />
Ausgleich dient die Gartenar<br />
beit und das Radfahren durch<br />
den Kottenforst, in dessen un<br />
mittelbarer Nähe Dr. Herbst<br />
Jetzt wohnt.<br />
Ernennung zum<br />
Chordirektor (ADC)<br />
Von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Chorverbände (ADC)<br />
wurde unser Vizedirigent und<br />
aktiver 2. Bass Ludwig Weber<br />
zum Chordirektor ernannt.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
<strong>Der</strong> Mensch hat<br />
dreierlei Wege<br />
klug zu handeln:<br />
erstens durch<br />
Nachdenken,<br />
das ist der edelste,<br />
zweitens durch<br />
Nachahmen,<br />
das ist der leichteste,<br />
und drittens durch<br />
Erfahrung,<br />
das ist der bitterste.<br />
Konfuzius
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Wer I<br />
rechnet<br />
l»ut ^<br />
mit uns
Lesermelnung<br />
Ein Wiedersehen mit<br />
Franz-Paul Decker<br />
Am 3. Oktober <strong>1983</strong> dirigierte<br />
Ftanz-Paul Decker ais Gast ei<br />
nes der Gürzenichkonzerte der<br />
Stadt Köin mit Werken von<br />
Aiban Berg und Beethoven. Für<br />
die alten Sänger des KMGV gab<br />
es ein freudiges Wiedersehen<br />
mit ihrem 1. Dirigenten nach<br />
dem 2. Weltkrieg. Bereits im<br />
Mai 1945 begannen die Proben<br />
mit nur 12 Sängern in einem<br />
Saal des alten Opernhauses.<br />
Woche um Woche stieg die Sän<br />
gerschar, und schon am 2. Sep<br />
tember standen auf den Stufen<br />
des Hohenstaufenbades weit<br />
über 100 Sänger zu einem er<br />
sten Auftreten. Täusende Zuhö<br />
rer erfreuten sich an den Vorträ<br />
gen und lohnten die beachtli<br />
chen Leistungen mit stürmi<br />
schen Beifallskundgebungen.<br />
Schon einige Wochen später<br />
fand dann das 1. Konzert des<br />
KMGV statt, diesmal in der Aula<br />
der Kölner Universität, dem<br />
noch mehrere folgten. Leider<br />
ließ das Letzte Konzert unter<br />
Decker nicht lange auf sich war<br />
ten.<br />
Musikkennern waren die<br />
hervorragenden musikalischen<br />
Qualitäten des Papstschülers<br />
Decker schnell aufgegangen.<br />
Und so mußten wir uns damit<br />
abfinden, ihn bald wieder zu<br />
verlieren. Erst 23 Jahre alt, wur<br />
de er zum Städtischen Musikdi<br />
rektor der Stadt Krefeld<br />
bestellt Hiermit begann seine<br />
großartige Laufbahn als Kon<br />
zert- und Operndirigent, die ihn<br />
in die ganze Welt führte von Hol<br />
land nach England, von Neusee<br />
land nach Südamerika und von<br />
Japan nach Australien.<br />
Wiri Weiden<br />
Es war einmal...<br />
der Wunsch eines Ratsherrn<br />
von Köln, daß die nächsten<br />
Olympischen Spiele in seiner<br />
Vaterstadt stattfinden. Im<br />
Tfaum sah er sie: die leuchtende<br />
Fäckei, vom Olymp kommend,<br />
das olympische Feuer in Köln<br />
entzünden. Sein Ttaum wurde<br />
Gedanke und dieser wiederum<br />
entzündete die Herzen aller<br />
Stadträte.<br />
<strong>Der</strong> Ratsherr wurde mit ei<br />
nem Kollegen und Fteund auf<br />
die Reise geschickt, den Präsi<br />
denten des Olympischen Komi<br />
tees aufzusuchen und ihm die<br />
Bitte vorzutragen, die nächsten<br />
Spiele nach Köln zu vergeben.<br />
Weich ein Unterfangen! Ganz<br />
so einfach und leicht war dies<br />
nicht. Man schrieb das Jahr<br />
