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Der Burgbote 1973 (Jahrgang 53)

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^Mitteilungsblatt<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


muß man haben<br />

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über 1,5 Millionen<br />

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Terminkalender für den Monat Februar <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 1.2.73: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 8.2.73: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 15.2.73: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 22.2. 73: Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Aufführungen des „Divertissementchens"<br />

im Kölner Opernhaus:<br />

Sonntag,<br />

Montag,<br />

Mittwoch,<br />

Freitag,<br />

Sonntag,<br />

Sonntag,<br />

Mittwoch,<br />

den 18.2. 73: Premiere, 19 Uhr<br />

den 19.2.73: 19.30 Uhr<br />

den 21.2. 73: 19.30 Uhr<br />

den 23.2. 73: 19.30 Uhr<br />

den 25.2. 73:<br />

den 25.2. 73: 19.30 Uhr<br />

den 28.2.73:<br />

Karnevalssamstag, den 3.3.73: 19.30 Uhr<br />

Karnevalssonntag, den 4.3.73: 15 Uhr<br />

Karnevalssonntag, den 4.3.73: 19.30 Uhr<br />

Karnevalsdienstag, den 6.3. 73: 19.30 Uhr<br />

geschlossene Aufführung für den<br />

KMGV, 15 Uhr<br />

geschlossene Aufführung für den<br />

KMGV, 19.30 Uhr<br />

Für unsere Inserenten, die vielleicht einen<br />

Beitrag für den „BB" haben:<br />

Bitte beachten Sie den neuen Redaktionsschluß<br />

am zweiten Donnerstag jeden Monats!


Eine gute<br />

Verbindung<br />

sPARynE<br />

deh shdt kodi


Kölnische Rundschau vom 16.12. 72:<br />

Zurück aus Japan<br />

den KMGV<br />

- mit neuen Liedern für<br />

Müde, aber glücklich — so ungefähr könnte<br />

man den Zustand von Professor Hermann<br />

josef Rübben, Dirigent des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins (KMGV) nach seiner Rück<br />

kehr von seinem zweiwöchigen Japan-Aufent<br />

halt bezeichnen. Die Zeitverschiebung machte<br />

Ihm lange zu schaffen, doch er Ist trotzdem<br />

bester Laune: Zwei Tage lang saß er auf Ein<br />

ladung des bekannten japanischen Kompo<br />

nisten Kan Ishil, Präsident der „All Japon<br />

Chorus League", als elnzIgerEuropäer In einer<br />

ISköpflgen Jury, die In Nagoya beim alljähr<br />

lich stattfindenden Chorfestival über 40 japa<br />

nische Chöre befand.<br />

Und außerdem bereitete er die Japantournee<br />

vor, die der KMGV für den nächsten Septem<br />

ber plant. In Rübbens Reisegepäck befanden<br />

sich bei der Rückkehr brandheiße „Hits" der<br />

japanischen Chorllteratur, von der Rübben<br />

begeistert Ist.<br />

„Die Japaner haben ein enormes Repertoire<br />

an zeitgenössischer Literatur, die zum Teil In<br />

komplizierten kirchentonalen Tonarten ge<br />

schrieben Ist", erzählt Rübben. „Dafür haben<br />

die Sänger auch einen überzeugenden Stan<br />

dard — die singen so, wie sie In München<br />

gerätegeturnt haben", schwärmt er. Was Ihn<br />

am meisten erstaunt hat: „Die Chöre beste<br />

hen fast ausschließlich aus jungen Leuten —<br />

30 Ist beinahe schon zu alt. Auch In den Kon<br />

zertsälen, die zum Teil 3000 und mehr Perso<br />

nen fassen, sieht man fast nur Jugend."<br />

Die rund 3000 Chöre Im „Land des Lächelns"<br />

sind In vier Gruppen aufgeteilt, berichtet der<br />

KMGV-Dlrlgent — für Universitäten, Hlghschool.<br />

Allgemeine sowie Arbeiter und Haus<br />

frauen.<br />

„Die Hausfrauen waren meine große Über<br />

raschung; sie singen alle wie ,Königinnen der<br />

Nacht'", pointiert Rübben. Die beim Festival<br />

prämiierten Chöre bekommen nicht nur eine<br />

goldene Staatsmedaille, sondern außerdem<br />

auch noch wertvolle Firmengeschenke wie<br />

Klaviere und anderes. Auch Rübben durfte<br />

eine solche Medaille als Ehrenauszeichnung<br />

mit nach Hause nehmen. 1975 wird er wieder<br />

In der Jury mitwirken.<br />

„Für den KMGV kommt jetzt nach der russi<br />

schen Phase die japanische", witzelte der<br />

Dirigent. Schon jetzt beginnt er mit der Elnstudlerung<br />

original japanischer Lieder für die<br />

große Japan-Tournee Im September <strong>1973</strong>.<br />

„Durch meine bessere Kenntnis der japani<br />

schen Verhältnisse kann Ich das Programm<br />

jetzt regelrecht psychologisch aufbauen",<br />

sagt er. Die Kölner, die rund drei Wochen<br />

per Flugzeug, Bus, Bahn und Schiff durch<br />

Japan reisen werden, können sich natürlich<br />

nicht lumpen lassen: Im Reiche NIppons ler<br />

nen alle Gymnasiasten aus Ihren Lieder<br />

büchern mindestens zehn deutsche Volkslie<br />

der In der Originalsprache.<br />

B. WIedebusch-Schuchardt<br />

Kölner Stadt-Anzeiger vom 8.12. 72:<br />

Männer und Lieder im Japan-Export<br />

Kölner Chor mit 120 Sängern in den Fernen Osten<br />

Von unserem Redakteur Helmut Weller<br />

den zahlenmäßig größten Kuiturexport nach Japan" nach dem Krieg bezeichnet Hermannjosef<br />

Hubben die Konzertreise des Kölner Männer-Gesang-Vereins in den Fernen Osten, die im<br />

September <strong>1973</strong> stattfinden soii. <strong>Der</strong> Kölner Musikprofessor und Dirigent des KMGV kehrte<br />

eben von Vorgesprächen und einer Vortragsreise aus Tokio zurück.<br />

Gambenorchesters aus London zurück kurz<br />

darauf kam das Kölner Jugendkammerörche-<br />

ster von erfolgreicher Tournee durch Spanien<br />

Musik aus Köln scheint sich als Exportartikel<br />

immer besser zu verkaufen. Vor wenigen Wochen<br />

kehrten 18 Musiker des Kölner Jugend-


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wieder. Und das bisher größte Aufgebot Köl<br />

ner Sänger (111 Personen mit 52 Ehefrauen)<br />

wird am Dienstag zurückerwartet: der Kölner<br />

Polizeichor, der sich zur Zeit noch in Japan<br />

zu einer kombinierten Informations- und Kon<br />

zertreise aufhält.<br />

Wie gut informiert die Japaner (nicht nur die<br />

Musiker, sondern auch der Mann auf der<br />

Straße) über deutsche Volksmusik sind, er<br />

fuhr Professor Rübben in Tokio und Nagoya<br />

„an fast jeder Ecke": „Die singen und sum<br />

men alle deutsche Volkslieder, wie auf Be<br />

stellung - natürlich nur die Melodie. Den<br />

Text kennen sie nicht, das wäre auch zu<br />

schwierig."<br />

„Qualität beispiellos"<br />

Noch begeisterter zeigte sich Rübben nach<br />

zwölftägiger Reise von japanischen Laien<br />

chören. <strong>Der</strong> Kölner Dirigent war als einziger<br />

ausländischer Preisrichter im Kreis von 14<br />

weiteren japanischen Chorfachleuten zu einer<br />

Leistungsprüfung japanischer Laienchöre nach<br />

Nagoya eingeladen worden. Rübben: „Die<br />

Qualität der Chöre ist ganz beispiellos." Be<br />

dingt sei das durch eine überaus strenge Aus<br />

lese.<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein hat also<br />

mit einem durchaus vorgebildeten und kriti<br />

schen Publikum zu rechnen, das vor allen Din<br />

gen der jungen Generation angehört. Rübben<br />

nämlich beobachtete, daß das Durchschnitts<br />

alter der japanischen Chorsänger zwischen<br />

25 und 30 Jahren liegt. Entsprechend jugend<br />

lich ist das Publikum.<br />

Daß die Kölner bei ihrer Reise (sie beginnt<br />

am 2. September nächsten Jahres) mit vollen<br />

Sälen rechnen können, garantiert aliein schon<br />

eine der größten Konzertagenturen der Welt,<br />

die japanische „Min On". Sie nämlich be<br />

stimmte die Zahl der Sänger (Rübben: „Von<br />

unseren 200 Männern dürfen nur 120 mit")<br />

und die Reiseroute, die Zahl der Konzerte<br />

(zwölf in einem knappen halben Monat) und<br />

die Hotels.<br />

Die hohen Reise- und Unterkunftskosten sind<br />

nach Rübbens Meinung gedeckt, weil der<br />

Chor in den größten Sälen des Landes singt,<br />

die Konzerte teilweise vom japanischen Fern<br />

sehen und vom Rundfunk aufgezeichnet oder<br />

gesendet werden und die Eintrittspreise für<br />

Konzerte in Japan im Vergleich zur Bundes<br />

republik wesentlich höher sind. Die Studio<br />

aufnahme einer Schallplatte für eine japani<br />

sche Firma lehnte der Dirigent ab: „Die kön<br />

nen ja live mitschneiden, ein besonderer Stu<br />

diotermin mit allem Drum und Dran würde<br />

uns alle nervlich völlig überfordern!"<br />

Eine Strapaze<br />

Daß die Konzerttournee eine Strapaze wird,<br />

gibt Rübben zu. <strong>Der</strong> 44jährige Professor litt<br />

noch gestern unter den Umstellungsbeschwer<br />

den, die auf die Reise zurückzuführen sind. Als<br />

größte Schwierigkeiten in Japan nennt er dar<br />

über hinaus die Sprache („Man kann ja nichts<br />

mehr lesen, nichts mehr verstehen") und die<br />

ungewohnte Küche: „Ständig Rohkost, roher<br />

Fisch, Reis — da muß man sich manchmal<br />

zusammennehmen!"<br />

Ein Vorteil, der dem Kölner Export-Chor diese<br />

Hindernisse entgelten kann, ist die Gastfreund<br />

schaft der Japaner, die, so Rübben, „oftmals<br />

beängstigende Formen annimmt und nicht vor<br />

persönlichen Opfern zurückschreckt".<br />

Unsere<br />

der Session <strong>1973</strong> findet am<br />

Karnevalssitzung<br />

Samstag, dem 10. Februar <strong>1973</strong><br />

im Großen Saai der Wolkenburg statt. Wie alle Veranstaltungen<br />

dieser Session steht auch diese Sitzung im Zeichen des ISOiährigen<br />

Jubiläums des Kölner Karnevals. Besondere Einladungen<br />

werden noch verschickt, doch bitten wir unsere Freunde schon<br />

jetzt, diesen Termin vorzumerken.


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Das Porträt: Horst Massau<br />

Heute setzen wir die Reihe „Porträts unseres Vorstands" mit einer kleinen Biographie un<br />

seres „Vize" Horst Massau fort.<br />

Horst Massau (43) stammt aus einer musika<br />

lischen Familie: Eine Patentante war Konzert<br />

sängerin und Gesangspädagogin, der Vater,<br />

städtischer Beamter, ein ausgezeichneter Pia<br />

nist, der trotz kurzen Unterrichts gut vom<br />

Blatt und außerdem nach Gehör fehlerlos aus<br />

wendig spielte. Weil er eine besondere Nei<br />

gung zur leichten Muse hatte, war er in Gesell<br />

schaft ein gern gesehener Gast.<br />

Schon beim vierjährigen Horst Massau zeigte<br />

sich die schauspielerische Begabung, die er<br />

heute noch als Darsteller im „Divertissement<br />

chen" ausleben kann: Im Rahmen von Ver<br />

einsveranstaltungen sagte er Gedichte auf<br />

und spielte kleine Szenen vor. Vom 7. bis 14.<br />

Lebensjahr sang er im Opernhauskinderchor<br />

und spielte außerdem im Schauspiel Kinderrolien.<br />

Seine bedeutendste Aufgabe war der<br />

Prinz Mamiilus in Shakespeares „Wintermär<br />

chen".<br />

Schon in der Kinderzeit fand die erste Berüh<br />

rung mit dem KMGV statt: <strong>Der</strong> Leiter des<br />

Opernkinderchores Peter Krudewig war nicht<br />

nur Massaus Voiksschuliehrer, sondern auch<br />

1. Tenor im KMGV, Mitglied des Woikenburgquartetts<br />

und Frauendarstelier im Divertisse<br />

mentchen.<br />

1949 machte Horst Massau auf dem Gymna<br />

sium Hansaring Abitur. „Inzwischen war ich<br />

ja nun mit einer Baritonstimme ausgestattet,<br />

erzählt Massau, „und trat bei Schuiveranstaitungen<br />

schon als Solist in Erscheinung. An<br />

meiner Schule lehrten außerdem zwei aktive<br />

KMGVer, und zwar Dr. Alfons Davidts, der<br />

damalige musikalische Chef der ,Gäcilia , und<br />

Peter Brüis, der mich für den Verein warb.<br />

Meine damals noch erforderlichen Bürgen wa<br />

ren Krudewig und Brüis."<br />

Seit seinem Eintritt 1950 ist Massau aktiv in<br />

der ,Gäciiia' - im gleichen Jahr beim Karten<br />

verkauf an der Abendkasse vom Sartory, 1951<br />

als Jupp Jansen im „Funkemarieche", 1952<br />

als Peter Pesch im „Leed vun Jan un Griet".<br />

Dann mußte er notwendigerweise etwas kür<br />

zer treten: Neben den Vorbereitungen für das<br />

Erste juristische Staatsexamen betätigte er<br />

sich noch als Tag- und Nachtwächter bei der<br />

Stadt Köln. Ais er drei Monate nach dem<br />

Examen mangels freier Steile immer noch<br />

nicht den Vorbereitungsdienst bei der Justiz<br />

antreten konnte, erlag er „derVersuchung", wie<br />

er sagt, und ging zur Agrippina-Versicherung<br />

als juristischer Sachbearbeiter, wo er neben<br />

einem zwar bescheidenen Gehalt immerhin<br />

sofort eine Wohnung bekam — was in Anbe<br />

tracht seiner Heiratspiäne sehr wichtig war.<br />

Seit 1954 ist Massau beim KMGV wieder ak<br />

tiver. In der ,Gäcilia' spielte er eine Anzahl<br />

schöner Rollen mit „erheblichem sozialem<br />

Gefälle" - vom „Kaiser von Köile" namens<br />

Postumus bis zum städtischen Finsterputzer<br />

Fibbes in „Etzel ante Pooze oder De Hunne<br />

kumme". Außerdem trat er innerhalb und<br />

außerhalb des KMGV als Solist auf (von der<br />

Unterhaltungsmusik bis zum Oratorium).<br />

Seit mehr als zehn Jahren gehört er dem<br />

,Gäcilia'-Ausschuß an; außerdem saß er lange


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steigt das Risiko gerade in dem Zeitraum,<br />

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11<br />

Jahre im Einführungs- und Geseiiigkeitsausschuß<br />

und ist nun seit knapp zehn Jahren im<br />

Vorstand, davon fast vier Jahre ais „Vize".<br />

„Es macht mir unheimiichen Spaß, etwas zu<br />

organisieren", erzähit Massau — „der KMGV<br />

iäßt auch die Reaiisierung kühner Piäne zu,<br />

und im Vorstand wird echte Teamarbeit geieistet.<br />

Sicher habe ich eine Menge Arbeit,<br />

aber durch gut geiungene Projekte und zu<br />

friedene Sängermienen fühie ich mich aus<br />

reichend belohnt."<br />

Massau hat die erste interkontinentale Reise<br />

des KMGV nach Südafrika mit „eingefädelt",<br />

ebenso auch die Buigarienreise. Augenblick<br />

lich wird Japan vorbereitet - „die wohl orga<br />

nisatorisch schwerste Aufgabe", wie er zu<br />

gibt. Neben diesen „Großunternehmungen"<br />

aber liegen dem „Vize" die kleinen Reisen<br />

innerhalb der Bundesrepublik und Europas<br />

sehr am Herzen. „Besonders glücklich bin ich<br />

über die fruchtbare musikalische Ära unter<br />

Prof. Rübben," sagt Massau.<br />

Eine Einstellung, die er am KMGV besonders<br />

schätzt: „Alternde treue Sänger behaltet! ih<br />

ren Platz im Chor so lange wie sie wollen!"<br />

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Stimmungsvolle Nlkolausfeler In der Wolkenburg<br />

Eigentlich sind die KMGV-Nikoiausfeiern ja im<br />

mer nur für die Kinder geplant. Aber in jedem<br />

Jahr stellt sich heraus, daß sie den Erwach<br />

senen mindestens ebenso viel Spaß machet!<br />

- sei es durch die liebevolle Ausstattung, sei<br />

es durch die unfreiwillige Komik, die die Kin<br />

der oft bei der „Bescherung" vom Nikolaus<br />

verursachen. Einige Sprößlinge aus dem<br />

KMGV-Nachwuchs sagten vor dem „hiiiigen<br />

Mann" schnell das Gedichtchen „Advent, Ad<br />

vent, ein Lichtiein brennt..." auf, um mög<br />

lichst rasch eine der von Sangesbruder Josef<br />

Wittiing eigenhändig gepackten „süßen Tüten"<br />

in Empfang nehmen zu können. Ein Dreikäse<br />

hoch hub mit dem schönen Storm-Gedicht<br />

„Markt und Straßen sind verlassen..." an,<br />

und als nach der ersten Strophe alle ge<br />

spannt auf weitere Verse warteten, meinte er<br />

kurz und bündig: „Nur eine!".<br />

Sangesbruder Bernhard Bolz war diesmal in


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13<br />

alle Kinder auf die Bühne und erzählte ihnen<br />

eine lange Geschichte vom Christkind, das<br />

ihm modernerweise einen „Blankoscheck" für<br />

die Bescherung aller braven Kinder mitgege<br />

ben habe.<br />

Bevor sie dann ihre Tüten in Empfang neh<br />

men durften, spielten oder sangen alle Kinder<br />

dem Nikolaus etwas vor. Mit den Klängen von<br />

„Alle Jahre wieder" ging die Weihnachtsfeier<br />

zu Ende, während die Tüten schon halb leer<br />

geplündert waren.<br />

•l*-<br />

<strong>Der</strong> stattliche Nikolaus Bernhard Bolz im Bischolsgewand<br />

einer originalen Bischofsausstattung erschie<br />

nen, die Vorstandsmitglied Karl-Heinz Lang<br />

eigens von Weihbischof Cleven entliehen hatte.<br />

Die Tiara darf Bolz sogar bis zum nächsten<br />

Jahr behalten — davon hat der Bischof meh-<br />

Nachdem Sangesbruder und Vorstandsmitglled<br />

Ludwig Schneider die Kinder tmd den Niko<br />

laus begrüßt hatte. Intonierte Hans Gronendahi<br />

am Klavier das Weihnachtslied „Laßt uns<br />

froh und munter sein", wobei alle mitsingen<br />

durften. „Nikolaus" Bernhard Bolz rief dann<br />

Ein Liedchen für den Nikolaus<br />

Schenke SchaCtplaiien . . .<br />

bei deren Aufnahmen Du begeistert mitgewirkt hast.


14<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage Im Monat Februar <strong>1973</strong><br />

3.2. 50 J Roland Erbe, Köln 41 (Kletten<br />

berg), Oelbergstraße 84, inaktives<br />

Mitglied<br />

6.2. 70 J Rudolf Ehlert, 5038 Rodenkirchen,<br />

Blücherstraße 7, aktives Mitglied<br />

6.2. 86 J Se. Eminenz der Hochwürdigste<br />

Herr Joseph Kardinal Frings, Eh<br />

renmitglied<br />

9.2. 60 J Matthlas Wllkens, 5159 Sindorf,<br />

Dresdner Straße 8, aktives Mit<br />

glied<br />

10.2. 75 J Philipp Uerz, Köln 1, Palmstr. 32,<br />

aktives Mitglied<br />

19.2. 90 J Franz Paffendorf, Köln 1, Spieser<br />

gasse 8, inaktives Mitglied<br />

24.2. 60 J Willy Uerlings, Köln 80 (Dellbrück),<br />

Dellbrücker Haupstraße 163, akti<br />

ves Mitglied<br />

29. 2. 89 J Generalleutnant Kurt Freiherr Ree<br />

der von Diersburg, Köln 41 (Lin<br />

denthal), Landgrafenstraße 80, Eh<br />

renmitglied<br />

18.3. 65 J Karl Erkelenz, Köln 60 (Nippes),<br />

Kuenstraße 50, aktives Mitglied<br />

19.3. 80 J Matthlas Gllhaus, Köln 60 (Riehl),<br />

Stammheimer Straße 50, aktives<br />

Mitglied<br />

27.3. 80 J Wilhelm Streiffeier, Köln 1, Am<br />

Weidenbach 21, aktives Mitglied<br />

28.3. 70 J Hans Gronendahl, 504 Brühl-<br />

Schwadorf, Rheindorfer Bach 3,<br />

aktives Mitglied<br />

31.3. 81 J Dr. med. Ernst Ringwald, Köln 41<br />

(Lindenthal), Lortzingstraße 17, in<br />

aktives Mitglied<br />

Geburten:<br />

Herr Christiane Vanelli, aktives Mitglied, und<br />

seine Ehefrau Margret bekamen am 30. No<br />

vember 1972 ihren zweiten Sohn, Igor-Mario.<br />

Den glücklichen Eltern und dem Brüderchen<br />

lija unsere herzlichen Glückwünsche!<br />

Geburtstage Im Monat März <strong>1973</strong><br />

3.3. 75 J Nikolaus Krings, Köln 41 (Sülz),<br />

Luxemburger Straße 232, aktives<br />

Mitglied<br />

6.3. 60 J Paul Otto, 509 Leverkusen, Max-<br />

Planck-Straße 4, aktives Mitglied<br />

10. 3. 70 J Jakob NIederberger, Köln 41 (Deck<br />

stein), Schmittmannstraße 9, akti<br />

ves Mitglied<br />

12.3. 83 J Hubert Caspers, Köln 41 (Brauns<br />

feld), Aachener Straße 458, Clarenbachstift,<br />

aktives Mitglied<br />

12.3. 84 J Frau Agnes WIrtz, Köln 41 (Lin<br />

denthal), Zülpicher Straße 402,<br />

Witwen-Mitglied<br />

16.3. 70 J Heinz Loosen, Köln 41 (Deckstein),<br />

Am Schloßgarten 8, inaktives Mit<br />

glied<br />

Neuaufnahme:<br />

Im Dezember 1972 wurde als neues inaktives<br />

Mitglied durch Herrn Paul Peters geworben:<br />

Professor Dr. med. Gerhard Pulverer, Direk<br />

tor des Hygiene-Instituts Köln, 5 Köln 41,<br />

Fürst-Pückler-Straße 56, Ruf: 43 43 75<br />

Herzlich willkommen!<br />

Todesfälle<br />

Am 6. Dezember 1972 verunglückte unser ak<br />

tives Mitglied Wilhelm Deeg, Bergisch Glad<br />

bach, Hornstraße 62. Seinen Angehörigen spre<br />

chen wir unser herzliches Beileid aus.<br />

Auch unserem aktiven Mitglied Werner Schie<br />

fer, Lohmar-Donrath, Buchenweg 4, sprechen<br />

wir zum Tode seines Vaters Carl Schäfer am<br />

3. Dezember 1972 unsere Teilnahme aus.


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<strong>Der</strong> „Deutsche Sängerbund" berichtet<br />

Die Zusammenarbeit mit den deutsch singen<br />

den Auslandschören besonders In USA und<br />

Südamerika, unterstrich Bundesaußenminister<br />

Walter Scheel in seiner Festansprache, die<br />

er in Essen anläßlich der Einweihung des Ar<br />

chivs der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chor<br />

verbände (ADO) hielt. Durch Zusammenarbeit<br />

mit diesen Chören schaffe man vielfach<br />

menschliche Bindungen zu befreundeten und<br />

verbündeten Staaten, die uns in mancher<br />

schwierigen Situation loyal zur Seite gestan<br />

den haben. Die gestellte Aufgabe, so erklärte<br />

der Außenminister, gehe über den nationalen<br />

Rahmen hinaus und erfordere eine besondere<br />

Bereitschaft des Mitmachens.<br />

<strong>Der</strong> Sängertaschenkalender, der seit vielen<br />

Jahren sich großer Beliebtheit erfreut, ist<br />

auch für <strong>1973</strong> wieder erschienen. Er enthält<br />

neben einem ausführlichen Kalendarium eine<br />

Fülle von wissenswerten Einzelheiten über<br />

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<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

Februar <strong>1973</strong><br />

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des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


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als ihr Ziel, die ihr gestellten Aufgaben im Dienst<br />

der Bevölkerung bestmöglich zu erfüllen.<br />

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Köln - wenn's um Geld geht


Terminkalender für den Monat März <strong>1973</strong><br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

den 8. 3. 73<br />

den 15. 3. 73<br />

den 22. 3. 73<br />

den 29. 3. 73<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr, Woikenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr, Wolkenburg<br />

Aufführungen des „Divertissementchens"<br />

im Kölner Opernhaus:<br />

Sonntag,<br />

Montag,<br />

Mittwoch,<br />

Freitag,<br />

Sonntag,<br />

Sonntag,<br />

Mittwoch,<br />

den 18. 2. 73<br />

den 19. 2. 73<br />

den 21.2. 73<br />

den 23. 2. 73<br />

den 25. 2. 73<br />

Premiere, 19 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

15 Uhr, geschlossene Aufführung für<br />

den KMGV<br />

den25. 2. 73: 19.30 Uhr<br />

den 28. 3. 73: 19.30 Uhr, geschlossene Aufführung<br />

für den KMGV<br />

Karnevalssamstag, den 3. 3. 73: 19.30 Uhr<br />

Karnevalssonntag, den 4. 3. 73<br />

Karnevalssonntag, den 4. 3. 73:x19.30 Uhr<br />

Karnevalsdienstag, den 6. 3. 73<br />

: 19.30 Uhr^:^<br />

/USUhr<br />

Für unsere Inserenten, die vielleicht einen<br />

Beitrag für den „BB" haben:<br />

Bitte beachten Sie den neuen Redaktionsschluß<br />

am zweiten Donnerstag jeden Monats!


20<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

über 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


Besuch aus Südafrika und aus Holland<br />

<strong>Der</strong> KMGV bekommt Besuch; Am Samstag, Viaardingen. Beide Chöre befinden sich anden<br />

31. März <strong>1973</strong> um 20 Uhr gastiert der läßlich einer größeren Konzertreihe in Köln<br />

Universitätschor Stellenbosch (Südafrika) im und stellen ihre Kölner Konzerte unter die<br />

Großen Saal der Wolkenburg, und am Schirmherrschaft des KMGV, der in beiden<br />

28. April kommt der Männergesangverein Städte erfolgreich gastiert hat.<br />

Noch 204 Tage bis zum Japan-Start! (Im nächsten Heft geben wir schon einen<br />

kleinen Vorgeschmack .. .)<br />

Kölner -<br />

scharf beobachtet...<br />

Bei Gott ist kein Ding unmöglich, und beim<br />

Kölner Klüngel wird jedes Ding möglich.<br />

Die Kölner sind kein schöner Menschenschlag,<br />

aber das Ist Absicht. Schöne Menschen müs<br />

sen sich anstrengen, um ihrer Schönheit ge<br />

recht zu werden.<br />

Das Leben des Kölners ist dreifach: Von der<br />

Vergangenheit, in den Tag hinein und für die<br />

Zukunft.<br />

Entnommen aus: „Kölner Aphorismen" von<br />

Oscar Herbert Pfeiffer erschienen im Greven<br />

Verlag Köln, Preis 2 DM. <strong>Der</strong> Autor dürfte<br />

den KMGV-Freunden seit langem bekannt<br />

sein - er verfaßte die Divertissementchen<br />

„Krakeel em Olymp" und „Etzel ante Pooze<br />

— de Hunne kumme".<br />

Servietten in Rot u. Weiß<br />

Gastronom Gerald Smrcka feierte<br />

50. Geburtstag<br />

seinen<br />

Kurt Leroff schreibt in der Kölnischen Rund<br />

schau:<br />

„Viele Chefbüros, Angestelltenstühle, Politiker<br />

büros und Beamtensessel waren gestern nach<br />

mittag verwaist. Kölns prominenter Gastro<br />

nom Gerald Smrcka feierte mit 300 Gästen<br />

in der Wolkenburg seinen 50. Geburtstag. <strong>Der</strong><br />

Gabentisch war vielseitig beschickt — auch<br />

Sekt wurde dem Wirt mit dem großen An<br />

hang zum Präsent gemacht.<br />

Oberbürgermeister Theo Burauen brach mit<br />

dem Gewicht seines Buchs den Rekord aller<br />

Buchschenker. Smrcka, der betonte, er lebe<br />

in Köln mehr als 20 Jahre, länger als er in<br />

seiner Heimat, dem Egeriand, gelebt habe,<br />

wurde als Imi mit kölscher Gesinnung gelobt.<br />

Mit Recht: Die Servietten zur Ääzezupp waren<br />

in den Farben Rot und Weiß. Festkomitee-<br />

Präsident Ferdi Leisten und der Baas der<br />

Muuzemändelcher, Jupp Kürsch, erklärten, wie<br />

wohl sich Kölsche nicht nur am Abend in<br />

Smrcka-Gaststätten fühlten. <strong>Der</strong> Neu-Fünfzig<br />

jährige erhielt die Muuzemändelcher-Ehrenpiakette<br />

und von Hubert Mikeska (Klub Ritter<br />

am Steuer) die Ehrennadel für 30 Jahre un<br />

fallfreies Fahren. Smrcka-Angesteilte trugen<br />

bunte Knöpfe: „I like Geri"."<br />

Auch der KMGV entbot seine herzlichsten<br />

Glückwünsche.<br />

bei deren Aufnahmen du begeistert mitwirktest


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Das Porträt; Karl-Heinz Lang<br />

Heute setzen wir die Reihe der Porträts unserer Vorstandmitglieder mit unserem Schatz<br />

meister Karl-Heinz Lang fort.<br />

Karl-Heinz Lang, am 27. Juli 1928 im Severinskiösterchen<br />

geboren und somit ein echter<br />

„kölscher Jung", ist beruflich ein Senkrecht<br />

starter: Nach dem Besuch der Volks- und der<br />

Handelsschule trat er 1944 in die Lehre bei<br />

der Commerzbank ein, wo er alle Sparten<br />

durchlief und 1958 Prokurist, 1982 Direktor<br />

wurde, also im Alter von unr 34 Jahren. Seit<br />

mehreren Jahren ist er unter anderem ehren<br />

amtlicher Landesarbeitsrichter. In seiner Fami<br />

lie ist er der erste, der sich musikalisch so<br />

intensiv betätigt — sein Vater sang zwar auch,<br />

aber nur für den Hausgebrauch. Karl-Heinz<br />

Lang wirkte schon in seiner Schulzeit zunächst<br />

in Knaben- und dann in Männerchören mit,<br />

eine Neigung, die er auch während seiner<br />

beruflichen Ausbildung weiter ausbaute.<br />

1858 heiratete er seine Frau Hüde; 1960, ge<br />

nau am zweiten Hochzeitstag (dem 2. April)<br />

kam Tochter Birgit auf die Weit, 1962 gefolgt<br />

von Tochter Martina. Beide betätigen sich<br />

auch musikalisch; Martina spielt Blockflöte<br />

und gehört zur Weidener Singschule, Birgit<br />

hatte Klavierunterricht.<br />

1963 trat Kari-Heinz Lang als zweiter Tenor in<br />

den KMGV ein, wo er 1968 Schatzmeister und<br />

1969 Mitgeschättstührer der KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischatt<br />

mbH wurde.<br />

Außer dem großen Reisen, die der KMGV im<br />

Laut der Jahre unternommen hat, ist ihm vor<br />

allem seine erste Konzertreise nach Berlin<br />

1964 in Erinnerung geblieben, die zugleich das<br />

erste auswärtige Konzert mit Prof. Rübben<br />

war. „Große Autregung gab es damals", er<br />

innerte sich Lang, „als einige Koffer in Tempeihot<br />

nicht mit dabei waren — sie waren ver<br />

sehentlich nach London verladen worden!"<br />

Lang nimmt seine Autgabe als Sänger und<br />

Schatzmeister sehr ernst. „Meine Robbies<br />

sind die Bank und der KMGV", sagt er. „Wie<br />

kompliziert das KMGV-Schitt zu lenken ist,<br />

davon bekommt man erst einen Eindruck,<br />

wenn man mit ,Vorstandsbürden' beiastet ist.<br />

Eine der wichtigsten Persönlichkeiten ist dabei<br />

der Vizepräsident, der über viel Einfühlungs<br />

vermögen und genaue Kenntnis aller Charak<br />

tere und Zusammenhänge verfügen muß. Hier<br />

ist Horst Massau mit seinem Humor und der<br />

Art, immer das rechte Wort zu finden, der<br />

Mann, um den man den KMGV beneiden muß.<br />

Was aber würden alle Mühen nutzen, wenn<br />

wir nicht als Voraussetzung für die Erfüllung<br />

der künstlerischen Aufgaben in der Person<br />

unseres Chormeisters, Prof. Hermannjosef<br />

Rübben, den Garanten für vorzügliche Chor<br />

arbeit und geschickte psychologische Leitung<br />

des Chores besäßen?"<br />

Ais Schatzmeister liegt Kari-Heinz Lang natür<br />

lich besonders die gesunde finanzielle Basis<br />

des KMGV am Herzen. „Es muß unser Bestre<br />

ben sein, dem Verein eine ständig sich ver<br />

breiternde solide Grundlage zu verschaffen,<br />

d. h. ihm regelmäßige und sichere Einnahmen<br />

zuzuführen", sagt er. Ein Mittel dazu sieht er<br />

in der Möglichkeit der Erhöhung der Mit<br />

gliedsbeiträge, wodurch sich jedoch manch<br />

einer überlastet fühlen könne. Und so ruft<br />

er lieber alle KMGVer zur Werbung neuer<br />

Mitglieder auf, die dem Verein nicht nur finan<br />

zielle Verstärkung, sondern auch noch größe<br />

res Ansehen geben. Besonders hebt er die


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einmai wirkiiches Mitglied des KMGV ist, dann<br />

ist man ihm verbunden und verschworen und<br />

auch bereit, einiges zu tun. Sie auch?"<br />

B. W.-S.<br />

Kölnische Rundschau v. 11. Januar 1972:<br />

Neues Divertissementchen vorgestellt<br />

Es ist mal wieder so weit: „Et Ziiiche", wie<br />

die Kölner „ihre" Gäciiia Woikenburg, die<br />

Spieigemeinschaft im Kölner Männergesang<br />

verein, liebevoll nennen, stellt sein neues<br />

Divertissementchen vor. Zur „Schnapszahl"<br />

des 99jährigen Jubiläums mußte sich Haus<br />

autor und Regisseur Klaus Rohr natürlich et<br />

was Besonderes einfallen lassen. Klar, daß<br />

der 150jährige Geburtstag des Kölner Karne<br />

vals eine besondere Rolle spielen muß. Aber<br />

so allgemein wollte Rohr es doch nicht halten,<br />

und er entschloß sich, die Roten Funken in<br />

den Mittelpunkt zu steilen. Und so betitelt sich<br />

das diesjährige Divertissementchen „Rusemondaach<br />

oder die Botz vum Funke-Jenerai".<br />

Klaus Rohr und Gäciiia-Obmann Gustav<br />

Funcke verrieten bei der Pressekonferenz in<br />

der Woikenburg nur so viel, als daß es sich<br />

im wesentlichen um die — bisher unbekann<br />

ten — Intrigen handelt, die vor 1823 versuch<br />

ten, den Fasteieer in Köln zu sabotieren. Die<br />

Finsterlinge, die hinter diesen Ränken steck<br />

ten, werden im Divertissementchen kurz als<br />

„Säu" bezeichnet. Gegenspieler ist der Fun<br />

kengenerai Diiischneider, der den Karneval<br />

retten soll und will, was jedoch bis zum letz<br />

ten Moment durch seine verlorengegangene<br />

Hose in Frage gestellt ist. Klaus Rohr trug die<br />

Tatsachen aus dem Ziliche-Archiv zusammen.<br />

Wie die Geschichte ausgeht, sei bis zur Pre<br />

miere am 18. Februar verschwiegen; weitere<br />

Vorstellungen folgen am 19., 21., 23., 25. Fe<br />

bruar und 3., 4. und 6. März (jeweils 19.30 Uhr)<br />

sowie am 4. März um 15 Uhr im Opernhaus.<br />

Karten können schon vorbestellt werden.<br />

Wie in jedem Jahr sorgte auch diesmal wieder<br />

Ghristoph Kiöver für ein Quodlibet bekannter<br />

Melodien („Von Bizet bis Berbuer"), wobei er<br />

sich jedoch an Musik hielt, die sich thematisch<br />

mit dem Karneval beschäftigt. Dazu gehören<br />

auch typisch kölnische und Rote-Funken-<br />

Musik. Peter Schnitzier studierte wieder die<br />

Ballette ein, von denen es dieses Jahr drei<br />

gibt, und Erich Metzoid entwarf das Bühnen<br />

bild.<br />

Die rund 100 Mitwirkenden proben schon seit<br />

September 1972 dreimal pro Woche, wozu<br />

auch der Sonntagmorgen gehört. Dazu die<br />

Gäciiianer: „Trotz des großen Zeitaufwands<br />

macht es allen viel Spaß, selbst dem zum<br />

Glück reichlich vertretenen Nachwuchs. Auch<br />

die 16 Absolventen der Ghorschule von Pro<br />

fessor Rübben singen schon im Gäciiia-Ghor<br />

mit."<br />

B. Wiedebusch-Schuchardt<br />

Kölner Stadt-Anzeiger:<br />

Die Funken, Retter des Kölner Karneval?<br />

Die Funken retteten 1823 allein den Kölner<br />

Karneval. Das hat angeblich der Autor Klaus<br />

Rohr entgegen aller bisherigen Geschichts<br />

schreibung herausgefunden. Er will seine Be<br />

weise zum erstenmal am Sonntag, dem 18.<br />

Februar, vorlegen: Im neuen Divertissement<br />

chen der Gäciiia Wolkenburg: „Rusemondaach"<br />

oder „De Botz vum Funke-Jenerai".<br />

Zu seinen als Sensation empfundenen Fest<br />

steilungen bemerkt der Autor: „Begebenheiten<br />

werden ins heile Licht gebracht, die nur im<br />

Archiv des Ziiichen nachzulesen und zu be<br />

legen sind, denn: wenn et Ziiiche säht, su wor<br />

dat, dann es dat och esu jewähse."<br />

Freunde des alljährlichen Divertissementchens<br />

wissen: Ziiiche, das ist der liebevolle Name


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der Cäcilia Wolkenburg, der Bühnenspielgemeinschaft<br />

des Kölner Männer-Gesangvereins.<br />

Und Geschichtsforschungen des Zillchen ha<br />

ben zwar nicht immer den Anspruch auf abso<br />

lute historische Genauigkeit, dafür aber darf<br />

um so mehr darüber gelacht werden.<br />

Das Stück, mit dem in dieser Session fast<br />

hundert sanges- und spielfreudige Männer auf<br />

die Bühne des Opernhauses ziehen werden,<br />

handelt vom Funken-General Dillschneider<br />

und dem schrecklichen Malheur mit seiner<br />

einzigen Funken-Generals-Botz.<br />

Das Unglück geschah eine Viertelstunde vor<br />

Beginn des Rosenmontagszuges. Es kam einer<br />

Katastrophe gleich. Denn Dillschneider, der<br />

Rote-Funken-General, hatte, wie Rohr berich<br />

tet, die „von den Preußen geforderte Garantie<br />

in persönlicher Haftung für den reibungslosen<br />

und in Form und Inhalt geordneten Ablauf des<br />

Jeckenzuges" übernommen.<br />

Wenn in diesem Jahr 150 Jahre Kölner Karne<br />

val gefeiert werden können, dann ist das —<br />

so immer Divertissementchen-Autor Rohr —<br />

allein General Dillschneider und der Genialität<br />

des Schneidermeisters Heinrich Knüv zu ver<br />

danken, der in allerletzter Minute dem Gene<br />

ral doch noch zu seiner Botz verhalf.<br />

Wie, das wollen die Männer der Cäcilia nur<br />

auf der Bühne verraten. Elfmal wird das Stück<br />

mit der Musik von Christoph Klöver gezeigt.<br />

Es gibt fünf große und zwei kleine Chor<br />

partien. Die Musik bringt einen Querschnitt<br />

durch alle Notenblätter, die zu höheren Ehren<br />

des Karnevals beschrieben wurden: von Berlioz<br />

bis Berbuer. Das Ballett studiert Peter Schnitz<br />

ler ein. Das Bühnenbild schuf Erich Metzoldt.<br />

Die hundert Divertissementchen-Macher pro<br />

ben übrigens bereits seit September vergan<br />

genen Jahres.<br />

Wilfried Honert<br />

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1902 - 1972<br />

70 Jahre alt<br />

wurde unser Sangesbruder<br />

KARL LEHMANN<br />

Wenn wir heute einem Sangesbruder zur Voll<br />

endung seines 70. Lebensjahres diese Zeilen<br />

zueignen, so tun wir es aus dem Bestreben,<br />

hier einen Sänger zu ehren, dessen größter<br />

Teil seines Lebens dem Kölner Männer-Ge<br />

sang-Verein gewidmet war und auch noch<br />

ist.<br />

Karl Lehmann, von seinen engsten, alten<br />

Freunden auch heute noch „Bubi" genannt,<br />

trat am 8. Juli 1926, also vor mehr als 46<br />

Jahren dem Verein bei, und wurde, well er<br />

das jüngste Mitglied in der Gruppe 18 war,<br />

kurz „Bubi" genannt. Dieser Gruppe ist er bis<br />

heute treu geblieben, ein seltenes Zeichen<br />

sechsundvierzigjährlger Freundschaft.<br />

Auch die Tatsache, 46 Jahre dem ersten Te<br />

nor anzugehören, verdient der Würdigung, be<br />

sonders dann, wenn Karl Lehmann noch bis<br />

vor einigen Jahren als „Flügelmann" des<br />

ersten Tenors gewissermaßen der Konzert<br />

meister des Chores war; sein klarer Tenor<br />

strahlt wie eh und je ungebrochen!<br />

Aber nicht nur als Sänger tat er sich hervor:<br />

Als junges Chormitglled tanzte er viele Jahre<br />

Im „Gillchenballett" und später glänzte er<br />

auch in vielen Charakterrollen.<br />

Sein ruhiges, ausgeglichenes Wesen hat Ihm<br />

einen großen Freundeskreis geschaffen, den<br />

er wohl, solange er gesund Ist, nie missen<br />

möchte, unterstützt in diesem Bestreben durch<br />

seine Lebensgefährtin Else Lehmann.<br />

Dieses lange Sängerleben ist Vorbild In jeder<br />

Beziehung! Die unverbrüchliche Treue dem<br />

KMGV gegenüber, äußerlich gekennzeichnet<br />

durch eine große Zahl von Treuebechern, wo<br />

von allerdings ein Teil dem Bombenkrieg zum<br />

Opfer fiel, muß und wird unserem Nachwuchs<br />

Beispiel sein. Solche Männer sind das Fun<br />

dament und der Garant für das Bestehen und<br />

die weitere Aufwärtsentwicklung unseres<br />

KMGVI<br />

Wim Wüstenberg


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Besuch bei der Chorschule<br />

Rübben: „Da sind ja dolle Stimmen dabei!"<br />

„Hurtig mit Donnergepolter entrollte der pur<br />

purne Marmor!" Dieser Nonsens-Satz stammt<br />

nicht etwa aus einer besonders jecken Bütten<br />

rede, sondern damit läßt Prof. Hermannjosef<br />

Rübben die 19 Teilnehmer seiner jüngsten<br />

Chorschule das kölsche „r" ausmerzen. Mit<br />

dem Ergebnis Ist der Professor sehr zufrieden<br />

— vor kurzem sind noch sechs Mann neu hin<br />

zugekommen, die sich sogleich dem schon<br />

erreichten Standard anpaßten und nun auch<br />

das Lob engegennehmen können: „Prima, da<br />

sind ja ein paar dolle Stimmen dabei!" Die<br />

meisten aus dieser Ghorschule singen, wie<br />

wir an anderer Stelle des „BB" berichten, die<br />

ses Jahr schon im Chor des Divertissement<br />

chens mit; am 25. Januar sind sie In den<br />

KMGV übergegangen.<br />

Dieser Kursus ist die dritte der Chorschulen,<br />

die eine Garantie dafür bieten, daß sich der<br />

KMGV-Nachwuchs stets auf dem gleichen,<br />

bekannt hohen Standard befindet. Das Gros<br />

geht regelmäßig In den KMGV über; es gibt<br />

kaum „Spreu" Im „Welzen" dieser (kosten<br />

losen) Kurse. Wir wohnten einer Unterrichts<br />

stunde Im Cäcillenzimmer bei, die Rübben mit<br />

seinem gewohnten Humor und mitreißendem<br />

Elan leitete.<br />

„Machen Sie doch bitte alle freundliche Ge<br />

sichter — Ich bin es doch garnicht schuld",<br />

animiert Rübben, der als Pädagoge ebenso<br />

erfolgreich Ist wie als Chorleiter. Schon Ist die<br />

Stimmung gesichert, alle lächeln und folgen<br />

nur zu gern den an die Tafel geschriebenen<br />

grundsätzlichen Erklärungen über Rhythmik,<br />

Melodie, Harmonik, Dynamik und Form<br />

(„a-b-a" usw. .. .). Die Gruppe singt Drei<br />

klänge mit Crescendo und Decrescendo, be<br />

kommt dabei gleich Atem-Tips („Immer den<br />

Ton strömen lassen und dazwischen atmen —<br />

bei 200 Mann Ist dann sowieso Immer Ton<br />

dal"), muß Vokale singen („Bei einem guten<br />

Chor kann man auf einer Fotografie erkennen,<br />

welchen Vokal er gerade singtl") und schließ<br />

lich sogar eine ganze Tonfolge. Höhepunkt Ist<br />

das gemeinsame Singen des Liedes „Das Lie<br />

ben bringt groß Freud" aus Friedrich Sllchers<br />

Heft für Männerchor.<br />

Rübbens letzte Worte zu seinen Chorschülern<br />

Im alten Jahr; „Ich bin sehr zufrieden und<br />

kann Ihnen kein Neuland mehr zeigen. <strong>1973</strong><br />

brauchen wir dann nur aufzupolieren!" Inzwi<br />

schen fühlen sich die Chorschüler schon fast<br />

als alte KMGVer.<br />

B. W.-S.


Gold und Silber<br />

möchte ich diesen Bericht von einem KMGV-<br />

Mitglied überschreiben, dessen Laufbahn als<br />

Sänger im Jahre 1910 im Knabenchor von<br />

Sankt Paul begann, der bei Paul Kühl und<br />

Kammersänger Max Pauli zehn Jahre aus<br />

gebildet wurde und 1931 bei Prof. Hoffmann<br />

die Bühnenprüfung ablegte und dessen wei<br />

tere Stationen künstlerischen Wirkens chrono<br />

logisch die folgenden sind:<br />

1916-1919 Mitglied eines Soldatenchores in<br />

Frankreich<br />

1923-1927 Mitglied der Kölner Quartettver<br />

einigung 1921<br />

1928 Chorschule und Aufnahme in den<br />

KMGV durch Prof. Richard Trunk<br />

1933-1958 Mitglied des Woikenburg-Quartetts,<br />

zusammen mit Peter Krudewig,<br />

Willi Leineweber und Jos. Salentin<br />

1928—1950 Mitwirkung in der Cäciiia Wolken<br />

burg, die durch einen Unfall ge<br />

stoppt wurde.<br />

In all diesen Jahren glänzte er mit seinem<br />

herrlichen Tenor als Solist auf der Bühne, so<br />

z. B. als „Renten" in „Die lustigen Weiber<br />

von Windsor" im Bonner Staatstheater, bei<br />

gesellschaftlichen Veranstaltungen und auf<br />

Sitzungen der großen Karnevalsgeselischaften<br />

seiner geliebten Stadt Köln.<br />

Dieser Sänger ist Lorenz Wisskirchen.<br />

Gold und Silber häufen sich in den letzten<br />

Wochen bei ihm. Silbern glänzt sein Haar,<br />

was Wunder, da er am 28.11. genau 75 Jahre<br />

alt wurde. An diesem Tag erhielt er aus der<br />

Hand des Geschäftsführers der Handwerks<br />

kammer Köln, W. Lenzen, den „Goldenen<br />

Meisterbrief", eine seltene Auszeichnung. Am<br />

19. 11. 1922 hatte er die Meisterprüfung als<br />

Feinmechaniker abgelegt. Silberjubiläum feiert<br />

L. Wisskirchen am 16. 2. <strong>1973</strong>, wenn er 25<br />

Jahre lang Baas der jetzigen Gruppe 22 ist,<br />

ein Vorbild als Mensch, als Sänger und als<br />

echter KMGV'er.<br />

Ein goldener Tag wird ihm beschieden sein,<br />

wenn er am 31. 3. <strong>1973</strong> mit seiner Frau Trude,<br />

die dann 50 Jahre lang Freud und Leid mit<br />

ihm geteilt hat, das Fest der „Goldenen Hoch<br />

zeit" feiert. Alle Freunde wünschen ihm noch<br />

viele Jahre beste Gesundheit und echte Freude<br />

am Gesang.<br />

Paul Adrian


33<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat März <strong>1973</strong><br />

3.3. 75 J Nikolaus Krings, Köln 41 (Sülz),<br />

Luxemburger Str. 232, akt. Mitglied.<br />

6.3. 60 J Paul Otto, 509 Leverkusen, Max-<br />

Planck-Str. 4, aktives Mitglied.<br />

10.3. 70 J Jakob Niederberger, Köln 41,<br />

(Deckstein), Schmittmannstr. 9, ak<br />

tives Mitglied.<br />

12.3. 83 J Hubert Caspers, Köln 41, (Brauns<br />

feld), Aachener Str. 458, Clarenbachstift,<br />

aktives Mitglied.<br />

12.3. 84 J Frau Agnes Wirtz, Köln 41 (Lin<br />

denthal), Zülpicher Str. 402, Witw.<br />

Mitglied.<br />

16.3. 70 J Heinz Loosen, Köln 41 (Deckstein),<br />

Am Schloßgarten 8, inakt. Mitglied.<br />

18.3. 65 J Karl Erkelenz, Köln 60 (Nippes),<br />

Kuenstr. 50, akt. Mitglied.<br />

19.3. 80 J Matthias Gilhaus, Köln 60 (Riehl),<br />

Stammheimer Str. 50, akt. Mitglied.<br />

27.3. 80 J Wilhelm Streiffeier, Köln 1, Am<br />

Weidenbach 21, aktives Mitglied.<br />

28.3. 70 J Hans Gronendahl, 504 Brühl-<br />

Schwadorf, Rheindorfer Bach 3,<br />

aktives Mitglied.<br />

31.3. 81 J Dr. med. Ernst Ringwald, Köln 41<br />

(Lindenthal), Lortzingstr. 17, inak<br />

tives Mitglied.<br />

Adressenänderung<br />

G. Lorenz Strobi (aktives Mitglied) jetzt 5039<br />

Weiß/Rhein, Albertusweg 14,<br />

Gerald Smrcka (inaktives Mitglied) jetzt 5 Köln<br />

41, Landgrafenstraße 79<br />

Neuaufnahme<br />

Josef Maier, Industrie- + Großhandelskauf<br />

mann, 7611 Steinach/Baden, Kreuzbühlstr. 4,<br />

Ruf: 07832/82 91 (inaktives Mitglied).<br />

geworben durch: Herrn Franzjosef Klein, (akti<br />

ves Mitglied). Herzlich willkommen!<br />

Todesfall<br />

Unser Inaktives Mitglied Dr. Emil Neuß, Köln<br />

41, Am Gleueler Bach, verstarb am 4. Januar<br />

<strong>1973</strong>. Seinen Angehörigen sprechen wir unser<br />

herzliches Beileid aus.<br />

Unser aktives Mitglied Erich van Moli verstarb<br />

plötzlich und unerwartet am 8. Januar <strong>1973</strong> an<br />

einem Herzinfarkt. Wir alle werden ihn sehr<br />

vermissen und sagen seinen Angehörigen un<br />

ser Beileid.<br />

<strong>Der</strong> „Deutsche Sängerbund" berichtet<br />

<strong>Der</strong> Anteil der Jugend im Chorgesang ist Ge<br />

genstand einer Notiz in der Zeitschrift „Lied<br />

und Chor". Danach sind unter den 540000<br />

Mitgliedern etwa 20 % unter 25 Jahre alt. Im<br />

übrigen sind die Prozentsätze der Jugend<br />

lichen in den einzelnen Mitgliedsbünden sehr<br />

unterschiedlich. Besonders günstig ist der<br />

Prozentsatz beim Badischen Sängerbund und<br />

beim Hessischen Sängerbund. Von einem<br />

Mangel an Nachwuchs kann indes in keinem<br />

Fall die Rede sein. Von den Kinderchören er<br />

hofft der DSB ebenfalls Nachwuchs in den<br />

Erwachsenenchören, obgleich dies von man<br />

cher Seite als unzutreffend abgestritten wird.<br />

Das Jahrbuch des Deutschen Sängerbundes<br />

<strong>1973</strong> ist vor kurzem erschienen. Die wichtige<br />

Publikation des DSB, dem zur Zeit rund 15 000<br />

Chöre angehören, bietet das auf den neuesten<br />

Stand gebrachte Anschriftenmaterial und Ar<br />

beitsberichte über die vielseitigen Funktionen<br />

der Organisation. <strong>Der</strong> Inhalt wird ergänzt<br />

durch eine Reihe beachtlicher Fachaufsätze<br />

von Johannes Ross, Prof. Franz Burkhardt<br />

und Wolfgang Steffen. Das Jahrbuch kann<br />

zum Preis von DM 3,50 zuzüglich Versand<br />

kosten vom DSB, 5 Köln 51, Postfach, bezo<br />

gen werden.


ERICH VAN MOLL<br />

Lieber guter Freund und treuer Sangesbruder — nun bist auch Du<br />

gegangen. Nach über drei Jahrzehnten schönsten gemeinsamen<br />

Wirkens und Erlebens in unserem geliebten KMGV hast Du Dich auf<br />

den Weg gemacht zu unseren unvergessenen Freunden Dr. Alfons<br />

Davidts und Köbel Schmitz.<br />

In unserem tiefen Erschrecken über Dein so ganz unerwartetes und<br />

plötzliches Scheiden tröstet das Wissen, daß es ein Abschied ohne<br />

Leiden für Dich gewesen ist.<br />

Du hast das Leben, die Freude geliebt und in vielen Stunden, Tagen<br />

und Jahren Deines Lebens das Schöne und Beglückende in unserem<br />

KMGV und In unserem engeren Freundeskreis der Gruppe 31 gesucht<br />

und gefunden.<br />

Beständig wie in Deiner Treue zum KMGV warst Du in Deiner Freund<br />

schaft zu uns.<br />

Erich van Moll, wir alle danken Dir dafür.<br />

Als wir nach fröhlicher Runde beim letzten Mal auseinandergingen,<br />

sagtest Du „Auf Wiedersehen"!<br />

Für uns, die wir Dein Glauben und Floffen im Leben teilten, bleibt es<br />

dabei; Erich, Du guter, Du lieber Freund —<br />

AUF WIEDERSEHEN<br />

DEINE GRUPPE 31 im KMGV


Sanitäre Installation ■ automatische Heizungsanlagen<br />

doppelwandige Heizöllagertanks mit Kontrollgerät<br />

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Walt<<br />

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(aktives Mitglied im KMGV)<br />

Privat: Overath, Burghoizweg 21<br />

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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg«<br />

Schriftieitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Barbro \A/iedebusch-Schuchardt. Köln-Riehl, Joh.-Müiier-Str. 14<br />

Tel. 76 28 90<br />

Druck: Otto Ritterbach GmbH., W/eiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf 92 94/7 60 71<br />

Titelbild: Teiiansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel, 23 12 32<br />

Gestaltung der Titelseite: Giahe Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermogens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H,, Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr, 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr, 102 88


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KÖLN, Bonner Straße - Ecke Brühler Straße 1, Hochhaus<br />

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HANOMAG<br />

HENSCHEL


<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

März <strong>1973</strong><br />

Bl<br />

Mitteliu<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein


muß man haben<br />

Aufiage<br />

über 1,5 Miiiionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


Terminkalender für den Monat April <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 15. 3. 73: 20 Uhr, Pfarrkirche St. Heribert, Kirchen<br />

konzert KMGV (Prof. Rübben)<br />

Donnerstag, den 5. 4. 73<br />

Donnerstag, den 12. 4. 73<br />

Donnerstag, den 19. 4. 73<br />

Donnerstag, den 26. 4. 73<br />

19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr, Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr, Chorprobe Woikenburg<br />

Chorgastspiele Holland und Südafrika<br />

Wir möchten noch einmal daran erinnern, daß am Freitag, dem<br />

30. März <strong>1973</strong> (nicht am Samstag, dem 31., wie im Februar-Burg<br />

boten gemeldet) um 20 Uhr im Großen Saal der Wolkenburg der<br />

Universitätschor Steilenbosch (Südafrika) gastiert. Am 28. April<br />

kommt der Männergesangverein Viaardingen (Niederlande) zu Be<br />

such. Beide Chöre befinden sich anläßlich einer größeren Konzert<br />

reise in Köln und stellen ihre Kölner Konzerte unter die Schirmherr<br />

schaft des KMGV, der in beiden Städten erfolgreich gastiert hat.<br />

Bitte versorgen Sie sich rechtzeitig mit Karten!<br />

Für unsere Inserenten, die vielleicht einen<br />

Beitrag für den „BB" haben:<br />

Bitte beachten Sie den neuen Redaktionsschluß<br />

am zweiten Donnerstag jeden Monats! Später<br />

eingehende Beiträge und Inserate können erst<br />

im folgenden „<strong>Burgbote</strong>n" erscheinen.


