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<strong>Jahrgang</strong> <strong>54</strong><br />
Januar <strong>1974</strong><br />
Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
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Terminkalender für die Monate Januar/Febuar <strong>1974</strong><br />
Donnerstag, den 31.<br />
Samstag, den 2.:<br />
Montag, den 4. :<br />
Donnerstag, den 7.<br />
Sonntag, den 10.<br />
Donnerstag, den 14.<br />
Donnerstag, den 28.<br />
19.30 Uhr, Chorprobe in der Wolkenburg<br />
19.00 Uhr, Karnevalssitzung, Woikenburg<br />
18.15 Uhr, Chorprobe mit Orchester<br />
Im Opernhaus<br />
20.00 Uhr, Beginn des Festaktes aus Anlaß<br />
des 100jährigen Bestehens der „Cäcilia<br />
Wolkenburg"<br />
19.30 Uhr, Probe nur für Cäcilla-Chor In der<br />
Wolkenburg<br />
19.00 Uhr, Premiere des Divertissement<br />
chens „My Fair Zillche" von Klaus Rohr im<br />
Opernhaus<br />
19.30 Uhr, Chorprobe In der Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe In der Wolkenburg<br />
Zwiespältiges Echo bei Zuhörern und Presse<br />
Unsere diesjährigen Weihnachtskonzerte am 14. und 22. 12. 1973 im ausverkauften Gürzenich<br />
wurden von mehr als 2200 Zuhörern mit großer Begeisterung aufgenommen.<br />
Den Rezensenten der Kölnischen Rundschau, und 2 Tage später, des Kölner Stadt-Anzeigers<br />
biieb es vorbehaiten, in zum Jeii unsachiicher Form — was hat z. B. das „stoiz getragene Ver<br />
einsemblem" sachlich mit der Darbietung eines Weihnachtsliedes zu tun? — das Konzert auf<br />
ihre Weise zu interpretieren. Diese Rezensionen sind auf heftige Kritik der Zuhörer gestoßen.<br />
Aus der großen Zahl z. T. empörter Leserbriefe können wir nur wenige veröllentiichen.<br />
Doch zunächst die Rezensionen:<br />
NRZ vom 18. 12. 1973:<br />
Männer-Gesang-Verein bot „geistliche Musik"<br />
Zugaben zum Mitsingen<br />
Gut zweieinhalb Stunden dauerte die „Geist- und der dei Leitung von Professor Hermannjosef<br />
liehe Musik zur Weihnachtszelt", die der Köl- Rübben souverän vortrug.<br />
ner Männer-Gesang-Verein jetzt im ausver- <strong>Der</strong> erste ers' Teil bestand aus Werken von Schu<br />
kauften Gürzenich bot. (Das Konzert wird am<br />
bert, LIszt, Lii Giesen, Philipp und Schmid sowie<br />
kommenden Samstag wiederholt werden.) Es amerlka amerikanischen Liedern und Spirituals. Pro<br />
war ein anspruchvolles Programm, das der fessor . Josef Zimmermann, der auch die an<br />
rund zweihundertköpfige sehr homogene Chor<br />
deren Orgelsoli des Konzerts übernahm,
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achte seine Improvisation über das Advent<br />
lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme".<br />
<strong>Der</strong> zweite Teil des Abends enthielt außer vie<br />
len einfallsreich arrangierten Weihnachtslie<br />
dern vor allem auch die Weihnachtskantate für<br />
gleichstimmigen Chor, Sprecher, Orgel und<br />
obligate Flöte nach Texten zeitgenössischer<br />
Dichter, die zum kompositorischen Schaffen<br />
des Dirigenten gehört. Als Flötistin wirkte da<br />
bei Claudia Rübben mit. Das Baritonsolo<br />
übernahm Heinz Schneider, die Rezitation<br />
Ludwig Schneider. Im übrigen wirkte bei die-<br />
sem reichhaltigen Konzert als Solist Horst<br />
Massau mit (Sanctus-Kantate). Wie Chor und<br />
Solisten die Begeisterung der Zuhörer, so ge<br />
wann die Sopranistin Felicia Weathers in Ein<br />
zeldarbietungen, begleitet von dem Pianisten<br />
Werner Kämmerling, sowie mit dem Chor zu<br />
sammen die Herzen im Sturm.<br />
<strong>Der</strong> anhaltende Schlußbeifall forderte mehrere<br />
Zugaben. Das Weihnachtslied „C du fröh<br />
liche", sangen Zuhörer und Chor schließlich<br />
gemeinsam.<br />
Horst Baumanns<br />
Kölnische Rundschau vom 18.12. 73:<br />
Weihnachtskonzert unter Rübben im Gürzenich<br />
Keine Energiekrise bei den Stimmen des KMGV<br />
„Das Reh äugt aus dem Waldversteck, die<br />
Grille zirpt im Krippeneck": <strong>Der</strong>gestalt traute<br />
Verseschmiedereien hat Hermannjosef Rüb<br />
ben in der zeitgenössischen Dichtkunst aufge<br />
lesen, zu einem Weihnachtskantatentext mit<br />
dem Titel „Wird wieder sein" gefügt und mit<br />
volkstümlichen Melodien versehen.<br />
In seinem Konzert zum bevorstehenden Fest<br />
verlieh der Kölner Männer-Gesang-Verein die<br />
sem Zyklus im Gürzenich mit Ernst und nicht<br />
ohne melodramatisches Pathos heile Weihe<br />
stimmung. Des Komponistendirigenten Tochter<br />
Claudia blies dazu den zwar als obligat aus<br />
gewiesenen, jedoch lediglich die Hauptstimme<br />
stützenden Flötenpart. Ludwig Schneider rezi<br />
tierte mit fester Stimme verbindende Texte,<br />
Heinz Schneider sang ein Baritonsolo. Josef<br />
Zimmermann, der auch mit einer Improvisa<br />
tion über „Wachet auf, ruft uns die Stimme"<br />
und der allzu zeitgebundenen „Weihnacht"<br />
op. 145 von Reger das Konzert an der Orgel<br />
garnierte, begleitete die Kantate.<br />
Das Programm stand weiterhin kaum im Zei<br />
chen kompositorischer Großtaten. Sätze aus<br />
der „Deutschen Messe", „Die Allmacht" von<br />
Schubert, Spirituals, das mit stimmlichem<br />
Überdruck gesungene „Graduale" von Willy<br />
Giesen, Franz Philipps „Sanctus-Kantate" (So<br />
list Horst Massau) oder Walter Schmids mar<br />
tialische Adventskantate („Machet die Tore<br />
weit") bewiesen allenfalls, daß es beim KMGV<br />
keine stimmliche Energiekrise gibt.<br />
Von besonderem Fingerspitzengefühl für eine<br />
Programmauswahl indessen zeugten die mei<br />
sten Beiträge des Abends weniger. Choral<br />
sätze von Lang, Sendt, Prätorius und Schrö<br />
ter nehmen sich in diesem Zusammenhang<br />
erfreulich schlicht und dezent aus. Warum al<br />
lerdings der Choral „Vom Himmel hoch da<br />
komm' ich her" als Geschwindmarsch ange<br />
legt wurde, wußte schleierhaft bleiben. Die<br />
stimmlichen Qualitäten des Chors sind hin<br />
reichend bekannt und bedürfen keines neuer<br />
lichen Rühmens. Ebenso wenig die Souverä<br />
nität, mit der der KMGV auch sonst heikle ge<br />
stalterische Aufgaben zu meistern imstande<br />
ist.<br />
Wozu müssen also zweifellos ungewöhnliche<br />
Vorgänge eines Chors in den Dienst eines so<br />
provinziellen Programms gestellt werden? Muß<br />
man denn wirklich Liedertafelklamotten wie<br />
die des - wenigstens bei Spitzenchören —<br />
längst vergessen geglaubten Mathieu Neu<br />
mann („Josef, lieber Josef") traurige Urständ<br />
feiern lassen? Geben sich die 200, stolz das<br />
weithin sichtbare große Vereinsemblem auf<br />
dem Konzertfrack tragenden Herren nicht<br />
einer gewissen Komik preis, wenn sie mit<br />
schmalziger Inbrust „Leise rieselt der Schnee"<br />
in den Saal summen. Da wird ein Konzert zu<br />
Opas Weihnachtsfeier, in der auch die „Stille<br />
Nacht" nicht fehlen darf, die dann um so<br />
effektvoller wirkt, wenn in der letzten Strophe<br />
die Sopranistin Felicia Weathers mit stim<br />
mungsvollem Glanz das sonore Raunen über<br />
strahlt.<br />
Immerhin hat Frau Weathers in einigen Spiri<br />
tuals (am Flügel Werner Kämmeriing) gezeigt,<br />
wie man, im Gegensatz zum Chor, diese<br />
Stücke auch ohne, beziehungsweise nur ohne<br />
teutonische Kraftmeierei zu gestalten hat. Und<br />
wenn in Josef Schwarz' berühmtem Rührstück<br />
„Von all den tausend Klängen" in der zweiten<br />
Strophe festgestellt wird: „Da dröhnt die<br />
erz'ne Stimme gewaltig aus der Höh'", so ist<br />
man versucht, angesichts des üppigen Chor<br />
volumens dem mitderBemerkung: „wie wahr"<br />
beizupflichten.
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestelien
Denn, sieht man einmal von den kultiviert und<br />
mit viel Geschmack dargebotenen drei Weih<br />
nachtsliedern der kleinen Chorgruppe des<br />
KMGV (Leitung Ludwig Weber) ab, so war<br />
der ganze Abend durchweg Demonstration<br />
eines Singstils, wie man ihn vor 30, 40 Jah<br />
ren als für den Männerchor typisch noch ak<br />
Expreß vom 19.12. 73:<br />
Felicia Weathers, früheres Mitglied der Köl<br />
ner Oper, war der gefeierte Stargast beim<br />
diesjährigen Winterkonzert des Kölner Män<br />
ner-Gesang-Vereins (Präsident Dr. Max Aden<br />
auer, Vize Horst Massau). Tosender Beifall<br />
auch dem bekannten Chor unter Leitung sei-<br />
zeptiert hätte. Doch dieses beständige Wech<br />
selbad von pathetisch strotzendem Fortissimo<br />
und rührseliger Weihnachtelei weckte mehr<br />
Unbehagen als Freude bei einem Chor, für<br />
dessen hohes künstlerisches Niveau man sich<br />
aufgrund vergangener Konzerte unbesehen<br />
verbürgen zu können glaubte.<br />
Hans-Elmar Bach<br />
nes Dirigenten Professor Hermannjosef Rüb<br />
ben und den übrigen Solisten: Organist Pro<br />
fessor Josef Zimmermann, Bariton Horst Mas<br />
sau, Bariton Heinz Schneider, Ludwig Weber,<br />
Dirigent, Claudia Rübben, Flöte und Rezitator<br />
Ludwig Schneider.<br />
Kölner Stadt-Anzeiger vom 20.12.1973:<br />
Das Reh äugt aus dem Waldversteck<br />
Kölner Männer-Gesang-Vereln Im Gürzenich<br />
Das diesjährige Winterkonzert des Kölner<br />
Männergesangvereins im Gürzenich, eingelei<br />
tet durch eine Improvisation des Domorgani<br />
sten Josef Zimmermann über „Wachet auf,<br />
uns ruft die Stimme", brachte volkstümliche<br />
geistliche Chormusik sowie Lieder und Kan<br />
taten zur Weihnachtszeit.<br />
Dirigent Hermannjosef Rübben neigte leider<br />
oft zur effektbewußten Überinterpretation von<br />
Gesängen und Liedern, die durch ihre natür<br />
liche Schlichtheit von selbst den Weg zum<br />
Publikum finden müßten. Drei Sätze aus<br />
Schuberts „Deutscher Messe versah Rübben<br />
mit temperamentvoller Schwelldynamik, jäh<br />
abreißenden Phrasenenden, emphatischer Be<br />
tonung auch von leichten Taktteilen. Ähnlich<br />
dramatisch deklamiert präsentierte sich Schubert/Liszts<br />
„Die Allmacht", bei dem die So<br />
pranistin Felicia Weathers ihren ersten Auftritt<br />
hatte.<br />
Wer die Künstlerin, um die es in letzter Zeit<br />
etwas still geworden ist, noch aus ihrer Zeit<br />
an der Kölner Oper als Salome, Manon und<br />
„Figaro"-Gräfin kennt, für den mochte es ein<br />
wehmütiges Wiedersehen sein. Denn ihre<br />
Stimme hat deutlich an Glanz und Farbe ver<br />
loren, die Höhe klang recht forciert.<br />
In einer für Solo und Chor arrangierten Spiri<br />
tualfolge, deren Klavierbegleitung (Werner<br />
Kämmerling) stilistisch anfechtbar geriet, ge<br />
fiel Frau Weathers durch einfühlsamen Vor<br />
trag. <strong>Der</strong> Chor war hier erfolgreich um die<br />
Bewältigung der spezifischen Rhythmik und<br />
des fremden Idioms bemüht.<br />
Ein Graduale von Willy Giesen erstand in<br />
etwas hektischer Monumentalität. Die Sanctus-<br />
Kantate von Franz Philipp lebte vor allem vom<br />
Wechsel zwischen Bariton-Solo (Horst Mas<br />
sau) und brausender Chorintensität. Mit der<br />
Adventskantate von Walter Schmid ging es<br />
spektakulär in die Pause.<br />
Die weihnachtlichen Liedsätze des zweiten<br />
Teils zeigten den Kontrast zwischen einer von<br />
Ludwig Weber sanglich und unprätentiös diri<br />
gierten Chorgruppe und dem mit etwas for<br />
ciertem Kunstanspruch von Rübben geleiteten<br />
Gesamtchor. Rübben legte das Gewicht auf<br />
die Schärfe des Ausdrucks und ließ Populäres<br />
so in ungewöhnlicher Beleuchtung vorüberzie<br />
hen. Josef Zimmermann improvisierte die<br />
Orgel-Überleitungen in einer Weise, die stili<br />
stisch den Qualitäten der einzelnen Bearbei<br />
tungen Rechnung trug. Pikant registrierte er<br />
den Cantus firmus auf „Stille Nacht" in Max<br />
Regers spätem Stimmungsstück „Weihnach<br />
ten".<br />
Im Zentrum dieses Programmteils stand die<br />
Weihnachtskantate „Und wird wieder sein"<br />
aus Rübbens Feder. Dem in einfacher Melodik<br />
exzellierenden gleichstimmigen Chor stehen<br />
hier ein Bariton-Solo (Heinz Schneider) und<br />
ein Rezitator (Ludwig Schneider) gegenüber.<br />
Die vertonten „Texte zeitgenössischer Dichter"<br />
berühren merkwürdig. Textprobe: „Das Reh<br />
äugt aus dem Waldversteck / Das Heimchen<br />
grillt im Krippeneck." Die Orgel und die paral<br />
lel laufende obligate Flötenstimme (Claudia
iJ<br />
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Rübben) konnten so recht nicht zusammen<br />
finden.<br />
Felicia Weathers, die ihre Zuhörer zuvor auch<br />
mit drei weihnachtlichen Klavierliedern von<br />
Edmunds und Copland beeindruckt hatte,<br />
sang im Schlußteil vor dem Hintergrund eines<br />
meist summenden Chors unvermeidliches<br />
weihnachtliches Liedgut wie „Leise rieselt der<br />
Schnee" und „Stille Nacht". Das hingerissene<br />
Publikum sang bei „O du fröhliche" selbst mit.<br />
W. B.<br />
Und hier die Leserbriefe:<br />
Konsterniert über die Kritik<br />
Nicht einverstanden sind mehrere Leser mit<br />
der Rezension des Musikkritikers Hans-<br />
Elmar Bach über das Weihnachtskonzert des<br />
Kölner Männergesangvereins im Gürzenich:<br />
Selten in meinem Leben hat mich ein Konzert<br />
so fasziniert — aber auch eine „Rundschau"-<br />
Kritik so konsterniert wie die über die „Geist<br />
liche Chormusik zur Weihnachtszeit" des<br />
KMGV. Entgegen der ovationeilen Begeiste<br />
rung der mehr als tausend Zuhörer im aus<br />
verkauften Hause brachte Ihr Kritiker nicht nur<br />
keine Würdigung der chorischen Leistung,<br />
sondern vielmehr eine fast bösartige Abwer<br />
tung der Werke. Wer Fakten so entstellt und<br />
Dichtungen von Weinheber und Bergengruen<br />
als „traute Verseschmiedereien" abtut, kann<br />
nur bedauert werden, denn ihm fehlt jedes<br />
Gespür für weihnachtliche Gedanken. Gottsei<br />
dank gibt es beim KMGV „keine Energiekrise<br />
der Stimmen", wohl aber bei manchem soge<br />
nannten Kunstkritiker eine erschütternde Krise<br />
der Geistes- und Charakterhaltung, die oft un<br />
bewußt mithilft, unser Kulturleben zu zer<br />
stören.<br />
Im Auftrage vieler Konzertbesucher, mit denen<br />
ich gesprochen habe, möchte ich dem KMGV<br />
für dieses einmalige Konzerterlebnis meinen<br />
aufrichtigen Dank aussprechen.<br />
C. H. Herden<br />
5202 Hennef/Bonn, Frankfurter Str. 180-188<br />
Kritik war „Traktätchen"<br />
Ich gehöre zu den mehr als tausend Zuhörern<br />
im ausverkauften Gürzenich, denen das Kon<br />
zert des KMGV mit der ihrem Starruhm ge<br />
recht werdenden ausgezeichneten Felicia<br />
Weathers sichtlich gefallen hat. Durch das<br />
„Traktätchen" Ihres Rezensenten Bach werde<br />
ich dafür indirekt zum musikalischen „Pisepampel"<br />
abqualifiziert: das verbitte ich mir.<br />
Aufgabe eines Kritikers kann doch nicht sein,<br />
den höchstpersönlichen Geschmack zum Wert<br />
maßstab zu machen, nach dem sich in Zu<br />
kunft alle Musikausübenden zu richten hätten.<br />
Ich fürchte, ich könnte mich an keinem Kon<br />
zert mehr erfreuen.<br />
Edgar Schlupp<br />
Köln 41, Krementzstraße 5<br />
Sehr geehrter Herr Prof. Rübben!<br />
Sehr geehrte Herrn des KMGV!<br />
Den Lieserbriefen in der heutigen Rundschau<br />
möchte ich beipflichten, es ist erstaunlich wie<br />
„mutig" Herr Bach ist, „nur er" scheint Kunst<br />
verständnis zu haben. Alle Besucher des<br />
(wohl schönsten) Weihnachtskonzertes waren<br />
dankbar und begeistert und das wird Ihnen,<br />
meine Herren, bestätigen, daß wir Kölner<br />
(auch) solche Programme begrüßen.<br />
Heute möchte uns eine kleine Minderheit vor<br />
schreiben was wir schön zu finden haben, nur<br />
um modern zu sein.<br />
Ihnen für Ihren Mut dankend und weiterhin<br />
Erfolg wünschend grüßt mit vorzüglicher<br />
Hochachtung<br />
Sehr geehrter Herr Massau!<br />
Anne Subrock<br />
Köln-Kalk, Thumbstraße 44<br />
Meiner Frau und mir hat das Weihnachtskon<br />
zert am Freitagabend außerordentlich gut ge<br />
fallen. Wir waren erfreut über die Gelegen<br />
heit, auch Ihre sehr verehrte Frau Gemahlin<br />
und Tochter wiederzusehen und freundschaft<br />
liche Bande zu erneuern.<br />
Nochmals vielen Dank für die freundliche Ein<br />
ladung. Das Konzert hat uns in die rechte<br />
Weihnachtsstimmung versetzt<br />
Mit den besten Grüßen und Wünschen für die<br />
kommenden Festtage und dem Ausdruck mei<br />
ner vorzüglichsten Hochachtung<br />
So geht es wirklich nicht!<br />
Die Kritik über das Weihnachtskonzert des<br />
KMGV im Gürzenich unter Leitung von Pro<br />
fessor Rübben (Rundschau Nr. 292 vom 18.12.<br />
1973) kann nicht unwidersprochen hingenom-
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men werden, weil sie gerade das vermissen<br />
läßt, was ihr Schreiber als das „besondere<br />
Fingerspitzengefühl" bezeichnet. Seine — wie<br />
mir scheint — sehr einseitige Meinung steht in<br />
unübersehbarem Kontrast zu der Aufnahme<br />
der hervorragenden Darbietungen durch das<br />
Publikum im ausverkauften Gürzenich. Offen<br />
sichtlich hatten die Zuhörer eine solche<br />
Freude an diesem „Konzert zu Opas Weih<br />
nachtsfeier", an „Liedertafeikiamotten" und<br />
„teutonischer Kraftmeierei", daß immer wie<br />
der begeistert applaudiert und der Abend mit<br />
seinem vielseitigen Programm als echte Ent<br />
spannung empfunden wurde mitten in der<br />
Hektik und im Streß der vorweihnachtlichen<br />
Zeit, ich für meinen Teil lasse mir nachträg<br />
lich die Freude dieser Stunden nicht vermie<br />
sen durch eine Kritik, die für mich die Lei<br />
stungen aller Beteiligten in keiner Weise ab<br />
zuqualifizieren vermag — wohl aber sich<br />
selbst.<br />
Dr. Josef Haefner<br />
5 Köfn 41, Suitbert-Heimbach-Pfatz 13<br />
Sehr geehrte Herren!<br />
Es gehört zwar heute zum modernen Stil, alles<br />
Hergebrachte der Lächerlichkeit auszuliefern.<br />
Hierzu gehört auch die vernichtende Kritik ih<br />
res Berichterstatters mit Namen Hans Elmar<br />
Bach.<br />
Schon die Überschrift kann einem weh tun.<br />
ich glaube gerne, daß dieses geistliche Kon<br />
zert nicht seinem Geschmack entsprach. Aber<br />
darauf kommt es ja bei dieser Beurteilung<br />
nicht an. Dagegen wäre zu fragen, woher er<br />
sich das Recht nimmt, in dieser naßtorschen<br />
arroganten Art seine persönliche Auffassung<br />
von sich zu geben. <strong>Der</strong> ganze Artikel strotzt<br />
nur so von provozierender Gehässigkeit.<br />
Es war schiießiich ein geistliches Weihnachts<br />
konzert, nicht mehr aber auch nicht weniger.<br />
Mit jubelndem Applaus wurden am Freitag<br />
abend im vollbesetzten Gürzenichsaaf die Dar<br />
bietungen aufgenommen und dann kommt da<br />
einer her und redet geschwollen von „rühr<br />
seliger Weihnachteiei". Es gehört schon eine<br />
Menge Zynismus dazu, die Gefühle der begeisterfen<br />
Zuhörer, die während des ganzen<br />
Abends in andachtsvoller gesammelter Stiiie<br />
lauschten, so einfach zu ignorieren, nur weil<br />
das Ganze nicht seiner Vorstellung entsprach.<br />
Das „berühmte Rührstück" wie dieser Herr<br />
es nannte, habe ich vor mehr als 45 Jahren<br />
vom gleichen Verein im alten Gürzenich unter<br />
der Leitung des Komponisten gehört und am<br />
letzten Freitag hat es mich genau so erfaßt<br />
wie damals.<br />
Nur Ihr Abgesandter war in der falschen Ver<br />
anstaltung.<br />
Was tut es. Letztlich zählt doch nur die Be<br />
geisterung des ganzen Saales mehr, als die<br />
sich so wichtig nehmenden Lästereien eines<br />
Protestiers.<br />
ihre sonst so seriöse Zeitung wäre gut bera<br />
ten, wenn sie solche im Bouievardstii fabri<br />
zierten Artikel verhindern würde.<br />
Hochachtungsvoll<br />
Willi Steiiberg<br />
5 Köin-Süiz, Einhardstr. 7<br />
P.S.: ich bin kein Vereinsmitgiied.<br />
Sehr geehrte Herren!<br />
Ihrem Verein und Herrn Prof. Rübben kann<br />
man nur dankbar sein, in der heutigen Zeit<br />
der Vermassung durch das Fernsehen, ein<br />
solches Programm zu bringen.<br />
<strong>Der</strong> Beifaii, auch der vielen Jugend im Saal,<br />
für die Sänger und die Solisten beweist, wie<br />
gut das Gebotene gefaiien hat.<br />
Gegen die Art der Kritik habe ich wie noch<br />
viele andere Konzertbesucher, bei der „R"<br />
protestiert.<br />
Hochachtungsvoii<br />
F. Schönenborn<br />
5 Köln 60, Hansenstraße 21<br />
bei deren Aufnahmen<br />
Du begeistert<br />
mitgewirkt hast!
12<br />
100 Jahre »Cäcilia Wolkenburg«<br />
Auftakt zum Jubiläumsjahr <strong>1974</strong> bei Kölsch und Haiven Hahn<br />
Wie alle Jahre hat die Cäcilia ihre Getreuen<br />
und die übrigen Mitglieder des KMGV aufge<br />
rufen, der Cäcilia wieder und ganz beson<br />
ders in diesem Jahr des 100jährigen Jubi<br />
läums zum Erfolg des Divertissementchens zu<br />
verhelfen. Viele folgten der Einladung zu<br />
einem „Kölschen Ovend", zu dem das Zill<br />
chen eingeladen hatte, um einmal für die Mit<br />
wirkung beim letzten Spiel zu danken und fer<br />
ner das neue Stücke für <strong>1974</strong> vorzustellen.<br />
<strong>Der</strong> Baas der Cäcilia, unser lieber Gustav<br />
Funcke, der vor kurzem verstorben ist, hatte<br />
alles ausgezeichnet vorbereitet. Es waren<br />
über 100 Sangesfreunde erschienen, ein gutes<br />
Zeichen für die neue Spielzeit. Gustav Funcke<br />
begrüßte alle im Haus Dörper in Sülz mit<br />
launigen Worten.<br />
„Meine lieben Cäcilianer, liebe Freunde! Wie<br />
immer im Auftrag unseres Zillchens, begrüße<br />
ich Euch alle recht herzlichst. Ich begrüße be<br />
sonders alle Mitwirkenden des Divertisse<br />
mentchens 1973 und nicht minder herzlich alle<br />
neuen Freunde, die sich bereit erklärt haben,<br />
im Festjahr <strong>1974</strong> mitzuwirken. Mein Gruß und<br />
Dank gilt auch unserem alten Freunde Metzold,<br />
dem langjährigen bewährten Bühnen<br />
bildner der Cäcilia.<br />
Besonders aber darf ich erwähnen, daß wir<br />
unsere Weltreisenden wieder glücklich zurück<br />
wissen. Dazu ein herzliches Willkommen und<br />
Achtung vor ihren Leistungen.<br />
Zillche wollte längst einen Abend arrangieren,<br />
um den Dank für die Mitwirkung im Diver<br />
tissementchen 1973 nochmals zu bekunden.<br />
Gerne hätten wir mit Ihnen auch eine Welt<br />
reise gemacht, zumindest aber eine Fahrt ins<br />
Blaue oder ins Grüne. Leider ließ es die Fi<br />
nanzlage nicht zu.<br />
Wir sind, um den heutigen „Kölschen Ovend"<br />
zu gestalten, üvver de „Dörper" gefahre un<br />
sin in Sülz gelandet. Das Haus Dörper ist in<br />
Köln nicht gerade unbekannt.<br />
De Botz vum Funke-Jeneral litt<br />
im Mottenschaaf<br />
un Rusemondach ist vorbei. Ävver dr<br />
nächste Winter, et nächste Fröjahr kütt bestemp<br />
un och dr Fastelovend. Un uns Diver<br />
tissementchen im Jubiläumsjahr wähd unse<br />
Autor Klaus Rohr Üch vörstelle. Et wähd Wid<br />
der en hart Zick! Ich weiß ävver - und dat<br />
hätt sich immer Widder bewiese: Met Humor<br />
ahnjepak ... un mit Liebe zum Zillche schaffe<br />
mer och dis Johr zum 100jährigen Jebotsdag<br />
erst rääch Widder.<br />
De huh Intendanz wollte uns nur 10 Vörstellunge<br />
ahnbeete. Horst Massau un ich sin<br />
ävver zum Kulturwart vun Kölle jeschrömt un<br />
hann dann en elfte Vörstellung arrangeere<br />
künne. Mer wisse jitz, woröm mer uns nit<br />
ligge kann!<br />
Et is schon lang her, dat ich dat gehöht hann.<br />
<strong>Der</strong> damalige Besitzer vum Maisch-Silo hätt<br />
ens jesach, uns Zillche sei eine Tempelschän<br />
dung. Et litt also vill Jöhrcher zoröck! Man<br />
hätt et vergesse künne. Dozu kann ich nur<br />
sage:<br />
Wenn über eine dumme Sache<br />
Mal endlich Gras gewachsen ist.<br />
Kommt wieder ein Kamel gegangen.<br />
Das alles wieder runter frist.<br />
Und so war es. Wir hörten den gleichen Ton<br />
bei unserer Besprechung. Man hielt uns die<br />
gleichen Argumente vor und brachte sie in Er<br />
innerung.<br />
Unser Spiel, der Beifall der in die Tausende<br />
gehenden Anhänger und Besucher, die Ein<br />
satzfreudigkeit, die Leistungen des Einzelnen<br />
und des Chores, der ja schließlich durch den<br />
KMGV gestellt wird, haben bewiesen, daß wir<br />
mit unserem Spiel nicht wegzudenken sind<br />
und dort hingehören, wo wir fast ein Jahrhun<br />
dert spielen und immer wieder freudig be<br />
grüßt werden. Unser junger, agiler Nach<br />
wuchs, über den ich mich auch persönlich<br />
sehr freue, wird auch die fernere Zukunft<br />
sichern. Dessen bin ich gewiß."<br />
An die mit großem Beifall aufgenommene An<br />
sprache schloß sich die Vorstellung des neuen<br />
Jubiläumsstückes an. Klaus Rohr nannte den<br />
mit Spannung erwarteten Titel<br />
„My Fair Zillche"<br />
und gab einen Überblick über das Geschehen<br />
im Stück. Bei Kölsch, halvem Hahn und mit<br />
Musik, für die dankenswerterweise Heinz<br />
Wüst mit seinem „Quetschebüggel" sorgte,<br />
ging die Zeit schnell in bewährter Cäcilianer-<br />
Stimmung vorüber.<br />
Gustav Funcke brachte im Verlauf des Abends<br />
„En Potpurrie dr heiteren Spillcher", eine Zu<br />
sammenstellung aller Divertissementchen, die<br />
seit 1920 von der Cäcilia aufgeführt worden<br />
sind. Hier sind sie:
13<br />
„Wat et Zillche en de letzte 50 Johr erlääv"<br />
En Potpurrie dr heiteren Spillcher<br />
Zesamme jestivvelt vun GUSTAV FUNCKE<br />
Et wer em Johr 1920, nehm eesdite Weltkreeg, de trof uns Zillche, jenau wie vor däm Kreeg<br />
»Et Kättche vun Kölle«<br />
En däm draumhaff fantastischen Stock, en singem<br />
»Draum vum Jlöck« (1921)<br />
soch et dr<br />
»Feensee« (1922)<br />
un<br />
»Kölle en der Underwelt« (1923/1924)<br />
wo met<br />
»Klang und Klüngel« (1925)<br />
»Steine Mann un Steine Frau« (1926)<br />
ankohme.<br />
Ävver bahl jingke de<br />
»Steine Mann un Steine Frau op Reis« (1927)<br />
un spekuleeten noch ens op<br />
»Kölle en der Underwelt« (1928)<br />
»Von Meddernaaks bes Morjens« (1929)<br />
jökten et Zillche op<br />
»Ft Dombaufess 20 Kölle« (1930)<br />
Enzwesche wor em dat Spill<br />
»Durch de Koht jejange« (1931)<br />
ald et em Johr 1931 nit em Sdiauspillhuus spille kunnt, un in dr Wolkenburg sing Divertissementche<br />
braht.<br />
Schleeßlich trof et sich zom eeschten Mol met<br />
»De Kölsche vör Thurant« (1932/1933)<br />
un durch<br />
»Ft Loch en der Stadtmor« (1934)<br />
soh et dann dr<br />
»Spöck om Steinweg« (1935)<br />
Dann kom<br />
»DV Prinz vun Virginie« (1936)
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15<br />
»<strong>Der</strong> General vun Werth« (1937)<br />
»Die Kölsche vör Thurant« (1938)<br />
reefen noch ens „Hurra"!! Un ich sagen Üch nit zovill, drob kom<br />
»De Prinzessin us Engeland« (1939)<br />
un Ehr künnt mer jläuve, och noch ens<br />
»DV Jan vun Werth« (1940)<br />
en et „Reichshalle".<br />
Un dann hat et jekraach! Alles wor kapott! Wie de Kölsche sich nohm zweite Weltkreeg widder<br />
zesammejefunge hatte, do reefen se all:<br />
»DV Jan kütt heim« (1946)<br />
Uns Zillche wor widder do! Wie nun<br />
»De Kaiserbraut en Kölle« (1947)<br />
wor — em Vertraue jesaht, et wor de „PRINZESSIN US ENGELAND", do jov et<br />
»Krakeel em Olymp« (1949)<br />
Schnell däht<br />
»Odekolong« (1950)<br />
helfe, un et<br />
»Funkemarieche« (1951)<br />
sang zum Trus<br />
»Dat Leed vun Jan un Griet« (1952)<br />
Noch ens zöge<br />
»De Kölsche vör Thurant« (1953)<br />
un et bliev nit us, et kom zum<br />
»Posskreeg«<br />
Do bröllten doch op eimol alles:<br />
»DV Komet kütt« (1955)<br />
Un dobei wor et d'r<br />
»Casanova en Kölle« (1956)<br />
Vill mieh Spektakel mähten de<br />
»Rhingkadette« (1957)<br />
denn die spekuleeten op de<br />
»Miss Kölle« (1958)<br />
Un dat künnt Ehr verstonn, et kom zum<br />
»Kampf öm d'r Duffesbach« (1959)
16<br />
Op eimol feel et<br />
»Weetschaffswunder« (1960)<br />
vum Himmel erav un alles bröllten:<br />
»DV Zeppelin kütt« (1961)<br />
Un no wahden mer immer op jet. Ävver mer hatte nit lang jewaaht, de kom<br />
»DV Indianer noh Kölle« (1962)<br />
direktemang op de<br />
»Bri]itte Kirmes« (1962)<br />
Dobei durf de<br />
»Kayjass Nummer Null« (1963)<br />
nit fähle.<br />
»Kölsch Jeld un de Krün vun England« (1964)<br />
sorgten för<br />
»En Kölsche Mondrakeet« (1963)<br />
Ssssssit wor se kapott! Bahl kom<br />
»Da Kaiser vun Kölle« (1966)<br />
un dr Postumus un de Postumama soeben sich die<br />
»Schäl Sick Storrie« (1967)<br />
an. Drob jov et<br />
»Ne Kölsche Opstand« (1968)<br />
»Etzel ante Potze« (1969)<br />
dähten se brölle und pfeife, bis d'r<br />
»Köbes de Cologne« (1970)<br />
se widder zur Vernunft braht. Dann hammer widder op jet jewaht. Doch wat soll ich Üch sage<br />
»DV Zeppelin kütt. . .noch ens« (1971)<br />
Zum Trus jenau noh zehn Johre!<br />
Vor luhter Freud dät et Zillche en<br />
»Scheffstour noh Königswinter« (1972)<br />
mache. Dan stivvelten et op d'r<br />
»Rusemondaach« (1973)<br />
ahn un hat Spass an<br />
»De Botz vum Funkejenerai« (1973)<br />
Un jitz jitt et en Jubiläumsspillche zum hundertjöhrigen Jebootsdag vun unsem ZILLCHE<br />
»My Fair Zillche« (<strong>1974</strong>)
Carl Weisweiler 85 Jahre<br />
<strong>Der</strong> Ehrenbaas der Gruppe 5, Carl Weisweiler,<br />
Baumeister und Architekt ist am 27. Dezember<br />
1973 85 Jahre alt geworden.<br />
<strong>Der</strong> rüstige Jubilar ist dem Männerchorsingen<br />
seit 60 Jahren verbunden.<br />
Wir wünschen Carl Weisweiler weiterhin die<br />
Rüstigkeit, die ihm bis jetzt beschieden war.<br />
Mit 25 Jahren trat er in den Männerchor „Polyhymnia"<br />
ein, den er verließ, um 1919 Mit<br />
glied des KMGV zu werden.<br />
Er ist bis zur Stunde aktives Mitglied im<br />
II. Bass und versäumt keine Probe. Rund<br />
30 Jahr lang war er in der „Cäcilia" aktiv,<br />
auch in Solorollen.<br />
Das damals im KMGV bestehende angese<br />
hene Solo-Quartett „Die Rheinweilers" zähl<br />
ten ihn 10 Jahre lang zu seinem Mitglied.<br />
Carl Weisweiler ist das älteste ausübende<br />
Mitglied im KMGV. <strong>Der</strong> Vorstand und seine<br />
Gruppe 5 die er vor mehr als 50 Jahren mit<br />
gegründet hat, haben ihm gratuliert.<br />
KÖLNER<br />
Manche Kölner sind so anständig, daß sie<br />
sich erst die Rosenmontagszüge von Mainz<br />
und Düsseldorf ansehen, ehe sie erklären:<br />
„<strong>Der</strong> Kölner war der schönste". Die anderen<br />
wissen es schon vorher.<br />
Man lobt die Vorzüge des Kölners, weil man<br />
im stillen überzeugt ist, sie selbst auch zu<br />
besitzen, und man tadelt seine Fehler, weil<br />
man sich einbildet, davon frei zu sein.<br />
<strong>Der</strong> liebe Gott ist bestimmt kein Kölner, sonst<br />
hätte er die Menschheit nicht mit Adam und<br />
Eva, sondern mit einem Elferrat und einem<br />
Tanzmariechen angefangen.<br />
*<br />
Kölner Handwerker scheinen für sich selbst<br />
nie welche zu brauchen, sonst kämen sie zu<br />
anderen schneller.<br />
Nicht alles gelingt dem Kölner, weil er ein<br />
Kölner ist — manches auch, obwohl er es ist.<br />
(Aus: „Kölner Aphorismen" von Oscar Herbert Pfeiffer, in Köln unter anderem auch bekannt<br />
als Autor mehrerer Divertissementchen, erschienen im Greven Verlag Köln.)