1912 und ein „Dahindüsen" war<br />
noch nicht möglich, zumal der<br />
genaue Aufenthaltsort des<br />
Herrn von Coubertin unbe<br />
kannt. Die Ratsherren eilen von<br />
Land zu Land und sind unliebsa<br />
men Überraschungen und Ge-^<br />
fahren ausgesetzt. In großer'<br />
Sorge beschließen die Ehe<br />
frauen, ihren Männern nachzu<br />
reisen. Das macht die Expedi<br />
tion noch komplizierter.<br />
Erreichen nun die beiden Ab<br />
gesandten vom Rhein ihr Ziel?<br />
Gelingt es ihnen, die Olympi<br />
schen Spiele nach Köln zu be<br />
kommen? Wird das olympische<br />
Feuer in ihrer Vaterstadt bren<br />
nen?<br />
Die Antwort gibt das letzte<br />
Bild im neuen Divertissement<br />
chen „Olympisch För", das am<br />
29. Januar 1984 im Opernhaus<br />
Premiere hat. Auf dem Neu<br />
markt fallen vor allem Volk die<br />
entscheidenden Worte. J.M.<br />
Aufführungstermine der Sonntag, 17.2.84 15.00 Uhr<br />
Cäcilia Wolkenburg<br />
Sonntag, 19.2.84 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 29.1.84 19.00 Uhr Montag, 20.2.84 19.00 Uhr<br />
Dienstag, 31.1.84 19.30 Uhr Donnerst. 23.2.84 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 5.2.84 15.00 Uhr Fteitag, 24.2.84 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 5.2.84 19.30 Uhr Sonntag, 26.2.84 15.00 Uhr<br />
Dienstag, 7.2.84 19.30 Uhr Sonntag, 26.2.84 19.30 Uhr<br />
Fteitag, 10.2.84 19.30 Uhr Dienstag, 28.2.84 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 12.2.84 15.00 Uhr Fteitag, 2.3.84 19.30 Uhr<br />
Sonntag, 12.2.84 19.30 Uhr Sonntag, 4.3.84 15.00 Uhr<br />
Mittwoch, 15.2.84 19.30 Uhr Sonntag, 4.3.84 19.30 Uhr<br />
Fteitag, 17.2.84 19.30 Uhr Dienstag, 6.3.84 19.30 Uhr
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Musik aktuell<br />
„... denn wer als Meister ge<br />
boren-der hat unter Meistern<br />
den schlimmsten Stand."<br />
(Richard Wagner)<br />
Keine leichte Kost sei ein<br />
Wagner-Programm für den<br />
Konzertbesucher - so kann<br />
man es allenthalben nachlesen<br />
und hören. Offensichtlich be<br />
steht aber kein Zusammen<br />
hang zwischen „schwerer Kost"<br />
und „schlechter Verdaulichkeit"<br />
- zumindest auf musikalischem<br />
Gebiet. Die Reaktionen auf un<br />
ser Wagner-Konzert lassen die<br />
sen Schluß zu. Mancher Sänger<br />
konnte sich der Überraschung<br />
nicht entziehen, welche Wir<br />
kung diese in der Frobenarbeit<br />
oft trockenen und zusammen<br />
hanglos klingende Musik im<br />
Konzertsaal zu entfalten im<br />
stande ist. Wagners Werke füh<br />
ren den Zuhörer immer wieder<br />
in Extreme, die einander eben<br />
so oft zuwiderlaufen. Dieserlätsache<br />
trug das Konzertpro<br />
gramm Rechnung, indem es<br />
zwar einen repräsentativen<br />
Querschnitt durch das Gesamt<br />
werk schuf, ohne dabei aber die<br />
stilistischen Gegensätze allzu<br />
sehr zu betonen.<br />
Kritische Stimmen bemän<br />
geln den ihrer Meinung nach zu<br />
geringen Einsatz des Chores<br />
und dessen Rolle als vermeintli<br />
ches „Begleitinstrument". Dies<br />
sei kein lüVIGV-Konzert - so war<br />
zu hören. Diese zum Tfeil bereits<br />
in der Pause geäußerten Be<br />
denken mögen eher der Ag<br />
gressivität des Hagenauftrittes<br />