Wilhelm Ritterbach<br />

feierte seinen<br />

70. Geburtstag<br />

in der Wolkenburg<br />

Mit einem opulenten Empfang feierte der<br />

Weidener Druckereibesitzer Wilhelm Ritter<br />

bach, seit 46 Jahren aktives KMGV-Mitgiied<br />

in der Woikenburg, seinen 70. Geburtstag. Die<br />

Gästeschar war kaum zu überblicken — allein<br />

von der Familie Ritterbach selbst waren<br />

26 Angehörige erschienen, außerdem drei Betriebsmitgiieder.<br />

Natürlich war der KMGV be<br />

sonders würdig vertreten: Präsident Dr. Max<br />

Adenauer hatte es sich nicht nehmen lassen,<br />

selbst als Gratulant zu kommen und im Na<br />

men des Chores eine Münze mit dem Portrait<br />

Eduard IV., einer Prägung von 1903, dem Ge<br />

burtsjahr des Jubilars, zu überreichen.<br />

Dazu hielt er eine Ansprache, die nicht per<br />

sönlicher hätte sein können. Weder vergaß er,<br />

die Familien- und Firmengeschichte der Ritter<br />

bachs zu erwähnen noch die besondere Be<br />

ziehung der Familie zu Dr. Konrad Adenauer.<br />

Dr. Max Adenauer erinnerte an die dramati<br />

schen Tage gegen Ende des Krieges, als sein<br />

Vater kurz im KZ Brauweiler interniert war,<br />

und nach seiner Entlassung am 26. Novem<br />

ber 1944, einem Sonntag, von Otto Ritterbach,<br />

dem Bruder Wilhelms, auf Schieichwegen<br />

durch das Siebengebirge - die Uferstraße<br />

war durch Hochwasser nicht passierbar — si<br />

cher nach Rhöndorf zu seiner Famiiie ge<br />

bracht worden war. Zu damaliger Zeit sicher<br />

lich ein Risikoi Zum Glück ging alles gut aus.<br />

Das „Geburtstagskind" Wilhelm Ritterbach<br />

freute sich über diese Ansprache natürlich<br />

ganz besonders. Doch auch jeder andere<br />

Gratulant bekam seine persönliche Freude zu<br />

spüren — Vizepräsident Horst Massau ebenso<br />

wie die Vorstandsmitglieder Hans Könen, Karl-<br />

Heinz Lang, Johannes Langenberg, Dr. Heimut<br />

Schulz, Wilhelm Wüstenberg, Gustav Funcke,<br />

Obmann der Cäciiia Woikenburg, Heinz Odendahi,<br />

Obmann des Bau- und Wirtschaftsaus<br />

schusses, Ludwig Weber, Obmann des Musikund<br />

Prüfungsausschusses und 12 weitere ak<br />

tive Mitglieder. Auch die KMGV-Damen Lucie<br />

Rey, Tiny Engel, Agnes Sieber, Hansi Strube,<br />

lila Wasserfuhr und Barbro Wiedebusch-<br />

Schuchardt hatten es sich nicht nehmen las<br />

sen, als Gratulanten hereinzuschauen.<br />

Ais langjähriges Gemeinderatsmitgiied konnte<br />

Wilhelm Ritterbach natürlich auch eine Abord<br />

nung aus Lövenich begrüßen: Bürgermeister<br />

Willi Lauf, seinen Stellvertreter Dieter Biumenberg,<br />

Gemeindedirektor Hans Peters,<br />

Ratsmitgiied Theo Meier, Ratsmitgiied Adele<br />

Vogts, Oberpostdirektor und Landtagsmitglied<br />

Dr. Bernhard Worms, den ehemaligen Landrat<br />

Johannes Woiff und Kreisgeschäftsführer Wil<br />

helm Mevis. Sie alle begrüßte Ritterbach auf<br />

das herzlichste in seiner Ansprache, die mit<br />

den Worten schloß:<br />

„Meine Damen und Herren,<br />

nachdem ich alle Kreise angesprochen habe,<br />

sei es mir erlaubt, auch meine eigene Famiiie<br />

zu erwähnen. Ich danke meiner lieben Frau,<br />

daß sie mich über 45 Jahre lang ertragen und<br />

mir die Treue einer guten Ehefrau bewahrt<br />

hat. Sie war auch die denkbar beste Mutter<br />

unserer Kinder.<br />

Ich habe meinem Bruder Otto Ritterbach und<br />

seiner lieben Frau zu danken für eine jahr<br />

zehntelange brüderliche Zusammenarbeit in


41<br />

einer von Außenstehenden immer wieder be<br />

wunderten Harmonie.<br />

Ich danke allen meinen Kindern und Neffen<br />

mitsamt ihren Familien und allen Bekannten,<br />

Freunden und Verwandten, die uns ein Leben<br />

lang ihr Wohlwollen bewahrt haben.<br />

Heute, an dem Tag, an dem ich das Greisen<br />

alter erreicht habe, schließe ich mit einem<br />

Dank an den Herrgott, der mich diesen Tag<br />

und in dieser Form hat erleben lassen.<br />

Nehmen Sie bitte Ihr Glas und lassen Sie uns<br />

auf unser aller Wohl trinken!!"<br />

Ganz besonders hat sich der Jubilar über die<br />

humorvolle, echt kölsche Ansprache seines<br />

Sangesbruders Josef Pering gefreut. Weil sie<br />

uns ebenso gut gefiel, drucken wir sie nach<br />

stehend ab:<br />

Wat dun se hück en Mauritius su fessiich iügge,<br />

wat eß nor loss, wat hätt dat zo bedügge?<br />

Wat kumme su vill feine Lück en Haufe<br />

met Blome en de Wolkenburg gelaufe?<br />

Dat möht Ehr doch wesse, denn üvveraii<br />

weed et verzallt:<br />

„Unse Willi Ritterbach eß hück genau sibbzig<br />

Jöhrcher alt!"<br />

Dat kann doch nit sin, dä junge Mann,<br />

dä meer emmer su flöck laufe gesinn han.<br />

Doch, doch et eß ganz secher wohr,<br />

dä „junge Mann" weed hück sibbzig Johr!<br />

Un merkt et Üch, ich weiß et genau,<br />

ald 46 Johr eß hä em K. M. G. V.<br />

Sin och sing Horcher meliert un jet grau,<br />

zick 45 Johr eß hä verhierot met der seive Frau.<br />

Do han meer der Grund vun singem Giöck,<br />

denn oone Wanke,<br />

der prächtige Frau hätt hä sing Levvensglöck<br />

zo verdanke!<br />

Meer Ahle, die Inn nöhter kenne, wore ald bei<br />

der Huhzick dobei,<br />

wie ich gesaht han, eß dat 45 Johr herr un<br />

lang vorbei.<br />

Unse Fründ Willi wor 'ne elegante, gepflägte<br />

junge Mann,<br />

adrett un sauber, wie mer hück keine mieh<br />

finge kann.<br />

Schon domols däht hä, mer soll et nit sage,<br />

emmer en klein Kleiderbösch bei sich drage,<br />

un alle Momags, doran wor imm viii geiäge,<br />

moht hä sich met der Bosch der Stopp avfäge.<br />

Dröm hatt för die Huhzick uns Grupp en<br />

besondere Idee:<br />

meer schenkte däm Paar en ganze Portion<br />

Böschte per se.<br />

Met de Zäng fing et aan, en Bosch für de<br />

Kleider, de Schohn un de Hand,<br />

koot alle Zoote, die et su gov en 'nem<br />

Böschteverkaufsstandl<br />

Un denkt Üch, en der Reih der Böschteschwitt,<br />

fähite sugar de Toifett- un Clobösch nit.<br />

Ich mein aid, die hätt ich, et eß doch gelunge,<br />

noch neulich bei imm zo Huus em WC<br />

gefunge...<br />

Jo, domols han die Huhzicksgäß düchtig üvver<br />

dä Ulk geiaach. —<br />

Doch Grete, sing jung Fräuche, hätt bei sich<br />

steil gedaach:<br />

Ehr wollt meer wohl met der Böschtemenge,<br />

als „Höhere Tochter" de richtige Ordnung<br />

beibränge.<br />

Dobei kannte meer die leckere, feine Frau<br />

un ehr Talent als „Hausfrau" jo längs genau.<br />

Noh un noh eß dann en Musterfamiije<br />

erstände,<br />

die wirklich einzig dosteiht en dä kölsche<br />

Lande.<br />

Un weit un breit en jedem altengesesse<br />

Weidener Stand<br />

eß jeder der Famiije Ritterbach belieb und<br />

bekannt.<br />

Aanerkennend un met Hochachtung weed<br />

üvveraii gesaht:<br />

„Dä Willi Ritterbach hätt met der Frau e<br />

richtig Schnäppche gemäht!"<br />

Noch vill Hervorragendes küntt ich vun<br />

Frau Grete singe;<br />

dat dun ich en ander Mol, denn vör alle Dinge<br />

möht ich vun däm junge Sibbziger jet<br />

Godes sage,<br />

doch hä wollt dat nit; hä kann kein Lobred<br />

V erdrage.<br />

Dröm fass ich mich koot un sage met Stolz:<br />

„Leeve Willi, do bess us dem allerfeinste Holz!"<br />

Sechsunveezig Johr en Dingem erfolgreiche<br />

Lewe<br />

beß Do uns Vörbild un 'ne ächte Fründ<br />

geblevvel<br />

Ding Kinder dun für Dich alles! —<br />

Do kanns Dich schone.<br />

Unse Herrgott weed dich bestemp noch<br />

Wigger belohne<br />

met Gesundheit, Wohibehage, Kraft un<br />

Familjeglöckl<br />

Denk doraan noch lang un vill zoröckl<br />

Meer ävver all kumme hück. Dich zo feere<br />

un Dich aan Dingem sibbzigste Gebotsdag<br />

huh zo lehre.<br />

Meer singe Deer en „Hoch", schön ävver<br />

met Gemach:<br />

„Lang lebe unser prächtiger Willi RitterbachI"


42<br />

Eine gute<br />

Verbindung<br />

y<br />

'Jim/ .<br />

' rv,"'/''<br />

srmiyiiSE<br />

DER SIDDT KDIR


43<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat April <strong>1973</strong><br />

1.4. 85 J Oberdirektor a.D. Dr. Dr. b.c.<br />

Hermann Pünder, Köln 51, Marienburger<br />

Straße 42, Ehrenpräsident<br />

des KMGV<br />

9.4. 84 J Joseph Abels, Köln 1, Oberländer<br />

Wall 26, inaktives Mitglied<br />

14.4. 65 J Hans Georg Reichmann, 2 Ham<br />

burg 50, Behringstraße 95, inak<br />

tives Mitglied<br />

25.4. 86 J Paul Kraus, Köln 21 (Deutz), Alter<br />

Mühienweg 60, aktives Mitglied<br />

27.4. 65 J Karl Schönborn, Köln 21 (Deutz),<br />

Eumeniusstraße 9, aktives Mitglied<br />

Neuaufnahmen<br />

Oskar Jos6 Rastalsky, Wirtschaftsjurist und<br />

Patentwirtschaftier, 5 Köln 80, Anemonen<br />

weg 24/26, Ruf: 68 38 03 (inaktives Mitglied).<br />

Geworben durch: Herrn Paul Peters (aktives<br />

Mitglied)<br />

Rolf Combach-Götting, 5 Köln 60, Yorkstr. 3,<br />

Ruf: 76 66 00 (inaktives Mitglied)<br />

Geworben durch: Herrn Erwin Gehring und<br />

Herrn Willy Ueriings<br />

Bezirksdirektor Reiner Strobel, 504 Brühl,<br />

Kentenichstraße 16, Ruf: 0 2231 /44297 (akt.<br />

Mitglied) 1. Bass<br />

Alien neuen Mitgliedern sagen wir ein herz<br />

liches „Willkommen!"<br />

Adressenänderung<br />

Günter Poch, jetzt: Köln 80, Bergisch.-Ring 69<br />

(aktives Mitglied)<br />

Heinz Hiiger, jetzt: Köln 91, Wodanstraße 67<br />

(aktives Mitglied)<br />

Herr Wilhelm Schmidt, jetzt: Köln 1, Aivensiebenstraße<br />

8, Ruf: 73 32 86 (aktives Mitglied)<br />

Todesfall<br />

Frau Elisabeth Schäfer, Witwenmitglied, ge<br />

storben am 14. Januar <strong>1973</strong>.<br />

ihren Angehörigen sprechen wir unser herz<br />

liches Beileid aus.<br />

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\^ I I aber sind wir recht verträaiich.<br />

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45<br />

Die Gruppen 13 und 66 sangen eine Messe<br />

zur Weihe der neuen Madonna in Bergisch Gladbach-Hand<br />

Die Herren der Gruppen 13 und 66 hatten am<br />

Donnerstag, dem 7. 12. 1972, in der Wolken<br />

burg 2 Proben und die „Divertissementchen-<br />

Teilnehmer" unter ihnen gar 3 Proben an<br />

einem Abend zu absolvieren. Was steckte hin<br />

ter dieser zusätzlichen Aktivität? Die Antwort<br />

war: „Wir singen am kommenden Samstag<br />

eine Abendmesse in Bergisch Gladbach-Hand,<br />

das liegt gleich hinter Dellbrück."<br />

Tatsächlich standen 26 treue Sänger am 9.12.<br />

auf der Empore der schlichten Kirche St. Kon<br />

rad in Hand und warteten auf ihren ersten<br />

Einsatz. Da endlich wurde das wahre Ge<br />

heimnis der Aktivität gelüftet — es war für uns<br />

alle eine große Überraschung, als unser San<br />

gesfreund Nikolaus Lindenlaub verriet, daß<br />

eine von ihm selbst geschaffene Marienstatue<br />

in dieser Abendmesse ihre Weihe erhalten<br />

sollte. Als das bis dahin die Statue verhül<br />

lende Tuch fiel, stand angestrahlt und blu<br />

mengeschmückt eine lebensgroße, aus Lin<br />

denholz geschnitzte Madonna vor dem Altar.<br />

War es die Freude, an diesem ungewöhn<br />

lichen Ereignis teilnehmen zu dürfen, war es<br />

die Ausstrahlung der Madonna oder einfach<br />

die Befriedigung, dabeizusein, wenn es um<br />

eine gute Sache geht? Alle Sänger sangen<br />

mit besonderer Andacht und innerer Anteil<br />

nahme Sätze aus der „Deutschen Messe" von<br />

Schubert und das „Angelus".<br />

Unser uns allen wohlbekannter „Bulgarienbe<br />

gleiter", Herr Kämmerling, der auch die<br />

Sonderprobe geloitet hatte, begleitete sehr<br />

ausgewogen und klanglich ausgezeichnet<br />

differenzierend auf der Orgel, während unser<br />

Sangesfreund Walter Schmitz den Chor exakt,<br />

aber behutsam dirigierte. Alle Besucher der<br />

Abendmesse betonten anschließend überein<br />

stimmend, daß dieser kleine Chor den KMGV<br />

in Hand sehr würdig vertreten habe.<br />

Nach dem Gottesdienst bedankte sich die<br />

Pfarrgemeinde bei den Sängern in Form von<br />

einigen Fäßchen „Kölsch" und mächtigen kal<br />

ten Platten, bzw. belegten Brötchen. Eine lau<br />

nige Ansprache des Herrn Pfarrers Michel<br />

leitete den gemütlichen Teil des Abends ein,<br />

auf die Gruppenbaas Hans Heukeshoven nicht<br />

minder launig in echt kölscher Manier ant<br />

wortete. Bald wurden „Hochs" gesungen,<br />

Schunkellieder geschmettert und kleine Vor<br />

träge und Couplets zum Besten gegeben.<br />

Die anwesenden Gemeindemitglieder und die<br />

Sänger verstanden sich so glänzend, daß es<br />

allen schwerfiel, zu später Stunde auseinan<br />

der zu gehen.<br />

A. Halup und N. Schubert<br />

Großer Erfolg des KMGV bei Kirchenkonzert<br />

in Christi Verklärung<br />

!<br />

Anläßlich der Festwoche der Pfarre Christi<br />

Verklärung gab der KMGV am 23. Januar ein<br />

Kirchenkonzert mit Werken aus fünf Jahrhun<br />

derten. Auf dem Programm standen unter an<br />

derem drei Sätze aus der ,„Deutschen Messe"<br />

von Schubert. Spirituals (in Chorsätzen von<br />

Prof. Hermannjosef Rübben) und Werke zeit<br />

genössischer Komponisten. Unter den vielen<br />

begeisterten Besuchern bafand sich auch<br />

Prof. Wilhelm Neuhaus mit seiner Frau Hanne<br />

lore. Wir befragten Frau Neuhaus, die lange<br />

Jahre im Kölner Rundfunkchor gesungen hat,<br />

nach ihren Eindrücken von dem Konzert.<br />

„<strong>Der</strong> Abend war für mich ein großes Klanger<br />

lebnis, verstärkt durch die gute Akustik der<br />

Kirche", sagt Frau Neuhaus. „Man merkt, daß<br />

mit dem Chor stimmlich viel gearbeitet wird —<br />

die Stimmen sind unwahrscheinlich kultiviert,<br />

die Tenöre haben strahlenden Glanz, das<br />

Klangvolumen ist beachtlich, und trotz der<br />

Größe des Chores ist die Durchsichtigkeit<br />

der Stimmen immer gewahrt. Am besten ha^<br />

ben mir die Sätze aus der ,Deutschen Messe'<br />

gefallen. Das hört man oft so süßlich, aber<br />

hier war der Klang ganz schlicht und männ<br />

lich, wundervoll vor allem im Pianissimo. Ich<br />

habe mir immer gesagt: Es muß doch für den<br />

Dirigenten eine Freude sein, mit diesen Stim<br />

men zu arbeiten! Gut gefallen hat mir auch<br />

der Flötensatz aus der Kirchensonate von<br />

Jean Baptiste Loyer, gespielt von Prof. Rüb<br />

bens Tochter".


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47<br />

Das Porträt: Paul Adrian<br />

Heute setzen wir die Reitie der Porträts unserer Vorstandsmitgiieder mit dem jüngsten Mitgiied<br />

fort - Paui Adrian (43), ist seit 1966 verantwortiich für das Pressereferat und die<br />

Archivarbeit.<br />

Paul Adrian wurde am 10. Juli 1929 in Altena/<br />

Westfalen geboren und ging dort auch zur<br />

Schule. 1944/45 mußte er sich noch als Fiakheifer<br />

betätigen. Nach dem Krieg holte er am<br />

Abendgymnasium sein Abitur nach und stu<br />

dierte am Berufspädagogischen Institut Köln<br />

und der Universität in den Jahren 19<strong>53</strong>—56<br />

Pädagogik, Betriebswirtschaftslehre, Chemie,<br />

Englisch und Wirtschaftsgeographie. Seit 1971<br />

ist er Studiendirektor an der Fachoberschule<br />

Köln-Deutz, wurde im gleichen Jahr vom Kul<br />

tusministerium in die Prüfungskommission für<br />

das Gewerbeiehramt an der Universität Köln<br />

berufen und wird im April dieses Jahres an<br />

seiner Schule Abteilungsleiter für den gei<br />

steswissenschaftlichen Bereich. Außerdem ist<br />

er Fachieiter am Gesamtseminar der Stadt<br />

Köln in der alten Universität Ciaudiusstraße.<br />

1970 wurde er zudem noch Bezirksvereins<br />

vorsitzender des Verbandes der Lehrer an<br />

berufsbildenden Schulen im Regierungsbezirk<br />

Köln und leitet Meisterkurse an der Flandwerkskammer.<br />

So ganz „nebenbei" machte er während sei<br />

nes Studiums auch noch sein Sportiehrerexamen<br />

an der Kölner Sporthochschule. Dem<br />

Sport ist er auch bis heute treu geblieben —<br />

schon als Ausgleich für die übrigen Ämter<br />

und Aufgaben. Mit Leidenschaft betreibt er<br />

Schwimmen und Hailenfußbaii; seit seinem<br />

Sportstudium gehört er einer Arbeitsgemein<br />

schaft von Sportlehrerkoilegen an, muß aber<br />

leider donnerstags immer auf das ans Trai<br />

ning anschließende „gesellige Beisammen<br />

sein" verzichten — zugunsten der KMGV-Vorstandssitzungen<br />

und Proben.<br />

Apropos KMGV: Schon 1947 gehörte Paui<br />

Adrian dem Schuichor des Aitenaer Gymna<br />

siums an. 19<strong>53</strong> besuchte er dann in den Se<br />

mesterferien die Chorschule des KMGV in<br />

Köln; Dr. Davidts und Wilhelm Pitz waren die<br />

Bürgen bei seinem Eintritt in den KMGV.<br />

Seine Erinnerung an die Chorschulzeit: „ich<br />

habe dort immer im 2. Tenor gesungen. Bei<br />

der Aufnahmeprüfung aber rutschte ich bei<br />

einem Quartett plötzlich in den 1. Tenor —<br />

und dabei blieb's dann, denn da herrscht im<br />

mer Mangel." Adrian ist Mitglied der Gruppe<br />

22 unter dem Baas Lorenz Wisskirchen.<br />

<strong>Der</strong> Chorschuibesuch war für Paui Adrian eine<br />

anstrengende Angelegenheit; in den Seme<br />

sterferien arbeitete er außerdem in einem<br />

Aitenaer Industriewerk und hatte nach Köln<br />

einen Weg von 120 km. Dafür aber gab es<br />

auch einen Ausgleich — schon damals traf er<br />

nach der Stunde immer seine spätere Frau<br />

Rosemarie, eine echte Köinerin. 1956 wurde<br />

geheiratet; die Kinder, drei Mädchen und ein<br />

Junge, sind zwischen 7 und 16 Jahren alt.<br />

„In meiner KMGV-Zeit habe ich bisher drei<br />

Präsidenten (Pünder, Dahmen und Adenauer),<br />

drei ,Vizes' (Quester, Odendahi und Massau)<br />

und drei Dirigenten (Pitz, Gilles und Rübben)<br />

erlebt," resümmiert Adrian. „Die Pressearbeit<br />

habe ich mir eigentlich einfacher vorgestellt.<br />

Meine Archivtätigkeit begann 1966 damit, daß<br />

ich die 20 Restkoffer aus dem Bombenkrieg<br />

im Keiler der Woikenburg sortierte — sie<br />

waren im Rathaus gelagert gewesen."


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49<br />

Zu den schönsten Erlebnissen zählt Adrian<br />

die Serenadenkonzerte des KMGV beim Kanz<br />

ler Konrad Adenauer Im Palais Schaumburg —<br />

„Ich hatte immer spezielle Freude an seinen<br />

treffenden Äußerungen!" Seine größte Ent<br />

täuschung: Daß Ihm das Kultusministerium<br />

1972 keinen Sonderurlaub für die Südafrika<br />

reise und <strong>1973</strong> für die Japanreise des KMGV<br />

gegeben hat.<br />

Pressestimmen zum Divertissementchen <strong>1973</strong> ....<br />

Kölner Stadt-Anzeiger vom 20. 2. 73<br />

Dem General ein Loch In die Hose gebügelt<br />

Beifallsstürme für Cacilia Wolkenburg In der Oper<br />

Köln und seinen Karneval vor 150 Jahren in neun Bildern zu zeigen, das hat sich Klaus Rohr<br />

in seinem Divertissementchen „Rusemondaach" oder „De Setz vum Funke-Jenerai" vor<br />

genommen. Wie Prinz Claus Ii. dabei ist, das Stadtregiment zu übernehmen, so hat die<br />

Cäciiia Woikenburg (Bühnengemeinschatt im Kölner Männer-Gesang-Verein) mit der „Botz"<br />

die Herrschaft über das Opernhaus angetreten. Wohl bekomm's.<br />

Das Karnevalspubllkum war dankbarer als<br />

manches Opernpubllkum. Es jubelt schon,<br />

wenn es In Christoph Klövers Ouvertüre be<br />

kannte Melodien wiedererkennt, so „De Botz<br />

kapott", „Mer loße nit vum Fasteleer" oder<br />

gar die Eingangstakte von Beethovens c-Moll-<br />

Symphonle. Klövers musikalische Witze gehö<br />

ren allerdings zum Besten dieser Divertisse<br />

mentchen. Und das Orchester der Cäcilla<br />

Wolkenburg spielt Beethoven oder Willy Oster<br />

mann, Rossini oder Gerhard Jussenhoven mit<br />

derselben Bravour.<br />

Mönche: Pest in Köln<br />

Jedes Jahr ein aktuelles kölsches Drama mit<br />

Happy-End aus dem Boden zu stampfen ist<br />

— zugegeben — ein Kunststück. In „Ruse<br />

mondaach" hat Klaus Rohr dem Kölner Karnevalsjublläum<br />

Rechnung tragen wollen. Also<br />

spielt die Handlung 1823 von Weiberfastnacht<br />

bis Rosenmontag. Da „FIrke" im Karneval ihr<br />

Unwesen treiben (Soldaten werden In den<br />

Rhein gestupst, Jecke maskleren sich als die<br />

„Helligen Drei Könige mit Schabau" — „Halleluja<br />

Schabau!" — oder verkünden In Mönchs<br />

gewändern „Die Pest Ist Widder in Kölle"),<br />

verbietet der preußische Stadtkommandant<br />

(Gerhard Cleslewicz) den Rosenmontagszug.<br />

Die Not des Festkomitees Ist groß. Die Frage,<br />

wie weit das „Brauchtum" (auch mit seinem<br />

„schwarzen Humor") gehen darf, beschäftigt<br />

alle Gemüter. Tünnes und Schäl werden ein<br />

geführt, um pro und contra gegenüberzustel<br />

len (Peter Pulger und Willy Achtermann sind<br />

goldrichtig).<br />

Immer gibt es einen Retter In der Not. Hier<br />

heißt er Dlllschnelder (Horst Massau) und ist<br />

der Funkengeneral. Er verspricht, mit seinen<br />

Roten Funken für Ruhe und Ordnung (und<br />

Anstand natürlich) zu sorgen, und so drückt<br />

der Stadtkommandant noch mal ein Auge zu.<br />

Beinahe hätte auch das nichts genutzt, denn<br />

Dienstmädchen Ulrike (Joachim Klausmann),<br />

das — absolut sichtbar — ein Verhältnis mit<br />

einem Schornsteinfeger angefangen hat, bü<br />

gelt (vermutlich In sexueller Erregung) ein<br />

Loch in die Generalsbotz, und dazu noch in<br />

der Gegend des Allerwertesten. Rat ist teuer.<br />

Aber er kommt. Das Loch kann bleiben. „Mer<br />

hänge jet drüvver!"<br />

Bühnenbilder beklatscht<br />

Eine ganz hübsche, durch Liebschaften und<br />

Hochzeiten angereicherte Fabel. Wenn trotz<br />

dem dem Stück und seinen Dialogen stellen<br />

weise das Salz in der Suppe fehlt (so genau<br />

nehmen wir es hier nicht), als Regisseur weiß<br />

Klaus Rohr alles wettzumachen. Seine Volks<br />

szenen vor dem noch unfertigen Dom und auf<br />

dem Neumarkt atmen, unterstützt durch die<br />

blendenden und oft beklatschten, das alte<br />

Köln atmosphärisch einfangenden Bühnenbil<br />

der von Erich Metzoldt, Authentizität.<br />

Waden wie übiich<br />

Fließen die Arien auch spärlicher als sonst<br />

(natürlich wurde Horst Massaus „Figaro" um<br />

jubelt), so kommt dafür der Chor stärker zur<br />

Geltung. Und noch etwas über den Kölner<br />

Männergesangverein zu sagen, hieße Wasser<br />

in den Rhein zu schütten. Jedenfalls: Er war<br />

hochkarätig.


50<br />

Wie üblich blieben denn turbulenten, wieder<br />

von Peter Schnitzier betreuten Ballett (oh,<br />

diese männlichen Damenwaden!) Dakapos<br />

nicht erspart.<br />

Das Opernhaus verwandelt sich in eine Nar<br />

rensitzung und nimmt im Schiußbiid ein Stück<br />

vom Rosenmontag vorweg. Eine bezaubernde<br />

Szene auf dem Neumarkt mit St. Aposteln,<br />

Tribünen und dem Thron des „Heiden Kar<br />

neval" (Wilhelm Schmidt).<br />

Die Mitwirkenden lassen sich nicht zählen<br />

und schon gar nicht alle nennen. Sagen wir<br />

es für alle: Unser „Ciiichen" - seht nur die<br />

Begeisterungsstürme! — hat es wieder mal<br />

geschafft.<br />

WILHELM UNGER<br />

NRZ vom 20. 2. <strong>1973</strong><br />

Prinz hat Ärger mit den Narren<br />

Das „Lange" und der Smoking. Sie waren mit dabei. Doch glücklicherweise gab's auch<br />

„Volk" im Haus, in den heiligen Hallen hehrer Opernereignisse. Das Divertissementche er<br />

oberte sich die Bühne am Offenbachpiatz, gab der Zeit, was ihr gebührt: Ein Stück zu Kar<br />

neval, dem kölschen Fasteleer. Die „Cäcilia Woikenburg" des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

hatte nicht nur Stimmen aufgeboten. Spiel, Kostüme und ein biedermeierllches Bühnenbild<br />

tauchten den Besucher In das Jahr 1823. In das Jahr, das Kölle In diesem Jahr feiern läßt.<br />

Es ist ein Jahr, in dem Held Karneval — noch<br />

ohne Bauer und Jungfrau an seiner Seite —<br />

mit seinem Narrenvoik einigen Ärger hat. Und<br />

auch das Festkomitee fürchtet um seinen Rosemondaach-Zoch:<br />

Über Köln schwebt das<br />

Schwert des Zug-Verbotes durch die Preußen,<br />

denen Ruhe und Ordnung an den jecken Ta<br />

gen aus den Fugen zu geraten drohen. Die<br />

Moral ist gefährdet. Und das stinkt selbst dem<br />

Komitee.<br />

Doch alles wendet sich — natürlich — zum<br />

Guten: D'r Zog geht, die „Bösewichter" ver<br />

sprechen, sich zurückzuhalten, die Roten Fun<br />

ken halten die „Wacht über die Zucht". Und<br />

selbst die Nebenstory endet happy: Et Wal<br />

traude kritt sine Leutnant, nach dem in Köln<br />

„gefahndet" wird. Denn „dä süht so edel us,<br />

dä kann nit us Düsseldorf sin".<br />

Das alles beginnt vielversprechend. Die ersten<br />

Takte der Ouvertüre, in denen sich der „Treue<br />

Husar" zu Beethoven geseilt, bringt Stimmung<br />

in die proppevoiien hehren Hallen. Man ist<br />

offensichtlich bereit, der erwarteten Fröhlich<br />

keit seine Reverenz zu erweisen, der Karneval<br />

steht im Raum, verpflichtet. Doch bald schleppt<br />

es sich doch recht müde dahin. Da helfen<br />

auch nicht die farbenprächtigen Kostüme und<br />

das Bühnenbild, das am Alter Markt das<br />

Brötchen für traumhafte vier Pfennige ver<br />

spricht.<br />

Denn er muß „sauber" bleiben, der Kölsche<br />

Fasteieer: Das ist eins der Themen im ersten<br />

Teil, was auch immer unter dieser Sauberkeit<br />

verstanden werden will. Doch dann wird sie<br />

um so dankbarer aufgegriffen, die Stimmung,<br />

die das Ballett der „Cäcilia" auf die Bretter<br />

zaubert. Das ist komisch und erhält verdien<br />

ten Applaus: „Wieverfasteiovend is usgebroche",<br />

es wird echt.<br />

in diesem Sinne ist auch der gesamte zweite<br />

Teil, im Stil einer Sitzung aufgezogen — mit<br />

Wibbeie und Tanz — wesentlich karnevalistischer<br />

als der erste, in dem Trockenheit selbst<br />

zwischen Tünnes und Schäl die Bühne prägt<br />

hinreißend komisch, überzeugend in Musik<br />

und Gesang ist der Wechseigesang zwischen<br />

Horst Massau und seiner „Frau" in Gestalt<br />

des Wilhelm Sommer um die kapotte Funke-<br />

Botz.<br />

Dennoch: Ein bißchen mehr Humor, etwas<br />

weniger Ernsthaftigkeit in den Textpassagen:<br />

Das hätte der Enttäuschung der Zuschauer,<br />

die beim nicht gerade begeisterten Schluß<br />

applaus zu spüren war, entgegenwirken kön<br />

nen. So gelang Klaus Rohr als Regisseur und<br />

Autor nur ein zeitgemäßer Achtungserfolg.<br />

GÜNTHER HENNECKE


51<br />

Kölnische Rundschau vom 20. 2. 73<br />

Fasteleer siegte über sture Preußen<br />

„Historisches" Im Divertissementchen<br />

„Haileiujah - Schabau!" singen die ziemlich<br />

unheiligen drei Könige und ziehen einen<br />

„Flachmann" aus der Tasche. Den Kölner<br />

Bürgern gefällt das gar nicht — „Was ihr da<br />

macht, hat doch mit Fastelovend nichts zu<br />

tun", meinen sie empört. Aber darum geht es<br />

den Krakeelern gerade: Sie wollen den Faste<br />

leer sabotieren und lassen sich dazu recht<br />

makabre Späße einfalien. So maskieren sie<br />

sich als Mönche, jagen ein totenbieiches In<br />

dividuum vor sich her und rufen dazu: „Die<br />

Pest ist wieder in Köln!" Die entsetzt ausein<br />

anderstiebenden Bürger merken erst zu spät,<br />

daß es wieder die Querulanten waren — auch<br />

kurz „Säu" genannt.<br />

Wann das passiert ist? Vor genau 150 Jahren<br />

in Köln. Divertissementchen-Autor und -Re<br />

gisseur Klaus Rohr hat sich im vorigen Jahr<br />

in den Archiven der „Cäcilia Wolkenburg" ver<br />

graben und dabei Ereignisse aus der Ur<br />

sprungszeit des Kölner Karnevals zutage ge<br />

fördert, wie sie bisher unbekannt waren.<br />

<strong>Der</strong> historische Hintergrund: <strong>Der</strong> kölsche Fa<br />

steleer war unter der damaligen preußischen<br />

Oberherrschaft stark gefährdet, ja sollte sogar<br />

verboten werden, weil die Narretei mit zacki<br />

gem Militär schwer in Einklang zu bringen<br />

war. Die „Olympische Gesellschaft", der unter<br />

anderem die Kölner Honoratioren von Witt<br />

genstein, de Noel und Professor Wallraf ange<br />

hörten, wollten den Karneval retten, wurden in<br />

ihren Bemühungen aber immer wieder durch<br />

die Umtriebe der krakeelenden „Säu" zurück<br />

geworfen. Erst als der spätere Funkengeneral<br />

Dillschneider beim preußischen Stadtkomman<br />

danten die persönliche Haftung für einen<br />

„sauberen" Fasteleer übernahm, wurde das<br />

närrische Treiben mit Zug und „Held Karne<br />

val" gestattet.<br />

Klaus Rohr hat nun im Jubiläumsjahr <strong>1973</strong><br />

die Roten Funken als Retter des Kölner Kar<br />

nevals in den Vordergrund gerückt — eine<br />

Sache, die historisch nicht hundertprozentig<br />

stichhaltig, dafür aber szenisch wirkungsvoll<br />

ist. Rund 100 Mitglieder der Cäcilia Wolken<br />

burg sorgen für Stimmung auf der Bühne und<br />

im Saal, allen voran natürlich wieder das köst<br />

liche Ballett (Tänze: Peter Schnitzler), das<br />

diesmal sogar dreimal auftreten darf.<br />

Viel Sorgfalt hat Erich Metzold auf das feine<br />

Bühnenbild verwendet, das die Dombauhütte,<br />

den Neumarkt (oder wahlweise Altermarkt)<br />

sowie zwei Wohnzimmer (vom armen Schnei<br />

der Knüv und dem wohihabenden Dillschnei<br />

der) zeigt. Die Reklame für Bier, eine Bank<br />

und ein Reisebüro auf den Hausgiebeln wirkt<br />

ein wenig aufdringlich, ist aber aus Mäzenatsgründen<br />

unvermeidlich.<br />

Die Sänger zeigten sich mal wieder in bester<br />

Form. Horst Massau, Vizepräsident des KMGV,<br />

konnte als Dlilschneider in mehreren Soli (be<br />

sonders in dem köstlichen „Figaro"-Duettl)<br />

seine darstellerische und stimmliche Bega<br />

bung unter Beweis stellen. Köstlich auch Ru<br />

dolf Wingenfeld als Gutsbesitzersfrau Sibilla<br />

aus Stotzheim und „Tochter" Waltraude (Pe<br />

ter-Wolfram Wallraff) - ein richtiges Genre<br />

bildchen. Trefflich auch Ludwig Schneider als<br />

zackiger Preußenleutnant Edelfried von Rubin<br />

stein. Allen übrigen Mitwirkenden für ihre<br />

ansprechenden Leistungen ein pauschales<br />

Lob. Das karnevalistische Musik-Potpourri von<br />

Christoph Klöver zündete schon bei der<br />

Ouvertüre und heizte immer wieder zum Mit<br />

klatschen an.<br />

Übrigens: Fast hätten wir das 150jährige Ju<br />

biläum in diesem Jahr doch nicht feiern kön<br />

nen, weil Diilschneiders Dienstmädchen Ul<br />

rike (sehr lustig: Joachim Klausmann) in der<br />

Küche zu lange mit dem Kaminsfeger gebützt<br />

hatte und dabei das Bügeleisen auf der Fun<br />

ken-Generalshose vergaß . . . Nur dem findi<br />

gen Schneider Knüv ist es zu verdanken, daß<br />

der Rusemondaachszog doch noch gehen<br />

konnte. Er hängte über das Loch in der Hose<br />

einfach „jet drüvver" ... Was, das erfahren<br />

die Besucher in den nächsten Vorstellungen<br />

selbst.<br />

BARBRO SCHUCHART<br />

►<br />

Mitglieder des Keiner Männer-Gesang-Vereins<br />

denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"


52<br />

Japan ist in Sicht<br />

Am 31. August <strong>1973</strong> startet der KMGV zu seiner großen Japan-Tournee, die bis zum<br />

16. September dauert. <strong>Der</strong> Flug geht mit einer Boeing 707 von Köln/Bonn über die<br />

Polarroute nach Tokio und zurück ab Osaka.<br />

<strong>Der</strong> KMGV gastiert in den zehn Städten Tokio,<br />

Chiba, Nagoya, Kyoto, Osaka, Takamatsu,<br />

Okayama, Hiroshima, Matsuyama und Kokura.<br />

Außerdem werden bei der Reise, die quer<br />

fast durchs ganze Land führt, auch andere<br />

große Städte besichtigt, die zum Teil auf un<br />

serer Karte markiert sind. Die Linie verbindet<br />

nur die Konzertstationen.<br />

Heute wollen wir unseren Mitgliedern und<br />

Freunden zunächst einen kleinen informati<br />

ven Überblick über Land und Leute geben.<br />

Das ostasiatische Inselkaiserreich Japan hat<br />

eine Oberfläche von 369 999 qkm und eine<br />

Küstenlinie von 26 813 km Länge. Die Bevöl<br />

kerungsdichte — das Land hat insgesamt<br />

103 704 000 Einwohner nach dem Stand von<br />

Oktober 1970 — beträgt 280 pro Quadratkilo<br />

meter. Die Hauptstadt Tokio hat allein<br />

11,4 Mill. Einwohner, Osaka fast 3 Mill., Yoko<br />

hama, Nagoya über 2 Mill., Kyoto, Kobe, Kitakyushu<br />

und Sapporo 1-1,4 Mill. Einwohner.<br />

Außerdem gibt es rund 80 weitere Großstädte<br />

mit über 100 000 Einwohnern.<br />

Vulkanische Gebirge, die im Fudschiyama<br />

südwestlich von Tokio (3776 m) gipfeln, be<br />

stimmen das Gesicht der vier großen (Honschu<br />

229 952 qkm, Hokkaido 78 411 qkm, Kyuschu<br />

35 660 qkm, Schikoku 17760 qkm) und<br />

zahlreichen kleineren Inseln. Sie nehmen rund<br />

80 Prozent der Fläche des Landes ein, von<br />

der 60 Prozent mit Wald bedeckt sind. Es gibt<br />

mehr als 60 tätige und 500 erloschene Vulkane.<br />

Die Gebirgsketten gliedern die Inseln in zahl<br />

reiche kleine Tal- und Beckenlandschaften,<br />

die ungewöhnlich dicht besiedelt sind. Nur um<br />

Tokio gibt es eine größere Tiefebene. Das<br />

Klima ist im Norden gemäßigt, im Süden sub<br />

tropisch. Die Niederschläge bringt für den<br />

größten Teil des Landes der sommerliche<br />

Südostmonsun. Den Süden erwärmt die Kuro-<br />

Schyo-Meeresströmung. Im Norden wirkt der<br />

Oya-Schyo- oder Kurilenstrom abkühlend.<br />

Bevölkerung<br />

Die sehr einheitliche Bevölkerung besteht ne<br />

ben einigen hunderttausend Koreanern und<br />

einigen Ainus aus Japanern, die überwiegend<br />

Buddhisten oder Anhäger der Nationalreligion<br />

des Schintoismus, in kleiner Zahl auch Chri<br />

sten sind.<br />

Wirtschaft und Verkehr<br />

Weniger als ein Fünftel der Landesfläche ist<br />

landwirtschaftlich nutzbar, trotzdem lebt die<br />

Hälfte der Japaner von der Landwirtschaft.<br />

Es werden vor allem Reis, daneben Weizen,<br />

Gerste, Hafer, Mais, Sojabohnen, Gemüse,<br />

Tee, Zuckerrohr, Südfrüchte und Maulbeer<br />

bäume (für die traditionsreiche Seidenraupen<br />

zucht) angebaut. Die Nutzung ist sehr intensiv,<br />

die Erträge sind hoch. Die Viehzucht hat be<br />

scheidene, die Fischerei aber überragende<br />

Bedeutung (Japan steht unter den Fischerei<br />

ländern der Erde an 1. Stelle). Sie bringt<br />

Exportüberschüsse. Die Bodenschätze sind<br />

weder reichlich noch mannigfaltig. Es gibt<br />

Kupfer, Schwefel, etwas Eisen, Chrom, Kohle,<br />

Bauxit u. a. Erze sowie Erdöl. Die Energiever<br />

sorgung beruht weitgehend auf der Ausnut<br />

zung der Wasserkräfte der kurzen, aber wasser-<br />

und gefällereichen Flüsse. Die Industrie<br />

hat sich seit dem Ende des vorigen Jahr<br />

hunderts hervorragend entwickelt und Japan<br />

in die erste Reihe der führenden Wirtschafts<br />

großmächte gestellt. Sie ist ebenso vielseitig<br />

und leistungsfähig wie — dank vergleichsweise<br />

niedrigen Lohnniveaus — konkurrenzfähig. Ex<br />

portiert werden Fertigwaren aller Art, vor al<br />

lem Gewebe und Bekleidung, Eisen- und<br />

Stahlwaren, Maschinen, Schiffe, optische und<br />

feinmechanische Geräte, Papier, Chemikalien<br />

und Keramik. Das Eisenbahn- und Straßen<br />

netz sind hervorragend. Wichtig ist die Kü<br />

stensch ifffahrt, auch für den Binnenverkehr.<br />

Haupthäfen sind Yokohama, Kobe, Osaka, To<br />

kio, Modschi, Nagasaki und Nagoya. Die Han<br />

delsflotte steht an 5. Stelle unter den Flotten<br />

der Erde.<br />

Im nächsten Heft berichten wir über die innere<br />

Struktur des Landes, seine Historie und Kul<br />

tur.


*<br />

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nimmt von Jahr zu Jahr zu. Man ist<br />

unbeschwert und gegenüber den Gefahren<br />

' f der Umwelt nicht mehr so kritisch. Damit<br />

J steigt das Risiko gerade in dem Zeitraum,<br />

der von einer evtl. gesetzlichen ünfaiiver-<br />

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über 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


59<br />

Terminkalender für den Monat Mai <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 3. Mai <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 10. Mai <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 17. Mai <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 24. Mai <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 31. Mai <strong>1973</strong><br />

Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Bitte beachten Sie schon heute die Probentermine vor und nach<br />

den Sommerferien (Schuiferien). Die ietzte Probe findet am Don<br />

nerstag, dem 14. Juni um 19.30 Uhr in der Woikenburg statt, die<br />

nächste erst wieder am Donnerstag, dem 19. Juli.<br />

Sonntag, 6. Mai <strong>1973</strong>, 20 Uhr:<br />

Gemeinschaftskonzert<br />

im Konzerthaus in Solingen<br />

mit dem Gousla-Chor<br />

Anfahrt mit Privat-Pkw<br />

Konzertanzug: Frack<br />

Montag, 7. Mai <strong>1973</strong>, 20 Uhr:<br />

Konzert des Gousla-Chores im Gürzenich<br />

Mittwoch, 9. Mai <strong>1973</strong>,20 Uhr:<br />

Gemeinschaftskonzert<br />

unter dem Motto:<br />

„Deutsch-Bulgarisches Freundschaftssingen"<br />

in Leverkusen Forum, unter Mitwirkung<br />

des Bayer-Chores, Leverkusen<br />

des Gousla-Chores, Sofia und<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Konzertanzug: Frack<br />

Dienstag, 15. Mai <strong>1973</strong>,19.30 Uhr:<br />

Ordentliche Hauptversammlung im Casino-Saal<br />

der Wolkenburg


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Das Porträt; Hans Könen<br />

Hans Könen (57) stieß 1955 zum KMGV und wurde 1968 Vorstandsmitglied mit den besonde<br />

ren Tätigkeits-Schwerpunkten, Erledigung der steuerlichen Fragen, sowie Erstellung der Bilanzen<br />

und Bilanzberichte für den KMGV und die KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft.<br />

jw.;. -..ae-:*". "J In der Zeit zwischen Militärdienst und Kriegs-<br />

" I ' " ■ ' beginn hatte er den Dienst in der damaligen<br />

Reichsfinanzverwaitung angetreten. Während<br />

f]"'- ■ ■ ■'■t" ' !y|^ " der Ausbildung absolvierte er halbjährliche<br />

f , - ' ''-'7» ■ ; Lehrgänge in Starnberg/Obb. und Ilmenau/<br />

>■ ^ Thüringen, wo stets auch viel gesungen<br />

'' " ''Ä'"l wurde. Die Starnberger akzeptierten den<br />

j . * -<br />

^ •' * ■*'<br />

ihrem<br />

„Preißen"<br />

Männergesangverein<br />

so sehr, daß sie<br />

mitzusingen.<br />

ihn baten,<br />

Dain<br />

{■-,'7' 1 bei nahm er an etlichen Konzerten und Sän-<br />

,'V'PrIRI ■y. fc», gerfahrten teil.<br />

V Nach Kriegsende nahm er seinen Dienst in<br />

1,'' -'Ti ^ der Verwaltung wieder auf, und zwar in Berg-<br />

F*'* ' • ' • iRw ' ■■ heim/Erft, wo er zuletzt gewohnt hatte. Dort<br />

frat er auch dem Gesangverein bei, der von<br />

dem bekannten Gesangspädagogen Gustav<br />

Pieiken geleitet wurde. Pieiken erteilte den<br />

»T besonders stimmbegabten Damen und Herren<br />

seines gemischten Chores und des Männer-<br />

Chores auch privaten Gesangsunterricht. Für<br />

Hans Könen war die besondere „Attraktion"<br />

dieser Gesangsstunden eine junge Dame,<br />

die auch dort Unterricht nahm. Sie wurde<br />

später seine Lebensgefährtin, und auch PieipH<br />

ken ließ ihn „nicht mehr los", wie Könen<br />

scherzhaft erzählt. Bis zu Pieikens Tod 1950<br />

nahm er bei ihm Gesangsunterricht. Gern erinnert<br />

sich Hans Könen an die netten geseiiigen<br />

Stunden, in denen sich Stimmung auch<br />

ohne Alkohol einstellte — wenn auch manch-<br />

Hans Könen stammt aus einem musikalischen mal die Flasche mit selbstgemachtem<br />

Haus: Außer seiner Mutter sangen auch seine „Knollybrandy" in der Aktentasche unter dem<br />

drei Schwestern und sein Großvater gern und Tisch stand.<br />

oft. Er selbst mußte schon in der Volkssctiule<br />

Volksschule 1955 ^^rde Hans Könen nach Köln versetzt<br />

den Vorsanger Vorsänger bei Wechselgesangen Wechselgesängen spielen. _ ist er Regierungsrat der OFD Köln —<br />

Geboren in Troisdorf, ging er in Siegburg<br />

dort rasch Kontakt zum KMGV.<br />

bis zur Mittleren Reife zur Schule, nahm wah- wäh u^iter der Ägide von Wilhelm Pitz und Dr.<br />

renddessen Geigenunterricht und sang irn im Hermann Pünder legte er seine Prüfung vor<br />

Chor mit. Von Siegburg wechselte er nach Musikausschuß ab und ist seitdem Mit-<br />

Bonn aufs Gymnasium. 1932 trat er dem MGV<br />

P glied im 1. Tenor. Heute denkt Könen mit<br />

„Cacilia „Cäcilia" Troisdorf bei, sang im Kirchenchor Schmunzeln an die Irrfahrten durch die ver-<br />

mit und „besuchte" ab und zu mit seinem schiedenen Probelokale zurück — Bürger-<br />

Latein- und FranzosiscMehrer Französischlehrer den MGV Bonn. gesellschaft, IHK, St. Josephshaus und Anto-<br />

Schon wahrend während dieser Zeit trat er bei privaten nitersaal bis zur neuen Wolkenburg — und<br />

Geselligkeiten und Schulfeiern solistisch auf. preude an die vielen Konzerte. Auch ihm<br />

Nach dem Abitur 1934 ging Hans Könen frei- hinterließ die Südafrika-Tournee 1971 den<br />

willig zur Reichswehr, um seinen Militärdienst größten Eindruck. Mit ähnlichen Erwartungen<br />

hinter sich zu bringen. Den Krieg machte er sieht er, wie seine sämtlichen Sangeskolle-<br />

von Anfang bis Ende mit, kam aber schon gen, der bevorstehenden Japanreise ent-<br />

im August 1945 wieder nach Hause.<br />

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Kundendienst haben ein besonderes Vertrauens<br />

verhältnis zwischen den Einwohnern der Kreise<br />

Köln, Rheinisch Bergischer Kreis und Bergheim<br />

und der Kreissparkasse geschaffen.<br />

Die Kreissparkasse betrachtet es auch in Zukunft<br />

als ihr Ziel, die ihr gestellten Aufgaben im Dienst<br />

der Bevölkerung bestmöglich zu erfüllen.<br />

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Jahrelang spielte Hans Könen in der „Cäcilia"<br />

mit, zuletzt bei „Etzel ante Pooze". Als er<br />

1968 in den Vorstand gewählt wurde, blieb<br />

dafür leider keine Zeit mehr, weil die steuer<br />

lichen Jahresabschlüsse für den KMGV aus<br />

gerechnet in die Zeit fallen, in der die<br />

„Cäcilia" probt und spieit. „Trotz dieses<br />

Wermutstropfens macht es mir aber große<br />

Freude, in einem Kreis von Freunden — so<br />

möchte ich sie nennen — im Vorstand zu<br />

sitzen und zum Wohle unseres KMGV mit<br />

zuarbeiten", sagt Könen.<br />

In seiner wenigen Freizeit liebt Hans Könen<br />

das Fotografieren und Gartenarbeit; seine<br />

Uriaube verbringt er fast ausschließiich im<br />

Gebirge — vorzugsweise in den Südtiroler<br />

Dolomiten, wo er sich schon eine ganze Reihe<br />

von Berghütten „erwanderte". Dabei kommt<br />

natürlich das Fotografieren zu seinem Recht.<br />

Bis 1949 war Könen außerdem aktiver Wasser<br />

sportier.<br />

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Geburtstage im Monat Mai <strong>1973</strong><br />

6. 5. 82 J Frau Thea Vorster, Köln 51 (Ma<br />

rienburg), Tiberiusstr. 12, inakt.<br />

Mitglied<br />

7.5. 80 J Paul Esser, Köln 51 (Raderberg),<br />

Raderberger Str. 182, inakt. Mit<br />

glied<br />

12.5. 70 J Otto Maieike, Köln 1, Mainzer<br />

Str. 77, aktives Mitglied<br />

24.5. 75 J Frau Edith Krischer, Köln 41<br />

(Müngersdorf), Kirchenhof 5, Witwenmitgiied<br />

26. 5. 60 J Rechtsanwalt Dr. Heinz Sosnowski,<br />

Köln 1, Ursulagartenstr. 27, inakt.<br />

Mitglied<br />

Adressenänderung<br />

Bruno Siep, jetzt: 5930 Hüttental-Weidenau,<br />

Gerhart-Hauptmann-Weg 15, akt. Mitglied<br />

Dr. Karlheinz Gierden, Oberkreisdirektor, jetzt;<br />

5021 Königsdorf, Aachener Str. 709 b, Tele<br />

fon 0 22 34 / 8 44 37, inaktives Mitglied<br />

Todesfall<br />

Rektor i. R. Matthias Gilhaus, 5 Köln-Riehl,<br />

Stammheimer Str. 50, aktives Mitglied, ist am<br />

8. Februar <strong>1973</strong> gestorben.<br />

Seinen Angehörigen sprechen wir unser herz<br />

liches Beileid aus.


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Japan<br />

„Sonnenaufgang"<br />

Text der Nationalhymne Ist 800 Jahre alt<br />

Die Regierung<br />

65<br />

Heute setzen wir unsere Informationen über Japan fort mit einem Überblick<br />

über die Regierung des Landes, die kaiserliche Familie sowie die Geschichte<br />

der Flagge und der Nationalhymne, im nächsten <strong>Burgbote</strong>n folgen einige Hin<br />

weise zur inneren Struktur des Landes und zu kulturellen Besonderheiten.<br />

I. Die Verfassung<br />

Die gegenwärtige Form der Regierung Japans<br />

ist auf die Verfassung von 1946 gegründet.<br />

Obgleich die Verfassung als eine Neufassung<br />

ihrer Vorgängerin von 1889 angenommen<br />

wurde, war sie ihrer Substanz nach eine totale<br />

Revision, die die Regierungsstruktur Japans<br />

drastisch umbildete. <strong>Der</strong> wichtigste Unter<br />

schied ist der Übergang der souveränen Macht<br />

vom Kaiser auf das Volk. Artikel 1 der Ver<br />

fassung sieht vor, daß „der Kaiser das<br />

Symbol des Staates und der Einheit des<br />

Volkes ist, der seine Stellung aus dem Willen<br />

des Volkes ableitet, bei dem die souveräne<br />

Macht ruht." Die Verfassung sieht ferner vor,<br />

daß das Parlament als gesetzgebender Zweig<br />

der Regierung eine Vorrangstellung einnimmt,<br />

daß die drei Mächte der Regierung, die Ge<br />

setzgebung, die Verwaltung und die Recht<br />

sprechung, getrennt sein sollen und daß alle<br />

fundamentalen menschlichen Rechte als ewige<br />

und unverletzliche Rechte für diese und alle<br />

kommenden Generationen garantiert werden<br />

sollen. Eine einmalige Bestimmung ist Artikel<br />

9, durch den Japan dem Kriege als Mittel zur<br />

Lösung internationaler Auseinandersetzungen<br />

absagt.<br />

II. Die Verwaltung<br />

In Japan herrscht ein parlamentarisches Re<br />

gierungssystem, unter dem die Verwaltung<br />

und die Gesetzgebung jedoch nicht so un<br />

abhängig voneinander sind wie beispielsweise<br />

unter dem Präsidentialsystem in den Vereinig<br />

ten Staaten. <strong>Der</strong> Ministerpräsident wird aus<br />

dem Parlament von dessen Mitgliedern ge<br />

wählt. Das Kabinett besteht aus dem Minister<br />

präsidenten und höchstens 18 Staatsmini<br />

stern, die durch den Ministerpräsidenten er<br />

nannt werden. Mindestens die Hälfte der Mit<br />

glieder des Kabinetts muß aus dem Parlament<br />

gewählt werden, demgegenüber sie eine kol<br />

lektive Verantwortung tragen.<br />

Prinz Hirobumi Ito bildete 1885 das erste<br />

japanische Kabinett. Das Kabinett von Mini<br />

sterpräsident Sato ist das 64. in der parla<br />

mentarischen Geschichte Japans. Seit der<br />

Annahme der Verfassung von 1946 gab es 17<br />

Kabinette.<br />

III. Das Parlament (Gesetzgebung)<br />

Das Parlament ist das höchste Organ der<br />

Staatsgewalt und die einzige gesetzgebende<br />

Körperschaft. Es besteht aus zwei Häusern,<br />

dem Repräsentantenhaus (486 Sitze) und dem<br />

Oberhaus (250 Sitze). Die Mitglieder des Re<br />

präsentantenhauses werden für eine vierjäh<br />

rige Wahlperiode gewählt, doch wird ihre<br />

Amtszeit durch die Auflösung des Hauses be<br />

endet. Die Mitglieder des Oberhauses werden<br />

für sechs Jahre gewählt, wobei alle drei Jahre<br />

die Hälfte der Abgeordneten zur Neuwahl an<br />

steht. Einhundert Mitglieder des Oberhauses<br />

werden über einen nationalen Wahlkreis ge<br />

wählt, die übrigen über die Wahlkreise der<br />

Regierungsbezirke. Die Wahl der Mitglieder<br />

des Repräsentantenhauses erfolgt über den<br />

sogenannten mittleren Wahlkreis, der sich<br />

nach der Bevölkerung richtet und zwischen<br />

der Wählerschaft der Kreise und Regierungs<br />

bezirke liegt.<br />

Das Mindestalter, das zur Wahl berechtigt,<br />

ist 20 Jahre. Die Verfassung gewährt auch<br />

den Frauen das Stimmrecht, und sie haben<br />

bereits einen beträchtlichen Einfluß auf den<br />

Verlauf der nationalen Politik ausgeübt. Ais<br />

Ergebnis der jüngsten Wahlen (Dezember<br />

1969 für das Repräsentantenhaus, Juli 1968<br />

für das Oberhaus) halten sie acht Sitze Im


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Zusammensetzung des Japanischen Parlaments nach politischen Parteien<br />

mit dem 15. Januar 1970 als Stichtag<br />

Repräsentantenhaus<br />

Oberhaus<br />

Liberaldemokratische Partei<br />

Soziaiistische Partei<br />

Komeito<br />

Demokratisch-Sozialistische Partei<br />

Kommunistische Partei<br />

Ni-in-Club<br />

Unabhängige<br />

Vakante Sitze<br />

Gesamt<br />

V. Die politischen Parteien<br />

Die wichtigeren politischen Parteien sind<br />

heute die Liberaidemokratische Partei, die<br />

Sozialistische Partei, die Komeito und die<br />

Demokratisch-Sozialistische Partei. Die Libe<br />

raldemokratische Partei, die gegenwärtig un<br />

ter dem Vorsitz von Ministerpräsident Eisaku<br />

Sato an der Macht ist, wurde am 19. Novem<br />

ber 1955 durch einen Zusammenschluß kon<br />

servativer Gruppen gegründet, die in bezug<br />

auf interne und internationale Angelegenhei<br />

ten die gleichen grundsätzlichen Ansichten<br />

vertraten. Die Sozialistische Partei Japans<br />

wurde im Oktober 1955 unter dem Vorsitz von<br />

Mosaburo Suzuki errichtet. Die Partei ent<br />

stand durch eine Wiedervereinigung der So<br />

zialisten des linken und des rechten Flügeis,<br />

die lange Jahre hindurch zersplittert waren.<br />

Die Komeito wurde im November 1964 als<br />

politischer Arm der „Soka Gakkai", einer<br />

religiösen Gruppe der buddhistischen Nichiren<br />

Sekte gebildet. Die Demokratisch-Sozialisti<br />

sche Partei wurde im Januar 1960 von Dissi<br />

denten des rechten Flügels der Sozialistischen<br />

Partei gegründet.<br />

Die kaiserliche Familie<br />

I. Stellung des Kaisers<br />

Nach der neuen japanischen Verfassung von<br />

1947 ist der Kaiser Symbol des Staates und<br />

der Einheit des Volkes. Er leitet seine Stel<br />

lung aus dem Willen des souveränen Volkes<br />

ab. Die Verfassung gibt dem Kaiser keinerlei<br />

Regierungsgewait, sondern überläßt ihm le<br />

diglich die Ausübung einiger weniger zeremo<br />

nieller Funktionen. So werden der vom<br />

Reichstag vorgeschlagene Ministerpräsident<br />

und der vom Kabinett vorgeschlagene Präsi<br />

dent des Obersten Gerichtshofes vom Kaiser<br />

ernannt. Auf den Rat und mit Billigung des<br />

Kabinetts wird er für das Volk in einigen<br />

Staatsangelegenheiten tätig, so bei der Ver<br />

kündung von Gesetzen und Verträgen, bei der<br />

Einberufung des Reichtstags und bei der Ver<br />

leihung von Auszeichnungen.<br />

Ii. Kaiser und Kaiserin<br />

Kaiser Hirohito wurde am 29. April 1901 in<br />

Tokyo geboren;erstudierte auf der ehemaligen<br />

Adelsschule und in einem besonders für seine<br />

Erziehung errichteten Institut.<br />

Nach einer 6-monatigen Europareise wurde<br />

er 1921 Prinzregent. Er vermählte sich im<br />

Jahre 1924 und bestieg nach dem Tode sei<br />

nes Vaters, des Kaisers Taisho, 1926 den<br />

Thron. Die förmliche Krönung fand 1928 statt.<br />

Kaiser Hirohito ist als Wissenschaftler auf<br />

dem Gebiet der Meeresbiologie international<br />

bekannt und hat bereits mehrere Bücher über<br />

neue von ihm entdeckte Arten geschrieben.<br />

Kaiserin Nagako wurde am 6. März 1903 als<br />

erste Tochter des verstorbenen Kaiserlichen<br />

Prinzen Kuni in Tokyo geboren. Sie studierte


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is kurz vor ihrer Vermählung auf der Adelsschuie<br />

für Mädchen und ist als Pianistin und<br />

Malerin bekannt.<br />

<strong>Der</strong> Kaiser und die Kaiserin haben seit<br />

Kriegsende wiederholt ausgedehnte Reisen<br />

durch ganz Japan unternommen, um mitten<br />

unter dem Volk sein zu können und es bei<br />

seinen Anstrengungen beim Wiederaufbau<br />

des Landes zu ermutigen. Sie bringen kultu<br />

reilen und sportlichen Veranstaltungen großes<br />

Interesse entgegen und sind sehr oft als<br />

Besucher von Ausstellungen oder Zuschauer<br />

bei großen Wettkämpfen zu sehen.<br />

<strong>Der</strong> Kaiserpaiast als Residenz des Kaiser<br />

paares liegt im Herzen Tokyos. <strong>Der</strong> Palast<br />

war seit den Tagen des Tokugawa-Shogunats<br />

Sitz der Shogune gewesen, ist aber in seinem<br />

Hauptteil bei einem Luftangriff während des<br />

letzten Krieges zerstört worden. <strong>Der</strong> Kaiser<br />

und die Kaiserin bewohnten bis vor kurzem<br />

eine bescheidene behelfsmäßige Residenz.<br />

Im Jahre 1959 beschloß die Regierung jedoch<br />

die Errichtung sowohl einer neuen Residenz<br />

als auch eines neuen Palastes. Die neue<br />

Residenz für das Kaiserpaar wurde bereits im<br />

Dezember 1961 fertiggestellt und noch im<br />

selben Monat vom Kaiser und der Kaiserin<br />

bezogen.<br />

IM. Kronprinz und Kronprinzessin<br />

Kronprinz Akihito wurde am 23. Dezember<br />

1933 in Tokyo geboren. Nach Absoivierung<br />

der Gakushuin-Oberschule im Jahre 1952<br />

studierte er bis 1956 an der Gakushuin-Universität.<br />

Danach setzte er seine Studien privat<br />

in seiner Residenz fort. Aus Anlaß der Krönungsfeieriichkeiten<br />

für Königin Elisabeth II.<br />

von England unternahm der Kronprinz 19<strong>53</strong><br />

eine 6-monatige Reise, die ihn in 14 Länder<br />

Nordamerikas und Westeuropas führte. Bei<br />

den Krönungsfeierlichkeiten selbst vertrat er<br />

seinen Kaiserlichen Vater. <strong>Der</strong> Kronprinz ist<br />

aktiver Sportler und liebt besonders Tennis<br />

und Reiten. Er teilt gleichermaßen das Inter<br />

esse seines Vaters für Meeresbiologie. Im<br />

April 1959 heiratete der Kronprinz Michiko<br />

Shoda, die Tochter eines Geschäftsmannes.<br />

Kronprinzessin Michiko wurde am 20. Ok<br />

tober 1934 in Tokyo geboren. Sie schloß<br />

ihre Studien an der Seishin-Joshi Daigaku,<br />

einer Frauenuniversität, mit Auszeichnung ab.<br />

Zu ihren zahlreichen Interessen gehören<br />

Fremdsprachen, Geschichte, klassische Musik,<br />

Kinderliteratur und Tennis. Das Kronprinzen<br />

paar hat zwei Söhne. <strong>Der</strong> älteste Sohn, der<br />

am 23. Februar 1960 geboren wurde, wird<br />

Naruhito genannt und hat den Titel „Hironomiya"<br />

oder Prinz Hiro. Zur Zeit besucht der<br />

Prinz die Gakushuin-Voiksschule; er wird<br />

eines Tages den japanischen Thron inne<br />

haben. <strong>Der</strong> zweite Sohn, namens Fumihito<br />

mit dem Titel „Ayanomiya" oder Prinz Aya,<br />

wurde am 30. November 1965 geboren. Die<br />

beiden Kinder werden von ihren Eltern in dem<br />

Togu-Paiast, der Kronprinzen-Residenz auf<br />

gezogen. Dies stellt einen bedeutsamen Bruch<br />

mit der jahrhundertiangen Tradition des kai<br />

serlichen Famiiienbrauchs dar, nach der die<br />

kaiserlichen Kinder sofort nach ihrer Geburt<br />

von ihren Eltern getrennt und nur von Pflege<br />

rinnen und Privatlehrern erzogen worden<br />

waren.<br />

IV. Andere Mitglieder der Kalserllcfien Familie<br />

<strong>Der</strong> Kaiser und die Kaiserin haben noch wei<br />

tere 5 Kinder; Prinz Hitachi und vier verhei<br />

ratete Töchter. Prinz Hitachi ging 1958 von<br />

der Gakushuin-Universität ab und widmete<br />

sich dann wie sein Kaiserlicher Vater dem<br />

Studium der Biologie. Er heiratete im Sep<br />

tember 1964 Hanako Tsugaru, die Tochter<br />

eines früheren Barons. Die vier verheirateten<br />

Töchter des Kaiserpaares sind die verstor<br />

bene Frau Shigeko Higashikuni (früher Prin<br />

zessin Teru), Frau Kazuko Takatsukasa (frü<br />

her Prinzessin Taka), Frau Atsulo Ikeda (frü<br />

her Prinzessin Yori) und Frau Takako Shimazu<br />

(früher Prinzessin Suga).<br />

Zu den weiteren Mitgliedern des Kaiserlichen<br />

Haushalts zählen noch Prinzessin Chichibu<br />

(Witwe des verstorbenen Prinzen Chichibu,<br />

eines jüngeren Bruders des Kaisers) sowie<br />

Prinz und Prinzessin Takamatsu und Prinz<br />

und Prinzessin Mikasa. Die Prinzen Taka<br />

matsu und Mikasa sind ebenfalls jüngere<br />

Brüder des Kaisers.<br />

Alle übrigen entfernteren Verwandten des<br />

Kaisers haben nach Abschaffung des Adels<br />

durch die neue Verfassung ihre Titel und<br />

Ränge verloren.<br />

Schenke Schallptatten . . .<br />

bei deren Aufnahmen Du begeistert mitgewirkt hast.


Flagge und Nationalhymne Japans<br />

I. Die Flagge (roter Kreis auf weißem Grund)<br />

Seit alters her ist die Sonne als Symbol in<br />

Japan verehrt worden, ja der Landesname<br />

„Japan" selbst bedeutet .Sonnenaufgang'. In<br />

alten Annaien taucht bereits zur Zeit des<br />

Kaisers Go-Daigo (Anfang des 14. Jahrhun<br />

derts) ein Bericht auf, demzufolge Truppen<br />

der Shogunatsregierung in den Wirren der<br />

damaligen Zeit eine Brokatfahne bis zum<br />

letzten verteidigt haben, deren Symbole eine<br />

goldene Sonne und ein silberner Mond ge<br />

wesen waren. In der Zeit des ausgehenden<br />

15. bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts be<br />

stand die Geschichte Japans aus einem<br />

Kampf aller gegen alle, in der man Freund<br />

und Feind nur noch aufgrund ihrer mitge<br />

führten Symbole auseinanderhalten konnte.<br />

In dieser Zeit führten Lehnfürsten wie Takeda<br />

Shingen, Uesugi Kenshin und Toyotomi Hideyoshi,<br />

die entscheidenden Anteil an diesen<br />

Auseinandersetzungen hatten und sie schließ<br />

lich auch in ihrem Sinne mit der Einigung<br />

Japans als Nation beenden konnten, das<br />

„Sonnenrund" in ihrer Fahne. Auch die Sho<br />

gunatsregierung zeigte damals eine Flagge<br />

mit einer „roten Kreisscheibe" auf ihren<br />

Schiffen, die 1634 offiziell als Flagge festge<br />

setzt wurde. Auf Vorschlag Fürst Shimazu<br />

Nariakiras ordnete die Shogunatsregierung<br />

1858 schließlich an, daß „im Zusammenhang<br />

mit dem Bau großer Schiffe alle japanischen<br />

Schiffe zur Vermeidung der Verwechslung mit<br />

ausländischen eine rote Sonnenscheibe auf<br />

weißem Grunde als Banner zu führen haben".<br />

Dies war das erste Mai, daß das Sonnenban<br />

ner als nationales Symbol Japans nach außen<br />

hin gezeigt worden ist. Dem folgte dann 1870<br />

nur noch die offizielle Proklamation seitens<br />

der japanischen Regierung.<br />

Das Ausland sah das Sonnenbanner bereits<br />

im Jahre 1860 zum erstenmal, als die diplo<br />

matische Delegation Japans in die Vereinig<br />

ten Staaten reiste. Die amerikanische Marine<br />

hatte der Shogunatsregierung zu diesem<br />

Zweck ihren Kreuzer „Powhattan" zur Ver<br />

fügung gestellt, der auf dieser Reise am Heck<br />

das Sternen- und am Bug das Sonnenbanner<br />

führte.<br />

In Japan selbst wurde die Flagge mit der<br />

roten Sonnenscheibe, oder wie sie japanisch<br />

heißt, die Hinomaru, 1872 in Gegenwart Kai<br />

ser Meijis bei der Eröffnung der ersten japa<br />

nischen Eisenbahnlinie zum erstenmal öffent<br />

lich gezeigt.<br />

II. Die Nationalhymne „Kimigayo"<br />

Die Worte der japanischen Nationalhymne:<br />

Kimi ga yo wa<br />

Chi-yo ni, yachi-yo ni,<br />

Sazare-ishi no<br />

Iwao to narite.<br />

Koke no musu made.<br />

(Bis zum Fels der Stein geworden.<br />

Übergrünt von Moosgeflecht,<br />

Tausend, abertausend Jahre<br />

Blühe, Kaiserlich Geschlecht!)<br />

sind ein Gedicht aus dem 12. Jahrhundert,<br />

das in verschiedenen Gedichtsammlungen je<br />

ner Zeit in leicht voneinander abweichenden<br />

Versionen erschienen ist und dessen Verfas<br />

ser nicht mehr bekannt ist. Dieses Gedicht ist<br />

im Mittelalter von den Barden häufig vorge<br />

tragen worden, und zwar zu sehr unterschied<br />

lichen Melodien. <strong>Der</strong> zur Zeit der Restaura<br />

tion außerordentlich einflußreiche Satsuma-<br />

Cian schlug den Text 1870 als Nationalhymne<br />

vor und beauftragte gleichzeitig den in seinen<br />

Diensten stehenden englischen Militärkapell<br />

meister John William Fenton, eine passende<br />

Melodie dazu zu finden. Seine Vertonung<br />

wurde bis 1876 als Nationalhymne gespielt.<br />

Diese Melodie war aber von Anfang an auf<br />

Widerspruch gestoßen, da sich Fenton nur<br />

schiecht in die Tradition der japanischen<br />

Musik hatte einfühlen können. Ein Musiker<br />

des Kaiserlichen Hoforchesters schuf daher<br />

eine neue Melodie, die sich auf aitjapanische<br />

Rhythmen stützte. Diese Komposition Hayashi<br />

Hiromoris wird vom Hoforchester auch heute<br />

noch in dieser Form, d. h. in der Besetzung<br />

mit klassischen japanischen Instrumenten, ge<br />

spielt.<br />

Für den Gebrauch in Orchestern und Kapeilen<br />

mit europäischer Besetzung mußte diese No<br />

tation jedoch transponiert werden. Ais Nach<br />

folger Fentons war damals der deutsche Mili<br />

tärkapellmeister Franz Eckert nach Japan ge<br />

kommen, der mit dieser Aufgabe betraut<br />

wurde. Seine Orchestrierung wurde am 3. No<br />

vember 1880, dem Geburtstag Kaiser Meijis,<br />

zum erstenmal gespielt. Eckert hatte sich in<br />

die traditionelle japanische Musik vertieft und<br />

dabei festgestellt, daß die Kirchentonarten<br />

der Gregorianik ihr am nächsten kommen;


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73<br />

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Tonart. Durch offizielle Proklamation ist diese<br />

Melodie 1888 dann zur Nationalhymne erklärt<br />

worden.<br />

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<strong>Der</strong> „Deutsche Sängerbund" berichtet<br />

Die Interessenvertretung der auslandsdeutschen<br />

Chöre im Deutschen Sängerbund - es<br />

handelt sich um mehrere hundert Chöre vor<br />

allem in Nord- und Südamerika - wurde bis<br />

her von dem Ehrenpräsidenten des DSB Dr.<br />

Willi Engels wahrgenommen. Mit Rücksicht<br />

auf sein hohes Alter hat Dr. Engels das Prä<br />

sidium des DSB gebeten, ihn von seinem<br />

Amt zu entbinden. Das Präsidium hat diesem<br />

Wunsch entsprochen und als Nachfolger den<br />

stellvertretenden Präsidenten des DSB Fokke<br />

Pollmann, Bremen, bestimmt.<br />

Die Bestandserhebung des Deutschen Sänger<br />

bundes <strong>1973</strong> ist inzwischen angelaufen. Im<br />

nächsten Jahr werden auch die auslandsdeut<br />

schen Chöre in die Erhebung mit einbezogen.<br />

Im Gegensatz zu den Inlandchören erfolgt aus<br />

technischen Gründen die Erfassung der Aus<br />

landschöre nur im Abstand von jeweils meh<br />

reren Jahren. Es handelt sich um mehr als<br />

300 Chöre meist in Nord- und Südamerika.<br />

Die Bestandserhebung 1972 für die Inland<br />

chöre erbrachte 14 500 Chöre.<br />

Chorieiter-Lehrgänge der ADC<br />

(Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbän<br />

de) finden auch in diesem Jahr wieder statt<br />

unter der Voraussetzung, daß die staatlichen<br />

Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die<br />

Leitung hat Prof. Hermannjosef Rübben, dem<br />

eine Reihe prominenter Fachleute zur Seite<br />

stehen.<br />

Die chorischen Beziehungen<br />

zwischen der Bundesrepublik und Japan wer<br />

den in der Zeitschrift „Lied und Chor" ein<br />

gehend behandelt durch den Bundeschor<br />

leiter des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen,<br />

Prof. Hermannjosef Rübben, mit dem Ergeb<br />

nis, daß manche Gepflogenheiten für die deut<br />

schen Chöre als vorbildlich angesehen wer<br />

den können.