18<br />
Die Kölnische Rundschau veröffentlichte am 21. Januar <strong>1974</strong> diesen Bericht über die Proben<br />
der „Cäciiia Woikenburg".<br />
»Fair Lady^ auf kölsdi<br />
Cacilia Woikenburg probt seit Oktober zweimai wöchentiich<br />
Wenn gesetzte Herren im Straßenanzug oder<br />
seriösen Pullover über eine Bühne hopsen<br />
und „Kuckuck, Kuckuck" rufen, denkt man<br />
noch nicht unbedingt an Karneval. Doch dar<br />
auf kommt es im Moment auch noch nicht an<br />
— schließlich sind bis zur Premiere des dies<br />
jährigen Divertissementchens „My Fair Zillche"<br />
von Klaus Rohr am 10. Februar noch<br />
fast drei Wochen Zeit, und das echte karnevalistische<br />
Kolorit ergibt sich erst bei den<br />
Kostümproben, wenn sich die seriösen Her<br />
ren des Kölner Männer-Gesang-Vereins in<br />
echte kölsche Typen verwandeln.<br />
Zuvor aber muß die Kleinarbeit erst eisern sit<br />
zen. Dafür opfern die KMGV-Mitglieder, die<br />
zur Bühnenspielgemeinschaft der Cäciiia Wol<br />
kenburg gehören, nun schon seit Anfang<br />
Oktober alle Dienstagabende und Sonntagvor<br />
mittage, um auf der Großen Probebühne des<br />
Kölner Opernhauses die sieben Bilder zu er<br />
arbeiten.<br />
<strong>Der</strong> bewährte Cäcilia-Autor und -Regisseur<br />
Klaus Rohr hat das Zillche zu seinem 100. Ge<br />
burtstag - 1874 fand das erste Divertisse<br />
mentchen statt — personifiziert und in eine<br />
„My Fair Lady"-ähnliche Handlung hineinge<br />
stellt: Die Tochter des Blumenhändlers Köl<br />
len (wie in jedem Jahr spielt Wilhelm Schmidt<br />
die weibliche Hauptrolle) soll „vürnehm" hei<br />
raten, liebt aber ihren Ambrosius und kriegt<br />
ihn natürlich auch, nach vielerlei Wirren. Mu<br />
sikalisch liegt im Thema soviel „Blumiges",<br />
daß dem Arrangeur und Dirigenten Christoph<br />
Klöver die Ideen nur so zuflogen. So gibt es<br />
unter anderem eine neue Chorversion von<br />
„Wenn der weiße Flieder wieder blüht", und<br />
das jugoslawische KMGV-Mitglied Drage<br />
Sauperl überreicht in einem Tenor-Solo „Rote<br />
Orchideen".<br />
Bei einer Sonntagsprobe zum zweiten Bild<br />
konnte sich der unbefange Beobachter ein<br />
Bild davon machen, mit wieviel Schwierigkei<br />
ten die Cäcilianer drei Wochen vor der Pre<br />
miere noch zu kämpfen haben.<br />
Ambrosius (KMGV-Vize Horst Massau) hat<br />
Probleme mit der Steuer - der Gerichtsvoll<br />
zieher mit besagtem „Kuckuck" (in blumigem<br />
Hochdeutsch: Dr. Helmut Schulz) ist Stamm<br />
gast bei ihm. Wenn die zwei die Außen<br />
stände bei sämtlichen erdenklichen Steuer<br />
arten runterrasseln sollen, muß der Souffleur<br />
noch kräftig mithelfen und die Szene mehr<br />
fach geprobt werden. Massau: „Ich spreche<br />
die Rolle schon seit Wochen ,auswendig',<br />
ohne den Text zu können!"<br />
Es gibt noch keine Kulissen, nur schwarze<br />
Hintergrundprospekte und ein paar Sitzgele<br />
genheiten; sämtliche Requisiten existieren nur<br />
in der Phantasie. Dafür aber klappt musika<br />
lisch - zur Klavierbegleitung wechselnder<br />
KMGV-Mitglieder - alles schon recht gut,<br />
trotz organisatorischer Klippen: <strong>Der</strong> ständige<br />
Probendirigent Ludwig Weber, Stellvertreter<br />
des KMGV-Leiters Professor Hermannjosef<br />
Rübben, leidet unter einem eingeklemmten<br />
Ischiasnerv; Chormitglied Walter Schmitz<br />
sprang ebenso kurzfristig wie beherzt ein. <strong>Der</strong><br />
vielbeschäftigte Christoph Klöver findet dann<br />
bei den Hauptproben fast fertige Arbeit vor,<br />
denn auch das Orchester und das berühmte<br />
Cäciiia Wolkenburg-Ballett sind dann voll auf<br />
Vordermann.<br />
Genau wie Profis schenken sich auch die<br />
Laien der Cäciiia bei den Proben nichts; sie<br />
wiederholen lieber einmal zuviel als zuwenig.<br />
Das Publikum weiß diesen liebevollen Einsatz<br />
zu honorieren ~ alle elf Vorstellungen sind<br />
schon seit Wochen ausverkauft.<br />
Barbro Schuchardt
DAS PORTRÄT:<br />
Dreimal Schneider beim »Elias«<br />
Die Reihe unserer Porträts setzen wir heute<br />
fort mit Erich Schneider, dem Obmann des<br />
Wirtschaftsausschusses, der dort Heinz Oden<br />
thal abgeiöst hat.<br />
Erich Schneider ist seit 50 Jahren ausüben<br />
der Sänger. Mit elf Jahren wurde er Chor<br />
knabe im Kirchenchor St. Joseph, Köin-Nippes,<br />
später dann Baß-Sänger. In der damals<br />
sehr stark in den Vordergrund tretenden ka<br />
tholischen Jugendbewegung, in der er sich in<br />
vielen Abteilungen engagierte, war er auch<br />
Mitglied des Jungmännerchores, unter ande<br />
ren zusammen mit dem unvergessenen Emil<br />
Heckhausen, mit dem Schneider 1946 gemein<br />
sam mit Dr. Eduard Quester die Gruppe 6<br />
im KMGV gründen sollte. „1933 haben die<br />
Nazis dann das segensreiche Wirken dieser<br />
Verbände verboten", bedauert Erich Schnei<br />
der.<br />
Im gleichen Jahr schloß er sich dann als<br />
Bassist dem Gürzenich-Chor an, der seiner<br />
zeit unter der Leitung des großen Professor<br />
Hermann Abendroth stand, der zugleich auch<br />
Chef des Städtischen Gürzenich-Orchesters<br />
war. 1936 übernahm dann Eugen Papst die<br />
Leitung, der der Initiator der großen Chor<br />
konzerte mit der Vereinigung KMGV und<br />
Gürzenich-Chor war. „Es waren einmalige<br />
Konzerte mit über 300 Sängerinnen und Sän<br />
gern", erinnert sich Erich Schneider noch<br />
heute voller Begeisterung. Eine der singenden<br />
Damen, namens Erica, sang im 1. Sopran und<br />
wurde Erich Schneiders Frau. Noch heute<br />
wirkt sie im Gürzenich-Chor mit. Das bevor<br />
stehende „Eiias"-Konzert unter Leitung von<br />
Professor Hermannjosef Rübben ergibt erst<br />
mals eine dreifache Mitwirkung der Familie<br />
Schneider, denn auch Sohn Kari-Horst ist in<br />
zwischen Mitglied des KMGV.<br />
Erich Schneider trat dem KMGV 1945 durch<br />
die Zusammenarbeit und Freundschaft mit<br />
Erich Heckhausen bei. Im Laufe der Jahre<br />
hat er fast alle In- und Auslandsreisen des<br />
Chores mitgemacht, z. B. nach Österreich,<br />
in die Schweiz, nach Frankreich, Luxemburg,<br />
Belgien, Holland und Großbritannien, nicht zu<br />
vergessen natürlich die erlebnisreichen Tour<br />
neen nach Südafrika und Japan, die, wie er<br />
sagt, bis heute besonders nachklingen.<br />
Ein paar Worte zu seinem beruflichen Werde<br />
gang: Nach der Schulentlassung im Jahre<br />
1921 erlernte er den Kaufmannsberuf und be<br />
suchte anschließend zur Weiterbildung sechs<br />
Jahre lang die Abendschule. Bei der Firma<br />
Gebr. Mickeieit, wo er 21 Jahre lang tätig<br />
war, schied er 1945 als Prokurist aus, um<br />
dann in die Ctto Steiner KG einzutreten, wo<br />
er nacheinander Mitgeselischafter und dann<br />
auch Mitinhaber wurde. Seine kurzbemessene<br />
Freizeit gehört neben der Musik und der Fa<br />
milie dem Trimm-dich-Sport (Wandern und<br />
Schwimmen), sozusagen die Reste seiner Ju<br />
gendbetätigung Leichtathletik und Mann<br />
schaftssport „Handball und Schiagball".
20<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Februar <strong>1974</strong><br />
3.2. 70 J Liese! Lennartz, Köln 1, Eigelstein<br />
42, inaktives Mitglied<br />
3.2. 70 J Aiois Wortmann, Köln 1, Komö<br />
dienstraße 40, inaktives Mitglied<br />
6.2. 87 J Se. Eminenz der Hochwürdigste<br />
Herr Joseph Kardinai Frings, Eh<br />
renmitglied<br />
7.2. 50 J Gustav Adoif Theiii, Köln 41<br />
(Braunsfeld), Hültzstraße 21, in<br />
aktives Mitglied<br />
11.2. 55 J Christian Ziskoven, 502 Frechen,<br />
Hauptstraße 69, inaktives Mitglied<br />
17.2. 50 J Kari Heininger, Köln 71, Eber<br />
eschenweg 15, aktives Mitglied<br />
19.2. 60 J Hermann Josef Reißdorf, Köln 1,<br />
Severinstraße 51, inaktives Mit<br />
glied<br />
19.2. 65 J Hans Woock, Köln 30 (Bicken<br />
dorf), Vogelsanger Straße 456, ak<br />
tives Mitglied<br />
28. 2. 65 J Heinz Hammes, Köln 91 (Thielen<br />
bruch), Waldhausstraße 33, akti<br />
ves Mitglied<br />
29. 2. 90 J Generaiieutnant Kurt Freiherr Boe<br />
der von Diersburg, Köln 41 (Lin<br />
denthal), Landgrafenstraße 80, Eh<br />
renmitglied<br />
Adressenänderung<br />
Prof. Dr. Heinz Mohnen, Oberstadtdirektor,<br />
5 Köln 41 (Müngersdorf), Lovis-Corinth-<br />
Straße 12, Telefon 48 84 85, inaktives Mitglied<br />
Kari Wagner, jetzt: 56 Wuppertal 12, Wilhelm<br />
ring 14, aktives Mitglied<br />
Frau Grete Bux, jetzt: 23 Kiel-Kronshagen,<br />
Seilerei 2, Witwenmitglied<br />
Rechtsanwait Hermann Junge, privat jetzt:<br />
5 Köln 60, Florastraße 150, Telefon 73 30 63;<br />
Praxis: 5 Köln 1, Weißenburgstraße 53, Tele<br />
fon: 73 30 63, aktives Mitglied<br />
Geburt<br />
Horst Pohier, aktives Mitglied, und seine Ehe<br />
frau Edeitraut, 505 Porz-Ensen, Siegstraße 12,<br />
bekamen eine Tochter Sandra.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Todesfäiie<br />
Fritz Kruse, aktives Mitglied, gestorben am<br />
28. November 1973<br />
Aibert Müiier, aktives Mitglied, gestorben am<br />
2. Dezember 1973<br />
Den Angehörigen sprechen wir unser herz<br />
liches Beileid aus.<br />
iS/litgiieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
►<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
In Memorlam WILHELM PITZ<br />
In der Nacht zum 22. 11. 1973 verstarb unser<br />
Ehrenchormeister Wilhelm Pitz Im Alter von<br />
76 Jahren.<br />
Als die Sänger des KMGV Im Jahre 1950 aus<br />
der großen Schar der Bewerber um das Diri<br />
gentenamt Wilhelm Pitz auswählten, wurde<br />
eine der bedeutendsten Epochen in der Ge<br />
schichte des Chores eingeleitet. <strong>Der</strong> damalige<br />
Aachener Opernkapellmeister und Chorleiter,<br />
von jeher dem Männergesang besonders zu<br />
getan, verstand es, nicht nur die große Sän<br />
gerschar musikalisch zu leiten, sondern den<br />
Chor orgelglelch von Innen heraus zum Klin<br />
gen zu bringen.<br />
Dazu gehörte mehr als Technik und Musikali<br />
tät. Es waren die menschliche Wärme, die Zu<br />
neigung zu seinen Sängern und die Befähi<br />
gung, Begeisterung zu übertragen, die das<br />
Musizieren unter Pitz zu einem beglückenden<br />
Erlebnis werden ließen. Dieses Gefühl über<br />
trug sich auch auf die Zuhörer, und so wurden<br />
die von der Bundesregierung geförderten<br />
Konzertreisen nach Italien und in die Schweiz,<br />
nach Holland, Endland und Luxemburg zu<br />
menschlichen Begegnungen, die dazu beitru<br />
gen, Argwohn und Abneigung zwischen ehe<br />
maligen Feinden abzubauen.<br />
Selbstverständlich waren wir stolz darauf, als<br />
Wilhelm Pitz 1951 auf Vorschlag Herbert von<br />
Karajans berufen wurde, einen neuen Festsplelchor<br />
für Bayreuth aufzubauen. Manchen<br />
der Chorkandidaten hörten wir, wenn er vor<br />
unserer Probe donnerstags In der „Bürger"<br />
dem „Meister" vorsang. Von Jahr zu Jahr<br />
wuchs der Festspielruhm Pitz', dessen Lei<br />
stung In der Internationalen Presse auch dann<br />
höchstes Lob bekam, wenn die Inszenierung<br />
weniger gut wegkam.<br />
1957 wurde Pitz zum Dirigenten des Phllharmonlachores<br />
London berufen und errang auch<br />
mit Ihm Weltruhm. An seiner Gewohnheit, zu<br />
sammen mit einzelnen Sängern und Gruppen<br />
des KMGV vor oder nach der Probe ein Bier<br />
zu trinken und sich über private und beruf<br />
liche Dinge zu unterhalten, änderte sich<br />
nichts. Er blieb ein bescheidener Mensch, des<br />
sen Fröhlichkeit sich ganz besonders bei ent<br />
sprechenden Textinterpretationen offenbarte.<br />
Die Belastungen der Tätigkeit In Aachen, wäh<br />
rend der Festspielzelt in Bayreuth, die stän<br />
digen Flüge zu den Proben nach London und<br />
die Verpflichtungen als Gastdirigent zu den<br />
bedeutendsten Chören der Welt, zwangen Pitz<br />
zum beiderseitigen ehrlichen Bedauern, seine<br />
Tätigkeit beim KMGV Im Sommer 1957 aufzu<br />
geben. Sein erfolgreiches Wirken wurde im<br />
Jubiläumsjahr 1967 mit der Ernennung zum<br />
Ehrenchormeister gewürdigt. Dem KMGV blieb<br />
Pitz besonders durch enge Kontakte zu eini<br />
gen Sängern stets verbunden.<br />
Während der Probearbeit 1971 in Bayreuth<br />
erkrankte er schwer. Ein Jahr später gelang<br />
es uns, mit einer kleinen Abordnung des Ver<br />
eins durch einen Gratulationsbesuch zum 75.<br />
Geburtstag dem Jubilar eine freudige Über<br />
raschung zu bereiten. Wenn er das wegen<br />
seines Leidens auch nicht mehr in Worten<br />
ausdrücken konnte, so ließ sich die Freude<br />
doch von seinen Augen ablesen, deren Auf<br />
leuchten auch das Interesse an allem, was<br />
den KMGV anging, kundtat.<br />
Überragende Musikalität, tiefe<br />
Gläubigkeit,<br />
menschliche Wärme und Bescheidenheit trotz<br />
Weltruhms, das waren die Eigenschaften, die<br />
den großen Künstler, unseren Ehrenchormei<br />
ster Wilhelm Pitz auszeichneten. Indem wir in<br />
seinem Sinne mit Begeisterung die uns frei<br />
willig auferlegte Verpflichtung im KMGV er<br />
füllen, wollen wir das Gedächtnis an Wilhelm<br />
Pitz bewahren.
N MEMORIAM<br />
m<br />
Schmerzlos, fast behutsam nahm der Tod am 28. November 1973 unseren<br />
Freund und Sangesbruder FRITZ KRUSE Im Alter von 81 Jahren aus diesem<br />
Leben.<br />
FRITZ KRUSE<br />
Er, dem die Natur eine schöne lyrische Barltonstimme und ein begeisterungs<br />
fähiges Herz mitgegeben, hat über drei Jahrzehnte In den Reihen unseres<br />
KMGV mitgesungen und miterlebt.<br />
Mit Fritz Kruse ging ein Sänger von uns, den über das Musikalische hinaus<br />
menschliches Taktgefühl und großes Einfühlungsvermögen In besondererweise<br />
auszeichnete. Und er war dankbar, dankbar für jedes das Ihm gegeben.<br />
Musik, in seinem Elternhaus schon geübt und gepflegt, war seine ganz große<br />
Liebe, sie prägte sein Wesen und war der Quell, der ihn reich machte ein gan<br />
zes Leben lang.<br />
Bach, Beethoven, Schubert, Schumann — das war die Welt — seine Welt, die<br />
er in die Stille seines schönen Helmes hineinholte. In Ihr lebte er — In ihr war<br />
er glücklich. Aber das Requiem von Brehms war es, das Ihn In die letzten<br />
Lebenstage begleitete. Ob die Seele erahnte, was der Geist noch nicht wußte?<br />
„Sein Leben entschwand wie der Klang eines Liedes in die Unendlichkeit",<br />
so sagte ein Freund an seinem Grabe. Das Lied — es war das Lied seines<br />
Lebens —.<br />
O wie schön Ist deine Welt<br />
Vater, wenn sie golden strahlet<br />
Wenn dein Glanz herniederfällt<br />
Und den Staub mit Schimmer malet.<br />
Wir trauern um den so liebenswerten, gütigen Menschen, den Freund, der uns<br />
verlassen — und um den unentwegten Sänger der Schönheit — der Liebe und<br />
des Dankes an diese Welt und Ihren Schöpfer.<br />
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Sonntag, den 3. 3.<strong>1974</strong>:<br />
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Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
den 7.3.<strong>1974</strong><br />
den 14. 3.<strong>1974</strong><br />
den 21.3.<strong>1974</strong><br />
den 28. 3.<strong>1974</strong><br />
den 4.4.<strong>1974</strong><br />
den 11. 4.<strong>1974</strong><br />
den 18. 4.<strong>1974</strong><br />
den 25. 4.<strong>1974</strong><br />
14 Utir, letzte Aufführung des Divertisse<br />
mentchen im Opernhaus<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
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19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
„ZILLCHE "-CHRONIK<br />
Beim Festakt zum 100jährigen Jubiläum der „Cäciiia Woikenburg" gingen alle Redner auf die<br />
bewegte Chronik des „Ziiiche" ein. Es dürfte nicht jedem gelungen sein, sich die Einzelheiten<br />
zu merken. So drucken wir hier noch einmal eine solche Chronik in Kurzform ab, die in dieser<br />
Form auch am 7. Februar <strong>1974</strong> in der Kölnischen Rundschau erschien.<br />
So etwas gibt es nur In Köln: daß auf den<br />
Brettern des hehren Opernhauses jedes Jahr<br />
eine rund dreistündige Laienaufführung In köl<br />
schem Dialekt stattfindet, bei der die Musik<br />
munter bei der Klassik klaut, sämtliche<br />
Frauenrollen von Männern gespielt werden,<br />
und sogar ein Männerballett In possierlichen<br />
Kostümen Heiterkeitsstürme entfesselt.<br />
<strong>Der</strong> frühere Generalintendant Malsch hatte<br />
schon einmal erfolglos versucht, sich gegen<br />
diese „Tempelschändung" zu wehren — er<br />
mußte sich überzeugen lassen, daß die „Cä<br />
ciiia Wolkenburg", um die es sich hier han<br />
delt, mitsamt Ihren Vorgängerinnen seit 1851<br />
ein Anrecht darauf besitzt, eine Ausnahme zu<br />
bilden.<br />
Alte Tradition<br />
Diese „Cäcilla Wolkenburg", Bühnensplelgemelnschaft<br />
des 1842 gegründeten Kölner Männer-Gesang-Verelns<br />
(KMGV), wurde jetzt ge<br />
nau 100 Jahre alt. Grund genug, einen Blick<br />
zurückzuwerfen auf die wechselhafte Ge<br />
schichte dieser munteren alten Dame, die<br />
noch nichts von Ihrer unmittelbaren Frische<br />
eingebüßt hat.<br />
Schon im 18. Jahrhundert zogen In Köln bei<br />
den alten Fastnachtsfeiern Maskengruppen<br />
durch die Straßen, um hier und bei Freunden<br />
satirische Szenen zum besten zu geben. Dar<br />
aus entwickelte sich 1845 die von den Mit<br />
gliedern des KMGV gegründete Theaterge<br />
sellschaft „Lucretia Bude", die zu Karneval<br />
am Augustinerplatz In einer provisorischen<br />
Bretterbude Parodien auf den Zirkus Woll<br />
schläger darbot.<br />
Diese Vorführungen nannten sich In Anleh<br />
nung an ähnliche Unterhaltungsstückchen In<br />
Italien und Frankreich „Divertissementchen".<br />
Aus der „Lucretia Bude" entstanden neue<br />
Theatergesellschaften mit Namen wie „Augu<br />
stin Casino" — nach den Aufführungen Im
wiegend aus den Sp'eiern der „Humorrhoidaria"<br />
zusammensetzte. Auch sie löste sich nach<br />
etwa 12 Jahren auf.<br />
Am 5. Januar 1874 fand sich in der Woikenburg,<br />
dem kurz zuvor dem KMGV als Vereinsiokai<br />
erworbenen ehemaligen Herrensitz<br />
an der Woiibrücke/Ecke Cäciilenstraße eine<br />
Handvoll alter „Fideiianer" zusammen, um<br />
eine neue Spieigemeinschaft mit dem Namen<br />
„Cäciiia Woikenburg" — nach der benach<br />
barten Gäciiienkirche — zu gründen. Nach<br />
kurzer Präsidentschaft von Andreas Pütz über<br />
nahm der Kölner Mundartdichter Fritz Hönig<br />
dieses Amt für 20 Jahre.<br />
Seit jener Zeit führte die „Cäciiia Woiken<br />
burg" mit Ausnahme der Kriegs- und Krisen<br />
zeiten fast jedes Jahr eines oder mehrere<br />
Divertissementchen auf, und das keineswegs<br />
nur zu Karneval. Einer der ersten großen Er<br />
folge war das von J. M. Farina und Heimann<br />
verfaßte Stück „Richmodis von Aducht und<br />
der Sängerkrieg auf dem Neumarkt", Linter<br />
titel: „Eine schauderhafte Oper der Zukunft",<br />
die am 4. Februar 1875 unter Mitwirkung eines<br />
70 Mann starken Chores von KMGV-Mitgiiedern<br />
erstmals auf der Bühne des neuen<br />
Schauspielhauses in der Giockengasse auf<br />
geführt wurde.<br />
Großen Erfolg hatte die „Loreley" von Toni<br />
Avenarius in den sechziger Jahren des vori<br />
gen Jahrhunderts.<br />
Haus der Kasinogeselischaft am Augustinerpiatz<br />
— und „Albane Gürzenich" — man spielte<br />
auch im neben der St.-Aibanus-Kirche ge<br />
legenen Gürzenich.<br />
Namensänderung nötig<br />
Eine andere Gesellschaft hatte sich nach dem<br />
geheimen Leiden eines Mitglieds den kurio<br />
sen Namen „Hämorrhoidaria" gegeben, den<br />
sie später aus „sanitätspolizeiiichen Gründen"<br />
in „Humorrhoidarla" umwandein mußte. Die<br />
1851 gegründete „Humorrhoidarla" hatte mit<br />
ihrem Genius, dem jungen Musikiehrer Her<br />
mann Kipper, bis 1864 die längste Lebens<br />
dauer. Man spielte in Stoiiwercks Vaudeviiie-<br />
Theater an der Schiidergasse, in ihrem Verelnslokai<br />
„Ewige Lampe" an der Komödien<br />
straße, im „Brabanter Hof" und im Hotel „du<br />
Dome", dem Dom-Hotei. Ihre Nachfolge trat<br />
die Gesellschaft „Fideiio" an, die sich vor<br />
Zu den fruchtbarsten und beliebtesten Auto<br />
ren jener Zeit gehörten Fritz Hönig. Toni Ave<br />
narius (Antonius Hafermann), Georg Reineke<br />
(Dr. Georg Fuchs) und nach wie vor Hermann<br />
Kipper, der Jahre später mit der Wiederauf<br />
führung seiner Erfolgsstücke „Fideiia" und<br />
„Feensee" (Parodien auf die Opern „Fideiio"<br />
und „Lindine") von 1861/62 neue Triumphe er<br />
leben sollte.<br />
In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun<br />
derts hatte die „Cäciiia" die Sitte eingeführt,<br />
mit dem Ertrag der Vorstellungen Weihnachts<br />
bescherungen bei armen Kindern durchzufüh<br />
ren. Beim 25jährigen Bestehen 1899 konnte<br />
sie mit Stolz verkünden, daß sie schon 40 000<br />
(Goid-)Mark für wohltätige Zwecke gestiftet<br />
hatte.<br />
1914 war „Et Kättche vun Köiie" der Auftakt<br />
des erfolgreichen Wirkens des Teams Boden/Thissen.<br />
1923 übernahm Boden die Prä<br />
sidentschaft der „Cäciiia". In jener Zeit be<br />
gann man auch, sich für die immer größer<br />
angelegten Divertissementchen Männer vom<br />
Fach als Spielleiter zu holen. Linter den Na<br />
men liest man die von Georg Kiesau, Dr.<br />
Ernst Geis, Alfons Godard und Klaus Rohr,<br />
der seit 19<strong>54</strong> schon zwölf Divertissementchen<br />
geschrieben hat.