und dessen Waffengetöse als<br />
einer kreativen Überlegung ent<br />
wachsen sein. Ganz davon ab<br />
gesehen, daß unsere Probenbe<br />
lastung schon mit diesem Pro<br />
grammausmaß an die Grenze<br />
unserer Leistungsfähigkeit<br />
führte und auch davon abgese<br />
hen, daß es kein KMGV-Konzert,<br />
sondem ein Gemeinschafts<br />
konzert mit dem Ford-Orche<br />
ster war, weist die Wagner-Lite<br />
ratur kaum Männerchöre auf,<br />
alsjene, die im Konzert auch zur<br />
Aufführung gelangten. Orche<br />
ster- und Solisteneinlagen tru<br />
gen erfolgreich zu der bereits<br />
beschriebenen Ausgewogen<br />
heit des Programms bei.<br />
Tfotz der berühmten „Hagen"-Stelle<br />
in der Götterdäm<br />
merung und einem einsamen<br />
Solisten beim ersten „Halleluja"<br />
des Pilgerchores, war die Lei<br />
stung des Chores für meine Be<br />
griffe durchaus in der Lage, die<br />
sem alle Ehre zu machen. Und<br />
einem gewissen Gefühl des<br />
Stolzes konnten sich nach dem<br />
Steuermann-Chor wohl auchjene<br />
nicht entziehen, die gerne<br />
noch etwas mehr gesungen<br />
hätten.<br />
Das Wagner-Jahr geht sei<br />
nem Ende entgegen. Die<br />
zwangsläufige Einseitigkeit im<br />
Programm für denjenigen, der<br />
die Prägung eines solchen Ge<br />
denkjahres musikalisch mitge<br />
staltet, wurde zumindest im<br />
Fälle des KMGV durch den Er<br />
folg dieses Versuches nachträg<br />
lich gerechtfertigt. Dank sei da<br />
rum gesagt allen Solisten für ih<br />
re engagierte und anspruchs<br />
volle Mitwirkung, dem Orche<br />
ster für die gute Zusammenar<br />
beit und den Beitrag zum ge<br />
meinsamen Erfolg und unse<br />
rem Dirigenten Anerkennung<br />
für die großartige Leistung die<br />
ses Konzertes.<br />
Vielleicht ist es gerade das<br />
faszinierende an großen Kon<br />
zerten, daß Jeder auf die Lei<br />
stung des anderen bauen -<br />
oder resignieren muß, daß sie<br />
das Bewußtsein hinterlassen,<br />
die Musik erst wieder zu der<br />
Kunst erhoben zu haben, zu<br />
welcher sie - im Gegensatz zu<br />
Jeder anderen Form der Künste<br />
- nur durch den Sänger und Mu<br />
siker werden kann. Keine Musik<br />
wäre länger eine Kunst, die<br />
nicht von Menschen am Leben<br />
gehalten und immer von<br />
neuem erweckt würde. Mit dem<br />
Bewußtsein dieser Wechselbe<br />
ziehung und der existentiellen<br />
Gleichwertigkeit zwischen Mu<br />
sik und Musiker, zwischen<br />
Kunst und Künstler sollten wir -<br />
auch ohne Wagner - in das<br />
nächste Jahr unseres Wirkens<br />
hineingehen, mit dem Selbst<br />
vertrauen, das Richard Wagner<br />
so ausdrückt:<br />
„Daß unsre Meister sie geehrt<br />
grad recht nach ihrer Art<br />
nach ihrem Sinne treu gehegt,<br />
das hat sie echt bewahrt:<br />
blieb sie nicht adlig, wie zur Zeit,<br />
wo Hof und Fürsten sie geweiht,<br />
im Drang der schlimmen Jahr<br />
blieb sie doch deutsch und<br />
wahr;<br />
und wär sie anders nicht<br />
geglückt,<br />
als wie, wo alles drängt und<br />
drückt,<br />
Ihr seht, wie hoch sie blieb in<br />
Ehr:-<br />
was wollt Ihr von den Meistern<br />
mehr?" Henning Jäger
Hätl'er schon früher<br />
uns veitrautr war' längst<br />
sein Eigenheim erbaut.<br />