In Memoriam MATTHIAS GILHAUS<br />

geb. 19. 3. 1893<br />

gest. 8. 2. <strong>1973</strong><br />

MATTHIAS GILHAUS, Rektor 1. R., ist kurz vor Vollendung seines<br />

80. Lebensjahres von uns gegangen. Matthias Gilhaus gehörte zu den<br />

Senioren des Kölner Männer-Gesang-Vereins. 1925/1926 nahm er an<br />

der ersten Chorschule teil und wurde von Professor Richard Trunk<br />

in den Chor aufgenommen. Mit seiner hervorstechenden Tenorstimme<br />

und besonderen Musikalität wurde er bald eine viel beachtete Stütze<br />

des I. Tenors unseres Chores, dem er in seltener Treue bis zu seinem<br />

Heimgang ergeben blieb. Seine Zurückhaltung und Bescheidenheit<br />

einerseits, seine Offenheit und seine Haltung anderseits sicherten ihm<br />

reiche Sympathien. Ein besonderer Fleiß zeichnete ihn aus: Seinen<br />

Geist ließ er nie zur Ruhe kommen; sein Wissensdurst schien uner<br />

meßlich. Häufig nutzte er die Pausen in den Proben aus, um für ihn<br />

wohl wichtige Notizen niederzuschreiben. Auf zahlreichen Reisen be<br />

gegnete man ihm an den markantesten Punkten unserer Konzertorte,<br />

und gern hörte man auf den Heimfahrten seinen interessanten Schil<br />

derungen und Erklärungen zu, die er uns in mitteilsamer Freundlich<br />

keit eines Geiehrten gab. So ward er bei allen Sängern hochgeachtet<br />

und beliebt. Er wird uns unvergessen bleiben.<br />

Josef Pering<br />

In Memoriam HANS VELTKAMP<br />

geb. 29. 6.1902<br />

gest. 2. 3.<strong>1973</strong><br />

Einen weiteren Verlust hat unser I. Tenor zu beklagen: im eben er<br />

reichten Alter von 70 Jahren erlag HANS VELTKAMP einem Herz<br />

infarkt. Bereits zweimal vorher hatte der treue, alte Sänger Herzwarnun<br />

gen hinnehmen müssen. Erstvor einigen Wochen hatte er „heimgefunge",<br />

war er aus dem Krankenhaus entiassen worden. Voiler Hoffnung ge<br />

dachte er sogar, bald wieder in unserem KMGV singen zu können. <strong>Der</strong><br />

unerbittliche Tod hat es anders gewollt und eine wirkiiche Lücke ge<br />

rissen. Hans Veitkamp kam bereits 1940 vor der Jahrhundertfeier un<br />

seres Chores zu uns. Eine schöne, wohlgebildete Tenorstimme zeich<br />

nete ihn aus. Er gehörte zu den pflichteifrigsten, treuesten Sängern,<br />

die den Kern unseres traditionsreichen Chores bilden. Durch sein Ent<br />

gegenkommen, seine Hilfsbereitschaft, seine Musikliebe erwarb er<br />

sich nur Freunde im Kölner Männer-Gesang-Verein, der dem technisch<br />

hochbegabten Sangesfreund die Tonbandaufnahmen manch exquisi<br />

ter chorischer Darbietung verdankt, die in späterer Zeit unseren San<br />

gesnachkommen hochinteressanten Aufschluß zu geben vermögen.<br />

Sicherlich wird man bei solchen begeisternden Wiedergaben unseres<br />

verewigten Hans Veitkamp in tiefem Dank verbunden sein.<br />

Josef Pering


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<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

Mai <strong>1973</strong><br />

Ü<br />

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i<br />

Mltteilungsbr<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins<br />

. ■ * -


78<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

Uber 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


79<br />

Terminkalender für den Monat Juni <strong>1973</strong><br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

7. Juni <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

14. Juni <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Woikenburg<br />

21. Juni <strong>1973</strong>: keine Chorprobe (Fronleichnam)<br />

28. Juni <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Bitte beachten Sie schon heute die Probetermine vor und nach den<br />

Sommerferien (Schulferien). Die letzte Probe findet am Donnerstag,<br />

dem 14. Juni um 19.30 Uhr in der Woikenburg statt, die nächste erst<br />

wieder am Donnerstag, dem 19. Juli.<br />

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Für unsere Inserenten, die vielleicht einen<br />

Beitrag für den „BB" haben:<br />

Bitte beachten Sie den neuen Redaktionsschluß<br />

am zweiten Donnerstag jeden Monats! Später<br />

eingehende Beiträge und Inserate können erst<br />

im folgenden <strong>Burgbote</strong>n erscheinen.


mm


Das Porträt: Hans Langenberg<br />

Hans Langenberg wurde am 18. Oktober 1921<br />

auf dem Mauritiussteinweg — unweit der<br />

heutigen Woikenburg — geboren und in<br />

St. Mauritius getauft. Er ist also ein echter<br />

Kölner.<br />

Nach dem Abitur wurde er sofort eingezogen<br />

und nahm am zweiten Weltkrieg teil. Hier<br />

lernte er als junger Leutnant in Münster seine<br />

Frau Josefa kennen.<br />

Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft im<br />

August 1945 studierte er in Bonn, wohin seine<br />

Eitern nach der Ausbombung 1942 gezogen<br />

waren, zunächst Volks- und Betriebswirtschaft<br />

und wechselte dann zur Juristerei über. Nach<br />

bestandener Rechtspfiegerprüfung war er bei<br />

verschiedenen Bonner und Kölner Justizbe<br />

hörden eingesetzt. Besondere Freude machte<br />

ihm die Tätigkeit als Ausbildungsleiter für den<br />

Rechtspfiegenachwuchs und als Dozent an den<br />

Rechtspfiegerschuien Köln, Siegburg und Bad<br />

Münstereifel in den Jahren 1952 bis 1958 und<br />

1967. Zur Zeit ist er in der Verwaltung des<br />

Oberiandesgerichts Köln tätig und Reserve<br />

offizier bei der Bundeswehr.<br />

Langenberg entstammt einer musikalischen<br />

Familie. Sein Vater, Regierungsbaurat Dipi.-<br />

Ing. Hans Langenberg war selbst fast zwan<br />

zig Jahre aktiver Sänger im 2. Tenor und als<br />

Mitglied des Bau- und Wirtschaftsausschusses<br />

mit am Aufbau der Wolkenburg beteiligt. Bru<br />

der Gerhard, ebenfalls 2. Tenor, ist Mitglied<br />

des Musikausschusses, im Elternhaus wurde<br />

viel gesungen und musiziert. Aiie drei Kinder<br />

lernten zunächst Klavier, wobei bemerkens<br />

wert ist, daß die ersten Stunden bei Prof.<br />

Wolf in der Rheinischen Musikschule gege<br />

ben wurden, die damals in der heutigen Woi<br />

kenburg war. Hans Langenberg lernte dann<br />

Geige und sein Bruder Gerhard Ceiio. Gerne<br />

erinnert er sich an die Hausmusik im trau<br />

ten Familienkreise, die auch nach dem Kriege<br />

bei besonderen Festen noch gepflegt wurde.<br />

Außerdem war Hans Langenberg im Schüler<br />

orchester und Chor des staatlichen Kaiser-<br />

Wiihelm-Gymnasiums.<br />

Nachdem Langenberg im August 1950 mit sei<br />

ner Frau und seinen beiden Töchtern Mecht<br />

hild und Glaudia in das wiederaufgebaute<br />

Haus in Köln-Klettenberg gezogen war, trat<br />

er im November 1952 in den KMGV ein und<br />

verstärkte den 2. Tenor durch einen dritten<br />

Langenberg. Von 1957 bis 1962 spielte er be<br />

geistert in der Cäciiia mit. Leider mußte er<br />

dies 1962 wegen einer schweren Erkrankung<br />

vorerst aufgeben. Rollen waren u. a. der Dro<br />

gist und der Stadtrat Tube in „<strong>Der</strong> Komet<br />

kütt" und der Falschspieler in „Casanova in<br />

Köiie". im Februar 1964 wurde Hans Langen<br />

berg als Nachfolger von Dani Weber als<br />

Schriftführer in den Vorstand berufen. Dies<br />

erfolgte zum gleichen Zeitpunkt wie die Wahl<br />

von Prof. Rübben zum Dirigenten des KMGV.<br />

Im Vorstand obliegen Langenberg außer der<br />

Fertigung der Protokolle über die Vorstands<br />

sitzungen und Hauptversammlungen alle pro<br />

tokollarischen Angelegenheiten.<br />

Bei letzteren ist er u. a. für die Eintragungen<br />

in das „goldene Buch" des KMGV verant<br />

wortlich. Die bedeutsamste Eintragung war die<br />

unseres verstorbenen Ehrenmitglieds, Herrn<br />

Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer im No<br />

vember 1964 bei seinem Besuch in der Wol<br />

kenburg.<br />

Die Arbeit im Vorstand macht Langenberg<br />

viel Freude. Mit dem Vizepräsidenten Horst<br />

Massau ist er nunmehr im zehnten Jahr Vor<br />

standsmitglied und sagt, daß es noch nie eine<br />

so harmonische Zusammenarbeit gegeben<br />

habe wie in dieser Zeit. Jeder hat seine eige<br />

nen Aufgaben, ist aber auch jederzeit bereit.


82<br />

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83<br />

die Arbeit eines anderen zu übernehmen bzw.<br />

in Teamarbeit mitzuwirken, wenn dies erfor<br />

derlich ist.<br />

In den über zwanzig Jahren als Sänger im<br />

KMGV hat Langenberg noch keinen Dirigenten<br />

erlebt, der so wie Prof. Rübben Kontakt zu<br />

jedem einzelnen Sänger hat. Man spürt, daß<br />

ihm dies Herzenssache ist. Nur so dürften<br />

auch die großen musikalischen Leistungen des<br />

Chores zu erklären sein, die wohl für einen<br />

Männerchor in der heutigen Zeit einmalig<br />

sein dürften. Langenberg kann sich sein<br />

Leben ohne den KMGV, der ihm viele liebe<br />

Freunde gebracht hat, nicht mehr vorstellen.<br />

<strong>Der</strong> leider zu früh verstorbene frühere Vize<br />

präsident Dr. Eduard Quester hat einmal die<br />

Anfangsbuchstaben des KMGV so gedeu<br />

tet: Kameradschaft - Musik — Geselligkeit —<br />

Vertrauen. Mögen diese Eigenschaften stets<br />

alle KMGV'er begleiten.<br />

In der heutigen Folge unserer Serie über Japan, die unsere Leser vor der großen Japan-<br />

Tournee des KMGV Im September dieses Jahres schon mit den geschichtlichen, wirtschaft<br />

lichen und kulturellen Hintergründen des Landes vertraut machen soll, gehen wir diesmal auf<br />

den Kulturaustausch, die 1972 gegründete „Stiftung Japan" und die Teezeremonie ein, die zu<br />

den wichtigsten Traditionen des Landes gehört.<br />

Gegenwärtiger Stand<br />

des japanischen Kulturaustausches<br />

<strong>Der</strong> gegenwärtige Stand des Kulturaustau<br />

sches Japans läßt sich mit folgenden Daten<br />

belegen:<br />

Auslandsstudenten: Im Jahre 1971 lud die<br />

Japanische Regierung 221 Studenten aus ver<br />

schiedenen Ländern ein, um in Japan zu stu<br />

dieren. Zur Zeit gibt es 3600 ausländische<br />

Studenten in Japan, einschließlich der Stu<br />

denten, die auf eigene Kosten hier ihr Stu<br />

dium absolvieren.<br />

Einrichtung von Japanstudienkursen: Japan<br />

hat bei der Errichtung von japanischen Stu<br />

dienkursen an acht asiatischen Universitäten<br />

mitgearbeitet. In diesem Zusammenhang hat<br />

es seit 1965 insgesamt 67 Professoren und<br />

Lektoren an diese Universitäten geschickt, um<br />

im Rahmen dieser Studienkurse zu unter<br />

richten.<br />

Auslandsinstitute zum Studium Japans: Ge<br />

genwärtig gibt es in den verschiedenen Tei<br />

len der Welt insgesamt 717 Institute zum Stu<br />

dium der japanischen Sprache. An ihnen er<br />

teilen 1890 Dozenten Unterricht an 56 649 Stu<br />

denten. Im Jahre 1970 stiftete die Japanische<br />

Regierung den Studenten dieser Institute<br />

15 641 Textbücher in japanischer Sprache.<br />

Personeller Austausch: Im Jahre 1971 ent<br />

sandte die Japanische Regierung 32 Perso<br />

nen aus dem kultureilen Bereich (Universi<br />

tätsprofessoren, Künstler us.) auf Vortragsrei<br />

sen ins Ausland. Sie besuchten 70 Länder. Im<br />

gleichen Jahr lud die Japanische Regierung<br />

entsprechend 14 Personen aus verschiedenen<br />

Ländern zu einem Besuch in Japan ein.<br />

Schwesterstädte: Bis Ende 1971 hatten 173 ja<br />

panische Städte, Gemeinden oder Regierungs<br />

bezirke schwesterliche Beziehungen mit Städ<br />

ten und anderen Partnern in anderen Län<br />

dern angeknüpft. 89 dieser Beziehungen ge<br />

hen in die Vereinigten Staaten. Tokio ist die<br />

Partnerstadt von Köln.<br />

Überseeische Aufführungen Japanischer Thea<br />

terstücke: „Noh", ein traditionelles öffentliches<br />

Schauspiel, auf das Japan besonders stolz ist,<br />

wurde, seit es im Jahre 1954 auf dem Theater<br />

festival von Venedig zum ersten Mai im Aus<br />

land aufgeführt worden war, in insgesamt<br />

31 Nationen gezeigt. Dazu wurde „Kabuki",<br />

eine andere Theaterkunst Japans, seit 1960 in<br />

15 europäischen Theatern aufgeführt und in<br />

den Vereinigten Staaten insgesamt 160 Tage<br />

vorgestellt. Die extrem abstrakte Audrucksweise<br />

der stilisierten Bühnenmethoden und<br />

die reichen Farben von Noh und Kabuki haben<br />

die Menschen dieser Nationen gebannt und<br />

bei den ausländischen Theaterfachmännern<br />

einen tiefen Eindruck hinterlassen.<br />

In den letzten Jahren fanden Aufführungen<br />

anderer traditioneller Schauspielkünste, etwa<br />

„Bunraku" (ein kultiviertes und hochentwikkeltes<br />

theatralisches Genre, das anstelle von<br />

Schauspielern mit Puppen arbeitet), „Gagaku"<br />

(die alte japanische Hofmusik) und Volkstänze<br />

mit steigender Häufigkeit auch im Ausland


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Beachtung. Daneben sind japanische Opern<br />

ensembles, Orchester und Ballettgruppen häu<br />

fig auf Gastspielreisen im Ausland anzutref<br />

fen. Ein bemerkenswerter neuer Trend sind<br />

die Besuche von Künstlern der traditionellen<br />

japanischen Musikinstrumente im Ausland.<br />

Sie spielen „Shakuhachi" (eine Bambusfiöte),<br />

„Koto" (japanische Harfe), „Sho" (ein panflötenähniiches<br />

Instrument) oder „Biwa" (ja<br />

panische Laute) und treten zusammen mit<br />

ausländischen Orchestern auf.<br />

Austausch von Jugend- und Sportgruppen:<br />

1971 hat die Japanische Regierung zusammen<br />

mit lokalen öffentlichen Körperschaften zum<br />

Zwecke einer Förderung der internationalen<br />

Freundschaft insgesamt 2600 Jugendliche ins<br />

Ausland geschickt und im gleichen Jahr 300<br />

ausländische Jugendliche nach Japan eingela<br />

den. Darüber hinaus haben 59 Gruppen japa<br />

nischer Sportier und Bergsteiger im Jahre<br />

1971 fremde Länder besucht.<br />

Japan hat zur Zeit Kulturabkommen mit 14<br />

Nationen und arbeitet positiv in der UNESCO<br />

sowie in den Kultur- und Sozialzentren für die<br />

asiatische und pazifische Region mit. Ebenso<br />

arbeitet es mit der Erziehungsorganisation<br />

südostasiatischer Minister zusammen, deren<br />

Mitglied es zwar nicht ist, zu deren Konfe<br />

renzen es jedoch Beobachter entsendet.<br />

Gründung der Stiftung Japan<br />

Die Stiftung Japan, die im Oktober 1972 ins<br />

Leben gerufen wurde, darf sicher als die ja<br />

panische Version des British Council oder<br />

des Goethe-Institutes der Bundesrepublik<br />

Deutschland bezeichnet werden. Ihr Haupt<br />

zweck ist, mit einem Wort gesagt, ein Treffen<br />

der Geister zwischen den Japanern und den<br />

Menschen anderer Länder durch kulturellen<br />

Austausch zu fördern. Gestützt auf das Ge<br />

setz über die Gründung der Stiftung Japan<br />

lassen sich Ziele und hauptsächlichste Tätig<br />

keiten der Stiftung wie folgt zusammenfasa)<br />

Förderung des Verständnisses von Japan<br />

in Obersee<br />

b) Förderung des gegenseitigen Verständnis<br />

ses unter den Nationen<br />

c) Förderung von internationaler Freundschaft<br />

und gutem Willen<br />

d) Leistung eines Beitrags zur Steigerung der<br />

Kultur in der Weit und zum Wohlergehen<br />

der Menschheit.<br />

Hauptsächlichste Tätigkeiten:<br />

a) Austausch von Personen<br />

b) Beihilfe zum Studium von Japan<br />

c) Verbreitung der japanischen Sprache<br />

d) Durchführung verschiedener Veranstaltun<br />

gen<br />

e) Herausgabe von Referenzdaten über die<br />

japanische Kultur<br />

f) Forschung und Studien.<br />

Chanoyu - die Teezeremonie<br />

Die Teezeremonie ist ein uraltes Ritual<br />

Daß die Japaner viel Tee trinken, ist bei uns bekannt. Weiche Überlieferun<br />

gen und Gebräuche jedoch hinter der klassischen Teezeremonie stecken,<br />

wissen die wenigsten. Da es sich um ein wichtiges Ritual handelt, das zum<br />

Verständnis des Volkes wichtig ist, gehen wir hier ausführlich darauf ein.<br />

/. Hintergrund<br />

Die Teezeremonie, die im Japanischen „Cha<br />

noyu" heißt, ist eine ästhetische und spezi<br />

fisch japanische Art des geseiischaftlichen Bei<br />

sammenseins. Es geht dabei, um es ganz<br />

kurz zu sagen, um das Servieren und Trin<br />

ken von „Matcha", einem grünen Tee in Pul<br />

verform.<br />

Wenn wir die Geschichte befragen, so steilen<br />

wir fest, daß Tee etwa im Jahre 700 aus<br />

China her kommend in Japan eingeführt<br />

wurde. Dort selbst war er schon viele Jahr<br />

hunderte bekannt, etwa seit der Zeit der zwei<br />

ten Han-Dynastie (25-220 A.D.). Matcha, wie<br />

er heute in der Teezeremonie gebraucht wird,<br />

war damals allerdings noch nicht bekannt.<br />

Erst als in China die Sung-Dynastie an die


86<br />

Regierung kam, etwa zu Ende des 12. Jahr<br />

hunderts, wurde diese Art des Tees ebenfalls<br />

aus China kommend in Japan eingeführt. Da<br />

mit soll aber nicht gesagt sein, daß Tee zu<br />

dieser Zeit schon ein Volksgetränk war. Er<br />

wurde mehr als Medizin denn als Hausge<br />

tränk serviert, wohl deshalb, weil er als eine<br />

große Kostbarkeit angeshen wurde. Er wurde<br />

fast ausschließlich von den Mönchen des Zen-<br />

Buddhismus in Gebrauch genommen, die sich<br />

mit ihm gegen die Schläfrigkeit während der<br />

langen Stunden ihrer Meditationen wappnen<br />

wollten.<br />

Aber erst im 14. Jahrhundert drang das Tee<br />

trinken tiefer in das Volk ein, als nämlich ein<br />

Spiel aus China eingeführt wurde. Es hieß<br />

„Tocha", was übersetzt etwa Teewettbewerb<br />

bedeutet. Gespielt wurde es so, daß einer<br />

Reihe von Gästen Tee aus den verschiedenen<br />

Gegenden des Landes serviert wurde. Wer<br />

daraus den besten Tee, zum Beispiel aus<br />

einer berühmten Anbaugegend erkennen<br />

konnte, wurde mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

Als dieses Spiel in Schwung gekommen war,<br />

blühten allenthalten im Lande neue Teeplan<br />

tagen auf, so besonders in der Gegend von<br />

Uji bei Kyoto, wo heute noch ein Tee sehr<br />

hoher Qualität wächst.<br />

Aber allmählich änderte sich der Charakter<br />

dieses Spieles. Man sah immer mehr davon<br />

ab, Preise zu verteilen, man kam vielmehr<br />

zusammen, um in gesellschaftlicher Form ge<br />

meinsam Tee zu trinken, was dem Japaner<br />

und seiner Mentalität besser entspricht. Die<br />

Atmosphäre, in der Tee serviert wurd, zu ge<br />

nießen wurde dabei der Hauptzweck. Unter<br />

dem Einfluß des Formalismus, der das täg<br />

liche Leben der Samurai, der damaligen Rit<br />

terklasse, beherrschte, kamen allmählich im<br />

Zustande die bestimmten Regeln und Zere<br />

monielle, denen die Teilnehmer dieser Zu<br />

sammenkünfte folgen mußten.<br />

Aus dieser Tradtition heraus legte ein gewis<br />

ser Murata Juko (1423—1502) den Grundstein<br />

des zeremoniellen Teetrinkens, das heute<br />

noch unter dem Namen Chanoyu bekannt ist.<br />

Seine Schüler, z. B. Takeno Jo-o (1502—1555)<br />

pflegten diese Übungen weiter und gaben<br />

ihnen im Laufe der Zeit konkretere Formen.<br />

In ihrer gegenwärtigen Form wurde die Tee<br />

zeremonie von einem Zen-Mönch namens<br />

Sen Rikyu (1521—1591) festgelegt.<br />

Bei der Teezeremonie, die sich mit solchem<br />

Hintergrund entwickelt hat, geht es also um<br />

mehr als eine bloße ausgeklügelte Methode,<br />

sich mit einer Tasse Tee eine Erfrischung zu<br />

gönnen. Es dürfte schwer sein, ihren Zweck<br />

und ihr Wesen überhaupt in Worte zu fassen.<br />

Eine kleine Hilfe zum Verständnis kann es<br />

vielleicht sein, wenn man sich vergegenwär<br />

tigt, daß sich die Teezeremonie unter starken<br />

Einflüssen des Zen-Buddhismus entwickelt<br />

hat, dessen Ziel wiederum es ist, die Seele zu<br />

reinigen und einen Weg der Vereinigung mit<br />

der Natur zu weisen. Hinzu ist die Teezere<br />

monie eine Verkörperung des intuitiven Be<br />

strebens des japanischen Volks, in der Ein<br />

fachheit die wahre Schönheit zu suchen. Be<br />

griffe wie Ruhe, Urwüchsigkeit, Würde oder<br />

ein Wort wie „Ästhetik einer herben Schön<br />

heit und edlen Armut" lassen vielleicht ein<br />

klein wenig hinter den Sinn der Teezeremonie<br />

blicken. Für den Außenstehenden könnte die<br />

Etikette des Chanoyu auf den ersten Blick<br />

sehr lästig und übertrieben wirken. Aber sie<br />

ist in Wirklichkeit nur eine bis zum Letzten<br />

ausgefeilte Abstimmung der Handlungen, die<br />

für einen Eingeweihten zu einem Hochgenuß<br />

werden können, vor allem, wenn sie in voller<br />

Perfektion dargeboten werden.<br />

Chanoyu hat eine sehr wichtige Rolle in dem<br />

kulturellen und künstlerischen Leben des ja<br />

panischen Volkes gespielt. Denn die Tee<br />

zeremonie schließt auch die ästhetischen Be<br />

schäftigungen mit ein, wie die Bewunderung<br />

des Raums, in dem sie gehalten wird, des<br />

Gartens, in dem das Teehaus steht, der Kes<br />

sel und Teeschalen, des Rollbilds an der<br />

Wand und der Blumen, die Ikebana genannt<br />

werden. Anders gewendet heißt das aber, die<br />

japanische Architektur, die Gartenbaukunst,<br />

die Keramik und auch die Kunst des Blumen<br />

steckens verdanken in ihrer Entwicklung sehr<br />

viel der Teezeremonie. Wie ein roter Faden<br />

zieht sich durch all diese Gebiete eine un<br />

übersehbare Liebe zur Einfachheit, die ihrer<br />

seits ein Charakteristikum des japanischen<br />

Volkes ist.<br />

Aber noch mehr! Man kann sogar sagen, daß<br />

die Mehrzahl der Japaner in ihren Umgangs<br />

formen weitgehend von den Chanoyu-Zeremonien<br />

beeinflußt sind. So ist es eine weit ver<br />

breitete Sitte, Mädchen als Vorbereitung auf<br />

ihre Hochzeit die Teezeremonie lernen zu las<br />

sen, um ihnen so die letzten Feinheiten und<br />

Förmlichkeiten dieser Kunst mit auf den Weg<br />

zu geben.<br />

Als Sen Rikyu gestorben war, entwickelten<br />

sich bald viele Chanoyu-Schulen, die sich in<br />

Einzelheiten der Zeremonie voneinander un<br />

terschieden, aber doch alle die große Linie<br />

beibehielten, die ihr Meister festgelegt hatte.<br />

Die wesentlichen Bestandteile haben sich des<br />

halb, wohl aus Ehrfurcht vor diesem erhabe-


87<br />

nen Meister, bis auf den heutigen Tag unver<br />

ändert erhalten. Unter den verschiedenen<br />

Chanoyu-Schulen ist die „Ura-Senke-Schule"<br />

die berühmteste. Seitdem sie von einem der<br />

Urenkel Sen Rikyus gegründet wurde, wurde<br />

sie bis heute immer ununterbrochen von sei<br />

nen direkten Nachkommen geleitet und heute<br />

wird sie von Herrn Soshitsu Sen, der vier<br />

zehnten Generation der Familie, angeführt.<br />

Einige der anderen berühmten Schulen sind<br />

„Omote-Senke", „Mushakoji-Senke" und<br />

„Enshu".<br />

II. Eine typische Chancyu-Party<br />

Die Teezeremonie kann auf verschiedene<br />

Weise durchgeführt werden, zunächst je nach<br />

der Schule, der der Gastgeber angehört, und<br />

auch nach dem Anlaß der Zusammenkünfte<br />

oder nach der Jahreszeit. Aber in ihren we<br />

sentlichen Bestandteilen gleicht eine Tee<br />

zeremonie der anderen.<br />

1. Erfordernisse an Material und Ausstattung<br />

1) Sukiya oder Teehaus<br />

Es ist eine von alters her überkommene Ge<br />

wohnheit, für die Chanoyu-Zeremonie ein<br />

extra gebautes kleines Haus zu benutzen, das<br />

Sukiya heißt. Dieses Haus liegt normaler<br />

weise in einem sorgfältig dafür hergerichte<br />

ten Teil des Gartens. Durch den Garten führt<br />

ein schmaler Weg (Roji) zur Tür des Hauses.<br />

Das Haus besteht aus drei Zimmern: Ein<br />

Wartezimmer (YoritsukI), ein Servierzimmer<br />

(Mizuya) und das eigentliche Teezimmer<br />

(Chashitsu).<br />

2) Die nötigen Geräte<br />

Die hauptsächlichsten zur Zeremonie erfor<br />

derlichen Geräte sind die Teeschale (Chawan),<br />

die Teedose (Gha-ire), ein kleiner Be<br />

sen aus Bambus (Cha-sen) und ein Bambus<br />

löffel (Cha-shaku). Alle diese Dinge haben<br />

gewöhnlich hohen künstlerischen Wert.<br />

3) Kleidung und Ausstattung<br />

Kleidung in ruhigen Farben wird zur Tee<br />

zeremonie bevorzugt. Zum offiziellen Zeremo<br />

niell ziehen die Herren einen einfarbigen<br />

Seidenkimono mit drei oder fünf Wappenzei<br />

chen der Familie und weiße Socken (Tabi)<br />

an. Auch für die Damen sind ein vornehmer<br />

Kimono und weiße Socken vorgeschrieben.<br />

Ein Gast sollte immer einen kleinen Fächer<br />

und ein paar kleine Papierservietten mitbrin<br />

gen.<br />

2. Die Zeremonie<br />

Die eigentliche Teezeremonie besteht aus vier<br />

Teilen. Zuerst wird eine kleine Erfrischung<br />

(Kaiseki) gereicht. Im Anschluß daran zieht<br />

man sich zu einer kurzen Erhoiungspause<br />

(Nakadachi) zurück. Im dritten Teil, dem<br />

eigentlichen Hauptteil, wird ein starker und<br />

dicker Tee (Koicha) serviert. Ein leichterer und<br />

dünnerer Tee (Usucha) bildet im vierten Teil<br />

der Zeremonie den Abschluß. Wenn alle vier<br />

Teile vollständig durchgeführt werden, dauert<br />

es etwa vier Stunden. Man beschränkt sich<br />

daher oft auf den letzten Teil, der aber auch<br />

etwa eine Stunde in Anspruch nimmt.<br />

1) Die erste Zusammenkunft<br />

Die Gäste, es sind fünf an der Zahl, ver<br />

sammeln sich Im Wartezimmer des Teehau<br />

ses. <strong>Der</strong> Gastgeber führt sie zunächst über<br />

den Gartenweg, etwa 6 Meter lang, zum Tee<br />

zimmer. Unterwegs steht am Wegesrand ein<br />

Steingefäß mit frischem Quellwasser. Hier wa<br />

schen sich alle ihre Hände und spülen den<br />

Mund. Wenn man dann zum Eingang kommt,<br />

muß man sich tief bücken und durch eine<br />

niedrige Tür ins Zimmer hineinkriechen. Die<br />

Bedeutung dieser kleinen Tür ist offensicht<br />

lich: Wer an der Teezeremonie teilnehmen<br />

will, muß mit einer tiefen Demut kommen.<br />

Nach dem Betreten des Zimmers, in dem sich<br />

ein Herd oder ein Holzkohlenbecken für den<br />

Wasserkessel befindet, läßt sich zunächst je<br />

der Gast vor der Wandnische, die japanisch<br />

Tokonoma heißt, zu einer ehrfurchtsvollen<br />

Verneigung auf die Knie nieder. Dann muß<br />

er den Fächer vor sich halten und das an der<br />

Wand von Tokonoma hängende Rollbild be<br />

wundern, sowie den auf einem kleinen Seiten<br />

brett liegenden Behälter mit Räucherkerzen.<br />

Von dort wendet er sich zum Herd oder zum<br />

Holzkohlenbecken, um auch darüber seine<br />

Bewunderung auszudrücken. Wenn alle Gäste<br />

der Reihe nach diesen ersten höflichen Gruß<br />

dem Gastgeber gegenüber abgeschlossen ha<br />

ben, nehmen sie in einer Linie auf dem Bo<br />

den Platz in der Weise, daß der vornehmste<br />

Gast dem Gastgeber unmittelbar gegenüber<br />

sitzt. Dann zuerst tauschen die Gäste unter<br />

einander Worte der Begrüßung aus, und da<br />

nach wird ein kleines Essen (Kaiseki) serviert.<br />

Dazu werden anschließend auch Süßigkeiten<br />

geboten.<br />

2) Nakadachi<br />

Auf eine leichte Andeutung des Gastgebers<br />

hin, ziehen sich die Gäste zu einer kurzen<br />

Pause in den Garten zurück und nehmen auf<br />

einer Bank im inneren Garten neben dem Tee<br />

zimmer Platz.<br />

3) Goza-iri<br />

<strong>Der</strong> Hauptteil der Zeremonie wird mit einem<br />

Gong angekündigt, der in der Nähe vom Tee-


Zimmer hängt und vom Gastgeber etwa fünf<br />

bis siebenmal angeschlagen wird. Die Gäste<br />

erheben sich und hören aufmerksam auf die<br />

Gongschiäge. Noch einmal nehmen sie Was<br />

ser aus dem Steingefäß, um sich für die kom<br />

mende Zeremonie zu reinigen und treten wie<br />

der in das Teezimmer ein. Ein Bambusschirm,<br />

der bisher vor den Fenstern hing, ist weg<br />

gezogen, um das Zimmer möglichst hell zu<br />

halten. Das Roiibild ist aus der Wandnische<br />

verschwunden. Dafür steht dort eine Vase mit<br />

frischen Blumen. Das Gefäß für frisches Tee<br />

wasser und die Teedose stehen bereits an<br />

ihrer Steile, ehe der Gastgeber mit der Teeschaie,<br />

dem Bambusteebesen und dem Tee<br />

löffel den Raum betritt. Die Gäste bewundern<br />

die Blumen und den Wasserkessel, so wie<br />

sie zu Beginn das Bild an der Wand und die<br />

Räucherkerzenbehäiter bewundert hatten. <strong>Der</strong><br />

Gastgeber zieht sich jetzt einmal in das Ser<br />

vierzimmer zurück und kommt bald mit einem<br />

Gefäß für das Spüliicht, einem Schöpflöffel<br />

und einem Ständer für den Schöpflöffel oder<br />

den Deckel des Wasserkesseis zurück. Er<br />

selbst oder sein Gehilfe bringt ein Gefäß mit<br />

Kuchen und stellt es vor den vornehmsten<br />

Gast. Dann fährt er mit einem besonderen<br />

Tuch (Fukusa) über die Teedose sowie den<br />

Löffel und wäscht den Bambusteebesen in<br />

einer Schale mit heißem Wasser, das er zuvor<br />

mit dem Schöpflöffel aus dem Kessel genomnen<br />

hatte. Danach wirft er das Wasser weg<br />

In das dafür bereitstehende Gefäß und trock<br />

net die Schale mit einem Leinentuch (Ghakin).<br />

Für die eigentliche Zubereitung des Tees<br />

nimmt der Gastgeber die Teedose und den<br />

kleinen Teelöffel und tut pro Gast drei Löf<br />

fei Matcha in die Teeschaie hinein. Mit dem<br />

Schöpflöffel nimmt er Wasser aus dem Kes<br />

sel und gießt etwa ein Drittel davon in die<br />

Schale, den Rest zurück in den Kessel. Dann<br />

schlägt er den Inhalt mit dem Bambusbesen,<br />

bis es ein dickflüssiger Tee wird, das in der<br />

Farbe und dem Fiüssigkeitszustand etwa einer<br />

sehr dicken Erbsensuppe gleicht. Dieser Tee<br />

ist der sogenannte Koicha. Es werden dazu<br />

junge Blätter von Teepfianzen verwendet, die<br />

mindestens 20, oft aber 70 oder noch mehr<br />

Jahre alt sind. Nun stellt der Gastgeber die<br />

Schale mit dem fertigen Tee an den dazu be<br />

stimmten Platz neben dem Herd oder dem<br />

Hoizkohlenbecken und der erste Gast, der in<br />

zwischen seinen Kuchen gegessen hat, kommt<br />

auf den Knien heran, um sie in Empfang zu<br />

nehmen. Wenn der Gastgeber einen Gehilfen<br />

zur Hand hat, bringt dieser die Schale zum<br />

ersten Gast. Dieser macht eine Verneigung zu<br />

den übrigen Gästen und setzt die Schale auf<br />

die Handfläche der linken Hand, während er<br />

die rechte Hand an die Wand der Schale legt,<br />

um sie festzuhalten. Er nimmt so einen<br />

Schiuck, setzt die Schale vom Mund ab, lobt<br />

den guten Geschmack des Tees und versucht<br />

dann den zweiten Schluck und die weiteren.<br />

Ehe er die Schale zum nächsten Gast, der<br />

ebenfalls inzwischen seinen Kuchen gegessen<br />

hat, weiterreicht, reinigt er die Steile, von der<br />

er getrunken hat, mit dem Kaishi-Papier. So<br />

trinkt der zweite Gast aus der Schale, reinigt<br />

sie und dann geht sie weiter zum dritten,<br />

vierten und fünften Gast. Vom letzten Gast<br />

wird die leere Schale wieder zum ersten Gast<br />

gegeben und dieser reicht sie dem Gastgeber<br />

zurück.<br />

4) Die Usucha-Zeremonie<br />

Usucha unterscheidet sich von Koicha vor<br />

allem dadurch, daß als Matcha für Usucha<br />

Blätter von 3- bzw. 15jährigen Teestauden<br />

genommen werden. <strong>Der</strong> Tee davon ist schau<br />

mig grün.<br />

<strong>Der</strong> Abiauf der Zeremonie ähnelt sehr der<br />

Koicha-Zeremonie, allerdings mit einigen Un<br />

terschieden wie folgt;<br />

a) Die Teeschaie ist ein wenig kleiner.<br />

b) <strong>Der</strong> Tee wird für jeden Gast eigens aus<br />

zwei oder zweieinhalb Löffein Matcha zu<br />

bereitet. Jeder Gast sollte den für ihn ser<br />

vierten Tee ganz austrinken.<br />

c) <strong>Der</strong> Gast säubert den Rand der Schale an<br />

der Steile, wo ihn seine Lippen berührt<br />

haben, mit den Fingern der rechten Hand<br />

und reinigt dann die Finger mit Kaishi-<br />

Papier.<br />

Zum Schluß trägt der Gastgeber alle Geräte<br />

aus dem Teezimmer hinaus und deutet mit<br />

einer tiefen Verneigung an, daß die Zeremo<br />

nie beendet ist. So verlassen denn die Gäste<br />

das Teehaus und werden draußen vom Gast<br />

geber verabschiedet.<br />

Im nächsten <strong>Burgbote</strong>n berichten wir über das<br />

Ikebana, die Kunst des Biumensteckens, über<br />

das Kabuki-Theater, das Bunraku-Puppentheater<br />

und die Gagaku, die alte japanische Hof<br />

musik.


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Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Juni <strong>1973</strong><br />

3.6. 60 J Heinz Vogeler, Köln 30 (Menge<br />

nich), Obere Dorfstraße 44, inak<br />

tives Mitglied<br />

3.6. 80 J Frau Adele Ott, Köln 41 (Linden<br />

thal), Virchowstraße 8, Witwen-<br />

Mitglied<br />

6.6. 86 J Frau Maria Gaiihöfer, Köln 41<br />

(Sülz,) Luxemburger Straße 171,<br />

Witwen-Mitglied<br />

9.6. 60 J Heinrich Bramiage, Köln 41 (Lin<br />

denthal), Brucknerstraße 1, inak<br />

tives Mitglied<br />

12.6. 82 J Wilhelm Dahlmeyer, Köln 41<br />

(Sülz), Arnulfstraße 27, aktives<br />

Mitglied<br />

16.6. 70J Wendeiin Barth, 5038 Rodenkir<br />

chen, Hotel-Restaurant „Rats<br />

keller", inaktives Mitglied<br />

16.6. 81 J Dr. Wilhelm Saurbier, 4307 Kett<br />

wig, Gottfried-Herder-Straße 4, ak<br />

tives Mitglied<br />

22. 6. 60 J Georg Riebschläger, 5021 Königs<br />

dorf, Franz-Lenders-Straße 17, ak<br />

tives Mitglied<br />

23.6. 70 J Kurt Reinicke, Köln 1, Kleinge<br />

dankstraße 18, aktives Mitglied<br />

26.6. 81J Fritz Kruse, 5038 Rodenkirchen,<br />

Goethestraße 26, aktives Mitglied<br />

28.6. 81 J Frau Grete Schreiber, <strong>53</strong> Bonn,<br />

Blücherstraße 49, Witwen-Mitglied<br />

29.6. 70 J Fritz Thiele, 5072 Schildgen bei<br />

Berg.-Gladbach, Im Waldwin<br />

kel 101, aktives Mitglied<br />

Geburten<br />

Unser Sangesbruder Horst Vogel und Frau<br />

Hedi geb. Schulz zeigen die Geburt ihres<br />

Sohnes Michael, geb. am 24. 3. 73, an. Herz<br />

lichen Glückwunsch!<br />

Neuaufnahmen<br />

Johannes Sülzer, Photohändler, 5 Köln 30,<br />

Myliusstr. 11, Ruf: 21 14 57 und 51 54 05, akti<br />

ves Mitglied (2. Baß), 22. 2. <strong>1973</strong><br />

Willi Feriing, Bäckermeister, 5038 Rodenkir<br />

chen, Ringstr. 47, Ruf: 30 33 60 (inaktives Mit<br />

glied), 27.3.<strong>1973</strong><br />

Geworben durch: Herrn Gerd Schwieren (ak<br />

tives Mitglied)<br />

Willi Burgwinkei, Rohrnetzmeister, 5039 Weiß,<br />

Unterkölnweg 18, Ruf: (92 96) 6 <strong>53</strong> 82, aktives<br />

Mitglied, (2. Baß), 22. 2. <strong>1973</strong><br />

Geworben durch: Herrn Wilhelm Linden<br />

Hermann Josef Becker, Landesarbeitsamt-Prä<br />

sident a.D., 5 Köln 41, Unkeler Str. 13, Ruf:<br />

44 57 59, aktives Mitglied (2. Tenor), 22.2.<br />

<strong>1973</strong><br />

Paui-Kunibert Bach, Hotelkaufmann, 5 Köln 1,<br />

Am Bollwerk 1—5, Ruf: 21 39 71 aktives Mit<br />

glied, Februar <strong>1973</strong><br />

Geworben durch: Herrn Paul Peters.<br />

Gottfried Benedict, Apotheker, 5 Köln 1, Landsbergstr.<br />

19 a, Ruf: 31 43 80, inaktives Mitglied,<br />

12. März <strong>1973</strong><br />

HansBonas, Steuerbevollmächtigter, 5 Köln60,<br />

Graseggerstr. 71, Ruf: 74 44 49, inaktives Mit<br />

glied, 2. 3. <strong>1973</strong><br />

Geworben durch: Herrn Walter Schmitt<br />

Todesfälle<br />

Am 23. März <strong>1973</strong> verstarb unser langjähriges<br />

inaktives Mitglied, August Hufendick.<br />

Hubert Caspers, aktives Mitglied,<br />

starb am 9. März <strong>1973</strong>.<br />

Professor Hans Bachem, inaktives Mitglied,<br />

starb am 10. März <strong>1973</strong>.<br />

Den Angehörigen der Verstorbenen sprechen<br />

wir unser tief empfundenes Beileid aus.<br />

Adressenänderungen<br />

Horst Peter Vogel, jetzt: Köln 30, Pellenz<br />

straße 46<br />

Oberstud.-Rat i. R. Johannes Krings, jetzt:<br />

505 Porz-Eil, Johannesstr. 11, Ruf: (02203)<br />

33764 (aktives Mitgiied)<br />

Erich Aiiweins, jetzt: 5489 Falkenberg über<br />

Adenau, Tannenweg 5 (aktives Mitglied)<br />

Werner Gürten, 5 Köln 80, Bensberger Markt<br />

weg 322, Ruf: 68 61 99


91<br />

Aus der letzten Chorschule wurden am 25.<br />

Januar <strong>1973</strong> In den aktiven Chor aufge<br />

nommen:<br />

1. Tenor<br />

Fogger, Joachim, Ingenieur, Köln 80, Grafen<br />

mühlenweg 71-73;<br />

Metzler, Rudolf, Versicherungskaufmann, Köln<br />

41, Melatengürtel 20.<br />

2. Tenor<br />

Kämpchen, Dr. Fritz, Betriebsprüfer, 5038 Ro<br />

denkirchen, Händelstraße 4;<br />

Loew, Josef, Malermeister, Köln 91, Usingerstraße<br />

29;<br />

Marks, Karl-Heinz, Kaufmann, 5038 Roden<br />

kirchen, Rotterbergstraße 7;<br />

Roei, Erpho, Versicherungsjurist, 508 Bensberg,<br />

Falltorstraße 9;<br />

Senden, Rudolf, Starkstromelektriker, Köln 1,<br />

Thürmchenswall 72;<br />

Schröder, Jürgen, Bauingenieur, Köln 30,<br />

Stefan-Zweig-Straße 3;<br />

Vierkötter, Werner, Industriekaufmann, Köln<br />

41, Klosterstraße 128.<br />

1. Baß<br />

Dähnert, Michael, Fernmeldetechn. Beamter,<br />

Köln 41, Lechenicher Str. 12;<br />

Hegels, Ortwin, Versicherungskaufmann, Köln<br />

60, Delfter Str. 15;<br />

Riphahn, Gottfried, Bauingenieur, Köln 71,<br />

Mahagonipfad 16;<br />

Sperling, Ernst Dieter, Betriebswirtschafts-<br />

Versicherungs-Kaufmann, Köln 41, Scherfginstraße<br />

59;<br />

Wassong, Anton, Tischlermeister, 51<strong>53</strong> Els<br />

dorf, Valentin-Pfeifer-Straße 36.<br />

2. Baß<br />

Büß, Rüdiger, Sprecherzieher u. Lektor, 5024<br />

Pulheim, Nordring 97;<br />

Klein, Berthoid, R.-A. Bürovorsteher, Köln 41,<br />

Goldenfelsstraße 9;<br />

Kiütsch, Hans Ludwig, Kaufmann, 4018 Lan<br />

genfeld, Talstraße 80;<br />

Songarden, Klaus, Landesbeamter, Köln 1,<br />

Großer Griechenmarkt 123.<br />

Nachlese zum Divertissementchen <strong>1973</strong><br />

Wenn auch die letzte Aufführung des Divertissementchens einige Wochen hinter uns liegt, soll<br />

ten wir uns erinnern an den Empfang des Dreigestirns in der zweiten Aufführung am 19. Fe<br />

bruar <strong>1973</strong>. <strong>Der</strong> Vorsitzende des Cäciiia-Ausschusses, der Baas der CäcHia, Gustav Funcke, hat<br />

in seiner kölschen Ansprache das Dreigestirn und seine Begleitung auf kölsch begrüßt. Seine<br />

Ansprache verdient es, im BB festgehalten zu werden. Hier ist sie:<br />

Unser Funken-General, der mit dem Loch in dä<br />

Botz, hat in der letzten Vorstellung am Karne<br />

vals-Dienstag in seinem Solo am Schluß den<br />

Text abgewandelt und folgendes gesungen:<br />

Hück soht Ihr zom letzten Mol<br />

Et Zillche für dies Johr.<br />

1974 weed et 1 0 0 Johr.<br />

Dann kutt all Widder,<br />

Doht met uns laache un<br />

Sitt en Stimmung, su wie hück.<br />

Jläuvt, dat et an uns nit litt.<br />

Wenn Ihr kein Billettcher kritt.<br />

Bittet doch d'r Intendant,<br />

Dat hä öfter uns enplant.<br />

Hoffentlich hat die Bitte der Cäcilia, ihr noch<br />

ein paar Vorstellungen mehr zuzubilligen, Er<br />

folg!<br />

Begrüßung und Ansprache anläßlich des Be<br />

suchs der Divertissementchen-Aufführung vom<br />

19. Februar <strong>1973</strong> des Kölner Dreigestirn.<br />

(Gustav Funcke)<br />

Seine Tollität Prinz Claus II!<br />

Ihre Lieblichkeit Kölner Jungfrau Glaudia!<br />

Seine Deftigkeit Kölner Bauer Rudolf!<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren!<br />

Liebe Cäcilianer!<br />

Wenn et „Zillche" jet zo sagen hät, dann<br />

sprich et op kölsch.


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' tigkeit nimmt von Jahr zu Jahr zu. Man ist<br />

i i — unbeschwert und gegenüber den Gefahren<br />

' der Umwelt nicht mehr so kritisch. Damit<br />

^, steigt das Risiko gerade in dem Zeitraum,<br />

der von einer evtl. gesetzlichen Unfallver-<br />

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Wenn mer Kölsche jet om Hätze han, — dann<br />

spreche mer eesch räch kölsch.<br />

Un mer all han jet om Hätze, die hä eröm<br />

Stenn un setze.<br />

Üch leeve Prinz, d'r Jungfrau und däm Köl<br />

schen Beer räch hätzlich zo danke för Ühren<br />

Besöck hä em Opernhuus, för dä Besöck vun<br />

unsem Divertissementchen.<br />

Mer föhien uns aiiemoide huh j'eihrt, dat ens<br />

Widder ene PRINZ — un wat för nen Prachkähl<br />

— dozo d'r Kölschen Beer und de Köl<br />

sche Jungfrau, däm Ziilche sing Opwadung<br />

mäht.<br />

Hätziich dun mer Üch bejröße!<br />

Mer fasse dä Besöck als Dank för unse Bei<br />

drag zom 150jöhrigen Jubiläum des Kölschen<br />

Fasteleers op.<br />

Ich jläuv, SU es et och jemeint!<br />

_<br />

Unse Beidrag: Et Divertissementchen<br />

„Rusemondaach"<br />

oder „De Botz vum Funkejenerai"<br />

Hä steiht d'r Autor Klaus Rohr un hä unse<br />

Komponist un Dirigent Christoph Kiöver.<br />

Och et Ziilche hät en Jubiläum<br />

99 Johr!<br />

Do könnt Ihr Üch jo leich usrechne, wie aid et<br />

em nächste Johr wät.<br />

Wat et Ziilche en all dä Johre för de Kölsche<br />

es und bedück, dat bruch ich wai nit em ein<br />

zelne zo sage.<br />

Ohne SUBVENTiONE — wie mer hück zo Dag<br />

säht (Ehr weßt |o wat ich meine) ... han mer<br />

Johr för Johr e iöstig Spiiiche op de Breddere<br />

un op de Bein jebraht.<br />

Un dat wor nit immer — unger uns jesaht —<br />

vun wäge de Finanze leich!<br />

De Freud am Spill un am Jesang vun däm<br />

janze Schmölzche wat hä vör Üch steiht, un<br />

de Treu un Anhänglichkeit vun uns Fründe,<br />

die vör uns setze — hann et immer Widder<br />

fähdig jebraht, dat et Ziilche nit ungerzokriegen<br />

es.<br />

Dat wäht och Wigger su blieve!<br />

Hoffentlich könne mer en unsem Jubiiäumsjohr<br />

1974 paar Vörsteiiunge mieh brenge, öm<br />

noch mieh Minsche Freud zu maache.<br />

An uns litt et nit!<br />

99 Johr es et Ziilche alt!<br />

Ävver et es iwig jung jebiivve. Et weiß jo woröm<br />

et jeiht.<br />

Wat kölsch es, muß kölsch blieve — ech kölsch<br />

biieve. Och unse Fasteieerl<br />

Et Ziilche met singem Spül jehöht no elmoi<br />

mit dozo. En nem ahie Fasteiovendsieedche<br />

heiß et:<br />

De Weit drieht sich öm ehre Penn<br />

Wat wor, dat kütt nit widder.<br />

Doch unse Fastelovendssenn,<br />

Dä litt uns en de Jiidder.<br />

D'r Orden vum KMGV hatt Ehr aid kräje.<br />

Et Ziilche hätt keine eigene! Wer steiht och<br />

anders för Üch, als d'r KMGV!<br />

Höck e paar Biömche.<br />

De Biome brengt Ührer Frau met un dat<br />

Schiöppche doht en de Schatzkammer der<br />

Erinnerungen an Fastelovend <strong>1973</strong> un an et<br />

ZiLLGHE!<br />

No darf ich uns Häre vom KMGV, uns Cäcilianer<br />

bedde zu ihre des Jubiiäums-Dreigestirn,<br />

Prinz Claus Ii, der Jungfrau Claudia,<br />

däm Kölschen Boor Rudolf en musikalisch<br />

HUH ahnzostimme.<br />

Schenke ^chaUpCatten . . .<br />

bei deren Aufnahmen Du begeistert mitgewirkt hast.


94<br />

Am 15. März <strong>1973</strong> gab der KMGV ein geistliches Konzert in der Kirche St. Heribert in<br />

Köin-Deutz. Die Kölnische Rundschau berichtete darüber:<br />

Konzert in St. Herlbert<br />

Werkauswahl vom 16. Jahrhundert bis zur Musik der Gegenwart<br />

Ein geistliches Konzert des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

In der mit sehr günstiger Akustik ausgestat<br />

teten Pfarrkirche St. Heribert gab der Köiner<br />

Männer-Gesang-Verein ein festiiches Konzert<br />

mit geistlicher Chormusik. Das breit gefächerte<br />

Repertoire schlug sich wieder in einem viel<br />

fältigen Programm nieder, das in seiner Werk<br />

auswahl vom 16. Jahrhundert bis in die Ge<br />

genwart reichte.<br />

Professor Hermannjosef Rübben weiß, daß<br />

die Entfaltung einer unmittelbar wirkenden<br />

Klangpracht seinem Chor keine Schwierig<br />

keiten bereitet, auch wenn ein Teil des Chors<br />

— in getrennter Aufstellung — von der Em<br />

pore zum Altarraum hinübersingt. Bei den<br />

Chorsätze von ingegneri, Lotti, da Vittoria<br />

und Schubert verbanden sich die beiden<br />

Kiangqueiien zu einem ruhig fließenden, aber<br />

auch mächtig ausströmenden akustischen Ge<br />

samtbild.<br />

Mit Werken von Adolf Clemens, Willi Giesen<br />

und A. V. Othegraven war auch die gemäßigte<br />

Moderne vertreten. Darüber hinaus sind Negro-<br />

Spirituals — vom KMGV dargeboten — immer<br />

eine besondere Delikatesse.<br />

Man ist zwar nicht in die Atmosphäre schwar<br />

zer Gospel-Kirchen Amerikas versetzt, aber<br />

trotzdem wird in dieser Interpretation das lei<br />

denschaftliche Moment hörbar, zu dem sich<br />

auch die beiden Solisten (Horst Massau und<br />

Klaus Tilly) bekennen.<br />

Das Programm wurde durch instrumentale Ein<br />

schöbe aufgelockert: Die 12jährige Claudia<br />

Rübben (Flöte) steuerte mit schönem und aus<br />

geglichenem Tonansatz zwei Sätze aus einer<br />

Kirchensonate von Loeiiiet bei. Nicht nur hier<br />

war der Organist am Dom zu Aitenberg, Paul<br />

Wißkirchen, der präzise Assistent. Seine her<br />

vorragenden soiistischen Darbietungen gip<br />

felten im schwirrenden Finale aus der dritten<br />

Symphonie von Louis Vierne. HDW<br />

Geburtstagsfeier mit viei Prominenz<br />

Unser Inaktives Mitglied Ernst Wilhelm Schmitz<br />

vollendete am I.Januar <strong>1973</strong> sein 65. Lebens<br />

jahr und beging diesen großen Tag am 6. Ja<br />

nuar mit einer Geburtstagsfeier im Cäcilienzimmer<br />

der Wolkenburg. Ais Gratulanten war<br />

eine beachtliche Reihe von Prominenz erschie<br />

nen: Allen voran Oberbürgermeister Theo<br />

Burauen, ferner drei Herren aus dem Vor<br />

stand des Konzerns Gerling-Leben, der frühere<br />

Präsident des KMGV, Dr. Dahmen, Vorstands<br />

mitglied Direktor Krämer von der Kreisspar<br />

kasse, der Vizepräsident des KMGV, Horst<br />

Massau, der Obmann der Cäcilia Wolkenburg,<br />

Gustav Funcke, sowie eine Vielzahl früherer<br />

Schulkameraden und Nachbarn. Die Feier fand<br />

bei bester Stimmung aller Gäste statt. Wir<br />

möchten bei dieser Gelegenheit noch einmal<br />

darauf aufmerksam machen, daß das Cäcilienzimmer<br />

allen Mitgliedern und Freunden für<br />

Feierlichkeiten der verschiedensten Art zur<br />

Verfügung steht.<br />

Beachte die Fälligkeit des Jahresbeitrages!