Mehrfach wurde der „Feensee" wiederaufgeführt, der 1892 Premiere hatte.<br />
Besondere Höhepunkte waren die Aufführun<br />
gen zum 50jährigen Bestehen „Kölle in der<br />
Unterwelt" 1924, das 1928 neu bearbeitet unter<br />
der Regle von Generalintendant Fritz Remond<br />
Einzug ins Opernhaus hielt; ferner das 1926<br />
während des Separatismus entstandene Be<br />
freiungsfestspiel „Steine Mann un Steine<br />
Frau", „Vun meddernaaks bes morgens" von<br />
Professor Wilhelm Schneider-Claus (Musik:<br />
Joseph Boden), 1929 und In den dreißiger<br />
Jahren das Erfolgsstück „De Kölsche vör<br />
Thurant", das 1932, 1933, 1938 und noch ein<br />
mal 1953 vor ausverkauften Häusern gespielt<br />
wurde.<br />
Auch Im Krieg wurde weitergespielt: 1940<br />
zunächst „Dr Gineral vun Werth" von Boden/<br />
Thissen mit Damen der Gesellschaft in den<br />
weiblichen Hauptrollen, 1944 feierte das<br />
„Zlllche" mit „Alaaf Kölle für Iwig" von Thlssen/Boden<br />
seinen 70jährlgen Geburtstag in<br />
der Aula der Universität.<br />
Schon bald nach dem Krieg begann eine<br />
kleine Schar von Cäcillanern mit dem Wieder<br />
aufbau. Dr. Rudolf Boden, Sohn des 1941 ge<br />
storbenen Dr. Joseph Boden und seitdem<br />
Präsident, hatte zusammen mit Johannes<br />
Wiesbaum einen maßgeblichen Anteil daran.<br />
Das erste Nachkriegsdivertlssementchen „D'r<br />
Jan kütt heim" stammte ebenfalls aus seiner<br />
(musikalischen) Feder; den Text schrieb wie<br />
der Dr. Otto Thissen.<br />
Eintopfessen ohne Marken<br />
Die Inszenierung besorgte der damalige In<br />
tendant Joachim LIman, der für die Auffüh<br />
rung seine sämtlichen Beziehungen spielen<br />
lassen mußte, well vom Nagel bis zur Dekora<br />
tion einfach alles fehlte. Aufgrund des kalten<br />
Winters 1946/47 fand die nächste Aufführung<br />
„De Kaiserbraut en Kölle" von Boden/Thlssen<br />
erst am 7. November 1947 statt, nach Nacht<br />
proben In der Uni, mit Eintopfverpflegung<br />
ohne Marken.<br />
Im März 1948 ging die Leitung der „Cäcilla"<br />
in die Hände von Dr. Eduard Ouester über,<br />
der sie bis zu seinem Tode 1962 Innehatte.<br />
Ihm folgten Fritz Lennartz und der vor weni<br />
gen Tagen gestorbene Optikerobermeister<br />
Gustav Funcke. Seit 1959 Inzenlert Klaus Rohr<br />
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1956 die Musiken, die er seit 1965 auch selbst<br />
dirigiert.<br />
Apropos Musik: Wer noch kein Divertisse<br />
mentchen gehört hat, der kann sich diesen<br />
urkomischen Verschnitt aus Klassik, Oper,<br />
Volkslied, Schlager und Karneval gar nicht<br />
vorstellen, der da kunstvoll arrangiert und<br />
ineinander verwoben einen Hauptreiz des Di<br />
vertissementchens darstellt.<br />
1973: In Klaus Rohrs „Rusemondag oder De<br />
Botz vum Funke-Jeneral" brillierten unter vie<br />
len anderen die Herren Wallraff, Sommer,<br />
Massau und Wingenfeld (v. lks.).<br />
fissementchen, und Peter Schnitzler aus<br />
Aachen „dressiert" das Männerballett. Schon<br />
seit 1950 entwirft Erich Metzoldt die Bühnen<br />
Ab September Proben<br />
Von September an proben die rund 100 Mit<br />
wirkenden jedes Jahr für ihre zehn bis elf<br />
Aufführungen im Opernhaus. Und das alles<br />
am Feierabend, nach getaner Arbeit und eh<br />
renamtlich. Rund 100 000 DM Produktions<br />
kosten verschlingt das Divertissementchen all<br />
jährlich, die der KMGV selbst aufbringen muß.<br />
Erst von der elften Vorstellung an wird die<br />
Aufführung rentabel — und dann ist es vorbei.<br />
Weitere Vorstellungen sind aus spielplantech<br />
nischen Gründen der Städtischen Bühnen im<br />
Opernhaus nicht möglich. So kommt es, daß<br />
die ständig ausverkaufte Serie regelmäßig am<br />
Karnevalsdienstag abgesetzt wird und das<br />
„Zillche" damit Immer am Rande der roten<br />
Zahlen laviert.<br />
Barbro Schuchardt<br />
100 weitere Jahre für das »Zillche«<br />
Festakt zum 100. Geburtstag der „Cacilia Woikenburg" in der Oper<br />
„Freude kann Tränen trocknen" — so hatte<br />
Gustav Funcke selbst der am 16. Januar ge<br />
storbene Obmann der Oäcilia Wolkenburg"<br />
einmal gesagt. Mit diesen Worten half er im<br />
nachhinein den Gästen über die Beklommen<br />
heit undTrauerhinweg, die sich zum 100. Jubi<br />
läum der Bühnenspielgemeinschaft des KMGV<br />
Im Opernhaus eingefunden hatten. Über<br />
50 Jahre hatte der Optikermeister aktiv bei<br />
der „Oäcilia" mitgewirkt, seit 1966 war er der<br />
„Baas" des „Zillche" gewesen. Es gab nie<br />
manden unter den Festrednern, den Musikern<br />
und den Sängern, die nicht trotz des heiteren<br />
Rahmens der Feierstunde seiner gedachten.<br />
Und so war die Geburtstagsveranstaltung des<br />
„Zillche" besonders liebevoll ausgestaltet<br />
worden.<br />
Nach einer musikalischen Einleitung — Ohristoph<br />
Klöver dirigierte die Ouvertüre des Di<br />
vertissementchens von 1934 — begrüßte<br />
KMGV-Präsident Dr. Max Adenauer das in<br />
einer Loge des Opernhauses aufgezogene<br />
Kölner Dreigestirn sowie als Ehrengäste Ober<br />
bürgermeister John van Nes Ziegler und Alt-<br />
OB Theo Burauen. „Die .Oäcilia' versteht sich<br />
nicht als große Kunstgattung, sondern sie<br />
will das Brauchtum pflegen," sagte Adenauer<br />
und fuhr mit deutlichem Seitenhieb fort: „Uns<br />
ist verstandenes Brauchtum lieber als unver<br />
ständliche Kunst." Das Theater sollte sich wie<br />
der auf seine Aufgabe als Heimstätte für die<br />
Kulturansprüche des Bürgers besinnen und<br />
falsche Progressivität beiseite lassen, meinte<br />
er.<br />
Als guter Kenner der kölschen Mentalität und<br />
brillanter Redner in diesem Sinne erwies sich<br />
John van Nes Ziegler, der es verstand, die<br />
Pointen und Anspielungen nur so hageln zu
Ein Mann<br />
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33<br />
lassen. „Zillche vun der Wolkenburg, halt noch<br />
hundert Jahre durch," dichtete er der „Cäcilia"<br />
als dritte Strophe an ihre Hyme, bevor<br />
KMGV-Dirigent Professor Hermannjosef Rüb<br />
ben in der Maske des Tünnes auf der Bühne<br />
erschien und mit seinem ebenso prächtig<br />
kostümierten und disponierten Chor ein herr<br />
lich gesungenes Potpourri alter Karnevals<br />
lieder hinlegte. Ein schöner Einfall, dieses<br />
bunte Bild des sachte schunkelnden Chores,<br />
und nicht nur dem als personifizierter „KMGV"<br />
verkleidete Chor-Ehrenrat Josef Pering, der<br />
jedem Redner einen Blumenstrauß überreich<br />
te, traten dabei die Tränen in die Augen.<br />
Doch diese „Nostalgie" wurde beim Höhe<br />
punkt des Abends wieder abgefangen: Pro<br />
fessor Heinrich Lützeler hielt einen ebenso<br />
ausführlichen wie amüsanten Vortrag zu den<br />
Themen „Zillche", „Lachen", und „Kölsche<br />
Mentalität", die er trotz seines „Geburtsfeh<br />
lers, ein Bonner zu sein", bis in alle Nuancen<br />
wissenschaftlich erfaßt hat. Auch er ging wie<br />
seine Vorredner noch einmal auf die Chronik<br />
der „Cäcilia", ein stellte sie in die lange Reihe<br />
kölschen Humors wie die Veedelszög, das<br />
Hännesche, Milliowitsch und den „Herrn<br />
Schmitz" des Rundschau-Zeichners Alfred<br />
Küßhauer. „Wenn die Theaterehe zwischen<br />
Köln und Bonn im Ernst gescheitert ist, war<br />
um soll sie sich nicht im Scherz vollenden?"<br />
fragte Lützeler im Gedanken an die Tatsache,<br />
daß die elf Divertissementchen-Vorstellungen<br />
hoffnungslos ausverkauft sind und vielleicht<br />
in Bonn fortgesetzt werden könnten. Ein biß<br />
chen elegante Kritik an den manchmal allzu<br />
biederen Divertissementchen verpackte er in<br />
einen erdachten Dialog zwischen einem hoch<br />
gelehrten Theatervertreter, dem „Spekulöres",<br />
und dem „Zillche" — „der Heinrich Böll sollte<br />
mal ein Volksstück schreiben!"<br />
Den Abschluß des Abends machte KMGV-Vize<br />
Horst Massau mit der Verleihung von Erinne<br />
rungsplaketten an das Ehrenmitglied Profes<br />
sor Lützeler, an Theo Burauen, Dr. Rudolf<br />
Boden (stellvertretend für die um die „Cäci<br />
lia" besonders verdiente Familie Boden) so<br />
wie an besonders aktive und langjährige Mit<br />
glieder der „Cäcilia". Das Orchester lieferte<br />
eine musikalische Kostprobe aus dem Diver<br />
tissementchen „My Fair Zillche", das am kom<br />
menden Sonntag seine Uraufführung erlebt,<br />
und der Chor ließ die Hundertjährige „Huh<br />
levve". Ein runder, gelungener Abend.<br />
Barbro Schuchardt<br />
Vom Streik der DTV war die Cäcilia Woikenburg besonders hart betroffen: Ihre Premiere des<br />
„Divertissementchens" sowie die zweite Vorstellung fielen aus, und erst am 15. Februar konnte<br />
die erste Vorstellung stattfinden. Daß diese widrigen Umstände weder der Spieifreude der<br />
Cäciiianer noch der Begeisterung des Publikums Abbruch getan haben, beweisen die nach<br />
stehend abgedruckten Pressestimmen aus dem „Kölner Stadt-Anzeiger", der „Kölnischen<br />
Rundschau" und der „Neuen Rhein-Zeitung".<br />
Kölnische Rundschau vom 18. 2.<strong>1974</strong><br />
Viel Beifall nach der Nervenprobe<br />
„Zillche" zog sich glänzend aus der Affäre<br />
In SO einer seltsamen Situation war das „Zill<br />
che" in seinen ganzen hundert Lebensjahren<br />
noch nicht: Da fand also eine Premiere statt,<br />
die eigentlich gar keine war. Denn die erste<br />
Aufführung wäre eigentlich die dritte ge<br />
wesen, und die „Premiere" ist zugleich die<br />
neunte Aufführung. Paradox? <strong>Der</strong> ÖTV-Streik<br />
macht's möglich, denn die Premierenauffüh<br />
rung wird am Rosenmontag nachgeholt, und<br />
die zweite ins Wasser gefallene Vorstellung<br />
vom 13. Februar ist auf den 3. März um 14 Uhr<br />
verschoben.<br />
Die Cäciiianer und das Publikum zogen sich<br />
höchst elegant aus der verwickelten Affäre —<br />
nämlich so, daß überhaupt nichts zu merken<br />
war, weder Nervosität noch Lampenfieber. Je<br />
denfalls agierte die Bühnenspielgemeinschaft<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins mit einer<br />
Sicherheit, als ob's tatsächlich die dritte und<br />
nicht die erste Vorstellung gewesen wäre. Und
34<br />
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das Publikum revanchierte sich mit ausgiebi<br />
gem Beifall, der nicht zuletzt auch dem klei<br />
nen rosa Schweinchen galt, das am Ende aus<br />
einer Kiste mit der großen Aufschrift „100"<br />
herausquiekte.<br />
„My Fair Zillche" hat Klaus Rohr sein diesjäh<br />
riges Jubiläums-Divertissementchen betitelt,<br />
zu dem sich Christoph Klöver besonders wit<br />
zige, schmissige musikalische Arrangements<br />
einfallen ließ. Die beziehen sich keineswegs<br />
nur auf das Musical „My Fair Lady", sondern<br />
stammen wie immer aus dem großen Garten<br />
der Klassik, gemixt mit Schlagern und Karne<br />
valsliedern. Köstlich, wenn das Solo des „Öl<br />
scheichs" aus dem Tivoli von Lohengrins „Im<br />
fernen Land" in Dvoraks 5. Sinfonie „Aus der<br />
Neuen Welt" übergeht, wobei sich Albert<br />
Krautz stimmlich besonders qualifizierte. Und<br />
auch Tschaikowsky wurde zum beliebten The<br />
menlieferant: Leicht verfremdet diente seine<br />
„Pathetique" dem Ensemble im zweiten Bild<br />
als Grundlage für prächtige Soli.<br />
Die Handlung ist rasch erzählt: Cäcilia Köllen,<br />
„Zillche" genannt und anmutig verkörpert von<br />
Wilhelm Schmidt, liebt den Blumentopfhändler<br />
Ambrosius Vent (darstellerisch und stimmlich<br />
wie immer ausgezeichnet: Horst Massau), darf<br />
ihn aber nicht heiraten, weil ihre Mutter Apol<br />
lonia (ein imponierendes „Weibsbild": Georg<br />
Wingenfeld) sie für die „besseren Kreise" vor<br />
gesehen hat. Dabei ist ihr die „vürnehme<br />
Tant' Henriette" (köstlich beim Benimm-Un<br />
terricht: Kurt Vantler) behilflich, wenn auch<br />
Vater Sebastian Köllen (von Michael Goeb er<br />
frischend natürlich gespielt) nichts von der<br />
ganzen Sache hält. So marschieren denn auch<br />
vier reichlich angejahrte Heiratskandidaten<br />
auf (die von Ludwig Schneider, Günter Rog<br />
gendorf, Drago Schauperl und Heinz Schnei<br />
der zum Schibbeln charakterisiert werden),<br />
doch denkt das Zillche nur an seinen Ambro<br />
sius, der seinerseits große Sorgen mit dem<br />
Steuereinnehmer Egon Beutel (den „mensch<br />
lichen" Beamten spielt Helmut Schulz) hat.<br />
Bis Zillche und Ambrosius sich endlich krie<br />
gen, passiert natürlich eine Menge. So trifft<br />
sich zum Beispiel eines Sonntags die ganze<br />
Gesellschaft im Tivoli, wo es einerseits zum<br />
Krach mit dem glutvollen „Ölscheich" alias<br />
König Casanova Umba-Umba und seinem<br />
Ehedragoner Desdemona Tä-tä-rä kommt, an<br />
dererseits aber auch zum ersten Auftritt des<br />
Balletts - als Neger mit Kraushaarperücken<br />
und bunten Röckchen. Beim zweiten Mal tan<br />
zen die zwölf dann elfengleich über den<br />
nächtlichen „Bloomemaat" zu den Klängen<br />
der Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen",<br />
und zum Schluß erscheinen sie erstmals als<br />
Männerballett mit bunten'Hemden und schwar<br />
zen Hosen, während Zillche und Ambrosius<br />
in einer knallgrünen 2 CV-„Ente" mit dem<br />
symbolischen Kennzeichen „K - GW 100" auf<br />
die Bühne fahren. Die Tanz- und Ensemble<br />
szenen (Ballett und Chor lagen wieder in den<br />
Händen von Peter Schnitzler und Ludwig We<br />
ber) hatten diesmal mehr denn je revuemäßi<br />
gen Charakter, Schwung und Schmiß. Dazu<br />
wieder ein liebenswertes Bühnenbild von<br />
Erich MetzeId — es konnte fast nichts schief<br />
gehen. Die Verantwortlichen bekamen nach<br />
der harten Nervenprobe rotweiße Nelken und<br />
die Gewißheit, daß die Zuschauer ihr „Zillche"<br />
mit Klatschmärschen bejubeln.<br />
Barbro Schuchardt<br />
NRZ vom 18. 2.<strong>1974</strong><br />
Endlich Premlere von Cäcilia Woikenburg<br />
»Zillche^ läßt sich nicht verkuppeln<br />
Die Kölner jubelten, als nach mehrtägiger Verspätung, durch den Streik verursacht, am Freitag<br />
das diesjährige Divertissementchen endlich zur Premlere kam. „My fair Zillche", Jubiläums-<br />
Aufführung der nun 100jährigen Bühnensplelgemelnschaft „Cäcilia Wolkenburg", endete nach<br />
drelelnhalbstündiger Dauer mit begeistertem Applaus seiner Anhänger.<br />
„Uns ahl Kölle" feiert wieder fröhliche Ur<br />
ständ im neuen Divertissementchen. Klaus<br />
Rohr schrieb die Geschichte, die am traditio<br />
nellen Blumenmarkt am Gereonsdriesch an<br />
gesiedelt ist. Im Mittelpunkt steht „e lecker<br />
Mädche" namens Cäcilia Köllen (Wilhelm<br />
Schmidt), Tochter des Blumenhändlers Seba<br />
stian Köllen (Michael Goeb). Zillche ist die<br />
ungekrönte Königin des Blumenmarktes,<br />
heimlich versprochen dem Blumentopfhändler<br />
Ambrosius Vent (in der traditionellen Lieb<br />
haber-Rolle wieder Horst Massau). Hätte Zill<br />
chens Mutter Appollonia (Rudolf Wingenfeld)<br />
nicht den Aufstieg ihrer Tochter in die besse<br />
ren Kreise beschlossen, stünde dem Glück<br />
der beiden Liebenden nichts im Wege.
36<br />
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37<br />
Triebfeder ist Tante Henriette Stuß, Kommerzienrats-Witwe<br />
(Kurt Vantler), die ihrer Nichte<br />
„Benimm-Unterricht" erteilt und auch schon<br />
die passenden Freier ausgesucht hat. Doch<br />
Ziiiche iäßt sich nicht verkuppein, und sie wili<br />
auch nicht vornehm werden. Kurz vor ihrem<br />
21. Geburtstag nimmt sie ihr Schicksai selbst<br />
in die Hand und erscheint, zur großen Über<br />
raschung des Publikums, piötziich als frisch<br />
gebackene Hebamme mit einem iaubfroschgrünen<br />
Citroen und riesigem Blumenhut zum<br />
großen Finale auf der Bühne. Daß sie da<br />
neben ihren Ambrosius auch noch bekommt,<br />
versteht sich von seibst.<br />
Ausgeschmückt hat Rohr seine Story von der<br />
köischen „fair Lady" wieder mit zahlreichen<br />
Soio-Nummern und Episoden, die sowohl dem<br />
Brauchtum als auch der Spielbegeisterung der<br />
Cäciiianer gerecht werden. Vor einer farben-<br />
prächtigen Kulisse des Tivoli treten König<br />
Casanova Umba-Umba (Albert Krautz) und<br />
seine Gemahlin Desdemona Tä-tä-rä (Hans<br />
Georg Spohr) in Solo- und Eifersuchtsszenen<br />
auf. Das Baliett darf sogar dreimai tanzen: als<br />
Neger-Rotte, als Blumenelfen und als echtes<br />
Männer-Ballett. Zugaben dieser Gruppe ge<br />
hören ebenfails schon zur Tradition.<br />
Beifail ernteten vor ailem auch die Freier,<br />
Bauer Bunnekruck mit Sohn und Mathias<br />
Frings, der Nachtwächter (Hermann Hack<br />
stein). Das Orchester der Cäciiia Wolkenburg,<br />
das sich aus Mitgliedern des Gürzenich Or<br />
chesters zusammensetzt, spielte unter der Lei<br />
tung von Ohristoph Klöver von der großen<br />
Opern-Arie bis zur schwungvoilen Musical-<br />
Musik in bewährter Weise die Divertissement<br />
chen-Begleitung.<br />
Judith Peters<br />
Köiner Stadt-Anzeiger vom 18. 2. 74<br />
Verspätete Premiere war Erfolg<br />
yi/ly fair Lady auf kölsch<br />
Ais das lebendige Giücksschweinchen aus<br />
dem Stroh einer Box gezogen wurde, da<br />
brach der Jubel des Nichtpremierenpublikums,<br />
das wegen höherer Gewalt (sprich:<br />
Streik) einer Premiere beiwohnte, erst recht<br />
los. Beim 100jährigen Jubiiäum vom Pech<br />
verfoigt, konnte das Divertissementchen „My<br />
fair Ziiiche" bei der als dritte Vorsteiiung an<br />
gekündigten Erstaufführung doch noch über<br />
die Bühne des Opernhauses gehen. Ende gut,<br />
aiies gut. Alie Karteninhaber werden auf ihre<br />
Kosten kommen. Und aile die, die „Zilichen"<br />
(aiso die Spieigemeinschaft der Cäciiia Wol<br />
kenburg) „esu jän han", werden nicht ent<br />
täuscht sein.<br />
Gut der Einfall des Divertissementchens-<br />
Autors Klaus Rohr, seinem 12. Opus das Mu<br />
sical „My fair Lady" in iockerer Parodie zu<br />
grunde zu legen. Shaws Blumenmädchen Eliza<br />
wird zur Tochter des Blumenhändiers Seba<br />
stian Kölien (Michaei Goeb — prächtige Type)<br />
und seiner Angetrauten Apoilonia (Richard<br />
Wingenfeid auf den Leib geschrieben). Cäciiia<br />
(Wiiheim Schmidt — ein deftiges köisch Mädche)<br />
liebt den Blumentopfhändier Ambrosius<br />
(Horst Massau — spielt und singt sich an<br />
Mozarts „Gottheit 'ran"), aber Mutter Apoiionia<br />
wiii hoch hinaus, also soll Cäciiia „Be<br />
nimm" und Hochdeutsch iernen.<br />
Es gibt zwar keinen Sprachlehrer Higgings,<br />
dafür die Tante Henriette Stuß, ihres Zeichens<br />
Kommerzienrats-Witwe (Kurt Vantier ais köische<br />
Adeie Sandrock). Gieich vier Freier aus<br />
dem „höheren" (sprich: sicheren) Berufsstand<br />
werden zur Brautschau geiaden: der Kauf<br />
mann Baiduin Brassel (Heinz Schneider), Be<br />
amter Johannes Kratz (Drago Schauperl), Leh<br />
rer Bruno Lämmerhirt (Günter Roggendorf)<br />
und der Rentner Albert Hasenstrauch (Ludwig<br />
Schneider).<br />
Ziilchens Not ist groß. Und wenn die Not am<br />
größten, ist immer so ein Hieronymus Taube,<br />
seines Zeichens Pastor (Kari Heinz Sieber),<br />
zur Steiie. <strong>Der</strong> ist nicht für den Benimm-Stuß<br />
der Tante Stuß und rät Ziiichen mit warmher<br />
zigen Tönen, sich seibst und der köischen<br />
Eigenart treu zu bieiben. Damit steht der<br />
„Blümelei" (Blumen-Tochter heiratet Blumen<br />
topfhändier) nichts mehr im Wege.<br />
So jung wie am ersten Tag<br />
Köiie Alaaf! Das heißt natürlich „Ziiichen<br />
Aiaaf"! Denn Oäciiia Kölien steht für Cäciiia<br />
Woikenburg. Feiert auch ersteres Ziiichen ih<br />
ren 21. Geburtstag, letzteres ihren 100., dann<br />
ist das kein Widerspruch, denn Cäciiia Woi<br />
kenburg ist esu jung wie am ersten Tag oder<br />
gerade erst mündig geworden. Diese „durch<br />
die Blume" gesagte Liebeserklärung an un<br />
ser Ziiiche ist in farbigen Biidern festgehalten,<br />
für die Erich Metzoidt wieder laut beklatschte<br />
Bühnenbilder (draunter den Blumenmarkt auf
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dem Gereonsdriesch nicht ohne „Neuzüchtung<br />
der Adenauer-Rose" und einem Klasse-Ver<br />
gnügungspark von Anno dazumal) hervorzau<br />
berte.<br />
Wiederum verstand es Klaus Rohr, in dieses<br />
„Milijöh" mit der Vielfalt seiner Figuren alles<br />
hineinzupacken, was das alte und junge Köln<br />
- wenigstens zur Fastelovendszick — vereint.<br />
Da fühlt sich denn ein jeder daheim. Und die<br />
Spielgemeinschaft diskutiert nicht, sondern<br />
spielt gemeinschaftlich wie eh und je. Zu be<br />
kannten Stars treten immer neue. Singende<br />
und spielende Talente am laufenden Band.<br />
Nicht zu übersehen Albert Krautz als tenoraler<br />
König Casanova Umba-Umba, Hans Georg<br />
Spohr als Königin Desdemona Tä-tä-rä, der<br />
schön singende Bariton Hermann Hackstein<br />
als Nachtwächter („Unter dem Sternenzelt...")<br />
oder Karl Schönborn und Gerhard Gieslewicz<br />
als kölsche Schutzmänner.<br />
Es gibt prächtige Typen (unmöglich, alle zu<br />
nennen und zu loben), hübsche Kostüme und<br />
Masken. Es gibt erstaunliche Opernarien und<br />
Duette — wenn auch nicht ganz bis zum ho<br />
hen 0. Aber — und das liegt in der Natur der<br />
Sache — zu künstlerischen Höhepunkten<br />
kommt es, wenn der Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein in alter Frische erschallt (Einstudie<br />
rung: Ludwig Weber).<br />
Zu sagen, daß diese „Divertissementchen" ih<br />
ren besonderen Reiz der musikalischen Paro<br />
die verdanken, hieße Eulen nach Athen tra<br />
gen. Das Mit- oder auch Gegeneinander von<br />
Text und Musik erzeugt (für den Kenner des<br />
ganzen Musikrepertoires) komischste Wirkun<br />
gen, wie sie nur in der Jacques-Offenbach-<br />
Stadt möglich sind. Und Christoph Klöver hat<br />
wieder eine Partitur geschaffen, die das Pu<br />
blikum stellenweise zum Entzücken brachte.<br />
Wie er schon in der Ouvertüre — als ging's<br />
um das Musical — breit und kräftig mit dem<br />
„Fair Lady"-Vorspiel ausholt, um dann jäh in<br />
„Wenn das so weitergeht ein ganzes Jahr"<br />
umzuschlagen, wenn „Ritsch, ratsch, de Botz<br />
kapott" übergeht in Mozarts „Dies Bildnis ist<br />
bezaubernd schön", wenn Sebastian Köllen<br />
in der Schlafzimmer-Szene bei Schumanns<br />
„Träumerei" zu schlafen vorgibt, wenn auf<br />
„Vater Rhein" folgt „Kennst du das Land?"<br />
oder wenn der zittrige und schwerhörige Rent<br />
ner seine Brautwerbung unter Klängen von<br />
Gerhard Jussenhovens „Man müßte noch mal<br />
zwanzig sein" vornimmt, dann ist Geist und<br />
Witz - kurz: kölscher Humor - am Werk. Und<br />
unter Klövers Leitung spielt das Orchester der<br />
Cäcilia Wolkenburg mit einer Hingabe, als<br />
ging's wirklich um die (oft zitierte) „Zauber<br />
flöte".<br />
Nicht zuletzt: das Zillchen-Männer-Ballett. Pe<br />
ter Schnitzler hat da wieder Tanzwunder voll<br />
bracht. Dieser exotisch-wilde Rumba-Umba-<br />
Tä-tä-rä-Tanz läßt kein Auge trocken. Oder<br />
erst das zarte Blumen-Erwachen der — nach<br />
der „Barcarole" — auf Spitze tanzenden Elfen!<br />
Nee, nee. (Gleich dazu: „Wir schenken der<br />
Ahl ein paar Blöömcher...") Dacapos selbst<br />
verständlich. Ginge es nach der Wolkenburg,<br />
dann könnten die internationalen Stars der<br />
Kölner Oper bis zum Ende der Spielzeit auf<br />
Urlaub gehen. (Auch eine — vom Kulturaus<br />
schuß sorgfältig zu prüfende - „Sanierungs<br />
möglichkeit".)<br />
Wilhelm Unger<br />
Interview mit Christoph Klöver im „Express"<br />
Am liebsten klaut er Klassiker<br />
interview mit Chef der Karnevai-Oper<br />
Die kölsche High Society ist auf die Eintrittskarten scharf wie weiland Industriebarone auf ein<br />
Billett zum Kaiserball. Und an Theaterkassen wie auf dem grauen f\Aarkt wird ungewohnte<br />
Schmacht nach Premierenplätzen registriert: Es steht wieder das ins Opernhaus, was einem<br />
alten Theaterchef einst den Fluch „Tempelschändung!" entlockte, was aber Jahr für Jahr die<br />
Opernfans und Karnevalsjecken gleichermaßen in Verzückung bringt — das „Divertissement<br />
chen" der Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-Gesang-Vereins. 100 Jahre alt wird die Ver<br />
einstochter Cäcilia. Die Jubiiäumsoper komponierte und dirigierte Christoph Klöver (45).<br />
EXPRESS: Sie schreiben diese kölsche Oper<br />
schon das zehnte Mal. Werden da die Ideen<br />
noch nicht knapp?<br />
KLÖVER: „Nie. Ich klaue ja nur Melodien, die<br />
ich arrangiere. Und es gibt eine Unmenge<br />
volkstümlicher Melodien, ob klassisch oder in<br />
Musicals und Operetten."<br />
Hätten Sie nicht Lust, eine eigene Opern-<br />
Parodie zu schreiben?