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Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Die Königin<br />
Ältere Zeitgenossen kennen<br />
noch gut solche Begriffe wie<br />
„baikanesisch,<br />
makedonisch<br />
und Walachei". Damit waren Re<br />
gionen gemeint, die - in Süd<br />
osteuropa gelegen - schlecht<br />
hin als unregierbar, rückstän<br />
dig, politisch und verwaltungs<br />
mäßig chaotisch und zivilisato<br />
risch unterentwickelt galten.<br />
Ais die Türken den Balkan im<br />
neunzehnten Jahrhundert nach<br />
vielen hundert Jahren der Be<br />
setzung und jahrzehntelangen<br />
Kämpfen bis auf einen kleinen<br />
Rest von 23 500 qkm (Ostthra<br />
kien) endgültig aufgeben muß<br />
ten, waren die dort lebenden<br />
Völker über die ganze Zeit hin<br />
weg in Jeder Weise geknebelt<br />
und unterdrückt gewesen. Un<br />
verzüglich wurden neue Staa<br />
ten gegründet Diese entspra<br />
chen jedoch in ihren Grenzen<br />
und den sprachlichen, rassi<br />
schen, stammesmäßigen und<br />
religiösen Inhalten nur wenig<br />
den Erfordernissen. Damit wa<br />
ren von Anfang an ständige<br />
Konflikte vorprogrammiert. Die<br />
europäischen Großmächte wa<br />
ren leider nicht - wie erforder<br />
lich - bei der Schlichtung der<br />
meist blutigen Auseinander<br />
setzungen - ehrliche Makler. Sie<br />
kochten - einjeder für sich - ei<br />
gene Süppchen. Die Ermordung<br />
des österreichischen Thronfol<br />
gers Ffanz-Ferdinand in Saraje<br />
wo entfachte 1914 den ersten<br />
Weltkrieg. Was damals als Kon<br />
fliktherd der Balkan war, ist<br />
heute der Nahe und Mittlere<br />
Osten. Die Pulverfässer stehen<br />
schon bereit. Wer mag wann<br />
und wo die Lunten legen?<br />
Unser Interesse in dieser Er<br />
zählung ist ganz auf Rumänien<br />
abgestellt, das nach langen Wir<br />
ren und Kämpfen seine Selb<br />
ständigkeit erst auf dem Berli<br />
ner Kongreß 1878 bestätigt er<br />
hielt Zuvor war der wegen zu<br />
weitgehender Reformen hart<br />
bekämpfte König Aiexander-<br />
Jean 1866 entmachtet worden.<br />
Ihm folgte als Carol 1. der Prinz<br />
Karl von Hohenzoiiern-Sigmaringen.<br />
Dieser heiratete 1869<br />
die gerade 26jährige Prinzessin<br />
Elisabeth zu Wied. Damit stelle<br />
ich meinen Lesern die Haupt<br />
person der nun folgenden Ge<br />
schichte vor.<br />
Doch gestatten Sie mir zuvor<br />
noch einige Anmerkungen. In<br />
der nachnapoleonischen Zeit,<br />
vielfach aber auch als Folge des<br />
Wiener Kongresses, holte sich<br />
eine Reihe von neu begründe<br />
ten Staaten ihre Regenten aus<br />
deutschen Adels- oder Fürstenhäusem.<br />
Ein Blick auf die Land<br />
karte oder in die Geschichte der<br />
damaligen Zeit offenbart, wie<br />
viele Könige sich heute noch ih<br />
rer deutschen Herkunft er<br />
freuen oder aber sie zu ver<br />
leugnen trachten. Die Kandida<br />
ten und schließlich Auserwähiten<br />
waren - Ausnahmen bestä<br />
tigen die Regel - durchweg un<br />
tadeliger Herkunft, musischer<br />
und humanistischer Bildung<br />
und moralisch gefestigt. In den<br />
vielen kleinen deutschen Resi<br />
denzen blühten Kunst und Wis<br />
senschaften. Goethe und Schil<br />
ler wirkten schließlich in dem<br />
kleinen Weimar und nicht in<br />