95<br />

<strong>Der</strong> KMGV in der „Gartenlaube" von 1867<br />

Von Herrn Sterzel vom Bauzentrum Hamburg bekamen wir einen Ausschnitt aus der „Garteniaube"<br />

von 1867, einer damals sehr beliebten Pubiikumszeitschrift, zugeschickt, der sich mit<br />

dem Kölner Männer-Gesang-Verein beschäftigt. Wir wollen unseren Lesern diese über 100<br />

Jahre alte Rarität nicht vorenthalten.<br />

Mit dem Aufschwung, den der öffentliche<br />

Geist in Deutschiand seit der Thronbestei<br />

gung Friedrich Wiiheim des Vierten von Preu<br />

ßen genommen, begann auch eine neue Aera<br />

für das deutsche Lied. Als kurz nach dem Re<br />

gierungsantritt des neuen Königs das Gedicht<br />

Nicoiaus Beckers:<br />

„Sie seilen ihn nicht haben.<br />

Den freien deutschen Rhein",<br />

den deutschen Nationalgeist mächtig anregte,<br />

trat an vieien Orten im Vateriand das Bedürf<br />

nis hervor, dem Gesänge, zunächst dem pa<br />

triotischen Liede, die iange vernachlässigte<br />

Kunstform wieder zu geben. Nach dem gegen<br />

Frankreich gerichteten Liede Beckers, das mit<br />

der Beseitigung der orientalischen Frage und<br />

des^Ministeriums Thiers bald verscholl, tauch<br />

te das Lied vom deutschen Vateriande des<br />

aiten Arndt wieder auf, den der neue König<br />

eben wieder in Amt und Würden eingesetzt<br />

hatte. Reichardts schöne Komposition erfor<br />

derte vierstimmigen Männergesang. Herwegh<br />

foigte mit den „Liedern eines Lebendigen",<br />

Hoffmanns von Faiiersieben mit den „Unpoiitischen<br />

Liedern", Prutz, Seeger und A. tauch<br />

ten auf, fanden ihre Komponisten und es<br />

ging ein frischer Hauch der Begeisterung<br />

durch die lange unter den Fessein des Poiizeistaates<br />

niedergehaltenen deutschen Herzen.<br />

Die Liedertafeln, die seither das Quartett le<br />

diglich zu geseiiigen Zwecken gepflegt, erwei<br />

terten sich und traten in die Öffentlichkeit, um<br />

der herrschenden Stimmung Ausdruck zu ge<br />

ben, und als Ende 1841 der Kriegslärm sich<br />

gelegt hatte, erfolgte im Frühling darauf die<br />

Konstituirung des Männergesangsvereins zu<br />

Köln. Am 27. April gründeten dreißig Sänger<br />

und Sangesfreunde den neuen Bund, der bald<br />

zu großer Bedeutung sich empor schwingen<br />

sollte. <strong>Der</strong> Domorganist und Dirigent der<br />

Singakademie, Franz Weber, übernahm die<br />

Leitung.<br />

Das damals durch die Begründung der Eisen<br />

bahn mächtig aufblühende Köln war, wie<br />

kaum eine andere deutsche Stadt, zur Pflege<br />

der populärsten aller Künste berufen. Von<br />

allen Seiten zogen neue Ansiedier in die alte<br />

Stadt, täglich mehrte sich die Zahl der tüch<br />

tigen Kräfte, jeder Berufene nahm gern teil<br />

an dem neuen, so mannigfachen Genuß ver<br />

heißenden Streben. Gleichwohl hatte die Direction<br />

Gelegenheit genug, ihre Energie und<br />

Ausdauer zu erproben, denn Mißgunst, Neid<br />

und Eifersucht legten dem jungen Institute<br />

viele Hindernisse in den Weg. Aber schon im<br />

zweiten Jahre seines Bestehens errang der<br />

Kölnische Männergesangverein den ersten<br />

Preis in dem von der „Societe des Meiomanes"<br />

zu Gent veranstalteten Gesangwettstreit.<br />

Sein Ruf war damit begründet und er ward<br />

nun bald das Vorbild für die allenthalben<br />

in den kleinen Städten auftauchenden Ver<br />

eine für Männergesang.<br />

Neben der energischen Pflege der Kunst war<br />

es die Uneigennützigkeit, weiche dem Ver<br />

ein alsbald die allgemeine Teilnahme zuwen<br />

dete; damit Hand in Hand ging die Aufopfe<br />

rung der Mitglieder. Von Begeisterung für ihre<br />

schöne Sache getragen, brachten sie alle gern<br />

materielle Opfer für den gemeinsamen Zweck.<br />

Sie bewährten ihre Devise: „Durch das Schöne<br />

stets das Gute."<br />

Aus seinen ersten Überschüssen machte der<br />

Verein eine Schenkung an den Kölner Dom,<br />

ein Giasmosaik-Fenster für die obere Chor-<br />

Gaierie, und dagegen erhielt er jene schöne<br />

Vereinsfahne, welche noch heute bei allen<br />

Festen entfaltet wird, gestickt von den Kölni<br />

schen Mädchen und Frauen.<br />

Anfangs 1846 gründete der Verein den<br />

deutsch-flämischen Sängerbund und gab in<br />

Verbindung mit 2300 belgischen und deut<br />

schen Sängern am 14. Juni das erste große<br />

Festkonzert auf dem „Gürzenich". Felix Mendeissohn-Bartholdy<br />

schrieb eigens dafür die<br />

Komposition des Schillerschen Gedichtes „An<br />

die Künstler" und leitete persönlich das Kon<br />

zert.<br />

In den weitesten Kreisen wurde der Kölner<br />

Männergesangverein bekannt, als er im Jahre<br />

18<strong>53</strong> auf den Plan eines industriösen Impressario,<br />

des Hofbuchhändiers Mitchell zu Lon<br />

don, einging und zum Besten des Domes eine<br />

Sängerfahrt nach der Welthauptstadt antrat.<br />

Es gehörte viel Energie dazu, den zahlreichen<br />

Vorurteilen Trotz zu bieten, welche von allen<br />

Seiten gegen den Plan auftauchten. Das große<br />

Publikum ist immer geneigt, aiilen Unterneh-


mungen egoistische Motive unterzuschieben,<br />

es giaubt nur ungern an Großmut und Opferwiiiigkeit.<br />

Ais aber die achtzig Sänger, Männer<br />

aus ailen Ständen, sich auf Monatsfrist aus<br />

ihren Verhäitnissen iosrissen, bereitwiiiig für<br />

Steiivertreter sorgten und mit Mühen und Ko<br />

sten ihre längere Abwesenheit ermögiichten,<br />

da neigte sich aisbaid das öffentliche Urteil<br />

zu Gunsten des Unternehmens, zumal der Er<br />

folg über aiie Erwartungen glänzend ausfiel.<br />

Die Teilnahme des englischen Publikums,<br />

das einstimmige Lob der Presse, dreimalige<br />

Einladungen zur Königin Victoria und eine<br />

Einnahme, die nach Abzug der über zwölftau<br />

send Taler betragenden Gesamtkosten und<br />

nach geschehener Teilung mit dem Impressario<br />

noch dreitausenddreihundertfünfzig Taier<br />

für den Dom und fünfhundert Taier für wohl<br />

tätige Zwecke ergab — das Alles mußte allge<br />

mein imponieren.<br />

Noch im Dezember des nämlichen Jahres,<br />

traf der unternehmende Impressario wieder in<br />

Köln ein, um die Sänger zu einer zweiten Lon<br />

doner Reise für den nächsten Frühling einzu<br />

laden. Diesmal dehnte er seinen Plan auch auf<br />

andere englische Städte aus und engagierte<br />

den Verein zugleich für Birmingham, Man<br />

chester und Liverpool. Obwohl die Erfolge der<br />

ersten Reise einen günstigen Verlauf der zwei<br />

ten voraussehen ließen, traten die Sänger<br />

doch die zweite Fahrt nicht ohne Besorgnis<br />

an. <strong>Der</strong> Krimkrieg war ausgebrochen, die Be<br />

wohner Englands hatten manchen Angehöri<br />

gen bei der Armee im fernen Lande, sie moch<br />

ten vielleicht wenig geneigt sein, auf friedliche<br />

Kunstgenüsse einzugehen, und wohl gar die<br />

damals in England herrschende, Preußen un<br />

günstige politische Stimmung auf die Sänger<br />

übertragen. Aber das erste, am 8. Mai gege<br />

bene Konzert fand vor überfüiitem Hause statt,<br />

und namentlich war die höchste Aristokratie<br />

außerordentlich zahlreich vertreten. Nur einmal<br />

wurden die rheinischen Sänger an den Krieg<br />

im fernen Süd-Rußland gemahnt. Auf den<br />

Wunsch mehrerer hochgesteliten Personen un<br />

terließen sie beim fünften Konzert den Vor<br />

trag des Siicherschen „Grabliedes zur See",<br />

um nicht die in manchen Kreisen herrschende<br />

Trauer über die im Krieg gefallenen Ange<br />

hörigen wach zu rufen. Außer von der Königin<br />

wurde der Verein auch von der Herzogin von<br />

Sutheriand nach Stafford-House am St. James-<br />

Park eingeladen; er gab in dem überaus<br />

prächtigen Paiaste ein Konzert, dem unter<br />

andern auch Lord Russell, Giadstone, Lansdowne,<br />

Graf Waiewski beiwohnten. Mit Zu<br />

stimmung des Vereins veranstaltete Herr Mit<br />

chell eine größere Zahl von auswärtigen Kon<br />

zerten und begann mit Bradford. Hier, wie<br />

in der dicken Luft der anderen Fabrikstädte,<br />

wirkte das deutsche Lied wie Frühiingssonnenschein<br />

und weckte Begeisterung in tau<br />

send Herzen, die sonst nur für Baumwolle,<br />

für Kette und Schuß geschlagen hatten. Ais<br />

nach Aufführung von einundzwanzig Konzer<br />

ten die Gesellschaft Abschied nahm, hatte<br />

sie, einschließlich eines Beitrags von der Kö<br />

nigin, über dreizehnhundert Pfund Reinein<br />

nahme, und der Dom erhielt mehr als sechs<br />

tausendfünfhundert Taier.<br />

Im Jahre 1855 zweigte sich aus dem Kölner<br />

Männergesangverein der „KölnerSängerbund"<br />

ab, der, seitdem als besonderer Verein be<br />

stehend, sich neben demselben einer großen<br />

Popularität in Köln und im Rheiniande erfreut<br />

und in neuester Zeit der erste war, der die<br />

Veranstaltung von Konzerten zum Besten der<br />

Nationai-Dotation für den Dichter Ferdinand<br />

Freiiigrath anregte.<br />

Die große Ausstellung zu Paris im Jahre 1856<br />

gab Veranlassung, daß der Verein den Ent<br />

schluß faßte, auch in der französischen Haupt<br />

stadt zu Gunsten des Domes zu konzertieren.<br />

Es zeigte sich jedoch, wie viel weniger der<br />

Franzose für die deutsche Musik empfänglich<br />

ist als der Engländer. Die Einnahme blieb<br />

18,000 Francs unter den Kosten. Die franzö<br />

sische Presse war einstimmig in dem Lobe<br />

der Leistungen der Sänger, Rossinis Worte:<br />

„Voiiä ia premiere musique depuis dix ans<br />

que j'ecoute avec plaisir" (das ist die erste<br />

Musik seit zehn Jahren, die ich mit Vergnügen<br />

höre) machten die Runde, der Impresario<br />

Mitcfieil hatte die enormste Anstrengung zu Be<br />

kanntmachung nicht unterlassen — dennoch<br />

mangelte es an der ausreichenden Teilnahme.<br />

Von den Zeitungsartikeln gaben manche dem<br />

humoristischen Element unter den Sängern<br />

reichen Stoff durch die Art, wie sie die Un<br />

kenntnis der Franzosen höchst ergötzlich ver<br />

rieten. Ein Blatt erzählte z. B. eine schauer<br />

liche Mär von einer zu Köln in Trümmern<br />

liegenden alten Kirche, deren Türme bald auf<br />

die Flursteine um den Altar niederfallen wür<br />

den, hätte man nicht im Augenblick höchster<br />

Gefahr den Männergesangverein begründet,<br />

der bereits Österreich und Preußen nach ailen<br />

Richtungen durchstreift habe und jetzt nach<br />

Paris gekommen sei, um die Kasse des Dom<br />

schatzmeisters zu füllen und den Dom fertig<br />

zu machen.<br />

Das Defizit der Pariser Sängerfahrt deckte<br />

ein Jahr nachher eine dritte Reise des Vereins<br />

nach London. Diesmal bot sich denn auch<br />

Gelegenheit ein Voikskonzert zu geben.


nachdem der Krystallpalast in Sydenham den<br />

Sängern eingeräumt war. Die Aufführung fand<br />

vor zwöiftausend Zuhörern statt.<br />

Hatten die Wanderzüge den Namen des Köl<br />

ner Männergesangvereins von den beiden<br />

Hauptstädten des europäischen Auslandes aus<br />

durch den ganzen Weltteil getragen, so wurde<br />

in der engeren rheinischen Heimat nicht min<br />

der für seine Zeiebrität gesorgt. Jedem guten<br />

und schönen Zwecke dienstbar, griffen die<br />

Sänger allüberall ein, wo es galt, zu erwerben,<br />

zu erhalten und zu pflegen. Sie sangen zum<br />

Besten wohltätiger Stiftungen zum Aufbau und<br />

zur Erhaltung von Kirchen und Gotteshäusern,<br />

für den Schiiierfonds zum Ankauf von des<br />

Dichters Geburtshaus wie für die Restauration<br />

des alten Kaiserdomes in Speier; ihre Hymnen<br />

begrüßten bei festlichen Gelegenheiten, wie<br />

z. B. der Eröffnung der neuen Rheinbrücke und<br />

des neuen Museums, die frohen Gäste und<br />

klangen bei feierlichen Bestattungen geliebter<br />

Toten, z. B. dem Dombaumeister Zwirner, in<br />

die Grube nach. Und wieviel Gelegenheit bot<br />

nicht im Laufe der Jahre die im ganzen Rheiniande<br />

und besonders in Köln in höchster Blüte<br />

stehende Geselligkeit! Wenn wir oben sagten,<br />

daß dem Verein Kräfte aus allen Ständen und<br />

Kreisen angehörten, so haben wir damit<br />

eigentlich schon ausgesprochen, daß der weit<br />

bekannte rheinische Humor auch seine Stätte<br />

darin gefunden; nun aber waren und sind<br />

humoristische Talente ersten Ranges unter den<br />

Mitgliedern Dichter und Komponisten, Schau<br />

spieler und Sänger in einer Person! Es ist in<br />

Köln Sitte (strenge Kritiker nennen es Un<br />

sitte), jedem ernsthaften Kunstgenuß einen<br />

humoristischen Schluß anzuhängen; vor den<br />

erstaunten Bücken des fremden Gastes<br />

schlüpft da der würdige Repräsentant der<br />

hochtragischen Hauptfigur eines Oratoriums<br />

in die Hariekinsjacke und trägt mit derselben<br />

Stimme, die eben noch im Dienste der Muse<br />

Sebastian Bachs oder Grauns auf dem Ko<br />

thurn gewirkt, nun Scherzlieder im kölnischen<br />

Dialekt vor. Ja, die ersten Sänger der großen<br />

Gürzenich-Konzerte vereinigen sich zum Kar<br />

neval und spielen und singen im Schauspiele,<br />

in Burlesken und Lokaipossen, die sie selbst<br />

bedichtet und komponiert haben; sie nennen<br />

das ein „Divertissementchen geben", und<br />

regelmäßig auf Kosten der bevorzugten Mino<br />

rität der Menschheit, der Kaiser und Könige,<br />

Minister und solcher, die es werden wollen<br />

— zum Besten der benachteiligten Majorität,<br />

der Armen und Unterdrückten!<br />

Dann wiederum verbünden sich die Jünger<br />

der Tonkunst von Köln mit den Pflegern der<br />

bildenden Künste von Düsseldorf; es trägt<br />

diese artistische Allianz ihre goldenen Früchte<br />

zur Freude aller Kunstfreunde; die einen sin<br />

gen Konzert, die andern malen Dekorationen<br />

und steilen lebende Bilder.<br />

Während seines fünfundzwanzigjährigen Be<br />

stehens veranstaltete der Kölner Männerge<br />

sangverein zur Förderung der Kunst und zu<br />

wohltätigen Zwecken zweihundertsechsunddreißig<br />

Konzerte, davon einhundertdreiunddreißig<br />

in Köln, siebenundvierzig in England<br />

und dreizehn in Paris; zur Verherrlichung der<br />

Kunst wirkte der Verein achtzehn Mal mit. Er<br />

machte sechsunddreißig Reisen und Sänger<br />

fahrten, brachte vierundsechzig Serenaden<br />

und gab vierunddreißig Liedertafeln zum ge<br />

selligen Vergnügen. Das materielle Ergebnis<br />

der öffentlichen Konzerte des Vereins beträgt<br />

über dreiundfünfzigtausend Taler, welche nam<br />

hafte Summe er zu vaterländischen, vaterstäd<br />

tischen und wohltätigen Zwecken verteilte. <strong>Der</strong><br />

Verein verfuhr dabei so uneigennützig, daß<br />

er weder ein eigenes Lokal, noch bares Ver<br />

mögen besitzt. Zuletzt, nachdem er lange in<br />

verschiedenen gemieteten Räumen umher<br />

nomadisiert, mußte sich die Stadtverwaltung<br />

des Abdachiosen erbarmen und räumte ihm<br />

die Rathauskapeiie zu seinem Gebrauche ein.<br />

Ais nun der fünfundzwanzigste Jahrestag der<br />

Stiftung, der 27. April 1867 herankam, schrieb<br />

der Kölner Männergesangverein ein großes<br />

Festkonzert aus, und kaum trug die Presse<br />

die Kunde von dem bevorstehenden Jubelfest<br />

in die Ferne, als auch schon von allen Seiten<br />

die lebhafteste Teilnahme sich kundgab. <strong>Der</strong><br />

Dichter Roderich Benedix, einst, während sei<br />

nes mehrjährigen Aufenthaltes in Köln, ein<br />

eifriges Mitglied des Vereins, übernahm den<br />

Prolog und trug ihn selbst vor. Die Komponi<br />

sten Ferdinand Hilier, Max Bruch, J. Bram<br />

bach, F. Gernsheim und Franz Weber schrie<br />

ben eigens für das Fest Lieder und Gesänge,<br />

und die sämtlichen Vereine und Corporationen,<br />

die ein gleiches Streben mit dem Kölner<br />

verfolgten, oder alte Schulden der Dankbar<br />

keit für seine langjährige Wirksamkeit abzu<br />

tragen hatten, ließen sich durch gratulierende<br />

Deputationen vertreten. <strong>Der</strong> jüngere Zweig<br />

verein, der „Sängerbund", schloß sich sofort<br />

der Feier an und so kam ein stattlicher Chor<br />

von zweihundertsechsundachtzig Männerstim<br />

men zu Stande. Die neuen Kompositionen er<br />

forderten einige Solisten und eine junge<br />

Künstlerin aus dem Sachseniande, Fräulein<br />

Hedwig Scheueriein aus Halle, fand Gelegen<br />

heit, sich als vortreffliche Sängerin zu be<br />

währen.<br />

Von selten des Königs von Preußen, der als<br />

Protektor des Kölner Männergesangvereins


98<br />

eine Einladung zur Teilnahme empfangen, und<br />

von der Königin erhielt der Jubilar ein Gratu<br />

lationsschreiben nebst einem außerordentlich<br />

kostbaren Taktstock zum Geschenk. Die bei<br />

den bildlichen Darstellungen, die wir unserer<br />

Mitteilung beifügen, zeigen eine Silberkanne,<br />

die dem Vereine zur Erinnerung an die Lon<br />

doner Konzerte von der Königin Viktoria von<br />

England verehrt wurde, und einen Ehren-<br />

Pokal, welchen die Mitglieder ihrem hochver<br />

dienten Dirigenten, den königlichen Musik<br />

direktor Franz Weber, zum Jubiläum über<br />

reichten.<br />

Ein seltenes Glück kann man es nennen, daß<br />

die Häupter des Vereins größtenteils heute<br />

noch, wie vor einem Vierteljahrhundert, mit<br />

wirken, vor allem, daß es dem ersten Tenor,<br />

Herrn Andreas Pütz, noch heute beschieden<br />

ist, seine schöne Stimme und seine hohe<br />

Gesangesfertigkeit dem Vereine zu widmen.<br />

Kaum jemals möchte es einer auf freier Ver<br />

bindung beruhenden kleinen Corporation ver<br />

gönnt gewesen sein, solche Erfolge zu regi<br />

strieren und eine solche Dauer nachzuweisen.<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männergesangverein ist ein glän<br />

zendes Zeugnis für den guten Geist des deut<br />

schen Genossenschaftswesens; mag dasselbe<br />

im allgemeinen auch mehr materielle Zwecke<br />

verfolgen, es beruht doch durchweg auf einem<br />

idealen Streben: Verbesserung und Veredlung<br />

sind seine Ziele allerwegen.<br />

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Jeder Kölner würde auf die „Auferstehung<br />

des Fleisches" verzichten, wenn diese außer<br />

halb Kölns erfolgen müßte.<br />

Wenn die Kölner wirklich — wie man ihnen<br />

vorwirft — zu den Leuten gehören, die ihre<br />

Versprechungen nicht halten, dann müßten<br />

mehr von ihnen in der Regierung sitzen.<br />

Kölsch sein heißt, um seiner selbst willen ge<br />

trunken werden.<br />

Kölsch geht schwer von der Zunge, läuft aber<br />

leicht über die Zunge.<br />

In nichts sind die Kölner so zuverlässig wie in<br />

ihrer Unzuverlässigkeit.<br />

Entnommen aus: „Kölner Aphorismen" von<br />

Oscar Herbert Pfeiffer, erschienen Im Greven<br />

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„Etzel ante Pooze - de Hunne kumme".


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Die nächste Chorprobe findet erst am Donnerstag, dem<br />

19. Juli <strong>1973</strong>, um 19.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />

Ausländische Gäste beim KMGV<br />

Viel Besuch bekam der KMGV in den Monaten März, April und Mai: Auf das Gastspiel des<br />

südafrikanischen Universitätschores Stellenbosch am 30. März in der Wolkenburg folgte ein<br />

Konzert des Viaardinger Männerchores „Orpheus" am 28. April. Kaum waren diese Gäste abg9<br />

'St, da standen schon die 140 Sänger des Sofioter Gousla-Chores vor der Tür. Sie erwideren<br />

Besuch des KMGV in Bulgarien und gaben insgesamt drei Konzerte in der Bundes<br />

republik innerhalb ihrer Europa-Tournee: Am 6. Mai gemeinsam mit dem KMGV in Solingen,<br />

am 7. Mai allein im Gürzenich und am 9. Mai zusammen mit dem KMGV und dem Chor von<br />

Bayer-Leverkusen (beide geleitet von Prof. Hermannjosel Rübben) im Leverkusener Forum.<br />

Alle drei Konzerte hatten großen Erlolg bei Publikum und Presse. Nachstehend drucken wir<br />

einige Kritiken ab.<br />

Kölnische Rundschau vom 7. Mal <strong>1973</strong>:<br />

Warmes Bier der Stimme wegen<br />

Gousla-Chor aus Sofia ist zu Besuch in Köin<br />

Das Wort „Druschba" — „Freundschaft" —<br />

verstehen alle, auch wenn sie kein Bulgarisch<br />

können. Und der Vizepräsident des Sofioter<br />

Gousla-Ghores benutzte es oft in seiner kurzen<br />

Ansprache an den Kölner Männergesangverein<br />

in der Wolkenburg. Die 140 Bulgaren<br />

sind auf Einladung des KMGV für zehn Tage<br />

Pianisten Totjo Lasarov mitgebracht haben,<br />

Neben den Werken alter Meister, klassischen<br />

Opernchören, Folklore und Chorsätzen natlonaler<br />

Komponisten werden die Bulgaren auch<br />

Kompositionen ihres Dirigenten Wassil Stefa-<br />

nov und des KMGV-Lelters Professor Rübben<br />

singen.<br />

um damit einen Be- stefanov begann das Köln-Gastspiel unter<br />

such der Kolner Sanger 1972 m Varna und<br />

schlechten Stern: Gleich am zweiten<br />

Sofia zu erwidern. j^g Aufenthaltes mußte er sich einen<br />

Und freundschaftlich war auch die Atmosphäre<br />

der ersten gemeinsamen Probe des Gousla-<br />

Ob"-es und des KMGV in der Wolkenburg.<br />

Weisheitszahn herausmeißeln lassen. „Doch<br />

über der herrlichen Probe hat Stefanov die<br />

Schmerzen ganz vergessen" übersetzte der<br />

a| .onntag veranstalteten die beiden Chöre Dolmetscher galant. Ein Ghormitglied erkrankte<br />

ein gemeinsames Konzert in Solingen, am schwer und mußte am Samstag zu seinem<br />

Montag gastieren die Bulgaren allein mit Leidwesen nach Hause geflogen werden. Das<br />

einem Riesenprogramm im Gürzenich, und am waren noch längst nicht alle Schwierigkelten;<br />

Mittwoch bestreiten die Kölner gemeinsam mit Durch eine Verschiebung im Tourneeplan —<br />

den Gästen und dem Ghor von Bayer Lever- die Bulgaren reisen außerdem durch verkusen,<br />

der wie der KMGV von Professor Her- schiedene andere westliche Länder — waren<br />

mannjosef Rübben geleitet wird, ein Konzert die Gäste einen Tag früher als erwartet in<br />

Im Leverkusener Forum. Dabei werden 450 Köln eingetroffen. „Sie können sich vorstel-<br />

Sänger auf der Bühne stehen.<br />

len, welch ein Problem es ist, eine Gruppe<br />

„ . . . .. . n u ■_ Li u t von 140 Leuten so rasch Irgendwo unterzu-<br />

Schon bei ihrem ersten Ko n-Besuch im Herbst . ..<br />

u j- r. I o IT / I j br ngen , sagte Horst Massau, Vizepräsident<br />

1971 hatten die Bulgaren großen Erfolg, der des KMGV<br />

sich diesmal noch verstärken dürfte, zumal sie<br />

erstmals als Solisten die Sopranistinnen Maria<br />

DImtschewska und Susanna Kotlenkow, den<br />

Bariton Popov, den Bassisten Petrov und den<br />

Genau zwei Tage und zwei Nächte waren die<br />

Bulgaren in ihren beiden Bussen von Sofia<br />

nach Köln unterwegs — ohne Aufenthaiti Doch


105<br />

solche Strapazen nehmen sie gelassen hin;<br />

der künstlerische Erfolg ist es ihnen wert. Und<br />

den garantiert ihnen schon ihr Dirigent Stefanov,<br />

der zugleich Leiter des Sofioter Rund<br />

funk-Sinfonieorchesters ist.<br />

Nicht nur offiziell, sondern auch inoffiziell er<br />

gaben sich zahlreiche Kontakte zwischen den<br />

KMGVern und den bulgarischen Gästen. Eine<br />

ganze Reihe von Kölner Sängern lud Bulgaren<br />

zu sich nach Hause ein, bewirtete sie mit<br />

deutschen Spezialitäten und sorgte dafür, daß<br />

sich eine freundschaftliche Atmosphäre ein-<br />

Das Kölsch schmeckt ihnen besonders gut,<br />

aber ihre eiserne Regel ist: Kein Alkohol an<br />

Konzerttagen! Und um die Stimmen zu scho<br />

nen trinken sie an den übrigen Tagen ihr Bier<br />

angewärmt.<br />

Barbro Schuchardt<br />

stellte. Die Gäste waren von ihrem Kölner<br />

Aufenthalt — den der Kf^^GV, nebenbei be<br />

merkt, unter erheblichen finanziellen Opfern<br />

auf die Beine gestellt hat — begeistert und<br />

fuhren am 10. Mai, bepackt mit Souvenirs, wei<br />

ter in ihrem Reiseplan, um am 23. Mai wieder<br />

in Sofia einzutreffen.<br />

ehe Rundschau vom 9. Mai <strong>1973</strong>:<br />

Sänger aas Sofia: Klangorgel,so präzise wie ein Uhrwerk<br />

<strong>Der</strong> Gousla-Chor gastierte mit viel Erfolg im Gürzenich<br />

Schon im Oktober 1971 hatte der Gousla-Chor<br />

mit großem Erfolg im Gürzenich gastiert. Auf<br />

Einladung des Kölner Männer-Gesang-Ver<br />

eins war er nun ein zweites Mal im Gürzenich<br />

zu hören.<br />

Den ersten Teil des Programms widmeten<br />

100 Sänger Liedern aus ihrer bulgarischen<br />

Heimat. Hier liegt die Stärke ihres unge<br />

wöhnlich ausdrucksstarken Gesangsstils. An<br />

jedem einzelnen Lied ließ sich eine Beson<br />

derheit gesangstechnischen Könnens hervor<br />

heben: Die rhythmische Präzision, die explo<br />

sive Dynamik, aber auch das weiche Aus<br />

strömen der fundamentalen Baßführung.<br />

Solche Ergebnisse können nur mit eiserner<br />

Disziplin erreicht werden, und wer die Hal<br />

tung und das exakte Schlagbild des Chor<br />

leiters Wassil Stefanov — er ist auch Chef<br />

des Sofioter Sinfonieorchesters — beobachtet<br />

h^-yeiß, daß seinen Ohren und Augen nichts<br />

er€ hen kann. Aber vielleicht legt er dem<br />

sprudelnden balkanischen Temperament doch<br />

etwas zu harte Zügel an, denn eine Per<br />

fektion um jeden Preis läßt das Musikalische<br />

oft zu kurz kommen.<br />

Kölner Stadtanzeiger vom 9. Mai <strong>1973</strong>:<br />

Die Unsterblichen und der Geißbodt<br />

<strong>Der</strong> Gousia-Chor aus Sofia sang im Gürzenich<br />

Beim Kölner Männer-Gesang-Verein geben<br />

sich internationale Gäste zur Zeit die Klinke<br />

in die Hand: Kaum war der befreundete Chor<br />

aus Holland abgereist, stand zwei Stunden<br />

später, nach zwei Tagen und zwei Nächten<br />

Busfahrt, der Gousla-Chor aus Sofia vor der<br />

Faszinierend bleibt die voluminöse Klangor<br />

gel, die Stefanov uhrwerkgetreu zu bedienen<br />

weiß. Ein Revolutionslied aus der neuern bul<br />

garischen Geschichte, „Die Unsterblichen"<br />

von Georgi Dimitrov, durfte am Schluß des<br />

ersten Teils nicht fehlen.<br />

Dann gab der Chor Kostproben aus seinem<br />

Opernchor-Repertoire. Wagners „Matrosen<br />

chor" wurde begeistert aufgenommen, doch<br />

der allzu scharfe militärisch wirkende Drill<br />

wirkte hier wie auch beim Pilgerchor aus<br />

Wagners „Tannhäuser" leicht störend.<br />

Einer der Höhepunkte des Abends war die<br />

heitere Komposition „<strong>Der</strong> Geißbock" von Her<br />

mannjosef Rübben, sozusagen eine Verbeu<br />

gung vor den Gastgebern, die mit herzlichem<br />

Applaus aufgenommen wurde. Gefeierte So<br />

listen waren die Sopranistin M. Dimtschewka,<br />

der Barion St. Popov (beide von der Staats<br />

oper von Sofia) und der Baß P. Petrov, ein<br />

singender Diplomingenieur. St. Popov löste<br />

mit Verdis „Nabucco" wahre Begeisterungs<br />

stürme aus.<br />

Die Klavierbegleitung bei allen Chören wurde<br />

von Totjo Lasarov inspiriert und lupenrein<br />

ausgeführt.<br />

HDW<br />

Tür. Vom 1. bis 10. Mai sind die Sänger Gäste<br />

des KMGV, der 1971 Bulgarien besucht hatte.<br />

Gemeinsame Konzerte mit dem KMGV und<br />

dem Bayer-Chor führten die Sofioter nach<br />

Solingen und Leverkusen. Höhepunkt ihres<br />

Deuschland-Trips war ein Konzert im Köl-


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iVOin - wenn's um Geld geht tv


107<br />

ner Gürzenich, in dem das Publikum seine<br />

Begeisterung durch ohrenbetäubendes Ge<br />

trampel und Bravo-Rufe bekundete.<br />

Das Können dieses hier bereits bekannten<br />

Laienchores, in dem sich Werktätige aus vie<br />

len Orten zusammenfanden, ist in der Tat<br />

verblüffend. Wassil Stefanov, ein Klangstra<br />

tege von fast soldatischer Disziplin, schaltet<br />

seine etwa lOOköpfige Mannschaft wie die<br />

Register einer Riesenorgel.<br />

Stefanov trainiert - und dieses Training muß<br />

dem Vernehmen nach mit unerbittlicher Stren<br />

ge geführt werden — auf dynamische Beweg-<br />

Chkeit und homogenen Klang hin. Ergeb-<br />

Trotz der Großbesetzung bleibt die Linie<br />

xibel genug, um selbst feinste Ausdrucks<br />

schattierungen wiederzugeben. Charakteri<br />

stisch für die Bulgaren sind nicht nur die<br />

„Schwärze" der prachtvollen Baßstimmen, son<br />

dern auch die Mikroschweller der Einzeltöne.<br />

Kabinettstücke chorischer Disziplin waren die<br />

Solinger Morgenpost vom 8. Mai <strong>1973</strong>:<br />

Volks- und Opernweisen aus Bulgarien, deren<br />

deutsche Übersetzung ein Sprecher vor jedem<br />

Werk verlas. Durch Klangfülle und vitale Kraft<br />

beeindruckte das Revolutionslied „Die Un<br />

sterblichen", das den ersten, in schmucker<br />

Nationaltracht dargebotenen Teil beschloß.<br />

Etwas befremdlich in ihrer militärischen<br />

Zackigkeit blieben hingegen Haydns „Matro<br />

senlied" und Wagners „Matrosenchor" aus<br />

dem „Fliegenden Holländer". Manches wirkte<br />

auch in den übrigen Sätzen antiquiert und<br />

hatte einen leichten Beigeschmack von Liedertafelei.<br />

Glänzend steigerten Stefanov, der Bariton<br />

P. Popov als Solist und die Sänger hingegen<br />

Gotovacs unvermeidliche Räuberballade und<br />

Rübbens „Geißbock". Nicht recht klappen<br />

wollte die Koordinierung mit der stimmlich<br />

etwas herben Sopranistin M. Dimtschewska<br />

und dem kernigen Bassisten P. Petrov.<br />

Marge Schuchardt<br />

Großartiger Auftakt zu den Solinger Chortagen<br />

GEanzvoEle Aufführung mit dem bulgarischen Chor<br />

Ein deutsch-bulgarisches Freundschafts-Kon<br />

zert erlebte einen voll besetzten Saal. Die<br />

Sängervereinigung Solingen als Initiator er<br />

öffnete mit diesem großartigen Auftakt ihre<br />

„Chortage 73". Widerstandslos geriet das<br />

Publikum in die naturhafte Gewalt männlicher<br />

Stimmpracht, wie sie der Kölner Männer-Ge<br />

sang-Verein unter der Leitung von Professor<br />

Hermannjosef Rübben und der staatliche<br />

Gousla-Ghor Sofia, von Generalmusikdirektor<br />

Wassil Stefanov geführt, entfalteten.<br />

Effektvoll begannen die Kölner mit einem Rie<br />

sencrescendo ihrer Unisonotenöre in Purcells<br />

C ind the trumpet", das von den Bässen<br />

-•ert wurde. In dieser „Klanganalyse" erleb<br />

ten die Zuhörer, mit welchen Qualitäten sie es<br />

hier zu tun hatten, aber auch, daß stimmliche<br />

Naturgewalt bis zu einem Höchstmaß künst<br />

lerisch geformt war. Dabei weckte die Vitalität<br />

des Dirigenten immer wieder die seiner Sän<br />

ger, denen er ein Letztes an Ausdruck ab<br />

forderte, die er aber auch wieder im Pianissimo<br />

sich ganz entspannen ließ. <strong>Der</strong> gebiete<br />

rische Blick, die impulsive Geste, ja allein der<br />

Rhythmus, der den eigenen Körper durchschütterte,<br />

genügten schon zur Willensmitteilung.<br />

Schwerelos schwebte Haßlers Madrigal „Tan<br />

zen und Springen" über den Boden. Bei Schu<br />

bert verwandelte sich das „aktive" Singen der<br />

Kölner in gelöste romantische Klänge.<br />

Kräftiger Zugriff prägte mit Horst Massau als<br />

Solist<br />

die Orff-nahen Strohbach-Lieder, Janaceks<br />

Meies ließ Rübben strömen. Seinen<br />

eigenen Volksliedbearbeitungen gab er plasti<br />

sches Profil. Geistlicher Musik von Willi Gie<br />

sen und Othegraven ging die schöne und<br />

ernste Kunst Heinrich Lemachers voraus. Paul<br />

Wißkirchen war der sichere Begleiter an Flü<br />

gel und Orgel.<br />

Von der Schlankheit der Gestalt ihres Leiters<br />

und seinem eleganten Dirigat schien sich et<br />

was auf die sängerische Resonanz der Bul<br />

garen zu übertragen, die Totjo Lasarov am<br />

Flügel ausgezeichnet begleitete. Auch sie<br />

zeichneten sich durch ihre Klangkultur und<br />

angeborene Musikalität aus.<br />

Gemeinsames Singen beider Chöre wurde,<br />

auch im Sinne freundschaftlicher bulgarisch<br />

deutscher Begegnung, zum sängerischen<br />

Höhepunkt.<br />

Ein heiterer Chor von Rübben und der Pilger<br />

chor aus „Tannhäuser" sollten mit den zu<br />

sammengefaßten etwa 220 bulgarischen und<br />

deutschen Stimmen der krönende Konzert<br />

schluß sein. Doch verlängerte der unentwegte<br />

Beifall das Programm noch um einige Zuga<br />

ben, so daß Opernchöre aus dem „Frei<br />

schütz", dem „Fliegenden Holländer" und<br />

„Ernani", abwechselnd unter Rübbens und<br />

Stefanos Leitung gesungen, die letzten Ga<br />

ben dieses denkwürdigen Abends wurden.<br />

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Solinger Tageblatt vom 9. Mai <strong>1973</strong>:<br />

Kultivierter Chorklang erzeugte viel Stimmung<br />

Internationales Gemeinschaftskonzert der Sängervereinigung als glanzvoller Auftakt der Chor<br />

tage <strong>1973</strong><br />

Gleich zwei so exzellente Chöre, den Kölner<br />

MGV 1842 und den bulgarischen Gousla-Chor<br />

aus Sofia, zu Besuch zu haben, kommt einem<br />

vorgezogenen Präsent zum 600jährigen Jubi<br />

läum gleich. Möglicherweise gelingt es dem<br />

Veranstalter des gestrigen Konzerts, der Sän<br />

gervereinigung Solingen, die beiden Chöre<br />

wieder zu verpflichten, wofür auch Cberbür-<br />

('-meister Frau E. Roock, unter deren Schirm-<br />

-rrschaft die Veranstaltung stand, im stillen<br />

plädierte, als sie im Anschluß an ihre herz<br />

liche Begrüßungsansprache an Professor Her<br />

mannjosef Rübben und Generalmusikdirektor<br />

Wassil Stefanov kleine Andenken überreichte,<br />

damit „die Bindung andauert".<br />

Wie in Wellen rollte enthusiastischer Beifall,<br />

Zugabe folgte auf Zugabe. Ein Fest kultivier<br />

testen Chorklanges und ein Fest der Stim<br />

mung! Das Konzert war glänzender Auftakt<br />

für die „Chortage 73", es wird unvergessen<br />

bleiben.<br />

Die Mitglieder beider Chöre erschienen alle<br />

samt im Frack, von der Cptik her ein beson<br />

ders günstiges Bild. Beruht Kunst auf Können,<br />

wäre schwer zu entscheiden, welcher Chor<br />

günstiger abschnitt. Die Kölner, etwas größer<br />

an Zahl, erbrachten die interpretatorische<br />

Deutlichkeit und die glasklaren Entscheidun<br />

gen. <strong>Der</strong> Chor aus Sofia legte in seine Dar<br />

bietungen emotionale Erregbarkeit hinein und<br />

überließ die eigentliche Entscheidung dem<br />

Hörer. Auffassungen, die sicher in der jeweili<br />

gen völkischen Mentalität zu suchen sind.<br />

Bezeichnend für das Programm der Kölner,<br />

"''Hß sie einen gewaltigen inhaltlichen Bogen<br />

c<br />

nachzuvollziehen imstande sind, Tanzlieder<br />

ebenso „verkraften" wie die Naturidylle eines<br />

Schubert („Die Nacht"), dem Trinklied („Vinum,<br />

der edle Rebensaft") die goldigsten Seiten<br />

abgewinnen können und ein modernes „Te<br />

Deum" („Lob Gottes" von Cthegraven) wie<br />

einen mittelalterlichen Mönchsgesang vortra<br />

gen. Dank vor allem den ausgezeichneten<br />

Stimmen, die der Solist Horst Massau stell<br />

vertretend repräsentierte. Er hätte auch auf<br />

einer Opernbühne singen können. Was störte,<br />

war lediglich der Drang Professor Rübbens<br />

nach ständiger Dramatisierung selbst leiden<br />

schaftsloser Lieder. Auch P. Wißkirchen, der<br />

überragend Klavier und Orgel spielte, ist Mit<br />

glied des Chores. Besseres „Material" kann<br />

Rübben sich kaum wünschen.<br />

Anders bei Stefanov, auf dessen kleinsten<br />

Fingerzeig hin sich Chorklang in Bewegung<br />

setzte. Kommen und Gehen darstellte (Lied<br />

von den Schnittern), überwältigende Kulmina<br />

tionspunkte erreichte und trotzdem Natürlich<br />

keit wahrte. Selbst die Geschichte von den<br />

„zwölf Räubern" drückte in keinem Moment<br />

auf die Tränendrüse. Besonders schöne Er<br />

lebnisse waren die Darbietungen durch die<br />

Solisten M. Dimtschewska (Sopran), St. Popow<br />

(Bariton) und P. Petrov (Baß). Klavier spielte<br />

T. Lasarov.<br />

Höhepunkt des Abends waren die beiden ge<br />

meinschaftlichen Reproduktionen „<strong>Der</strong> Geiß<br />

bock" von Rübben dirigiert von Stefanov, und<br />

der „Pilgerchor" aus „Tannhäuser" von R.<br />

Wagner dirigiert von Professor Rübben.<br />

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Das Porträt: Ludwig Schneider<br />

Heute setzen wir die Reihe der Porträts unseres Vorstands mit Ludwig Schneider fort, dem<br />

als Mitglied des Einführungs- und Geselligkeitsaussohusses die gesellschaftlichen Aufgaben<br />

wie Betreuung der Chorschule, neuer Mitglieder und auswärtiger Gäste obliegen.<br />

schon immer, ebenso wie die ganze Familie:<br />

Mit acht Jahren war er Mitglied im Bamber-<br />

, ger Domchor, später im Berliner Mozartchor<br />

und schließlich in diversen Männergesangvereinen.<br />

19<strong>53</strong> aber ging er nach Köln, weil<br />

J ihm der Schauspielerberuf als allzu brotlos<br />

erschien. Er wurde Inspektoranwärter bei der<br />

^ ®'^®'' '^®® Inhaber des Autok,<br />

f sSn« hauses Maletz kennen und trat dort 1956 als<br />

y^'*'<br />

Verkäufer ein. „Es macht mir viel Spaß", sagt<br />

( " Schneider, „weil ich mit einer Menge Mensehen<br />

zusammenkomme. Das Autoverkaufen<br />

''<br />

MKm<br />

"^>.5<br />

-.y<br />

hat weniger mit Wissen zu tun als mit einem<br />

psychologischen Spiel, die Kunden von etwas<br />

zu überzeugen. Denn die meisten Käufer wis-<br />

sowieso über Autos Bescheid."<br />

heiratete Ludwig Schneider seine Frau<br />

Christel. Sie haben drei Kinder, 14jährige<br />

Zwillinge und einen 12jährigen Sohn. Die Familie<br />

wohnt Im Eigenheim in Brauweiler. Leider<br />

zeigen die drei Söhne keinerlei Interesse an<br />

Musik — „zu meinem Entsetzen".<br />

Im März Schneider den KMGV<br />

wurde 1964 Gruppenbaas der Gruppe IV<br />

und zugleich Mitglied des Einführungs- und<br />

Geseliigkeitsausschusses und 1972 Vorstandsmitglied.<br />

Schneider seufzt: „Man müßte viel<br />

<strong>Der</strong> „Imi" Ludwig Schneider, <strong>Jahrgang</strong> 1922,<br />

wird in den Divertissementchen meistens für mehr Zeit für das alles haben, so wie rnein<br />

die Rollen der zackigen Militärs eingesetzt. Vorgänger Pering. Aber unser vitaler Vize-<br />

Nicht nur, weil Ihm das Preußische als Wahl- Präsident Massau spornt einen immer an,<br />

berliner besonders gut gelingt, sondern weil noch mehr zu tun, als man eigentlich kann —<br />

seine Figuren unnachahmlich beobachtet sind. positiven Sinn!" Als eine seiner schwer-<br />

(Das hat zwei oder eigentlich drei Gründe:<br />

sten, aber auch schönsten Aufgaben betrachstens<br />

war Vater Schneider von Beruf Waf- Schneider die Betreuung des bulgarischen<br />

lenmeister, zweitens wurde Ludwig Schneider Gousla-Ghores — „da hatte ich menschlich<br />

1942 freiwillig Soldat und war bei Kriegsende den besten Kontakt!"<br />

Leutnant, und drittens ist er ausgebildeter In Brauweiler ist Schneider zumindest inak-<br />

Schauspieler. Nachdem er — in Ingolstadt ge- tives Mitglied alier vorhandenen Vereine, an<br />

boren, in Bamberg zur Schule gegangen — gefangen vom Feuerwehr- bis zum Schützen-<br />

1942 in Berlin-Spandau sein Abitur gemacht verein. Außerdem ist er als eingeschriebenes<br />

hatte und nach 1945 wieder dorthin zurück- CDU-Mitglied fördernd im Kulturausschuß<br />

gekehrt war, besuchte er von 1946 bis 1948 Brauweiler tätig. Seine zahlreichen Aufgaben<br />

die Schauspielschule am Hebbeltheater und in den Divertissementchen machen ihm große<br />

war anschließend bis 1952 an den Spandauer Freude. „Sie sind für mich ein kleiner Ersatz<br />

Kammerspieien, einem Privattheater, enga- dafür, daß ich den Schauspielerberuf aufge<br />

giert. Dort spielte er alles, „quer durch den ben mußte", sagt Schneider mit ein wenig<br />

Garten" — vom „Fidelen Bauern" bis zum Bedauern. Immerhin zählt ein heute so be<br />

Wachtmeister in der „Minna von Barnhelm". kannter Darsteller wie Klaus Schwarzkopf zu<br />

Die Operetten machten ihm keinerlei Schwie- seinen ehemaligen Berliner Schausplelerrlgkeiten,<br />

denn gesungen hatte er eigentlich kollegen.


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Drei uralte japanische Künste:<br />

Ikebana, Kabuki und Bunraki<br />

Heute setzen wir unsere Informationsserie über Japan mit drei Aufsätzen über die Kunst des<br />

Ikebana (Blumenarrangements), des Kabuki-Theaters und des Bunraku-Puppenspiels fort.<br />

1. Ikebana, die japanisdie Kunst des<br />

Blumenarrangements<br />

Xve vesenszuge<br />

Ikebana, das japanische Wort für Blumenar<br />

rangement, stützt sich auf gewisse Grundprin<br />

zipien der Kunst, die überall In der Welt aner<br />

kannt werden. Die Liebe zur Linie, die so<br />

charakteristisch für die Kunst des Ostens ist<br />

und höher geschätzt wird als Form und Farbe,<br />

ist der hervorstechendste Wesenszug, der die<br />

Kunst des japanischen Blumenarrangements<br />

von allen anderen unterscheidet.<br />

Das Arrangement Ist linear im Aufbau und<br />

besteht aus ganz gewöhnlichen und einfa<br />

chen Zweigen. Werden aber diese Zweige in<br />

eine schöne, fließende Linie gebracht, dann<br />

zieht man sie allen Blüten vor, selbst wenn<br />

sie in Farben und Formen noch so schön<br />

wären.<br />

In gleicher Weise wie auf die vollendete line<br />

are Gestaltung Wert gelegt wird, kommt der<br />

Lehre des Naturallsmus eine große Bedeu<br />

tung zu. Das Beharren auf dem Verstehen des<br />

naturgegebenen Wachstums des verwendeten<br />

Materials und die Liebe zur Natur in allen<br />

ihren Zügen zeugen davon.<br />

Ikebana, das vor 1300 Jahren ins Leben ge-<br />

Kn wurde, war dazu ausersehen, ein symuolisches<br />

Ausdrucksmittel einiger japanischer<br />

Begriffe der buddhistischen Philosophie zu<br />

sein. Als sich jedoch im Laufe der Zeit eine<br />

vollständige Japanisierung des Blumenarran<br />

gements und seine Aufnahme durch den be<br />

sonderen Genius des japanischen Volkes<br />

durchsetzte, verlor es viel von seiner reli<br />

giösen Bindung. Dafür trat die Liebe zum<br />

Naturalismus immer stärker in den Vorder<br />

grund.<br />

<strong>Der</strong> Symbolismus des Zeitalters ist im japa<br />

nischen Blumenarrangement von großer Wich<br />

tigkeit und bleibt dem Auge des Kenners<br />

nicht verborgen. Kein Arrangement würde anerkennung<br />

finden, wenn es nicht auf irgend<br />

eine Art den Fluß der Zeit und den Wechsel<br />

der Jahreszeiten und das ständige Wachs<br />

tum der verwendeten Pflanzen andeuten<br />

würde.<br />

Zum Beispiel wird das Material Ausdruck der<br />

Vergangenheit durch volle Blüten, Hülsen<br />

oder vertrocknete Blätter,<br />

der Gegenwart durch halboffene Blüten oder<br />

frische Biätter,<br />

der Zukunft durch Knospen, die das künftige<br />

Wachstum zeigen.<br />

Die Arten des Arrangements sind Sinnbild<br />

für<br />

den Frühling durch lebendige und kräftige<br />

Kurven,<br />

den Sommer durch ein volles und weit aus<br />

ladendes Arrangement,<br />

den Herbst durch ein spärliches, gleichsam<br />

dürres Arrangement,<br />

den Winter durch ein schlafendes und irgend<br />

wie düsteres Arrangement.<br />

Eng verbunden mit dem Symbolismus im<br />

Blumenarrangement ist der Zusammenhang<br />

einiger Blumenarten mit der Tradition, mit<br />

der Literatur oder dem Brauchtum. Für jeden<br />

nationalen Feiertag gibt es ein vorgeschriebe<br />

nes Arrangement und selbst die Feiern im<br />

Rahmen der Familie wären ohne ein entspre<br />

chendes Arrangement nicht voliständig.<br />

So dienen gewöhnlich Kiefernzweige und<br />

weiße Chrysanthemen als Ausdruck der<br />

Freude zu Beginn eines neuen Jahres, wäh<br />

rend für das Puppenfest Pfirsichblüten, für<br />

das Knabenfest dagegen Irisblüten als ge<br />

eignetes Arrangement gelten.<br />

Im allgemeinen besteht jedes japanische<br />

Blumenarrangement aus drei dreieckigen<br />

Blüten- oder Zweiggruppen, einer aufrechten,<br />

zentralen Gruppe, einer von der zentralen<br />

Gruppe sich auslehnenden Zwischengruppe<br />

und einer nach innen gerichteten Gruppe, die


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sich ihrerseits von der Zentralgruppe in die<br />

der Zwischengruppe entgegengesetzten Rich<br />

tung auslehnt.<br />

Es ist selten, daß ein Japaner ein Arrange<br />

ment ohne frisches Laub gestaltet. Die mei<br />

sten Arrangements bestehen aus einigen<br />

Zweigen eines Baumes oder Strauches, auch<br />

aus kleinen Grasblumen, die wie in der<br />

Natur am Fuße eines Baumes wachsen.<br />

Ausländer, die diese Art des Blumenarrange<br />

ments nicht kennen, sehen die darin verbor<br />

gene Schönheit und wundern sich, weshalb<br />

der Japaner soviel Laub für Dekorationen<br />

Vi^wendet. Die Gründe dafür, weshalb außer<br />

Jen auch solches Material Verwendung<br />

ti.#et, liegen darin, daß der Japaner in den<br />

Formen und im Wachstum der Natur eine<br />

größere Schönheit findet als in ihren Farben.<br />

Die Blumen, die zur Zeit des Arrangements<br />

gerade draußen in den Gärten oder auf den<br />

freien Feldern blühen, sind für das Arrange<br />

ment am beliebtesten. Voll aufgeblühte Blu<br />

men oder ausgewachsenes Laub werden nur<br />

selten verwendet. Man zieht lieber harte Knos<br />

pen vor. Auch Zweige von Bäumen mit gro<br />

ßen Blättern oder Laubbüsche werden ver<br />

mieden, es sei denn, die Blätter wären noch<br />

nicht voll entfaltet.<br />

<strong>Der</strong> Grund für diese Gewohnheit ist zweier<br />

lei Art. Erstens wird die lineare Schönheit<br />

der Stiele nicht in den Schatten zurückge<br />

drückt, wenn der Zweig nur Knospen trägt<br />

und zweitens hat der Betrachter mehr Freude,<br />

wenn er die sich langsam öffnende Blüte<br />

beobachten kann. Andererseits verblühen<br />

Blumen, die Verwendung finden, wenn sie auf<br />

der Höhe ihrer Blüte stehen, sehr schnell und<br />

erwecken damit den Eindruck von Tod und<br />

Auflösung.<br />

Dieser Gedanke, das ständige Wachstum im<br />

Jen und somit die Lebenskraft zu symbolien,<br />

ist das Leitmotiv in allen japanischen<br />

Künsten und sollte auch das grundlegende<br />

Prinzip für den ausländischen Studenten des<br />

Blumenarrangements sein.<br />

Die Grundprinzipien des Arrangements<br />

Die Kunst des Blumenarrangements stützt<br />

sich auf die Prinzipien von Linie, Rhythmus<br />

und Farbe als Mittel zu einer Neu-Schaffung<br />

des Wachstums der Blumen. Im Westen legte<br />

man stets mehr Gewicht auf Fülle und Far<br />

ben der Blumen und schenkte der Schönheit<br />

der Blüte die meiste Aufmerksamkeit. <strong>Der</strong><br />

Japaner betont dagegen die lineare Gestal<br />

tung des Arrangements und hat eine Kunst<br />

entwickelt, die sowohl Stiele als auch Blätter,<br />

Zweige und Blüten umfaßt.<br />

Die zugrunde liegenden Prinzipien des japani<br />

schen Blumenarrangements werden durch drei<br />

Hauptlinien gekennzeichnet, die den Himmel,<br />

den Menschen und die Erde symbolisieren.<br />

Sie bilden den Rahmen, auf den sich der<br />

ganze Aufbau des Blumenarrangements stützt.<br />

Die wichtigste Linie ist der Zweig, der den<br />

Himmel symbolisiert. Es ist der Hauptzweig,<br />

der auch „Shin" genannt wird. Er bildet die<br />

zentrale Linie des ganzen Arrangements. Man<br />

nimmt deswegen dafür den stärksten Zweig,<br />

der zur Verfügung steht.<br />

Nach dem Hauptzweig kommt der Neben<br />

zweig „Soe", der symbolhaft für den Men<br />

schen steht. Er wird derart gesteckt, als ob<br />

er den Eindruck vermitteln würde, aus der<br />

Hauptlinie nach der Seite und nach vorn her<br />

auszuwachsen. In seiner Größe sollte er etwa<br />

zwei Drittel des Hauptzweiges erreichen und<br />

zu ihm hingeneigt sein.<br />

<strong>Der</strong> dritte oder „Hikae"-Zweig, Symbol der<br />

Erde, ist der kürzeste von allen und steht vorn<br />

oder ein wenig auf der gegenüberliegenden<br />

Seite des Stielansatzes der beiden ersten<br />

Zweige. Alle drei Stiele werden fest in einen<br />

Halter gesteckt, so daß sie den Eindruck<br />

erwecken, sie kämen aus einer einzigen Wur<br />

zel. Man kann noch andere Blüten hinzufügen,<br />

um so das Arrangement auszufüllen, aber die<br />

richtige Stellung der drei Hauptzweige ist<br />

von alles überragender Bedeutung.<br />

Beim Blumenstecken stellt man das Tablett,<br />

auf dem alle notwendigen Blumen bereit lie<br />

gen, zu seiner Rechten, die Blumenvase etwas<br />

über einen halben Meter entfernt vor sich<br />

selbst. Wenn die Vase in der Nähe ist, kann<br />

man die Blumen zwar leichter stecken, doch<br />

ist es um eines entsprechenden Überblickes<br />

während des Steckens willen besser, einen<br />

gewissen Abstand von ihr zu halten. Sie sollte<br />

etwas unterhalb der Augenhöhe stehen. Trotz<br />

dem ist es besser, wenn sie eher ein bißchen<br />

höher als zu tief steht. Denn wenn sie zu<br />

tief steht, ist man versucht, während des Stek<br />

kens auf die Blumen herabzuschauen, so daß<br />

als Folge, wenn das Arrangement fertig ist,<br />

ein anderer Eindruck entstehen kann als ur<br />

sprünglich beabsichtigt war.<br />

Es ist auch von größter Wichtigkeit, Form und<br />

Größe des Behälters vor der Wahl der Blu<br />

men genau zu betrachten, denn das Arran<br />

gement hängt von der Größe, Weite und Tiefe<br />

der Vase ab.<br />

Nach der Auswahl der Zweige und Blumen<br />

für das Arrangement folgt als nächster Schritt<br />

das Schneiden. Die meisten Blumen oder<br />

Zweige haben, selbst wenn sie noch so gut<br />

gewachsen sind, einige überflüssige Teile,


116<br />

besonders wenn man sie für ein kunstvolles<br />

Arrangement verwenden will. Sie müssen da<br />

her hie und da beschnitten werden. Zum<br />

größten Teil sollte das bereits geschehen,<br />

wenn die Zweige gesammelt werden. Später,<br />

beim Stecken, sollten nur noch einige Fein<br />

heiten durch Beschneiden korrigiert werden<br />

müssen.<br />

Man verwendet heute verschiedene chemische<br />

und physikalische Mittel, um die Blumen frisch<br />

zu halten. Das einfachste und leichteste davon<br />

ist das sogenannte „Mizukiri", das heißt<br />

Schneiden der Stiele im Wasser. Man ver<br />

meidet auf diese Weise, daß die Schnittfläche<br />

der Stiele an die Luft kommt, wodurch die<br />

Saugfähigkeit beeinträchtigt werden könnte.<br />

Als chemische Mittel nimmt man ein wenig<br />

Salz- oder Schwefelsäure und verdünnt sie<br />

im Wasser. Die Blumen bleiben so länger<br />

frisch. Ein noch einfacheres chemisches Mit<br />

tel ist das Einreiben von etwas Salz in das<br />

Stielende der Zweige.<br />

Beim Stecken der Blumen sollte man gut<br />

darauf achten, daß sie in der Vase einen<br />

sicheren Stand haben und nicht das Gleich<br />

gewicht verlieren. Das bedeutet, daß jedes<br />

Arrangement fest in die Vase gestellt werden<br />

muß. Um diese Sicherheit und das Gleichge<br />

wicht zu erzielen, müssen die Zweige an<br />

ihrem Fußende so gebogen werden, daß sie<br />

sich fest an die Innenseite der Vase stützen.<br />

Beim Biegen muß man selbstverständlich viel<br />

Vorsicht walten lassen. Es muß langsam und<br />

mit beiden Händen durchgeführt werden, um<br />

ein Brechen der Zweige zu vermeiden.<br />

Zum Schluß sei für den, der in die japanische<br />

Kunst des Blumensteckens eingeführt wercj^^<br />

will, ein kleiner Hinweis angefügt. Die Rege<br />

die von einer Schule oder Richtung aufgestellt<br />

werden, gelten nicht unbedingt für alle ande<br />

ren Ikebana-Schulen. Es gibt so viele Lehr<br />

meinungen, als es Schulen des Blumenarran<br />

gements gibt. Trotzdem werden die Grund<br />

prinzipien dieser Kunst, die allen Schulen ge<br />

meinsam sind, von ihnen sorgfältig beachtet.<br />

2. Kabuki<br />

I. Geschichtlicher Hintergrund<br />

Kabuki ist eine Form des traditionellen japa<br />

nischen Theaters. Seinen Ursprung sieht man<br />

in der zweiten Hälfte des 16. Jahrunderts und<br />

jetzt hat es sich nach ununterbrochener und<br />

umfassender Entwicklung zu einer klassischen<br />

Höhe vervollkommnet. Obwohl es nicht mehr<br />

so in Blüte steht wie einst, erfreut es sich<br />

doch großer Beliebtheit und hat auch heute<br />

noch verhältnismäßig viele Zuschauer.<br />

Den größten Fortschritt erlebte Kabuki zu<br />

einer Zeit, die man gemeinhin als Edo-Ära<br />

bezeichnet. Damals wurde die Trennung zwi<br />

schen der Klasse der Krieger und Ritter und<br />

der bürgerlichen Klasse schärfer gezogen als<br />

jemals zuvor in der Geschichte Japans. Ka<br />

buki wurde in diesen Tagen hauptsächlich von<br />

den Kaufleuten gepflegt. Sie wurden wirt<br />

schaftlich gesehen immer reicher, mußten<br />

sich aber dem sozialen Ansehen nach, eben<br />

weil sie zur bürgerlichen Klasse gehörten, mit<br />

ihrem niedrigen Stand abfinden. Für sie war<br />

Kabuki sehr bedeutungsvoll als künstlerisches<br />

Mittel, unter den bestehenden Umständen<br />

ihre Ansichten und Gefühle zum Ausdruck zu<br />

bringen. Deshalb sind auch die grundlegen<br />

den Themen der Kabuki-Stücke oft ein Kon<br />

flikt zwischen Menschlichkeit und dem feuda<br />

listischen System. Dank dieser menschlichen<br />

Note, die dieser Kunst eigen ist, hat sich<br />

Kabuki sowohl in der vergangenen Zeit wie<br />

heute einer Beliebtheit beim Volke erfreut.<br />

Eine Eigenart von Kabuki, die vielleicht am<br />

hervorstechendsten ist und die die Atmosphäre<br />

eines Kabuki-Stückes zu etwas Einmaligem<br />

macht, ist die Tatsache, daß in keinem Fall<br />

eine Schauspielerin auftritt. Alle weiblichen<br />

Rollen werden von Männern gespielt, die man<br />

„Onnagata" nennt. Zur Zeit, da sich Kabuki<br />

noch in dem ersten primitiven Stand befand,<br />

traten dagegen viele Frauen auf. Erst als mit<br />

der wachsenden Popularität von Kabuki<br />

Schauspielerinnen in<br />

ungeziemender WeLw?<br />

die Aufmerksamkeit der männlichen Zu<br />

schauer auf sich zogen, sah sich die Regie<br />

rung gezwungen, im Jahre 1629 das Auftre<br />

ten von Frauen auf der Bühne offiziell zu ver<br />

bieten, da sie befürchtete, daß sonst eine<br />

weite Demoralisierung unvermeidlich sei. Aber<br />

Kabuki war damals als künstlerisches Aus<br />

drucksmittel von der Öffentlichkeit bereits an<br />

erkannt und so übernahmen Männer auch die<br />

weiblichen Rollen. Bis heute hat sich das nicht<br />

geändert. Das Verbot bestand zwar nur für<br />

etwa 250 Jahre, aber in dieser Zeit brachte<br />

Kabuki die Kunst der Onnagata bis zur höch<br />

sten Vollendung, so daß keine Nachfrage nach<br />

Schauspielerinnen mehr bestand, als das Ver<br />

bot aufgehoben wurde.


117<br />

Ja noch mehr: Die künstlerische Bedeutung<br />

der Onnagata war zu solch einem integrieren<br />

den Teil von Kabuki geworden, daß bei einem<br />

Ausfall dieser Darsteller die traditionelle We<br />

sensart von Kabuki vielleicht für immer ver<br />

loren gegangen wäre.<br />

Eine andere wichtige Eigenart von Kabuki ist<br />

seine Offenheit für andere Formen des Thea<br />

ters. Entstanden an der Wende des 16. Jahr<br />

hunderts, nahm es verschiedene Teile aller<br />

vorangegangenen Formen des japanischen<br />

Theaters in sich auf. Unter den traditionellen<br />

Formen des Theaters, von denen Kabuki in<br />

'^r Bühnentechnik und im Spielplan viel<br />

Jbrnommen hat, ragen das No-Drama und<br />

das Kyogen-Spiel hervor. Das zweite ist ein<br />

komisches Zwischenspiel bei No-Aufführungen.<br />

Heute ist die Zahl der Japaner, die No<br />

zu schätzen wissen, bei weitem geringer als<br />

die Anhänger von Kabuki. Aber gerade die<br />

vom No-Drama übernommenen und beein<br />

flußten Kabuki-Stücke erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit und stellen einen wesentlichen<br />