40<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
„Das wäre das Ende des Divertissementchens.<br />
Das Publikum will keine Novitäten, sondern<br />
das ihnen bekannte Gemisch der Parodien."<br />
Wo werden Sie besonders fündig?<br />
„Bei Mozart und Beethoven. Die sind uner<br />
schöpflich. Aber auch Tschaikowsky ist ein<br />
dankbares Opfer."<br />
Wie lange brauchen Sie, um solch ein Werk<br />
zusammenzumopsen und zu arrangieren?<br />
„im September bekam ich vom Autor das<br />
Textbuch. Vier Wochen später mußte für die<br />
Chöre und fürs Ballett das Arrangement fertig<br />
sein."<br />
Wann und wie lange proben Sie mit dem ge<br />
samten Ensemble?<br />
„Chor und Solisten zählen etwa hundert<br />
Mann, das Ballett zählt zwölf Mann, das Or<br />
chester 43. Alle zusammen proben wir an<br />
drei Tagen etwa insgesamt 12 Stunden. Im<br />
normalen Opernbetrieb rechnet man sonst<br />
sechs Wochen Probe vor einer Premiere."<br />
Bricht Ihnen nicht der Angstschweiß aus am<br />
Sonntagabend nach so kurzer Probenzeit?<br />
„Die Sänger sind Amateure, aber doch schon<br />
erfahren. Und das Orchester ist aus Beton,<br />
das sind 43 Voilprofis. Und schließlich (Klöver<br />
klopft auf Holz): Et hät noch immer jot jejange."<br />
Heinz Johnen<br />
Das Porträt: Dr. Dr, h. c. Hermann Ränder<br />
Nachdem die Reihe der Porträts unserer Vor<br />
standsmitglieder sowie der Ausschußvorsitzen<br />
den abgeschlossen ist, wenden wir uns nun<br />
einer neuen Gruppe von Persönlichkeiten zu,<br />
die für den KMGV eine besondere Bedeutung<br />
haben: die der Ehrenmitglieder, zu denen eine<br />
Vielzahl Kölner Prominenter gehören. An der<br />
Spitze ist zu nennen Dr. Dr. h. c. Hermann<br />
Pünder, der als einziger in der Geschichte —<br />
und gewiß auch für die Zukunft — des KMGV<br />
den Titel „Ehrenpräsident" trägt. Er hatte 1949<br />
als Präsident für den Fortbestand des KMGV<br />
gesorgt und durch persönlichen Einsatz den<br />
Ankauf der Wolkenburg als Vereinshaus er<br />
möglicht.<br />
Wir besuchten Dr. Pünder in seinem kultivier<br />
ten Heim in der Marienburger Straße 42, wo<br />
er seit seinem Abschied von der aktiven Poli<br />
tik in größerer Ruhe, aber keineswegs zurück<br />
gezogen lebt. Dafür sorgt nicht nur die große<br />
Familie — vier Kinder, 14 Enkel und ein Ur<br />
enkel — sondern auch die zahlreichen Gäste,<br />
die sich immerwiedergern einfinden. „Manch<br />
mal sind es bis zu 20 an einem Tag", erzählt<br />
Dr. Pünder. „Auf diesem Sofa Ihnen gegen<br />
über haben so ziemlich alle Prominenten von<br />
Lübke bis Erhard und Frings gesessen." Aber<br />
auch sonst hat der betagte „Seigneur der<br />
deutschen Politik", wie er oft genannt wurde,<br />
nicht über Beschäftigungsmangei zu klagen:<br />
„Ich beantworte etwa 20 bis 30 Briefe pro<br />
Tag, hauptsächlich von Leuten, die Einblick<br />
in mein Archiv nehmen weilen."<br />
Dr. Hermann Pünder wurde am 1. April 1888<br />
in Trier als Sohn des späteren Reichsmilitär<br />
gerichtsrats Pünder geboren. Seine Mutter<br />
war zeitweise Mitglied des Gürzenich-Chores<br />
und begleitet sich daheim selbst am Flügel.<br />
Noch heute zoiit er ihr uneingeschränktes Lob<br />
— „für uns Kinder eine herrliche Mutter!"
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Nach dem Besuch von Gymnasien in Köln und<br />
Münstereifel studierte er an verschiedenen<br />
Universitäten Rechts- und Staatswissenschaf<br />
ten und promovierte 1910 in Jena. Nach kur<br />
zer juristischer Tätigkeit begann seine politi<br />
sche Karriere: 1919 wurde er ins Reichsfinanz<br />
ministerium berufen, wo er es innerhalb von<br />
vier Jahren zum Ministerialrat brachte. 1925<br />
erfolgte seine Ernennung zum Ministerial<br />
direktor in der Reichskanzlei und 1926 zum<br />
Staatssekretär unter Stresemann. Er nahm an<br />
allen wichtigen Verhandlungen teil. Als er<br />
1932 aus politischen Gründen gegenüber der<br />
Regierung Rapen aus dem Amt schied, wurde<br />
er zum Regierungspräsidenten von Münster<br />
ernannt.<br />
Nach dem Umsturz 1933 wurde er zwangs<br />
weise in den Ruhestand versetzt. Im Zu<br />
sammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli<br />
1944 wurde auch er verhaftet und ein Hoch<br />
verratsverfahren vor dem Volksgerichtshof ein<br />
geleitet. Nach einem Leidensweg durch fünf<br />
KZ erlebte er das Kriegsende in Dachau,<br />
nachdem er bereits zum Tode verurteilt war<br />
und durch Zufall — er gehörte zu dem be<br />
kannten „Prominententransport", der in Süd<br />
tirol sein Ende fand — gerettet werden<br />
konnte. Auch diese bitteren Erinnerungen<br />
schlagen sich in seinen 1968 bei der Deut<br />
schen Verlagsanstalt erschienenen Lebens<br />
erinnerungen „Von Preußen nach Europa"<br />
nieder, denen 1962 schon seine Aufzeichnun<br />
gen aus den Jahren 1929-32 mit dem Titel<br />
„Politik in der Reichskanzlei" vorangegangen<br />
waren.<br />
Nach seiner Befreiung war Pünder, der bis<br />
1933 Mitglied des Zentrums gewesen war,<br />
1945 einer der Gründer der CDU in Münster.<br />
Im gleichen Jahr löste er Dr. Adenauer auf<br />
dem Posten des Oberbürgermeisters von Köln<br />
ab. Gleichzeitig war er damals auch Präsident<br />
des Deutschen Städtetages, dem er heute<br />
noch als Ehrenpräsident angehört. Nach mehr<br />
als zweijähriger Aufbautätigkeit in Köln wählte<br />
ihn der Zweizonenwirtschaftsrat am 2. März<br />
1948 zum Oberdirektor und Vorsitzenden des<br />
Verwaltungsrates des Vereinigten Wirtschafts<br />
gebietes mit Sitz in Frankfurt/Main, eine Posi<br />
tion, die etwa der des Bundeskanzlers ent<br />
sprach, weshalb Pünder als einer der „Väter<br />
der Bundesrepublik" gilt. 1948 und 1949 hat er<br />
als führender Verwaltungsbeamter der Dop<br />
pelzone in Westdeutschland eine führende<br />
Rolle gespielt und zu den wichtigsten Tages<br />
fragen wie den Demontagen, der Währungs<br />
reform und des Ruhrstatuts Stellung genom<br />
men. Im Herbst 1949 gingen seine Funktio<br />
nen dann in der neuen Bundesregierung auf.<br />
Als Abgeordneter der CDU für den Wahlkreis<br />
Köln I saß er von 1949—57 im deutschen<br />
Bundestag.<br />
Trotz seiner überaus starken beruflichen Be<br />
anspruchung nahm er 1949 die Wahl zum<br />
Präsidenten des KMGV an, der damals ziem<br />
lich daniederlag. Die Mitgliederzahl schwand,<br />
es gab kein geeignetes Probenlokal. Pünder<br />
erklärte in seiner Programmrede, die Wolken<br />
burg müsse wieder das „Herzstück" des Ver<br />
eins werden. Dem kulturpolitischen Weitblick<br />
dieses Präsidenten verdankt der Verein eine<br />
Pilger- und Sängerreise nach Rom und in die<br />
Schweiz im September 1950, die erste Aus<br />
landsreise eines deutschen Männerchores<br />
nach dem Kriege. <strong>Der</strong> Chor brachte dem<br />
Papst Pius XII. in Castel Gandolfo eine Sere<br />
nade dar und sang in der Peterskirche.<br />
In seine Amtszeit fallen auch andere bedeut<br />
same Reisen wie die Englandfahrt 19<strong>54</strong> sowie<br />
die Konzertreisen nach Trier und Luxemburg<br />
(1953) und nach Belgien und Nordfrankreich<br />
(1957), die Sängerfahrt nach Wien sowie die<br />
Konzertreise durch die Niederlande. <strong>Der</strong> Euro<br />
päer Dr. Hermann Pünder verschaffte dem<br />
Chor wieder übernationale Geltung, indem er<br />
durch das Lied eine Brücke zwischen den<br />
Nationen schlug. Durch seinen persönlichen<br />
Einsatz und eine groß angelegte private<br />
Spendenaktion kaufte er schließlich dem<br />
KMGV die „Wolkenburg" am Mauritiusstein<br />
weg, das ehemalige barocke Benediktinerin<br />
nenkloster der Stadt Köln.<br />
Als Pünder 1963 sein Amt als Präsident des<br />
KMGV aus Altersgründen niederlegte, war die<br />
Bestürzung im KMGV groß. Doch bis zum<br />
heutigen Tag versäumt der Ehrenpräsident<br />
kein Konzert des Chores (er selbst hat nie<br />
gesungen, sondern nur in seiner Jugend ein<br />
wenig Geige gespielt) und gedenkt mit gro<br />
ßer Anerkennung so verdienstvoller Männer<br />
wie Wilhelm Pitz, Gustav Funcke, Dr. Eduard<br />
Quester oder der Herren Lennartz, Witzheller,<br />
Hahn und Weber. „Ich möchte gern diese<br />
Namen erwähnt sehen," sagt er, „allein schon<br />
deshalb, weil außer mir von dieser Genera<br />
tion niemand mehr lebt."<br />
Noch einmal zurück zu Pünders politischem<br />
Werdegang: Als Mitglied des Bundestages<br />
setzte er sich immer wieder stark für die För<br />
derung des europäischen Zusammenschlusses<br />
ein. Mit dem Aufbau der Behörden der Mon<br />
tanunion wurde ihm ein neues verantwor<br />
tungsreiches Amt übertragen. Am 11. Sep<br />
tember 1952 wurde er bei der Tagung der<br />
parlamentarischen Versammlung in Luxem<br />
burg zum Vizepräsidenten gewählt und spä<br />
ter mehrfach in diesem Amt bestätigt.
In Anerkennung seiner Verdienste um den<br />
Wiederaufbau Deutschlands bekam er anläß<br />
lich seines 65. Geburtstags am 1. April 1953<br />
das Große Verdienstkreuz mit Stern am<br />
Schulterband.<br />
Noch heute bekleidet Dr. Hermann Pünder<br />
eine ganze Reihe von Ehrenämtern, hat sich<br />
aber aufgrund seines hohen Alters aus dem<br />
aktiven Geschehen zurückgezogen. Zu den<br />
Ämtern, die Ihm auch heute noch besonders<br />
am Herzen liegen, gehört das des Ehrenprä<br />
sidenten des Deutschen Bühnenvereins Köln,<br />
die Vorstandsmitglledschaft der Kölnischen<br />
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam<br />
menarbeit und die Präsidentschaft des Zentraldombauverelns.<br />
1953 erhielt er auch die<br />
juristische Ehrendoktorwürde der Universität<br />
Köln. Außerdem wurde er mit dem Großkreuz<br />
des Päpstlichen Gregorius-Ordens ausgezeich<br />
net.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat März <strong>1974</strong><br />
2.3. 60 J Ferdinand Leisten, Köln 51 (Ma<br />
rlenburg), Ulmenallee 1a, Inakti<br />
ves Mitglied<br />
11.3. 60 J Oberstadtdirektor Professor Dr.<br />
Heinz Mohnen, Köln 41 (Linden<br />
thal), Fürst-Pückler-Straße 58, in<br />
aktives Mitglied<br />
12.3. 85 J Frau Agnes Wirtz, Köln 41 (Lin<br />
denthal), Zülpicher Straße 402,<br />
Witwen-Mitglied<br />
25.3. 70 J Oberamtsrat a. D. Wiiheim Wü<br />
stenberg, Köln 41, Erpeler Str. 39,<br />
aktives Mitglied<br />
25.3. 65 J Generaldirektor a. D. Hans Spröde,<br />
Köln 41 (Deckstein), Am Mönchs<br />
hof 7, Inaktives Mitglied<br />
27.3. 81 J Wiiheim Streiffeier, Köln 1, Am<br />
Weidenbach 21, aktives Mitglied<br />
28.3. 65 J Eisenbahndirektor Dr. Kurt Krü<br />
ger, 5038 Rodenkirchen, Frank<br />
straße 23, inaktives Mitglied<br />
30.3. 82 J Dr. Ernst Ringwaid, Köln 41 (Lin<br />
denthal), Lortzingstraße 17, inak<br />
tives Mitglied<br />
Hochzeiten<br />
Lieseiotte Hombach, Tochter unseres aktiven<br />
Mitglieds Christian Hombach, heiratete am<br />
19. Januar Herrn Hans-Helmut Brahmann.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Neuaufnahme<br />
Sebastian Reuther, Kaufmann, 5 Köln 1, Eh<br />
renstraße 66, Ruf: 2311 16, inaktives Mitglied.<br />
Aufnahme: Januar <strong>1974</strong><br />
Eisa Rothe, 5 Köln 41, Luxemburger Straße<br />
242, Ruf: 41 87 17, inaktives Mitglied.<br />
Aufnahme: Januar <strong>1974</strong><br />
Ursuia Günther, 5 Köln 1, Venloer Straße 48,<br />
Ruf: 51 82 47, Inaktives Mitglied.<br />
Aufnahme: Januar <strong>1974</strong><br />
Weiter Hüscheirath, Kaufmann, 5 Köln 80,<br />
Andersenstraße 16, Ruf: 68 26 86, inaktives<br />
Mitglied.<br />
Aufnahme: Januar <strong>1974</strong><br />
Zum Professer ernannt<br />
DIplomphyslker Dr. Erwin Müller-Hartmann<br />
(32), Sohn unseres aktiven Sängers E. H. Müller-Hartmann,<br />
Träger des Physikpreises 1968<br />
der Akademie der Wissenschaften In Göttin<br />
gen, wurde am 1. Januar <strong>1974</strong> als ordent<br />
licher Professor an die Universität Köln be<br />
rufen.<br />
Unser Sänger E. H. Müller-Hartmann war von<br />
1937 bis 1958 musikalischer Leiter und Be<br />
gleiter des Wolkenburg-Quartett und von 1946<br />
bis 1966 Mitglied des Musik- und Prüfungs<br />
ausschusses des KMGV. Er vollendete im Ok<br />
tober 1973 sein 85. Lebensjahr.<br />
Mitglieder des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"
Mer trore öm unse leeve Baas<br />
GUSTAV FUNCKE<br />
dä 73 Johre alt, am 18. Januar <strong>1974</strong> vill ze fröh vun uns jejange<br />
es.<br />
Zick 1966 wer hä unse Baas.<br />
Met Liev un Siel hat hä am Zillche jehange; dat it 100 Johr alt<br />
weede kunnt, es zo nem jode Dell sing Verdeens. Mer hätten et<br />
im un uns all jewünsch, dat hä bei d'r Zillche-Jebootsdagsfier,<br />
worop hä sich esu jefreut hatt, dobeijewäse wör. Övver 50 Johr<br />
wor hä op d'r Bühn un hinger de Kulisse aktiv. Doför danke mer<br />
im. Die Fründe vun d'r<br />
CACILIA WOLKENBURG<br />
Bühnensplelgemeinschaft im Kölner Männer-Gesangverein<br />
Sing Fründe gedaachten singer am Sonndag, däm 3. Februar<br />
<strong>1974</strong>, öm 10 Uhr en singer ahle Pfarrkirch en d'r Kofferjaß en ner<br />
Meß.
Wir gedenken in Trauer<br />
unseres lieben Sangesbruders<br />
WILLY TIMMER<br />
der am 30. Oktober 1973 im Alter von 69 Jahren für immer von<br />
uns gegangen ist.<br />
Willy Timmer gehörte dem KMGV seit 1946 als aktiver Sänger<br />
im 2. Tenor an.<br />
Leider mußten seine Sangesbrüder der Gruppe 7 und der KMGV<br />
mehr als 3 Jahre auf ihn verzichten, da eine tückische Krankheit<br />
ihn an dem Besuch der Proben und Vereinsfeiern hinderte.<br />
Wir verlieren in ihm einen guten, treuen und hilfsbereiten Freund,<br />
dessen ehrendes Andenken wir immer bewahren wollen.
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>54</strong><br />
März <strong>1974</strong><br />
1<br />
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Terminkalender für den Monat April <strong>1974</strong><br />
Donnerstag, den 4. 4.<strong>1974</strong>: 19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, den 11. 4.<strong>1974</strong>: 19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, den 18. 4. <strong>1974</strong>: 19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, den 25. 4. <strong>1974</strong>: 19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
Samstag, den 11. Mal <strong>1974</strong> um 16.30 Uhr, Bonn, Rathausmarkt, Mitwir<br />
kung bei der Jubiläumsfeier des „Deutschen Jagdschutz-Verbandes".<br />
Et hätt noch immer jot jejange.<br />
Ein Rückblick auf die Jubiläumssaison der Cäcilia Wolkenburg<br />
Als es darum ging, den Geburtstag für des<br />
KMGV liebstes Kind, unser Zillche, vorzube<br />
reiten, waren alle mit Feuereifer bei der Ar<br />
beit. Über den Festakt im vollbesetzten<br />
Opernhaus wurde im Februar-<strong>Burgbote</strong>n bereits<br />
ausführlich berichtet. Rufen wir uns den<br />
Schluß der Ansprache von OB van Nes Ziegler<br />
nochmals ins Gedächtnis. „Das Divertissement<br />
chen als Inbegriff des Kölnischen hat sich, so<br />
darf ich an der Schwelle zum zweiten Jahr<br />
hundert konstatieren, trotz rundum allgemei<br />
ner Einnivellierungen, als ein in sich gefestig<br />
tes Spezifikum erhalten ... Wenn Sie, meine<br />
Herren von der Cäcilia Wolkenburg dies wei<br />
ter so handhaben, kann das Divertissement<br />
chen sich auch in Zukunft in eigenem Charak<br />
ter behaupten." Es klang wie eine Liebes<br />
erklärung, als er dem von Josef Boden kom<br />
ponierten und Otto Thissen getexteten Lied<br />
vom „Zillche vun der Wolkenburg" folgende<br />
dritte Strophe hinzufügte:<br />
„Zillche vun d'r Wolkenburg<br />
hälts noch ens hundert Johre durch.<br />
Amüsees die janze Schwitt,<br />
SU lang et echte Kölsche jitt!"<br />
Das war montags, am 4. 2. Eine Woche schwe<br />
rer Probenarbeit bis zur Premiere schloß sich<br />
an. Am 10. 2. fand sich dann alles um 9 Uhr<br />
zur Generalprobe im Opernhaus ein. Um<br />
19 Uhr sollte sich der Vorhang zur festlichen<br />
Premiere im Jubiläumsjahr öffnen. Aber es<br />
kam anders. Um 13 Uhr drang das Gerücht<br />
durch, die Gewerkschaft ÖTV habe zum Streik<br />
aufgerufen, der ausgerechnet als erstes mit<br />
den Bühnenbediensteten beginnen sollte. Um<br />
14 Uhr wurde das Gerücht zur Gewißheit, und<br />
um 15 Uhr gingen die Scheinwerfer aus. Diszi<br />
pliniert wurde bei Arbeitslicht die Probe be<br />
endet, während sich einige Herren von den<br />
Bühnen und von uns bemühten, die Auffüh<br />
rung am Abend doch noch zu ermöglichen.<br />
Was nutzte uns die Beteuerung einiger Tech<br />
niker, daß man uns mit dem Streik ja nicht<br />
treffen wollte!<br />
Neben der Trauer um die verhinderte Pre<br />
miere, die im übrigen alle „glücklichen" Be<br />
sitzer von Eintrittskarten teilten, machten wir<br />
uns im Hinblick auf die Ungewisse Dauer des<br />
Streiks und eine damit verbundene finan<br />
zielle Katastrophe für unsere nicht subven-<br />
Fortsetzung auf Seite 65
52<br />
Da wir im „<strong>Burgbote</strong>n" nicht unbedingt nur über musikaiische und chorische Ereignisse be<br />
richten woiien, stehen wir heute ein Ereignis heraus, das weit über Köln hinaus Beachtung ge<br />
funden hat: Die Eröffnung des neuen Römisch-Germanischen Museums am Dom. Zu diesem<br />
Thema schrieb Helmut Signon in der Kölnischen Rundschau vom 6. März <strong>1974</strong>:<br />
Appetit durch die alten Romer angeregt<br />
An den ersten Tagen kamen jeweils über 6000 Besucher —<br />
Speisen wie Dionysos<br />
In der Schule bestand die Geschichte der al<br />
ten Zeit hauptsächlich aus Jahreszahlen von<br />
gewonnenen Schlachten und aus Herrscher<br />
namen. Vom wirklichen Leben der Menschen<br />
aus der Römerzeit erfuhr man wenig. Nur am<br />
Rande hörte man etwas von ihrem Wirtschafts<br />
leben oder von den Lebensverhältnissen auf<br />
dem Markt, in den Bädern, im Theater.<br />
Das ist jetzt anders, seitdem das neue Rö<br />
misch-Germanische Museum neben dem Köl<br />
ner Dom vor wenigen Tagen eröffnet wurde.<br />
Da steht das Leben der Menschen deutlich<br />
im Mittelpunkt der Funddarbietung. Die Grab<br />
steine und Mosaike, die ausgestellten Glasund<br />
Tongefäße, die kleinen Götterfiguren, die<br />
als Devotionalien im Haus aufbewahrt wurden,<br />
auch das Kinderspielzeug, der Frauenschmuck,<br />
das Besteck, die aparten Keramiklampen, das<br />
Geld, die Schminktöpfchen, erzählen von den<br />
Lebensumständen der Menschen, die Köln<br />
gründeten und seine ersten Bewohner waren.<br />
In den Vitrinen ist das alles in großartiger<br />
Weise ausgebreitet. Wer dazu die „Römer-<br />
Illustrierte" liest oder die Tonbild-Vorträge der<br />
vielen Audio-Geräte in den Ausstellungsräu<br />
men anhört, bekommt ausführliche Erläuterun<br />
gen. Die Architekten, die den Museumsbau<br />
gestalteten, die Archäologen, die die Einrich<br />
tung planten, und die Firmentechniker und<br />
Handwerker, die die vielen Spezialdetails für<br />
dieses modernste Antikenmuseum in Europa<br />
zusammenbastelten, haben schon durch den<br />
enormen ersten Besucheransturm ihre Bestä<br />
tigung erfahren: einhelliges Lob.<br />
An jedem der ersten Besuchstage für das<br />
Publikum gingen über 6000 Menschen durch<br />
die Museumstür.<br />
<strong>Der</strong> Roncalliplatz, der bisher in seiner Granit<br />
sterilität nicht gerade ein belebter Cityplatz<br />
war, hat auf einmal an Leben gewonnen. Ein<br />
ständiges Kommen und Gehen herrscht hin<br />
über und herüber. Das Ziel ist natürlich das<br />
neue Museum. Immer drücken sich Menschen<br />
an den großen Glaswänden des sogenannten<br />
Terrassengeschosses des Museums die Nasen<br />
platt, um ins Innere zu sehen, wo man das<br />
Poblicius-Grabmal und das Dionysosmosaik<br />
sieht.<br />
Sie streichen um das Museumsgebiet herum<br />
und studieren die dort im Freien ausgestell<br />
ten Architekturteile, lesen eingehend die Be<br />
schriftungen, werfen einen Blick auf die rö<br />
mische Hafenstraße.<br />
Zwischen dem Museumseingang und dieser<br />
antiken Straße in der Tiefe des Original<br />
niveaus der Römerstadt liegt das „Dionysos-<br />
Restaurant". Als erstes Kölner Museum hat<br />
das „RGM" ein eigenes Restaurant erhalten.<br />
<strong>Der</strong> unwahrscheinliche Erfolg der ersten Tage<br />
bestätigt die Richtigkeit einer solchen Pla<br />
nung. Dieses Restaurant betrieben von<br />
der Kölner Gaststättenservice-Betriebs-GmbH<br />
(„Wolkenburg"-Pächter Gerald Smrcka), hat<br />
120 Plätze.<br />
Bei wärmerer Witterung aber kann der Ser<br />
vice auf die überdachte Terrasse und auf den<br />
Roncalliplatz hinaus erweitert werden. Dann<br />
stehen dort ungefähr 600 Plätze zur Verfü<br />
gung. Auf der Terrasse, entlang der Hafen<br />
straße, sind zwölf feste Tische aus Nachbil<br />
dungen von römischen Kompositkapitellen mit<br />
Glasplatten darüber aufgebaut. Sie verheißen<br />
jetzt schon Vorfreude auf künftige Sommer<br />
zeitschleckereien unter dem Zeichen des trun<br />
kenen Gottes Dionysos.<br />
Auch in der Nachbarschaft des Museums gibt<br />
es eine Fülle hervorragender Gastronomie<br />
betriebe, die den Konsum von antiker Bil<br />
dung durch den Genuß moderner Spezialitä<br />
ten unterstützen - vom Dom-Hotel mit seiner<br />
Roncalliplatz-Terrasse, über den romantischen<br />
Treppchen-Keller des Hotels Europa, wo man<br />
fast Katakombengefühle hat, bis zum Hotel<br />
Mondial, das jetzt gerade altrömische Spezia<br />
litäten anbietet. Aber natürlich gehört auch<br />
Kölsch dazu, wie es bei „Früh" Am Hof an<br />
geboten wird. Die alten Germanen tranken
'■ i;- .-CW ■.<br />
' \* /.wy., I
<strong>54</strong><br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
Met, die alten Kelten Cervisla, die Römer<br />
Mulsum und Weine, die mit Wasser verlängert<br />
waren.<br />
Wer sich im Römisch-Germanischen Museum<br />
mit den Lebensgewohnheiten der Menschen<br />
aus Kölns Jugendzeit vertraut macht, be<br />
kommt sicher auch viele neue Einsichten in<br />
das Leben von heute. Manche Leute mögen ja<br />
in ihrer Schulzeit wenig Spaß am Latein ge<br />
habt haben. <strong>Der</strong> Besuch im Römisch-Germa<br />
nischen Museum bringt eine kleine Freude<br />
am alten Latein zurück.<br />
<strong>Der</strong> gute, kölsche Dionysos, der da unten auf<br />
seinem Mosaik so nett beschwipst herumtor<br />
kelt, und der reich gewordene Exiegionär<br />
Lucius Pobiicius auf seinem Grabdenkmal<br />
darüber lassen jedenfalls herzlich grüßen.<br />
Als KMGV-Dirigent Professor Hermannjosef Rübben 1972 sein Buch * „Chor im Gespräch" her<br />
ausbrachte, in dem er das Ergebnis einer Umfrage zum Thema Chorgesang unter rund 120<br />
Komponisten, Musikern, Politikern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu<br />
sammenfaßte, da konnte er noch nicht ahnen, weiche Aktualität einmal der Beitrag von Außen<br />
minister Walter Scheel bekommen würde. Seit Monaten Spitzenreiter der Hit-Paraden mit der<br />
Einspieiung von „Hoch auf dem gelben Wagen", gab Walter Scheel ein lebendiges Beispiel für<br />
die unkonventionellen Möglichkeiten, die auch einem aktiven Politiker noch zur Pflege des<br />
Liedgutes bleiben.<br />
Nachstehend drucken wir einen Artikel aus der Zeitschrift des Deutschen Sängerbundes „Lied<br />
und Chor" ab.<br />
* Das Buch ist für 24,80 DM im Buchhandel zu haben (Verlag F. J. Ziegier, KG, Remscheid).<br />
Walter Scheel singt für die Sorgentdnder<br />
„Denn das ist das Liebenswürdigste an Wal<br />
ter Scheel: zwar ein Politiker mit Verstand,<br />
aber immer ein Mensch mit viel Herz geblie<br />
ben zu sein", so schrieb kürzlich der Sprecher<br />
der Bundesregierung, Rüdiger Freiherr von<br />
Wechmar, über Bundesaußenminister Walter<br />
Scheel.<br />
<strong>Der</strong> junge Düsseldorfer Schailpiattenproduzent<br />
Dirk 0. Tillen machte die Probe aufs Exempel.<br />
Er ließ beim Bundesaußenminister anfragen,<br />
ob er wohl bereit wäre, sich für eine Wohltätigkeits-Schaliplatte<br />
als Gesangs-Soiist zur<br />
Verfügung zu stellen. Dabei sollte ihn der<br />
Düsseldorfer Männergesangverein begleiten.<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
Ein Mann<br />
von Format<br />
weiß sein Leben einzurichten!<br />
Von-ihnkann man viel lernen,<br />
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dazu Zinsen und Zinseszinsen.<br />
Wenn 's um Geld geht<br />
ST>1DTSR4RK4SSE SC KOLN
Bundesaußenminister Weiter Scheel<br />
Geboren am 8. Juli 1919 In Sollngen / Beruf;<br />
Bankkaufmann und Wirtschaftsberater / Be<br />
rufslaufbahn 1939 bis 45 durch Kriegsdienst<br />
unterbrochen / 1945 bis 53 Geschäftsführer<br />
einer Stahlwarenfabrik, Teilhaber und Ge<br />
schäftsführer der Firmen „Intermarket" und<br />
„Interflnanz" (Marktforschung und Marktunter<br />
suchung), An- und Verkauf von Unternehmun<br />
gen / 1946 Mitglied der FDP / 1948 Stadtver<br />
ordneter In Sollngen / 1950 Landtagsabgeord<br />
neter In Düsseldorf / Seit 1953 Bundestagsab<br />
geordneter / Mitglied der gemeinsamen Ver<br />
sammlung der Europäischen Gemeinschaft für<br />
Kohle und Stahl / Mitglied des Europäischen<br />
Parlaments / Vizepräsident der liberalen Frak<br />
tion / 1961 bis 66 Bundesminister für wirtschaft<br />
liche Zusammenarbeit unter den Bundeskanz<br />