Berlin oder München. Auch war<br />
dem pflichtbewußten deut<br />
schen Adel die Befähigung ei<br />
gen, sich den neuen Verhältnis<br />
sen anzupassen.<br />
Ob diese Art der Selbstver<br />
leugnung allen Betroffenen im<br />
mer leicht gefallen Ist, erscheint<br />
■ ' tSR<br />
fraglich. Das Leben der jungen<br />
Königin Elisabeth von Rumä<br />
nien zeigt, daß sie - den heimat<br />
lichen Einwirkungen entzogen<br />
- schwer an ihren Pflichten zu<br />
tragen hatte. Dank ihrer Intelli<br />
genz erlernte sie schnell die ru<br />
mänische Sprache, die ja roma<br />
nischen Ursprungs ist, über<br />
setzte rumänische Dichtungen<br />
ins Deutsche, schrieb impres<br />
sionistische Lyrik, neuromanti<br />
sche Märchen, Baliaden und<br />
auch Unterhaitungsromane.<br />
Und da es für eine Königin nicht<br />
standesgemäß war, sich mit ei<br />
genem Namen künstlerisch zu<br />
betätigen, schrieb sie unter<br />
dem Pseudonym „Carmen<br />
Silva".<br />
Übrigens: die von und zu<br />
Wied waren ein durch und<br />
durch produktives Geschlecht<br />
Auf Anhieb fällt mir da der ehe<br />
malige Erzbischof von Köln Her<br />
mann von Wied (1515-1547)<br />
ein. Nach jahrelangen, vergebli<br />
chen Versuchen, eine kirchliche<br />
Reform im Sinne Roms durch<br />
zuführen, wandte er sich<br />
schließlich unter dem Einfluß<br />
Bucers und Melanchthons im<br />
mer mehr dem Reformator<br />
Martin Luther zu und trat zum<br />
protestantischen Glauben über.<br />
Nach Exkommunikation durch
Für Freunde<br />
geschrieben<br />
Papst Paul III. verzichtete er ein<br />
Jahr später auf seine erzbi<br />
schöfliche Würde (25. Febr.).<br />
Fünf Jahre später (1552) ver<br />
starb er auf dem Stammschloß<br />
zu Wied.<br />
Einen Namen machte sich<br />
auch Prinz iViaximiiian zu Wied<br />
(1782-186'^. Ais Naturfor<br />
scher bereiste er Nord- und<br />
Südamerika. Seine völkerkund<br />
lichen Beobachtungen und<br />
Schriften fanden weitweite<br />
Aufmerksamkeit und Anerken<br />
nung.<br />
Doch genug der Informatio<br />
nen, sonst werden Sie mir zu<br />
„kiug und weise", ich aber stän<br />
de mit meinem Mitteilungsbe<br />
dürfnis und meinen Artikeln ungeiesen<br />
und ungedruckt in ei<br />
ner falschen Ecke. Darum, zur<br />
Sache!<br />
Am 8. Juni 1898 fuhren der<br />
damalige Vereinspräsident<br />
Ludwig von Othegraven und<br />
das Vorstandsmitglied Aidendorff<br />
- gewissermaßen als Vor<br />
hut - nach Neuwied. Königin Eli<br />
sabeth von Rumänien weilte bei<br />
ihren Eitern zu Besuch. Sie hat<br />
te kurz zuvor zu verstehen ge<br />
geben, daß sie gerne einmal<br />
den berühmten Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein hören würde.<br />
Die Sänger hatten diesen<br />
Wunsch freudig aufgegriffen.<br />
Alte Lieder waren aufpoliert<br />
und neue Gesänge einstudiert<br />
worden. Nachdem ein Tfermin<br />
vereinbart war, galt es jetzt,<br />
letzte Vorbereitungen (Wo, wie,<br />
Akustik, Podien und Lokal für<br />
Mittagessen) zu treffen. Doch<br />
auf dem Schloß Monrepos war<br />
die Anwesenheit der zwei wür<br />
digen Herren nicht verborgen<br />
geblieben. Die Königin lud zur<br />
Mittagstafel und zum Ge<br />
spräch. Später, in angeregter<br />