Teil des Spielplans dar.<br />

Ein anderes Gebiet, von dem Kabuki profitiert<br />

hat, ist das Puppentheater, das oft unter dem<br />

Namen Bunraku genannt wird und dessen<br />

Entwicklung grob gesagt parallel zu der des<br />

frühen Kabuki lief. Beim Kabuki stand im<br />

Vordergrund immer der Schauspieler, viel<br />

mehr als andere künstlerische Gesichtspunkte,<br />

wie etwa der literarische Wert eines Stückes.<br />

Deshalb verließen im frühen 17. Jahrhundert<br />

einige der großen Dramatiker, unter ihnen der<br />

als „Shakespeare Japans" bekannte Monzaemon<br />

Chikamatsu, das Kabuki-Theater, das<br />

von den Schauspieler vollkommen beherrscht<br />

wurde, und wandten sich dem Puppentheater<br />

zu, bei dem ihrer schöpferischen Kraft der<br />

artige Zügel nicht angelegt waren. Die Folge<br />

^von war eine Zeit, in der die Schauspieler<br />

Mx\ den Puppen weit in den Schatten gestellt<br />

wurden und auch beim Volk das Puppenthea<br />

ter beliebter war als Kabuki. Um dieser Kon<br />

kurrenz begegnen zu können, übernahm Ka<br />

buki praktisch alle Puppenspiele in sein eige<br />

nes Programm. So finden heute mehr als die<br />

Hälfte der traditionellen Kabuki-Stücke, abge<br />

sehen von einer Gruppe Tanz-Dramen, ihren<br />

Ursprung im Puppentheater. Ein letztes Bei<br />

spiel dafür, daß Kabuki immer wieder neue<br />

Bausteine in sich aufnimmt, ist das ausge<br />

hende 19. Jahrhundert, als der literarische<br />

Realismus Eingang in diese alte Kunst fand.<br />

Bis zum Aufkommen von Kabuki hatte die<br />

Bevölkerung Japans kein Theater solcher Far<br />

benpracht und solcher Spannung, solchen<br />

Glanzes oder ganz allgemein gesagt, solcher<br />

Außergewöhnlichkeit gesehen. Wahrscheinlich<br />

gibt es kein Theater in der Welt, das daran<br />

dem Kabuki überlegen ist.<br />

II. <strong>Der</strong> Spielplan<br />

Es gibt etwa 300 Stücke des gewöhnlichen<br />

Kabuki-Repertoires. Dazu kommen in letzter<br />

Zeit neue Stücke von Schriftstellern, die nicht<br />

in direkter Verbindung mit Kabuki stehen. Bis<br />

her nämlich wurden die Stücke fast aus<br />

nahmslos von Schriftstellern des Kabuki-Theaters<br />

selbst geschrieben.<br />

Es gibt im Gesamten des Spielplanes eine<br />

Gruppe von Stücken, die Shosagoto oder Tanz<br />

dramen heißt. Diese Stücke befassen sich in<br />

erster Linie und fast ausschließlich mit Tanz.<br />

In diesen Tanzdramen tanzen die Darsteller<br />

bei voller Begleitung von Vokal- und Instru<br />

mentalmusik. Viele Stücke erzählen eine<br />

ganze Geschichte, während andere kaum<br />

mehr als Fragmente sind.<br />

Die nach Abzug der Tanzdramen übrigblei<br />

benden Kabuki-Stücke können vom Thema<br />

her und von den handelnden Personen her<br />

gesehen in zwei Kategorien eingeteilt werden.<br />

1) Historische Dramen (Jidai-Mono)<br />

In diesen Stücken werden historische Tat<br />

sachen gezeichnet oder dramatisch gestaltete<br />

Berichte aus dem Leben der Soldaten oder<br />

des Adels geboten.<br />

2) Bürgerliche Dramen (Sewa-Mono)<br />

Diese Stücke zeichnen ausnahmslos das Le<br />

ben der bürgerlichen Klasse. Den Mittelpunkt<br />

der Handlung bildet der gewöhnliche Mensch,<br />

III. Ästhetische Grundzüge<br />

1) Die Formalisierung der Darstellung<br />

Die Schönheit der Formalisierung ist einer der<br />

ästhetischen Grundsätze, auf die sich die<br />

Kunst des Kabuki in ihrer Gesamtheit stützt.<br />

Im Akt der Darstellung, dem wichtigsten As<br />

pekt von Kabuki, kommt diese Formalisierung<br />

zu ihrer höchsten Vollendung. Wenn sich ein<br />

Kabuki-Darsteller auf seine Rolle in einem<br />

klassischen Stück vorbereitet, dann wird er<br />

zuerst, wie es von alters her zur Gewohnheit<br />

geworden ist, mit dem Studium über den<br />

Stil seiner Vorgänger in dieser Rolle anfan<br />

gen. Ein solches Modell ist, selbst wenn es<br />

ursprünglich eine realistische Darstellung der<br />

Rolle gewesen sein sollte, im Laufe der Kabuki-Entwicklung<br />

bis zu einem hohen Grad<br />

formalisiert und symbolisiert worden, so daß<br />

in den realistischen Stücken sogar die ge<br />

wöhnlichsten Gesten dem Tanz näher stehen


118<br />

als dem Schauspiel. Beinahe jede dieser Ge<br />

sten wird zu Musikbegleitung ausgeführt. Es<br />

gibt viele Fälle, in denen eine derartige Sym<br />

bolisierung zu einem so hohen Grad der Ab<br />

straktion ausgebildet wurde, daß die Gesten<br />

eines Darstellers in keiner vernunftgemäßen<br />

Beziehung zur Interpretation der Rolle stehen,<br />

ja sogar ihr entgegenzuwirken scheinen.<br />

2) Die Farbgebung<br />

Ins Auge fallende Schönheit ist eine weitere<br />

der fundamentalen Eigenarten des Kabuki-<br />

Dramas. In der Tat werden Bühnenausstat<br />

tung, Kostüme und Make-up des Kabuki von<br />

Theaterfachleuten allgemein als so luxuriös<br />

und außergewöhnlich wie sonst nirgends auf<br />

der Welt angesehen. Man kann deshalb durch<br />

aus sagen, daß die Beliebtheit von Kabuki zu<br />

einem großen Teil auf seine malerische<br />

Schönheit zurückzuführen ist. Das ist möglich,<br />

weil das Publikum allein wegen der prächti<br />

gen Farben, die vor ihm entfaltet werden,<br />

voll auf seine Rechnung kommt, selbst wenn<br />

ihm der ganze Sinn der Geschichte nicht klar<br />

werden sollte.<br />

3) Akustische Elemente<br />

Wie bereits gesagt, ist die Musik ein integrie<br />

render Teil der Kunst des Kabuki. Es gibt im<br />

Kabuki mehrere Arten von Instrumenten, die<br />

sowohl zum Gesang die Rolle der Begleitung<br />

übernehmen, als auch unabhängig davon zum<br />

Einsatz kommen. Unter diesen Instrumenten<br />

ist das wichtigste ein der Balalaika ähnliches<br />

Dreisaiten-Instrument, das mit einem Plektron<br />

gespielt wird und Shamisen heißt. Von daher<br />

wurde die Musik des Kabuki einfach Shamisen-Musik<br />

genannt.<br />

EV. TEieater und Bühne<br />

Heute werden die Kabuki-Theater in Japan<br />

ausnahmslos in westlichem Stil gebaut, was<br />

das Gebäude, die Bühne und die Ausstattung<br />

betrifft. Sie haben aber einige der bezeich<br />

nenden Eigentümlichkeiten des traditionell^<br />

Kabuki-Theaters behalten. ^<br />

V. Die Schauspieler<br />

Die Sonderstellung, die Kabuki als Theater<br />

kunst im Vergleich zu anderen dramatischen<br />

Gestaltungsformen einnimmt, gründet sich auf<br />

die einzigartige Bedeutung, die man dem<br />

Schauspieler beimißt. Die große Mehrheit der<br />

Kabuki-Stücke wurde deshalb von Schriftstel<br />

lern geschrieben, die selbst zu den verschie<br />

denen Kabuki-Theatern gehörten. Diese<br />

Schriftsteller kannten genau die starken und<br />

schwachen Seiten und auch den künstleri<br />

schen Geschmack ihrer Darsteller. Sie gaben<br />

KOLNER THERMALBADER<br />

G. A. THEILL<br />

THERMALBAD IM RHEINPARK • Ruf 88 2011<br />

Köln-Deutz, Sachsenbergstraße 1<br />

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sich deshalb große Mühe, um ein Stück zu<br />

schreiben, das das Talent ihrer Darsteller zur<br />

Geltung bringen kann. Häufig kam es vor, daß<br />

ein Schauspieler ein Drama nur als Stufe an<br />

sah, um In seiner Karrlere wieder ein Stück<br />

voranzukommen, und den Text oder sogar<br />

den Sinn eines Dramas aus Leidenschaft<br />

änderte.<br />

Aber Im Grunde genommen Ist es doch der<br />

Darsteller, dem KabukI seine Größe verdankt.<br />

Kabuki stellt dafür auch hohe Anforderungen<br />

an Ihn. Denn weil sich die dramaturgische<br />

Kunst des Kabuki auf die spezielle Form sel<br />

mer Darbietung gründet, wird von jedem Ka-<br />

\uki-Schauspieler eine grundlegende und um<br />

fassende Ausbildung verlangt. Darum Ist es<br />

für jeden, der diesen Beruf ergreifen möchte,<br />

fast zu einer zwingenden Notwendigkeit ge<br />

worden, schon von früher Kindheit an mit<br />

dem Training zu beginnen. Denn er muß auf<br />

vielen künstlerischen Gebieten gut durch- und<br />

ausgebildet sein. Insofern als Kabuki eine Art<br />

von Musikdrama Ist, sind selbstverständlich<br />

japanischer Tanz und japanische Musik Inte<br />

grierende Teile dieser Ausbildung.<br />

Es Ist bemerkenswert, daß ein großer Teil der<br />

schauspielerischen Technik In einer Kabuki-<br />

Aufführung nicht von den Schauspielern selbst<br />

mit seiner eigenen Kraft erarbeitet worden Ist,<br />

sondern die Frucht der Bemühungen vieler<br />

Ihrer Vorgänger Ist. die über Generationen<br />

hinweg diese Technik In Ihren Familien wei<br />

tervererbt haben. Es gibt zum Beispiel heute<br />

noch Familien von Schauspielern, die Ihre Ah<br />

nenreihe bis Ins 17. Jahrhundert zurückverfol<br />

gen können. Zum Teil läßt sich das aus der<br />

Einstellung erklären, daß unter dem feudalisti<br />

schen Gesellschaftssystem der Edo Zelt die<br />

Verehrung der Ahnen geradezu ein unge<br />

schriebenes Gesetz war. Auf der anderen<br />

Seite machte die Natur des Kabuki mit Ihren<br />

weltverzeigten Erfordernissen In Ausbildung<br />

und Erfahrung so ein Famlllensystem zu<br />

einem Idealen Nährboden. Dieses System,<br />

das auch heute noch ziemlich streng gehand<br />

habt wird, Ist vielleicht wichtiger als allge<br />

mein angenommen wird, denn Ihm Ist es<br />

wahrscheinlich zu verdanken, daß die Kunst<br />

des Kabuki überhaupt erhalten blieb.<br />

Es gab eine Zelt, wo ein Darsteiler gewöhn<br />

lich nur die Rollen übernahm. In denen er<br />

sich v/irkllch auszeichnete. Das förderte ein<br />

ausschließliches Studium der Charakterentv/icklung<br />

verschiedener männlicher und weib<br />

licher Typen. Heute aber Ist diese Speziali<br />

sierung der Rolle nicht mehr in Gebrauch und<br />

die Darsteller sind Im allgemeinen sehr viel<br />

seitig. Eine einzige Ausnahme gibt es aller<br />

dings. Es sind die Onnagata, die in Ihrer<br />

Rolle Frauen verkörpern. Das Geheimnis der<br />

Schönheit der Onnagata, wie sie auf der<br />

Bühne dargestellt werden, liegt vielleicht In<br />

der Tatsache, daß es eine feminine Schön<br />

heit Ist, die nicht auf natürliche Weise son<br />

dern künstlerisch geschaffen worden war,<br />

nämlich mit den Augen des Mannes, der mit<br />

objektivem Blick Verhalten und Psychologie<br />

der Frau studierte.<br />

In der Feudalzelt hatten die Kabuki-Darsteller,<br />

obwohl sie beim Volke sehr beliebt waren,<br />

einen sehr niedrigen sozialen Stand. Heute<br />

aber sind sie in Ihrem Ansehen so gestlegen,<br />

daß einige der berühmtesten Darsteller Mit<br />

glieder der japanischen Akademie der Künste<br />

geworden sind, die höchste Ehrunfl, die einem<br />

Künstler zuteil werden kann.<br />

Bunraku<br />

I. Einführung<br />

Puppenspiele gibt es seit alten Zeiten in<br />

nahezu allen Ländern der Welt. In den meisten<br />

Fällen handelt es sich dabei um Puppen, die<br />

entweder direkt mit der Hand bewegt (Gulgnols)<br />

oder die mit Fäden und Drähten gezo<br />

gen werden (Marionetten). Gelegentlich wer<br />

den mit den Puppen auch Schattenspiele auf<br />

geführt. Die Handlung wendet sich meist an<br />

ein junges Publikum.<br />

Das japanische Puppentheater, das unter dem<br />

Namen Bunraku bekannt Ist und In dem jede<br />

Puppe von drei Männern bedient wird, erfor<br />

dert dagegen einen hohen Grad von Fertig<br />

keit In der Handhabung der Puppe und zeich<br />

net sich durch reichhaltige Formen des Aus<br />

drucks sowie einen erhabenen Kunstsinn aus.<br />

In dieser Hinsicht Ist Bunraku ein kostbares<br />

Erbstück einer bodenständigen Kultur, auf<br />

die Japan mit Recht stolz sein darf.<br />

Bunraku besteht aus drei humanen Elementen,<br />

dem Tayu, der die Handlung des Stückes<br />

Jorurl etwa In der Form eines epischen Dra<br />

mas vorträgt, dem Shamlsen-Spleler, der mit<br />

seinem dreisaitigen Instrument für die musi<br />

kalische Begleitung Sorge trägt und den Pup<br />

penspielern. Mit anderen Worten, die vom<br />

Tayu vorgetragene Geschichte Ist ein In einer<br />

gewissen dramatischen Form geschriebenes


120<br />

episches Gedicht und während der Shamisen-<br />

Spieler durch die Begleitung der Erzählung<br />

die musikalische Atmosphäre für das Spiel<br />

schafft, treten die Puppen im Einklang mit<br />

dem Gesang und der musikalischen Beglei<br />

tung auf. <strong>Der</strong> Gesamteindruck ist dem einer<br />

Opernaufführung nicht unähnlich.<br />

II. Die Bunraku-Puppe<br />

Die Puppen, die in einer Bunraku-Aufführung<br />

verwendet werden, haben normalerweise eine<br />

Größe von ein bis anderthalb Metern. Sie<br />

werden von drei Männern bedient, es sei<br />

denn, es handle sich um Puppen für kurze<br />

Auftritte, die nur von einem oder von zwei<br />

Männern bedient werden.<br />

Die Puppe besteht aus einem hölzernen Kopf,<br />

dem Rumpf, den Armen und den Beinen. Je<br />

des dieser Einzelteile kann von den andern<br />

Teilen getrennt werden. <strong>Der</strong> Kopf wird auf<br />

dem Rumpf befestigt, indem der Zapfen, in<br />

den der Nacken ausläuft, in ein Loch ge<br />

steckt wird, das in der Mitte einer hölzernen<br />

Schulterplatte Kata-ita liegt, die anatomisch<br />

gesehen den Schulterknochen entspricht. Das<br />

Kostüm liegt über der Schulterplatte und dem<br />

Rumpf, um den Bambusreifen angebracht sind,<br />

die die Hüften bilden. Die Arme und Beine<br />

hängen mit Drähten an der Schulterplatte.<br />

Durch den Zapfen unter dem Kopf führen<br />

andere Drähte, mit denen sich Augen, Mund<br />

und Augenbrauen bewegen lassen.<br />

Die Puppe wird von drei Männern bedient.<br />

<strong>Der</strong> Omo-zukai, der wichtigste von ihnen,<br />

führt seine linke Hand durch ein Loch in der<br />

Hüfte und faßt den Zapfen im Nacken zwi<br />

schen Daumen und Zeigefinger. Während er<br />

so das ganze Gewicht der Puppe trägt, be<br />

nutzt er die drei übrigen Finger, um die<br />

Drähte zu bedienen, mit denen Augen, Mund<br />

und Augenbrauen bewegt werden. Mit seinem<br />

rechten Arm bedient er den rechten Arm der<br />

Puppe.<br />

Es ist keine leichte Aufgabe, die Puppe zu<br />

tragen. Selbst eine leichte weibliche Puppe<br />

wiegt etwa 6 Kilogramm. Sobald es sich um<br />

einen voll bewaffneten Krieger handelt, kann<br />

das Gewicht bis 20 Kilogramm betragen. Mit<br />

dieser schweren Last auf dem linken Arm<br />

muß der Omo-zukai die lange Zeit der Auf<br />

führung durchhalten.<br />

<strong>Der</strong> linke Arm der Puppe wird vom Hidarizukai<br />

bedient, der die Rolle eines Assistenten<br />

übernimmt. Er muß in vollständiger Überein<br />

stimmung mit dem Omo-zakai arbeiten und<br />

ununterbrochen die Haltung des Kopfes der<br />

Puppe beobachten, um entsprechend die Posi<br />

tion des linken Armes der Puppe festlegen<br />

zu können.<br />

Die Füße der Puppe werden vom Ashi-zukai<br />

bedient, der die L-förmigen Haken auf der<br />

Rückseite der Fersen der Puppe nach vorn<br />

und hinten oder nach rechts und links be<br />

wegt, um so die Bewegung der Füße nach<br />

zuahmen. Die Arbeit des Ashi-zukai ist äußerst<br />

ermüdend, da er während der ganzen Länge<br />

der Aufführung vom Publikum unsichtbar, eine<br />

gebückte Stellung einnehmen muß.<br />

Da die verschiedenen Teile der Puppe von<br />

drei Personen bedient werden, kann man<br />

lebensnahe Bewegungen nur dann erwarten,<br />

wenn zwischen ihnen eine präzise zeitliche<br />

Abstimmung erfolgt. Es gibt deshalb für alle<br />

Bewegungen detaillierte Regeln und Former#<br />

die beachtet werden müssen. Keiner der dre^<br />

Männer darf für sich allein handeln. Neben<br />

realistischen Vorstellungen, in denen das<br />

menschliche Verhalten getreu nachgeahmt<br />

wird, gibt es spezifische Bewegungen für<br />

Bunraku. Sie erscheinen zugleich übertrie<br />

ben und fein stilisiert.<br />

Wenn die Puppen auf der Bühne bedient wer<br />

den, tragen die Puppenspieler normalerweise<br />

schwarze Gewänder und schwarze Kappen,<br />

die Kurogo heißen. Das schwarze Gewand<br />

versinnbildet, daß die Puppe die Hauptperson<br />

ist und der Puppenspieler im Hintergrund<br />

bleibt. In der Tradition des japanischen Thea<br />

ters gibt es eine Regel die besagt, daß ein<br />

scharzes Kostüm etwas Unsichtbares, Irreales<br />

symbolisiert.<br />

In gewissen Stücken bedient der Puppenspie<br />

ler die Puppe, ohne selbst das schwarze<br />

Kostüm zu tragen. Diese Form, De-zukai ge<br />

nannt, wird jedoch als unorthodox angese<br />

hen, es sei denn, es handle sich um fröhliche<br />

Tanzdramen.<br />

Gegenwärtige Probleme für Bunraku<br />

In Anbetracht des rapiden Wandels der Ze#<br />

ten und der Schwankungen im Geschmack<br />

des Volkes, wurde Bunraku nach dem Zwei<br />

ten Weltkrieg zu einer brotlosen Kunst. Da es<br />

allein auf eigenen Füßen nicht stehen kann,<br />

wird das einzige noch spielende Theater vom<br />

Regierungsbezirk, von der Stadt Osaka und<br />

von der Landesregierung in Tokyo finanziell<br />

unterstützt. Das Bunraku Ensemble, das heute<br />

das Theater unterhält, besteht aus 20 Tayu,<br />

19 Shamisen-Spielern und 27 Mann zur Bedie<br />

nung der Puppen, insgesamt 66 Personen.<br />

Das liegt unter der Hälfte der Vorkriegsstärke.<br />

Darüber hinaus beträgt das Durchschnittsalter<br />

der Mitglieder fast 50 Jahre.<br />

Obgleich Bunraku nur ein Puppentheater ist,<br />

repräsentiert es eine einmalige dramatische<br />

Form, die ohne Parallele in der heutigen


Welt, eine hohe Geschicklichkeit erfordert.<br />

Zusammen mit Noh und Kabuki hat es unge<br />

heuer viel zur Entwicklung des japanischen<br />

Theaters und der japanischen Kultur beige<br />

tragen.<br />

Auszüge aus drei Aufsätzen aus; „Japan<br />

Im Spiegel", Abt. für Presse und Information,<br />

Jap. Außenministerium.<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Die Mutter unseres aktiven Sängers Paul<br />

Oesinghaus, Frau Christine Oesinghaus, wurde<br />

am Dienstag, dem 8. Mal <strong>1973</strong>, 100 Jahre alt.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Xieburtstage Im Monat Juli <strong>1973</strong><br />

1.7. 55 J Ferdinand Krauss, Köln 41 (Lin<br />

denthal), Friedr.-Schmidt-Str. 27,<br />

Aktives Mitglied<br />

2.7. 55 J Heinz Hllger, Köln 91, Wodan<br />

straße 67, aktives Mitglied<br />

3.7. 75 J Frau Aenne Ritter, Köln 91 (Ost<br />

helm), Rösrather Str. 7, Witwen-<br />

Mitglied<br />

9.7. 75 J Josef Pering, Köln 30 (Ehrenfeld),<br />

Barthelstr. 44, aktives Mitglied<br />

13.7. 87 J Jean Müller, Köln 41 (Braunsfeld),<br />

feld), Maarweg 9, aktives Mitglied<br />

21.7. 55 J Franz Schänzler, Köln 91 (Ost<br />

heim), Servatiusstraße 47, aktives<br />

Mitglied<br />

26.7. 65 J Werner P. Fries, Köln 41 (Linden<br />

thal), Klarenbachstr. 10, Inaktives<br />

Mitglied<br />

26.7. 82 J Johannes Rings, Köln 21 (Deutz),<br />

Alarichstr. 32, aktives Mitglied<br />

29.7. 65 J Heinz BonJean, Köln 1, Lentstr. 8,<br />

.. inaktives Mitglied<br />

'Adressen-Änderung<br />

Berthold Klein, jetzt: Köln 41, Maarweg 68<br />

(aktives Mitglied).<br />

Neuaufnahmen<br />

Frau Gertrud Nienhoff, 5 Köln 1, Kasparstr.<br />

20/22, Ruf: 72 11 72, inaktives Mitglied<br />

seit 26. April <strong>1973</strong>. Geworben durch: Frau<br />

L. Rey.<br />

Heinz Arthur Obluda, Hotelgeschäftsführer,<br />

<strong>53</strong> Bonn-Bad Godesberg, Klufterstr. 30, Ruf:<br />

02221/36 40 01, inaktives Mitglied seit 27. April<br />

<strong>1973</strong>. Geworben durch: Herrn Horst Meyer,<br />

aktives Mitglied.<br />

Fritz Georg Breesen, Hotelbesitzer, <strong>53</strong> Bonn-<br />

Bad Godesberg, Rheinhotel Breesen, Rheinaustr.<br />

1-3, Ruf: 02221/36 40 01, inaktives Mit<br />

glied seit 27. April <strong>1973</strong>. Geworben durch:<br />

Herrn Horst Meyer, aktives Mitglied.<br />

Franz-Josef Nacken, Dipl.-Ing. (VDI), 5042 Wis<br />

sersheim, Wohnpark 5, Ruf: 02426/261, inak<br />

tives Mitglied seit 12. April <strong>1973</strong>. Geworben<br />

durch: aktives Mitglied Herrn Hans Woock.<br />

Franz Düchting, 5 Köln 1, Weißenburgstr. 11,<br />

Ruf: 72 27 72, inaktives Mitglied seit 1. Januar<br />

<strong>1973</strong>.<br />

Eheschließungen<br />

Günther Poch (akt. Mitglied) und Marlene<br />

Poch geb. Wasmuth, 5 Köln 80, Bergischer<br />

Ring 69, haben am 7. April <strong>1973</strong> geheiratet.<br />

Gerd Riebschläger (Sohn unseres aktiven<br />

Mitglieds Georg Riebschläger) und Monika<br />

Riebschläger geb. Dziedzitz haben am 12. Mai<br />

<strong>1973</strong> geheiratet.<br />

Beiden Paaren unseren herzlichen<br />

wunsch.<br />

Geburten<br />

Glück<br />

Christel und Karl Wegener (akt. Mitglied),<br />

Porz-Eil, Pfaffenpfädchen 28, bekamen am<br />

24. Aprii <strong>1973</strong> einen Sohn Pank. Herzliche<br />

Glückwünschel<br />

Todesfälle<br />

Johannes Pütz, Rektor i. R., 5 Köln 41,<br />

Mommsenstraße 85, langjähriges Mitglied des<br />

KMGV, starb am 4. Mai im Alter von 87 Jah<br />

ren.<br />

Josef Bröder, der Vater unseres aktiven Mit<br />

glieds Friedl Bröder, Bensberg-Immekeppel,<br />

Busch 3, starb am 31. März <strong>1973</strong> im Alter<br />

von 68 Jahren.<br />

Wir sprechen den Angehörigen der Verstor<br />

benen unser tief empfundenes Beileid aus.


IN MEMORIAM<br />

JOHANNES PUTZ<br />

Geb. 31. 1. 1886 Gest. 4. 5. <strong>1973</strong><br />

Das musikalische Wirken und Schaffen unseres lieben Johannes Pütz stand<br />

seit jeher unter der Devise: Goldenes Leben im Gesangi<br />

Schon als Dorflehrer und Organist, später als Stadtiehrer und Rektor leitete<br />

er Kinderchöre. Im Kölner Lehrer- und Lehrerinnen-Gesangverein war er nach<br />

dem 1. Weitkrieg Mitglied und später dessen Vorsitzender bis zur Auflösung<br />

des Vereins 1933. Nach Verlust seiner Kölner Wohnung 1944 und Umsiedlung<br />

nach Weiden wurde er im dortigen Kirchenchor auch Vorsitzender.<br />

Seine ganze Liebe galt aber unserem Kölner Männer-Gesang-Verein. Er trat<br />

ihm am 1. 1. 1938 bei und war bis zu seinem 82. Lebensjahre ein eifriges<br />

aktives Mitglied im 2. Tenor. Mit Begeisterung und vorbildlicher Pflichttreue hat<br />

er regelmäßig an den Proben und Veranstaltungen des Vereins teilgenommen.<br />

Zu den schönsten Erinnerungen zählte er an seinem Lebensabend die Konzerte<br />

auf den Auslandsreisen nach England, Italien, Belgien, Holland, Luxemburg<br />

und Österreich. Viele Jahre hat es ihm Freude gemacht, als Baas die Gruppe 2<br />

zu führen, die aus meist älteren Mitgliedern bestand, bei denen er durch seine<br />

Bescheidenheit und Lauterkeit sehr beliebt war. Als sich in den letzten Jahren<br />

die Beschwerden des Alters bemerkbar machten und die Umsiedlung von<br />

Weiden nach Köln Anfang 1969 Ihm schwer zusetzte, konnte er die Proben<br />

nicht mehr besuchen. Darüber war er immer sehr traurig.<br />

Für 50 Jahre verdienstvollen Wirkens im deutschen Chorgesang wurde ihm<br />

vom Deutschen Sängerbund die Ehrenurkunde und Nadel verliehen.<br />

Auch instrumental betätigte sich Johannes Pütz. An drei Instrumenten, nämlich<br />

Geige, Klavier und Orgel ausgebildet, pflegte er mit einem Kreis von Musik<br />

freunden bis ins hohe Alter hinaus rege Hausmusik. Sein Sohn, heute Dozent<br />

an der Rheinischen Musikschule, hat das ergreifende Negro-Spiritual: Were<br />

you there, für Männerchor gesetzt und es zu einer besonders beliebten Reper<br />

toireperle unseres Chores erhoben.<br />

Alle die Johannes Pütz kannten, werden diesem musikalischen, liebenswerten,<br />

gütigen Menschen ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Dr. Werner Stroh


Mitglieder<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

denken bei ihren Einkäufen<br />

gern an die Inserenten<br />

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OEL-SCHMITZ<br />

5 Köln 30 (Ehrenfeld)<br />

Oelstraße 8<br />

Telefon<br />

54 50 68<br />

Mfalter Schmit:<br />

(aktives Mitglied Im KMGV)<br />

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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Geseilschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg«<br />

Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme; Barbro Wiedebusch-Schuchardt, Köln-Riehl, Joh.-Müller-Str. 14<br />

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Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 60 71<br />

Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />

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KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

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Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88


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KÖLN, Gereonstraße 52, Gereonskirche<br />

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HANOMAG<br />

HENSCHEL


<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

Juli <strong>1973</strong><br />

J<br />

Mitteilungsb<br />

des Kölner<br />

Marjner-Gesang-Vereins


126<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

über 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


127<br />

^^^etminhalenilet fiit die TT^otiute ^^uli /^^Lugust<br />

Die erste Chorprobe nach<br />

Donnerstag, den 19. Juli<br />

Donnerstag, den 26. Juli<br />

der Sommerpause findet statt am:<br />

<strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

<strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 2. Aug. <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 9. Aug. <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 16. Aug. <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 23. Aug. <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 30. Aug. <strong>1973</strong>: Chorprobe, 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

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Die Reihe unserer Vorstandsporträts wird heute beschlossen mit Dr. IHelmut Schulz, der seit<br />

1969 der Justitiar des KMGV ist.<br />

Dr. Helmut Schulz wurde am 21. November<br />

1910 in Erfurt geboren. 1930 machte er in Hal<br />

le/Saale Abitur und studierte anschließend Ju<br />

ra, um 1939 in Berlin sein Assessor-Examen zu<br />

machen. Schon zwei Jahre vorher hatte er<br />

promoviert. Seine erste Stelle bekam er bei<br />

der Landwirtschaftskammer Sachsen-Anhalt,<br />

obwohl er, der aus einer Eisenbahnerfamilie<br />

stammt, viel lieber zur Reichsbahn gegangen<br />

wäre. Das aber war während der schwierigen<br />

wirtschaftlichen Lage in den dreißiger Jahren<br />

nicht möglich.<br />

1939 heiratete er in Halle — seine Frau ist ge<br />

bürtige Aachenerin. Sie hatte seinerzeit die<br />

soziale Frauenschule besucht, kam aber bei<br />

ihrem Praktikum auch in Berührung mit der<br />

schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutsch<br />

land: Niemand nahm sie zum Praktikum an,<br />

nur in Halle hatte sie mit ihrem Bewerbungs<br />

schreiben Erfolg. Die lebenslustige Rheinlän<br />

derin konnte sich dort erst gar nicht recht ein<br />

leben. Beim „Rosenmontag der Rheinländer"<br />

in Halle lernte sie dann ihren späteren Mann<br />

Helmut Schulz kennen, der zu der Zeit noch<br />

studierte und ihr die Schönheiten der Stadt<br />

schmackhaft machen wollte. Andererseits wur<br />

den aber von dem jungen Paar auch zahlrei<br />

che Reisen an den Rhein unternommen, und<br />

die hiesige Mentalität sagte dem Thüringer<br />

sehr zu. Auch Köln lernte er schon in den<br />

dreißiger Jahren kennen, weil er eine Tante<br />

in Düsseldorf hatte.<br />

Doch zunächst war an eine endgültige Über<br />

siedlung noch nicht gedacht. Es kam der<br />

Krieg, an dem Schulz nicht teilzunehmen<br />

brauchte, und von 1941 bis 1947 war er an der<br />

Industrie- und Handelskammer in Halle tätig.<br />

Erst 1949 zog die Familie — 1942 war ihre<br />

Tochter auf die Welt gekommen — ins Rhein<br />

land, zunächst nach Aachen. Hier übte Schulz<br />

vorübergehend alle möglichen Beschäftigun<br />

gen aus, unter anderem war er ein Jahr lang<br />

als Journalist für die Lokalredaktion der<br />

Aachener Volkszeitung tätig. 1956 nach Köln<br />

übergesiedelt, trat er als Justitiar in den Bun<br />

desverband Deutscher Eisenbahnen ein.<br />

In den ersten Kölner Jahren hingen Schul<br />

zens noch sehr an ihrem Aachener Freundes<br />

kreis. Um aber hier besseren Kontakt zu fin<br />

den, ermunterte Frau Schulz ihren Mann, in<br />

den KMGV einzutreten, der in Aachen einen<br />

ebenso guten Namen tiat wie In Köln. Well<br />

Helmut Schulz von der ersten Stunde an vom<br />

KMGV so begeistert war, lernte er dadurch<br />

auch Köln lieben. „Das Team im Vorstand ist<br />

einfach phantastisch," schwärmt er. „Was mir<br />

besonders gut tut, ist die Tatsache, daß man<br />

mich als ,lmi' so herzlich aufgenommen hat.<br />

Heute fühle ich mich ganz als Kölner."<br />

Schulz singt schon seit 1922, wo er als Sopra<br />

nist in den Stadt-Singechor der Franckeschen<br />

Stiftungen in Halle eintrat, den ältesten Chor<br />

Deutschlands (gegr. 1116). Schon im folgen<br />

den Jahr unternahm er mit diesem Chor Aus<br />

landsreisen nach Schweden un Norwegen.<br />

1930 trat er in den Männerchor „Sang und<br />

Klang" ein und 1962 in den KMGV, wo er<br />

1969 in den Vorstand gewählt wurde. Seit 1963<br />

hat er In jedem Jahr im Chor des Divertisse<br />

mentchens mitgewirkt. 1966 kam noch eine<br />

weitere Aufgabe hinzu: Schulz wurde Justitiar<br />

der Kreissängervereinigung Köln und Vor<br />

standsmitglled.


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131<br />

Vater „ergötzt" sich an den KMGV-Platten<br />

Anläßlich des Besuches des Chores aus Stellenbosch!Südafrika hatten einige Mitglieder des<br />

KMGV sich bereit erklärt, Gäste aus Südafrika in ihrem Haus aufzunehmen. Bei unserem akti<br />

ven Mitglied Albert Kreutz in Weiden und seiner Familie war die junge Ena Welport zu Besuch,<br />

die sich mit folgenden Zeilen bei ihren „Gasteltern" bedankt:<br />

Meine lieben Herr und Frau Kreutz,<br />

Schließlich bin ich wieder zurück in meiner<br />

Heimat und habe ich nur die schönen Erinne<br />

rungen an einer wunderbaren Rundreise durch<br />

ein Teil Europas.<br />

Aber zuerst muss ich Ihnen um Verzeihung<br />

bitten, daß ich erst jetzt die Zeit zum schrei<br />

ben finden konnte. Vielleicht haben Sie schon<br />

gedacht, daß ich nie von mir hören lassen wer<br />

de. Nein, ich werde die teuere Krautzfamilie<br />

nie vergessen. Mein Schweigen kommt daher,<br />

daß ich beim Rückkehr einfach überschwemmt<br />

war von Prüfungen und Aufgaben, die wäh<br />

rend meiner Abwesenheit aufgehäuft haben.<br />

Das Tour durch Belgien und Portugal war an<br />

genehm und schön, aber der Höhepunkt bleibt<br />

gewiss unser Besuch an Köln. Überwältigend<br />

waren die Liebe und Gastfreundschaft der<br />

Mitglieder des K.M.G.V.-Vereins und alles was<br />

sie für uns getan haben.<br />

Aber mein schönstes Erlebnis bleibt noch<br />

immer die Zeit, die ich in einem Wirklichen<br />

deutschen Heim mit einer echten deutschen<br />

Familie verbringen konnte. Nehmen sie bitte<br />

abermals meinen innigsten Dank für all Ihre<br />

Liebe Bedachtsamkeit und Gastfreundschaft.<br />

Ehe ich vergesse — ich habe die zwei Schall<br />

platten, die der K.M.G.V. mir schenkte, mei<br />

nem Vater gesandt und Mutter schreibt, daß<br />

Vater sich unbeschreiblich viel daran ergötzt.<br />

Grüssen Sie bitte die Kinder für mich und<br />

seien Sie beide herzlich gegrüsst von Ihrem<br />

Freundin,<br />

Ena Welport<br />

j4^nekdotiseff(es um i^apan<br />

Unser Ehrenratsmitglied Josef Pering, nie verlegen um launige Histörchen und Geschichten<br />

(soeben hat Wiihelm Ritterbach eine Sammlung von Pörings Anekdoten unter dem Titel „Er<br />

lauschtes, Erlebtes, Erlesenes, Erlogenes" herausgebracht), hat sich auch zum Thema Japan<br />

etwas einfallen lassen. Ob die beiden nachfolgenden Geschichten „erlauscht, erlebt, erlesen<br />

oder erlogen" sind — das möge der Leser selbst entscheiden!<br />

Einundsechzig, zweiundsechzig..<br />

Schon vor über hundert Jahren wurde mit dem<br />

Fortschreiten und dem Ausbau der Weltver<br />

bindungen und Schiffahrtslinien die hohe In<br />

telligenz der Japaner erkannt und gerühmt.<br />

Vor dem Krieg 1870/71 war das Gebiet des<br />

späteren Deutschen Reiches in viele größere<br />

und kleinere Königreiche und Fürstentümer<br />

aufgeteilt, die alle zwar eine eigene Armee be<br />

saßen, jedoch in jeder Hinsicht streng nach<br />

preußischem Muster einheitlich ausgebildet<br />

waren und geführt wurden. Nur die Marine<br />

wurde als Bundesmarine von der Gesamtheit<br />

der deutschen Staaten gehalten, d. h. jedes<br />

einzelnde Königreich und Fürstentum hatte<br />

entsprechend seiner Größe ein bestimmtes<br />

Kontingent zu stellen. Die Ausbildung war<br />

streng und eindringlich. Schon nach wenigen<br />

Jahren war diese Bundesdeutsche Kriegsma<br />

rine anerkannt und lief in kleineren oder Groß<br />

verbänden zu ausgedehnten Weltreisen aus,


Hill<br />

illl


die bis zum Indischen- und Stiilen Ozean führ<br />

ten. Dort ereiite im Jahre 1868 einen Verband<br />

die teiegrafische Nachricht, daß der Chef eines<br />

in der Nähe manövrierenden japanischen Flot<br />

tenverbandes dem deutschen Admirai auf sei<br />

nem Leitschiff einen Besuch abstatten wolie.<br />

Die Nachricht iöste bei den Deutschen große<br />

Veriegenheit aus: Wenn auch die üblichen<br />

Empfangsförmiichkeiten, Fiaggenparade, Saiutschießen,<br />

Antreten und Präsentieren der<br />

Seeoffiziere und Mannschaften leichtes, oft ge<br />

übtes Manöver bedeuteten, so brachte die<br />

Aussichtslosigkeit der erforderiichen Verstän<br />

digung geradezu ein Probiem. Französisch,<br />

Engiisch und sogar Latein ergaben keine<br />

Schwierigkeit, jedoch japanisch? Nach langem<br />

Überlegen und Kopfzerbrechen der erfahre<br />

nen Offiziere (die Ausbiidung der Marine-Offi<br />

ziere setzte inteiligenz und Sprachgewandtheit<br />

voraus) wurde der Vorschiag des Adjutanten<br />

angenommen, der sich bei Eintreffen des ja<br />

panischen Admirais wie foigt auswirkte: Alie<br />

vorgeschriebenen Fiaggen waren gehißt, die<br />

Geschütze donnerten den übiichen Salut, alle<br />

Offiziere und Matrosen in erster Montur waren<br />

auf Deck angetreten und präsentierten, und<br />

der deutsche Fiottenchef empfängt saiutierend<br />

seinen japanischen Kameraden mit den deut<br />

schen Worten: „Einundsechzig, zweiundsech<br />

zig, dreiundsechzig!" ... Das kann der hohe<br />

Gast gewiß nicht verstanden haben, so mein<br />

ten die bundesdeutschen Marineoffiziere ....<br />

Jedoch, wenn es nicht absolut unmilitärisch<br />

gewesen wäre, so hätten sie wohi vor Über<br />

raschung und Erstaunen den Mund aufge<br />

macht, denn der japanische Flottenchef ver<br />

beugte sich, überkreuzte seine Arme auf der<br />

Brust und antwortete mit wohikiingendem Or<br />

gan, laut und deutlich: „Vierundsechzig, fünf<br />

undsechzig, Sechsundsechzigi" Herzliches, unmiiitärisches<br />

Lachen folgte dieser außerge<br />

wöhnlichen Vorstellung und führte zu einem<br />

selten freundlichen Beisammensein in der<br />

pompösen Seeoffiziersmesse des Admiralschiffes<br />

... Noch Jahrzehnte aber danach kur<br />

sierte die reizende Geschichte in der Weit<br />

presse.<br />

Jos. Pering<br />

„Einmal Tokio - Untermaubach!"<br />

<strong>Der</strong> Direktor einer bekannten rheinischen<br />

Maschinenfabrik hatte sich vor zwanzig Jah<br />

ren in üntermaubach bei Obermaubach, einem<br />

kleinen, aber idyllischen Ort in der Eifei, ein<br />

Haus bauen lassen. Seine geschäftlichen Ver<br />

bindungen zur japanischen Maschinenindu<br />

strie machten eine Reise ins Land der aufge<br />

henden Sonne erforderlich. Da zu seiner Zeit<br />

der Flugverkehr mit Japan noch nicht genü<br />

gend erschlossen war, mußte er die Riesen<br />

strecke mit der Eisenbahn zurücklegen. Wie<br />

zum Scherz fragte er bei seiner Abreise und<br />

vor Abfahrt des Zuges nach Düren den Kieinbahnhof-Schaiter-Gepäckabfertigungs-Biiietkontroilbeamten<br />

und Stationsvorsteher in<br />

einer Person, nach einer Fahrkarte nach<br />

TOKIO. <strong>Der</strong> Beamte war überrascht und wies<br />

ihn an den Hauptbahnhof in Köin. Hier erfuhr<br />

er Abweisung; er solle sich in West-Berlin er<br />

kundigen. Auch hier konnte man ihm nicht<br />

helfen und empfahl, in Ost-Beriin die Karte<br />

ausstellen zu lassen. Jedoch auch hier Fehl<br />

anzeige; Warschau war das nächste Ziel ohne<br />

die Möglichkeit, zu einer Fahrkarte nach<br />

TOKIO zu gelangen. Selbst von Moskau aus<br />

konnte er nicht die durchgehende Fahrkarte<br />

erreichen und gelangte so erst in mehreren<br />

Etappen an sein Ziel, TOKIO. Einige für ihn<br />

hochinteressante Tage verblieb er in dieser<br />

emporgeschossenen Weltstadt, die gewaltig<br />

in ihrer Ausdehnung, aber auch gewaltig und<br />

übermächtig in ihrem Impuls schon so viele<br />

Städte mit altem Weitruf überflügelt hat. Mit<br />

unbeschreiblichen Eindrücken nahm er Ab<br />

schied und fuhr zum Bahnhof. Noch ganz<br />

in Gedanken versunken, sagte er dem japa<br />

nischen Schalterbeamten seinen Wunsch: Bitte<br />

einmal 1. Klasse D-Zug nach Maubach, wor<br />

auf ihn der sprachkundige, intelligente<br />

Schaiterbeamte sofort auf das höflichste frag<br />

te: „Nach L/nfermaubach oder nach Oöermaubach?"<br />

...<br />

Sicherlich werden unsere Sänger, wenn sie<br />

nach Japan kommen, Gelegenheit haben, sich<br />

von dieser Intelligenz zu überzeugen.


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der Umwelt nicht mehr so kritisch. Damit<br />

j steigt das Risiko gerade in dem Zeitraum,<br />

der von einer evtl. gesetzlichen Unfallver-<br />

Sicherung nicht erfaßt wird.<br />

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135<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat August <strong>1973</strong><br />

6.8. 86 J Heinrich Glaeser, 596 Oolpe l/W.,<br />

Kurfürst-Heinrich-Str. 1, akt. Mit<br />

glied<br />

7.8. 65 J Heinrich Jansen, Köln 30, Grolmannstr.<br />

57, akt. Mitglied<br />

8.8. 60 J Hermann Adolph, Köln 1, Niehler<br />

Str. 31, inakt. Mitglied<br />

10.8. 90 J Julio Goslar, Köln 60, Gocherstr.<br />

36, akt. Mitglied<br />

12.8. 90 J Frau Caroline Dameris, Köln 1,<br />

Karl-Josef-Haus, Bahnhofsvorplatz<br />

2, Witwen-Mitglied<br />

13.8. 60 J R.-A. Dr. Günter Oberle, Köln 41,<br />

von-Lauff-Straße 5, inakt. Mitglied<br />

18.8. 82 J Frau Christel Maassen, Köln 41,<br />

Lindenthalgürtel 1a, Witwen-Mit<br />

glied<br />

25.8. 60 J Willy Achtermann, Köln 30, Everhardtstraße<br />

45, akt. Mitglied<br />

26.8. 70 J Josef Herwegh, Köln 41, Lieserstr.<br />

6, akt. Mitglied<br />

26.8. 65 J R.-A. Hermann Junge, Köln 1,<br />

Weißenburgstr. <strong>53</strong>, Priv.: 5204 Loh<br />

mar 21, akt. Mitglied<br />

Eheschließungen:<br />

Claudia Michels, Tochter unseres Vorstands<br />

mitglieds Hans Langenberg, und Hans-Günter<br />

Michels, Sohn unseres inaktiven Mitglieds<br />

Hans Michels. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Todesfälle:<br />

Frau Christine Oesinghaus, die Mutter unse<br />

res langjährigen Mitglieds Paul Oesinghaus,<br />

Köln 80, Eulenbergstraße 4-6, starb im ge<br />

segneten Alter von 100 Jahren. Ihren Ange<br />

hörigen sprechen wir unser herzliches Beileid<br />

aus.<br />

Adressen-Änderungen<br />

Klaus Küttner,, jetzt: 504 Brühl, von Westerburgstr.<br />

9, akt. Mitgl.<br />

Neuaufnahme<br />

Frau Wwe. Maria Veitkamp, 5 Köln 30, Venloer<br />

Str. 350a, Witwen-Mitglied<br />

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Köln, Rheinisch Bergischer Kreis und Bergheim<br />

und der Kreissparkasse geschaffen.<br />

Die Kreissparkasse betrachtet es auch in Zukunft<br />

als ihr Ziel, die ihr gestellten Aufgaben im Dienst<br />

der Bevölkerung bestmöglich zu erfüllen.<br />

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^apan<br />

In unserer letzten Folge zur Vorbereitung auf die Japan-Tournee des KMGV Im September<br />

drucken wir heute einen Aufsatz über Sho, die japanische und chinesische Schönschrift, die<br />

mit Pinsei und Tusche ausgeführt wird. Zwei Fotos, die in den Text eingebiockt sind, beziehen<br />

sich auf das Noh-Theater, über das wir in einer früheren Nummer des „<strong>Burgbote</strong>n" berichte<br />

ten. Und schiießiich geben wir zum Schluß mit dem Artikel „Das soziale Verhalten des japa<br />

nischen Volkes" einen gerafften Überblick über Lebensstandard und Gewohnheiten der<br />

Japaner.<br />

von Tomohiko Hörle<br />

die japantsdye und cljinesiidje ^k^^alligtapf;i<br />

Leiter der Daten-Abteilung des Japanischen Nationaimuseums a. D.<br />

Sho (Kalligraphie) ist eine Kunst, die seit aiten<br />

Zeiten im Orient — besonders in Japan<br />

und China — in hohem Ansehen steht. Unter<br />

den verschiedenen Fertigkeiten, die man vor<br />

weisen mußte, um eine Funktion ais ein nütz<br />

liches Glied der Gesellschaft ausüben zu kön<br />

nen, wurde Sho als absolute Notwendigkeit<br />

angesehen. Im heutigen Japan jedoch hat<br />

dieser Gedanke seine Bedeutung fast voll<br />

ständig verloren. Ich werde die Gründe da<br />

für in diesem Artikel darlegen.<br />

Was ist Sho?<br />

Sho wird allgemein als eine Kunst definiert,<br />

die Buchstaben ais Medium des Ausdrucks<br />

verwendet. Die Schrift einer jeden Kultur, wo<br />

auch immer in der Weit sie entstanden sein<br />

mag, wurde ais ein Symbol der Sprache er<br />

sonnen. In Japan und China aber waren<br />

Buchstaben, unter denen ich die Schriftzeichen<br />

verstehe, die den Schriften dieser zwei Kultu<br />

ren eigen sind, stets mehr ais bloße Symbole.<br />

Selbstverständlich kann ein Buchstabe nur<br />

dann seine Funktion voll erfüllen, wenn ge<br />

wisse Regeln beobachtet werden, die darauf<br />

abgestimmt sind, daß jeder, der ihn sieht,<br />

seinen Sinn erfassen kann. Von diesem Ge<br />

sichtspunkt aus besteht kein Unterschied, ob<br />

die Form eines geschriebenen Buchstaben<br />

schön ist oder nicht.<br />

In Japan und China jedoch ließ das Verhält<br />

nis zwischen der Struktur der einzelnen Buch<br />

staben und dem Schreibinstrument den küh<br />

nen Wunsch aufkommen, den Buchstaben eine<br />

möglichst schöne Form zu geben. Dieser Tat<br />

bestand, den wir wohl als einen Instinkt be<br />

zeichnen können, der die Funktion verschö<br />

nern will, führte zu einer Entwicklung vom<br />

bloßen Symbol hin zu Sho. ich möchte ver<br />

suchen, diesen Prozeß hier näher zu erläu<br />

tern.<br />

Erfindung des Mohitsu, des Haarpinseis<br />

Eine äußerst bedeutungsvolle Entwicklungs<br />

stufe in der Geschichte von Sho war die Er<br />

findung des Mohitsu, des Haarpinseis. Die<br />

Feststeilung erübrigt sich, daß es sich dabei<br />

um eine chinesische Erfindung handelt. <strong>Der</strong><br />

älteste Mohitsu, der bisher entdeckt werden<br />

konnte, stammt etwa aus dem vierten Jahr<br />

hundert vor Christus. Ein Hauptmerkmal des<br />

Mohitsu liegt darin, daß die Elastizität des<br />

verwendeten Haares ein freies Zeichnen je<br />

der Linie ermöglicht, wobei die Stärke wäh<br />

rend des Zuges variiert werden kann. Das<br />

heißt mit anderen Worten, daß der Schreiber<br />

sein Empfinden, sei es nun kraftvoll oder zart,<br />

in einer einzigen Linie ausdrücken kann. Aus<br />

diesem Grunde war die Erfindung des Mohitsu<br />

in der Geschichte von Sho von weitreichen<br />

den Folgen.<br />

Entwicklung von Shoh, der Methode des<br />

Schreibens<br />

Kanji, das heißt chinesische Schriftzeichen, ha<br />

ben meist eine komplizierte Struktur. Wenn<br />

man aber, wie eben gesagt, ein schlichtes<br />

Gefühl selbst in einer einfachen Linie zum<br />

Ausdruck bringen kann, wird im Falle von<br />

Kanji die Darstellung einer Empfindung we<br />

gen der komplizierten Kombination von Linien<br />

und Punkten sehr schwierig.


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Wenn der Schreiber zum Beispiel ein feier<br />

liches Gefühl ausdrücken möchte, überlegt er<br />

selbstverständlich, weiche Linien am besten<br />

dazu geeignet sind und weiche Linien und<br />

Punkte kombiniert werden könnten. Das gilt<br />

ebenso für ein lyrisches Gefühl oder für jede<br />

andere Stimmung. Entsprechend wurden in<br />

China im Laufe der Jahrhunderte und Jahr<br />

tausende verschiedene Methoden des Schrei<br />

bens entwickelt und zusammengestellt, die wir<br />

heute Shoho, das heißt kalligraphische Metho<br />

den nennen. Wer also Sho zu erfassen ver<br />

sucht, darf nicht nur der Schönheit der Form<br />

seine Aufmerksamkeit schenken, sondern muß<br />

auch das Empfinden des Schreibenden, das<br />

in den Buchstaben Gestalt angenommen hat,<br />

nachvoliziehen.<br />

Kontinent eingeführt worden. Deshalb war<br />

ein Ausdruck von Wünschen und Gefühlen<br />

durch Kanji möglich, wenn auch nicht voll zu<br />

friedenstellend. Die Geschichte des japani<br />

schen Sho läßt sich nur bis zum 7. Jahrhun<br />

dert nach Christus zurückverfolgen, so weit<br />

als eine sichere Datierung von erhaltenen<br />

Werken der alten Kalligraphen Japans mög<br />

lich ist.<br />

Japans Sho hat sich seither unabhängig ent<br />

wickelt, wenn auch stets ein Einfluß des chine<br />

sischen Shoh feststellbar geblieben ist. Die<br />

alten Japaner verwendeten zwar Kanji, aber<br />

es war naturgemäß unmöglich, die japanische<br />

Sprache mit Kanji, die erfunden worden wa<br />

ren, um die chinesische Sprache zu verkör-<br />

Die Noh-Maske ist das eigentiiche „Hetz des Darsteiiers." Die linke Maske gehört einer „Hannya", einem weib<br />

lichen Dämon, die rechte ist die Maske einer jungen Frau „Waka-onna."<br />

Geschichte des japanischen Sho<br />

In Japan kam Sho viel später in Übung als in<br />

China. Die Ursache dafür liegt darin, daß das<br />

frühe Japan keine eigene Schrift hatte. Und<br />

zu der Zeit, als sich das geseilschaftiiche Le<br />

ben der Nation bis zu dem Punkt entwickelt<br />

hatte, da eine Schrift notwendig wurde, waren<br />

die chinesischen Schriftzeichen bereits vom<br />

pern, genau darzustellen. Beispielsweise müs<br />

sen Eigennamen, etwa der Namen von Per<br />

sonen oder von Orten, ihrer Aussprache ent<br />

sprechend exakt angegeben werden. Um die<br />

ser Schwierigkeit zu begegnen, ersannen die<br />

alten Japaner eine Methode, nach der sie nur<br />

den phonetischen Klang von gewissen Kanji<br />

verwendeten, während sie deren begriffliche


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Wünsche<br />

LL. ' L?.l4,iü?aaö!$ti.ca±efgb. itiranrr<br />

Grafischer Betrieb<br />

Otto Ritterbach GmbH<br />

5023 Weiden<br />

Kieiststraße 17-21<br />

Teiefon Frechen<br />

FJ Sammeinummer 7 60 71


Bedeutung vollständig Ignorierten. Das war<br />

die Geburtsstunde der Kana, der japanischen<br />

Silbenschrift.<br />

Nach den Unterlagen, die uns heute zur Ver<br />

fügung stehen, geht die Verwendung von<br />

Kanji als Kana In die erste Hälfte des 5. Jahr<br />

hunderts zurück. Im Laufe der Zeit änderten<br />

sich die Kana-Zeichen so stark, daß ihre ur<br />

sprünglichen Kanji-Formen kaum mehr zu er<br />

kennen waren. Das geschah in der Zeit von<br />

der zweiten Hälfte des 10. bis zur ersten<br />

Hälfte des 11. Jahrhunderts, als die Kana-<br />

Zeichen Im Bereich von Sho eine eigene<br />

Schönheit erwarben, die mit der der Kanji auf<br />

der gleichen Stufe stehen konnte. Die kalli<br />

graphische Schönheit von Kana ist ein einzig<br />

artiges Kennzeichen der japanischen Kultur.<br />

Sobald die Kana-Zeichen in der Sphäre von<br />

Sho Fuß gefaßt hatten, nahmen auch die<br />

Kanji eine neue Schönheit an, die charakte<br />

ristisch für Japan ist und sich von der kalli<br />

graphischen Tradition Chinas unterscheidet.<br />

Sie wird Wayo genannt, was soviel wie „japa<br />

nischer Stil" bedeutet.<br />

Mit Beginn der Meijl-Zeit machte Japans Sho<br />

einen Wandel durch. <strong>Der</strong> Grund lag darin, daß<br />

im Volk die Verwendung von Kohitsu (wört<br />

lich: „harter Pinsel", das heißt Feder, Blei<br />

stifte usw.) Verbreitung gefunden hat. In der<br />

Vergangenheit war der Mohitsu, der Haarpin<br />

sel, das einzige Schreibinstrument gewesen.<br />

<strong>Der</strong> harte Kohitsu ist viel einfacher zu verwen<br />

den als der flexiblere Mohitsu. Ein anderer<br />

Vorteil des Kohitsu liegt darin, daß seine Ver<br />

wendung nicht unbedingt die Beherrschung<br />

der verschiedenen Shoho, der Schreibmetho<br />

den, voraussetzt, die für den Mohitsu ge<br />

schaffen worden waren. Deshalb übernahm<br />

die allgemeine Öffentlichkeit das Schreiben<br />

mit Kohitsu, mit Ausnahme derer, denen das<br />

Schreiben mit Mohitsu besonders gefiel, zu<br />

denen sich natürlich die Shoka, die Kalligra<br />

phen, zählten. Je mehr diese Tendenz An<br />

hänger gewann und sich ausbreitete, desto<br />

mehr schlug im Volke der Gedanke Wurzeln,<br />

daß Sho die Verwendung von Mohitsu bedeu<br />

tete. Aus diesem Grunde stellte ich zu Beginn<br />

fest, daß die Vorstellung, Sho sei eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen für das gesell<br />

schaftliche Leben, heute nur noch von sehr<br />

wenigen Japanern vertreten wird.<br />

Wenn sich auch die Shoka, die Kalligraphen<br />

also, um eine Verbesserung ihrer Fähigkel<br />

ten im Gebrauch des Mohitsu bemühen,<br />

schreiben heute die meisten Japaner nur noch<br />

mit Kohitsu und werden folglich, was die<br />

traditionellen Schreibmethoden des Shoho<br />

betrifft, immer unkundiger. Mit anderen Wor<br />

ten, Sho, in dem Mohitsu als Schreibinstru<br />

ment seine Bedeutung behalten hat, ist etwas,<br />

das außerhalb des gewöhnlichen Lebens der<br />

japanischen Gesellschaft steht.<br />

Man darf sagen, daß zu keiner Zelt der Ge<br />

schichte eine solche Kluft wie heute zwischen<br />

den Kalligraphen und der allgemeinen Öffent<br />

lichkeit, die deren Werken gegenüber voll<br />

ständig indifferent Ist, bestanden hat.<br />

Sho im heutigen Japan<br />

In der Geschichte des japanischen Sho gab<br />

es unter den Shoka niemals so viele Schreib<br />

stile wie heute. Sho, einschließlich von Kana,<br />

läßt sich heute bei einer groben Klassifizierung<br />

in drei Gruppen einteilen, 1. In die Klasslzlsten,<br />

die niemals vom traditionellen Stil des<br />

Schreibens abgewichen sind und die alten<br />

Gedichte Japans und Chinas als das Material<br />

ansehen, mit dem sie arbeiten, 2. in die Neoklassizlsten,<br />

die, obgleich sie ihren Stil auf<br />

den traditionellen Stil zurückführen, dennoch<br />

versuchen, einen Sinn für Modernität in ihren<br />

Werken zu verkörpern und 3. In eine Gruppe,<br />

die sich selbst Kindel Shibun (Moderne Prosa<br />

und Poesie) nennt, Kalligraphen, die nicht nur<br />

danach trachten, einen modernen Stil des<br />

Schreibens zu entwickeln, sondern ihre Texte<br />

auch aus Gedichten auswählen, die seit der<br />

Meiji-Zeit entstanden sind.<br />

KIndai Shibun entwickelte sich in der Haupt<br />

sache nach dem Ende des zweiten Welt<br />

krieges, zum großen Teil als eine Reaktion<br />

gegen die Klassizisten. Da die Werke der<br />

Klassizisten, mit Ausnahme weniger Beispiele,<br />

für den heutigen Menschen nicht zu entziffern<br />

sind, versuchten die Kindel Shibun-Kalligraphen<br />

Sho der allgemeinen Öffentlichkeit nä<br />

herzubringen, Indem sie so schrieben, daß<br />

man den Text wenigstens lesen konnte. Aber<br />

es ist eine offene Frage, ob dieses ursprüng<br />

liche Ziel erreicht werden konnte. Im Gegen<br />

satz zu den Klassizisten, die sich in langen<br />

Jahren des Trainings hohe Fertigkeiten an<br />

eigneten, deren sie sich jetzt rühmen, kann<br />

die Kindai Shibun-Gruppe wegen ihrer kur<br />

zen Geschichte keinerlei derartige Erfahrung<br />

vorweisen.<br />

Wenn daher die Angehörigen der ersten Grup<br />

pe einem Erwachsenen vergleichbar sind, so<br />

tendieren die anderen dazu, unreif wie Kinder<br />

zu sein. Vielleicht darf man sagen, daß sie<br />

verschiedene neue Techniken ausprobieren,<br />

wie etwa eine Entstellung von Buchstaben<br />

oder ein Verschmieren des Textes, um auf


142<br />

diese Weise ihre Unreife zu überdecken. Die<br />

Folge ist, daß sie sich von ihren ursprüng<br />

lichen Zielen der Lesbarkeit wieder entfernen<br />

und in dieser Hinsicht nicht mehr von den<br />

Klassizisten unterscheiden. Die Kindai Shibun-<br />

Kalligraphen sollten darüber eine ernste Ge<br />

wissensforschung halten.<br />

Zum Schluß muß ich eine Gruppe von Künst<br />

lern erwähnen, die eine neue Form abstrak<br />

ter Kunst praktizieren, die Bokusho genannt<br />

wird. Da sie aber keine Buchstaben als Me<br />

dium verwenden, sollte man ihre Kunst auch<br />

nicht im strengen Sinne als Sho bezeichnen.<br />

Ihre Werke aber erfreuen sich im Ausland<br />

offensichtlich einer großen Popularität. So<br />

möchte ich versuchen, ein paar Worte über<br />

diese neue Richtung, die mit Mohitsu und<br />

chinesischer Tusche arbeitet, zu sagen.<br />

Zunächst sei darauf hingewiesen, daß Sho-<br />

Werke, die Buchstaben als Medium des Aus<br />

drucks verwenden, für die meisten Ausländer<br />

nicht verständlich sind. Es ist deshalb ebenso<br />

einleuchtend, daß die abstrakten Werke der<br />

Bokusho-Künstler bei den Ausländern sehr<br />

beliebt sind, um so mehr, als diese Werke<br />

nach dem Kriege unter dem Einfluß der ab<br />

strakten europäischen Malerei entstanden<br />

sind. Ein anderer naheliegender Grund für<br />

ihre Popularität im Ausland ist die Neugier<br />

der Ausländer, was das Material, die Werk<br />

zeuge und die Methoden des Ausdrucks be<br />

trifft, die für Japan typisch sind. Das heißt,<br />

Bokusho-Künstler verwenden Gasenshi (ein<br />

besonderes Zeichenpapier), Bokuju (chinesi<br />

sche Tusche) und den Mohitsu, der sich vom<br />

westlichen Pinsel grundlegend unterscheidet.<br />

Darüber hinaus arbeiten sie oft mit freiem<br />

Raum, verdünnen oder verschmieren die Tu<br />

sche als Mittel des Ausdrucks und wollen so<br />

den Ausländern helfen, zu einer besseren<br />

Wertschätzung der Bokusho-Werke zu kom<br />

men. Ich möchte die folgenden Worte von<br />

Sofu Okabe zitieren, der selbst ein berühm<br />

ter Bokusho-Künstler ist:<br />

„Man sollte Bokusho-Werke auf irdendeine<br />

Weise betrachten, die einem gerade zusagt.<br />

Man sollte auch keine Norm einer Beurteilung<br />

suchen, die nicht aus dem eigenen Inneren<br />

käme. Die Norm oder der Maßstab existieren<br />

im eigenen Innern. Man sollte zuerst von der<br />

Tendenz frei werden, nachsehen zu wollen,<br />

ob das, was auf dem Papier steht, Buchstaben<br />

sind oder was das Werk bedeuten könnte.<br />

Das heißt, man sollte den konventionellen Be<br />

griff der Fertigkeit außer acht lassen. Wer zu<br />

sich selbst zurückkehrt, zum spontanen Selbst<br />

und ein Bokusho-Werk betrachtet, der wird<br />

immer eine Stimme hören, die ihn aus dem<br />

Werk anspricht."<br />

as soyiale erhalten des japanissljen ^L^olhes<br />

Weißbuch über den Lebensstandard des Volkes veröffentlicht<br />

Das Amt für Wirtschaftsplanung veröffentlichte<br />

kürzlich das Weißbuch 1972 über den Lebens<br />

standard des japanischen Volkes. <strong>Der</strong> Jahres<br />

bericht, der den Untertitel „Das japanische<br />

Volk und seine Gesellschaft" trägt, analysiert<br />

die verschiedenen Aspekte des Lebens des<br />

Volkes sowie die Merkmale, die die japani<br />

sche Gesellschaft charakterisieren. Zugleich<br />

stellt er Vergleiche mit den Ländern Europas<br />

und mit den Vereinigten Staaten an.<br />

Insbesondere versucht der Bericht durch eine<br />

Analyse des sozialen Verhaltens der Japaner<br />

mögliche Wege für den Aufbau einer Gesell<br />

schaft zu erforschen, die das Leben lebens<br />

werter macht.<br />

Im Hinblick auf alle Bereiche des täglichen<br />

Lebens, wie etwa Gesundheit, intellektuelle<br />

Aktivität, Freizeit, Arbeit und auch lokale Ge<br />

meinschaften, werden die Denkweise und das<br />

Verhalten des Volkes immer mannigfaltiger.<br />

Obgleich im allgemeinen unter der japani<br />

schen Arbeiterschaft ein starker Sinn für Loya<br />

lität der eigenen Firma gegenüber besteht,<br />

zieht es zum Beispiel in letzter Zeit eine wach<br />

sende Anzahl von jungen Leuten vor, unab<br />

hängig zu sein. Sie suchen sich Arbeitsplätze,<br />

die weder Routine noch Reglementierung des<br />

Gehaltsempfängers kennen. Dabei lassen sie<br />

den klaren Wunsch durchblicken, aus dem so<br />

zialen System der Vergangenheit zu entflie<br />

hen, das sich um den Arbeitsplatz konzen<br />

trierte.<br />

Auf diese und andere Zeichen eines Wandels<br />

in der Haltung des japanischen Volkes weist<br />

das Weißbuch hin und betont, daß die Regie<br />

rung solche Richtungsänderungen genau be<br />

obachten und entsprechend geeignete Maß<br />

nahmen in ihrer Politik ergreifen sollte.