lern Adenauer und Erhard / 1967 bis 69 Vize<br />
präsident des Bundestages / Seit 1969 Bundes<br />
minister des Auswärtigen und Stellvertreter<br />
des Bundeskanzlers / 1968 Vizepräsident der<br />
Liberalen Weltunion, Vereinigung der Libera<br />
len Partelen und Organisationen aller Länder /<br />
1967 stellvertretender Vorsitzender der Fried<br />
rich Naumann-Stiftung / Protektor des Düs<br />
seldorfer Männergesangvereins.<br />
dessen Protektor er Ist. Die Hoffnungen erfüll<br />
ten sich; Walter Scheel sagte zu, die beiden<br />
Volkslieder „Hoch auf dem gelben Wagen"<br />
und „Wohlauf In Gottes schöne Welt" aufzu<br />
nehmen. <strong>Der</strong> Minister verband mit seiner Zu<br />
stimmung den ausdrücklichen Wunsch, seinen<br />
Erlös aus der Schallplatte wohltätigen Institu<br />
tionen zur Verfügung zu stellen; gleichzeitig<br />
bat er den Produzenten und die Schallplatten<br />
gesellschaft, ebenfalls Ihren Beitrag dazu zu<br />
leisten.<br />
So kam es dann — nachdem man sich ge<br />
einigt hatte — zu den Platten-Aufnahmen Im<br />
Studio. Was dann alle, die am Plattenprojekt<br />
beteiligt waren — vom Produzenten über den<br />
Arrangeur bis zum Toningenieur — verblüffte;<br />
der Außenminister kam, sang — und siegte!<br />
Zwei Stunden hatte Walter Scheel Im Termin<br />
kalender für die Aufnahmen freigemacht. Auf<br />
die Lieder hatte er sich nicht vorbereiten<br />
können. <strong>Der</strong> Text „saß" nicht, die Melodien<br />
waren nur „streckenweise" bekannt. Dennoch;<br />
nach 11/2 Stunden hatte er geschafft, was<br />
selbst „gestandenen Sangesprofis" nicht leicht<br />
von den Lippen geht. Zwei Titel, gemeinsam<br />
mit dem Düsseldorfer Männerchor gesungen,<br />
hatte man Im Tonkasten. Zwei Titel, die selbst<br />
vor den kritischen Ohren der Speziallsten Im<br />
Studio zu bestehen vermochten.<br />
Auf Wunsch von Walter Scheel wird der Erlös<br />
den folgenden wohltätigen Einrichtungen zur<br />
Verfügung gestellt;<br />
— Aktion Sorgenkind e. V. Mainz<br />
— KInderhIlfswerk e. V. München<br />
— Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />
— Elly Heuss-Knapp-Stlftung — Müttergene<br />
sungswerk.<br />
Außerdem soll aus dem Fonds der Deutsche<br />
Zentralausschuß für Krebsbekämpfung und<br />
Krebsforsung bedacht werden.<br />
(Aus; „Lied und Chor" 2/74)
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Das Porträt: Josef Kardinal Frings<br />
Wir setzen heute die Reihe unserer Porträts fort mit einem Artikel über unser Ehrenmitglied<br />
Josef Kardinal Frings, bis 1969 Erzbischot von Köin. <strong>Der</strong> Artikei stammt aus der Feder des<br />
verstorbenen Jesuitenpaters Karl Breuning und wurde anläßlich der Amtsübergabe an Erz<br />
bischot Dr. Joset Höftner verfaßt.<br />
„Länger als ein Vierteljahrhundert war es mir zu<br />
gemessen, Erzbischot von Köin zu sein. Durch<br />
Höhen und Tiefen sind wir miteinander ge<br />
schritten."<br />
So schrieb Josef Kardinal Frings in dem Brief,<br />
mit dem er sich bereits Anfang Februar 1969<br />
von den 2,4 Millionen Gläubigen seines Bis<br />
tums als Erzbischot von Köin verabschiedete.<br />
Seine Worte von den gemeinsam durchschrittenen<br />
Höhen und Tiefen meinten zwar zu<br />
nächst die ereignisreiche Zeit seit dem 21.<br />
Juni 1942, als er das Amt übernahm, das er<br />
nun an seinen Koadjutor, Erzbischot Dr. Jo<br />
sef Höffner, weitergibt. Denn es war mühsam<br />
genug, die Erzdiözese durch die Jahre totali<br />
tärer Herrschaft, die Not des Zweiten Welt<br />
krieges und der Nachkriegsjahre und die ge<br />
meinsamen Aufgaben des Wiederaufbaus zu<br />
führen. Für die Kirche jedoch wurden Leben<br />
und Amtszeit des scheidenden Erzbischofs<br />
fast noch schicksalhafter.<br />
Diese Kirche ist nicht mehr jene festgefügte,<br />
zentral gelenkte Ordnung, in weicher der am<br />
6. Februar 1887 in Neuss geborene Bürger<br />
sohn Josef Frings aufwuchs. Bis in seine letz<br />
ten Amtsjahre hinein äußerte er sich zwar<br />
noch überzeugt, „daß die deutsche Bevölke<br />
rung in ihrer überwiegenden Mehrheit zutiefst<br />
christlich geblieben ist". Aber er vermochte<br />
nicht mehr zu übersehen, wie sehr diese Be<br />
völkerung sich inzwischen entfernt hat von je<br />
nem christlichen Brauchtum, das sein eigenes<br />
Leben unter Eitern und Geschwistern, die<br />
Jahre der Ausbildung zum Priester und seine<br />
priesteriiche Tätigkeit seit der Weihe am 10.<br />
August 1910 noch anerkannte.<br />
7.<br />
Nicht nur in den Großstädten ist die Praxis<br />
kirchlichen Lebens im Schwinden begriffen.<br />
Die Menschen einer technisierten Zeit verzich<br />
ten immer mehr auf jene religiösen Formen,<br />
mit denen ihre Vorfahren sich der Hilfe des<br />
Himmeis versicherten. Bis in die Bücher und<br />
Diskussionen der Theologen, ja bis an die<br />
Tore kölner Pfarrkirchen, hat sich die Be<br />
hauptung vorgewagt, die in der Jugendzeit<br />
des Kardinals als Zeichen des beginnenden<br />
Wahnsinns des deutschen Philosophen Fried<br />
rich Nietzsche abgetan wurde: „Gott ist tot."<br />
Selbst dem Papst wird nicht mehr jene kind<br />
liche Anhänglichkeit und jener schlichte Giaubensgehorsam<br />
entgegengebracht, die nach so
Vieles wächst. Nicht nur Gras<br />
und Baum, Einkommen oder<br />
Gehait. Leider auch die Preise<br />
und dazu die unerfreuliche<br />
Aussicht, im Ruhestand nur<br />
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manchem Hirtenbrief der vergangenen Jahr<br />
zehnte für deutsche Kathoiiken kennzeichnend<br />
waren. Daß der Steiivertreter Christi öffentiich<br />
angefeindet wurde, hatte zwar der Jugend<br />
liche Josef Frings bereits erfahren. Aber<br />
Vorgänge wie die Enteignung des Kirchen<br />
staates, die freiwiiiige Gefangenschaft des<br />
Papstes im Vatikan, der Kulturkampf in<br />
Deutschiand gingen auf wirkliche Feinde der<br />
Kirche zurück. Nicht jedoch auf Unbotmäßigkeit<br />
in den eigenen Reihen. Da wurden seibst<br />
Überwachungsmethoden römischer Giaubensbehörden,<br />
Amtsenthebung von Theoiogen,<br />
Verbot ihrer Bücher, Unterdrückung ihrer Leh<br />
ren um der kirchiichen Ordnung und der Er<br />
haltung des Glaubens wiiien hingenommen.<br />
Was dagegen in den letzten Jahren an offe<br />
ner Kritik des Nachfolgers Petri, an leiden<br />
schaftlicher Diskussion der ihm zukommenden<br />
Autorität, an Widerspruch zu seinen Auffas<br />
sungen gesagt und geschrieben wurde, scheint<br />
mit jenem Verständnis von kirchlichem Ge<br />
horsam unvereinbar, das den Erzbischof von<br />
Köln während seines langen Lebens kenn<br />
zeichnete. Noch die von ihm geleitete Synode<br />
der Erzdiözese Köln 19<strong>54</strong> erarbeitete ein Do<br />
kument seiner Vorstellungen eines kirchlich<br />
reglementierten christlichen Lebens. Man<br />
müßte gelegentlich in diesem umfangreichen<br />
Band blättern, um zu ermessen, wie weit sich<br />
die Gegenwart von den damals beratenen<br />
und beschlossenen Auffassungen christlicher<br />
Biographie auf einen Bück:<br />
Joseph Kardinai Frings, Dr. theol. Dr. phii. h. c.<br />
Geboren am 6. 2. 1887 in Neuß/Rh. als Fabri<br />
kantensohn. Reifeprüfung am Gymnasium<br />
Neuß, Studium der Theologie in Innsbruck,<br />
Freiburg, Bonn und - schon als Priester —<br />
am Päpstlichen Bibeiinstitut in Rom. Kaplan<br />
in Kölner Arbeitersiedlungen, Rektor in Köin-<br />
Fühlingen, Seelsorger im Neußer Waisenhaus<br />
und 13 Jahre lang Pfarrer in Köln-Braunsfeid.<br />
Regens des Priesterseminars, bis er am 12. 5.<br />
1942 als Nachfolger des verstorbenen Kardinal<br />
Schulte zum Erzbischof von Köln ernannt<br />
wurde. Groß angelegte Hilfsaktionen für die<br />
notleidende Bevölkerung, mutiges Auftreten<br />
gegenüber den nationaisoziaiistischen Machthabern.<br />
Er verlor im Kriege zwei Brüder und<br />
eine Schwester. Nach 1945 bei Reisen durch<br />
England, Frankreich und Italien Bemühungen<br />
um die Freilassung deutscher Kriegsgefange<br />
ner. 1946 Ernennung zum Kardinai, zuvor<br />
schon Vorsitzender der Fuldaer Bischofskon<br />
ferenz. Initiator der Aktionen „Misereor" und<br />
„Adveniat" für Notleidende. November 1948<br />
wurde Frings Protektor für das gesamte<br />
Fiüchtiingswesen in Deutschiand an Stelle des<br />
verstorbenen ersten „Flüchtiingsbischofs" Kal<br />
ler. Beitritt zur CDU, Niederlegung der Mit<br />
gliedschaft schon sechs Monate später, um<br />
nicht den Artikel 32 des Konkordats zu ver<br />
letzen, wonach den deutschen katholischen<br />
Geistlichen jede politische Tätigkeit untersagt<br />
ist.<br />
Ende Juli 1950 erklärte Frings anläßlich des<br />
Katholikentages in Bonn, daß das Eintreten<br />
für eine uneingeschränkte und absolute Kriegs<br />
dienstverweigerung mit dem christlichen Glau<br />
ben nicht vereinbar sei. 19<strong>54</strong> weihte er auf<br />
dem Fuldaer Katholikentag das ganze deut<br />
sche Volk dem Unbeflekten Herzen Mariens,<br />
was zu einer Kontroverse mit der evangeli<br />
schen Kirche führte. Anfang 1961 Ernennung<br />
durch Papst Johannes XXIIi. zum Mitglied der<br />
Kongregation De Propaganda Fide (Glaubens<br />
ausbreitung). 1962 Berufung ins Präsidium des<br />
Ii. Vatikanischen Konziis, wobei er in Rom Re<br />
formen durchsetzte. 1969 zog sich der fast<br />
erblindete Kardinal aus der aktiven Arbeit des<br />
Episkopats zurück; seitdem ist Dr. Josef Höffner<br />
Erzbischof von Köln. Doch nimmt Kardi<br />
nai Frings trotz seines hohen Alters immer<br />
noch aktiven Anteil am kulturellen und politi<br />
schen Geschehen. Er ist Protektor der Deut<br />
schen Shakespeare-Gesellschaft, war stets ein<br />
vorzüglicher Geiger und der modernen Musik<br />
keineswegs abgeneigt. Bis ins hohe Alter<br />
übte er den seit seiner Studentenzeit aktiv<br />
betriebenen Bergsteigersport aus. 1952 bekam<br />
er das Großkreuz des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik.
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Lebensordnungen entfernt hat. Als vergeblich<br />
erwiesen sich dabei die Bemühungen mancher<br />
Mitarbeiter der Kölner Kirchenbehörde, an<br />
der Verbindlichkeit der Bestimmungen jener<br />
Kölner Synode auch nach dem Konzil fest<br />
zuhalten.<br />
<strong>Der</strong> Kardinal selbst hatte nach seinen eigenen<br />
Worten in der römischen Bischofsversamm<br />
lung „die Schule des Heiligen Geistes durch<br />
gemacht und sich umschulen lassen". Das<br />
Konzil lernte ihn als einen Mann kennen, der<br />
nicht mehr das ängstliche Festhalten an kirch<br />
lichen Formen und Einrichtungen als einziges<br />
Zeichen der Glaubenstreue ansah. Er verstand<br />
rechtzeitig, daß solche Treue und solcher<br />
Glaube auch den mutigen Aufbruch aus leer<br />
gewordenen und versteinerten Traditionen zu<br />
fordern vermag.<br />
Bei einem Vortrag in Genua schilderte der<br />
Kölner Erzbischof im November 1961 die ver<br />
änderten Perspektiven des Lebens, die den<br />
abendländischen Christen „eine der wichtig<br />
sten Stützen an die Absolutheit des Christen<br />
tums weggezogen und ihn einem Relativismus<br />
ausgeliefert, der zu den kennzeichnenden Zü<br />
gen unserer Zeit gehört." Damals erklärte er<br />
auch: „Relativismus muß nicht in allen Stükken<br />
etwas Schlechtes sein. Wenn er dazu<br />
dient, das Relative und daher Veränderliche<br />
der bloß menschlichen Formen und Einrich<br />
tungen zu erkennen, kann er dazu beitragen,<br />
das wirklich Absolute von der Umklammerung<br />
durch das Scheinabsolute zu befreien und es<br />
in seiner wahren Reinheit deutlicher zu se<br />
hen." Er schlug der Kirche vor, sich „mehr als<br />
bisher jener ganzen Vielfalt des menschlichen<br />
Geistes zu öffnen, die ihr als Catholica zu<br />
kommt", und erwartete einen „wahrhaft ka<br />
tholisch gewordenen Katholizismus, der sich<br />
immer mehr darauf einstellt, daß nicht alle<br />
Gesetze für jedes Land gleichermaßen gelten<br />
können."<br />
Allerdings mußte er auch die Verzögerungen<br />
dieses Aufbruchs in die Mannigfaltigkeit ver<br />
antworteter chriftlicher Freiheit beobachten.<br />
Schon während des Konzils, als er — wie beim<br />
Mischehenrecht — mit seinen mutigen Vor<br />
schlägen kein Gehör fand. Und es mag ihm<br />
klar geworden sein, daß manche Unruhe in<br />
der Kirche, manche als revolutionär angese<br />
henen Bestrebungen nach Demokratisierung,<br />
nach Verlegung der Grenzen zwischen Autori<br />
tät und Freiheit, nach dialogischer Offenheit<br />
statt kirchenbehördlicher Verfügung auch zu<br />
rückgehen auf die mangelnde Bereitschaft<br />
von Kirchenmännern, das Schein-Absolute<br />
bisheriger Ordnungen eben nicht mehr abso<br />
lut zu setzen und seine Anerkennung als un<br />
veränderlichen Gotteswillen zu erzwingen.<br />
Er selbst hat jedenfalls mitgeholfen, den Geist<br />
verantworteter Freiheit in der Kirche zu Wort<br />
kommen zu lassen. Er braucht nicht zu er<br />
schrecken, wenn er seinen Anteil an dem<br />
langen Weg aus dem Brauchtum der katholi<br />
schen Familie in Neuss bis in die geistige und<br />
kirchliche Situation der unmittelbaren Gegen<br />
wart überschaut. Gerade an ihn waren die<br />
Worte gerichtet, die Professor Dr. Max Engel<br />
meier bei der Schlußkundgebung des Katho<br />
likentages in Essen den deutschen Bischöfen<br />
sagte: „Während des Konzils waren Sie auf<br />
der Höhe Ihrer Autorität, weil Sie inmitten des<br />
Bischofskollegiums an der Spitze derer stan<br />
den, die das Gegenwärtigwerden der Kirche<br />
in unserer Zeit mutig förderten. Dadurch<br />
zeichnet sich ja Autorität gegenüber der Subalternität<br />
aus: Sie geht voraus und bleibt ge<br />
genwärtig — besonders in Gefahr und Zwei<br />
fel."<br />
Trotz aller Schwierigkeiten hat sich der schei<br />
dende Erzbischof der Bitte nicht versperrt, die<br />
bei jener Schlußkundgebung in seiner Gegen<br />
wart erklang: „Uns zu helfen, dieser Freiheit<br />
des lebendigen Gewissens mehr und mehr<br />
mächtig und froh zu werden. Was nützt promp<br />
ter Gehorsam, wenn er Opportunismus ist,<br />
wenn er einem vergewaltigten Gewissen ent<br />
springt ... Was wir von unserer Kirche in<br />
großer Bedrängnis und Unruhe erwarten, ist<br />
mehr als Einzelanweisungen und Gesetze. Wir<br />
bitten sie, sie möge uns alles geben, was sie<br />
verwaltet: „Das vollkommene Gesetz der Frei<br />
heit".<br />
bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!
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Fortsetzung von Seite 1<br />
Et hätt noch immer jot jejange.<br />
tionierte „Cäcilia" große Sorgen. Wir trafen<br />
uns abends trotzdem in großer Zahl im Wol<br />
kenburg-Kasino und verzehrten die für die<br />
Premierennachfeier vorbereiteten und daher<br />
ohnehin zu bezahlenden Imbißteller, tranken<br />
dazu reichlich Kölsch und sangen Teile vom<br />
„Kölsch Lewe" und den „Fair Zillche"-Chören.<br />
Es kam sogar so etwas wie Stimmung<br />
auf, kaum zu glauben nach der Enttäuschung.<br />
In den nächsten Tagen liefen die Telefone<br />
heiß. Die Städt. Bühnen boten uns als Nach<br />
holspieltag den Rosenmontag an. Wir nahmen<br />
an und einigten uns darauf, kein Eintrittsgeld<br />
zurückzahlen zu lassen, sofern eine Ersatz<br />
vorstellung angeboten werden konnte.<br />
Dann fiel auch die Mittwochvorstellung, zu der<br />
das Dreigestirn (Prinz Heiner I, Bauer Wilbert<br />
— beide ehemals aktive Cäcilianer aus dem<br />
Ballett — und Jungfrau Johanna) erscheinen<br />
wollten (am Festakt hatten sie mit der ganzen<br />
Equipe teilgenommen), dem Streik zum Opfer.<br />
Ein weiterer Ersatztermin, diesmal am Sonn<br />
tag nach Karneval um 14 Uhr, wurde uns an<br />
geboten und akzeptiert.<br />
Endlich war es dann am Freitag, dem 15. Fe<br />
bruar, soweit. Welche Vitalität in unserer Ge<br />
meinschaft steckt, zeigte sich bei diesem Start<br />
mit Hindernissen, der völlig gelöst bei größ<br />
ter Konzentration aller Beteiligten zu einer<br />
Premiere wurde, wie man sie selten erlebt<br />
hat. Das Publikum zeigte mit seinem Beifall,<br />
daß es diese Leistung richtig zu würdigen<br />
wußte. Es soll hier nicht über den Ablauf der<br />
Spielzeit im einzelnen berichtet werden.<br />
Erwähnenswert ist jedoch, daß wir durch die<br />
Aufführung am Rosenmontag, die von allen<br />
Mitspielern ohne Murren „geschluckt" wurde,<br />
innerhalb von 80 Stunden 6 Aufführungen be<br />
wältigen mußten, darunter an zwei aufein<br />
anderfolgenden Tagen je zwei. Wer macht<br />
so etwas schon? Daß da bei einigen Akteuren<br />
leichte Abnutzungserscheinungen auftraten,<br />
wen verwundert das schon?<br />
Bei der letzten Vorstellung am ersten Sonn<br />
tag in der Fastenzeit, für die auch nicht eine<br />
einzige Karte mehr zu haben war, — wie im<br />
übrigen bei den anderen zehn Vorstellungen<br />
auch - agierten dann wieder alle Mitspieler<br />
topfit und forderten das Publikum zu Bei<br />
fallsstürmen heraus, die noch gegenüber den<br />
tollen Tagen gesteigert waren.<br />
Danken müssen wir den Städt. Bühnen, die<br />
sich mit viel Verständnis für unsere Situation<br />
bemüht haben, Ersatzaufführungstermine zu<br />
bieten. Unser Dank gilt auch der Presse, die<br />
in diesem Jubiläumsjahr in verstärktem Maße<br />
Anteil an unserm Tun genommen und unsere<br />
Sorge um die Auswirkungen des Streiks ge<br />
teilt hat. Aber auch unser „verschobenes"<br />
Publikum, das unsere Entscheidung, keine<br />
Eintrittsgelder zurückzuzahlen, ohne Protest<br />
akzeptiert hat, ist anerkennend zu erwähnen.<br />
Nachzutragen sind noch die Namen derjeni<br />
gen, die im Rahmen des Festaktes als Dank<br />
für ihre Verdienste um unser Zillchen eine<br />
von Erich Metzoldt entworfene Plakette über<br />
reicht bekamen, und zwar OB a. D. Dr. h. c.<br />
Theo Burauen, Ehrenmitglied Universitäts<br />
professor Dr. Heinrich Lützeier, Michael Goeb,<br />
Hans Gronendahl, Karl Schönborn, Karl-Heinz<br />
Sieber, Willi Uerlings und Rudolf Wingenfeld.<br />
Klaus Rohr, Christoph Klöver, Erich Metzoldt<br />
und Peter Schnitzler, seit Jahren maßgeblich<br />
am Erfolg unserer Divertissementchen betei<br />
ligt, sowie die seit 20 Jahren und länger ak<br />
tiven Cäcilianer wurden im Laufe der Spiel<br />
zeit stellvertretend für alle Mitwirkenden mit<br />
dieser Plakette ausgezeichnet, die folgende<br />
Inschrift hat:<br />
„Zillche dankt, 4. 2.<strong>1974</strong>"<br />
Wir haben keine Zeit, uns auf den Lorbeeren<br />
der vergangenen hundert Jahre auszuruhen.<br />
Bereits zweimal hat der erweiterte Arbeitsaus<br />
schuß getagt, um die Weichen für die Spiel<br />
zeit 1975 zu stellen. Dabei wurde der Bericht<br />
erstatter als Nachfolger von Gustav Funcke<br />
zum Cbmann des Cäcilia-Ausschusses ge<br />
wählt. Es ist eine lohnende, wenn auch nicht<br />
leichte und nur in freundschaftlicher Zusam<br />
menarbeit zu bewältigende Aufgabe, die auf<br />
uns wartet. Ävver: Für unser Zillche dunn mer<br />
jähn alles.<br />
Horst Massau
66<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat April <strong>1974</strong><br />
1.4. 86 J Dr. Dr. h. c. Hermann Pünder, Ober<br />
direktor a. D., Köln 51 (Marien<br />
burg), Marienburger Str. 42, Ehren<br />
präsident.<br />
3.4. 60 J Franz Düchting, Köln 1, Weißenburgstr.<br />
11, inaktives Mitglied.<br />
5. 4. 65 J Dr. Fritz Kämpchen, 5038 Roden<br />
kirchen, Händelstr. 4, aktives Mit<br />
glied.<br />
9.4. 85 J Joseph Abels, Köln 1, Oberlän<br />
der Wall 26, inaktives Mitglied.<br />
19.4. 65 J Oberstudiendirektor Paul Quast,<br />
507 Bergisch-Gladbach, Peter-<br />
Landwehr-Straße 17, inaktives Mit<br />
glied.<br />
21.4. 50 J Franz Wittgens, 506 Bensberg-<br />
Moitzfeld, Am Rabenhorst 9, akti<br />
ves Mitglied.<br />
25.4. 87 J Paul Kraus, Köln 21 (Deutz), Alter<br />
Mühlenweg 60, aktives Mitglied.<br />
25.4. 75 J Dr. Werner Stroh, Köln 80 (Hol<br />
weide), Bachgrafenstr. 6, aktives<br />
Mitglied.<br />
Adressen-Änderung<br />
Ernst-Dieter Sperling, jetzt: 5022 Junkersdorf,<br />
Maarstraße 29, Tel. 48 69 08, aktives Mitglied.<br />
Rechtsanwalt Julius Herwegh, jetzt 5023 Wei<br />
den, Albert-Kindle-Straße 17, inakt. Mitglied.<br />
Josef Levavi, jetzt 8 München, Maximilian<br />
straße 6, inaktives Mitglied.<br />
Hans Fischer, jetzt 5 Köln 60, Isselburger<br />
Straße 10, aktives Mitglied.<br />
Helmut Löffel, jetzt Köln 41, Quadrather Str. 5,<br />
aktives Mitglied.<br />
Rechtsanwalt Fritz Hoemann, 5253 Lindlar,<br />
Hauptstraße 7, Tel. 312.<br />
Hans Dickob, jetzt 661 Lebach/Saar, In der<br />
Weiherhall 8, Tel. (06881) 48 60, aktives Mit<br />
glied.<br />
Änderung der Telefonnummer<br />
Bei unserem aktiven Mitglied Wolfgang Flschenlch<br />
ändern sich die Telefonnummern wie<br />
folgt: Geschäft: 61 75 00, Privat: 62 69 83.<br />
Todesfälle<br />
Prof. Dr. phll. Julius Scheveling, Ritter des<br />
Gregorius Ordens, inaktives Mitglied, gestor<br />
ben am 26. Januar <strong>1974</strong>.<br />
Hermann GInzel, Journalist, inaktives Mitglied,<br />
5 Köln 1, Mauritiussteinweg 44. Gestorben im<br />
Februar <strong>1974</strong>.<br />
Dr. Julius Vorster, inaktives Mitglied, gestor<br />
ben im Januar <strong>1974</strong>.<br />
Georg Ehrenstein, aktives Mitglied, gestorben<br />
am 10. März <strong>1974</strong>.<br />
Den Angehörigen der Verstorbenen sprechen<br />
wir unser herzliches Beileid aus.<br />
Geburt<br />
Unserem aktiven Mitglied Helmut Löffel wurde<br />
ein Sohn geboren mit Namen Karl Philipp.<br />
Geburtsdatum: 3. Februar <strong>1974</strong>. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Heirat<br />
Die Tochter unseres aktiven Mitglieds Wilhelm<br />
Linden, Ursula, vermählte sich mit Herrn<br />
Bernd Mialkas. Herrn Linden und dem Braut<br />
paar unsere herzlichen Glückwünsche.<br />
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Walter Hüschelrath, Kaufmann, 5 Köln 80, Andersenstr.<br />
16, Tel. 68 26 86, inaktives Mitglied,<br />
Januar <strong>1974</strong>. Geworben durch: Herrn Ernst<br />
Plemper, aktives Mitglied.<br />
Oswald Schwarz, Pfandleiher, 5 Köln 51, Hermülheimer<br />
Str. 75, Tel. 23 90 02 / 38 3914, in<br />
aktives Mitglied ab 1. März <strong>1974</strong>. Geworben<br />
durch: Herrn Ludwig Weber.<br />
Palle Rosleff-Sörensen, Ingenieur, 5026 Brau<br />
weiler, An der Rönne 2, Tel. 92 94/8 38 95,<br />
inaktives Mitglied ab 1. März <strong>1974</strong>. Geworben<br />
durch: Herrn Paul Peters.<br />
Annemie Kaiser, selbst. Kauffrau, 5 Köln 41,<br />
Neuenhöferallee 16, Tel. 46 31 80, inaktives<br />
Mitglied ab 1. März <strong>1974</strong>. Geworben durch<br />
Herrn Ludwig Weber.<br />
Ernst Graeve, Kaufmann, 5 Köln 91, Lüden<br />
scheider Straße 26, Tel.: Privat 89 72 64, Ge<br />
schäft 23 78 37, inaktives Mitglied 1. Januar<br />
<strong>1974</strong>. Geworben durch: Herrn Paul Peters.<br />
Dr. med. H. Doetsch, prakt. Arzt, 5 Köln 41<br />
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des Kölner<br />
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Verehrte, liehe KMGV-Sänger!<br />
In diesen Tagen hin ich zehn Jahre hei Ihnen. Die Zeit von unserem<br />
ersten großen Konzert in der Berliner Musikhochschule üher die unge<br />
zählten Frohen, Reisen, Schallplattenaufnahmen his hin zum heutigen<br />
Tag scheint im Fluge dahingeeilt zu sein. Da aher ein volles Jahrzehnt<br />
gemeinsamer Arbeit in unserem geliebten KMGV doch schon eine be<br />
achtliche Zeitspanne ist, drängt es mich, Ihnen allen ein paar Worte zu<br />
sagen.<br />
Es ist eigenartig, daß jeder, den der KMGV einmal so echt innerlich er<br />
griffen hat, von diesem Chor mit unerklärlicher Kraft angezogen wird.<br />
Mir war seit dem ersten Tag meiner Dirigententätigkeit voll bewußt, daß<br />
wir alle — auch in diesen 10 Jahren —■ aus der Gesamtschau dieses tra<br />
ditionsgewichtigen Chores nur Abschnitt und Teil sein können. Daß aber<br />
diese Bindung an die große und vielseitige menschliche Gemeinschaft so<br />
voll Erlebniskraft und voll Herzlichkeit ist, konnte auch ich nicht ahnen.<br />
So ist es mir ein Anliegen, Ihnen allen für dieses Jahrzehnt gemeinsamer^<br />
Musizierens sehr herzlich zu danken. Ihrer aller Einsatz und Opfer<br />
bereitschaft haben diese Zeitspanne zu einem schönen Erfolg für den<br />
KMGV werden lassen. Fast noch mehr aber möchte ich Ihnen Dank<br />
sagen für all die Freundschaft und menschliche Wärme, die unsere Ge<br />
meinschaft in diesem Dezennium ausgezeichnet haben. Chorsingen hat<br />
für uns in dieser Zeit auch überaus schöne und erlebnishaft menschliche<br />
Begegnungen bedeutet: daheim und auf den vielen Reisen durch Deutsch<br />
land, nach Holland, Belgien, Frankreich, Österreich, Bulgarien, Süd<br />
afrika und Japan. Immer war unsere gemeinsame Arbeit — unabhängig<br />
vom künstlerischen Erfolg — erfüllt von gegenseitigem Wohlwollen,<br />
Herzlichkeit und »kölschem Humor«. Viele dieser Erlebnisse haben sich<br />
unauslöschlich in unsere Erinnerung eingegraben, ja das Persönlichkeits<br />
bild von vielen von uns entscheidend mitgeprägt.<br />
Sie können sicher sein, daß ich aus Dankbarkeit für diese schöne und<br />