Runde, setzte sie sich an einen<br />
Konzertflügel und spielte - be<br />
gleitet von 2 Kammervirtuosen<br />
- ein konzertreifes Trio. „Damit<br />
Sie sehen," meinte sie schel<br />
misch, „daß wir auch würdig<br />
sind, morgen ihren Verein zu hö<br />
ren!"<br />
Am 9. Juni also fuhren 120<br />
frohgemute Sänger mit der Ei<br />
senbahn nach Neuwied. Am<br />
Schlosse angekommen, wurde<br />
- nach überaus herzlichem<br />
Empfang - zunächst eine von<br />
der Königin inspirierte und zu<br />
sammengestellte Ttachtenaussteiiung<br />
besichtigt. Fürst zu<br />
Wied lud dann in die unteren<br />
Räume des Schlosses ein, wo er<br />
den Sängern ein erfrischendes<br />
Getränk kredenzte. Nach den<br />
üblichen Begrüßungsreden und<br />
einem musikalischen Hoch (auf<br />
Wunsch der Königin wegen des<br />
Wohlklanges mehrfach wieder<br />
holt), wechselten die Versam<br />
melten in eine auf dem Schioßhof<br />
gelegene Halle. Dort waren<br />
neben der fürstlichen Fämiiie,<br />
dem Hofstaat, zahlreichen Gä<br />
sten auch zwei auf der Durchrei<br />
se beflndiiche schwedische<br />
Prinzen versammelt.<br />
in dem nun folgenden Kon<br />
zert begegnen wir einer Reihe<br />
„alter Bekannter", wie z.B.:<br />
„Vom Rhein" von M. Bruch,<br />
„<strong>Der</strong> Entfernten" von F Schu<br />
bert, „Zwiegesang" von K.<br />
Kremser, „Unterm Linden<br />
baum" von W. Sturm, „<strong>Der</strong><br />
schönste Klang" von<br />
J. Schwartz, „Wanderschaft"<br />
von C. Zöllner, „Wiegenlied" von<br />
J. Brahms und „Morgeniied"<br />
von J. Rietz.<br />
Jedes Chorwerk erhielt en<br />
thusiastischen Applaus und<br />
viele Vorträge mußten wieder<br />
holt werden. Schließlich gab es<br />
noch Attenhofers „Märzwind"<br />
als Zugabe. Die Königin war im<br />
besonderen bei dem Wiegen<br />
lied so ergriffen, daß sie ihren<br />
Dank nur mit Mühe in Worte<br />
kleiden konnte. Sie schloß mit<br />
Versen des „Zwiegesanges":<br />
..Wie der Gesang zum Herzen<br />
drang, vergeß' ich nimmer mein<br />
Leben lang!"<br />
Die endliche Verabschiedung<br />
durch die fürstliche Fämiiie war<br />
so herzlichen Charakters, daß<br />
alle Sänger meinten, noch bei<br />
keiner Veranstaltung solche<br />
Zeichen „herzinniger Huid"<br />
empfangen zu haben.<br />
Nach einem gemeinsamen<br />
Mittagessen im Hause „Steiting"<br />
bestiegen die Sänger in<br />
Königswinter einen Passagier<br />
dampfer. Die begeisterte Stim<br />
mung äußerte sich bei fröhli<br />
chen Gesprächen und vor<br />
nehmlich vielen Rhein- und<br />
Weiniiedern, so daß mitfahren<br />
de Ausflügler noch zu einer<br />
stimmungsvollen Gratisveranstaitung<br />
kamen. Beobachter<br />
der Aniandung in Köln meinten<br />
schmunzelnd, daß nicht nur das<br />
Schiff leichte Schlagseite ge<br />
zeigt habe.<br />
Am 10. Oktober des gleichen<br />
Jahres verlieh der König von<br />
Rumänien dem Präsidenten<br />
des KMGV, seinem Vize und<br />
dem Dirigenten Schwartz hohe<br />
Auszeichnungen. Die Sänger<br />
hatten zuvor schon bei der Ver<br />
abschiedung in Neuwied hand<br />
signierte Gedichte der „Carmen<br />
Syiva" erhalten.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Hanns Theo Henke
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