Es folgt eine kurze Zusammenfassung des<br />

Weißbuches.<br />

Lebensstandard des Volkes<br />

Das Budget der japanischen Famiiien zeigte<br />

für das Jahr 1971 sowohi nach Einkommen<br />

als auch nach Ausgaben die Tendenz zu einer<br />

Stagnation, eine Folge der nach der Aufwer<br />

tung des Yen eingetretenen Rezession. Das<br />

Reaieinkommen der Haushaite von Gehaitsempfängern<br />

(im Durchschnitt 124 562 Yen pro<br />

Haushait und Monat) verzeichnete einen An<br />

stieg von nur 10,3 Prozent, Im Vergleich zu<br />

15,6 Prozent Im Haushaltsjahr 1970 (112 949<br />

Yen).<br />

Das Wachstum der Ausgaben derselben Haus<br />

haite ging ebenfalls zurück und zwar von<br />

einem Anstieg um 13,7 Prozent im Jahre 1970<br />

auf 10,5 Prozent im Jahre 1971. <strong>Der</strong> Druck,<br />

den die Aufwertung des Yen auf das Budget<br />

der Familien ausübte, brachte auch einen<br />

Rückgang in der Rate der Spareinlagen und<br />

in den Wohnungsbauten mit sich.<br />

<strong>Der</strong> Gesaritindex der Verbraucherpreise stieg<br />

im Haushaltsjahr 1970, das im März 1971 zu<br />

Ende ging, um 5,7 Prozent. <strong>Der</strong> steile Anstieg<br />

der Preise flachte sich damit etwas ab. Die<br />

Ursache lag hauptsächlich in der Rezession<br />

und in relativ stabilen Preisen für saisonbe<br />

dingte Güter, beispielsweise für leichtverderbiiche<br />

Nahrungsmittel.<br />

Andererseits hatte die Aufwertung des Yen,<br />

von der man angenommen hatte, sie würde<br />

sich als Bremse für die Preisspirale erweisen,<br />

nicht den Effekt, den man sich erhofft hatte.<br />

<strong>Der</strong> Grund dafür lag darin, daß ein Absinken<br />

der Preise von importiertem Rohmaterial in<br />

den Stadien von Verteilung und Herstellung<br />

wieder aufging. Deshalb sieht sich die Re<br />

gierung insofern einer wichtigen Aufgabe ge<br />

genüber, als sie die Faktoren ausschalten<br />

muß, die sich Preisreduzierungen in den Weg<br />

stellen.<br />

Nach einer öffentlichen Meinungsumfrage über<br />

den Lebensstandard des Volkes, die vom Amt<br />

des Ministerpräsidenten im Januar 1972 durch<br />

geführt worden ist, stieg der Anteil derer, die<br />

von sich behaupten, es gehe ihnen im Ver<br />

gleich zur Vorjahresumfrage (1971) schiechter,<br />

in allen Einkommenskiassen. Fragt man nach<br />

den Ursachen, so flacht sich der Zuwachs<br />

des Realeinkommens stärker ab als der Zu<br />

wachs der Verbraucherpreise.<br />

Verbraucherausgaben in Haushalten von Gehaltsempfängern<br />

(im Monatsdurchschnitt, Einheit: Yen, Prozent) 1969 1970 1971<br />

Höhe Gesamte Verbraucherausgaben 72 603 82 582 91 285<br />

Nahrungsmittel 23 784 26 606 28 708<br />

Wohnung 8 272 9 273 10 494<br />

Elektrizität, Brennstoffe 2 686 3 030 3 333<br />

Kleidung 7 922 8 812 9 766<br />

Sonstiges 29 939 34 862 38 985<br />

Zuwachsrate Gesamte Verbraucherausgaben 10,9 (5,4) 13,7 (5,7) 10,5 (4,2)<br />

Nahrungsmittel 8,3 (2,1) 11,9 (2,6) 7,9 (1,8)<br />

Wohnung 17,4 (12,8) 12,1 (5,4) 13,2 (8,0)<br />

Elektrizität, Brennstoffe 6,2 (5,7) 12,8 (10,8) 10,0 (6,1)<br />

Kleidung 10,1 (5,0) 11,2 (2,3) 10,8 (1,7)<br />

Sonstiges 12,0 (6,1) 16,4 (9,3) 11,8 (5,6)<br />

N.B. 1. Quelle: Untersuchungen des Amtes des Ministerpräsidenten<br />

2. Ziffern in Klammern geben den Prozentsatz des realen Zuwachses an<br />

Faktoren, die die Lebensumwelt des Japani<br />

schen Volkes beeinflussen.<br />

Was zunächst die Straftaten betrifft, die im<br />

Jahre 1971 registriert wurden, so zeigt sich,<br />

unter Ausschluß von nicht beabsichtigter Kör<br />

perverletzung mit oder ohne Todesfoige, im<br />

Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 2,8<br />

Prozent. Die Häufigkeit von Verbrechen liegt<br />

in Japan beträchtlich niedriger als in den Ver<br />

einigten Staaten oder Europa. So werden bei<br />

spielsweise auf 100 000 Personen im Jahr<br />

nicht einmal drei Raubüberfäiie gezählt. Die<br />

Vergleichszahlen für die Vereinigten Staaten<br />

liegen bei 1972, für die Bundesrepublik bei<br />

22 und für Großbritannien bei 13. Man darf


deshalb behaupten, daß die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse in Japan relativ sicher sind, zu<br />

mindest was eine Bedrohung durch Kriminali<br />

tät betrifft.<br />

Untersucht man die Todesfälle, die als Folge<br />

von Katastrophen oder von Unfällen jeglicher<br />

Art auftraten, so ergibt sich seit 1955 ein all<br />

mählicher Anstieg, der 1970 bis auf 43 802 ge<br />

klettert war. Das sind 6,1 Prozent aller Todes<br />

fälle des gleichen Jahres. Nach Ursachen auf<br />

gegliedert stehen Verkehrsunfälle mit 55 Pro<br />

zent an erster Stelle. Es folgen Stürze (11,2<br />

Prozent), Tod durch Ertrinken (9,9 Prozent),<br />

Arbeitsunfälle (9 Prozent) und Feuer (4,5 Pro<br />

zent).<br />

Drittens erhöhte sich die Zahl der Beschwer<br />

den und Bittschriften, die sich mit dem Thema<br />

Umweltverschmutzung befaßten, von 21 000<br />

im Jahre 1966 auf 63 000 im Jahre 1970 um<br />

exakt das Dreifache, ein Zeichen einerseits<br />

für die starke Verbreitung der Umweltver<br />

schmutzung, andererseits dafür, daß die Be<br />

völkerung selbst immer umweltbewußter wird.<br />

In jüngster Zelt lassen sich im Zusammen<br />

hang mit den Problemen der Umweltver<br />

schmutzung verschiedene bemerkenswerte<br />

Tendenzen feststellen. Zunächst einmal gehen<br />

die Maßnahmen zur Verhütung der Ver<br />

schmutzung über eine bloße Verhütung einer<br />

Schädigung der menschlichen Gesundheit hin<br />

aus. Sie orientieren sich mehr und mehr auch<br />

an einem Schutz der Natur. Zweitens befaßt<br />

sich die Messung des Grades der Verschmut<br />

zung nicht mehr allein mit chemischen Fakto<br />

ren. Vielmehr werden die Bedingungen von<br />

Fauna und Flora ebenso berücksichtigt wie<br />

die menschliche Umwelt.<br />

In der Beurteilung tritt also der Grad der Zer<br />

störung des Gleichgewichts der gesamten Le<br />

bensumwelt, insofern alle Lebewesen unmit<br />

telbar davon betroffen werden, stärker als<br />

bisher in den Vordergrund. Man darf auch be<br />

haupten, daß sich die japanische Bevölkerung<br />

der Notwendigkeit einer internationalen Zu<br />

sammenarbeit bewußt ist, wenn anders die<br />

Probleme der Umweltverschmutzung, deren<br />

verheerende Folgen das Leben auf der gan<br />

zen Welt bedrohen, gelöst werden sollen.<br />

Das japanische Volk und seine Gesellschaft<br />

1. Gesundheit<br />

In Japan ist die durchschnittliche Lebenser<br />

wartung seit Ende des Krieges stark ange<br />

stiegen. Die Statistiken gaben 1971 für Män<br />

ner 70,17 Jahre, für Frauen 75,58 Jahre an.<br />

Damit kann sich Japan etwa auf die gleiche<br />

Stufe stellen wie die skandinavischen Länder.<br />

Die Folge ist, daß Japan heute zur Gruppe<br />

der Völker gehört, deren Bevölkerung die<br />

längste Lebenserwartung vor sich hat. Die<br />

drei hauptsächlichen Todesursachen sind<br />

Krelslauferkrankungen, Krebs und Herzerkran<br />

kungen. 1970 fielen auf diese drei Ursachen<br />

55 Prozent aller Todesfälle.<br />

Die Japaner neigen dazu, sich sehr für ihre<br />

Gesundheit zu interessieren. Dabei denken<br />

sie jedoch mehr daran, das Einkommen ihrer<br />

Familie durch Krankheit nicht zu belasten oder<br />

ihren Verwandten Sorgen zu ersparen. Um<br />

sich gesund zu halten, messen sie dem Schlaf<br />

und der Ernährung ihr Hauptaugenmerk zu.<br />

Auf der anderen Seite ist die Zahl derer, die<br />

sich im Sport positiv für eine Erhaltung ihrer<br />

Gesundheit einsetzen, immer noch begrenzt.<br />

In den vergangenen zehn Jahren haben sich<br />

auch die Verzehrgewohnheiten des japani<br />

schen Volkes stark geändert. Durchschnittsge<br />

wicht und Größe der jüngeren Generation ha-<br />

„Oharagoko" — eine Szene aus einem Noh-Stück<br />

ben zugenommen, der Körperbau ist kräftiger<br />

geworden. Auch die Kapazität der ärztlichen<br />

Versorgung liegt in Japan nicht unter dem<br />

Niveau der westlichen Länder, wenn man die<br />

Zahl der Krankenhäuser, Betten und Ärzte auf<br />

100000 Personen der Bevölkerung veran<br />

schlagt. In Entsprechung dazu wachsen die<br />

Summen, die das japanische Volk für ärzt<br />

liche Betreuung ausgibt. Im Haushaltsjahr<br />

1970 waren es 2<strong>53</strong>5 Milliarden Yen, 4,3 Pro<br />

zent des Nationaleinkommens.<br />

2. Geistige Aktivität<br />

Die Bevölkerungskreise, die sich mit geistiger<br />

Aktivität befassen, das heißt, Menschen, die<br />

Informationen, die sie früher von anderen


47,6<br />

145<br />

Stand der Verbreitung von Massenmedien in Japan<br />

Jahr Besitz von Fernsehgeräten Besitz von abon gekaufte gekaufte<br />

(auf 100 Haushalte) Rundfunkgeräten nierte Bücher Zeit<br />

Zeitungen (pro Kopf schriften<br />

(pro Kopf u. Jahr) (pro Kopf<br />

u. Jahr) u. Jahr)<br />

Schwarzweiß Farbe Radios Transistor-<br />

(herkömm- geräte<br />

lieh)<br />

—<br />

1955 (10,4)


146<br />

etwas mehr als 20 Prozent aller Gehaltsemp<br />

fänger ihren bezahlten Urlaub voll ausschöp<br />

fen.<br />

Fragt man nach Freizeitbeschäftigung, so<br />

steht das Fernsehen an erster Stelle. Es fol<br />

gen der Reihe nach Zeitungslesen, Unterhal<br />

tung mit der Familie, Lektüre von Büchern,<br />

Essen in Restaurants und Einkaufen. Die Frei<br />

zeit des japanischen Volkes ist immer noch<br />

sehr begrenzt und trotzdem besteht das Frei<br />

zeitvergnügen der Japaner zum größten Teil<br />

aus Tätigkeiten im Rahmen des routinemäßi<br />

gen Familienlebens.<br />

Trotzdem ist wenigstens der Wunsch im Volk<br />

lebendig, auf Erholungsreisen zu gehen oder<br />

eine Tätigkeit auszuüben, die die Routine des<br />

Alltags sprengt. Dazu bieten sich der Sport<br />

an oder andere aktive Formen der Erholung.<br />

Daß diese Einstellung mehr und mehr an<br />

Boden gewinnt, zeigen die überfüllten Fe<br />

rienorte und leider auch die Rate der Ver<br />

kehrsunfälle mit Todesfolgen an Feiertagen.<br />

Im August 1971 wurde eine öffentliche Mei<br />

nungsumfrage über Erholung durchgeführt. Als<br />

erste Voraussetzung für eine Freizeitaktivität<br />

wurde „Geld" genannt und zwar doppelt so<br />

häufig wie „Freizeit" selbst. Dazu muß man<br />

bedenken, daß der japanische Arbeitnehmer<br />

nur etwa ein Viertel soviel Urlaub erhält wie<br />

die Franzosen oder nur die Hälfte des Werk<br />

tätigen der Bundesrepublik. Man sollte also<br />

meinen, daß der Japaner für seine Erholung<br />

vor allen Dingen Zeit benötigt. Die Freizeit<br />

sollte also vermehrt werden, so daß das japa<br />

nische Volk, anstatt sich Tätigkeiten zuzuwen<br />

den,, die in kurzer Zeit eine Menge Geld be<br />

anspruchen, billigere Formen der Erholung<br />

ausfindig manchen kann, die mehr Zeit er<br />

fordern.<br />

4. Arbeitsplatz und lokale Gemeinschaften<br />

Vor und nach dem zweiten Weltkrieg war die<br />

japanische Gesellschaft von dem Gedanken<br />

durchdrungen, daß zwischen der Firma, dem<br />

Unternehmen usw. und dem Angestellten be<br />

ziehungsweise Arbeitnehmer eine Interessen<br />

gemeinschaft bestehe. Es war für den Ar<br />

beitnehmer eine Selbstverständlichkeit, loyal<br />

zu seiner Firma zu stehen. Auch die Unter<br />

nehmen wurden klar eingestuft in „Groß<br />

unternehmen" und „Andere". Wer in einem<br />

Großunternehmen unterkommen konnte, hatte<br />

die Garantie für ein relativ hohes Gehalt, für<br />

einen sicheren Arbeitsplatz und für einen all<br />

mählichen Aufstieg in der Hierarchie des Un<br />

ternehmens. Die Position der Angestellten der<br />

„Anderen" war in allen drei Punkten weniger<br />

günstig. Damit verband sich ein fühlbarer<br />

Unterschied im gesellschaftlichen Prestige.<br />

So bestand die Tendenz, die japanische Ge<br />

sellschaft nach dem öffentlichen Ansehen der<br />

jeweiligen Firma in Schichten einzuteilen, zu<br />

denen die einzelnen Bürger gehörten. Das<br />

Einteilungsprinzip richtete sich nicht nach der<br />

Funktion des einzelnen, wie in den westlichen<br />

Ländern, die nach „Spitzen-Management",<br />

„Weißen Kragen" und „Blauen Kragen" unter<br />

scheiden. Unter diesen Voraussetzungen war<br />

es nur natürlich, daß in der Denkweise der<br />

japanischen Arbeitnehmerschaft ein Empfin<br />

den der Identität mit dem Unternehmen tiefe<br />

Wurzeln schlagen konnte.<br />

Unter den jungen Menschen jedoch läßt sich<br />

eine wachsende Tendenz erkennen, die unab<br />

hängigen Arbeitsplätzen den Vorzug vor Rou<br />

tinearbeit gibt. So liegt etwa der Prozentsatz<br />

der jüngeren Arbeitnehmer aus der Alters<br />

klasse der 20-24jährigen, die ihren Arbeits<br />

platz wechseln, bei 34,7 Prozent. Diese Tat<br />

sachen bezeugen die vor allem in den jünge<br />

ren Altersklassen wachsende Neigung, dem<br />

Gesellschaftssystem der Vergangenheit, das<br />

dem Unternehmen verpflichtet war, zu ent<br />

fliehen.<br />

Man darf auch nicht übersehen, daß die Zahl<br />

der Arbeitnehmer, die einen weiten Weg von<br />

ihrer Wohnung bis zum Arbeitsplatz zurück<br />

legen müssen, stark zunimmt und zu einer<br />

Umkehr im Verhältnis zu denen ihrer Kolle<br />

gen geführt hat, die am Arbeitsplatz oder in<br />

seiner unmittelbaren Nähe wohnen. Die Folge<br />

davon ist eine immer empfindlichere „Aushöh<br />

lung" der örtlichen Gemeinden. Deshalb ist<br />

auch der Gemeinschaftssinn der jungen Men<br />

schen, die im gleichen Ort wohnen, stark<br />

unterentwickelt. Wer jedoch die Probleme<br />

lösen will, die in einer Gemeinde auftreten,<br />

bedarf des Gemeinschaftssinns und der Zu<br />

sammenarbeit der Menschen, die in dieser<br />

Gemeinde wohnen. Es wird also notwendig<br />

sein, daß sich die Einwohner dieser Tatsache<br />

bewußt werden und einen Geist der Zusam<br />

mengehörigkeit und Zusammenarbeit zu ent<br />

wickeln versuchen. Zugleich ist eine wichtige<br />

Forderung, daß die Qualität des Lebens in<br />

den lokalen Gemeinden durch öffentliche An<br />

lagen und verbesserte Dienstleistungen ange<br />

hoben wird. Es wäre deshalb wünschenswert,<br />

den Organisationen der regionalen Selbstver<br />

waltung ein höheres Maß von Autorität und<br />

Verantwortung zu übertragen, weil sie die<br />

Verhältnisse in den Gemeinden, die unter<br />

ihrer Obhut stehen, am besten kennen.


147<br />

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des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

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Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köin Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

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■'tn-


<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

August/September <strong>1973</strong><br />

w--<br />

*<br />

1<br />

i r----<br />

Mitteilungsblatt<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Verelns


150<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

über 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


151<br />

Terminkalender für den Monat September '73<br />

Trotz der Japantournee finden die Proben unter der Leitung<br />

unseres Sängers und Cäciiia-Chorieiters Ludwig Weber wie ge<br />

wohnt statt:<br />

Donnerstag, den 6. September <strong>1973</strong> um 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Donnerstag, den 13. September <strong>1973</strong> um 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Donnerstag, den 20. September <strong>1973</strong> um 19.30 Uhr Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 27. September <strong>1973</strong> um 19.30 Uhr Woikenburg<br />

Demnächst stattfindende Ereignisse<br />

Schon heute machen wir auf unser traditio<br />

nelles Herbstfest in der Wolkenburg aufmerk<br />

sam, das am Freitag, dem 19. Oktober <strong>1973</strong>,<br />

stattfindet.<br />

Ferner weisen wir hin auf unsere beiden Win<br />

terkonzerte mit weihnachtlicher Musik, die am<br />

Freitag, dem 14. Dezember <strong>1973</strong> und am<br />

Samstag, dem 22. Dezember <strong>1973</strong>, stattfinden.<br />

Neue KMGV-Platte<br />

<strong>Der</strong> Mitschnitt vom Konzert des KMGV am 18. November 1972<br />

im Gürzenich, wobei die Sinfonie Nr. Xill, op. 113 von Dimitri<br />

Schostakowitsch uraufgeführt wurde, ist als Schallplatte heraus<br />

gekommen. Sie ist zum Preise von 17,50 DM in der Geschäfts<br />

steile des KMGV erhältlich.<br />

„CACILIA" legt Festschrift auf<br />

Zum 100. Geburtstag der Cäcilia Wolkenburg<br />

im nächsten Jahr wird eine besondere Fest<br />

schrift aufgelegt. Schon jetzt möchten wir alle<br />

Mitglieder zu einer regen Beteiligung beim<br />

Geburtstags-Divertissementchen auffordern.<br />

Reges Interesse<br />

Nicht nur die mitreisenden, sondern auch die<br />

daheimbleibenden Sänger hatten sich zu<br />

einem großen Interessentenkreis zusammen<br />

gefunden, um am 7. August an einem Vorbe<br />

reitungsabend für die Japanreise in der Wol<br />

kenburg teilzunehmen. Herr Jochen Niemann<br />

von der Kölner JAL-Vertretung (Japan Air<br />

lines) hatte sich freundlicherweise bereit<br />

erklärt, durch einen instruktiven Vortrag mit<br />

Farbfilm auf die Japantournee vorzubereiten.


Das Porträt<br />

Nachdem die Reihe der Vorstandsporträts ab<br />

geschlossen ist, möchten wir jetzt den Lesern<br />

des „BB" die „Obmänner" der einzelnen Grup<br />

pen innerhalb des KMGV In Wort und Bild<br />

vorstellen. Den Anfang macht der Obmann<br />

der Cacilia Wolkenburg, Gustav Funcke (73),<br />

der seit 44 Jahren — seit 1929 — Mitglied des<br />

KMGV ist.<br />

Gustav Funcke (73)<br />

Da Ich <strong>Jahrgang</strong> 1900 bin, stamme ich also<br />

noch aus dem vorigen Jahrhundert. (Wort und<br />

Feststellung des Kölner Mathematikers Pro<br />

fessor Kracke.) Ich kann diese Feststellung<br />

auch auf mich beziehen. Füge laut Geburts<br />

urkunde den 1. Juni hinzu. Also ein Zwillings<br />

geborener. <strong>Der</strong> Älteste von Fünfen. Vater hatte<br />

wohl programmiert: Ein Quartett und eine<br />

Sopranistin. Mit Recht darf Ich wohl betonen,<br />

daß Ich „ne echte kölsche Jung ben (siehe<br />

Ahnenpass) un en dr Kofferjass, nöx dr<br />

Schwatzen Mutterjoddes, op de Welt kom".<br />

Man sagt schlechthin, der gehört ja nun doch<br />

bald zum „alten Elsen". Gewiß, das Alter for<br />

dert seinen Tribut und manches Wehwehchen<br />

Ist nicht zu vermelden; aber Gott Dank finde<br />

Ich noch keine ernsthaften Roststellen.<br />

Ein musisches Elternhaus. Vater seit 1891 Mit<br />

glied des KMGV und Mutter mit einer ausge<br />

bildeten schönen Sopranstimme ausgestattet.<br />

<strong>Der</strong> Präsident August von Othegraven, ein<br />

Freund des Hauses Funcke, hielt seine Hand<br />

über mein bereits damals wenig behaartes<br />

Haupt. Ich ward also von der Muse wirklich<br />

geküßt. <strong>Der</strong> KMGV stand gleichsam „Pate".<br />

Und der Zwillingsgeborene? Ernst Ist das Le<br />

ben, heiter die Kunst!<br />

Ich habe mich stets daran gehalten, und mei<br />

nen Beruf, meine Berufungen ernst genom<br />

men. Die Kunst, die Muse, die Freizelt kam<br />

auch zu Ihrem Recht. Beide füllten mich aus.<br />

Schüler des Gymnasiums und Realgymnasi<br />

ums in der Kreuzgasse bis zum „Einjährigen".<br />

Als Quartaner wirkte Ich als Geigenspieler Im<br />

Schulorchester mit, das s. Zt. unter der Lei<br />

tung unseres Musiklehrers Nikolaus Zimmer<br />

mann, Mitglied Im KMGV, stand. Bei fest<br />

lichen Anlässen, besonders zur Geburtstags<br />

feier SM Kaiser Wilhelms II. wurde aufgespielt.<br />

Mit einer „schönen" Sopranstimme ausgestat<br />

tet durfte Ich Insbesondere bei festlich kirch<br />

lichen Feiern In der Schulkirche St. Golumba<br />

„Solo" singen.<br />

Als Kriegsfreiwilliger Anfang 1918 zur Nach<br />

richten-Abteilung 16 In Saarlouis eingezogen.<br />

Im letzten Krieg eine gleiche „Gastrolle" —<br />

zwar nicht freiwillig — 1939/40.<br />

November 1918, nach Kriegsende, zurück ins<br />

Elternhaus und meine Ausbildung im väter<br />

lichen Geschäft begonnen.<br />

Und was wurde aus mir? Darf ich's Im Vers<br />

sagen?<br />

Auf die Nase haut oh Jammer,<br />

Mann ein Ding mit einem Hammer.<br />

Eine Brille riesengroß.<br />

Mensch kann sehen ganz famos.<br />

Übergeschrieben „<strong>Der</strong> Optiker". Es entstan<br />

den bis auf den heutigen Tag — nebenberuf-


aa<br />

KOL<br />

J! ß\<br />

s'<br />

•'■'<br />

k; .d<br />

ICMIl ]f im \<br />

iX'Ä'i;


lieh — noch mehrere Gedichte, Berichte, Verzällcher<br />

— und es versteht sich von selber<br />

„op Kölsch" (Privatdruck).<br />

Interessiert Sie meine berufliche Entwicklung?<br />

Nach meinem Studium an der „Staatlichen<br />

Fachschule für Augenoptik" in Jena 1922-1923<br />

zurück zum elterlichen Betrieb. Nach dem<br />

Tode meines Vaters im Jahre 1931 übernahm<br />

ich das „Älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

Augenoptik" (das bereits von meinem Ur<br />

großvater gegründet wurde). Im letzten Kriege<br />

wurden Eiternhaus und Geschäft restlos zer<br />

stört. Ja, geschenkt wurde mir seit eh und je<br />

nichts. Heute weiß ich es in guten Händen.<br />

Schon früh wurde ich in die verantwortlichen<br />

Gremien der Berufsorganisationen berufen.<br />

Über zwanzig Jahre Obermeister der Augenoptiker-lnnung<br />

für den Regierungsbezirk Köln,<br />

Jetzt bin ich ihr „Ehrenobermeister" und im<br />

Besitz des von der Handwerkskammer Köln<br />

überreichten „Goldenen Meisterbriefes". 1938<br />

wurde ich als Fachlehrer für Augenoptik an<br />

die Gewerbliche Berufsschule der Stadt Köln<br />

berufen. Noch heute übe ich dieses Lehramt<br />

aus. Es ist eine Aufgabe. Sie verbindet mich<br />

mit der Jugend, die Willens ist zu lernen.<br />

1967 ehrte man mich mit der Verleihung des<br />

Bundesverdienstkreuzes.<br />

Vater führte mich 1920 dem KMGV zu und ich<br />

war zunächst, wie es damals hieß „Karten-<br />

Mitglied" mit einem Jahresbeitrag von 10,—<br />

Mark. Ehre und Freude zugleich, ich wurde<br />

Mitglied der „Gäciiia" und durfte im Ballett<br />

des ersten Nachkriegsdivertissementchens „Et<br />

Kättche vun Kölle oder Dä Draum vom Jlöck"<br />

(1920) mitwirken. 1929 wurde ich „aktiver Sän<br />

ger" im II. Tenor. Hier weise ich auf meine<br />

Erzählung im <strong>Burgbote</strong>n Nr. 5/1967 hin: „Was<br />

sind schon vierzig Jahre?"<br />

„Ziilchen" wurde meine große Liebe! Und das<br />

ist sie bis heute geblieben. Manche „Rolle" —<br />

groß und klein — im Kaleidoskop der Diver<br />

tissementchen, in den heiteren Spielen der<br />

„Gäciiia", durfte ich in den fünf Jahrzehnten<br />

meiner Zugehörigkeit darsteilen. Vom „Haus<br />

diener im Hause Dupont" (Dombaufest zu<br />

Kölie - 1930 -) bis zur Darstellung des „Jaques<br />

Gffenbach" (1970). Von „Agathe Krünkeler"<br />

(Prinz von Virginien - 1936 -) bis zur „Postumama"<br />

(Dä Kaiser vun Köile -1966-).<br />

1931 zum Schatzmeister der Bühnenspielgemeinschaft<br />

gewählt, übernahm ich nach dem<br />

Tode unseres unvergessenen Präsidenten Fritz<br />

Lennartz 1964 den Vorsitz des Arbeitsaus<br />

schusses und der Gäciiia.<br />

Und nun fragen Sie mich noch nach meinem<br />

Hobby? Ist „Gäciiia" nicht gerade genug? Und<br />

doch.. .: Die Natur, Wandern, die Photographie<br />

und nicht zuletzt ... dichten!<br />

Es b!eibt dabei! Meinem „Ziilchen" ein erfolg<br />

reiches Jubiläumsjahr 1974!<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage Im Monat September <strong>1973</strong><br />

1.9. 50 J Karl Grün, 505 Porz-Wahn, Auf der<br />

Sitz 13, inaktives Mitglied.<br />

9.9. 65 J Direktor Karl Klein, Köln 41,<br />

Gskar-Jäger-Str. 40, inakt. Mitgl.<br />

13.9. 81J Frau Agnes Berkes, Köln 60,<br />

Neußer Straße 517, Witwen-Mitgl.<br />

20.9. 50 J Architekt Georg SIep, 5021 Wid<br />

dersdorf, Im Buschfelde 21, akt.<br />

Mitglied<br />

25. 9. 60 J Stadtdirektor Dr. Josef Baumann,<br />

506 Bensberg, Hermann-Löns-Str.<br />

6, inaktives Mitglied.<br />

26.9. 60 J Gerd Brügelmann, Köln 1. Große<br />

Neugasse 16/30, inaktives Mitglied<br />

Adressenänderung<br />

Heinz Kuttenkeuler, jetzt: 5038 Rodenkirchen,<br />

Dieseistraße 10, inakt. Mitglied.<br />

Rüdiger Kremer, jetzt: 5 Köln 91, Bensheimer<br />

Straße 8, akt. Mitglied<br />

Neuaufnahme<br />

Hans Wilhelm Koll, Inhaber von Pianohaus<br />

H. W. Koll, 5 Köln 60, Riehler Tal 5, Telefon<br />

23 19 01 und 76017 78, inaktives Mitglied ab<br />

31. Juli <strong>1973</strong>.<br />

Geworben durch Herrn Horst Meyer.<br />

Apotheker Heinrich Frings, Inhaber der Vik<br />

toria Apotheke, Am Rudolfspiatz, 5 Köln 41,<br />

Birresborner Straße 4, Telefon 21 34 35 und<br />

43 37 54, inaktives Mitglied ab 31. Juli <strong>1973</strong>.<br />

Geworben durch Herrn Horst Meyer.


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Geworben durch Herrn Horst Meyer.<br />

Horst Linak, Versicherungskaufm., 506 Bens<br />

berg-Frankenforst, Burgplatz 5, inaktives Mit<br />

glied ab 31. Juli <strong>1973</strong>.<br />

Geworben durch Herrn Horst Meyer.<br />

Fn'tz Brandt, Gesundheitstechn. Anlagen, Zen<br />

tralheizungen, 5 Köln 51, Bonner Straße 241,<br />

Telefon: 38 34 39, inaktives Mitglied ab 31. Juli<br />

<strong>1973</strong>.<br />

Geworben durch Herrn Josef Schmifz.<br />

MineraBölvertrieb „Rhenania" G.m.b.H., 5023<br />

Weiden, Aachener Straße 321, Telefon: 0 22 34<br />

7 60 96, inaktives Mitglied ab 14. Juni <strong>1973</strong>.<br />

Aufgenommen durch Herrn Hans Gronendahl,<br />

aktives Mitglied.<br />

Wir begrüßen alle Neuaufnahmen herzlich im<br />

KMGV.<br />

Todesfall<br />

Wolfgang Perthel, inaktives Mitglied, ist am<br />

8. Juli <strong>1973</strong> gestorben.<br />

Den Angehörigen des Verstorbenen sprechen<br />

wir unser tiefempfundenes Beileid aus.<br />

Willi Brück VDI Beratender Ingenieur VBI<br />

Ingenieurbüro für das Bauwesen<br />

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Josef Pöring (75), Ehrenratsmitgiied des<br />

KMGV und berühmt für seine Späße und<br />

Anekdoten, die er für aiie Gelegenheiten pa<br />

rat hat, veröffentiichte Jetzt auf Anraten sei<br />

nes Freundes Wiiheim Ritterbach unter dem<br />

Titel „Erlauschtes, Erlebtes, Erlesenes, Erlo<br />

genes" eine Sammiung seiner besten Witze<br />

und Geschichtchen. Das broschierte Büchiein,<br />

87 Seiten stark, kann über die Druckerei Ritter<br />

bach bezogen werden. Nachstehend veröffentiichen<br />

wir einen kieinen Auszug ais „Kost<br />

probe".<br />

In einem Holzbearbeitungswerk ist eine beson<br />

dere Betriebsfeier: der Meister Christian Müller<br />

hat vierzigjähriges Arbeitsjubiläum. Er ist in<br />

jeder Hinsicht ein besonderes Vorbild: fleißig,<br />

eifrig, tüchtig in seinem Fach, zuvorkommend,<br />

hilfsbereit und treu. So ist er bei jedermann<br />

im Betrieb äußerst beliebt. Diese hervorragen<br />

den Eigenschaften werden auch vom Chef des<br />

Betriebes in einer Ansprache hervorgehoben.<br />

Unser Jubilar ist stolz geworden, doch wird<br />

seine Hochstimmung in ungeahnter Weise ge<br />

dämpft, da sein Chef nach seinen Lobeshym<br />

nen fortfährt: „Allerdings ist mir zu Ohren ge<br />

kommen, lieber Herr Müller, daß Sie sich seit<br />

Jahren fast jeden Abend ein Bündel Brennholz<br />

mit nach Haus genommen haben. Ich habe aus<br />

gerechnet, daß dieses in all den Jahren etwa<br />

drei Waggons Brennholz ausmacht. Was soll<br />

te werden, wenn das in meinem Betrieb jeder<br />

machen wollte... Ich will durchaus keine fi<br />

nanziellen Erstattungsansprüche stellen, ich<br />

muß es jedoch als Exempel statuieren.. .1"<br />

Meister Müller fällt aus allen Wolken. Alle Ju<br />

biläumsträume sind vergangen: drei Waggons<br />

Brennholz sollte er entwendet haben!...<br />

Mürrisch und niedergeschlagen weicht er sei<br />

ner Frau und seinen Angehörigen zu Hause<br />

aus. Als treuer Sohn der Kirche geht er am<br />

kommenden Samstag zur Beichte, um diese,


Vieles wächst. Nicht nur Gras<br />

und Baum, Einkommen oder<br />

Gehalt. Leider auch die Preise<br />

und dazu die unerfreuliche<br />

Aussicht, im Ruhestand nur<br />

noch über die Hälfte des ge<br />

wohnten Einkommens zu ver<br />

fügen. Warum? Weil die ge<br />

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HEIZUNGSBEDARF


159<br />

für ihn belastend schwere Sünde zu bekennen.<br />

<strong>Der</strong> Pfarrer, der Meister Müller als absolut<br />

ehrenhaften Mann kennt, will es fast nicht<br />

glauben: er ist entsetzt: „Drei Waggons Brenn<br />

holz entwendet?" — Dieser untadelige Mann!<br />

Er muß sich bemühen, dem Bußfertigen Er<br />

leichterung zu geben und sagt: „Im übrigen<br />

hatten Sie das doch nicht nötig; sie konnten<br />

sich doch jeden Abend ein Bündel Brennholz<br />

mit nach Hause nehmen!"<br />

*<br />

In überhöhtem, unvorschriftsmäßigem Tempo<br />

fährt eine Dame über die Ringstraße in Köln.<br />

Prompt wird sie von einem Verkehrsschutz<br />

mann angehalten, der ihr in höflicher, aber<br />

bestimmter Art vorwirft: „Wie können Sie so<br />

mit 60 über den Ring brausen?" Empört gibt<br />

sie zur Antwort: „Das ist ja unerhört, das ist<br />

nur der große Hut, der mich so alt macht!"<br />

<strong>Der</strong> Urgroßvater des heute unter uns lebenden<br />

Tünnes war ein strammer, großer Kerl, der so<br />

gar in Berlin bei der Garde diente. Eines Ta<br />

ges hatte er Wachdienst vor dem kaiserlichen<br />

Palais. Es dauert nicht lang, da kommt der<br />

alte Kaiser von seinem Spaziergang durch den<br />

Park zurück. <strong>Der</strong> Tünnes führt einen exakten<br />

Präsentiergriff durch. <strong>Der</strong> Monarch dankt grü<br />

ßend für die Ehrenbezeugung und geht die<br />

Freitreppe zum Schloß hinauf... Bald darauf<br />

erscheint leichten Schrittes der Kronprinz.<br />

Selbstverständlich wäre die gleiche Ehrenbe<br />

zeugung des Präsentierens erforderlich gewe<br />

sen. Aber ganz entgegen der Vorschrift geht<br />

der Tünnes auf die Kaiserliche Hoheit zu und<br />

flüstert ihr ins Ohr: „Dä Ahl eß ald bovve!"...<br />

Entsetzt fragt ihn der Kronprinz ob seiner ent<br />

setzlich unmilitärischen Haltung: „Er ist wohl<br />

besoffen?"... worauf Tünnes die Antwort gibt:<br />

„Och, dat künnt ich nit sage, hä gingk ganz<br />

stramm de Trapp erop!"<br />

*<br />

Ein schwerhöriger Schreiner kommt seit Jah<br />

ren in eine Holzhandlung, um für seinen Be<br />

trieb Holz auszusuchen. Er selbst spricht ganz<br />

leise, während man ihn „anbrüllen" muß. So<br />

ergibt sich bei seinem Kommen stets folgen<br />

des Zwiegespräch; er leise: „Gode Morge!" —<br />

<strong>Der</strong> Schwerhörige, leise: „Ich hätt gään en<br />

paar Bredder!" — <strong>Der</strong> Meister, laut: „Wie stark,<br />

wie lang, wie breit, welche Qualität?" — <strong>Der</strong><br />

Schwerhörige murmelt seine Wünsche, wird<br />

ordnungsgemäß bedient und verabschiedet<br />

sich, immer leise sprechend, während man ihn<br />

geradezu anbrüllen muß. Dies wiederholt sich<br />

immer wieder, Jahre hindurch. Doch eines Ta<br />

ges sagt unser schwerhöriger Freund wieder<br />

um leise: „Ich han meer 'ne Hörapparat be<br />

stallt, wann ich dä en der nächste Woch han,<br />

kann ich Widder alles hüre. Ich freue mich su<br />

op die Konzerte un Hörspiele em Rundfunk un<br />

em Fernsehen. Un en derKöch künnen se sich<br />

dann nix mieh üvver mich verzälle!" — Alle<br />

Mithörer seiner Hoffnungsbeteuerung freuen<br />

sich mit ihm ... Jedoch er kommt noch lange<br />

Wochen und sucht für seinen Betrieb Holz aus<br />

in der gleichen Weise, wie eingangs beschrie<br />

ben, bis der Chef der Holzhandlung ihn laut<br />

fragt, wie es um das Hörgerät denn stehe. —<br />

Da antwortet er ganz begeistert zu aller Er<br />

staunen, daß er dieses Wundergerät schon<br />

seit einigen Wochen besitze und wieder alles<br />

hören könne, sobald er es benutze. Verwun<br />

dert fragt der Chef, warum er das Gerät denn<br />

nicht außer dem Haus und vor allem im Betrieb<br />

trage, worauf der Gute die einzigartige Ant<br />

wort gibt: „Em Betrieb? Loß se doch brölle!"<br />

Ein ander Mal trifft er nach langer Zeit seinen<br />

Freund Schäl und fragt ihn, was er mache,<br />

wovon er lebe. „Och", antwortet der, „ich ben<br />

Stroßehändler gewoode". Erstaunt fragt der<br />

Tünnes weiter: „Stroßehändler, wat koß dann<br />

bei Deer en Stroß, sage meer mittlere Breite?"<br />

„Un wat mäß Do?", so fragt sein Freund Schäl.<br />

„Och, ich handele met Breefduve!" „Ja, kütt<br />

dann do jet bei eröm?" „Ohjo", sagt d'r Tün<br />

nes, „die verkaufe ich des Morgens und die<br />

sin am Ovend Widder do!"<br />

*<br />

Feldwebel: „Einjähriger Müller, wat für 'ne<br />

Konfession ham Sie?" „Ich bin Dissident, Herr<br />

Feldwebel!" „Wat iß denn det?" „Jemand,<br />

der an nichts glaubt!" „Wat denn, an nix zu<br />

globen; Unsinn, heute Abend melden Sie sich<br />

auf Schreibstube mit en varnünftigen Globen!"<br />

*<br />

Nach dem Weltkrieg 1914/1918 wurde der<br />

Brückenkopf Köln von den Engländern besetzt.<br />

Ein englischer General besichtigt den Dom und<br />

die reiche Schatzkammer. Gebannt von den<br />

vielen Kunstschätzen und Kleinodien, zeigte<br />

er sich besonders erstaunt, da ihm eine Maus<br />

aus purem Silber gezeigt wurde. Er bewun<br />

derte das kostbare Kleinod und fragte, welche<br />

Bewandtnis es mit dieser Maus aus Silber ha<br />

be. Die Erklärung, die der sachkundige Muse<br />

umsführer gab, war sehr aufschlußreich: Vor


160<br />

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Weit über 1000 Jatiren tiabe es in Köln eine<br />

katastrophale Mäusepiage gegeben. Die Köl<br />

ner waren in allergrößten Nöten. Kein Mittel<br />

wollte helfen. Alle Versuche, die Plage zu däm<br />

men, waren vergebens. Es drohte eine gewal<br />

tige Hungersnot. Schließlich versuchten sie<br />

auf Rat eines hohen geistlichen Würdenträ<br />

gers, der Mutter Gottes im Dom eine silberne<br />

Maus zu weihen und zu verehren. Von allen<br />

Seiten der Kölner Bürgerschaft gingen hohe<br />

Spenden ein und bald konnte, von hervorra<br />

gender Künstlerhand gebildet, das besonders<br />

schöne Kunstwerk an dem Bild der Gottes<br />

mutter abgestellt werden. Und siehe da, die<br />

ungezählten Mäuse verschwanden. Die Bevöl<br />

kerung Kölns war die gräßliche Mäuseplage<br />

los. Lange Zeit hielt die Dankbarkeit der Köl<br />

ner an und die Verehrung für die Hohe Frau<br />

kannte keine Grenzen.<br />

Ergriffen folgte der englische Besatzungsge<br />

neral den Worten des Führers durch die<br />

Schatzkammer. Dann sagte er trocken; „Very<br />

weil, aber die Kölschen glauben doch nicht an<br />

solche Unsinn?" Nä", sagte unser Origi<br />

nal, „dat stemp, söns hätte meer aid lang för<br />

'ne seiverne Engländer gesammelt!"<br />

Besser als jedes „Eigenlob" legen die Kritiken Zeugnis ab vom<br />

erfolgreichen Gastspiel des KMGV in Halle:<br />

„Haller Kreisblatt" vom 6. August <strong>1973</strong><br />

Kölner Männer-Gesang-Verein bewies, daß<br />

neuere Musik auch schön sein kann<br />

MGV „Ravensberg" Halle lud zum Chor-Konzert In die Aula des KGH ein<br />

Halle. Eine reiche Tradition hat er, der Kölner Männer-Gesangverein; viele Auszeichnungen<br />

konnte er erringen, Große der Musikgeschichte wie Brahms oder Liszt rühmten seine Darbie<br />

tungen. Und auch heute gehören die Kölner Sänger zu den besten Chorvereinigungen Ihrer<br />

Art. Auf Einladung des Männergesangvereins „Ravensberg" kamen sie nach Halle, um Sanges<br />

brüder und Freunde mit ihrer Kunst zu ertreuen und vielleicht auch zum Nacheifern anzuspor<br />

nen, denn das Chorkonzert der Kölner war vorbildlich in Programmgestaltung und Technik<br />

des Vortrags.<br />

Die Sänger verfügen über eine tadellose Be<br />

herrschung des musikalischen Materials in sau<br />

berer Intonation, dynamischer Wandlungsfähig<br />

keit und präziser Rhythmik. Auf dieser Grund<br />

lage führt sie ihr Dirigent, Prof. Hermannjosef<br />

Rübben, nach gründlicher Vorbereitung in sei<br />

ner temperamentvollen Leitung zu einem ho<br />

hen Leistungsniveau, das, verbunden mit der<br />

Hingabe, mit der die Sänger bei der Sache<br />

sind, ihre Wirkung auf das Publikum nicht ver<br />

fehlt.<br />

Herzlich begrüßt durch den Vorsitzenden des<br />

MGV „Ravensberg" Halle begann der Chor<br />

das Konzert mit geistlicher Musik aus alter<br />

und neuer Zeit. Die rhythmisch geprägte<br />

Struktur von Purceiis „Sound the trumpet"<br />

erklang strahlend heil und präzis; um so deut<br />

licher wurde der feierliche Charakter des be<br />

rühmten „Popuie meus" von T. L. da Vittoria.<br />

Leider zerstörte ein allzu rasch folgender Ak<br />

kord des Klaviers den Ausklang (auch im wei<br />

teren Verlauf des Konzertes ärgerte diese —<br />

zeitsparende? — Methode des „Tonangebens"<br />

sehr). Es folgten temperamentvoll gesungene<br />

Spirituals und ein wenig überzeugendes Werk<br />

von Willi Giesen.<br />

Schuberts Chormusik kommt dem Charak<br />

ter des Männerchorsingens entgegen; zwei<br />

Nachtgesänge erfreuten vor allem durch deut<br />

liche Deklamation und dynamisch reiche Ab<br />

stufung.<br />

Daß auch die große Literatur der Madrigale<br />

den Männerchören nicht verschlossen bleiben<br />

muß, bewiesen die Kölner mit Hans Leo Häß<br />

lers „Tanzen und springen" und D. Fridericis<br />

„Wir lieben sehr im Herzen". Vier berühmte<br />

Cpernchöre von Mozart, Weber und Verdi —<br />

besonders hervorgehoben seien der virtuos<br />

gesungene Jägerchor aus dem „Freischütz"<br />

und der Festchor aus dem 1. Akt von Verdis<br />

auf Deutschlands Bühnen leider selten ge<br />

spielter Cper „Ernani".


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Nach der Pause hörte man ein interessantes<br />

und mitreißendes Werk von Siegfried Stroh<br />

bach, einem zeitgenössischen Komponisten:<br />

drei Trinklieder für Bariton-Soio und Männer<br />

chor. <strong>Der</strong> Solist Horst Massau, der - wie die<br />

anderen Solisten auch — aus den Reihen des<br />

Chores hervortrat, überzeugte nicht nur durch<br />

seine schöne Stimme, sondern vor allem auch<br />

durch die temperamentvolle Deklamation der<br />

Texte; diese Leistung — und auch das Werk —<br />

hatten den starken Beifall verdient!<br />

Mit bekannten deutschen Volksliedern, glück<br />

licherweise erfreulich unsentimentai gesun<br />

gen, wurde das Programm fortgesetzt. Nur<br />

— warum beschränkte man sich in derLiedauswahi<br />

fast ausschließlich auf das 19. Jahrhun<br />

dert? Auch aus älteren Zeiten ist wertvolles<br />

Voiksliedgut überliefert, und gerade die gro<br />

ßen Chöre sollten sich einmal der Literatur<br />

beispielsweise des 15. und 16. Jahrhunderts<br />

annehmen.<br />

Zum Abschluß des Konzerts erklang Foikloristisches:<br />

mit dem innigen Lied „Wenn du mich<br />

lieb hast" des bedeutenden tschechischen<br />

Komponisten Leos Janacek bewies der Chor<br />

einmal mehr, daß neuere Musik auch schön<br />

sein kann. Drei schwungvolle Chorsätze riefen<br />

steigenden Beifall hervor, der in einen stür<br />

mischen Schiußappiaus mündete. Die Gäste<br />

bedankten sich mit fünf Zugaben, der MGV<br />

„Ravensberg" mit Blumen für Solisten, den<br />

Dirigenten und den Pianisten Emil Gerhardt,<br />

der auch als Solist hervorgetreten war.<br />

Haller Zeitung vom 6. August <strong>1973</strong><br />

Begeisterung für die Musik übertrug sich<br />

aufs Publikum<br />

Ein temperamentvoller Dirigent führte den Kölner Männer-Gesang-Verein im Haller Kreisgym<br />

nasium zu Spitzenleistungen<br />

Begeistert aufgenommen wurde ein Konzert<br />

des Kölner Männergesangvereins am Sonn<br />

abend in der Aula des Kreisgymnasiums. Wohl<br />

unter großen finanziellen Opfern hatte der an<br />

sässige Männergesangverein „Ravensberg"<br />

den KöinerVerein eingeladen, den „Repräsen<br />

tanten" des Deutschen Sängerbundes, wie der<br />

Vorsitzende des Hailer MGV Hase ihn in sei<br />

nen Begrüßungsworten nannte.<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männergesangverein ist unter<br />

den im Deutschen Sängerbund verbundenen<br />

Vereinen sicher ein Ausnahmefall und andern<br />

orts — schon gar nicht in kleinen Städten —<br />

nachzuahmen: Die Sänger sind zwar Laien,<br />

werden aber erst nach einer gründlichen, pro<br />

fessionellen Vorbereitung in der Chorschuie,<br />

die ihnen gesangstechnische und aiigemeinmusikaiische<br />

Kenntnisse vermittelt, in den Kon<br />

zertchor aufgenommen. Dank derTradition des<br />

Vereins, der geseiischaftiichen Stellung in der<br />

Stadt und sicher vor allem der Erfolge und des<br />

hohen Niveaus wegen kennt der Verein keine<br />

Nachwuchssorgen. 260 Aktive sollen es zur<br />

Zeit sein. Etwa 150 von ihnen kamen nach<br />

Halle.<br />

Bei so günstigen Voraussetzungen hängt es<br />

allein vom Leiter ab, was daraus wird. Prof.<br />

HermannJosef Rübben, ein temperamentvoller<br />

Dirigent und überaus geschickter Chorerzieher,<br />

nutzt die Chance und führt den Chor zu<br />

Spitzenleistungen, die in der Beherrschung<br />

der musikalischen Materie und der gesangs<br />

technischen Voraussetzungen als perfekt gel<br />

ten können. Hinzu kommt vorbildliche Diszi<br />

plin und Aufmerksamkeit sowie Begeisterung<br />

der Laiensänger für ihre Musik, die sich aufs<br />

Publikum überträgt.<br />

Die Vortragsfoige — klar gegliedert — be<br />

gann mit geistlicher Chormusik. Überzeugend<br />

war die Interpretation von Purceli's „Sound<br />

the trumpet" (17, Jh.), dessen barocke Figuren<br />

gestochen präzis gesungen waren, und des<br />

berühmten „Popuie meus" (aus der Karfreitagsiiturgie)<br />

von T. L. da Vittoria (16. Jh.) in<br />

wohldifferenzierter Kiangpracht. Auf drei tem<br />

peramentvolle Spirituals folgte eine leider sehr<br />

oberflächlich auf Wirkung bedachte Kantate<br />

von Willi Giesen „Er wird herrschen", die aber<br />

den Sängern dankbare Aufgaben bietet.<br />

Nach zwei Chorstücken von Schubert, die<br />

die romantische Chormusik vertraten, hörte<br />

man zwei Madrigale aus dem 16./17. Jahrhun<br />

dert, lebhaft und frisch vorgetragen. Erstaun<br />

lich gut gelang die Übertragung der von Has-


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ler, bzw. Frlderici für gemischten Chor ge<br />

schriebenen Stücke auf den Männerchor.<br />

Deutsche und Italienische Opernchöre — so<br />

die nächste Abteilung — wurden in ihren be<br />

rühmtesten Beispielen geboten: von 0. M. von<br />

Weber die Jägerchöre aus Freischütz und<br />

Euryanthe, von Verdi ein Chor aus „Ernani".<br />

Die Schwierigkeiten des schnellen Tempos und<br />

der dauernd hohen Lage (besonders bei Verdi)<br />

wurden virtuos gemeistert. Exakter Begleiter<br />

am Klavier Emil Gerhardt.<br />

Im zweiten Teil brachten zunächst frische<br />

Trinklieder in gemäßigt modernem Stil von S.<br />

Strohbach den Übergang zur heiteren Muse.<br />

<strong>Der</strong> Komponist zeigt, wie neue, publikumsnahe<br />

Chormusik sein könnte. Horst Massau sang<br />

den Solopart mit musikalischer Phantasie und<br />

schöner, wandlungsfähiger Stimme; ein reines<br />

Vergnügen.<br />

Deutsche Volkslieder des 19. Jahrhunderts<br />

sind die Traditlonsllteratur der Gesangvereine.<br />

Wenn sie, wie hier, ohne falsche Sentimenta<br />

lität vorgetragen werden, was nicht den Ver<br />

zicht auf den Ausdruck bedeutet, so haben sie<br />

ihre Existenzberechtigung.<br />

Abschließend zeigten die Kölner noch, daß<br />

auch Folklore anspruchsvoll sein kann. Wenn<br />

man von dem japanischen Lied absieht, dessen<br />

Musik traditionell deutsch war, so fielen auf:<br />

Janäceks Lied „Wenn du mich lieb hast" und<br />

„Gunllla", ein einfallsreicher Satz des Dirigen<br />

ten Rübben über eine finnschwedische Me<br />

lodie.<br />

Gerade well die Darbietungen des Chores<br />

so eindrucksvoll waren, so auf künstlerisches<br />

Niveau bedacht, seien noch einige kritische<br />

Bemerkungen erlaubt. Müssen die Übergänge<br />

von Nummer zu Nummer auf dem Klavier so<br />

gewaltsam In Leo-Kowalsky-Manier gemacht<br />

werden? Tempo ist gut, aber nicht so. Und<br />

muß jedes Stück auf Schlußwirkung getrimmt<br />

werden (Mozart, Hasler)?<br />

Dem Haller Gesangverein sei Dank. Das<br />

Publikum dankte den Kölnern mit langanhal<br />

tendem Beifall. Die Kölner revanchierten sich<br />

mit fünf Zugaben.<br />

Die Schwarzwaldreise<br />

„Rufen Sie uns - wir kommen, wenn Sie<br />

<strong>1973</strong> Geburtstag feiern"<br />

hatte unser „Kammerchorpräsident" Paule<br />

Peters im Oktober 1971 ausgerufen, als ein<br />

kleiner Chor des KMGV seine erste Reise in<br />

den Kurort Friedenweiler im Südschwarzwald<br />

machte. Um dieses Versprechen wahr zu ma<br />

chen und um einer Einladung des Bürgermei<br />

sters von Friedenweiler zur 850-Jahr-Feier<br />

des Ortes Folge zu leisten, waren am 9. Juni<br />

dieses Jahres etwa 50 Sänger, z. T. mit Ihren<br />

Ehefrauen, morgens um 6 Uhr 46 mit einem<br />

Sonderwagen der Bundesbahn in den Schwarz<br />

wald abgereist. Auf der 7-stündigen Fahrt wur<br />

de natürlich mancher Blick „aus dem Fenster",<br />

aber auch „Ins Glas" geworfen, so daß bei<br />

Scherzen, Lachen, Erzählen und Kartenspiel<br />

die Zelt wie im Fluge verging. In Friedenwei<br />

ler wurde zunächst einmal für das leibliche<br />

Wohl der Kölner Gäste gesorgt. Hansi Knoll,<br />

Schwiegersohn unseres Sangesbruders Hack<br />

stein und Chef des Hauses „Steppacher", hatte<br />

bestens vorgesorgt.<br />

Ein gutes Konzert In einem Festzelt zu singen,<br />

ist keine leichte Aufgabe und für einen Diri<br />

genten ein besonders hartes Stück Arbeit. So<br />

hatte Prof. Rübben, der dankenswerterweise<br />

wieder die musikalische Leitung übernommen<br />

hatte, zur Stellprobe Ins Festzelt gerufen und<br />

diese erst beendet, bis er mit allem zufrieden<br />

war.<br />

Zu Beginn des Konzertes tauschten Bürger<br />

meister Fuggentaler und Paule Peters Be<br />

grüßungsworte aus und wünschten dem Kon<br />

zert und allen weiteren Veranstaltungen ein<br />

gutes Gelingen.<br />

Bevor die „Badische Zeitung", die unter der<br />

Schlagzeile „Ein Ohrenschmaus für Sanges<br />

freunde" über das Konzert berichtete, zu Wort<br />

kommt, ein Wort zu unserem Dirigenten: In<br />

wievlelen Situationen hat er schon bewiesen,<br />

daß er „Herr der Lage" ist, daß er blitzschnell<br />

erkennen, reagieren und faszinieren kann.<br />

„Gott möge mir helfen" waren zwar seine Wor<br />

te, als er das 5 Stufen hohe Dirigentenpodest<br />

im Festzelt betrat, und der Schreiber dieser


Als erster Chorvortrag erklang — mit Kla<br />

vierbegleitung — „<strong>Der</strong> Geißbock" eine Kom<br />

position von Hermannjosef Rübben, die durch<br />

schwungvoiien Vortrag und ausgereifte Tech<br />

nik gefiel, in zwei Madrigalen aus dem 16.<br />

Jahrhundert hatte der Chor Gelegenheit, sein<br />

Können, besonders was dynamische Feinhei<br />

ten anbetraf, unter Beweis zu steilen. Die<br />

Chöre „Tanzen und Springen" von Hans-Leo<br />

Hassler und „Wir lieben sehr im Herzen" von<br />

Daniel Friderici, hinterließen einen tiefen Eindruc!(.<br />

Richard Trunk schrieb das nette Volks<br />

lied „Am Brünneie" und mit viel Schwung und<br />

Elan wurde der Chor „Köln am Rhein" von<br />

Hermannjosef Rübben zum Vortrag gebracht.<br />

Eine Auflockerung erfuhr das Programm durch<br />

den Soiovortrag von Albert Krautz (Tenor),<br />

der „Aufenthalt" von Franz Schubert sang.<br />

Als Beweis, daß auch heute noch Volkslie<br />

der Resonanz finden, brachte der Chor an<br />

schließend „Ännchen von Tharau" und „Un<br />

treue", beide Chöre von Friedrich Siicher, zu<br />

Gehör. Genau so gut gefiel „Wenn alle Brünn-<br />

Dekan Lederer dirigiert. Das sind Töne!!<br />

J<br />

I<br />

A<br />

Zeüen wußte nicht genau, ob er sein körper<br />

liches, geistiges oder musikalisches Gieictigewicht<br />

in Gefahr wähnte. Doch muß man ein<br />

fach erlebt haben, wie Prof. Rübben mit ge<br />

schickten und launigen Einfällen und Bemer<br />

kungen die 1800 Festzeitbesucher zu Konzert<br />

besuchern machte, die aufmerksam zuhörten<br />

und begeistert waren, so daß selbst die „Badi<br />

sche Zeitung" erstaunt war. Eine Meisterieistung<br />

in jeder Hinsicht, sein Instrumentarium<br />

dazu: ein hervorragend eingestellter und ela<br />

stisch mitgehender Chor, Herr Viehöfer erst<br />

klassig als Pianist sowie als „Sinfonieorche<br />

ster" und außerdem großartige Solisten. Doch<br />

nun die „Badische Zeitung":<br />

Den ersten Teil des volkstümlich gehaltenen<br />

Konzertes bestritt der mit 50 Sängern auftre<br />

tende Kammerchor des Kölner Männergesang<br />

vereins 1842, der zunächst als Gvation für den<br />

Gastgeber ein „Hoch auf Friedenweiler"<br />

brachte. Professor Hermannjosef Rübben war<br />

dem Chor nicht nur ein ausgezeichneter Lei<br />

ter, sondern er verstand es auch, mit launigen<br />

Worten durch das Programm zu führen.<br />

. . ■ ' ä '<br />

® ■ ■ '■<br />

Prof. Rübben überreicht Bischof Gnädiger Schallpiatte<br />

und Festbuch des KMGV.


lein fließen" in einem Satz von Kurt Lißmann<br />

und Othegraven's „Ein Jäger aus Kurpfaiz".<br />

Mit der „Arie des Papageno" aus Mozart's<br />

„Zauberflöte" erfreute Toni Wassong, der da<br />

mit sein Debüt als Solist gab.<br />

<strong>Der</strong> frühere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger nimmt<br />

von Paul Peters die Schallplatte des KfVtGV entgegen.<br />

Rechts Erich Schneider.<br />

<strong>Der</strong> Chor setzte das Programm mit Opern<br />

chören fort. Mit Klavierbegleitung wurden<br />

„Jagdlied" von Albert Lortzing, der Jägerchor<br />

aus „Euryanthe" von Carl Maria von Weber und<br />

der „Jägerchor aus Freischütz", ebenfalls von<br />

C. M. von Weber vorzüglich interpretiert. Als<br />

nächster Solist war Hermann Hackstein<br />

(Baß) zu hören, der mit einem formvollendeten<br />

Vortrag der Arie des Sarastro aus der Zauber<br />

flöte „O Isis und Osiris" erfreute. Die Leitung<br />

des teilweise begleitenden Chores hatte Lud<br />

wig Weber übernommen.<br />

Frisch und schwungvoll vorgetragen erklang<br />

anschließend der „Soidatenchor" aus „Marga<br />

rethe" von Charles Gounod und gewisserma<br />

ßen als Aufforderung, während der Pause sich<br />

zu „stärken" das Lied „Erhebet das Glas und<br />

trinkt". Den zweiten Programmteil bestritt<br />

der Männergesangverein „Hochfirst" Neustadt<br />

unter Leitung von Robert Mayr. Angespornt<br />

durch ihre Sangeskollegen aus Köln, streng<br />

ten sich die „Hochfirstier" mächtig an, boten<br />

eine ausgezeichnete Leistung und waren ein<br />

würdiger Vertreter des Schwarzwaldes.<br />

Im dritten Teil waren nochmals die Gäste aus<br />

Köln zu hören. Unter dem Motto „Folkloristi<br />

sche Lieder anderer Völker" war zunächst<br />

„Little David", ein Negro-Spirituai von Her<br />

mannjosef Rübben zu hören. Es folgte der<br />

ausgezeichnete Solovortrag von Heinz Schnei<br />

der „Mylord what a morning".<br />

Viel Beifall erhielt der Solovortrag von Klaus<br />

Tilly „Wenn ich einmal reich wär" aus dem<br />

Musical „Anatewka". Mit einem weiteren Spiri<br />

tual „Swing low" wurde das offizielle Pro<br />

gramm beendet. Bürgermeister Fuggentaier<br />

dankte beiden Chören für die ausgezeichneten<br />

Darbietungen. Als Zugabe sangen die Kölner<br />

das „Reiterlied" von Walter Klefisch.<br />

Das Chorkonzert hatte bei allen Zuhörern<br />

einen sehr guten Eindruck hinterlassen und<br />

was sonst kaum für möglich gehalten wird;<br />

im Festzelt war während der Chorvorträge<br />

Ruhe.<br />

Das schöne Wetter am folgenden Tag, dem<br />

Pfingstsonntag, gab reichlich Gelegenheit zu<br />

ausgedehnten Spaziergängen in herrlicher<br />

Schwarzwaldiuft. Am Nachmittag säumten<br />

Tausende Menschen die Straßen des Ortes,<br />

um den Festzug aus Anlaß der 850-Jahrfeier<br />

von Friedenweiler zu begutachten. Ehe der<br />

Zug begann, erschien im Eingang des Pfarr<br />

hauses Weihbischof Karl Gnädiger, der mor<br />

gens ein Pontifikalamt zelebriert hatte. Natür<br />

lich ließen die Kölner Sänger es sich nicht<br />

nehmen, ihm ein Ständchen zu singen. Herr<br />

Prof. Rübben überreichte Festbuch und Schall<br />

platte des KMGV dem sichtlich erfreuten und<br />

begeisterten Bischof.<br />

Die mitgeführten Festwagen, alle auf die lange<br />

Geschichte des Klosters und Ortes hinweisend,<br />

waren echte Kunstwerke, die in wochenlanger<br />

Arbeit hergerichtet worden waren.<br />

<strong>Der</strong> Damenchor des KMGV unter Leitung von Professor<br />

Rübben. Wer mag das „Männlein" sein ?<br />

Am Abend gab es in „Baers" Hotel ein Ab<br />

schiedsessen für die Kölner Gäste, und wer<br />

die Kölner kennt, weiß, daß es nicht nur beim<br />

„Essen" blieb.<br />

<strong>Der</strong> Hauptgottesdienst in der barocken Klo-


sterkirche am Pfingstmontag wurde musikalischi<br />

von den Sängern aus Köln gestaltet.<br />

Spirituals, Solovorträge von Klaus Tllly und<br />

Heinz Schneider, Teile aus der Mozartmesse<br />

und das mächtige „Er wird herrschen" von<br />

Glese waren der weite Bogen geistlicher Mu<br />

sik, begleitet von Herrn VIehöfer an der Orgel.<br />

Vor der Kirche warteten dann Hunderte von<br />

Einheimischen und Kurgästen, um den Volks<br />

liedern des Chores zu lauschen. Eine halbe<br />

Stunde lang sang der Chor unter dem DIrigat<br />

von Prof. Rübben, Ludwig Weber und Dekan<br />

Lederer, dem Pfarrer der Klosterkirche.<br />

Ä<br />

Schwarzwälder Uhrenbauer (aus dem Festzug)<br />

<strong>Der</strong> Abschied von Friedenweiler fand auf dem<br />

kleinen Platz vor dem Hause „Steppacher"<br />

statt. Die Zelt bis zur Abfahrt der Busse ver<br />

trieb man sich bei „Wein, Weib und Gesang".<br />

Wein labte die strapazierten Kehlen, die Da<br />

men sangen unter der Leitung von Prof.<br />

Rübben mit erstaunlichem Können die bezieh<br />

ungsreichen Titel: „Die Männer sind alle Ver<br />

brecher" und „Ein Männlein steht im Walde".<br />

Viele andere Beiträge von W. Rüßmann, Chr.<br />

Brühl, um nur einige zu nennen, ließen die<br />

Zelt nicht lang werden. Gegen 14 Uhr stieg<br />

man In die Busse und als um 20.38 Uhr der<br />

Zug In Köln einlief, hatten alle das Gefühl, 3<br />

anstrengende aber auch erlebnisreiche Tage<br />

hinter sich gebracht zu haben.<br />

Ein besonderer Dank gilt unserem lieben<br />

Paule Peters, der tcl.m offiziellen Festbankett<br />

am Freitag bereits In Friedenweiler anwesend<br />

war und die Glückwünsche unseres Präsiden<br />

ten und Vereins überbracht hatte. Bei die<br />

ser Gelegenheit hatte der Altbundeskanzler<br />

Kiesinger, der die Festansprache gehalten<br />

hatte, eine Schallplatte unseres Chores mit den<br />

besten Gcnesungswünschen für dessen Gattin<br />

überreicht, die durch einen Beinbruch verhin<br />

dert war, ebenfalls In Friedenweiler anwesend<br />

zu sein. Dr. Klesinger hatte dann durch Paule<br />

Peters herzliche Grüße an Präsident Dr. Aden<br />

auer und den Chor übermitteln lassen, die<br />

auf diesem Wege an den Chor weitergegeben<br />

werden.<br />

Dank gilt auch f-ferrn Prof. Rübben für seine<br />

Leistung als Dirigent und Moderator, f-fermann<br />

Hackstein, der sich wiederum große Ver<br />

dienste um die Organisation erworben hat,<br />

der Gemeinde Friedenweiler für Ihre gute Be<br />

treuung und allen Sängern und deren Fami<br />

lienangehörigen, die Zelt und Geld einer gu<br />

ten Sache zuliebe opferten.<br />

Paul Adrian<br />

Zur Entspannung und ats AbschfuB der Japan-Serie frier ein l\Aärchen aus dem alten Japan:<br />

^tin^essin ^k^^aguya - die 'Tf^ondjjtin-^enin<br />

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein alter<br />

Mann. Um sein Leben fristen zu können, ar<br />

beitete er Im Wald, schnitt dort Bambusstäm<br />

me und verkaufte sie. Eines Tages, als er<br />

wieder bei der Arbelt war, sah er einen Bam<br />

busstamm, der da, wo er aus dem Boden her<br />

auskam, hell erstrahlte. Verwundert ging er<br />

näher und fand In dem hohlen Bambusstamm,<br />

aus dem das Licht kam, ein niedliches Mäd<br />

chen, das nicht größer als 10 Zentimeter war.<br />

Well der alte Mann und seine Frau keine Kin<br />

der hatten, nahm er das Baby sofort mit nach<br />

Hause und zog es mit aller Liebe wie eine<br />

eigene Tochter auf. Von dem Tag an, da er<br />

das Mädchen zu sich nach Hause genommen<br />

hatte, fand er Immer wieder Goldstücke In den<br />

Stämmen der Bambusbäume, die er Im Walde<br />

fällte. So ging es dem alten Mann von dieser<br />

Zelt an besser als je zuvor.<br />

Drei Monate etwa waren vergangen. Das


Mädchen wuchs schnell heran und wurde im<br />

mer größer. Als sie schließlich eine erwachse<br />

ne Frau geworden war, hatte sie das Aussehen<br />

einer Dame von unvergleichlicher Schönheit.<br />

Und für das alte Paar war sie eine solche<br />

Quelle der Freude, daß ihr bloßer Anblick sie<br />

alles Leid und alle Verzweiflung vergessen<br />

ließen. Wie es heißt, nannten sie ihre Tochter<br />

„Prinzessin Kaguya", was soviel heißt wie<br />

„Glitzernde Prinzessin".<br />

Die Schönheit von Prinzessin Kaguya, die fast<br />

himmlische Züge hatte, gewann schnell Im<br />

ganzen Lande Berühmtheit. Und junge, kräf<br />

tige Männer kamen einer nach dem anderen,<br />

um ihr den Hof zu machen. Aber sie wollte<br />

keinen von ihnen sehen und schickte sie alle<br />

wieder fort. Fünf Freier jedoch ließen sich nicht<br />

abschrecken und verzweifelten nicht. Tag um<br />

Tag kamen sie wieder, wie oft sie auch abge<br />

wiesen wurden. Alle fünf waren Adlige von<br />

sehr hoher Abkunft, einer sogar ein kaiser<br />

licher Prinz.<br />

<strong>Der</strong> alte Mann wollte aus den fünf Männern<br />

einen Bräutigam für die Prinzessin aussuchen<br />

und sprach mit ihr darüber. Aber weit davon<br />

entfernt, sich über den Vorschlag zu freuen,<br />

gab sie jedem der fünf Freier eine schwierige<br />

Aufgabe. Dazu sagte sie, daß sie nur den<br />

Mann heiraten wolle, der seine Aufgabe glaub<br />

haft lösen würde.<br />

Von jedem der fünf Freier verlangte sie ein<br />

ausgefallenes und seltenes Geschenk. Sie<br />

wünschte sich „den Steinnapf, den Buddha in<br />

Verwendung hatte, als er die Erleuchtung er<br />

hielt", „einen Zweig von einem Baum, der auf<br />

dem Berg Horai auf einer Insel am anderen<br />

Ende des Ozeans wächst und eine silberne<br />

Wurzel, einen goldenen Stamm und Früchte<br />

aus Juwelen hat", „ein absolut unbrennbares<br />

Tuch, das aus der Haut der ,Feuerratte' gewo<br />

ben ist, von der man sagt, sie lebe in China",<br />

„vom Kopf eines Ryu (eines Drachen) Edel<br />

steine, die in fünf Farben glitzern" und „eine<br />

Kaurischnecke, die von einer Schwalbe gebo<br />

ren worden war".<br />

Aus dem brennenden Verlangen, die Hand von<br />

Prinzessin Kaguya zu gewinnen, opferten eini<br />

ge der Nobelmänner gar Ihre gesellschaftliche<br />

Stellung und Ihren ganzen Wohlstand, um die<br />

Geschenke zu finden. Einer von ihnen verlor<br />

dabei sogar sein Leben. Aber keiner von ihnen<br />

hatte mit seinem Trachten Erfolg. Das ist auch<br />

kein Wunder, denn keines der Geschenke, die<br />

Prinzessin Kaguya sich gewünscht hatte, gab<br />

es auf dieser Welt.<br />

Inzwischen drang die Kunde der unvergleich<br />

lichen Schönheit von Prinzessin Kaguya, die<br />

niemanden heiraten wollte, auch bis an den<br />

Hof des Kaisers. Auch er wollte sie als seine<br />

Frau heimführen und wies den alten Mann an,<br />

sie Ihm vorzuführen. Das erfreute den Alten<br />

zwar, aber Prinzessin Kaguya wollte nicht zu<br />

stimmen, ja sie drohte, sich umzubringen, falls<br />

sie gezwungen würde, den Kaiser zu heiraten.<br />

Aber Ihre strikte Ablehnung hatte zur Folge,<br />

daß der Kaiser nur noch mehr nach ihr ver<br />

langte.<br />

Eines Tages, als der Kaiser zur Jagd ausge<br />

ritten war, kam er bei dem alten Mann vorbei,<br />

überraschte Prinzessin Kaguya und wollte sie<br />

In seinen Palast mitnehmen. Plötzlich jedoch<br />

verschwand sie vor seinen Augen. Da erkann<br />

te der Kaiser, daß sie keine gewöhnliche Frau<br />

war, gab den Plan, sie zu seiner Kaiserin zu<br />

machen, auf und kehrte in seinen Palast zu<br />

rück.<br />

Drei Jahre waren seither vergangen und<br />

Prinzessin Kaguya wurde immer schöner und<br />

attraktiver. Aber vom Frühling dieses Jahres<br />

an überfiel sie aus einem unerfindlichen Grun<br />

de in hellen Mondscheinnächten eine wehmü<br />

tige Stimmung. Ihr schönes Antlitz zeigte<br />

Spuren von Kummer und Gram und wenn sie<br />

zum Mond hinaufblickte, konnte man Tränen<br />

in ihren Augen sehen. Je mehr die Zeit ver<br />

ging, desto mehr wurde sie von Gram und<br />

Sorgen verzehrt.<br />

Schließlich konnte es der alte Mann nicht mehr<br />

länger über sich bringen, sie noch weiter in<br />

diesem Zustand zu sehen und sagte deshalb<br />

eines Tages zu Prinzessin Kaguya: „Was be<br />

drückt dich so sehr, wenn du zum Mond hin<br />

aufschaust?" Da antwortete die Tochter unter<br />

Tränen: „Schon lange wollte Ich einmal dar<br />

über sprechen, aber bisher habe ich immer<br />

damit gezögert." Und dann erzählte sie ihm<br />

folgende Geschichte:<br />

„Um die Wahrheit zu sagen, ich komme aus<br />

der Hauptstadt des Mondes. Einst habe ich<br />

dort eine Sünde begangen und als Strafe wur<br />

de ich hierher auf die Erde verbannt, wo ich<br />

eine Weile leben sollte. Jetzt, da Ich für mei<br />

ne Sünde Buße getan habe, wird in der Mond<br />

nacht des 15. August eine Abordnung vom<br />

Mond kommen und mich auf den Mond zu<br />

rückholen. So muß ich mich von hier verab<br />

schieden, von allen, die In den Jahren, die ich<br />

hier auf der Erde verbrachte, so freundlich zu<br />

mir gewesen sind. Deshalb stehen mir die<br />

Augen voller Tränen."<br />

Als er diese Geschichte hörte, sagte der alte<br />

Mann voller Erstaunen: „Wie könnte ich es zu<br />

lassen, daß du, die ich aus einem Bambus<br />

stamm mit nach Hause gebracht und bis zum


170<br />

heutigen Tage als Tochter aufgezogen habe,<br />

mir entrissen und auf den Mond gebracht wer<br />

den solltest?" Traurig und erzürnt berichtete<br />

er die Angelegenheit dem Kaiser.<br />

<strong>Der</strong> Kaiser war entschlossen, eine Entführung<br />

von Prinzessin Kaguya auf den Mond zu ver<br />

hindern und befahl dem kommandierenden<br />

General der kaiserlichen Truppen, am Abend<br />

des 15. August das Haus des alten Mannes<br />

mit 2000 Soldaten zu bewachen.<br />

An diesem Tage nun waren das Dach und der<br />

Garten des Hauses mit Soldaten, die Pfeil und<br />

Bogen trugen, förmlich zugedeckt. Sie hielten<br />

sich bereit, alles herunterzuschießen, was sich<br />

nur am Himmel bewegen würde. Und tief<br />

drinnen im Haus saß die Prinzessin in einem<br />

eigens bereiteten Geheimzimmer, unter stren<br />

ger Bewachung von mehreren Leibwächtern.<br />

Um Mitternacht erstrahlte die Umgebung des<br />

Hauses plötzlich in hellem Tageslicht. Aus<br />

einer Seite des Himmels trat eine Gruppe von<br />

Personen hervor, in seltsamen Kleidern, wie<br />

man sie nie zuvor auf der Erde gesehen hatte.<br />

Auf einer Wolke stiegen sie zur Erde herab.<br />

Die Soldaten des Kaisers wollten ihnen ihre<br />

Pfeile entgegenschicken, aber merkwürdiger<br />

weise verloren sie alle miteinander den Kampf<br />

geist.<br />

Als die Soldaten so entgeistert und verstei<br />

nert dastanden und weder Pfeil noch Bogen<br />

rührten, schritt die Abordnung vom Mond<br />

würdevoll durch den Garten, als wäre es ein<br />

Niemandsland, trat in das Haus, führte Prin<br />

zessin Kaguya aus ihrem Geheimzimmer und<br />

brachte sie auf einen schwebenden Wagen.<br />

Auf dem Gefährt zog sie ihre Kleider aus und<br />

legte ein Gewand an, das die Gesandtschaft<br />

aus dem Himmel mitgebracht hatte. In diesem<br />

Augenblick verwandelte sich Prinzessin Ka<br />

guya, die bis dahin aus Schmerz über den Ab<br />

schied Tränen vergossen hatte, in eine aus<br />

druckslose Dame aus der Welt des Mondes —<br />

unsagbar schön, aber bar aller Gemütsbewe<br />

gung. Das Gefährt jedoch stieg im Schutz<br />

seiner himmlischen Wächter langsam zum<br />

Mond empor und ließ einen weinenden alten<br />

Mann mit seiner Frau und 2000 Soldaten zu<br />

rück, die ihm bewegungslos wie erstarrte<br />

Puppen nachblickten.<br />

N.B. Nach dem Mondkalender ist am 15. Au<br />

gust Vollmond und einer alten Überlieferung<br />

zufolge ist es die schönste Vollmondnacht des<br />

Jahres. Unter allen japanischen Volkssagen<br />

kommen in dieser Geschichte literarische Züge<br />

am stärksten zum Durchbruch. Eindrucksvoll<br />

verbindet sie eine Welt der Phantasie aus der<br />

Vorstellungswelt unserer Vorväter mit einer<br />

Satire über die Gesellschaft des Adels. Sie<br />

entstand etwa im 9. Jahrhundert und gilt als<br />

Ursprung und Urbild der japanischen Romane.<br />

Mitglieder<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

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denken bei ihren Einkäufen<br />

gern an die Inserenten<br />

des „<strong>Burgbote</strong>n"