harmonische Arbeit in einer ansonsten so sehr von Hetze und vielfach<br />
gar Unvernunft bestimmten Zeit meine ganze Kraft unserer Arbeit wid<br />
men werde, der auch hoffentlich in der Zukunft der Erfolg ebensowenig<br />
versagt bleiben möge wie der verständnisvollen und einfallreichen Zu<br />
sammenarbeit mit einem dem Besten des Chores unermüdlich dienenden<br />
Vorstand. Ihnen allen herzlichen Dank und frohen Gruß stets Ihr<br />
Hermannjosef Rübben
Terminkalender für die Monate Mai/April <strong>1974</strong><br />
Donnerstag, den 18. 4.<br />
Donnerstag, den 25. 4.<br />
Donnerstag, den 2.5.<br />
Donnerstag, den 9.5.<br />
Samstag, den 11. 5.<br />
Donnerstag, den 16.5.<br />
Sonntag, den 19. 5.<br />
Donnerstag, den 30. 5.<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
16.30 Uhr, Mitwirkung beim Jubiläum des<br />
DJV in Bonn, Rathausmarkt<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
10.30 Uhr, Mitwirkung beim Festakt aus<br />
Anlaß des lOOjährigen Bestehens des<br />
Rather Quartettvereins im Bürgerhaus,<br />
Porz<br />
19.30 Uhr, Chorprobe Wolkenburg<br />
Hermannjosef Räbben<br />
zehn Jahre Dirigent des KMGV.<br />
März 1964. Vier hochqualifizierte Dirigenten<br />
hatten bereits beim KMGV probedirigiert, um<br />
die Nachfoige von Oswald Giiies anzutreten.<br />
Jedoch hätte die nun fähige Entscheidung des<br />
Chores kaum ein eindeutiges Ergebnis gezei<br />
tigt. Da bekam der etwas ratlose Vorstand von<br />
unserem aktiven 2. Baß Fritz Römer den Tip,<br />
er kenne einen jungen Musikprofessor, der<br />
wohl nicht abgeneigt sei, bei uns Dirigent zu<br />
werden. Vom Probedirigieren hielt dieser alierdings<br />
nicht viel. Er vertrat die nicht von der<br />
Hand zu weisende Ansicht, daß sich erst nach<br />
einer gewissen Zeit der gemeinsamen Arbeit<br />
zeigen werde, ob Chor und Dirigent zusam<br />
menpaßten und bot an, das für Oktober '64 in<br />
Berlin vorgesehene Konzert vorzubereiten. Anschiießend<br />
könne dann die endgüitige Ent<br />
scheidung faiien.<br />
Es biieb der Überredungskunst eines unserer<br />
Vorstandsmitglieder vorbehalten, Prof. Rübben<br />
davon zu überzeugen, daß wir von unserer<br />
„Spielregel" für die Dirigentenwahi nicht ab<br />
weichen können. <strong>Der</strong> Beifall, den Prof. Rübben<br />
nach der Dirigierprobe erhielt, ließ über das<br />
Ergebnis der bevorstehenden Abstimmung<br />
keine Zweifei aufkommen.<br />
Und dann begann eine in jeder Hinsicht er<br />
freuliche und für den Chor und seinen jungen<br />
Dirigenten erfolgreiche Zusammenarbeit, an<br />
der sich nach zehn Jahren nichts geändert hat.<br />
Eine Vielzahl von Konzerten im In- und Aus<br />
land mit „großen Sprüngen" nach anderen<br />
Kontinenten und einem Land anderer Geseiischaftsordnung,<br />
ließen keine Langeweile auf<br />
kommen und Abnutzungserscheinungen, die<br />
man anderweits häufig beobachten kann, blie<br />
ben aus. Ich glaube einige der Gründe hierfür<br />
zu kennen: In erster Linie liegt es daran, daß<br />
der Dirigent seinen Chor liebt. Nur daraus<br />
schöpft er immer wieder die Kraft, auf die in<br />
einem so großen Chor wie dem KMGV zwangs<br />
läufig vorhandenen unterschiedlichen Persön<br />
lichkeiten mit verschiedenen Charakteren und<br />
Temperamenten einzugehen. <strong>Der</strong> Chor ist<br />
eben keine Materie, die man mit dem Ziel,<br />
eine Höchstleistung herauszuholen, zurecht<br />
biegen kann. Ein guter Klang und eine ge<br />
schlossene Chorleistung sind Folge einer
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Harmonie der Sänger untereinander und mit<br />
ihrem Dirigenten. —<br />
Ein weiterer Grund ist in der unbürokratischen<br />
Zusammenarbeit mit dem Vorstand zu sehen,<br />
der seine Aufgabe dann verkennen würde,<br />
wenn er die musikalischen Belange und die<br />
damit zusammenhängenden Wünsche des<br />
Chorleiters nicht mit Vorrang behandelte. Was<br />
nutzte es schon, wenn die Finanzen stimmten,<br />
der Chor aber nicht leisten würde. Dabei hat<br />
Prof. Rübben durchaus Verständnis dafür, daß<br />
der Vorstand die mit der Größe des Vereins<br />
und des Hausbesitzes verbundene Verwal<br />
tungsarbeit nicht nur am Rande versieht.<br />
Letztlich kommt noch hinzu, daß unser Diri<br />
gent selbst viele Impulse für Konzertreisen<br />
und Veranstaltungen des Chores gibt und sich<br />
nicht darauf beschränkt, den Verein nach<br />
einem vorgegebenen Terminplan zu „trainie<br />
ren".<br />
Mann kann zu Beginn des zweiten Jahrzehnts<br />
der Chorarbeit unter Rübben nur wünschen,<br />
daß sich an den Voraussetzungen für eine wei<br />
tere Zusammenarbeit auf der Basis mensch<br />
licher Wärme und gegenseitigen Verständnis<br />
ses auch in Zukunft nichts ändert. Dann wer<br />
den auch die Erfolge, die Chor und Dirigenten<br />
im gemeinsamen Erlebnis verbinden, nicht<br />
ausbleiben.<br />
HM<br />
Rübben und Massau im Cockpit des JAL-<br />
Jumbo auf dem Flug nach Japan.<br />
Es ist gewiß aufschlußreich, einmal prozentual<br />
aufgeschlüsselt zu sehen, wieviele Vertreter<br />
der einzelnen Stimmgruppen des KMGV im<br />
Lauf der letzten zehn Jahre an den großen<br />
Tourneen teilgenommen haben. Es waren dies<br />
bei den Reisen nach Südafrika (1971), Bulga<br />
rien (1972) und Japan (1973) im 1. Baß 70%,<br />
im 2. Baß 80%, im 1. Tenor 74% und im<br />
2. Tenor ebenfalls 74% aller aktiven KMGV-<br />
Mitglieder. im nächsten <strong>Burgbote</strong>n werden wir<br />
eine Übersicht über alle Konzerte des KMGV<br />
unter der Leitung von Prof. Rübben abdrucken.<br />
Vorab schon die Gesamtzahl: 39!<br />
Wir meinen: Für 10 Jahre eine stolze Bilanz.<br />
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TVPFW-(a^^ (wenn sie Drucksachen betreffen). Ansonsten<br />
LlLLÖJy^ aber sind wir recht verträglich.<br />
78<br />
Das Porträt: Theo Burauen<br />
Wir setzen heute die Reihe unserer Porträts fort mit einer kleinen Biographie unseres Ehren<br />
mitgliedes Aitoberbürgermeister Dr. h. c. Theo Burauen. Theo Burauen gab sein Amt am 16.<br />
Dezember 1973 an John van Nes Ziegler ab.<br />
Oberbürgermeister Theo Burauen iegte am<br />
16. Dezember 1973 sein Ratsmandat nieder.<br />
Damit endete auch sein Ehrenamt als Ober<br />
bürgermeister, das er ununterbrochen 17 Jahre<br />
iang innehatte. Er gehörte am 24. Oktober<br />
1973 27 Jahre dem Rat der Stadt Köln an, in<br />
den er bei ailen Nachkriegs-Kommunaiwahlen<br />
jeweiis in direkter Wahi entsandt worden<br />
war. Burauen begründete seine Rücktritts<br />
absicht mit Aitersrücksichten; er ist am 19.<br />
Oktober 1973 67 Jahr ait geworden.<br />
Theo Burauen ist In der über 700jährigen Ge<br />
schichte des Kölner Rates der Oberbürger<br />
meister mit der drittiängsten ununterbroche<br />
nen Amtszeit. Lediglich Oberbürgermeister<br />
Adolf Steinberger hat ihn mit 25 Jahren (1823<br />
bis 1848) und Oberbürgermeister Wilhelm<br />
Becker mit 21 Jahren (1888—1907) übertroffen,<br />
aber diese waren Beamte und mußten sich<br />
nicht wie Burauen zu jeder Wahi das Ehren<br />
amt neu erobern. Konrad Adenauer war nicht<br />
ganz 16 Jahre Oberbürgermeister (1917—1933),<br />
als er von den Nationalsozialisten vertrieben<br />
wurde, im Mittelalter verlangte die Verfassung<br />
jährlichen Wechsel der Bürgermeister; sie<br />
hatten aber auch mehr Macht als die heutigen.<br />
Theo Burauen wurde am 19. 10. 1906 als<br />
Sohn des Schriftsetzers Theodor Burauen und<br />
der Maria Burauen geb. Galiiat in der Kölner<br />
Altstadt geboren. Er ist seit 1937 verheiratet<br />
und hat zwei Söhne. Nach dem Besuch der<br />
Volksschule machte Burauen eine kaufmän<br />
nische Lehre, mußte aber bald danach infolge<br />
der Inflation seinen Arbeitsplatz mehrmals<br />
wechseln und war auch einige Male kurz<br />
fristig arbeitlos.<br />
Biographie auf einen Bück<br />
Theo Burauen<br />
Geboren am 19. 10. 1906 in Köln, Besuch<br />
von Volks- und Abendschule, kaufmänni<br />
sche Berufsausbildung. Zunächst Angestell<br />
ter und bis 1940 Geschäftsführer eines Fa<br />
brikationsbetriebes für Elektrotechnik und<br />
Feinmechanik, nach 1945 lange Jahre Ge<br />
schäftsführer einer Spitzenorganisation der<br />
freien Wohlfahrtspflege, der Arbeiterwohl<br />
fahrt. Seit 1923 Gewerkschaftsmitglied und<br />
seit 1926 SPD-Mitglied, seit 1946 in der<br />
Kölner Stadtvertretung, von 1948 bis 1956<br />
Vorsitzender der SPD-Rathausfraktion Köln.<br />
März 19<strong>54</strong> einstimmige Wahl zum Nach<br />
folger des verstorbenen Ersten Bürgermei<br />
sters Robert Görlinger, 1956 Wahi zum<br />
neuen Oberbürgermeister, wobei sein Vor<br />
gänger, Dr. Ernst Schwering (CDU), seinen<br />
Posten als Erster Bürgermeister übernahm.<br />
1961 und 1966 Bestätigung Burauens im<br />
Amt. 19<strong>54</strong> bis 1966 Mitglied des nordrheinwestfälischen<br />
Landtags. Neben zahlreichen<br />
ausländischen Ehrungen Inhaber des Kom<br />
turkreuzes des Ordens der Ehrenlegion und<br />
des Großen Verdienstkreuzes der Bundes<br />
republik. Verheiratet mit der gebürtigen<br />
Schweizerin Berta geb. Krebs, zwei Söhne,<br />
Werner und Hans. Wohnt in Köln-Rader<br />
thal, Faßbenderkaul 15.<br />
Nach der Inflation war er in den kaufmänni<br />
schen Abteilungen der Konsumgenossenschaft<br />
„Hoffnung" und des Verlages der „Rheini<br />
schen Zeitung" tätig. 1933 verlor er aus poli<br />
tischen Gründen durch die Nationalsozialisten<br />
seine Stellung als Leiter der Expedition der<br />
„Rheinischen Zeitung".<br />
Erst nach dreieinhalb Jahren erzwungener Ar<br />
beitslosigkeit, die er mit Gelegenheitsarbeiten<br />
überbrücken mußte, konnte er beruflich wie<br />
der festen Fuß fassen. Vor seiner Einberufung<br />
1940 zum Militär war er Geschäftsführer eines<br />
Fabrikationsbetriebes für Elektrotechnik und<br />
Feinmechanik in Köln. Burauen war fünf Jahre
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lang Soldat. Nach dem Krieg führte er von<br />
1948 bis 1955 die Geschäfte des Bezirksver<br />
bandes der „Arbeiterwohlfahrt"; von 1956 bis<br />
1964 war er dort Vorsitzender.<br />
Schon in der Weimarer Republik wirkte Theo<br />
Burauen politisch aktiv in der Sozialdemokra<br />
tischen Partei (der er an seinem 20. Geburts<br />
tag beigetreten war) und im „Reichsbanner<br />
Schwarz-Rot-Gold", bei dem er in der Phase<br />
vor der Machtergreifung der Nationalsoziali<br />
sten die Hundertschaft Köln-Mitte führte. Das<br />
nationalsozialistische Regime unterband von<br />
1933 bis 1945 jede politische Tätigkeit Burauens.<br />
Aber sofort nach Kriegsende nahm er<br />
seine öffentliche Arbeit wieder auf, zunächst<br />
alls Vorsitzender des „Ortsausschusses Köln-<br />
Mitte"; das war eines jener Gremien, die den<br />
neuen Stadtverordnetenversammlungen vor<br />
aufgingen und den Aufbau einer demokrati<br />
schen Ordnung im Nachkriegsdeutschland vor<br />
bereiten helfen sollten.<br />
Bereits am 13. Oktober 1946 wurde Theo Bu<br />
rauen als Vertreter der SPD in direkter Wahl<br />
in den Rat der Stadt Köln gewählt. Die SPD-<br />
Rathaus-Fraktion erkor Theo Burauen 1948 zu<br />
ihrem Vorsitzenden. Das blieb er, bis er am<br />
9. 11. 1956 als Oberbürgermeister den Rats<br />
vorsitz übernahm. Vorher hatte er bereits zwei<br />
Jahre lang von 19<strong>54</strong> bis 1956 als Nachfolger<br />
des verstorbenen Robert Görlinger (SPD) das<br />
Amt des Bürgermeisters inne. Auch nach den<br />
Gemeinderatswahlen von 1961, 1964 und 1969<br />
wählte der Rat Theo Burauen zum Vorsitzen<br />
den und damit zum Oberbürgermeister. Viele<br />
Jahre war er Vorsitzender des Sozialausschusses,<br />
weil er es als seine Aufgabe ansah, sich<br />
der Schwachen und Bedrängten besonders an<br />
zunehmen.<br />
Burauens Wirkungsbereich war weit: vom<br />
Ratssaal bis in die Vereinsversammlungen,<br />
von der hochfeierlichen Repräsentation bis<br />
zum „kölschen Empfang". Er ging aus Spaß<br />
in die karnevalistische „Bütt", und er ging<br />
würdig im Ornat seiner Amtskette mit der<br />
Fronleichnamsprozession. Mit seiner Person<br />
hat das Amt des Oberbürgermeisters sehr an<br />
Popularität und innerer Zustimmung gewon<br />
nen. Burauen hat der Stadt während der läng<br />
sten Zeit der schwierigen Wiederaufbauphase<br />
vorgestanden. Vieles von dem, was nach der<br />
Währungsreform in Gang gesetzt wurde, hat<br />
er aus den ersten Anfängen zunächst als Vor<br />
sitzender der SPD~Ratsfraktion, dann als Bür<br />
germeister und schließlich als Oberbürgermei<br />
ster mitgeboren und mitvollendet. Er hat an<br />
der Profilierung und an der Interpretierung<br />
des Nachkriegs-Köln entscheidend mitgewirkt.<br />
Er hatte auch das Glück, den Abschluß der<br />
Wiederaufbauarbeit eindrucksvoll mit der Wie<br />
dererrichtung des traditionsreichen Kölner<br />
Rathauses bekrönen zu können - des Hau<br />
ses, das den Kölnern so tiefempfunden ihre<br />
Geschichte und ihr Selbstbewußtsein wider<br />
spiegelt.<br />
Um den Zeitraum zu verdeutlichen, in dem<br />
Burauen der Repräsentant der Stadt war, seien<br />
hier ein paar markante Daten und Ereignisse<br />
aufgeführt: Gleich nach seinem Amtsantritt<br />
konnte er 1957 den neuen Sitzungssaal des<br />
Rates im wiedererrichteten „Spanischen Bau"<br />
des Rathauskomplexes einweihen, dann das<br />
neue Opernhaus und das Wallraf-Richartz-<br />
Museum eröffnen. Es folgten: Synagoge,<br />
Landschaftsverband, Severinsbrücke, Nord-<br />
Süd-Fahrt, Sporthochschule, U-Bahn, Volks<br />
hochschule, Zoobrücke, WDR-Haus, Flughafen<br />
Köln/Bonn, Aquarium, Bundesgartenschau,<br />
Krankenhaus Holweide, Rathaus — und dazwi<br />
schen die Empfänge von de Gaulle, Kennedy,<br />
Königin Elisabeth sowie von vielen anderen<br />
bedeutenden Persönlichkeiten.<br />
Besonders engagierte sich Burauen für die<br />
Herstellung freundschaftlicher Beziehungen<br />
Kölns mit fremden Ländern - einmal, um die<br />
durch den Nationalsozialismus verursachten<br />
Aversionen abzubauen und andererseits, um<br />
Kölns internationale Stellung — z. B. im<br />
Messewesen — zu stärken. Das Stadtarchiv<br />
verwahrt über tausend offizielle Reden, die<br />
Burauen gehalten hat, die vielen Stegreif<br />
ansprachen würden die Zahl sicher verzehn<br />
fachen.<br />
Seit Juni 62 war Theo Burauen inaktives Mit<br />
glied des KMGV. 1970 wurde er durch ein<br />
stimmigen Beschluß in einer außerordentlichen<br />
Hauptversammlung zum Ehrenmitglied er<br />
nannt. Sein Interesse am Leben des KMGV<br />
dokumentiert sich nicht zuletzt dadurch, daß<br />
er unserem <strong>Burgbote</strong>n mehr Beachtung<br />
schenkt, als mancher Aktive. Als echtem Köl<br />
ner liegt ihm unser „Zillche" besonders am<br />
Herzen, dessen Premiere er nie versäumt. Mit<br />
großem Sachverstand und mit dem ihm eige<br />
nen Humor hat er bei den Premierennach<br />
feiern Manöverkritik gehalten. Darauf hoffen<br />
wir auch in Zukunft.<br />
Besonders erfreut waren wir darüber, daß<br />
unser Ehrenmitglied anläßlich seines Besuchs<br />
in Kioto, der japanischen Partnerstadt Kölns<br />
im vorigen Jahr ein großartiges Echo auf den<br />
Besuch unseres Chores vernahm und unsere<br />
Beteiligung bei der Gründung eines Köln-<br />
Kioto-Komitee in Aussicht stellte.
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Tieckstraße 32, Inaktives<br />
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3.5. 65 J Bankdirektor Fritz Pauiy, 5038<br />
Rodenkirchen, Fichtestraße 14, In<br />
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6.5. 83 J Frau Thea Vorster, Köln 51 (Ma<br />
rienburg), TIberius Str. 12, inakti<br />
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7. 5. 81 J Paui Esser, Köln 51 (Raderberg),<br />
Raderberger Str. 182, Inaktives<br />
Mitglied<br />
13.5. 65 J Konsul Dr. Paui-Ernst Bauwens,<br />
Köln 41 (Lindenthal), Brahmsstraße<br />
15, Inaktives Mitglied<br />
18.5. 70 J Oberpostdirektor a. D. Fritz Reinliard,<br />
Köln 1, Neußerplatz 6, akti<br />
ves Mitglied<br />
23.5. 65 J Johannes Noite, 521 Troisdorf,<br />
Parkstraße 25, aktives Mitglied<br />
24.5. 60 J Wiiiy Küsters, 502 Frechen, Haupt<br />
straße 30, aktives Mitglied<br />
29.5. 55 J Aibert Bach, Köln 1, Am Boll<br />
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aktives Mitglied.<br />
Hans Bertram, Musikproduzent, jetzt: 5038 Ro<br />
denkirchen, Saarstr. 42, Ruf (0221) 30 00 81-82,<br />
Inaktives Mitglied.<br />
Wilhelm Wüstenberg 70 Jahre<br />
Am 25. 3. <strong>1974</strong> vollendete unser Vorstandsmit<br />
glled und Sangesbruder Wilhelm Wüstenberg<br />
sein 70. Lebensjahr. Er hatte aus diesem An<br />
laß seine Freunde zu einem „Kölschen Büfett"<br />
in die Wolkenburg eingeladen. Seine Gruppe 18<br />
war fast vollzählig erschienen.<br />
Vom Vorstand nahmen Vizepräsident Horst<br />
Massau und einige weitere Mitglieder teil.<br />
Nachdem Horst Massau mit launigen Worten<br />
gratuliert und für die jahrelange Arbeit im<br />
Vorstand gedankt hatte, sprach der Baas der<br />
Gruppe 18, Theo Käser Im Namen seiner<br />
Freunde, herzliche Glückwünsche aus.<br />
Anschließend verbrachten die Gratulanten<br />
noch frohe Stunden mit dem Jubilar im Kreise<br />
seiner Familie.<br />
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IN MEMORIAM<br />
GEORG EHRENSTEIN<br />
Am 10. März <strong>1974</strong> verstarb im gesegneten Alter von 88 Jahren<br />
unser allverehrter Senior der ausübenden, aktiven Sänger,<br />
Georg Ehrenstein.<br />
Seit 1926 — also 48 Jahre lang — lieh er seinen klaren, aus<br />
drucksstarken Tenor seinem Kölner Männer-Gesang-Verein.<br />
Als Literat trug er zum Gelingen vieler festlicher und fröhlicher<br />
Veranstaltungen bei. Nicht zuletzt hat er sich aber auch ein blei<br />
bendes Denkmal durch die künstlerische Gestaltung des golde<br />
nen Buches des KMGV gesetzt; eine Dokumentation, die schon<br />
In vielen Ländern dieser Erde Anklang fand.<br />
Seinen Freunden der Gruppe 18 hat er fast 50 Jahre die Treue<br />
gehalten, was Ihm eine liebgewordene Selbstverständlichkeit<br />
war.<br />
Georg Ehrenstein wird Im KMGV unvergessen bleiben.
iv<br />
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Terminkalender für den Monat Mai <strong>1974</strong><br />
Jeden Donnerstag, 19.30 Uhr, Probe in der Wolkenburg, außer<br />
13. 6. (Fronleichnam). Vorher jeweils 18.30 Uhr Chorschule. Wenn<br />
Sie ihren musikalischen Wissensstand prüfen wollen, sind Sie<br />
auch als „alter Aktiver" hierzu herzlich eingeladen.<br />
DES LOBES VOLL<br />
Unser aktives Mitglied und Japan-Experte Johannes Sülzer schickte uns einen selbstüber<br />
setzten Artikel aus einer Zeitung in Nagoya, der sich mit dem Gastspiel des KMGV in dieser<br />
Stadt beschäftigt. Wir drucken ihn nachstehend ab — zugleich auch zur Erinnerung an die un<br />
vergeßliche Tournee.<br />
Die klangvolle und wunderbare Welt roman<br />
tischer Musik. <strong>Der</strong> Kölner Männergesangver<br />
ein.<br />
Dunkler Wald, Jagdhörner, die ungewöhnliche<br />
Atmosphäre von Mysterium, ail das wurde<br />
auf der Bühne offenbar. <strong>Der</strong> Jägerchor ais<br />
Mitteipunkt - begleitet von 4 Jagdhörnern -<br />
gesungen von dem deutschen Männerchor.<br />
<strong>Der</strong> Gesang kräftig und kernig fast bis zum<br />
Punkt Widerhailenden Echos in der Halie, in<br />
einer deutschen Kiangfarbe, die voil von<br />
Wahrheit war, ail dieses erzeugte ein voiiständiges<br />
und wahrhaftiges Empfinden, was<br />
eine wirkiiche romantische deutsche Oper aus<br />
macht.<br />
Es war dies das erste Mai, daß 125 Mitglieder<br />
des Köiner Männergesangvereines in Japan<br />
auftraten. Für japanische Ohren, die an voiie<br />
und schwermütige Weise siawischer Harmonie<br />
gewöhnt sind, war es eine seitene und wertvoiie<br />
Geiegenheit, die diesem deutschen Chor<br />
eigene Reinheit schätzen zu iernen.<br />
Die Tatsache, daß diese Gruppe von 125 Sän<br />
gern mühelos die Breite von 21/2 Oktaven mei<br />
stern konnte, ohne Gefahr zu iaufen, zu unter<br />
drücken oderzu greil zu werden ist bemerkens<br />
wert. Trotz ihrer Größe und ihres Volumens<br />
gab diese Gruppe mit hervorragender Kontroile<br />
und Klarheit eine außerordentiiche Vorsteilung.<br />
In markantem Kontrast zu der lyrisch aufge<br />
faßten Charakteristik japanischer Chorgrup<br />
pen, vermittelte die direkte und vereinheitiichte<br />
Vitalität dieser Gruppe das Gefühl der<br />
Mannhaftigkeit und Lebenskraft verbunden mit<br />
der Weit der Marschiieder.<br />
Besonders bemerkenswert ist die Reinheit und<br />
Präzision ihres Tones, weiche zusammen mit<br />
der inneren Qualität ihres Gesanges speziell<br />
beim Jägerchor einen Vortrag darstelite, der<br />
in voiler Übereinstimmung mit der dramati<br />
schen Tradition von Loreiey war.<br />
in kurzem — die mächtigen und furchtiosen<br />
Töne, die das ganze Auditorium füllten, der<br />
klangvolle Background der Hörner —, all das<br />
trug dazu bei, die wohikiingende und wundervolie<br />
Weit romantischer Musik zu erzeugen.<br />
Diese Gruppe hat mich mit der straffen, diszipiinierten<br />
Welt romantischer Musik bekannt<br />
gemacht, einer Welt, in die ich selber nicht in<br />
der Lage bin, einzutreten.<br />
Übrigens: Unser Japan-Film ist fertig. Den ersten Aufführungs<br />
termin erfahren Sie in einer der nächsten Proben.
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Wenn's um Geld geht<br />
S1>1DTSR4RI€4SSE EC KÖLN
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.<br />
Bei einer Weinprobe im Frühstückszimmer des<br />
Weinbauhotels „Kunibert der Fiese" unseres<br />
Freundes Albert Bach besprachen die Grup<br />
penbaase, der Musikausschuß und der Vor<br />
stand am 20. 4. einmal in Ruhe ein paar<br />
Dinge, die uns alle bewegen und für die don<br />
nerstags vor oder nach der Probe nie ge<br />
nügend Zeit ist. Vor allem ging es darum,<br />
einmal in größerem Kreise Themen zu<br />
besprechen, die dann hoffentlich an den Grup<br />
pentischen weiter „gesponnen" werden.<br />
Da ist zunächst einmal der Probe<br />
besuch,<br />
der nicht unseren Erwartungen entspricht.<br />
Sicher verführt die Größe unseres Chores da<br />
zu, schon bei relativ unwichtigem Anlaß der<br />
Probe fern zu bleiben, wobei man sich durch<br />
die Gewißheit, daß die eigene Abwesenheit<br />
bei der Vielzahl der Sänger die Probe nicht<br />
gefährdet, sozusagen ein „Alibi" verschafft.<br />
Nun könnte man annehmen, daß es in naher<br />
Zukunft an einer interessanten Aufgabe fehlt<br />
und deshalb die Probenarbeit etwas zu sehr<br />
auf die leichte Schulter genommen wird. Tat<br />
sache ist, daß für dieses Jahr keine größere<br />
Reise geplant ist. Aber das ist gerade bewußt<br />
so gemacht worden, weil wir einmal ein Jahr<br />
Ruhe gebrauchen, um ein neues Programm<br />
studieren zu können. Größere eingeschobene<br />
Aufgaben im Frühjahr oder Herbst würden<br />
uns dazu zwingen, wieder aus dem Repertoire<br />
zu schöpfen und darauf auch wertvolle Probe<br />
zeit zu verwenden. Das war auch die über<br />
wiegende Ansicht alier Anwesenden, die sich<br />
darüber klar waren, daß zwar eine Proben<br />
stärke von etwa 160 Sängern kein „Beinbruch"<br />
ist, daß aber bei 230 Aktiven — diejenigen,<br />
mit denen wir aus mannigfachen Gründen<br />
nicht rechnen können sind bei dieser Zahl<br />
nicht berücksichtigt — ein „Schwund" von 70<br />
Sängern, gleichmäßig über die Stimmen ver<br />
teilt, erheblich zu hoch ist. Die Probenarbeit<br />
wird dadurch unnötig verzögert und damit die<br />
Möglichkeit, in Kürze ein neues Programm zu<br />
erarbeiten verhindert. Was mit Gottes Hilfe<br />
und gutem Willen alles geht, zeigt das Bei<br />
spiel Hans Gronendahis, der in ununterbro<br />
chener Folge seit 17 Jahren keine Probe<br />
versäumt hat. Man kann beobachten, daß es<br />
vielfach dieselben Herren sind, die mit dem sil<br />
bernen Becher für Teilnahme an allen Proben<br />
und Pfiichtveranstaitungen innerhalb eines<br />
Vereinsjahres ausgezeichnet werden. Ein Zu<br />
fall ist das sicherlich nicht. Solche Treue läßt<br />
der Verein sich dann auch gern etwas kosten.<br />
Fazit: Nur wenn es garnicht anders geht, sollte<br />
man der Probe fernbleiben. Die Gruppenbaase<br />
werden die Sänger, die sehr häufig die Pro<br />
ben versäumen einmal ansprechen. Herren,<br />
die wir über die Gruppen nicht erreichen kön<br />
nen, werden angeschrieben. Sollten Sie zu<br />
den Betroffenen gehören, dann seien Sie nicht<br />
auf den Fuß getreten, sondern freuen Sie sich<br />
darüber, daß wir Ihre aktive Mitarbeit für so<br />
wertvoll und notwendig für den Chor halten.<br />
„Hans Gronendahi, seit 17 Jahren nie gefehlt.<br />
Zusätzlich eifriger Cäcilianer".<br />
Ein weiterer Punkt war die Information durch<br />
den Vorstand über die Bemühungen, bei den<br />
Produktionen von Funk und Fernsehen be<br />
rücksichtigt zu werden. Festzuhalten ist zu<br />
nächst, daß der Leiter der Voiksmusikabteiiung<br />
des WDR, Dr. Krings, jederzeit bereit<br />
ist, neue Aufnahmen mit unserem Chor zu<br />
machen. Voraussichtlich werden wir im Win<br />
ter dieses Jahres auf das Angebot zurück<br />
kommen.
94<br />
Vor unseren großen Reisen nach Bulgarien<br />
und Japan hatten wir rechtzeitig Funk, Fern<br />
sehen und Presse den Vorschlag gemacht,<br />
uns durch Reporterteams zu begleiten.<br />
Ermutigt wurden wir zu solcher Initiative<br />
z. B. durch die Fernsehsendereihe „Das Rei<br />
sen ist des Müllers Lust", die eine Fernost<br />
reise des Südwestfunk-Tanzorchesters Rolf-<br />
Hans Müller zum Gegenstand hatte und bei<br />
der unter Zuhilfenahme des Goethe-Instituts<br />
in Kioto (Dr. Kempf) z. B. auch ein Auftritt des<br />
Orchesters in dieser Stadt mit Ausschnitten der<br />
privaten Erlebnisse der Musiker aufgezeichnet<br />
wurde. Ohne unbescheiden zu sein sind wir<br />
der Meinung, daß unsere mit Begeisterung<br />
aufgenommenen Konzerte in Bulgarien und in<br />
Japan mit allen offiziellen Empfängen und per<br />
sönlichen Begegnungen und Eindrücken für<br />
eine breite Öffentlichkeit sicherlich nicht von<br />
geringerem Interesse gewesen wären. Die<br />
Japan-Reise des Kölner Polizeichores war<br />
schließlich auch für eine Berichterstattung<br />
interessant genug, und der Saarknappenchor<br />
aus Saarbrücken hatte für seine Konzertreise<br />
1972 nach Japan vom Südwestfunk dem Ver<br />
nehmen nach gar einen Zuschuß von DM<br />
40 000,- bekommen. Wir wissen wirklich nicht<br />
woran es liegt, daß die Funk- und Fernseh<br />
verantwortlichen unser doch ansonsten so<br />
erfolgreiches Bemühen nicht mit mehr Inter<br />
esse honorieren.<br />
A propos Fernsehen.<br />
Hier scheint unser Verhältnis gestört zu sein.<br />
Sieht man einmal von den Aufzeichnungen im<br />
Rahmen aktueller Sendungen (Adenauer-Ge<br />
burtstage, sein Besuch in unserer Wolkenburg<br />
1966, unser 125-jähriges 1967) ab, dann war<br />
die Ausbeute recht kümmerlich. Unsere Mit<br />
wirkung anläßlich einer Prinzenproklamation<br />
gehört sicherlich nicht zu den künstlerischen<br />
Glanztaten. Sie hat nur bewiesen, daß man<br />
nicht alles annehmen soll, was angeboten<br />
wird, nur um ins Fernsehen zu kommen. —<br />
Anders war das schon mit der Mitwirkung bei<br />
einem Sonntagskonzert, für das die Außen<br />
aufnahmen im Brühler Schloßpark gemacht<br />
wurden. Wenngleich man auch aus Prestige<br />
solche Angebote annimmt, stimmt es doch be<br />
denklich, daß einem großen Chor für seine<br />
Mitwirkung nur ein paar hundert DM zur Ver<br />
fügung gestellt werden.<br />
Die Sendung des ZDF „Chöre der Welt" ließ<br />
uns dann wieder initiativ werden. Produzent<br />
Truck Branss hatte, wie man in der Presse<br />
nachlesen konnte geäußert, von den deut<br />
schen Chören verdienten lediglich die „Regensburger<br />
Domspatzen" in diesen Kreis einbezogen<br />
zu werden. Als Männerchor wurde<br />
der „Maastreechter Star", den wir sehr genau<br />
kennen, präsentiert. Die künstlerische Leitung<br />
dieses Chores ist über jeden Zweifel erhaben.<br />
Aber was schrieb eine Maastrichter Zeitung,<br />
als wir in einem Gemeinschaftskonzert zum<br />
85-jährigen Jubiläum dieses Chores im Staargebouw<br />
aufgetreten waren? <strong>Der</strong> jubilierende<br />
Verein habe sich einen schlechten Gefallen<br />
erwiesen, einen so hervorragenden Chor wie<br />
den KMGV einzuladen und mit diesem sozu<br />
sagen zu konkurrieren.<br />
Wie steht es da mit der Sachkenntnis des<br />
Produzenten, der im Brustton der Überzeu<br />
gung abschließende Urteile fällt? Man konnte<br />
schon ermutigt werden, wieder einmal unsere<br />
Mitwirkung anzubieten, nachdem einige recht<br />
gut gemachte Chorsendungen gelaufen waren.<br />
Das Ergebnis: Herr Schmitt-Bianchi vom ZDF<br />
bot uns an, in einem weiteren Sonntagskonzert<br />
mitzumachen. Wir sollten einen lateinischen<br />
Chor und die Loreley singen. Bei den Außen<br />
aufnahmen im Kloster Heisterbach sollten wir<br />
als Mönche gewandet sein. Für die Szenen zur<br />
„Loreley", die in einem Steinbruch gedreht<br />
werden sollten, stand zwar das Kostüm nicht<br />
fest. Prof. Rübben äußerte aber in einem<br />
ausführlichen Telefonat mit dem Produktions<br />
leiter seine Bedenken in künstlerischer Hin<br />
sicht, und der Vorstand beschloß nach reif<br />
licher Überlegung, auf diesen „Mummen<br />
schanz" zu verzichten (siehe oben: Prinzen<br />
proklamation). In überheblichem Ton erklärte<br />
Herr Sch-B. sowohl dem Berichterstatter als<br />
auch unserem Dirigenten, er habe für unsere<br />
Entscheidung keinerlei Verständnis. Wir soll<br />
ten getrost ihm die Verantwortung dafür über<br />
lassen, daß die Chorszenen künstlerisch ein<br />
wandfrei seien. Es tue kaum jemand so viel<br />
für den Männerchorgesang wie er. Dabei hat<br />
er allerdings das hierfür Wichtigste vergessen,<br />
nämlich sich zunächst einmal zu informieren.<br />
Dann wäre ihm wahrscheinlich schon einmal<br />
aufgegangen, warum der Männerchor in Ver<br />
ruf geraten ist. Auf der Nostalgiewelle zu<br />
schwimmen mag zwar „in" sein. Damit kann<br />
man aber kaum das leider z. T. in Verlust<br />
geratene Verständnis für die Kunstgattung<br />
Männerchorgesang - und darauf erheben wie<br />
nach wie vor Anspruch — wieder wecken. Daß<br />
viele andere Chöre sofort bereit sind, statt<br />
unserer das Angebot des Herrn Sch-B. anzu<br />
nehmen ist leider wahr, besagt aber nichts<br />
über die Richtigkeit seiner Ansicht. <strong>Der</strong> „An<br />
walt des Chorwesens" verstieg sich dann<br />
schließlich dazu, uns zu versprechen, daß wir
95<br />
mit einer Sendung beim ZDF nicht mehr rech<br />
nen können, was bei dem jedenfalls von die<br />
sem Herrn geführten rüden Ton sicherlich für<br />
uns kein Verlust wäre. Allerdings ist zu hoffen,<br />
daß Herr Sch-B. nicht das ZDF ist. Dies um so<br />
mehr, als er die demokratischen Gepflogen<br />
heiten in unserem Verein, nämlich die Ent<br />
scheidung über die Annehmbarkeit einer Auf<br />
gabe durch den Vorstand im Einvernehmen<br />
mit dem Dirigenten als lächerlich hinstellen zu<br />
können glaubte.<br />
Zwar mögen die Massenmedien einen „langen<br />
Arm" haben und uns weiterhin aussparen kön<br />
nen. Das bedeutet aber nicht, daß wir als einer<br />
der bedeutendsten Chöre deutscher Sprache<br />
uns von unserer Überzeugung und Zielset<br />
zung, nämlich wirklich etwas für das Ansehen<br />
des Männergesangs zu tun, abbringen lassen.<br />
Man bedenke auch, welche Verpflichtung un<br />
ser Dirigent in diesem Zusammenhang als<br />
Bundeschormeister NRW und Mitglied des<br />
Musikausschusses des Deutschen Sängerbun<br />
des hat. Inzwischen liegt eine weitere Anfrage<br />
des ZDF vor, die wir sorgfältig prüfen werden.<br />
Einzelheiten über diese Zuspitzung konnten<br />
wir am 20. 4. noch nicht mitteilen, da es erst<br />
später dazukam.<br />
Wir wollen unsere Sänger insgesamt einmal<br />
informieren, was hiermit ausführlich gesche<br />
hen ist.<br />
Unsere Wolkenburg<br />
Weiterer Punkt der Besprechung war die<br />
Gastronomie in unserer Wolkenburg und die<br />
Frage, wie man unser Vereinshaus auch<br />
für unsere Sänger etwas attraktiver gestalten<br />
könnte. Zugegeben: Für einen gemütlichen<br />
Aufenthalt lassen sich bessere Räumlichkei<br />
ten, wie unser Kasino denken. Schon einmal<br />
wurde es umgebaut. Die störenden Säulen,<br />
nüchternen Windfangtüren und hin und wieder<br />
farblich variierende Wände sind dadurch nicht<br />
verschwunden. Auch das Mobiliar kann man<br />
nicht gerade als einladend ansprechen. Trotz<br />
dem wollen wir mit Fachleuten noch einmal<br />
über gewisse Veränderungen sprechen, die<br />
aber nicht sehr viel Geld verschlingen dürfen.<br />
1973 haben wir für Auflagen des Bauaufsichts<br />
amtes fast 45 000,— DM ausgeben müssen,<br />
was sicherlich notwendig war, wovon aber<br />
keinerlei äußerliche Vorteile zu sehen sind.<br />
Wir haben schon vor Jahren Pläne für eine<br />
Erweiterung der Wolkenburg ausarbeiten las<br />
sen. Dagegen bestehen auch keine grundsätztors.<br />
Da aber die Finanzierung ohne neuen<br />
liehen Bedenken seitens des Stadtkonserva-<br />
Schuldenberg nicht realisierbar ist, haben wir<br />
diesen Plan z. Zt. ad acta gelegt. Wir hatten<br />
ursprünglich gehofft, die Stadt Köln werde<br />
uns dabei, um dem Mangel an Versammlungs<br />
stätten in Köln abzuhelfen, erheblich unter<br />
stützen. Aber der Stadtsäckel verkraftet das<br />
z. Zt. auch nicht, wenngleich die Realisierung<br />
dieses Plans im Vergleich zu anderen Projek<br />
ten sicherlich preiswert wäre. Es wäre schon<br />
eine schöne Sache, wenn wir einen großen<br />
Saal mit einem Fassungsvermögen von ca.<br />
1000 Personen hätten. Aber leider...<br />
So wäre nun einmal zu überlegen, ob es mög<br />
lich ist, unser Restaurant zu beleben. Mit<br />
einem Zugang von der Straße und einer Theke<br />
ließe sich da sicher etwas machen. Jedenfalls<br />
werden wir uns in dieser Richtung einmal<br />
bemühen.<br />
Auch die Gastronomie wurde bei dem Früh<br />
schoppen angesprochen. Das Stoßgeschäft<br />
nach der Probe und die sofortige Versorgung<br />
der Sänger mit Getränken sind sicherlich ein<br />
Problem, daß nur mit der Geduld der Gäste<br />
gelöst werden kann. Die Bedienungen tun ihr<br />
bestes. Eine größere Zahl kann wegen der<br />
Kosten im Zusammenhang mit diesem nur<br />
eineinhalb Stunden dauernden Geschäft kaum<br />
erwartet werden. Auch die Preise für Speisen<br />
und Getränke sind durchaus tragbar. Wegen<br />
der dann noch offenen Wünsche konferieren<br />
wir mit unserem Pächter und werden ihm auch<br />
Gelegenheit dazu geben, sich einmal an die<br />
ser Stelle dazu zu äußern.<br />
Im nächsten <strong>Burgbote</strong>n geht es weiter mit<br />
aktuellen Themen.<br />
Ihr <strong>Burgbote</strong>nberichterstatter<br />
Ab der nächsten Ausgabe<br />
werden wir Leserbriefe abdrucken, wobei stets<br />
ein aktuelles Thema des vorhergehenden Burg<br />
boten zur Diskussion gestellt werden soll. Für<br />
die Juni-Ausgabe soll der Artikel: „Das Ange<br />
nehme mit dem Nützlichen verbunden" den<br />
Stoff bieten.<br />
Selbstverständlich drucken wir auch weiterhin<br />
Berichte über Gruppenveranstaltungen ab. Fer<br />
ner wollen wir allmonatlich ein Foto veröffent<br />
lichen, daß für unsere Leser allgemein von<br />
Interesse ist. Falls Sie glauben, einen geeig<br />
neten „Schuß" gelandet zu haben, dann rei<br />
chen Sie ihn bitte bei der Geschäftsstelle ein.
96<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
97<br />
Bilanz der Chorarbelt seit 1964<br />
W/e im April-<strong>Burgbote</strong>n zugesagt, drucken wir nachstehend eine Übersicht über alle<br />
Konzerte und Mitwirkungen des KMGV seit Übernahme der künstlerischen Leitung<br />
durch Professor Rübben ab.<br />
1964<br />
25. 7.<br />
23. 10.<br />
bis<br />
26.10.<br />
13.12.<br />
15.12.<br />
20.12.<br />
1965<br />
29. 5.<br />
23. 10.<br />
14. 11.<br />
Mitwirkung bei der Jahrestagung des<br />
Zentral-Dombau Vereins im Gürzenich<br />
Konzertreise nach Berlin<br />
Konzert am 24. 10. in der Musik<br />
hochschule<br />
I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
Konzert in Siegburg<br />
II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
Konzert in Essen, Saalbau<br />
Konzert in Remscheid<br />
(nachmittags und abends)<br />
Winterkonzert im Gürzenich<br />
1968<br />
31. 5.<br />
bis<br />
1. 6.<br />
8. 6.<br />
7. 9.<br />
4.10.<br />
bis<br />
8.10.<br />
17.11.<br />
1.12.<br />
15.12.<br />
19.12.<br />
1969<br />
Konzertreise nach Luxemburg<br />
mit Konzert am 31. 5. im<br />
neuen Stadttheater<br />
Konzert in Bitburg<br />
Konzert in Maastricht im Staargebouw<br />
im Rahmen des 85-jährigen Jubiläums<br />
des Maastreechter Star<br />
Konzertreise nach Wien mit<br />
Konzert am 6. 10. im<br />
Musikverein<br />
Konzert in St. Mauritius<br />
I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
Weihnachtssingen<br />
1966<br />
8. 1.<br />
6.11.<br />
19.11.<br />
11. 12.<br />
1967<br />
Konzert in Opladen<br />
I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
Konzert in Wetzlar<br />
II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
- 125 Jahre KMGV -<br />
1. 6.<br />
31. 8.<br />
13. 9.<br />
4.10.<br />
11.10.<br />
15.11.<br />
16.11.<br />
Konzert in der Abtei-Kirche zu Brau<br />
weiler<br />
Aufnahmen im Schloßpark zu Brühl<br />
für die Sendereihe<br />
„Sonntags-Konzert" des ZDF<br />
Gemeinschaftskonzert im Gürzenich<br />
mit der Kreissängervereinigung<br />
Konzert in Bocklemünd (kleiner Chor)<br />
Konzert in Menden i./W.<br />
I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
12. 3.<br />
22. 3.<br />
17. 4.<br />
und<br />
18. 4.<br />
25.<br />
27.<br />
2.<br />
20.<br />
4.11.<br />
18.11.<br />
Konzert in St. Aposteln<br />
Konzert in Lüttich<br />
Aufführung des „Bauernkalender"<br />
im Rahmen der städtischen Gürzenich<br />
konzerte<br />
Konzert in Opladen<br />
Konzert in Solingen<br />
Festkonzert im Gürzenich<br />
Konzert im Dom zu Köln<br />
Festkonzert in der Kölner Messe<br />
Winterkonzert im Gürzenich<br />
1970<br />
18. 4.<br />
28. 4.<br />
2. 5.<br />
bis<br />
6. 5.<br />
7.11.<br />
8.11.<br />
15.11.<br />
11.12.<br />
Konzert in Grevenbroich<br />
Opernkonzert im Gürzenich<br />
Konzertreise nach Paris<br />
am 4. 5. Konzert im<br />
Salle Peyelle<br />
I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
Konzert in den Riehler Heimstätten<br />
Konzert bei den Siemens-Jubilaren<br />
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Konzert in der Bundesgartenschau<br />
in Köln<br />
Konzertreise nach Neustadt<br />
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(kleiner Chor)<br />
Winterkonzert im Gürzenich<br />
Festgottesdienst in St. Kunibert<br />
(Liszt-Messe)<br />
Konzert im Kolpinghaus, Köln-Ehrenf.<br />
Konzert für den Blindenverein im<br />
Sartory-Saal<br />
2. 3. Konzert in St. Bruno, Köln-Klettenberg<br />
25. 3. Konzertreise nach Tauberbischofsbis<br />
heim und<br />
27. 3. Bamberg<br />
17. 5. Konzertreise nach<br />
bis Bulgarien mit<br />
26. 5. 3 Konzerten<br />
8. 6. Mitwirkung bei der Jahrestagung des<br />
Zentral-Dombau Vereins in Köln<br />
12. 8. Konzert im Dom zu Aachen<br />
8.11. Winterkonzert im Gürzenich<br />
1973<br />
23. 1. Kirchenkonzert in Christi Verklärung<br />
in Köln-Heimersdorf<br />
15. 3. Kirchenkonzert in St. Heribert in<br />
Köln-Deutz<br />
6. 5. Gemeinschaftskonzert im Konzerthaus,<br />
Solingen, mit dem Sofioter Gousla-<br />
Chor<br />
9. 5. Gemeinschaftskonzert im Forum in<br />
Leverkusen mit dem Sofioter Gousla-<br />
Chor und dem Bayer-Chor<br />
31. 8. Konzertreise nach<br />
bis Japan mit<br />
16. 9. 10 Konzerten<br />
14.12. I. Winterkonzert im Gürzenich<br />
22.12. II. Winterkonzert im Gürzenich<br />
23.12. Kirchenkonzert in St. Markus,<br />
Seeberg (kleiner Chor)<br />
Hinzu kommen die 100 Vorstellungen unserer<br />
Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolken<br />
burg" im Kölner Opernhaus, während des<br />
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Mitglieder<br />
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Geburtstage im Monat Juni <strong>1974</strong><br />
1.6. 65 J Heinrich Schmitz, MdL, Köln 30,<br />
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5.6. 70 J Oberstudienrat i. R. Johannes<br />
Krings, 505 Porz-Ell, Johannes<br />
straße 11.<br />
6.6. 75 J Kari-Wiiheim. Strube, Köln 41,<br />
Haydnstraße 17, aktives Mitglied.<br />
6.6. 87 J Frau Maria Gaiihöfer, Köln 41,<br />
Luxemburger Straße 171, Witwen-<br />
Mltglled.<br />
10.6. 50 J Heinz Odendahi, 507 Berg. Glad<br />
bach-Herrenstrunden, In der Müh<br />
lenwiese 7, aktives Mitglied.<br />
10.6. 70 J Dr. med. Simon Pucker, Köln 80,<br />
Düsseldorfer Straße 41, Inaktives<br />
Mitglied.<br />
11.6. 85 J Dr. Fritz Gühmann, Köln 1, Hansa<br />
ring 117, aktives Mitglied.<br />
12.6. 83 J Wilhelm Dahimeyer, Köln 41, Ar<br />
nulfstraße 27, aktives Mitglied.<br />
14.6. 55 J Frau Sophie Söst, Köln 1, Thleboldsgasse<br />
27, WItwen-MItglled.<br />
16.6. 82 J Dr. Wilhelm Saurbier, 4307 Kett<br />
wig, Gottfrled-Herder-Str. 4, akti<br />
ves Mitglied.<br />
17.6. 80 J Erich Wilhelm Herzberg, Köln 41,<br />
Classen-Kappelmann-Str. 15, In<br />
aktives Mitglied.<br />
19.6. 55 J Direktor Peter Weiand, Köln 1,<br />
Theodor-Heuss-RIng 13/15, Inak<br />
tives Mitglied.<br />
20.6. 50 J Frau Annemie Kaiser, Köln 41,<br />
Neuenhöfer Allee 16, Inaktives<br />
Mitglied.<br />
28.6. 82 J Frau Grete Schreiber, 53 Bonn,<br />
Blücherstraße 49, WItwen-MItglled.<br />
30. 6. 80 J Frau Oiiy Rohrbach, 507 Bergisch<br />
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Rechtsanwalt Dr. jur. Heimut Grave, 5 Kölnl,<br />
Adolf-Flscher-Str. 2-4, Tel. 13 25 45 (Praxis).<br />
DIpl.-Ing. Dr. Aibert Lohr, jetzt: 5 Köln 1,<br />
Kirchnerstraße 2.<br />
Kurt Mohr, aktives Mitglied, jetzt: Köln 51,<br />
Schwalbachstraße 53.<br />
Franz Josef Odenbrett, jetzt: 5021 Neufrei<br />
mersdorf, Carl-von-Linnö-Straße 3, Ruf 02234/<br />
8 31 30, Inaktives Mitglied.<br />
Heimut Viiliers, jetzt: Köln 80, Edlth-Steln-<br />
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Terminkalender für den Monat Juli <strong>1974</strong><br />
Jeden Donnerstag, 19.30 Uhr, Chorprobe in der Wolkenburg.<br />
Vorher jeweils 18.30 Uhr Chorschuie im Cäcilien-Zimmer.<br />
Letzte Probe vor den Vereinsferien ist am 18. Juli.<br />
Wiederbeginn der Proben Donnerstag, 29. August, 19.30 Uhr.<br />
Während des ganzen Monats Juli nimmt Frau Rey ihren Jahres<br />
urlaub. Das Sekretariat ist nur donnerstags ab 17.00 Uhr besetzt.<br />
Bitte teilen Sie uns wichtige Angelegenheiten schriftlich mit.<br />
Am Mittwoch, dem 31. Juli, 19.30 Uhr, gibt der Studentenchor von<br />
Yamagata (Japan) ein Konzert im Japanischen Kulturinstitut am<br />
Aachener Weiher. Wir bitten unsere zu dieser Zeit in Köln wei<br />
lenden Mitglieder mit ihren Angehörigen dieses Konzert zu be<br />
suchen. Eine weitere Voranzeige mit Programm finden Sie im<br />
nächsten <strong>Burgbote</strong>n.<br />
ACHTUNG CÄCILIANER: Wir treffen uns am Dienstag, 11. Juni,<br />
19.30 Uhr, im Kasino der Wolkenburg zur Berichterstattung des<br />
Ausschusses über unsere Lage im Jubiläumsjahr.<br />
Unser <strong>Burgbote</strong> und die PunktllAkelt.<br />
Sie haben sicher gemerkt, daß wir unseren<br />
<strong>Burgbote</strong>n etwas aktualisieren und Nachrich<br />
ten hineinbringen wollen, die wir bisher durch<br />
gesonderte Rundschreiben bekanntgegeben<br />
haben. Das ist aber nur dann möglich, wenn<br />
zwischen Redaktionsschluß und Erscheinen<br />
kein allzu großer Zwischenraum liegt. Nun<br />
waren wir bereits ein wenig stolz darauf, daß<br />
dem März-<strong>Burgbote</strong>n (Anfang April) schon<br />
14 Tage später — nämlich am 25. April — die<br />
Aprilausgabe folgte. Als dann am 10. Mai<br />
schon der Korrekturabzug vorlag, der am 13.<br />
zurück zur Druckerei ging, glaubten wir an<br />
eine Auslieferung zum folgenden Wochenende<br />
und damit daran, eine weitere Woche aufge<br />
holt zu haben. Das Ergebnis kennen Sie.<br />
Redaktionsschluß ist diesmal am 25. Mai. Viel<br />
leicht kommen wir doch einmal in die Reihe.<br />
An uns soll es nicht liegen. Trotzdem möchten<br />
wir uns bei den Lesern entschuldigen, die<br />
wiederholt das späte Erscheinen unserer Ver<br />
einszeitschrift durchaus zu Recht bemängelt<br />
haben.<br />
P. S.;<br />
Daß unter den geschilderten Umständen der<br />
Juni-<strong>Burgbote</strong> noch keine Leserbriefe enthal<br />
ten kann, tut uns besonders leid.<br />
Die Redaktion
Ein stolzes Gefühl, wenn man genau die<br />
Richtige erwischt hat, was?<br />
Die Druckerei, der man alles anvertrauen kann,<br />
was gut werden soll. Die sattelfeste Fachleute auch für<br />
Probleme hat, wie sie nicht alle Tage vorkommen.<br />
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Gruppe 72" stellt sich vor!<br />
^_I<br />
I<br />
Seit dem 2. Mai <strong>1974</strong> besteht innerhalb des<br />
KMGV eine Gruppe mehr, die „Gruppe 72".<br />
Gegründet wurde sie von den Sangesfreunden<br />
Ortwin Hegels, Berthold Klein, Hans Ludwig<br />
Klütsch, Karl-Heinz Marks, Gottfried Riphahn,<br />
Erpho Roel, Horst Schneider, Jürgen Schrö<br />
der, Klaus Songarden, Ernst-Dieter Sperling,<br />
Werner Vierkötter und Olaf Volkmann. Zu ih<br />
rem Baas wählten die Gründungsmitglieder<br />
Erpho Roel, zu seinem Stellvertreter Gottfried<br />
Riphahn.<br />
Mancher wird nun die berechtigte Frage stel<br />
len, warum eine weitere Gruppe innerhalb des<br />
KMGV gegründet worden ist, bestehen doch<br />
bereits viele Gruppen in unterschiedlicher<br />
Größe und Altersstruktur.<br />
Die Sangesfreunde, die überwiegend der von<br />
Herrn Prof. Rübben persönlich geleiteten<br />
Ghorschule 1972/73 angehört haben, haben<br />
sich den Entschluß zu einer Neugründung<br />
nicht leicht gemacht, sondern über einen Zeit<br />
raum von fast 1V2 Jahren alle Möglichkeiten<br />
sondiert, gemeinsam in einer bestehenden<br />
Gruppe heimisch zu werden. Denn zusammen<br />
zubleiben war der „eingeschworene Wunsch<br />
und Wille" der ehemaligen Chorschüler. Aber<br />
immer mehr wuchs im Laufe der Zeit die Er<br />
kenntnis, daß sowohl im Interesse bestehen<br />
der großer und kleiner Gruppen wie im eige<br />
nen Interesse die Gründung einer neuen<br />
Gruppe der richtige Weg sei.<br />
Die „Gruppe 72" ist nicht nur die jüngste der<br />
Gruppen im KMGV, auch ihre bisher 12 Mit<br />
glieder bilden mit einem Durchschnittsalter<br />
von knapp unter 35 Jahren - das älteste Mit<br />
glied ist 46 Jahre alt, das jüngste hat gerade<br />
22 Lebensjahre erreicht — das jüngste Team<br />
unter allen bestehenden Gruppen. Und relativ
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III<br />
jung wie wir sind, wollen wir auch unser<br />
Gruppenleben gestalten, ohne in zuviel festen<br />
Formen eingezwängt zu sein. Wie sich unser<br />
Leben letztlich gestaltet, liegt an der Bereit<br />
schaft aller Mitglieder zum aktiven Mittun, an<br />
ihren positiven Beiträgen zur Formung der<br />
Gemeinschaft unter Wahrung der vielfältigen<br />
Eigenpersönlichkeiten. Wir sind guten Mutes,<br />
das die „Gruppe 72" schon im jetzigen Stande<br />
lebensfähig ist und es ihr gelingen wird, eine<br />
Synthese aus guter Tradition des KMGV und<br />
neuem Lebensempfinden zu schaffen. Und das<br />
war Grundlage unseres Zusammenschlusses,<br />
daß jeder sich bereit erklärte, aktiv eine Auf<br />
gabe innerhalb der Gruppe zu übernehmen<br />
(alle Gruppenmitglleder nehmen bezeichnen<br />
derweise auch am „Zillchen" teil!). In diesem<br />
Sinne bitten wir auch die Mitglieder der jet<br />
zigen Chorschule zu überlegen, ob unsere<br />
„Gruppe 72" nicht auch für sie die geeignete<br />
Gruppe ist, in der sie das Leben aktiv mit<br />
prägen können. Auch ältere gruppenlose Sän<br />
ger sind herzlich willkommen.<br />
Sangesfreund Walter Schmitz hat sich auf<br />
unsere Bitte freundlicherweise bereit erklärt.<br />
unserer Gruppe als „musikalischer Leiter" zur<br />
Verfügung zu stehen. So ist die Gewähr ge<br />
geben, daß wir auch in der Lage sein werden,<br />
im Rahmen gesellschaftlichen Zusammenseins<br />
in unserer Gruppe geeignetes Liedgut mehr<br />
stimmig zu singen. Auch in dieser Hinsicht ist<br />
uns noch Verstärkung willkommen, insbeson<br />
dere derer, die Sangesfreude und Lebenslust<br />
vereint sehen möchten. Interessierte Sanges<br />
freunde sollten uns einfach ansprechen oder<br />
an unserem Stammtisch bei der „Nachprobe"<br />
im Casinosaal Platz nehmen. Wenn sie sich<br />
unsere Gesichter von dem Foto eingeprägt<br />
haben, werden sie unsere Gruppe dort gut<br />
finden können.<br />
Für unsere Neugründung haben wir bei dem<br />
Vorstand und den Baasen der bestehenden<br />
Gruppen Verständnis und bereitwillige Auf<br />
nahme gefunden. Wir wollen als Gruppe inner<br />
halb des KMGV nicht nur unseren Gruppen<br />
interessen dienen, sondern aktiv am Leben<br />
des gesamten KMGV mitwirken, damit „durch<br />
das Schöne stets das Gute" seinen Platz<br />
findet.<br />
ER/GR<br />
Vorschau auf unsere Aufgaben im Herbst<br />
Unsere beiden Gürzenichkonzerte finden in<br />
diesem Jahr am Samstag, dem 16. und Mitt<br />
woch, dem 20. November (Bußtag) statt. An<br />
schließend können wir uns verstärkt in die<br />
Arbeit für unser Divertissementchen 1975 stür<br />
zen, das bereits am 26. Januar 1975 Premiere<br />
hat. Die übrigen Aufführungstermine sind so,<br />
wie sie für dieses Jahr vorgesehen waren.<br />
Vorher stehen uns aber noch einige wichtige<br />
Aufgaben bevor, die nur mit Hilfe aller Sän<br />
ger bewältigt werden können.<br />
Am Sonntag, dem 27. Oktober, geben wir im<br />
Parktheater Iserlohn ein Konzert. Eine Woche<br />
später, und zwar am Samstag, dem 2. No<br />
vember singen wir in der Siegerlandhalle in<br />
Siegen aus Anlaß des 25jährigen Bestehens<br />
des MGV Siegen-Kaan-Marienborn. Vertreter<br />
dieses Chores haben uns am 2. Mai in der<br />
Vorstandssitzung und anschließend auch in<br />
der Chorprobe besucht. Dabei äußerten sie<br />
die Erwartung, daß unser Chor in voller Be<br />
setzung die eingegangene Verpflichtung er<br />
füllt, zumal das Siegener Publikum unserem<br />
Auftreten mit großem Interesse entgegensieht<br />
und jetzt bereits 300 Kartenvorbestellungen<br />
für das Konzert vorliegen. Man hofft, daß die<br />
Halle mit 2500 Plätzen (das sind japanische<br />
Zahlen) gefüllt wird.<br />
Da wir Sie so rechtzeitig auf diese Termine<br />
aufmerksam machen, müßten sich al le<br />
Sänger darauf einrichten können.<br />
Wir werden Omnibusse mieten und erst um<br />
15.00 Uhr ab Wolkenburg nach Siegen fahren.<br />
Dort findet nach der Ankunft um 18.00 Uhr<br />
eine halbstündige Stellprobe statt. Anschlie<br />
ßend ist gemeinsames Abendessen und - da<br />
wir den zweiten Teil des Programms bestrei<br />
ten - gegen 20.30 Uhr unser Auftritt. Nach<br />
Beendigung des Konzerts fahren wir sofort<br />
nach Köln zurück. Wir wären zwar gerne wie<br />
der einmal mit den alten Rheingold-Wagen<br />
gefahren. Leider sind die Zugverbindungen<br />
nach Siegen zu ungünstig.<br />
Bitte nutzen Sie alle Möglichkeiten zur Vor<br />
bereitung unserer wichtigen musikalischen<br />
Aufgaben und versäumen Sie ohne Not keine<br />
Probe.