171<br />

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Terminkalender für den November <strong>1973</strong><br />

Donnerstag, den 8. Nov. <strong>1973</strong>: 19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 15. Nov. <strong>1973</strong>: 19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

Donnerstag, den 22. Nov. <strong>1973</strong>: 19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

Sonntag, den 25. Nov. <strong>1973</strong>: Gedenkgottesdienst, 10.00 Uhr,<br />

Donnerstag, den 29. Nov. <strong>1973</strong>: 19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

St. Mauritius<br />

Da die Oktobertermine überholt sind, nehmen wir von deren Veröffentlichung Abstand.<br />

Auf weite Sicht:<br />

Freitag, den 14. Dez. <strong>1973</strong>:]<br />

Winterkonzert mit weihnachtlicher Musik<br />

Samstag, den 22. Dez. <strong>1973</strong>:1 Winteri«>n7ert liV/V bitten das späte Erscheinen dieser Ausgabe zu entschuldigen. Das Bildmaterial<br />

für die Japan-Berichterstattung ging uns verspätet zu.<br />

Die Redaktion<br />

Neue KMGV-Platte<br />

<strong>Der</strong> Mitschnitt vom Konzert des KMGV am 18. November 1972<br />

im Gürzenich, wobei die Sinfonie Nr. XIII, op. 113 von Dimitri<br />

Schostakowitsch uraufgeführt wurde, ist als Schallplatte heraus<br />

gekommen. Sie ist zum Preise von 17,50 DM in der Geschäfts<br />

stelle des KMGV erhältlich.<br />

»CACILIA« legt Festschrift auf<br />

Zum 100. Geburtstag der Cäcilia Wolkenburg im nächsten Jahr<br />

wird eine besondere Festschrift aufgelegt. Schon jetzt möchten<br />

wir alle Mitglieder zu einer regen Beteiligung beim Geburtstags-<br />

Divertissementchen auffordern.<br />

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nach Japan<br />

<strong>Der</strong> KMGV begeisterte bei seiner<br />

Konzerten rund 20000 Zuhörer.<br />

<strong>Der</strong> KMGV erobert die Kontinente! Als wir<br />

1971 unsere Konzertreise nach Südafrika hin<br />

ter uns hatten ahnte noch niemand, daß<br />

schon zwei Jahre später Ostasien — Japan —<br />

unser Ziel sein würde. Inzwischen hatten wir<br />

im Mai 1972 die Begeisterung des bulgari<br />

schen Publikums bei unserem Auftreten in<br />

Varna und Sofia erlebt. Was uns dann in Ja<br />

pan erwartete übertraf unsere Vorstellungen<br />

bei weitem.<br />

Zu den organisatorisch-technischen Vorberei<br />

tungen gehörte ein Besuch unseres Vizepräsi<br />

denten Horst Massau und Graf Beust von dem<br />

uns betreuenden Reisebüro Kühne & Nagel<br />

im November 1971 in Tokio und Kioto. Bei<br />

dieser Gelegenheit wurde der Gastspieivertrag<br />

mit der über zwei Millionen Mitglieder<br />

zählenden Min-On-Concert-Association vorbe<br />

reitet. Unerwartete Schwierigkeiten bereitete<br />

der Lufttransport, da weder Lufthansa oder<br />

deren Tochter „Condor" noch irgendeine an<br />

dere europäische Luftverkehrsgeseilschaft uns<br />

termingerecht nach Japan bringen konnten.<br />

Als Retter in der Not — nicht aber als Not<br />

lösung — sprang die Japan Airlines (JAL) ein.<br />

Aus technischen Gründen mußte jedoch ab<br />

Hamburg geflogen werden. Kühne & Nagel<br />

entschädigte uns für die Unbequemlichkeit<br />

der Anreise per Zug am 31. August ab Köln<br />

Hbf. mit einer Übernachtung in dem erst zur<br />

Gartenschau <strong>1973</strong> eröffneten Loews Plaza Ho<br />

tel, dessen Luxus uns fast den Atem ver<br />

schlug. Dabei sollen dem Vernehmen nach<br />

nicht alle Sänger dem Rat des Vorstandes<br />

und unserer mitreisenden „Medizinmänner",<br />

die Nacht in Hamburg ausschließlich zum<br />

Schlafen zu benutzen, gefolgt sein.<br />

Eigentliches Startzeichen war der Teiefonweckruf<br />

um 4.15 Uhr im Hamburger Loew<br />

Plaza am 1. September. Drei Busse brachten<br />

uns zum Flughafen Fuhlsbüttel, und um 6.40<br />

Uhr startete die DG 8 der JAL mit nur fünf<br />

Minuten Verspätung in Richtung Nordpol nach<br />

Japan-Tournee in zehn<br />

japanisches MEER<br />

hokkaido aitan Sir '<br />

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Kolner<br />

aesang-Verein " —-<br />

Ankunft auf dem Tokioter Flughafen<br />

Japan. Für das entgangene Hotelfrühstück<br />

entschädigte uns ein fürstlicher Imbiß im<br />

Flugzeug. Bei einer durchschnittlichen Flug<br />

geschwindigkeit von 950 km in rund 10000 m<br />

Höhe erreichten wir den Flughafen Anchorage<br />

in Alaska in der vorgesehenen Zeit. <strong>Der</strong> erste<br />

Besuch im Duty Free Shop schluckte schon<br />

einiges Geld: Reiseandenken und vor allem<br />

der nötige „flüssige Proviant" (der in Japan<br />

sehr teuer ist) verschwanden im Handgepäck.<br />

Faszinierend war der Flug mit dem Tag.<br />

Beim Anfiug auf den Nordpol flogen wir tags<br />

über, und beim Weiterflug in südöstlicher<br />

Richtung begleitete uns das Tageslicht.<br />

Als wir planmäßig am 2. September um 7.50<br />

Uhr (Ortszelt) In Tokio landeten — sogar den<br />

Fujijama hatten wir noch aus der Luft gese<br />

hen — waren alle voll des Lobes über den<br />

erstklassigen Service der japanischen Stewar<br />

dessen. Von der Kunstfertigkeit der Piloten<br />

und des technischen Personals konnte sich<br />

jeder durch einen Besuch im Cockpit selbst<br />

überzeugen. - Den weiteren Bericht unter<br />

teilen wir der Übersichtlichkeit halber in die<br />

einzelnen Tage.<br />

2. September<br />

Nach achtzehnelnhalbstündigem Flug wurden<br />

wir auf dem Tokioter Flughafen durch die Spit<br />

zen der vermittelnden japanischen Konzert<br />

agentur Min On und den Kulturattache der<br />

Deutschen Botschaft, Dr. Bauer, mit einem<br />

Riesentransparent in deutscher Sprache „Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein willkommen in<br />

Japan — Min On" empfangen. Hier trafen wir<br />

auch wieder mit unserem Chorleiter Professor<br />

Hermannjosef Rübben, Vizepräsident Horst<br />

Massau und Graf Beust zusammen, die aus<br />

organisatorischen Gründen schon drei Tage<br />

vorher geflogen waren. Natürlich sangen wir<br />

einen Begrüßungschor, und nach herzlichem<br />

Grußaustausch fuhren wir ins Hotel New Otani.<br />

Da in Tokio mit 32° 0 und einer Luftfeuchtig<br />

keit von 92 % der zweitheißeste Tag des Jah<br />

res gemessen wurde, empfanden alle die Kli<br />

maanlagen in Bus und Hotel als Wohltat. Nach<br />

einigen Stunden Ruhepause fuhren wir dann<br />

zur Konzerthalle. Wir waren überrascht von<br />

diesem großen, modernen, akustisch ausge<br />

zeichneten Saal der Cultural Hall. Trotz der<br />

vorangegangenen Strapazen war das Konzert


ein voller Erfolg. Vor dem Saal jubelten uns<br />

die Menschen zu, was in Europa kaum vor<br />

stellbar ist. Nach dem Abendessen Im Hotel<br />

war jeder froh, sich endlich ausschlafen zu<br />

können, was jedoch manchem durch die Zeit<br />

umstellung nicht einmal gelang.<br />

3. September<br />

Um elf Uhr empfing uns der Deutsche Ge<br />

schäftsträger, Gesandter Dr. Schulze-Boysen<br />

in der Deutschen Botschaft. Botschafter Prof.<br />

Grewe war auf Urlaub in Deutschland. In<br />

freundschaftlichen Worten der Begrüßung hob<br />

Dr. Schulze-Boysen den Wert des Besuchs<br />

unseres Chors für die Beziehungen zu dem<br />

musikalisch hoch-interessierten Japanischen<br />

Volk hervor. Mit einer kleinen Kostprobe aus<br />

unserem musikalischen Repertoire Im Garten<br />

der Botschaft erfüllten wir einen Wunsch der<br />

Botschaftsangehörigen.<br />

Am konzertfreien Abend richtete die MIN-ON<br />

im Bankett-Saal des New Otani-Hotels einen<br />

Begrüßungsempfang aus, zu dem neben nam<br />

haften Persönlichkeiten des Tokioter öffent<br />

lichen Lebens Vertreter der Deutschen Bot-<br />

▼ Pressekonferenz im New Otani Hotel in Tokio<br />

Überreichung der Erinnerungspiakette an Herrn Anekoji<br />

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Schaft, der Lufthansa und der Japanisch-<br />

Deutschen Gesellschaft erschienen waren. <strong>Der</strong><br />

erste Direktor der MiN-ON, Anekoji, Dr. Bauer,<br />

Kuiturreferent der Deutschen Botschaft und<br />

Horst Massau würdigten dabei die Bedeutung<br />

dieser Konzertreise für die Japanisch-Deutsche<br />

Freundschaft. Dabei überreichte H. Massau<br />

Herrn Anekoji die Erinnerungspiakette des<br />

KMGV und bemerkte, daß die darauf abge<br />

bildete Überfahrt des KMGV nach England<br />

im Jahre 18<strong>53</strong> wahrscheinlich anstrengender<br />

und abenteuerlicher gewesen sei als die Flug<br />

reise nach Japan mit dem Düsen-Jet im<br />

Jahre <strong>1973</strong>.<br />

Nachmittags gaben Dirigent und Vorstand<br />

ebenfalls im New Otani eine Pressekonferenz<br />

für die japanischen Zeitungen. Aus der Frage<br />

stellung der Reporter ergab sich das ernste<br />

Interesse an unserem Auftreten und der Be<br />

gegnung mit der europäischen Musik.<br />

4. September<br />

Auch an diesem Tag blieben wir noch in dem<br />

1400-Betten-Hotei New Otani. Die Ausmaße<br />

der sogenannten western-style-Hotels, die auf<br />

unserer Tournee für uns ausgewählt worden<br />

waren, lassen sich schwer beschreiben. <strong>Der</strong><br />

Empfang gleicht der Riesenschalterhalie einer<br />

Bank; in Einkaufsarkaden, die sich z.T. über<br />

ein ganzes Stockwert ausbreiten, kann man<br />

von der Zahnbürste bis zum Fernsehgerät<br />

alles einkaufen; in verschiedenen Restaurants<br />

kann man Spezialitäten aus mehreren Län<br />

dern bekommen. Sauna und Friseur sind Im<br />

Hause, der Zimmerkellner serviert das Be<br />

stellte schon nach wenigen Minuten und wenn<br />

man von den Anstrengungen des Tages er<br />

müdet ist, kann man sich durch Massage wie<br />

der fit machen lassen. Alle Räume haben<br />

individuell regulierbare Klimaanlage, Farb<br />

fernsehgerät, Radio, und im Badezimmer fin<br />

det man neben Seife, Zahnbürste und Zahn<br />

pasta nicht selten auch einen Rasierapparat.<br />

Pantoffel gehören ebenso wie ein Jukata<br />

(Schlafkimono) zu den Bequemlichkeiten, die<br />

in diesen Hotels geboten werden. Nun zurück<br />

zum Reiseprogramm:<br />

Am Vormittag besichtigten wir den Meiji-<br />

Schrein, den Kaiserpaiast (leider nur von<br />

außen) und den Funkturm — eine Nachbil-


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Qualifizierte Fachberatung und ein umfassender<br />

Kundendienst haben ein besonderes Vertrauens<br />

verhältnis zwischen den Einwohnern der Kreise<br />

Köln, Rheinisch Bergischer Kreis und Bergheim<br />

und der Kreissparkasse geschaffen.<br />

Die Kreissparkasse betrachtet es auch in Zukunft<br />

als ihr Ziel, die ihr gestellten Aufgaben im Dienst<br />

der Bevölkerung bestmöglich zu erfüllen.<br />

Kteissparkasse<br />

Köln - wenn's um Geld geht


fügung) noch sehr lebhaft dieser nächtlichen<br />

„Begegnung" erinnern.<br />

Schon bei unserer Ankunft in Tokio begann<br />

die Betreuung durch das Japan Travel Bureau<br />

(JTB). Dieses „Touristik-Präzisionsinstrument"<br />

- ein kaum vorstellbarer Tag- und Nachtser<br />

vice - hatte uns während der gesamten Reise<br />

mit einem Drei-Mann-Stab begleitet und als<br />

Reiseführer und Dolmetscher Frau Serra —<br />

die unter anderem bei allen offiziellen Anläs<br />

sen so intelligent und gut übersetzt hat, daß<br />

wir aus der Reaktion der Zuhörer schlössen,<br />

die Übersetzung müsse besser als das deut<br />

sche Original gewesen sein - Fräulein Naganuma,<br />

unser reizendes Nesthäkchen, eine<br />

ebenfalls ausgezeichnete Dolmetscherin und<br />

den aus Sorge um uns manchmal etwas auf<br />

geregten „Opa" mitgegeben. Die Freunschaft<br />

mit diesen reizenden Begleitern ist mit Sicher<br />

keit dauerhaft, was auch die Kontakte nach<br />

unserer Rückkehr schon beweisen.<br />

Doch nun weiter zum Reiseablauf:<br />

Prof. Rübben führt den Chor zum Erfolg<br />

dung des Pariser Eiffelturmes. Den Abschluß<br />

der Stadtrundfahrt bildete eine Teestunde in<br />

einem japanischen Garten. Nachmittags fuh<br />

ren wir zum Konzert in die rund 40 km ent<br />

fernte Stadt Chiba, wo wir abends in der<br />

Cultural Hall auftraten. Obwohl Chiba eine<br />

Industriestadt mit dementsprechender Bevöl<br />

kerungsstruktur ist, war die Begeisterung ge<br />

nau so groß wie in Tokio.<br />

5. September<br />

Die erste Fahrt im Superexpress „Hikari"<br />

(d. h. „Blitz") war für alle ein besonderes Er<br />

lebnis. In etwa zwei Stunden erreichten wir<br />

unser nächstes, fast 400 km entferntes Ziel:<br />

Nagoya. Die Begeisterung der Zuhörer in der<br />

Nagoya Public Hall hatte uns derart animiert,<br />

daß wir uns den Jux ausdachten, im Treppen<br />

haus des luxuriösen Nagoya Castle Hotels im<br />

Jukata für die Kameras zu posieren. Wir sind<br />

sicher, daß sich die Beteiligten bei der Be<br />

trachtung der Bilder (leider stand uns kein für<br />

die Veröffentlichung geeignetes Bild zur Ver<br />

6. September<br />

Um 9.20 Uhr fuhren wir mit dem Hikari weiter<br />

in die Kölner Partnerstadt Kioto, wo wir im<br />

traditionellen Kioto-Hotel untergebracht wa<br />

ren. Am Nachmittag stand eine ausgedehnte<br />

Stadtrundfahrt auf Einladung des Oberbürger<br />

meisters auf dem Programm, wobei wir unter<br />

anderem den „Goldenen Tempel", einen alt<br />

japanischen Feudalsitz mit exotischem Gar<br />

ten, besichtigten. <strong>Der</strong> Abend stand zur freien<br />

Verfügung, was einige Herren zu ausgedehn<br />

ten Studien des Kiotoer Nachtlebens nutzten.<br />

7. September<br />

<strong>Der</strong> Reise des KMGV in die Partnerstadt Kioto<br />

und der Absicht unseres Oberbürgermeisters<br />

sowie einiger Vertreter von Rat und Verwal<br />

tung der Stadt Köln waren einige in die<br />

Presse getragenen und nicht immer sachliche<br />

Diskussionen vorausgegangen. Jedenfalls fand<br />

sich der KMGV ohne offizielle Kölner Ver<br />

tretung in Kioto der Ansicht der Öffentlich<br />

keit gegenüber, die Kölner Bürger legten auf<br />

die Städtefreundschaft keinen Wert und billig<br />

ten daher auch nicht die Ausgabe der hohen<br />

Reisekosten. Wir haben unser bestes getan,<br />

dieses Mißverständnis auszuräumen.<br />

Anläßlich eines Empfangs für den Vorstand<br />

durch Oberbürgermeister Motoki Funahashi<br />

im Rathaus, wurden herzliche Reden ausge<br />

tauscht. OB Funahashi überreichte Prof. Rüb<br />

ben und H. Massau Bildbände und Plaket<br />

ten und hatte darüber hinaus für alle Herren<br />

des Vorstandes Erinnerungsgeschenke bereit.


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H. Massau überreichte dem Kiotoer OB Er<br />

innerungsmedaille, Schaiiplatten und Festbuch<br />

des KMGV und überbrachte eine Grußbot<br />

schaft unseres Ehrenmitgliedes Theo Burauen<br />

an dessen japanischen Kollegen,<br />

in herzlicher Atmosphäre fand anschließend<br />

ein Mittagessen in einem original japanischen<br />

Restaurant, mit original japanischen Speisen<br />

mit Bedienung im Kimono statt. Es gab vor<br />

wiegend köstiich-schmeckenden rohen Fisch<br />

der mit heißem Sake (Reiswein) und ausge<br />

zeichnetem Bier „heruntergespüit" wurde. Nur<br />

ein Vorstandsmitglied, das Fischabstinenzier<br />

ist, wurde mit Steak und Rührei entschädigt.<br />

Beim abendlichen Konzert in der Kioto Hall,<br />

zu dem auch der Oberbürgermeister und an<br />

dere führende Persönlichkeiten der Stadt er<br />

schienen waren, OB Funahashi unseren Chor<br />

in einer persönlichen Begrüßungsansprache<br />

würdigte und das Konzert unter das Motto:<br />

10 Jahre Städtefreundschaft Kioto — Köln<br />

stellte, wurden alle bisherigen Erfolge noch<br />

übertroffen: Prof. Rübben dirigierte erstmals<br />

die drei japanischen Lieder im letzten Teil im<br />

OB Funahashi trägt sich in das goldene Buch des<br />

KMGV ein<br />

original japanischen Hochzeitskimono. Da die<br />

Begeisterung kein Ende nahm, wurden beide<br />

Nationalhymnen gesungen.<br />

Sei zu unserem Kioto-Besuch noch abschlie<br />

ßend bemerkt, daß wir während des gesam<br />

ten Aufenthalts von Angehörigen der Stadt<br />

verwaltung und Herrn Prof. Matsuda, dem<br />

Vorsitzenden des Kioto-Köin-Komitees — so<br />

etwas gibt es in Kioto schon — aufmerksam<br />

betreut wurden.<br />

8. September<br />

Nach anderthaibstündiger Busfahrt erreichten<br />

wir Osaka, wo wir im International Hotel<br />

wohnten. Das z. T. in drei Ebenen verlaufende<br />

Straßensystem dieser (Weitaussteilungs-)<br />

Stadt imponierte uns sehr. Die Weifare Annuity<br />

Hall, in der unser Konzert am Abend<br />

stattfand, ist wegen der großartigen Architek<br />

tur und der Akustik besonders erwähnenswert.<br />

9. September<br />

Weiterfahrt zum nächsten Konzertort Takamatsu,<br />

zu Wasser und zu Lande. Nach dem<br />

Bustransfer nach Shin-Osaka-Bahnhof ging es<br />

mit dem Superexpress nach Okayama, an<br />

schließend mit Bussen zur Hafenstadt Uno,<br />

von wo wir bei strahlendem Sonnenschein mit<br />

dem Fährboot durch den Inland Sea National<br />

Park nach Takamatsu fuhren. Für alle Sänger<br />

war die einstündige Fahrt eine richtige Erho<br />

lung. Das Grand Hotel in Takamatsu lag di<br />

rekt am Meer, und bei der herrlichen Aussicht<br />

vom Dachlokai aus wurde man an die Bucht<br />

von Neapel erinnert. Auch hier war unser<br />

Konzert ein großer Erfolg.<br />

10. September<br />

Bei der Rückfahrt verpaßten einige Sänger das<br />

Fährboot und mußten auf eigene Kosten nach<br />

kommen. Herrlich die Unterbringung in dem<br />

hoch über der Stadt gelegenen und erst seit<br />

vier Monaten eröffneten International Hotel<br />

mit hauseigenem Freibad. Wir hatten mal wie<br />

der Gelegenheit, die gute Organisation der<br />

Min On zu loben. Hier hatten wir Zeit, uns<br />

zwei Tage lang zu erholen, da das nächste<br />

Konzert erst am 11. September in der Oka<br />

yama City Haii stattfand. Ein Erlebnis be<br />

rührte uns besonders. Auf Anregung von<br />

japanischen Freunden besuchten einige von<br />

uns ein in der Nähe des Hoteis gelegenes<br />

japanisches Waisenhaus. Unsere gesanglichen<br />

Darbietungen machten auf die kleinen Bewoh<br />

ner einen so starken Eindruck, daß sie den<br />

Sängern spontan kleine Geschenke wie selbst<br />

verfertigte Puppen und Kranichketten über-


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eichten. Die Min On stellte diesen Kindern<br />

dann noch einige Freikarten für das Konzert<br />

zur Verfügung. Die Kinder waren so begei<br />

stert, daß sie bei unserer Abfahrt am Stra<br />

ßenrand warteten, um uns zuzujubeln und zu<br />

verabschieden.<br />

12. September<br />

Mit dem D-Zug Naha fuhren wir nach<br />

Hiroshima (rund zwei Stunden Fahrt), wo wir<br />

im Grand Hotel untergebracht waren. Abends<br />

hatten wir ein wiederum gut besuchtes Kon<br />

zert in der Postal Hall.<br />

13. September<br />

Frühmorgens brachte uns der Autobus zum<br />

Hafen für die Weiterfahrt nach Matsuyama.<br />

Die Fahrt mit dem Tragflügelboot wurde we<br />

gen des strömenden Regens für einige Sän<br />

ger zu einer solchen Qual, daß sie Neptun<br />

opfern mußten ... Nach einstündiger Bus<br />

fahrt erreichten wir dann Oku-Dogu. Ein 40° C<br />

heißes Solbad, das noch viele Sänger vor<br />

dem Konzert in Matsuyame aufsuchten, ge<br />

hörte zu dem Kurhotel, in dem wir wohnten.<br />

14. September<br />

Die Rückfahrt mit dem Tragflügelboot entschä<br />

digte uns durch den strahlenden Sonnenschein<br />

und ruhige See für die bewegte Hinfahrt. In<br />

Hiroshima fand eine anderthalbstündige Stadt<br />

rundfahrt statt. <strong>Der</strong> Eindruck des Friedens<br />

parks und des Museums, die beide zum An<br />

denken an die grausamen Folgen des ersten<br />

Atombombenabwurfs errichtet worden sind,<br />

wird uns allen unvergessen bleiben. Un<br />

ser Gedenken für die Opfer des schrecklichen<br />

6. August 1945 bestand aus einigen geistlichen<br />

Chören am ewigen Feuer der Gedächtnis<br />

stätte. Anwesend war außer einigen Herren<br />

Herr Nakamura von der MIN ON und H. Massau im<br />

Hiroshima Memorial Park<br />

Prof. Kanazawa, Geschäftsführer der Japanisch-Deut<br />

schen Gesellschaft mit Frau und Prof. Rübben beim<br />

Abschied von Hiroshima<br />

der Deutsch-Japanischen Gesellschaft auch<br />

ein seit Jahrzehnten dort tätiger deutscher<br />

katholischer Geistlicher. Um 12.30 Uhr brachte<br />

uns der D-Zug nach Kokura, der letzten Sta<br />

tion unserer Reise, die zugleich der Höhe<br />

punkt war. Bereits vor dem Konzert wurde<br />

der KMGV-Vorstand zu einer Besprechung mit<br />

ungefähr 35—40 Vertretern japanischer Chöre,<br />

der Stadtverwaltung und der Min On gebeten.<br />

Wir mußten vor allem den Beweis erbringen,<br />

daß es sich bei dem KMGV nicht um einen<br />

Berufschor, sondern wirklich nur um Laien<br />

handeltl Erst nachdem jedes Vorstandsmit<br />

glied vorgestellt und sein Beruf genannt<br />

worden war, glaubte man uns das endlich.<br />

<strong>Der</strong> Applaus nach dem Konzert, das bis auf<br />

den letzten Platz ausverkauft war, hatte Aus<br />

maße, die alle europäischen Vorstellungen<br />

übertreffen. Beim Auszug mußten sich die<br />

Sänger förmlich durch die Reihen kämpfen.<br />

Im Anschluß an das Konzert fand im Hotel<br />

Kokura ein Abschiedsabend statt, bei dem<br />

sich alle einig waren, daß diese Reise alle<br />

Erfolge früherer Konzertreisen übertraf.<br />

15. September<br />

Nach dreieinhalbstündiger Busfahrt durch eine<br />

herrliche Gebirgslandschaft erreichten wir<br />

knapp vor der Abflugzeit den Flughafen von<br />

Fukuoka, von wo aus uns eine Boeing 707 in<br />

zweieinhalb Stunden nach Tokio brachte. Un<br />

vergeßlich für jeden ist das Abschiedsessen<br />

der Min On im Flughafenhotel, wo jeder Sän<br />

ger ein Abschiedsgeschenk erhielt; außerdem<br />

wurden uns Geschenke für Oberbürgermeister<br />

Theo Burauen und unseren Präsidenten Dr.<br />

Max Adenauer mitgegeben. <strong>Der</strong> erste Direktor<br />

der MIN-ON, Anekoji, bedankte sich noch ein<br />

mal für die hervorragenden Leistungen des


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KMGV, der die Erwartungen weit übertroffen<br />

habe. Auch die Zuhörerzahlen waren größer als<br />

erwartet. Daß die MIN-ON bei dieser Konzert<br />

reise trotzdem kein „Geschäft" gemacht hat,<br />

ist jedem unserer Reiseteilnehmer nach der<br />

Qualität des Gebotenen und insbesondere der<br />

Unterbringung klar. Das hob H. Massau in<br />

seinen Schlußworten auch hervor. Die MIN-ON<br />

stellt den Zweck, nämlich die Förderung der<br />

Freundschaft zwischen den Völkern über einen<br />

Gewinn, auf den sie dank der großen Mit<br />

gliederzahl nicht angewiesen ist. Ein beson<br />

derer Dank galt auch dem zuständigen Abtei<br />

lungsleiter, Herrn Matsumura und dem für<br />

unsere Tournee unmittelbar verantwortlichen<br />

Herrn Nakamura. Dessen Einsatz und der<br />

seiner Mitarbeiter (mit der Stoppuhr in der<br />

Hand) haben wesentlich zu dem reibungslosen<br />

Ablauf der Reise, die in erster Linie künstle<br />

rische Beweggründe neben touristischem Er<br />

lebnis zum Ziel hatte, beigetragen.<br />

Ein besonderes Erlebnis war der Rückflug<br />

mit dem Jumbo-Jet. Wegen Bodennebels in<br />

Anchorage mußten wir nach zweistündigem<br />

Kreisen über der Stadt auf den 16 km ent<br />

fernt liegenden amerikanischen Militärstütz<br />

punkt Elmendorf ausweichen. <strong>Der</strong> Aufenthalt<br />

auf der Betonpiste war trotz der zur Verfü<br />

gung gestellten Decken bei plus 5° C ein Vor<br />

geschmack auf den deutschen Winter. Das<br />

Luftschnappen wurde jedoch allgemein als<br />

Wohltat empfunden. Dadurch entstand die<br />

vierstündige Verspätung, mit der wir in Köln-<br />

Wahn ankamen. Hier wurde uns von etwa 300<br />

Angehörigen des KMGV und der Presse ein<br />

stürmisches Wiedersehn geboten — was wir<br />

um so höher zu schätzen wußten, als das<br />

„Empfangskomitee" schon seit dem Morgen<br />

grauen unermüdlich auf uns gewartet hatte!<br />

Willi Wüstenberg, Hans Langenberg<br />

und H. Massau<br />

Unser aktiver Sänger Wolfgang Effertz erhielt von einer begeisterten japanischen Konzertbesucherin<br />

einen Brief. Die von unserem „Nesthäkchen" gefertigte Übersetzung wollen wir unse<br />

ren Lesern nicht vorenthalten:<br />

»A[[2S, was ich sagen kannte^ war thank youk<br />

Liebe Sänger des KMGV<br />

Ich schreibe Ihnen zum erstenmal In meinem<br />

Leben. Ich danke Ihnen herzlich für das wun<br />

derbare Konzert von heute abend. Für mich<br />

waren aile Darbietungen des Abends eine<br />

außerordentliche Freude: alles, von den klas<br />

sischen bis zu den modernen Chorwerken,<br />

von der Foikiore bis hin zu den japanischen<br />

Liedern. Sie haben alle Lieder so fein, so<br />

herrlich, so musikaiisch und so harmonisch<br />

fest wie ein stabiies Gebäude gesungen. Und<br />

ich möchte Ihren Gesang mit alien denkbar<br />

guten Adjektiven loben. Was mich am meisten<br />

beeindruckte waren foigende Werke: Ernani<br />

(Verdi), Ännchen von Tharau (Silcher), Jäger<br />

aus Kurpfalz (Othegraven), Gunilla (Rübben),<br />

Geisbock (Rübben), Reiterlied (Klefisch).<br />

Als ich das japanische Lied: „Gedanken an<br />

einen fernen Freund", das ich schon längst<br />

vergessen hatte, hörte, mußte ich vor Freude<br />

weinen. Ich war so überwältigt von Ihrer<br />

Musik, daß ich vollkommen vergaß, was um<br />

mich herum vorging.<br />

Ais das Konzert zu Ende ging, kam ich wieder<br />

zu mir. Plötziich wurde mir das Konzertende<br />

ais Abschied bewußt. Einerseits tat es mir<br />

leid, daß Sie immer wieder Zugaben machen<br />

mußten, aber auf der anderen Seite tat der<br />

Gedanke auch mir weh, daß ich von Ihnen<br />

Abschied nehmen mußte. Als ich Ihren Bus<br />

draußen sah, rannte ich unbewußt zu Ihnen, um<br />

Ihnen meine Freude und Begeisterung mitzuteiien<br />

und Ihnen meinen Dank zu sagen. Die<br />

anderen Zuhörer, die Ihren Bus umringten,<br />

hatten auch das gleiche Bedürfnis (so glaube<br />

ich).<br />

Ich wollte Ihnen etwas sagen, aber was ich<br />

ausdrücken konnte, war nur „thank you". Das<br />

bedrückt mich. Es war für mich das erste Mal<br />

mit Ausländern Englisch zu sprechen. Ich war<br />

so aufgeregt, daß ich zitterte. Ich fürchte, ich<br />

konnte Ihnen mein Gefühl nicht mitteilen. Für<br />

einen zurückhaltenden Japaner war das die<br />

Grenze.<br />

Im Konzertsaal konnte ich Sie in Ihrer Musik<br />

verstehen, aber als Ich vor Ihnen stand und<br />

sprechen sollte, dann konnte ich nicht. Meine<br />

deutschen Sprachkenntnisse sind nur: „danke<br />

schön, auf Wiedersehen, ich liebe dich" und<br />

„Bach, Beethoven, Brehms und Wagner". Ich<br />

war aber trotzdem zufrieden, weil ich mich<br />

durch die Musik verbunden fühien konnte.<br />

Wir haben gemeinsam mit Ihnen das Ab<br />

schiedslied gesungen, nicht wahr, warum<br />

konnten wir nur nicht mehr singen? Behalten


möchte ich die Erinnerung an Ihre Musik,<br />

Ihren Händedruck, Ihr blondes Haar und das<br />

große Vereinsabzeichen auf Ihrer Brust.<br />

Ich will mir gleich ein deutsches Wörterbuch<br />

kaufen, damit ich zu ihrer Piatte mitsingen<br />

kann. Die Musik als gemeinsame Sprache<br />

möchte ich noch tiefer empfinden lernen.<br />

Heute abend wurde mir diese Tatsache be<br />

wußt.<br />

Ich hoffe, daß Sie von Japan möglichst schöne<br />

Erinnerungen mitnehmen und wünsche ich<br />

ihnen gute Reise und ailes Gute und ich freue<br />

mich sehr, wenn Sie baid wieder nach Japan<br />

kommen. Noch einmai vielen, vielen Dank.<br />

Ihre Kimiko Aoyama<br />

Kölner Stadt-Anzeiger vom 17. 9.<strong>1973</strong>:<br />

Japaner begeistert<br />

Kölner Männergesangverein von Tournee zurück<br />

<strong>Der</strong> Jumbo hatte vier Stunden Verspätung, und einige der etwa 300 Freunde und Angehöri<br />

gen warteten im Köln-Bonner Flughafen vom Morgengrauen bis zum späten Vormittag, um dem<br />

Kölner Männer-Gesangverein einen stürmischen Heimatempfang zu bereiten. Die Sänger kehr<br />

ten von einer fünfzehntägigen Konzertreise durch Japan zurück.<br />

Bei dieser Gelegenheit gab es gleich noch<br />

eine Premiere: Die Boeing 747 der „Japan Air<br />

Lines", die der Chor für den Flug von Tokio<br />

nach Köln gechartert hatte, war der erste<br />

JAL-Jumbo auf dem Wahner Flughafen.<br />

„Woröm no Hiroshima? Uns Mamis sin och<br />

prima", reimte ein Transparent, mit dem die<br />

daheimgebliebenen Mitglieder des Männer-<br />

Gesang-Vereins ihre weitgereisten Kollegen<br />

begrüßten. Senior Josef Pering, seit 48 Jahren<br />

im Chor, empfing die Ankömmlinge mit den<br />

Worten: „Meine lieben Japaner! Daß wir<br />

schon seit halb fünf hier stehen, zeigt doch<br />

wohl, wie wir auf euch warten."<br />

Sehr strapaziös<br />

125 Sänger des zweihundertstimmigen Ge<br />

sangvereins hatten insgesamt zehn Konzerte<br />

im Ferner Osten bestritten. „Es war zwar sehr<br />

strapaziös, aber man kann sagen: ein voller<br />

Erfolg", freute sich Professor Hermannjosef<br />

Rübben, Dozent an der Kölner Musikhoch<br />

schule und Chorleiter, nach der Ankunft. „Ich<br />

habe noch nie so ein begeistertes Publikum<br />

erlebt wie in Japan. Schon als wir auf die<br />

Bühnen kamen, wurden wir überall mit<br />

Applaus empfangen."<br />

Vor allem die japanischen Stücke, die der<br />

Chor für seine f^eise einstudiert hatte, erwie<br />

sen sich als Volltreffer im Musikgeschmack<br />

der Gastgeber. Es war auch nicht übertrieben,<br />

daß die Konzertagentur „Riesensäle" für die<br />

Auftritte angemietet hatte (Chorleiter Rübben:<br />

„Alle waren größer als der Gürzenich"), denn<br />

meist waren sie bis auf den letzten Platz<br />

besetzt.<br />

Trotz der großen Erfolge schienen die musi<br />

kalischen Väter froh, ihre Famiiien wieder in<br />

den Arm nehmen zu können. Ein Töchterchen<br />

wollte den Papi gar nicht mehr wegiassen:<br />

„Du kannst doch ab jetzt auch immer hier<br />

singen!"<br />

Uwe Spörl<br />

HtiXMA/eiA/kcKA/^ Joh-, |


Kölnische Rundschau vom 26. 9. 73:<br />

Begeisterung wie im Karneval<br />

Triumphale Erfolge des Kölner Männer-Gesang-Vereins In Japan<br />

Wenn Hermannjosef Rübben im Kimono die<br />

japanische Nationalhymne dirigierte, dann<br />

kannte die Begeisterung in den Konzertsälen<br />

keine Grenzen mehr. Und das nicht nur ein<br />

mal, sondern bei allen zehn Konzerten, die<br />

der Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) in<br />

Japan gab.<br />

Rund 2000 Zuhörer saßen jedes Mal in den<br />

endlosen Stuhlrelhen, und bekannte Volks<br />

lieder wie „Ich weiß nicht, was soll es bedeu<br />

ten" sangen sie häufig genug in Deutsch mit.<br />

„Dort hat eben jeder einzelne, und besonders<br />

die Jugend, ein ganz anderes Verhältnis zum<br />

Chorgesang als bei uns", stellt Rübben nach<br />

der Rückkehr fest.<br />

Die drei Chorwerke in japanischer Sprache<br />

aber waren die „Knüller in unserem Reper<br />

toire". Über die Tatsache, daß der Kölner<br />

Fotokaufmann Johannes Sülzer, aktives Mit<br />

glied des KMGV, die Ansage in fehlerlosem<br />

Japanisch vorbrachte, konnten sich die Musik<br />

begeisterten im Reiche Nippen nicht genug<br />

verwundern.<br />

Rund 30 000 Kilometer — einschließlich Anund<br />

Abreise - legten die Kölner, mit 125<br />

Mann der größte deutsche Kulturimport, der<br />

je nach Japan kam, in nur 15 Tagen zurück.<br />

Doch die einmaligen Eindrücke in den 10<br />

Städten entschädigten sie für alle Strapazen.<br />

Höhepunkte waren der Empfang des Ober<br />

bürgermeisters von Kölns Partnerstadt Kloto,<br />

MotokI FunahashI, der sich für eine Grußbot<br />

schaft vom Kollegen Burauen mit Plaketten<br />

und Bildbänden für die Sänger revanchierte,<br />

äußeres Zeichen für die zehn Jahre Städte<br />

freundschaft von Kloto und Köln.<br />

In Hiroshima sang der Chor vor dem Ehren<br />

mal für die 250000 Opfer der Atombombe,<br />

und in Kokura, der südlichsten Etappe<br />

der Reise, wurden die Sänger mit geradezu<br />

mittelmeerischem Temperament gefeiert. „Als<br />

wir durch den Saal kamen, hatten wir einen<br />

Beifall wie hier der Prinz Karneval", sagt<br />

Rübben.<br />

Begeistert sind alle Sänger einschließlich des<br />

Begleiters Emil Gerhardt und der vier Horni<br />

sten vom Gürzenichorchester, die mit von der<br />

Partie waren, vom Präzisionsablauf der von<br />

der japanischen Konzertagentur Min-On orga<br />

nisierten Reise.<br />

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Die Teilnehmer der Japan-Reise<br />

31. August bis 16. September <strong>1973</strong><br />

Chorleiter Prof. Hermannjosef Rübben<br />

Solisten:<br />

Emil Gerhardt<br />

Siegfried Bruns<br />

Heinrich Jahn<br />

Heinz Lohan<br />

Hans-Günter Zschäbltz<br />

I. Tenor<br />

Achtermann, Willy<br />

Attelmann, Dr. med. Hans<br />

Böhmer, Rolf<br />

Bröder, Friedl<br />

Bürger, Heinrich<br />

Erkelenz, Karl<br />

Fuchsius, Hans<br />

Gehring, Erwin<br />

Harstick, Peter<br />

Hiller, Josef<br />

Jansen, Heinz-Josef<br />

Klausmann, Joachim<br />

Klöcker, Peter<br />

Könen, Hans<br />

Krautz, Albert<br />

Müller-Pering, Karl-Heinz<br />

Cdendahl, Heinz<br />

Plemper, Ernst<br />

Rimpler, Ernst<br />

Sitt, Dr. med. Friedrich<br />

Schäfer, Werner<br />

Schmitz, Walter<br />

Ullrich, Karl-Heinz<br />

Vantler, Kurt<br />

Wingenfeld, Rudolf<br />

II. Tenor<br />

Barthel, Carl Wilhelm<br />

Gieslewicz, Gerhard<br />

Effertz, Wolfgang<br />

Feiten, Franz<br />

Fischer, Hans<br />

Foit, Alfons-Peter<br />

Grave, Dr. jur. Helmut<br />

Heininger, Karl<br />

Heltz, Eugen<br />

Holzke, Siegfried<br />

Hünseier, Hansjakob<br />

Josten, Jakob<br />

König, Wilhelm<br />

Lang, Karl-Heinz<br />

Langenberg, Gerhard<br />

Langenberg, Johannes<br />

Lindenlaub, Nikolaus<br />

Pianist<br />

Hornist<br />

Hornist<br />

Hornist<br />

Hornist<br />

Link, Rolf<br />

Michels, Johann<br />

Riebschläger, Georg<br />

Roel, Erpho<br />

Schmitt, Walter<br />

Schmoll, Harald<br />

Schneider, Ludwig<br />

Schramml, Josef<br />

Schröder, Jürgen<br />

Vierkötter, Werner<br />

Wingenfeld, Georg<br />

WIttling, Josef<br />

Worringen, Peter<br />

Baum, Josef<br />

Glos, Wolfgang<br />

Dähnert, Michael<br />

Gooßens, Wolfgang<br />

Hegels, Ortwin<br />

Hilgenberg, Günter<br />

Hohn, Erich<br />

Klein, Berthold<br />

Klein, Franzjosef<br />

Küsters, Willy<br />

Laub, Herbert<br />

Massau, Horst<br />

Meyer, Horst<br />

Cverzler, Gert<br />

Riphahn, Gottfried<br />

Ritterbach, Fritz<br />

Ritterbach, Rudolf<br />

Roggendorf, Günter<br />

Röhrig, Walter Willi<br />

Sauperl, Drage<br />

Seitz, Wolfgang<br />

Sperling, Ernst-Dieter<br />

Spohr, Hans Georg<br />

Schneider, Heinz<br />

Schulz, Dr. jur. Helmut<br />

Schwieren, Gerd<br />

Strebe!, Reiner<br />

Tenberg, Günther<br />

Tilly, Klaus-Jürgen<br />

Vosen, Hans-Dieter<br />

Wallraff, Peter-Wolfram<br />

Wassong, Anton<br />

Windhausen, Peter<br />

WIrtz, Hans<br />

II. Baß<br />

Adenacker, Jakob<br />

Bach, Albert<br />

Charller, Heinz


Fischenich, Woifgang<br />

Greineder, Dr. med. Helmut<br />

Hackstein, Hermann<br />

Hombach, Christian<br />

Hübsch, Andreas<br />

Kiütsch, Hans-Ludwig<br />

Menke, Klaus<br />

Mies, Josef<br />

Otto, Paul<br />

Pippon, Hans<br />

Siegert, Erich<br />

Songarden, Klaus<br />

Schäfer, Wilhelm<br />

Schneider, Erich<br />

Schneider, Hans<br />

Schneider, Kari-Horst<br />

Schönborn, Karl<br />

Schumacher, Josef<br />

Süizer, Johannes<br />

Thaut, Lothar<br />

Wilke, Karl-Heinz<br />

Wöhrmann, Hermann<br />

Woock, Hans<br />

Wüstenberg, Willi<br />

Das Parträt: Ludwig Weber<br />

Die Reihe unserer Porträts setzen wir heute fort mit dem Obmann des Musikausschusses<br />

und neuernannten Vizedirigenten des KMGV, Ludwig Weber (40).<br />

Ludwig Weber wurde am 21. September 1933<br />

in Hürth geboren und machte in Brühl sein<br />

Abitur, bevor er an der damaligen Pädagogi<br />

schen Akademie Köln 1957 sein Examen als<br />

Grund- und Hauptschuiiehrer ablegte. Seine<br />

erste Steile trat er in Knapsack an; anschlie<br />

ßend kam er an die Grund- und Hauptschuie<br />

Efferen, wo er heute Konrektor ist. „Ich be<br />

kam dort 1960—61 das erste freiwillige neunte<br />

Schuljahr im ganzen Kreis Köln", erzählt We<br />

ber. „Die pädagogischen Erkenntnisse, die<br />

ich mit den sich freiwillig meidenden Schü<br />

lern sammein konnte, waren sehr interes<br />

sant."<br />

Doch neben der Pädagogik hat die Musik von<br />

klein auf die größte Rolle im Leben Ludwig<br />

Webers gespielt. Er stammt aus einem sehr<br />

musikalischen Elternhaus, wo fleißig musiziert<br />

wurde, und sozusagen an der Hand des Va<br />

ters unternahm er 1948 schon die ersten<br />

Schritte in Richtung Männerchor. Bereits wäh<br />

rend der Schulzeit wirkte er im Chor seines<br />

sehr musischen Brühier Gymnasiums mit, das<br />

eine ganze Reihe von musikalischen Program<br />

men und sogar eine Schuioper aufführte. Auch<br />

während des Studiums bemühte Weber sich<br />

als Mitglied des Hochschuichors weiter um<br />

den Chorgesang. An der PA legte er bei dem<br />

verstorbenen Professor Josef Heer sein Chor<br />

leiterexamen ab, hörte nebenbei an der Mu<br />

sikhochschule bei Prof. Hammers Chorerzie<br />

hung und -ieitung und studierte außerdem<br />

das Kontrabaßspiei, das er bis heute ausübt.<br />

Seit 1958 hat Weber einen eigenen Chor, der<br />

aus 40 Mitgliedern der Rathausverwaitung von<br />

Hermüiheim besteht. Mit ihm probt er einmal<br />

wöchentlich, veranstaltet jährlich ein Konzert<br />

und bringt jetzt die erste Langspielplatte mit<br />

dem Titel „Musik der Romantik und Gegen<br />

wart" heraus.


197<br />

Am 1. Januar 1965 trat Ludwig Weber als<br />

2. Baß in den KMGV ein, wo er schon bald<br />

den Musikausschuß übernahm. „Ich möchte<br />

an dieser Stelle unbedingt einmal erwähnen,<br />

wieviel ich Prof. Rübben als Chorleiter ver<br />

danke", sagt Weber, der schon seit Jahren<br />

die Chöre des Divertissementchens einstu<br />

diert. Vor einiger Zeit vertraute Rübben ihm<br />

bei den getrennten Proben mit dem KMGV<br />

die Bässe an und nahm ihn auch als seinen<br />

Vertreter mit zum Bayer-Chor nach Lever<br />

kusen. Mitte Oktober fanden nun die musi<br />

kalischen und pädagogischen Begabungen<br />

Ludwig Webers ihre Würdigung durch die Er<br />

nennung zum Vizedirigenten des KMGV. We<br />

ber erinnert sich: „Als Prof. Rübben mich am<br />

Abend der Ernennung bat, ein paar Worte zu<br />

den Sängern zu sprechen, brachte ich das<br />

vor Bewegung nicht fertig."<br />

Seit einigen Jahren schon unterrichtet Weber<br />

auch an der Jugendmusikschule Hürth, leitet<br />

einen Schulchor in Efferen, erteilt in all seinen<br />

Klassen intensiven Musikunterricht und diri<br />

giert seit Anfang <strong>1973</strong> noch einen weiteren<br />

Männerchor in Efferen. Außerdem leitet er<br />

seit einiger Zeit auch das Doppelquartett des<br />

KMGV.<br />

Leidet unter soviel Aktivitäten nicht das Fa<br />

milienleben? Weber: „Ich teile meine Freizeit<br />

genau auf, außerdem habe ich eine sehr ver<br />

ständnisvolle, weil ebenfalls musische Frau."<br />

Frau Weber studierte während ihrer PA-Aus<br />

bildung ein Jahr an der damaligen Werk<br />

schule und ist heute noch im Schuldienst tä<br />

tig. <strong>Der</strong> siebenjährige Sohn wird von der im<br />

gleichen Haus lebenden Oma gern mal ver<br />

wahrt. Zeigt sich bei ihm auch schon musika<br />

lische Begabung? „Er spielt recht gut Block<br />

flöte", erzählt der Vater. „Das Weitere wird<br />

sich ja zeigen."<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Adressenänderung<br />

Franz Richrath, akt. Mitglied, jetzt: 5 Köln 41<br />

(Lindenthal), Wittgensteinstr. 20, Tel. 4411 02.<br />

Sterbefälle<br />

Arnold Zllllkens, Köln-Worringen, inakt. Mit<br />

glied, gestorben: 12. August <strong>1973</strong>.<br />

Maria Kammann, Köln, Severinstr. 1<strong>53</strong>, Mutter<br />

unseres akt. Mitglieds Heinrich Kammann, ge<br />

storben: 11. August <strong>1973</strong>.<br />

Den Hinterbliebenen sprechen wir unser herz<br />

liches Beileid aus.<br />

Geburtstage Im Monat Oktober <strong>1973</strong><br />

5.10. 88 J Georg Ehrenstein, Köln 30, Go<br />

tenring 11, akt. Mitglied.<br />

11.10. 70 J Hans WIrtz, Köln 60, Corrensstraße<br />

8, akt. Mitglied.<br />

12.10. 75 J Oskar Josä Rastalsky, Köln 80,<br />

Anemonenweg 26/28, inakt. Mit<br />

glied.<br />

13.10. 65 J Frau Gertrud Spilles, <strong>53</strong>5 Eus<br />

kirchen, Roitzheimer Str. 10/12,<br />

inakt. Mitglied.<br />

15.10. 55 J Kurt Gelsler, Köln 60, Wilh.-<br />

Leuschner-Str. 37, inakt. Mitglied.<br />

19.10. 65 J Wilhelm Naßmacher, Köln 1,<br />

Hohestraße 145, inakt. Mitglied.<br />

24.10. 93 J Frau Käthe Schmitz, Köln 41,<br />

Laudahnstraße 2, Witwenmitglied.<br />

27.10. 81 J Frau Margarete Ohm, Köln 60,<br />

Schwerinstraße 27, Witwenmit<br />

glied.<br />

29.10. 85 J Herbert Mülier-Hartmann, Köln<br />

30, Siemensstraße 62, akt. Mit<br />

glied.<br />

31.10. 65 J Assessor Willi Baucks, Köln 1,<br />

Hohenstaufenring 64, inakt. Mit<br />

glied.<br />

Geburtstage im Monat November <strong>1973</strong><br />

10.11. 70 J Hans Fuchsius, Köln 41 (Mün<br />

gersdorf), Kämpchensweg 84, akt.<br />

Mitglied.<br />

10.11. 87J Landrat a.D. Anton Knülle, Köln<br />

41 (Lindenthal), An St. Lauren<br />

tius 1, akt. Mitglied.<br />

14.11. 60 J Rechtsanwalt Dr. Albert Luberlchs,<br />

Köln 1, Theodor-Heuss-<br />

Ring 13/15, inakt. Mitglied.<br />

19.11. 70 J Frau LIesel Rodenkirchen, Köln<br />

30 (Ehrenfeld), Ehrenfeldgürtel<br />

171, Witwenmitglied.<br />

26.11. 50 J Alfred Weber, Köln 41 (Brauns<br />

feld), Aachener Straße 250, akt.<br />

Mitglied.<br />

29.11. 84 J Karl Berzdorf, Köln 1, Ewaldistraße<br />

14, inakt. Mitglied


IN MEMORIAM<br />

GUSTAV ADOLF WITZHELLER<br />

seit 1938 aktives Mitglied im II. Baß Ist am 1. Oktober <strong>1973</strong> an den Folgen<br />

eines Verkehrsunfalles gestorben. Er \«ar 78 Jahre alt.<br />

Über viele Jahre hat er als Vorstandsmitglled die wirtschaftlichen und steuer<br />

lichen Belange des Vereins wahrgenommen. Er tat es mit voller Hingabe für<br />

seinen gellebten KMGV. Sein großer Sachverstand machte es Ihm leicht,<br />

gegensätzliche Auffassungen bei Debatten In den Jahreshauptversammlungen<br />

durch die bessere Argumentation zu widerlegen. Er überzeugte durch seine<br />

ruhige Sachlichkeit, die sein ganzes Wesen auszeichnete. Deshalb erfreute<br />

sich Gustav Adolf Witzheller großer Beliebtheit Im Kreise seiner Sanges<br />

brüder. Groß Ist sicher auch die Teilnahme der Sangesbrüder für die verehrte<br />

Gattin, die bei dem Unfall allein zurückgeblieben Ist.<br />

Im KMGV wird der Name Gustav Adolf Witzheller fortleben.


199<br />

J. BEIM DOM<br />

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Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Barbro Wiedebusch-Schuchardt, Köln-Riehl, Joh.-Müller-Str. 14<br />

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Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köin, Kieiststraße, Ruf 92 94/7 60 71<br />

Titelbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />

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Commerzbank AG., Köin Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köin Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köin Nr. 5662 044 • Postscheckkonto. Köln Nr. 102 88


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<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

November <strong>1973</strong><br />

- IlfmKnC ' •V'w*',5<br />

11<br />

fl-<br />

Mitteilungsblatt<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins<br />

?!


202<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

über 1,5 Millionen<br />

Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen


203<br />

Terminkalender für die Monate<br />

Dezember/Januar <strong>1973</strong>114<br />

Mittwoch,<br />

Sonntag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

Donnerstag,<br />

den 5. Dez. <strong>1973</strong>:<br />

den 9. Dez. <strong>1973</strong>:<br />

den 13. Dez. <strong>1973</strong><br />

den 20. Dez. <strong>1973</strong><br />

den 27. Dez. <strong>1973</strong><br />

den 3. Jan.<strong>1973</strong><br />

den 10. Jan. <strong>1973</strong><br />

den 17. Jan.<strong>1973</strong><br />

den 24. Jan. <strong>1973</strong><br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

15.00 Uhr Nikolausfeier in der<br />

Woikenburg<br />

19.00 Uhr Generalprobe, Gürzenich<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

Besondere Veranstaltungen:<br />

Freitag,<br />

Samstag,<br />

den 14. Dez. <strong>1973</strong>: 20.00 Uhr Winterkonzert, Gürzenich<br />

den 22. Dez. <strong>1973</strong>: 20.00 Uhr Winterkonzert, Gürzenich<br />

Als Solistin konnte FeiiciaWeathers verpflichtet werden! S. auch S.215.<br />

Samstag, den 2. Februar 1974 um 19 Uhr Karnevalssitzung in der Woi<br />

kenburg<br />

* * * TIP<br />

C^e^cLenL<br />

Wir machen noch einmai auf den Mitschnitt des Konzerts vom<br />

18. November 1972 im Gürzenich aufmerksam, wobei die Sinfonie<br />

Nr. Xiii, op. 113 von Dimitri Schostakowitsch aufgeführt wurde.<br />

Die Piatte ist zum Preise von 17,50 DM in der Geschäftssteiie des<br />

KMGV erhäitiich. Auch die neue Werbeschaiipiatte des KMGV<br />

ist für eine Schutzgebühr von 20 DM pro drei Stück erhäitiich.


ÖCA/LQ\^-'J'Letlfitfe%t<br />

unter dem Motto „Perlen- und Laternenfest"<br />

(Garderobe festlich — auch japanisch)<br />

Freitag, den 19. Oktober <strong>1973</strong><br />

Dieser Einladung, man möchte fast sagen<br />

„diesem Aufruf" zum 19. Oktober <strong>1973</strong> in die<br />

Wolkenburg, folgten die Mitglieder und<br />

Freunde des KMGV mit ihren Damen, und<br />

ganz besonders die Japan-Touristen, nur allzu<br />

gerne und fühlten sich im wunderbar ge<br />

schmückten Saal der Burg wieder in den Fer<br />

nen Osten versetzt.<br />

Auf den Transparenten, gestaltet von Herrn<br />

Bolz, fanden die Sänger alle Städtenamen ih<br />

res erfolgreichen Wirkens wieder. <strong>Der</strong> Gesel<br />

ligkeitsausschuß hatte, was Programmgestal<br />

tung und Dekorationen etc. betraf, mitten ins<br />

Voile getroffen.<br />

Die Tanz-Sinfoniker begannen mit Melodien<br />

aus Lehär's „Land des Lächelns" und inmit<br />

ten des kirschblüten- und lampiongeschmück<br />

ten Raumes fühlten sich auch nicht mitgereiste<br />

Sänger und deren Angehörige sichtlich wohl,<br />

besonders bei dem Aufgebot so reizender<br />

,Geishas'. Viele Damen nahmen die Gelegen<br />

heit wahr, den mitgebrachten Kimono unter<br />

die Leute zu bringen. Fazit: Och Kölsche<br />

Geishas sin lecker!<br />

Unter den vielen prominenten Gästen waren<br />

unter anderem der Bassist Takao Okamura<br />

und Ballettmeister Peter Schnitzler auszuma<br />

chen. Okamura war der „Star" des letzten<br />

Winterkonzerts, und Schnitzler wird wie jedes<br />

Jahr wieder die „Gillchen"-Tänze einstudieren.<br />

Die Darbietungen auf Bühne und Parkett würz<br />

ten die Atmosphäre, und der charmanten Aufvon<br />

vi Liesei Feiten<br />

forderung von Graf Beust ins Kasino — in Ver<br />

bindung mit den Fluggesellschaften Swiss Air<br />

und Singapore Airlines — wo man uns mit am<br />

Tage zuvor frisch eingeflogenen Orchideen<br />

blüten begrüßte, folgten fast alle Balibesucher<br />

zur vorgerückten Stunde.<br />

Hier zeigte man uns einen Werbefilm für eine<br />

Osterreise nach Fernost mit einer „Multi-<br />

Audio-Visions-Show", die die Fa. Kühne<br />

& Nagel mit den vorerwähnten Fluggesell<br />

schaften eigens für den KMGV, seine Ange<br />

hörigen und Freunde ausgearbeitet hatte.<br />

<strong>Der</strong> Höhepunkt des Abends war die nerven<br />

kitzelnde Ungewißheit der Tombola, bei der<br />

eine liebenswerte Japanerin im Festkimono<br />

(die war aber echt!) Herrn Dr. Attelmann und<br />

Graf Beust als Assistentin bei der Verteilung<br />

der vielen schönen und wertvollen Preise zur<br />

Seite stand. Herzlichen Glückwunsch den<br />

jenigen Sangesbrüdern, die die herrlichen<br />

Flugreisen in die Schweiz und nach Fernost<br />

gewannen.<br />

Obwohl es Freitagabend war und sicher die<br />

meisten Herren vom Alltag ziemlich strapaziert<br />

sein mußten, wurde eifrig — bis in den be<br />

ginnenden Morgen — getanzt. Hier und dort<br />

konnte man das Austauschen von Fotos be<br />

obachten, und die Erinnerungsgespräche an<br />

die erst 4 Wochen hinter uns liegende große<br />

und wunderbare Reise rissen kaum ab.<br />

Es war diesmal ein Herbstfest besonderer Art,<br />

das den Teilnehmern bestimmt noch lange in<br />

bester Erinnerung bleiben wird.<br />

Willi Brück VDI Beratender Ingenieur VBI<br />

Ingenieurbüro für das Bauwesen<br />

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unbebaute Grundstücke)<br />

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Nachstehend veröffentlichen wir einen Auszug aus dem Tagebuch von LIesel Fei<br />

ten — Ehefrau unseres Mitglieds Franz Feiten —, die bei der Japan-Tournee des<br />

KMGV zu der in Japan „German Choir's Group" betitelten „Damenriege" des<br />

Chores gehörte. Aus Platzgründen ist es leider nicht möglich, den Bericht voll<br />

ständig abzudrucken. Als besonders originell greifen wir deshalb die „Abenteuer"<br />

des 9. und 10. September <strong>1973</strong> in Beppu heraus.<br />

Die German Choirs-Group machte dem<br />

KMGV Konkurrenz...<br />

Mit einem 3000 BRT-Schiff der Kansai-Steamship-Gompany<br />

stachen wir morgens um 8.40<br />

Uhr vom Hafen Kobe bei Osaka in See, ver<br />

ließen nun die Insel Honshu und steuerten<br />

die Insel Kiushu an.<br />

14 Stunden dauerte diese herrliche Seereise,<br />

die tagsüber bei strahlendem Sonnenschein<br />

an Deck oder auch nicht — je nach Gusto —<br />

genossen wurde, in den Viererkabinen der<br />

ersten Klasse konnte man sich ausruhen, Post<br />

erledigen usw., im Speiseraum, den wir in der<br />

Kategorie 1. Klasse fast für uns allein hatten,<br />

wurden wir von den Stewards zu den ver<br />

schiedenen Mahlzeiten verwöhnt. Das „Sapporo"-Bier,<br />

herrlich gekühlt, schmeckte vor<br />

züglich. Bis zur Landung in Beppu erfreuten<br />

wir uns an der stimmungsvollen Landschaft,<br />

von der die Inlandsee eingerahmt ist und er<br />

lebten abends noch eine ziemlich stürmische<br />

See, denn zu dieser Zeit hatten wir bereits die<br />

Stelle erreicht, wo der Pazifik einbricht. Aber<br />

ich glaube, es hat jeder die Sache wohl über<br />

standen.<br />

p :<br />

■■ j Ii.,» '■<br />

I<br />

Ifisi<br />

L -'4<br />

L- \ K • V 4 ^ ji. 'k mS<br />

T , ^ ft, A<br />

%<br />

\


Ein Mann<br />

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ive/ß sein Leben einzurichten!<br />

Von-lj^kann man viel lernen,<br />

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207<br />

Am Kai von Beppu stand wieder mit sprich<br />

wörtlicher Pünktlichkeit unser Bus, der uns<br />

zum Hotel SUGINOI fuhr. <strong>Der</strong> Hotelkomplex,<br />

hinter dem Ort auf einer Anhöhe gelegen, war<br />

sozusagen eine kleine Stadt für sich. Den<br />

„Stadtkern" erkundeten mitten in der Nacht<br />

vier Damen der Reisegruppe auf ihre Art,<br />

dabei suchten sie nur das Schwimmbad. Bei<br />

dieser Exkursion fanden sie alles mögliche,<br />

aber davon später mehr.<br />

Zunächst wurden, wie schon so oft geprobt,<br />

die Zimmerschlüssel ausgegeben. Man zer<br />

stob in die diversen Geschosse und verteilte<br />

sich, wie gewohnt, paarweise in die Luxus<br />

höhlen. Hier kriegten wir im wahrsten Sinne<br />

des Wortes die Mäulchen nicht mehr zu: Zim<br />

mer von Ausmaßen einer respektablen Etagen-<br />

Wohnung boten sich unseren Augen. Im Raum<br />

selbst, mit 3 großen Fenstern von je 4 m Breite,<br />

mit Front auf die Stadt und die Bucht mit dem<br />

Hafen, war außer dem sogenannten europä<br />

ischen Teil noch ein japanischer Teil; Bad und<br />

Vorraum extra. Allein der japanische Teil von<br />

ca. 20 qm Größe war eines der schönsten Er<br />

lebnisse, was den gewohnten Hotelkomfort<br />

betrifft: Dieses Zimmer, 20 cm höher als der<br />

übrige Raum angeordnet, war mit Reisstroh<br />

matten ausgelegt; holzgerahmte Pergament-<br />

Schiebetüren ließen ihn offen oder geschlos<br />

sen vom übrigen Zimmer halten. Im Japan<br />

zimmer befand sich ein eingebauter Schrank,<br />

in dem das Bettzeug für die „Bodenbetten"<br />

aufbewahrt war. Ein niedriger Tisch mit Sitz<br />

kissen, ein in einer Bodenvase wundervoll ge<br />

steckter Blumenstrauß und ein Farbfernsehge<br />

rät waren die Einrichtungsgegenstände; natür<br />

lich fehlte auch nicht die Japan-Kugellampe.<br />

<strong>Der</strong> europäische Teil hatte mit Seidentapete<br />

bespannte Wände und bei den je 1,30 m brei<br />

ten Diwanbetten stellten wir fast alle einstim<br />

mig fest, daß sie viel zu schade waren, allein<br />

drin schlafen zu müssen. Sogar einen Panzer<br />

schrank entdeckten wir.<br />

Die übrigen, uns mittlerweile bekannten Be<br />

quemlichkeiten waren auch hier selbstver<br />

ständlich: Die Kanne mit heißem Wasser für<br />

Tee, eine zweite mit Eiswasser und jeweils<br />

steril verpackte Gläser, Tee-Aufgußbeutel,<br />

Zuckertütchen etc. Im Bad fehlte ebenfalls<br />

nicht die steril verpackte Zahnbürste mit<br />

Zahnpasta und das obligatorische Stückchen<br />

Seife, das allein der Hotelaufschrift wegen<br />

Sammlerwert hatte.<br />

Aber die drolligste Entdeckung machten wir<br />

in diesem Hause auch noch, die in dieser Hin<br />

sicht alles ähnliche hintanstellt:<br />

Das für Japaner mitunter noch unbekannte<br />

„westliche" WC besaß am Spüikasten ein<br />

Metallschild mit Benutzungsanleitung in Form<br />

von Strichmännchen für „zwei Möglichkeiten"<br />

und genauer Beschreibung, allerdings in japa<br />

nischer Zeichensprache.<br />

Unser Schmunzeln kann sich jeder vorstel<br />

len?!<br />

<strong>Der</strong> vorhin erwähnte nächtliche Erkundigungs<br />

gang durch das halbdunkle Gebäude ließ z. B.<br />

mich vor lauter Aufregung, daß wir uns ver<br />

laufen oder uns sonst irgendetwas widerfah<br />

ren könne, furchtbar in Rage geraten, derweil<br />

die anderen drei Damen tapfer - sogar an<br />

schlafenden Nachtwächtern vorbei - losmar<br />

schierten, ihre Neugierde zu stillen. Dieser<br />

Inspektionsgang hatte allerdings das Plus, daß<br />

wir uns anderntags einigermaßen in diesem<br />

Riesenkomplex zurechtfanden. Bezeichnun<br />

gen wie „Jungle Bath", „Dream Bath",<br />

„Green Bath" waren seit dieser nächtlichen<br />

Entdeckungsreise feste Begriffe.<br />

Daß es im Hause auch ein Bowling Center<br />

mit nur 36 Bahnen, ein Kino - man hatte<br />

„Tarzan" auf dem Spielplan —, eine Bar mit<br />

großer Showkapelle, ausziehbarer Bühne, mit<br />

Darbietungen und einer großen Anzahl<br />

Geishas gab, konnten wir den übrigen Mit<br />

reisenden am nächsten Tag kundtun.<br />

10. 9.<br />

Das Frühstück war ein Erlebnis besonderer<br />

Art:<br />

Herr Sera hatte uns auf der Reise nach<br />

Beppu darüber informiert, daß es im Kurhotel<br />

SUGINOI gestattet sei (es hat eigene Thermal<br />

quellen), im Gegensatz zu den übrigen Hotels<br />

des Landes, auch außerhalb des Zimmers den<br />

vom Hotel gestellten Kimono zu tragen. Man<br />

bewege sich, so sagte uns Herr Sera, unge<br />

niert im ganzen Hause sowohl als auch im<br />

Garten in dieser Tracht.<br />

Das flötete er keinem Doofen! Den Karneval<br />

als richtige Kölsche Mädche immer im Blut —<br />

die Imis, die wir bei uns hatten, waren schon<br />

mit angesteckt — ließen wir uns das nicht<br />

zweimal sagen und wie verabredet fand das<br />

Frühstück an diesem sonnigen Morgen in ein<br />

heitlicher Maskerade statt. Den Spaß kann<br />

uns keiner nachempfinden! Es mußte ein<br />

Fotograf her! Die Gruppenaufnahme in Farbe,<br />

matt, Format 14x20 cm, ließen wir uns für<br />

die Nachwelt was kosten!! Die Veröffentli<br />

chung im „BB" ist nur ein schwacher Abglanz<br />

des Ergebnisses!<br />

Eine kleine Gruppe inspizierte nach dem ame<br />

rikanischen Frühstück zunächst kurz das<br />

Shopping Center, um zu wissen, wo und was<br />

man kaufen kann. Dann schlug man den Weg<br />

zur Trimm-Dich-Station ein. Für nur 100 Yen


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Brillen von heute bieten mehr als Brilien von gestern.<br />

Sie sind nicht nur Sehhilfe, sondern auch Mode.<br />

Sie werden staunen, wie sehr sich die Brillenmode<br />

gewandelt hat, seit ihrem letzten Briiienkauf.<br />

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die verschiedenen Massagestühle In Bewe<br />

gung zu bringen und sich durchkneten zu las<br />

sen, kamen wir gerade recht. Danach ent<br />

deckten wir In den großzügigen Außen-Anlagen<br />

des Hotels eine Spielwiese mit Trampo<br />

lln, Muslk-Tretorgel und Rutschbahnen, wo<br />

sich nach Herzenslust ausgetobt wurde.<br />

Im nahegelegenen Erfrischungsraum konnte<br />

man In Selbstbedienung Eis und Limonade<br />

erstehen.<br />

Kontakt mit Einheimischen, die als Tages<br />

gäste die heißen Quellen Im SUGINOI benutz<br />

ten, kam zustande, als man mir beim Schrei<br />

ben einer Ansichtskarte über die Schulter<br />

schaute und der Verwunderung über unsere<br />

Schreibweise mit Kichern hinter der vorgehal<br />

tenen Hand Ausdruck gab. Verständigt haben<br />

wir uns „mit Häng un Föss". Einige von un<br />

serem Klübchen spendierten den japanischen<br />

Damen Kölnisch Wasser und Erfrischungs<br />

tücher, die lebhaft bestaunt wurden.<br />

Nach weiterem Rundgang entdeckten wir ein<br />

Treibhaus mit exotischen Pflanzen und Tie<br />

ren, ja sogar kleinen Krokodilen, Papagelen<br />

und buntschillernden Zierfischen.<br />

Nach Posleren für verschiedene Fotos nach<br />

der „knipst Du mich, knips Ich Dlch"-Methode<br />

gingen wir wieder Ins Hotel-Labyrinth zurück,<br />

aber unsere Entdeckungsreise war noch lange<br />

nicht zuende:<br />

Ein großer Raum, der nachts zuvor mit schwe<br />

ren roten Samtvorhängen unseren Blicken<br />

verborgen geblieben war, präsentierte sich<br />

als großer Saal mit Bühne, auf der ein Show<br />

master seine Mätzchen machte, die wir — der<br />

Sprache nun einmal unkundig — nicht verste<br />

hen konnten.<br />

Bald wurde uns klar, nachdem uns freund<br />

liche Leute an Ihre niedrigen Tische zum Sit<br />

zen einluden, denn der große Saal war voller<br />

Menschen In bester Laune, daß es sich um<br />

eine Art Betriebsausflug handeln mußte; wei<br />

terhin kriegten wir soeben mit, daß das Publi<br />

kum auf der Bühne mitmischen durfte.<br />

<strong>Der</strong> Showmaster, ein japanischer „Rex Glldo-<br />

Typ" sang was Schmalziges, und die Leute<br />

umjubelten Ihn; er war gewiß sehr bekannt.<br />

Die nächste Publlkums-Darbletung folgte. Die<br />

Stimmung, und das am hellen Vormittag, war<br />

im Saal auf Hochtouren und schwappte natür<br />

lich auch auf uns Rheinländer über. Des Vol<br />

kes Übermut steckte die falschen Geishas Im<br />

einheitlichen Hotel-Kimono an. Nach langem<br />

Hin und Her faßte Ich den Mut, bei vorerwähn<br />

tem Showmaster, der Englisch verstand, an<br />

zufragen, ob wir wohl ein deutsches Volkslied<br />

vortragen dürften, gab Ihm zu verstehen, wie<br />

wir nach Japan gekommen wären und woher.<br />

Kurz und gut, wir wurden — sieben an der<br />

Zahl — unter Beifall zur Bühne gebeten, nach<br />

dem uns „Rex" über das Mikrofon In den<br />

Riesenraum posaunt hatte. Natürlich haben<br />

wir davon kein Wort verstanden, ahnten aber<br />

aufgrund des Klatschens und der erstaunt auf<br />

uns gerichteten Blicke, daß nur wir gemeint<br />

sein konnten.<br />

Wir rafften unsere Gewänder und erklommen<br />

Im Scheinwerferllcht die Stiegen zu den Bret<br />

tern, die die Welt bedeuten. Inge SIegert,<br />

resolut — wie uns allen wohlbekannt — ging<br />

zum Kapellmeister und bedeutete ihm gesten<br />

reich mit einem Fragezeichen In der Stimme:<br />

„Loreley?" Natürlich kannte man „sie", stimm<br />

te einige Takte von „Ich weiß nicht was soll<br />

es bedeuten" an und unserem Auftritt Im<br />

SUGINOI von Beppu auf der Insel Klushu In<br />

Japan stand nichts mehr Im Wege.<br />

- Verzeihung, Ich sage das deshalb so aus<br />

führlich, damit der geschätzte Leser sich der<br />

Tragwelte unseres Tuns voll und ganz be<br />

wußt wird und die verehrten Herren Im Geiste<br />

den Hut lupfen. —<br />

Ausführende: Eine Combo des SUGINOI<br />

Hotels.<br />

Mitglieder der „German Gholr's Group";<br />

Maria Martin<br />

Lucia Mahsholder<br />

Susi Woock<br />

Inge SIegert<br />

Agnes Schaeben<br />

Plet Klelterp<br />

LIesel Feiten<br />

Die Combo hob an, wir setzten ein — Im grel<br />

len Rampenlicht stehend, mit bubbernden<br />

Herzchen, vor uns nur blau-schwarze Haar<br />

schöpfe sehend —. Aber weit gefehlt! Viel zu<br />

früh! Man war erst beim Vorspiel ... Also, er<br />

neuter Beginn. Wir ließen uns äußerlich nicht<br />

aus der Ruhe bringen, obwohl Innerlich Irgend<br />

etwas lauter als gewöhnlich pochte.<br />

Als wir unser „schauriges Spiel" beendet hat<br />

ten, tobte der Saal und der Beifall hielt an,<br />

bis wir die Bühne verlassen hatten. Unter uns<br />

gesagt, es war so wie beim KMGV! Als Be<br />

lohnung, und auch das noch für unser Jaulen,<br />

schenkte man uns eine Schachtel Pralinen<br />

und für jeden ,Künstler' extra noch ein Doku<br />

ment, das wir als Ehrenurkunde für's Mit<br />

machen betrachteten, denn wir konnten ja<br />

nicht lesen was draufstand. Später stellte sich<br />

heraus, daß wir damit freien Eintritt In ein<br />

Museum gehabt hätten. Aber als Herr Sera<br />

uns dies übersetzte, saßen wir bereits Im Zug<br />

nach Hiroshima.<br />

Wer aber glaubt, nur die Leute Im Saal selbst<br />

hätten diesen Kunstgenuß erlebt, der hat weit


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gefehlt. Eine Übertragungsanlage muß unse<br />

ren nicht zu überbietenden Singsang (Herr<br />

Professor Rübben wäre sicher schier verzwei<br />

felt) im gesamten Hotel-Komplex verstreut<br />

haben, denn wir wurden — wie sich später<br />

herausstellte — auch von Mitgliedern unserer<br />

Gruppe gehört. Es muß In der Tat für solche<br />

Sangesprofis grausam gewesen sein. Egal,<br />

wir hatten den Jux und unsere Männer die<br />

Gewißheit, uns auf alle Fälle wiederzusehen,<br />

denn es gab aufgrund dieses Auftritts keine<br />

Folge-Engagements, die uns an der Heim<br />

reise hätten hindern können.<br />

Nun hatten wir nur einen Wunsch: in irgend<br />

einem dieser zauberhaften Bäder zu ver<br />

schwinden. Das „Green Bath" hatte heute<br />

„Damentag"; hier ging das ganz ordentlich<br />

im Wechsel vonstatten. Wir unterzogen es zu<br />

nächst einmal einer Besichtigung, und Su<br />

sanne ging als erste ins Bad; die anderen<br />

Damen folgten zögernd, denn das Wasser war<br />

sehr warm, um nicht zu sagen heiß. Mit an<br />

gehobenen Kimonos gingen wir Probe in dem<br />

großen Rundbecken, malerisch von exotischen<br />

Bäumen und anderen uns fremden Gewäch<br />

sen umrahmt, die bis zur hohen Lichtkuppel<br />

rankten.<br />

Unser Mittagessen, eine dicke Nudelsuppe,<br />

schmeckte nach all dem Erlebten „wie zo<br />

Kölle", obwohl wir sie hier mit Stäbchen<br />

aßen, d. h., nur das, was drin Ist, wird hier<br />

zulande mit Stäbchen gegessen; den flüssigen<br />

Teil trinkt man anschließend aus der Schale,<br />

die man mit zwei Händen graziös zum Munde<br />

führt.<br />

Um 14 Uhr traf sich die Reisegruppe — nun<br />

wieder In Zivil —, um zu den wilden Affen und<br />

den heißen Quellen im nahegelegenen Aso-<br />

Nationalpark zu fahren. Dieser Ausflug war<br />

fürwahr wieder ein Erlebnis besonderer Art.<br />

Bevor wir in dem gebirgigen Naturpark auf<br />

dem Parkplatz „ausgesetzt" wurden, erhielten<br />

wir von Herrn Sera Verhaltensmaßregeln:<br />

Damen-Handtaschen im Bus liegen zu lassen,<br />

darauf seien die frei umherlaufenden Affen<br />

besonders aus; Kameras könnten mitgenom<br />

men werden. Bei solchen Geräten wüßten die<br />

eitlen Tiere, daß sie beachtet würden. Wir<br />

machten tatsächlich die Erfahrung, daß die so<br />

possierlichen Tiere, gar nicht empfindlich, in<br />

die Kleider oder das was drunter war, bissen.<br />

Vielleicht ist es jemand gelungen, eine solche<br />

Szene im Bild festzuhalten.<br />

Die Fahrt zu den heißen Quellen — genannt<br />

Höllentour — machte mit den Besichtigungen<br />

dieser einzigartigen Naturwunder auf uns alle<br />

einen sehr großen Eindruck. Teiche und Was<br />

serfälle mit siedend heißem Wasser und sub<br />

tropischen Gewächsen in nächster Umgebung<br />

ließen uns regelrecht vor Staunen den Atem<br />

anhalten. Es war unbeschreiblich schön!<br />

Nach Rückkehr Ins SUGINOI wurde geduscht<br />

und der wiederum bereitliegende frische<br />

Kimono angezogen. Wir bewegten uns bereits<br />

in sämtlichen Geschossen, als wären wir wo<br />

chenlang hier Zuhause. Anstatt Abendessen<br />

hatten wir Appetit auf Eis; im 14. Stock gab<br />

es ein gemütliches Restaurant mit schumme<br />

riger Beleuchtung und leckeren Speisen, u. a.<br />

auch Eis In verschiedenen Variationen. Nach<br />

einem gemütlichen Plauderstündchen, Benut<br />

zung des „Jungle Bath", Genuß einer Voll<br />

massage, waren einige unter uns so richtig<br />

fit, die vorerwähnte Bar mit allem Pipapo „un<br />

sicher" zu machen. Es kam aber anders, als<br />

wir dachten. Man versuchte, uns „unsicher"<br />

zu machen. Scheinbar Ist es dort nicht Sitte,<br />

daß Damen diese Bar besuchen, was wir aber<br />

nicht wußten und auch nicht wissen wollten,<br />

denn uns ging es ja um Mllleu-Studlen. Da<br />

kamen wir auch voll und ganz auf unsere Ko<br />

sten. Die wenigen Herren, die wir aus unserer<br />

Gruppe bei uns hatten und zu deren Seite<br />

je eine Dame aus Köln saß, wurden in Nullkommanlx<br />

„eingekreist". Wir hatten unseren<br />

Heidenspaß; auch das mußte man in Japan<br />

einmal erleben!<br />

Schnell hatten wir heraus, daß die Geishas<br />

zum Anheizen des Konsums angestellt waren<br />

und uns bedienten, d. h. die Gläser, auch<br />

wenn sie noch nicht leer waren, wieder auf<br />

füllten und dem Ober Avis durch hochgehal<br />

tenes, brennendes Streichholz gaben, wenn<br />

eine Nachbestellung angebracht erschien. Da<br />

wir uns aber vorher, um dem Nepp in solchen<br />

Etablissements zu entgehen, ein Limit gesetzt<br />

hatten, blieben wir auch bei unserem Vorsatz<br />

und vergnügten uns mehr an der uns schmis<br />

sige Weisen bietenden Band und den an<br />

schaulichen Darbietungen auf der Bühne, was<br />

hingegen dem Personal nicht so ganz In den<br />

Kram paßte. Wir wollten aber sowieso hier<br />

keine Hütten bauen und zogen es vor, uns<br />

nach dem Zahlen unserer Riesen-Zeche in<br />

unsere Luxushöhlen zurückzuziehen, um hier<br />

den Rest der Nacht zu verbringen.<br />

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Köln. Rundschau vom 20.10. <strong>1973</strong>:<br />

Beifall für Chöre vom Rhein<br />

Rübben: 50 000 Kilometer in zwei Monaten zurückgeiegt<br />

Wenn Professor Hermannjosef Rübben (45)<br />

„mein Chor" sagt, dann ergibt sich nur aus<br />

der konkreten Situation, ob er den Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein 1842 oder den 1904<br />

gegründeten Männerchor Bayer Leverkusen<br />

meint. Beide dem Dirigenten gleichermaßen<br />

ans Herz gewachsenen Singgemeinschaften<br />

sorgten jüngst in fernen Ländern für Schlag<br />

zeilen: Mit dem an Tradition reichen Kölner<br />

Chor war er in Japan, und kürzlich kehrte er<br />

an der Spitze der Bayer-Sänger aus Nord<br />

amerika heim. Die Zeit zwischen den Reisen<br />

hatte ihm gerade gereicht, den Koffer neu<br />

zu packen.<br />

Rund 50 000 Kilometer legte der Musikprofes<br />

sor in den letzten zwei Monaten zu Lande,<br />

zu Wasser und in der Luft zurück, für seine<br />

Chöre, mit seinen Chören, die wohl die größ<br />

ten Laienchöre in der Bundesrepublik sind.<br />

Nun hat ihn die Alltagsarbeit wieder. <strong>Der</strong> in<br />

Köln-Stammheim lebende Dozent der Musik<br />

hochschule Köln, Komponist, Dirigent und<br />

Bundes-Chorleiter im Deutschen Sängerbund<br />

ist auch in heimischer Umgebung ausgebucht.<br />

Noch nie habe Japan einen solch großen Kulturlmport<br />

erlebt wie die Einreise der 125 Köl<br />

ner Sänger (von über 20O Aktiven), berichtet<br />

Rübben. Aber auch die Vorstellung der 160<br />

singenden Bayerwerker in Kanada und den<br />

USA war ein Mellenstein in den kulturellen<br />

Beziehungen dieser Länder mit der Bundes<br />

republik. „Wir bekamen da wie dort über<br />

dimensionalen Beifall, wenn auch das japa<br />

nische Publikum wegen seiner um Jahrhun<br />

derte älteren Musiktradition differenzierter<br />

reagierte." Das Publikum habe die Chöre als<br />

authentische Interpreten aus dem „Land der<br />

Musik" empfangen. Überhaupt sei das Inter<br />

esse an Chormusik in diesen Ländern „unge<br />

heuer groß". Das könne man sich hierzulande<br />

nur schwer vorstellen.<br />

In der Publikumsgunst ganz oben standen<br />

sowohl deutsche Volkslieder als auch Origi<br />

nalkompositionen aus dem jeweiligen Land.<br />

Daß die Zuhörer versessen waren auf eine<br />

deutsche Interpretation ihrer Musik, war eine<br />

überraschende Erkenntnis für den Dirigenten.<br />

In Pittsburghs „Hilten" begeisterte sich eine<br />

dort tagende Berufsvereinigung farbiger Sän<br />

ger ausgerechnet an den Spirituals des<br />

Bayerchors.<br />

<strong>Der</strong> KMGV gab in Japan zehn Konzerte.<br />

Höhepunkte auf der Reise des Männerchors<br />

Bayer waren die Konzerte in Montreal, Ottawa<br />

zum Ausklang der Deutschen Woche und<br />

Pittsburgh. In Montreal (mit dem Montreal<br />

Symphony Orchestra, dessen Chefdirigent<br />

übrigens der frühere Kölner Kapellmeister<br />

Franz Paul Decker ist) und in Pittsburgh (mit<br />

The Pittsburgh Symphony) feierten jeweils<br />

nahezu 3000 Zuhörer die deutschen Gäste.<br />

Zur physischen Belastung kam für Professor<br />

Rübben der „psychische Streß", wie er es<br />

nennt, als Folge der häufigen Konfrontation<br />

mit außergewöhnlichen Umständen. Doch<br />

sein Resümee ist positiv: „Diese Reisen sind<br />

eines der schönsten Kapitel meines Lebens."<br />

Hajo Schroeder<br />

bei deren Aufnahmen<br />

Du begeistert<br />

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Felicia Weathers<br />

Geboren als Tochter eines Rechtsanwaltes in St. Louis (USA) / Erste musikalische Förderung<br />

durch die Mutter / Begegnung mit Gesang im katholischen Kirchenchor der Geburts<br />

stadt / Besuch der Universität ebendort / Klavierunterricht mit fünf Jahren / Ebenfalls Ge<br />

sangunterricht bei Madam Ford seit dieser Zeit / Führender Opernslar an allen großen Büh<br />

nen der Welt / Auftritte mit den bedeutendsten Orchestern Europas und Amerikas / Lieder<br />

abende in vierzehn Ländern auf zwei Kontinenten / Oftmals ausgezeichnet durch Preise der<br />

Metropoliten Opera / Leidenschaftliche Fliegerin / Rasante Autofahrerin eines silbergrauen<br />

Maserati-Quattroporte, der schnellsten Sportlimouslne der Welt / Verheiratet in München / Ein<br />

Sohn: Bela.<br />

Im Grunde verdanke ich dem Liebhabermusi<br />

zieren überhaupt mein ganzes musikalisches<br />

Engagement. Im Kirchenchor entdeckte man<br />

zunächst bei kleineren Solopartien meine<br />

Stimme. Und später sang ich dann zum er<br />

stenmal mit einem Chor von blinden Männern<br />

in Indianapolis. Das hat mich so tief beein<br />

druckt, ihre Kunst war so stark her vom See<br />

lischen geprägt, daß an sich Immer gerade<br />

die Konzerte mit Liebhabermusikern zu mei<br />

nen stärksten Erlebnissen gehören. Da hat<br />

man einfach unheimlich engen Kontakt. Sol<br />

che Sänger sind zu bewundern. Sie sind so<br />

professionell wie Professionelle. Aber sie<br />

haben einfach noch mehr Engagement, noch<br />

mehr Begeisterung und Hingabe. Und da gibt<br />

man auch selbst einfach mehr. Mir jeden<br />

falls geht's so: Ich habe einfach dann mehr<br />

Freude am Musizieren. Man ist einfach an<br />

gesteckt. Ich beneide die Deutschen: Sie sind<br />

ein Land der Chöre. Nur schade, daß Ich so<br />

wenig Zeit habe, mehr von ihnen zu hören.<br />

Foto: Joseph Klaes, Leverkusen<br />

Für die Breitenwirkung halte Ich den Lieb<br />

haberchor für weit wichtiger als den Opern<br />

chor. Die Leute — und wie viele sind es! —<br />

können in unserer Zeit, in der so vieles ka<br />

putt geht — persönlichen Kontakt von Mensch<br />

zu Mensch schaffen und halten. Und wie wich<br />

tig ist das. Man kann auch Traditionen erhal<br />

ten. Chöre kann man heute sogar als eine Art<br />

Rettung für die Menschheit ansehen: Hier<br />

kann man sogar Familien zusammenführen.<br />

Wie oft kommen heute noch — oft vom Fern<br />

sehen abgehalten! - Menschen so familiär<br />

zusammen wie etwa in dem Konzert, das wir<br />

gerade gesungen haben. Und das ist einfach<br />

wohltuend. Wir müssen nur etwas finden, um<br />

die Leute, die durchs Fernsehen passiv ge<br />

worden sind, wieder zu aktiven Konzertbesu<br />

chern zu machen. Warum sollte nicht auch<br />

der deutsche Sänger die Mentalität eines anir<br />

deren treffen können? Warum sollte nicht<br />

auch ein deutscher Chor jene innere Span<br />

nung aufbringen können, die für Spirituals<br />

einfache Voraussetzung ist!<br />

Ich liebte von frühester Kindheit an Musik.<br />

Und mein früher Unterricht brachte es mit<br />

sich, daß ich mich überhaupt nicht erinnern<br />

kann, wann Ich einmal nicht studiert hätte.<br />

Nun, ich war bereits mitten in einem ernst<br />

haften Medizinstudium bis es mir gelang,<br />

meine Eltern davon zu überzeugen, nunmehr<br />

das Gesangsstudium intensiv und ausschließ<br />

lich fortzusetzen. Besonderen Auftrieb erhielt


Vieles vvncriit. Nicht nur Gras<br />

und Baum, Einkommen oder<br />

Gehalt. Leider auch die Preise<br />

und dazu die unerfreuliche<br />

Aussicht, im Ruhestand nur<br />

noch über die Hälfte des ge<br />

wohnten Einkommens zu ver<br />

fügen. Warum? Weil die ge<br />

setzliche Rentenversicherung<br />

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mein Gesang in Deutschiand nach meinem<br />

Debüt an der Kieler Oper mit „Aida", „Sa<br />

lome" und „Madame Butterfly". Wenig später<br />

hörte mich Herbert von Karajan und ver<br />

pflichtete mich an die Wiener Staatsoper.<br />

Meine erste Partie an der Met: die Lisa in<br />

Tschaikowsky's „Pique Dame".<br />

(entnommen aus: „Chor im Gespräch" von<br />

Hermanniosef Rübben, Ziegler Verlag, 24,80<br />

DM).<br />

Das Porträt: Dr, med, Hans Attelmann<br />

Die Reihe der Porträts der Vorsitzenden der<br />

einzelnen Ausschüsse setzen wir heute fort<br />

mit Dr. med. Hans Attelmann, Obmann des<br />

Einführungs- und Geselligkeitsausschusses.<br />

Dr. Hans Attelmann wurde im Jahre 1926 ge<br />

boren und stammt aus einer musikalisch sehr<br />

aktiven Pädagogenfamilie. Sein Vater, seine<br />

Mutter, mehrere Onkel und Tanten waren im<br />

Lehrberuf tätig, ein Onkel leitet noch heute<br />

Schulkonzerte an einem Gymnasium, und der<br />

Großvater mütterlicherseits war Leiter eines<br />

bekannten Chores im Kölner Norden. „Mein<br />

Entschluß, Mediziner zu werden, stieß bei die<br />

ser ,Familienstruktur' natürlich auf ungläubi<br />

ges Erstaunen", erzählt Dt. iiatis AUeiiiiaim<br />

Aber schon früh hatte sich auch bei ihm die<br />

Liebe zur Musik ausgeprägt. Auf der Volks<br />

schule und im Gymnasium, wo er 1943 Abitur<br />

machte, wirkte er ständig im Schulchor mit.<br />

1951 schloß er sein Medizinstudium in Köln<br />

ab und wurde von Sanitätsrat Dr. Pfeifer, dem<br />

damaligen Archivar und langjährigen Vor<br />

standsmitglied des Vereins, für den KMGV<br />

geworben.<br />

Besondere Bedeutung hat das Jahr 1954 für<br />

Hans Attelmann: Es ist das Datum seiner Ehe<br />

schließung mit Frau Maria und seines Eintritts<br />

in den KMGV. „Meine Flitterwochen waren<br />

die Tage der Englandreise des KMGV im sel<br />

ben Jahr", erinnert sich Attelmann. Seit jener<br />

Zeit ist er ständiger ärztlicher Betreuer der<br />

Sänger bei den Konzertreisen und gab auch<br />

natürlich bei der Japan-Tournee wertvolle<br />

Tips.<br />

Sechs Jahre lang war er dann auch aktiv bei<br />

der „Cäcilia", davon fünf Jahre als „Bailett<br />

ratte". 1960 ließ er sich als Facharzt für<br />

Frauenkrankheiten und Geburtshilfe in der<br />

Gartenstadt Nord nieder, wo die Arbeit bald<br />

so Überhand nahm, daß er die Mitarbeit in der<br />

„Cäcilia" aufgeben mußte. Auch der Proben<br />

besuch litt unter der starken beruflichen Be<br />

anspruchung. „Bald wußte jeder Sänger ge<br />

nau so gut wie Professor Rübben, daß mein<br />

Erscheinen gegen 21 Uhr die letzte halbe<br />

Probenstunde ,einläutete'", schmunzelt Attel<br />

mann heute.<br />

Trotzdem ist er seit über 10 Jahren Vizebaas<br />

und seit wenigen Wochen Baas der Gruppe 6<br />

und seit zwei „Legislaturperioden" Vorsitzen<br />

der des Einführungs- und Geseiligkeitsausschusses,<br />

wobei er sich vorwiegend mit der<br />

Ausgestaltung der geselligen Veranstaltungen<br />

befaßt.<br />

Seine Robbies: An erster Stelle kommt natür<br />

lich die Musik — besonders die konzertante —,<br />

aber auch Philatelie und Bastein. Ganz groß<br />

geschrieben wird das Familienleben im Hause<br />

Attelmann — „dabei finde ich am schnellsten<br />

Erholung und Entspannung. Fast 20 Jahre bin<br />

ich nun verheiratet und im KMGV — bei beidem<br />

habe ich noch keinen Tag bereut", ist<br />

das zufriedene Fazit von Dr. Hans Attelmann.


218<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Dezember <strong>1973</strong><br />

14.12. 70 J Kurt Welter, 509 Leverkusen-<br />

Wiesdorf, Carl-Leverkus-Str. 38,<br />

inaktives Mitglied<br />

15.12. 94 J Professor Alex Meyer, Köln 41,<br />

(Lindenthal), Gyrhofstr. 8c, inak<br />

tives Mitglied<br />

15.12. 65 J Hermann Josef Becker, Köln 41,<br />

Unkeler Str. 13, aktives Mitglied<br />

16.12. 65 J Kaspar Unkelbach, Köln 1, Mau<br />

ritiussteinweg 75, inaktives Mitgl.<br />

16.12. 60 J Bankler I. D. Herstatt, Köln 1,<br />

Unter Sachsenhausen 6, inakti<br />

ves Mitglied<br />

27.12. 85 J Carl Weisweiler, Köln 41, (Lin<br />

denthal), Bachemer Str. 59, akti<br />

ves Mitglied<br />

28.12. 55 J Prof. Dr. Hans Günter Goslar,<br />

4005 Meerbusch 1, Moerser Stra<br />

ße 134, inaktives Mitglied<br />

29.12. 65 J Sigurd Greven, Köln 41 (Linden<br />

thal), Stadtwaldgürtel 46, inakti<br />

ves Mitglied<br />

Neuaufnahmen:<br />

Hermann Kimmerle, Kaufmann, 5 Köln 30,<br />

Sintherer Str. 38, Tel. 50 27 61, inaktives Mit<br />

glied 24. 9. <strong>1973</strong>. Geworben durch Herr Josef<br />

Pering.<br />

Horst Kau, Gastronom, 5 Köln 41, Siebengebirgsallee<br />

2, Tel. 42 59 54, inaktives Mitglied<br />

24. 9. <strong>1973</strong>. Geworben durch Herrn Rieh. Pilz.<br />

Adi Schmidt, Gastwirt, 5 Köln 1, Mauritius<br />

steinweg 70 (Gaststätte „Im Leuchtturm)), Tel.<br />

21 14 34, inaktives Mitglied 1.10.<strong>1973</strong>. Ge<br />

worben durch Herrn Richard Pilz.<br />

Rechtsanwalt Julius Herwegh, 5 Köln 41,<br />

Aachener Str. 407, Tel. 52 80 06, inaktives Mit<br />

glied 10.10.<strong>1973</strong>. Geworben durch seinen<br />

Vater Herrn Josef Herwegh, aktives Mitglied.<br />

Rechtsanwalt Karl-Everhard Hoevels, 5 Köln<br />

41, Nonnenwerthstr. 85, Tel. 46 33 62, inaktives<br />

Mitglied 10.10.<strong>1973</strong>. Geworben durch seinen<br />

Schwiegervater Herrn Josef Herwegh, aktives<br />

Mitglied.<br />

Dipl.-Volkswirt Heinz-Werner Bonjean, 5 Köln<br />

1, Lentstr. 8, Tel. 74 40 68, inaktives Mitglied<br />

16. 10. <strong>1973</strong>. Geworben durch Herrn Horst<br />

Meyer, aktives Mitglied<br />

Adressenänderungen:<br />

Horst Pohler, jetzt: 505 Porz-Ensen, Sieg<br />

straße 12, aktives Mitglied.<br />

Dr. Ulrich Pape, Zahnarzt, jetzt 502 Frechen,<br />

Maarhufenweg 2, inaktives Mitglied.<br />

Frau Thea Dahlem, jetzt: Köln 1, Neußer Wall<br />

1, Tel. 72 62 40, Witwen-Mitglied.<br />

Geburten<br />

Barbara und Norbert Wagner, Rodenkirchen-<br />

Hahnwald, bekamen eine Tochter Maria-<br />

Ursula. Sie ist das 21. Enkelkind unseres akti<br />

ven Mitglieds Eugen-Julius Strobl. Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Hochzelten<br />

Unser aktives Mitglied Kurt Mohr, Köln 41,<br />

Berrenrather Str. 373, verheiratete sich am<br />

30. August <strong>1973</strong> mit Gisela Korschiltgen. Herz<br />

lichen Glückwunsch für den gemeinsamen<br />

Lebensweg!<br />

Todesfälle<br />

Thomas Liessem, inaktives Mitglied, gestor<br />

ben am 17. September <strong>1973</strong>. Seinen Angehöri<br />

gen sprechen wir unser tiefempfundes Beileid<br />

aus.<br />

►<br />

Mitglieder des Keiner Männer-Gesang-Vereins<br />

denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"


219<br />

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<strong>Jahrgang</strong> <strong>53</strong><br />

Dezember <strong>1973</strong><br />

V • - •<br />

I,<br />

Mitteilungsblatt<br />

des Kölger<br />

Männer-Gesang-Vereins<br />

- ■'-r-


222<br />

muß man haben<br />

Auflage<br />

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Liebe KMGV-Familie!<br />

Ein Jahreswechsel soll uns neben der Rückschau vornehmlich in die<br />

Zukunft blicken lassen und die Frage aujwerfen, wie und wo wir<br />

unsere Akzente zu setzen haben. In der Vergangenheit löste ein Höhe<br />

punkt den anderen ab. Wir denken dabei an die Japanreise mit ihren<br />

großen Erfolgen im abgelaufenen Jahr. Wir wollen dankbar sein, daß<br />

eine relativ ruhige Zeit uns die schönen Konzertreisen der vergange<br />

nen Jahre hat machen lassen. Ob es so bleibtf Das hängt von vielen<br />

Faktoren ab, die wir nicht kennen und deren Ablauf vor allem wir<br />

nicht voraussagen können. Deshalb möchten wir einen zunächst schein<br />

bar etwas überraschenden Vorschlag machen. Statten wir unseren<br />

Dank für das viele Schöne, das uns unsere Gemeinschaft schenkt, da<br />

durch ab, daß wir etwas davon weitergeben an die, die nicht mehr des<br />

Glückes einer Gemeinschaft teilhaftig sind, nämlich an die alten Men<br />

schen. Übernehmen wir Patenschaften über das eine oder andere<br />

Altersheim und lassen wir diese Menschen Anteil haben an unserer<br />

Freude. Für alte Menschen ist die Gewißheit, daß andere an sie den<br />

ken und daß diese sich mit ihnen verbunden fühlen, oft mehr wert als<br />

eine materielle Zuwendung. Warum nicht häufiger für alte Menschen<br />

singen?<br />

Mit diesen Gedanken der Besinnung wünsche ich Ihnen eine gesegnete<br />

Weihnacht und ein gutes Neues Jahr!<br />

I


|f.1.Jt.


Terminkalender für die Monate Januar/Febuar 1974<br />

Donnerstag, den 3. Jan. 1974<br />

Donnerstag, den 10. Jan. 1974<br />

Donnerstag, den 17. Jan. 1974<br />

Donnerstag, den 24. Jan. 1974<br />

Samstag, den 2. Febr. 1974<br />

Montag, den 4. Febr. 1974<br />

Donnerstag, den 7. Febr. 1974;<br />

Sonntag, den 10. Febr. 1974;<br />

Mittwoch, den 13. Febr. 1974<br />

Donnerstag, den 14. Febr. 1974<br />

Freitag, den 15. Febr. 1974<br />

Sonntag, den 17. Febr. 1974<br />

Sonntag, den 17. Febr. 1974:<br />

Mittwoch, den 20. Febr. 1974:<br />

Samstag, den 23. Febr. 1974<br />

Samstag, den 23. Febr. 1974<br />

Sonntag, den 24. Febr. 1974<br />

Sonntag, den 24. Febr. 1974<br />

Dienstag, den 26. Febr. 1974<br />

Donnerstag, den 28. Febr. 1974;<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Woikenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Woikenburg<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Woikenburg<br />

20.00 Uhr Karnevalssitzung in der Wolkenburg<br />

20.00 Uhr Festakt 100 Jahre Cacilia Woikenburg<br />

im Opernhaus<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Woikenburg<br />

19.00 Uhr Premiere Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

15.00 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

geschlossene Aufführung KMGV<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

geschlossene Aufführung KMGV<br />

16.00 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

20.00 Uhr, Divertissementchen, Opernhaus<br />

15.00 Uhr, Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Divertissementchen, Opernhaus<br />

19.30 Uhr Chorprobe, Wolkenburg<br />

Vorbestellungen für die Aufführungen der Cacilia Wolkenburg, mit Ausnahme der Auf<br />

führungen für den KMGV, nur an der Theaterkasse.<br />

Jierlfftfaljrt der Qruppe Ol<br />

Am 17./18. November <strong>1973</strong> machte die Gruppe<br />

6 ihren diesjährigen Gruppenausfiug. Um allen<br />

Promille-Sorgen aus dem Wege zu gehen, war<br />

durch Vermittlung von Sangesbruder Willi<br />

Rüßmann ein großer Bus gechartert worden,<br />

der die Sänger nach Fiammersfeid im Westerwaid<br />

brachte und am Sonntagnachmittag<br />

auch wieder abhoite. Pünktlich um 14.30 Uhr<br />

ging es von der Wolkenburg los, wo Sammel<br />

stelle war. Bei feucht-fröhiichen Gesprächen,<br />

Vater „Kunibert der Fiese" war ja mit von<br />

der Partie, erreichte die stattiiche Schar von<br />

21 Sängern bei herriichem Sonnenschein den<br />

Zieiort. Ein Spaziergang durch den herbst<br />

lichen Waid sorgte dann bei ailen für den<br />

notwendigen Kaffeedurst, der im gemütlichen<br />

Säichen des Bergischen Hofes gestiiit wurde.<br />

Weiche unentdeckten Taiente noch in der<br />

Gruppe schiummern, zeigte sich anschiießend,<br />

als Sangesbruder Werner Schäfer seine 35011<br />

Japan-Dias an die (Lein)wand warf. Noch einmai<br />

wurden da bei aiien Teiinehmern der<br />

Japanreise ihre Erlebnisse wach, als sie die<br />

wirklich einzigartigen Aufnahmen, die mit sehr<br />

viei Können und Mühe gemacht wurden, sa<br />

hen. Großer Beifaii dankte dem tüchtigen<br />

Photographen. Vor dem gemeinsamen Abend-


Ein Mann<br />

von Formafwe/ß<br />

sein Leben einzurichten!<br />

Vori-lhmkann man viel lernen,<br />

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essen bat dann der neugewäfilte Gruppen<br />

baas, Dr. Flans Attelmann, um Aufmerksam<br />

keit. Nachdem er alle Gruppenbrüder herz<br />

lichst begrüßt hatte, dankte er für das durch<br />

seine Wahl als Gruppenbaas erhaltene Ver<br />

trauen und versprach, die In ihn gesetzten<br />

Erwartungen zu erfüllen (was zu hoffen bleibe,<br />

meinten die Anwesenden). Anschließend<br />

wandte sich Dr. Attelmann an den scheiden<br />

den Baas Paul Peters und dankte ihm für<br />

seine Verdienste um die Gruppe 6. Er be<br />

stätigte ihm unter dem Belfali der gesamten<br />

Gruppe, daß nur durch seinen selbstlosen<br />

und nimmermüden Einsatz die Gruppe ihre<br />

heutige gesellschaftliche und musikalische<br />

Position im KMGV erringen konnte. Beson<br />

ders betont wurde der Elfer von Paul Peters,<br />

wenn es galt, Konzerte oder Konzertreisen zu<br />

arrangieren, wie es die erste Konzertreise un<br />

ter Prof. Rübben nach Berlin, die Wienreise<br />

und nicht zuletzt die beiden Schwarzwald<br />

fahrten bewiesen. Nicht vergessen seien auch<br />

seine Verdienste um die Kameradschaft und<br />

den Zusammenhalt In der Gruppe und seine<br />

stete Mühe, bei geselligen Veranstaltungen<br />

unsere Damen zu beteiligen, die wir Sänger<br />

ja in unserem Eifer für den Gesang allzugern<br />

vergessen. Wenn auch die aktive Leitung der<br />

Gruppe jetzt In jüngere Hände übergegangen<br />

sei, so könne doch die Gruppe auf die lang<br />

jährigen Erfahrungen Ihres „Paule" nicht ver<br />

zichten. Die Gruppe hätte daher einstimmig<br />

beschlossen. Ihn zum Ehrenbaas zu machen.<br />

Als äußere Legitimation überreichte alsdann<br />

Baas Dr. Attelmann Paul Peters die Ehren<br />

urkunde und als Ausdruck des Dankes der<br />

Gruppe ein Photoalbum mit über 80 Aufnah<br />

men, die den neuen Ehrenbaas in vielen Situa<br />

tionen zeigen, die er mit seiner Gruppe oder<br />

den Angehörigen seiner Gruppe seit Über<br />

nahme der Gruppe vor 15 Jahren, erlebt<br />

hatte. Ein aufrichtiges musikalisches Hoch be<br />

schloß dann die Laudatio auf einen Mann<br />

und Sänger, dessen Lebensweg seit 23 Jah<br />

ren eng mit unserem geliebten KMGV ver<br />

bunden ist. Sichtlich bewegt nahm Paul Peters<br />

die Ehrung an.<br />

Nach dem Abendessen zog die gesamte Ge<br />

sellschaft auf die Kegelbahn, wo ein eifriges<br />

Mühen um den Gewinn der zahlreichen Preise<br />

anhub, die von einigen Gruppenbrüdern und<br />

-damen gestiftet worden waren, u. a. auch ein<br />

kleiner Silberschild mit dem Datum und dem<br />

Zielort der diesjährigen Gruppenfahrt. Um<br />

Mitternacht unterbrach Baas Hans Attelmann<br />

dann nochmals das lustige und teilweise recht<br />

ehrgeizige Treiben, um zwei Geburtstagskin<br />

dern zu gratulieren. Es waren der neuge<br />

backene Ehrenbaas Paul Peters und Gruppen<br />

freund Winfried Blumberg. Die Gratulation der<br />

Gruppe vollzog sich selbstverständlich musi<br />

kalisch. Nachdem der letzte Preis gewonnen<br />

und eine ungeheure Menge edlen Weines ge<br />

trunken war, verzogen sich endlich gegen<br />

drei Uhr In der Früh die Letzten In Ihr Bett.<br />

<strong>Der</strong> Sonntagmorgen erwartete die müden Sän<br />

ger mit strahlendem Sonnenschein. Nach dem<br />

Frühstück sammelte Baas Hans seine nur teil<br />

weise ausgeschlafenen Freunde zu einem aus<br />

gedehnten Spaziergang durch das herbstliche<br />

Land, bei dem noch der letzte Kegelmlef aus<br />

Anzug und Gemüt verschwand. Bei dem<br />

anschließenden feucht-fröhlichen und musika<br />

lischen Frühschoppen verging die Zelt dann<br />

sehr schnell bis zum Mittagessen. Unter der<br />

Leitung von Gruppen-Karajan Horst Massau<br />

zeigte die Gruppe dabei zur Begeisterung der<br />

übrigen Gäste und des Wirtes Kostproben ih<br />

res musikalischen Könnens. Als dann gegen<br />

15 Uhr der Bus kam, um die sangesfrohen<br />

Mannen aus Köln wieder heimzuholen, ließ<br />

man sie nur ungern weg. Bei fröhlicher Musik<br />

und recht interessanten Tonbandaufnahmen<br />

des Busfahrers war das hillige Köln rasch errelchf.<br />

Mit einem herzlichen gegenseitigen<br />

Gruß strebte nun jeder seinen heimatlichen<br />

Gefilden zu in dem Bewußfsein, mit echten<br />

Freunden ein wunderbares Wochenende ver<br />

lebt zu haben. H. A.<br />

Anerkennung un ätint<br />

l/ercfiemle [är cL'c Qrappe 6 und den<br />

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Kleine Histörchen von der Japan-Reise von Liesel Feiten<br />

Beim Bord-Frühstück vermißte ein Sanges<br />

bruder das „Morgenbrötchen", fand statt des<br />

sen 2 leckere ieicht gesalzene Blätterteig-<br />

Teilchen vor. Schnitt das erste bedächtig auf,<br />

wurde von seiner Ehefrau belehrt (es brökkelte<br />

unheimlich) es nicht durchzuschneiden,<br />

sondern die Butter einlach stückweise auf<br />

eine Spitze des Teilchens zu geben und ab<br />

zubeißen. Daraul der „dressierle Mann": „Nu<br />

loss et mich doch durchschnigge, dann han<br />

ich winigstens dat Jelöhl, et wör e Brütche.<br />

Ein anderer Sangesbruder, der dem Zwiege<br />

spräch zwangsläufig durch engsten Sitzraum<br />

verbunden, zuhörte, meinte darauf: „Es ist<br />

doch ein herrliches Gefühl, nit?<br />

Blick aus dem Fenster der DC-8 — unter uns<br />

dichte Wolkendecke.<br />

Günther: Ich kann janix luhre.<br />

Franz: Luhre kannste, ävver nix sinn.<br />

Herr Sülzer trat vor dem Servieren des Mittag<br />

essens ans Mikrofon und gab bekannt, daß es<br />

In einer Viertelstunde „soweit" sei, man möge<br />

die Plätze einnehmen: Ein Sangesbruder<br />

fragte daraufhin: Gibt es denn Bratkartoffeln<br />

mit Sülzer?"<br />

Beim Mittagessen im Kanaya-Hotel am 3. 9.<br />

(Ausflug nach Nlkko) ergab sich an einem<br />

Vierertisch ein netter Dialog über die Vor<br />

speise. Es wurde ein „Fisch Im Schlafrock"<br />

serviert als Vorspeise, so daß man auf den<br />

ersten Blick nicht erkennen konnte, wessen<br />

Art das Tierchen war.<br />

1. Dame: Hm, lecker, Forelle Müllerin.<br />

2. Dame: deck, Forellen sind doch nicht so<br />

klein.<br />

3. Dame: Regenbogenforellen sind aber kiel<br />

ner und Im übrigen, warum soll es hier keine<br />

kleineren Foreilen geben, wo die Japaner doch<br />

auch alle klein und zierlich gebaut sind.<br />

4. Dame: Schade, daß ich den Kopf nicht ein<br />

gehender betrachtet habe, sonst hätten wir<br />

an den Schlitzaugen feststellen können, ob es<br />

japanische Forellen sind.<br />

Das Porträt: Josef Pering<br />

Das Porträt, das eigentlich die verdienten Her<br />

ren unseres Vorstandes allen Mitgliedern noch<br />

näher bekanntmachen sollte, Ist nach dem gu<br />

ten Anklang, das es gefunden hat, auch auf<br />

die Ausschüsse des KMGV ausgedehnt wor<br />

den. Nach unseren Obmännern soll der<br />

„Ehrenrat" hervorgehoben werden. Wenn<br />

ich auch nicht „Obmann" bin (nach dem<br />

Helmgang unseres unvergessenen Oberst a. D.<br />

Fritz Meyer Ist dieser Posten vakant), komme<br />

Ich dem ehrenvollen Auftrag gern nach, mich<br />

vorzustellen, etwas über mich zu schreiben.<br />

Am 9. Juli 1898 bin ich geboren (in Köln na<br />

türlich), bin also gerade 75 Jahre alt. Ich<br />

stamme aus urkölner, gesang- und musikile<br />

bender Familie, kam nach Erlangung des so<br />

genannten „Einjährigen" in die Lehre des<br />

väterlichen Geschäftes — Holzhandel —, dem<br />

ich noch heute verbunden bin. (Ich erzähle<br />

gern offen, daß Ich vier Jahre im „Klingel<br />

pütz" gesessen habe. Das erregt oftmals Ent<br />

setzen, jedoch meine „Aufklärung", daß hier<br />

mit die Kath. Volksschule Klingelpütz 1-3 ge<br />

meint sei — sie besteht heute nicht mehr —,<br />

ergibt immer Heiterkeit.)<br />

1916—1918 Militär- und Frontdienst; nach<br />

Helmkehr Gesangunterricht. 1925 Teilnahme


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an der ersten, von Professor Richard Trunk<br />

anempfohlenen und eingerichteten Chorschule<br />

(die zehn Monate dauerte) des KMGV und<br />

1926 Aufnahme in den Chor. Damit ward mein<br />

Jugendherzenswunsch erfüllt, denn dem Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein war ich seit 1909<br />

verfallen, da er beim Kaiserwettsingen in<br />

Frankfurt zum zweiten Mal die Kaiserkette ersungen<br />

hatte.<br />

Am Walirafpiatz erlebte ich den seltenen Ju<br />

bel, die Begeisterung der Kölner Bevölkerung,<br />

da die „siegreichen" Sänger in zahllosen<br />

Equipagen unter Voranreiten der Kürassier<br />

kapeile zum Empfang im Gürzenich geleitet<br />

wurden.<br />

Seitdem besuchte ich fast jedes Konzert. Oft<br />

war ich als junger Mensch so fasziniert, daß<br />

es mir „heiß und kalt über den Rücken gelau<br />

fen" ist. (Ein Ausdruck, der damals oft von<br />

passionierten Sängern als Zeichen höchster<br />

Anerkennung gebraucht wurde.) Die Zeit mei<br />

nes Mitwirkens im Chor hat mich glücklich<br />

gemacht. Ein Menschenleben lang habe ich<br />

mitsingen, mitgestalten dürfen. Noch heute<br />

habe ich die Gnade, „Stimme" zu haben.<br />

Es wurde mir Herzensbedürfnis, mein Leben<br />

ganz nach dem Plan und den Zielen des<br />

Chores auszurichten. Gewisse unvermeidbare<br />

Strapazen bedeuteten kein Opfer. Vor dem<br />

zweiten Weitkrieg wirkte ich sechs Jahre im<br />

Vorstand und übernahm es u. a., den Nach<br />

wuchs einzuführen, d. h. ihm mit Rat und Tat<br />

beizustehen. Nach dem Krieg wurde mir die<br />

ses wichtige Amt als Mitglied des neugebilde<br />

ten Einführungsausschusses erneut übertra<br />

gen. ich führte es bis 1970 aus. So betreute<br />

ich besonders die jungen Sänger, die dem<br />

Chor durch die Chorschule zugeführt wurden.<br />

Oft konnte ich ihnen versichern, daß mir mein<br />

Wirken in unserem weitberühmten, traditions<br />

reichen KMGV, das Bewußtsein, an einer<br />

„edlen Tat" mitzuwirken, die Zuhörer zu er<br />

greifen und den Beifall mit entgegennehmen<br />

zu dürfen, eine einzige, ungetrübte Lebens<br />

freude gegeben habe. <strong>Der</strong> Wille, den jungen<br />

Sängern in jeder Hinsicht Vorbild und Sanges<br />

bruder zu sein, hat mir bereits vor zehn Jah<br />

ren die Auszeichnung „Vater Pering" ver<br />

mittelt, Gebe Gott, daß mir dieser Ehrentitel<br />

noch eine Weile erhalten bleibt.<br />

Gern rufe ich allen Sangesbrüdern zu: „Un<br />

sere Sangesfreude, unsere Liebe zur Hei<br />

mat, unser Humor und echte Freundschaft soll<br />

uns für immer binden!" in beglückender Er<br />

kenntnis erinnere ich als alter Sänger die jün<br />

geren an so viel Schönes, an unbeschreiblich<br />

große Eindrücke, die mir Lebenswärme und<br />

Kraft schenkten. Ich kann in Wahrheit mit dem<br />

Türmer in Johann Woifgang von Goethes un<br />

sterblichem Gedicht versichern:<br />

„Ihr glücklichen Augen,<br />

Was je ihr geseh'n.<br />

Es sei, wie es wolle.<br />

Es war doch so schön!"<br />

Josef Pering<br />

Und noch ein Porträt — außer der Reihe:<br />

Donal James Mahoney<br />

<strong>Der</strong> KMGV ist nicht nur ein weithin berühm<br />

ter Kiangkörper, sondern zuzeiten auch noch<br />

eine Art Mini-Ausgabe der EG. Augenblickilch<br />

hospitiert beim Chor bis Ende des Jahres<br />

der Engländer Donai James Mahoney. Wie<br />

kam es zu dieser „Vöikerverbindung"?<br />

Donal James Mahoney (37) gehört der briti<br />

schen Armee als Mitglied der Ausbiidungstruppe<br />

an, ist als Sprachlehrer zur 11. Pan<br />

zerbrigade in Minden geschickt und zu einem<br />

dreimonatigen Sprachkurs beim Bundesspra<br />

chenamt nach Hürth zwecks Vervollkommnung<br />

seines (schon sehr guten) Deutschs abkom<br />

mandiert worden. Und weil die Waliser — Ma<br />

honey stammt aus Newport — nach seinen<br />

Worten zwei Religionen haben („Rugby und


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Männerchor"), schließt sich der Brite bei je<br />

der Stationierung sogleich einem Chor an.<br />

Durch Vermittlung von Ludwig Weber — Mahoney<br />

singt auch im Hürth-Hermülheimer Män<br />

nerchor — kam er zum KMGV — „eine Ehre,<br />

für die ich sehr dankbar bin", wie er sagt.<br />

Soviei zur Vorgeschichte. Wir interessierten<br />

uns außerdem aber für den Werdegang des<br />

sympathischen Engländers, der trotz bevor<br />

stehender Versetzung seinen Kontakt zum<br />

KMGV „nicht mehr verlieren möchte".<br />

Mahoney leistete zwar nach dem Abitur sei<br />

nen Wehrdienst, verspürte aber zunächst noch<br />

keine Lust, in die Army einzutreten, sondern<br />

begann an der Universität Bristol ein Fran<br />

zösischstudium. Dort war er auch Mitglied im<br />

Universitätschor. „Ich wollte immer nur sin<br />

gen", erzählt er, „Als Junge sang ich Sopran,<br />

später Tenor. Als ich durch einen Studienaus<br />

tausch für zwei Jahre nach La Rochelle in<br />

Frankreich kam, baute ich dort erst mal einen<br />

Chor neu auf." Damals sprach Mahoney noch<br />

kein Wort Deutsch, lernte aber in Frankreich<br />

einen jungen Deutschen kennen, der ihn zum<br />

Weihnachtsfest 1961 in seine Heimatstadt<br />

Frankfurt einlud. Es gefiel ihm so gut, daß er<br />

sich entschloß, zu bleiben. Obwohl er inzwi<br />

schen sein Sprachlehrerdiplom hatte, durfte<br />

er damit nicht an einer deutschen Staats<br />

schule lehren. Durch Vermittlung des Freun<br />

des aber bekam er eine Stelle an der Berlitz<br />

School. Während der zwei Jahre in Frankfurt<br />

trat er dem Neeber-Schüier-Chor unter Paul<br />

Zoll bei und unternahm mit dieser Gruppe<br />

auch Konzertreisen, unter anderem 1963 zum<br />

österreichischen Sängerbundfest in Salzburg.<br />

Im gleichen Jahr kehrte er nach England zu<br />

rück und trat in die Army ein, wo er zunächst<br />

drei Jahre bei der Ausbildungstruppe blieb.<br />

1967 trat er wieder aus und ging für fünf<br />

Jahre als Sprachlehrer nach Toronto in Canada.<br />

Auch dort hat er viel gesungen, unter<br />

anderem beim Lehrer-Männerchor und bei den<br />

Festival Singers Canada, „halben Profis", wie<br />

er sagt.<br />

1972 kehrte er wiederum nach England zu<br />

rück, wo er den Kontakt zu seinem alten Wa<br />

liser Männerchor nie verloren und immer,<br />

wenn er in der Nähe weilte, mitgesungen<br />

hatte. <strong>1973</strong> trat er dann erneut in die Army<br />

ein und bat sogleich um Versetzung nach<br />

Deutschland, um seine Sprachkenntnisse zu<br />

verbessern. So wurde er zur 11. Panzer<br />

brigade nach Minden geschickt.<br />

„Wie immer suchte ich auch dort gleich einen<br />

Männerchor", erzählt Mahoney, „stieß auf die<br />

Mindener Liedertafel Concordia und stellte<br />

eine sängerische Verbindung zwischen Newport<br />

und Minden her." Von Minden wurde er<br />

dann zum Sprachkurs nach Hürth abkomman<br />

diert, der Weihnachten zu Ende geht.<br />

Was kommt in nächster Zukunft nun auf<br />

den unternehmungslustigen Junggesellen zu?<br />

„Nach Weihnachten werde ich zu einem Ein<br />

satz in Nordirland abkommandiert und komme<br />

im nächsten Sommer wieder nach Minden zu<br />

rück. ich werde noch etwa drei Jahre insge<br />

samt in Deutschland sein. Den Kontakt zum<br />

KMGV möchte ich auf keinen Fall verlieren.<br />

Wenn ich eine schöne musikalische Verbin<br />

dung hergestellt habe, halte ich ihr die Treue.<br />

Es gibt so wenige schöne Dinge, da sollte<br />

man nicht einfach weggehen. Was ich am<br />

KMGV so besonders schätze, ist die sängeri<br />

sche Disziplin, mit der sie dem Dirigenten<br />

Prof. Rübben folgen, und die ausnahmslos<br />

guten Stimmen, die keine .Lokomotiven' brau<br />

chen. Ich fühle mich ganz besonders geehrt,<br />

daß ich auch beim Winterkonzert mitsingen<br />

durfte und voraussichtlich für die Wiederholung<br />

am 22. Dezember eine Sondergenehmigung<br />

bekomme."<br />

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Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Januar 1974<br />

9.1. 75 J Frau Grete Bux, Köln 41 (Kletten<br />

berg), Gottesweg 112, Witwenmit<br />

glied<br />

18.1. 50 J Horst Löffler, Köln 41 (Sülz), Raumerstraße<br />

12, inaktives Mitglied<br />

19.1. 80 J Hans Gammersbach, 4 Düsseldorf,<br />

Schumannstraße 90, Inaktives Mit<br />

glied<br />

21.1. 75 J Dr. Joh.-Wilh. Zanders, 507 Berg.-<br />

Gladbach, Igelerhof, Inaktives Mit<br />

glied<br />

23. 1. 60 J Hanns-Peter Berkenhoff, Köln 30,<br />

Subbelrather Straße 32, Inaktives<br />

Mitglied<br />

Todesfälle<br />

Dr. rer. pol. Paul Helnen, inaktives Mitglied,<br />

gestorben: Ende Oktober <strong>1973</strong>.<br />

Georg Böhner, Düsseldorf, aktives Mitglied,<br />

gestorben: 26. Oktober <strong>1973</strong><br />

Franz Paffendorf, inaktives Mitglied, gestor<br />

ben: 24. Oktober <strong>1973</strong><br />

Konrektor Wilhelm Timmer, Brühl-Kierberg,<br />

aktives Mitglied, gestorben: 30. Oktober <strong>1973</strong><br />

Oberlandesgerichtsrat I. R. Ernst Roters. Wa<br />

rendorf i/W., aktives Mitglied, gestorben:<br />

11. Oktober <strong>1973</strong><br />

Den Angehörigen aller Verstorbenen spre<br />

chen wir unser tiefempfundenes Beileid aus.<br />

Adressenänderung<br />

Josef Hiller, aktives Mitglied, jetzt: 5022 Jun<br />

kersdorf, Körner- / Uhlandstr., Hotel- Restau<br />

rant Jungbluth, Ruf: (0 22 34) 7 51 39 / 77621<br />

Professor Dr. Alex Meyer, inaktives Mitglied,<br />

jetzt: 8032 Zürich (Schweiz), Steinwiesstr. 8<br />

Mitglieder<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

denken bei Ihren Einkäufen<br />

gern an die Inserenten<br />

des „<strong>Burgbote</strong>n"


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Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Wir gedenken in tiefer Trauer<br />

unseres lieben Sangesfreundes<br />

GEORG BONNER<br />

der am 26. Oktober <strong>1973</strong> im Alter von gerade 63 Jahren plötzlich für immer von<br />

uns gegangen ist.<br />

Georg Böhner gehörte dem KMGV seit dem 1. Juni 1964 als aktiver Sänger im<br />

2. Baß an.<br />

Alle, die ihn gekannt haben, schätzten seine schöne Baßstimme und seinen<br />

unverwüstlichen rheinischen Humor. Gleich bei weicher Gelegenheit, nie ließ<br />

er sich lange bitten, sei es mit seinen gekonnten Baß-Soii oder mit Beiträgen<br />

aus seinem unerschöpflich scheinenden Schatz an kölschen Krätzchen, zur<br />

Unterhaltung seiner Freunde beizutragen.<br />

Seine Gruppenfreunde der Gruppe 22 und der KMGV mußten schon einige<br />

Jahre auf ihn verzichten. Leider waren die letzten Jahre für unseren „Schorsch"<br />

durch längere Erkrankungen getrübt. Groß war daher unsere Freude, als er<br />

vor einigen Wochen noch einmal an einem Probeabend in der Wolkenburg er<br />

schien. Es sollte das letzte Mai sein ...!<br />

Wir werden Georg Böhner, der leider allzu früh von uns scheiden mußte, stets<br />

ein ehrendes Andenken bewahren. Er möge ruhen in Frieden!<br />

<strong>Der</strong> Vorstand


KOLNER THERMALBÄDER<br />

G. A. THEILL<br />

THERMALBAD IM RHEINPARK • Ruf 88 2011<br />

Köln-Deutz, Sachsenbergstraße 1<br />

täglich 7-21 Uhr, außer dienstags<br />

KURBAD AM STADTWALD I • Ruf 43 43 31<br />

Köln-Braunsfeld, Hültzstraße 21<br />

montags-freitags 9-21 Uhr, samstags, sonn- und<br />

feiertags 9-18 Uhr, Kinder bis 14 dienstags u. sonntags<br />

KURBAD AM STADTWALD II • Ruf 43 43 31<br />

Köln-Lindenthal, Theresienstraße 85<br />

werktags 7-14 Uhr, Kinder bis 14 samstags 7-21 Uhr<br />

Wir ziehen schneii — fackein nicht lange —<br />

) ballern los und treffen tiaargenau haargenau -— ihre Wün; Wünsche<br />

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I aber sind wir recht verträglich.<br />

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Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 60 71<br />

Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahä Werbung Köln<br />

Oberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein:<br />

Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88


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