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hat, seit Sie Ihre letzte Brille gekauft haben.<br />
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In diesem Jahr besteht der Deutsche Jagd<br />
schutzverband - Vereinigung der Deutschen<br />
Landesjagdverbände - 25 Jahre. Neben meh<br />
reren internen Veranstaltungen trafen sich am<br />
11. Mai um 17.00 Uhr auf dem Bonner Rat<br />
hausmarkt fünf Jagdhornbiäserkorps aus<br />
Nordrhein-Westfaien, der Gerde Royal de<br />
Chasse „Le Veneurs de la Meuse" aus Dinant<br />
(Belgien) und das Musikkorps des Grenz<br />
schutz-Kommandos Nord, Hannover. Auch der<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein war eingela<br />
den. Zweck der Veranstaltung war, eine breite<br />
Öffentlichkeit mit jagdlicher und volkstümlicher<br />
Musik zu erfreuen. Nach einigen vorhergehen<br />
den naßkalten Tagen schien im richtigen<br />
Augenblick die Sonne, so daß sich viele Zu<br />
hörer einfanden.<br />
Das vor dem historischen Rathaus für unseren<br />
Chor aufgebaute Podium reichte nicht aus.<br />
eine Ansprache des Bundesministers für Er<br />
nährung, Landwirtschaft und Forsten, Josef<br />
ErtI, der angesichts einer großen Zahl anum<br />
unsere 130 Sänger zu fassen. So mußten<br />
einige sich noch auf der Rathaustreppe aufstellen.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand<br />
wesender Kinder den Wunsch aussprach, daß<br />
der Jugend in unserem hochtechnisierten Zeit<br />
alter die Liebe zur Natur vermittelt werde,
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deren Wunder über die der Technik zu steiien<br />
seien.<br />
Problem einer Freiluftveranstaitung ist stets<br />
die Akustik. Dank einer brauchbaren Verstär<br />
keranlage konnte man unsere musikalischen<br />
Beiträge überall auf dem Platz hören. Beglei<br />
tet vom Hornquartett des Kölner Gürzenich<br />
orchesters sangen wir die Jägerchöre aus<br />
Euryanthe, Wildschütz und Freischütz und als<br />
Zugabe und Dank an die aufmerksamen und<br />
beifallsfreudigen Zuhörer „Wandern im Mai".<br />
Auch die Vorträge der in rot und grün geklei<br />
deten Jagdhornbläser fanden die Zustimmung<br />
des Publikums und nach einem gemeinsamen<br />
Schlußvortrag der Jagdsignale „Jagd vorbei"<br />
und „Haiali", aller Bläser trafen sich Mitwir<br />
kende und Zuhörer an den Feldküchen, wo es<br />
Erbsensuppe mit Einlage und selbstverständ<br />
lich auch Bier vom Faß gab.<br />
Alles In allem ein gelungener Nachmittag und<br />
ein Wiedersehen mit der Bundeshauptstadt<br />
Bonn, In der wir seit dem Tode unseres Eh<br />
renmitgliedes Dr. Konrad Adenauer nicht mehr<br />
gesungen hatten.<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"<br />
100 Jahre Quartettverein Köln-Rath,<br />
Bereits vor einem Jahr waren wir von den<br />
Rather Sängern auf die Mitwirkung bei einem<br />
Freundschaftssingen im Porzer Bürgerhaus<br />
aus Anlaß des 100jährigen Bestehens ihres<br />
Vereins angesprochen worden. <strong>Der</strong> Quartett<br />
verein hatte bei einer ähnlichen Veranstaltung<br />
aus Anlaß des Hundertsten des KMGV Im<br />
Jahre 1942 ebenfalls mitgewirkt. Hier war<br />
Gelegenheit für eine Revanche. Alierdings zo<br />
gen wir es vor, den morgendlichen Festakt<br />
am 19. 5. mit auszugestalten, da das dauernde<br />
Auf und Ab vom Podium bei der Mitwirkung<br />
einer Vielzahl von Chören nicht gerade den<br />
künstlerischen Gehalt eines derartigen Kon<br />
zerts fördert. Man weiß zudem, daß die Sän<br />
ger der Chöre, die gerade nicht dran sind,<br />
nicht etwa das sachkundige Auditorium stei<br />
len sondern einem kühlen Bier den Vorzug<br />
geben. So ging es wohl auch einer nicht ge<br />
ringen Zahl von Sängern des Jubelchores<br />
während unseres letzten Vortrages, der tem<br />
peramentvollen Cekolina von Heinrichs. Sicher<br />
lich kein Wunder nach einer langen Festrede<br />
des stellvertretenden Vorsitzenden des Sän<br />
gerbundes NRW, RA Merzhäuser, einigen fri<br />
schen Liedvorträgen des Kölner Kinderchores<br />
unter Günther Lenders, der Jubilarenehrung<br />
und der nicht endenwollenden Gratulations<br />
cour mit Überreichung von Briefumschlägen<br />
mit Inhalt. Und trotzdem ... - Vizedirigent<br />
Ludwig Weber hat unseren Chor sicher ge<br />
leitet und gekonnt von Werner Kämmeriing<br />
am Klavier begleitet, fanden wir beim Publi<br />
kum viel Beifall.
Ein Mann<br />
von Format<br />
weiß sein Leben einzurichten!<br />
Vori-jh^kann man viel lernen,<br />
. besonders die kluge<br />
P/anung bei der Einrichtung<br />
behaglichen Heimes.<br />
Er kennt auch die Geldsorgen,<br />
.die größere Anschaffungen für die Wohnung<br />
km/t sich bringen, - deshalb nutzt er die<br />
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Wenn's um Geld geht<br />
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Das Porträt: Rudolf Saar<br />
Die Reihe der Portäts setzen wir mit unserem Ehrenmitglied Rudolf Saar, dem Ehrenpräsiden<br />
ten des Österreichischen Sängerbundes fort:<br />
Ehrenpräsident Rudolf Saar wurde 1896 als<br />
Sohn eines Fuhrwerksunternehmers in Wien<br />
geboren. Im Alter von 18 Jahren, knapp vor<br />
Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den er an<br />
der Front miterlebte — das Kriegsverdienst<br />
kreuz 2. Klasse, die österreichische Kriegs<br />
erinnerungsmedaille und andere Auszeichnun<br />
gen zeugen davon —, trat er der Ottakringer<br />
Liedertafel bei, die er seit 1924 als Vorstand<br />
auf eine bis dahin nicht erreichte Höhe führte.<br />
Rudolf Saar ist Ehrenvorstand dieses Vereines<br />
ebenso wie des Wiener Ivlännergesang-Vereines,<br />
dem er 1948 beitrat und um den er sich<br />
außerordentlich verdient machte. Er führte<br />
diese berühmte Vereinigung aus den Wirren<br />
des Weltkrieges heraus und setzte ihre große<br />
Tradition erfolgreich fort. Über die Grenzen<br />
Österreichs hinaus konnte er dem Wiener<br />
Männergesang-Verein seinen berühmten Klang<br />
zurückgewinnen.<br />
Seit 1930 wirkte Präsident Saar als stellver<br />
tretender Bundesvorstand im Sängerbund für<br />
Wien und Niederösterreich. Als 1949 der Öster<br />
reichische Sängerbund als Dachorganisation<br />
der Landessängerbünde gegründet wurde,<br />
wurde Rudolf Saar zu einem der Vizepräsi<br />
denten gewählt. 1955 wurde er als Nachfolger<br />
des verstorbenen Dr. Bernhard Präsident des<br />
Sängerbundes. Auch außerhalb des Heimat<br />
landes genießt Saar als Mitbegründer der Ar<br />
beitsgemeinschaft Europäischer Chorverbände,<br />
Sitz Bern, der er als Vertreter Österreichs an<br />
gehört, höchstes Ansehen.<br />
Die kulturellen und organisatorischen Leistun<br />
gen Rudolf Saars wurden durch Verleihungen<br />
von örden und Auszeichnungen anerkannt. So<br />
besitzt er das Österreichische Ehrenkreuz für<br />
Wissenschaft und Kunst, das Goldene Ehren<br />
zeichen für Verdienste um die Republik Öster<br />
reich, das Große Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um das Bundesland Niederösterreich, die<br />
Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber, das<br />
Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienst<br />
ordens der Bundesrepublik Deutschland, das<br />
Ritterkreuz Erster Klasse des finnischen<br />
Löwenordens, die Vogelweider Medaille in<br />
Gold und das Goldene Ehrenzeichen des<br />
österreichischen Sängerbundes, die Goldene<br />
Medaille des Kärtner Sängerbundes für Ver<br />
dienste um Heimat und Lied. Er ist 55faches<br />
Ehrenmitglied in ebensovielen in- und aus<br />
ländischen Gesangvereinen und Verbänden.<br />
<strong>Der</strong> KMGV ernannte Rudolf Saar 1970 zu sei<br />
nem Ehrenmitglied.<br />
Ein sehr herzlich gehaltenes Schreiben mit<br />
dem Rudolf Saar uns dieses Porträt zuge<br />
sandt hat endet wie folgt:<br />
„Ich wünsche dem KMGV, mit dem Ich seit<br />
Jahrzehnten in enger Freundschaft herzlichst<br />
verbunden bin, auch weiterhin viele und große<br />
künstlerische Erfolge und verbleibe mit den<br />
besten Grüßen stets Ihr Rudolf Saar.
118<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
119<br />
WIR SUCHEN EINEN NEUEN NOTENWART<br />
Interessenten werden gebeten, sich bei einem Herrn<br />
des Vorstandes oder auf unserer Geschäftsstelle zu<br />
melden. <strong>Der</strong> Posten wird honoriert.<br />
Noch keine Leserbriefe,<br />
Heute können wir kein neues Thema zur Dis<br />
kussion stellen, da wir erst im Juli Leser<br />
briefe zum „Mai-Thema" veröffentlichen kön<br />
nen. Wir nehmen aber jederzeit Ihre weiteren<br />
Anregungen für die Ausgestaltung des Burg<br />
boten und selbstverständlich auch Berichte<br />
aus dem Gruppenleben und andere für unsere<br />
Leser interessante Beiträge entgegen.<br />
Übrigens: Wir wollen einheitliche Anzüge für<br />
halboffizielle Anlässe und insbesondere Rei<br />
sen anschaffen. In großer Zahl muß das zu<br />
günstigem Preis möglich sein. Das Ergebnis<br />
unserer Bemühungen hoffen wir Ihnen in<br />
Kürze vorführen zu können.<br />
<strong>Der</strong> Vorstand<br />
Japan - Film Vorführung I<br />
<strong>Der</strong> Film über unsere Japanreise wird erst<br />
malig am Donnerstag, dem 6. 6. im Anschluß<br />
an die Probe gegen 21.30 Uhr vorgeführt.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Juli <strong>1974</strong><br />
12.7. 75 J Hieronymus Oehmig, Köln 51, Auf<br />
dem Römerberg 10, aktives Mit<br />
glied<br />
13.7. 88 J Jean Müiier, Köln 41, Maarweg 9,<br />
aktives Mitglied<br />
22.7. 50 J Roif Meyer, MdL, 583 Schwelm,<br />
Döinghauser Straße 24, inaktives<br />
Mitglied<br />
24.7. 70 J Paui Mahier, Köln 30, Ingendorfer<br />
Weg 85, aktives Mitglied<br />
24.7. 60 J Dedo-Voiirath Gadebusch, Köln 1,<br />
Breite Straße 106, inaktives Mit<br />
glied<br />
24.7. 60 J Christian Hombach, Köln 91, In<br />
der Handschaft 2, aktives Mitglied<br />
26.7. 83 J Johannes Rings, Köln 21, Alarichstraße<br />
32, aktives Mitglied<br />
29.7. 65 J Hanns-Theo Henke, Köln 1, Heu<br />
markt 58, aktives Mitglied<br />
Neue Teiefon-Nummern:<br />
Franz Feiten, akt. Mitglied, jetzt 02202/5 58 67<br />
Geschwister Lennartz, inaktiv, jetzt 12 11 44<br />
Berichtigung:<br />
Neue Anschrift:<br />
Hans Fischer, 5 Köln 60 (Nippes), Isselburger<br />
Straße 10, Tel. 7 60 48 37. (Straße und Telefon<br />
waren falsch angegeben.)<br />
Trauerfäiie<br />
Am 1. 5. verstarb Frau Caroline Kaulmann, die<br />
Mutter unseres aktiven Mitglieds Heinz Kaul<br />
mann<br />
und<br />
am 28. 4. verstarb Herr Wilhelm Mirgeler, der<br />
Schwiegervater unseres aktiven Sängers Josef<br />
Mies.<br />
Allen Hinterbliebenen unser herzliches Beileid.
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Ludwig Schneider<br />
* 2. 8. 1902 t 20. 5. <strong>1974</strong><br />
aktives Mitglied im 1. Baß seit<br />
1.5.1949, Vater unseres Sängers<br />
Heinz Schneider (1. Baß)<br />
In Memoriam<br />
Anton Gunz<br />
15.8. 1901 t 20. 5. <strong>1974</strong><br />
aktives Mitglied im 2. Tenor seit 16. 2. 1928
122<br />
Nachfolgende Schallplattenaufnahmen unseres Chores sind in<br />
unserer Geschäftsstelle vorrätig:<br />
Festkonzert — 125 Jahre KMGV — (30 cm LP). Mitschnitt des<br />
Konzertes vom 2. 6. 67 im Kölner Gürzenich. DM 12,50<br />
Chormusik der Romantik — Chormusik der Gegenwart<br />
(30 cm LP). Mitschnitt des Konzertes vom 7.11. 70 im Kölner<br />
Gürzenich. DM 12,50<br />
Aus der Welt der Oper (Kassette mit zwei 30 cm LP). Mit<br />
schnitt des Konzertes vom 28. 4. 70 im Kölner Gürzenich.<br />
DM 20,-<br />
Luigi Cherubini: Requiem in d-moll für Männerchor und<br />
Orchester (30 cm LP). Mitschnitt des Konzertes vom 8.11. 72<br />
im Kölner Gürzenich. DM 15,—<br />
D. Schostakowitsch: Sinfonie Nr. XIII für Baß-Solo, Männer<br />
chor und Orchester. Mitschnitt des Konzertes vom 8. 11. 72<br />
im Kölner Gürzenich. DM 17,50<br />
Die schönsten deutschen Volkslieder (30 cm LP auf Electrola-EMI).<br />
DM 17,50<br />
Demonstrationsplatte des KMGV (25 cm LPM) mit Ausschnit<br />
ten aus den Konzertprogrammen. Einzelpreis DM 7,50, drei<br />
Platten DM 20,-.<br />
Auf Wunsch teilen wir Ihnen die Titel der einzelnen Chöre gern<br />
mit.<br />
Zusendung von Schallplatten durch unsere Geschäftsstelle auf<br />
schriftliche oder telefonische Bestellung gegen Unkostenerstattung<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg-<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Geschäftssteiie des KMGV,<br />
Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köin, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 60 71<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />
Gestaltung der Titelseite: Giahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geselischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köin, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köin Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88
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Juli/August <strong>1974</strong><br />
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Letzte Probe vor den Vereinsferien ist am 18. Juii um 19.30 Uhr.<br />
Mittwoch, 31. 7., 19.30 Uhr Konzert des Studentenchores der Uni<br />
versität Yamagata im Japanischen Kuiturinstitut am Aachener<br />
Weiher. Näheres über den Chor und das Programm finden Sie<br />
auf einer der nächsten Seiten.<br />
Wiederbeginn unserer Probenarbeit am 29. August, 19.30 Uhr.<br />
Während des Monats Juii bieibt unsere Geschäftssteiie geschiossen.<br />
Donnerstags können Sie ab 17.00 Uhr einen Herren des<br />
Vorstandes in der Woikenburg erreichen. Bitte teiien Sie uns<br />
wichtige Angelegenheiten schriftlich mit.<br />
Noch einmal zum <strong>Burgbote</strong>n<br />
Für das erfolgreiche Bemühen, den Juni-Burg<br />
boten rechtzeitig herauszubringen, danken wir<br />
unseren Freunden von der Firma Ritterbach<br />
sehr. Es sei festgestellt, daß wir gerade von<br />
dieser Seite viel Entgegenkommen erfuhren.<br />
Bei vernünftiger Zusammenarbeit zwischen<br />
Redaktion und Druckerei gelingt es sicherlich,<br />
unsere Leser in Zukunft, auch was die Pünkt<br />
lichkeit angeht, zufrieden zu stellen.<br />
Wegen der Urlaubszeit haben wir die Juliund<br />
Augustausgabe zusammengefaßt. Leider<br />
sind noch keine Leserbriefe eingegangen, die<br />
wir veröffentlichen können. Muß die Redaktion<br />
den ersten selbst hineinmanipulieren? Keine<br />
Sorge: Sie sollen über alles, was im Verein<br />
geschieht auf dem laufenden gehalten werden.<br />
Dabei würden wir uns allerdings freuen, wenn<br />
wir Zuschriften und Anregungen von Ihnen<br />
bekämen. Dieses Mal scheint uns der Bericht<br />
über die Cäcilia Wolkenburg für Stellungnah<br />
men geeignet zu sein. Vielleicht fällt Ihnen im<br />
Urlaub, für den wir Ihnen und Ihren Familien<br />
viel Sonne und gute Erholung wünschen, etwas<br />
ein. Vergessen Sie aber nicht, falls Sie am<br />
31. 7. in Köln sind in das japanische Kultur<br />
institut zu kommen, um den Studentenchor<br />
aus Yamagata zu hören. Beachten Sie auch<br />
bitte den Wiederbeginn der Proben am 29.<br />
August.<br />
Ihre-BB-Redaktion
Ein stolzes Gefühl, wenn man genau die<br />
Richtige erwischt hat, was?<br />
Die Druckerei, der man alles anvertrauen kann,<br />
was gut werden soll. Die sattelfeste Fachleute auch für<br />
Probleme hat, wie sie nicht alle Tage vorkommen.<br />
Grafischer Betrieb Otto Ritterbach GmbH<br />
5023 Weiden ■ Postfach 1325 Telefon (022 34) *76071
Zillche hatte Besucherfrequenz von 99,5%<br />
Am 11.6. trafen sich 40 Cäcillaner im Kasino<br />
der Woikenburg, um etwas über die Arbeit<br />
des Cacilia-Ausschusses und die Lage unserer<br />
Bühnenspieigemeinschaft im Jubiläumsjahr zu<br />
erfahren. Zwar hatten wir mit viel mehr Inter<br />
essenten für diesen Abend gerechnet. Es ist<br />
aber zu hoffen, daß die Informationen von<br />
Mund zu Mund weiterverbreitet werden, da<br />
mit einige seit Jahren kursierende Gerüchte<br />
einmal beseitigt werden.<br />
Die Cäciiia Woikenburg verdient viel Geld! Mit<br />
den Einnahmen aus den Divertissementchen<br />
wird der KMGV finanziert!<br />
Schön wäre das! Leider sieht die Wirklichkeit<br />
etwas anders aus. 99,5 % aller Eintrittskarten<br />
waren bei den elf Vorstellungen des Jubi<br />
läumsjahrs <strong>1974</strong> verkauft. 14458 Zuschauer<br />
haben unser „Fair Zillche" gesehen. Da kann<br />
man wirklich sagen: Das gibt's nur einmal!<br />
Mit 100 Jahren ist die Cäciiia Woikenburg so<br />
anziehend wie eh und je. Für viele Kölner ist<br />
das Divertissementchen das einzige Vergnü<br />
gen innerhalb der Karnevalszeit. Obwohl die<br />
Eintrittspreise etwas angehoben werden muß<br />
ten, kommt man selbst mit einer Karte 1. Par<br />
kett Mitte wesentlich billiger davon als z. B.<br />
bei einer Karnevaissitzung. Sicherlich ein<br />
Grund für die starke Nachfrage. Über die Fi<br />
nanzen berichtete Hans-Georg Spohr inter<br />
essante Einzelheiten. So werden die Einnah<br />
men nach Abzug der Honorare für die Ur<br />
heberrechte im Verhältnis 55 zu 45 % zu un<br />
seren Gunsten mit den Städt. Bühnen geteilt.<br />
Dafür steht uns das Haus für die Vorstellun<br />
gen mit Personal (Techniker, Garderobiers,<br />
Maskenbildner) zur Verfügung. Dagegen müs<br />
sen wir von unserem Anteil die Personaikosten<br />
für die beiden Bühnenproben als<br />
Überstunden bezahlen. Die beiden Haupt<br />
posten sind die Herstellungskosten für die<br />
Bühnenbilder und die Honorare für die Or<br />
chestermusiker. Erstere sollen in Zukunft da<br />
durch etwas niedriger gehalten werden, daß<br />
mehrfach benutzbare Versatzstücke in einem<br />
gemieteten Raum aufbewahrt werden. Da<br />
gegen können die Kosten für unser schmissi<br />
ges Orchester, das im übrigen sein Geld wert<br />
ist, nicht reduziert werden. Trotzdem wären<br />
wir in diesem Jahr wahrscheinlich ohne Ver<br />
lust zurechtgekommen, wenn wir wegen des<br />
Jubiläumsjahres nicht bewußt auf jegliche<br />
Werbung im Rahmen des Bühnenbildes ver<br />
zichtet hätten, in den vergangenen Jahren<br />
hatten wir auf diese Weise ein kleines Startkapital<br />
herausgewirtschaftet, das jedoch in<br />
diesem Jahr stark zusammengeschrumpft ist.<br />
Die großartige und allenthalben mit Begeiste<br />
rung aufgenommene Geburtstagsfeier für un<br />
ser Zillche am 4. Februar im Opernhaus hat<br />
eine Menge Geld gekostet, in diesem Zusam<br />
menhang ist aber die erfreuliche Tatsache<br />
festzuhalten, daß auf Beschluß des Rates der<br />
Stadt Köln, die ursprünglich in Rechnung ge<br />
steilte Miete gestrichen wurde, eine Entschei<br />
dung, die wir dem besonderen Einsatz unse<br />
res Präsidenten zu verdanken haben.<br />
Auch die Herausgabe der in Inhalt und Ausfüh<br />
rung gut gelungenen Festschrift war mit hohen<br />
Kosten verbunden und nur dank einer sehr<br />
großzügigen Spende des Hauses Gerling mög<br />
lich. Leider sind zu wenige Exemplare anläß<br />
lich des Festaktes und der Vorstellungen ver<br />
kauft worden, so daß der verkalkulierte Erlös<br />
zur Deckung der Restkosten nicht erzielt wur<br />
de. Da der Inhalt dieser Festschrift viel Wis<br />
senswertes über unsere Bühnenspieigemein<br />
schaft enthält und keineswegs nur auf das<br />
Jubiläumsjahr abgestellt ist, werden wir das<br />
Büchlein auch im nächsten Jahr im Foyer an<br />
bieten lassen. Selbstverständlich ist es jeder<br />
zeit auf unserer Geschäftsstelle zum Preise<br />
von DM 2,- erhältlich.<br />
Zu kurz gekommen sind in diesem Jahr ins<br />
besondere die Frauen unserer Mitspieler, üm<br />
ein großes Fest, das dem Anlaß durchaus ent<br />
sprochen hätte, zu veranstalten, fehlte es lei<br />
der an Geld — siehe oben —. Das diesjährige<br />
Herbstfest des KMGV soll gleichzeitig Auskiang<br />
des Jubiläumsjahres unseres „Zillche"<br />
sein. Bleibende Erinnerung für jeden Mitspie<br />
ler ist der Karnevaisorden, der von unserem<br />
inaktiven Mitglied Heribert Kreiten entworfen<br />
und angefertigt, besonders gut gelungen war.<br />
Wie sieht nun die Zukunft der Cäciiia Woiken<br />
burg aus? Da ist zunächst festzuhalten, daß<br />
der erweiterte Cäcilia-Ausschuß ein Stück aus<br />
gewählt hat, daß nach dem großen Wurf des<br />
Jubiläumsjahres wieder aus der Feder von<br />
Klaus Rohr stammt. Einzelheiten waren noch<br />
nicht zu erfahren, weil das neue Stück nicht<br />
auf dem Wege der Flüsterpropaganda son<br />
dern durch gleichzeitige Bekanntgabe aller<br />
Kölner Zeitungen unseren Freunden vorge<br />
stellt werden soll. Es steht aber schon fest,<br />
daß die Leseprobe am Dienstag, dem 8. 10.<br />
und die erste Steiiprobe am Sonntag, dem<br />
13. 10. stattfindet. Die Chorproben sollen ab<br />
15. 10. bis nach den beiden KMGV-Herbstkonzerten<br />
jeden Dienstag um 19.30 Uhr in der<br />
Woikenburg unter der bewährten Leitung von
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Ludwig Weber stattfinden. Nachher sollen die<br />
Cäcilianer donnerstags schon um 19 Uhr pro<br />
ben und die übrigen Sänger um 20 Uhr dazu<br />
kommen. Dadurch sollen die hoffentlich wie<br />
der zahlreichen Mitwirkenden, die ohnehin<br />
dem Zillche zu Liebe große Opfer bringen<br />
müssen, zeitlich ein wenig entlastet werden.<br />
Es wurde auch die Frage angeschnitten, wie<br />
man bei der Cacilia eine Solo-Rolle bekommt.<br />
Um die Kontinuität der Spielgemeinschaft bei<br />
den Darstellern zu bewahren ist es erforder<br />
lich, daß in jedem Jahr neue „Solisten" aus<br />
probiert und bei Bewährung wieder einge<br />
setzt werden. Die Auswahl trifft dabei der<br />
Regisseur, der die Mitwirkenden in Proben<br />
und Aufführungen beobachtet und diejenigen,<br />
die sich gut auf der Bühne bewegen und mit<br />
spielen für eine Rolle vormerkt. Weitere Vor<br />
aussetzung ist zumindest eine gute Sprech<br />
stimme; denn unsere Zuschauer haben ja<br />
auch Anspruch darauf zu verstehen, was auf<br />
der Bühne geschieht. Natürlich prädestiniert<br />
eine große Gesangsstimme zu einer entspre<br />
chenden Rolle. Darüber hinaus wurde der Vor<br />
schlag gemacht, daß diejenigen, die sich für<br />
die Übernahme einer Solorolle für geeignet<br />
halten, ohne Hemmungen den Regisseur oder<br />
die Mitglieder des Cäcilia-Ausschusses an<br />
sprechen sollen. In jedem Jahr sind viele Rol<br />
len zu vergeben, und es wäre schade, wenn<br />
ein Talent verkümmerte.<br />
Heißes Diskussionsthema ist immer wieder die<br />
Frage, wie man an Eintrittskarten kommt. Bei<br />
der Vergabe der Karten für die beiden ge<br />
schlossenen Vorstellungen werden Mitspieler<br />
bevorzugt behandelt. Sonderwünsche hinsicht<br />
lich der jedem Mitwirkenden zustehenden bei<br />
den Freikarten werden ebenfalls nach Mög<br />
lichkeit berücksichtigt. Daß trotzdem viele<br />
Wünsche offenbleiben und Verärgerungen auf<br />
treten, bedauern wir sehr, wenngleich es auch<br />
für die große Nachfrage spricht, also insofern<br />
ein gutes Zeichen ist. Sicherster Weg um an<br />
Karten zu kommen ist die rechtzeitige schrift<br />
liche Vorbestellung bei der Vorverkaufskasse<br />
der Städtischen Bühnen. Achten Sie aber dar<br />
auf, daß dies nur für die öffentlichen Vorstel<br />
lungen gilt.<br />
Für 1975 sind folgende Aufführungstermine<br />
vorgesehen:<br />
Sonntag, 26. 1. (Premiere); Mittwoch, 29. 1.;<br />
Freitag, 31. 1.; Sonntag, 2. 2. (nachmittags ge<br />
schlossene Aufführung) und abends; Mittwoch,<br />
5. 2. (geschlossene Aufführung); Samstag,<br />
8. 2. nachmittags und abends; Sonntag, 9. 2.<br />
nachmittags und abends; Dienstag, 11. 2..<br />
Wir haben die Städtischen Bühnen gebeten,<br />
uns eine zusätzliche Vorstellung am Sonntag<br />
nachmittag nach Karneval, also am 16. 2. zu<br />
ermöglichen, nachdem der entsprechende Ter<br />
min in diesem Jahr (allerdings als Notlösung<br />
wegen des ÖTV-Streiks) so guten Anklang ge<br />
funden hat, und alle Mitwirkenden mit frischer<br />
Kraft und Spielfreude dabei waren. Da jedoch<br />
für diesen Tag eine Premiere geplant ist,<br />
kann man unserem Wunsch voraussichtlich<br />
nicht entsprechen. Sollte sich daran etwas<br />
ändern, werden wir das frühzeitig bekannt<br />
geben.<br />
ÜBRIGENS: <strong>Der</strong> Ostberliner Liedermacher<br />
Wolf Biermann, der wegen seiner mutigen Kri<br />
tik am DDR-Regime sicherlich Bewunderung<br />
verdient, bekam den Jacques-Offenbach-Preis<br />
der Stadt Köln zuerkannt. Diese 10 000,— DM<br />
hätten der Cäcilia Wolkenburg — wobei das<br />
hundertjährige Jubiläum auch ein guter Auf<br />
hänger gewesen wäre — sehr gut getan, zu<br />
mal sie dem Werk Offenbachs sicherlich näher<br />
steht als Biermann, der als überzeugter Kom<br />
munist unsere Gesellschaftsordnung für ände<br />
rungsbedürftig hält.<br />
E/nmd am Rhein!<br />
Tag der offenen Tür bei Prof. Rübben<br />
Ein großes Blasorchester im Garten, viele<br />
Flaschen vom besten Wein, Kölsch vom Faß,<br />
Schinken- und Käsebrötchen und liebenswür<br />
digste Gastfreundschaft bot unser Dirigent<br />
Prof. Rübben mit seiner Familie den Sängern<br />
des KMGV, die der Einladung zum „Tag der<br />
offenen Tür" am 1. Juni in großer Zahl ge<br />
folgt waren. <strong>Der</strong> liebe Gott meinte es offenbar<br />
auch wieder gut mit uns; denn wider Erwar<br />
ten war auch das Wetter so gut, daß man die<br />
sen schönen Tag so richtig genießen konnte.<br />
Horst Massau bedankte sich für die anwe<br />
senden Sänger bei Familie Rübben und selbst<br />
verständlich erklang ein besonders herzliches<br />
musikalisches „Hoch".
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
Prof. Rübben begründete die Einladung damit,<br />
daß er das Bedürfnis habe, einmal mit den<br />
Sängern ein paar frohe Stunden zu verleben,<br />
mit denen ihn so viele großartige vor allem<br />
auch künstlerische Erlebnisse verbinden. Daß<br />
dies auf seinem herrlich gelegenen Grund<br />
stück unmittelbar am Rhein geschah, unter<br />
streicht die engen persönlichen Beziehungen,<br />
die zwischen Dirigent und Sängern bestehen<br />
(vgl. BB Nr. 4/74). „Wo kütt dann dat Blas<br />
orchester her", wollte einer der Sänger wis<br />
sen. „Vun Bayer! Rüchs do dat dann nit"<br />
wurde ihm als Antwort zuteil.<br />
i<br />
sie am nächsten Tag vom „Kranzeschieppen<br />
Muskelkater hatte. Zwischendurch versammel<br />
ten sich einmal alle Gäste im Musikzimmer,<br />
wo Prof. Rübben mit beiden Töchtern beste<br />
Hausmusik demonstrierte.<br />
Um 14 Uhr brachen 37 Sänger zur Kirche<br />
St. Josef in Leverkusen-Manfort auf, um die<br />
Brautmesse für unser aktives Mitglied Carl<br />
Barthei und seine Frau Ursula musikalisch zu<br />
umrahmen. Mit Sätzen aus der Deutschen<br />
Messe von Schubert, einigen Spirituals und<br />
L'Angeius sowie dem von Albert Krautz mit<br />
tenoralem Glanz gesungenen Largo aus der<br />
Oper Xerxes von Händel wurde der Gottes<br />
dienst auch musikalisch für alle Anwesenden<br />
zu einem nachhaltigen Erlebnis.<br />
Und dann ging es fast voiizähiig wieder zu<br />
Rübbens, die sich über das Wiederkommen<br />
sichtlich freuten, war es doch ein Beweis da<br />
für. wie wohl wir uns fühlten.<br />
if<br />
Das Orchester unter der Leitung von Herrn<br />
Haseke spielte ausgezeichnet und hatte den<br />
herzlichen Beifall der Sänger verdient. Hin<br />
und wieder spielte Claudia Rübben, deren<br />
Begabung als Fiötistin wir wiederholt bewun<br />
dern konnten, im Orchester mit, während Ute<br />
uns aufmerksam mit Kölsch versorgte, so daß
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Einziger weiblicher Gast war übrigens eine<br />
junge Japanerin, die z. Zt. in der Familie eines<br />
unserer Sänger lebt. Erinnerungen an unsere<br />
Japan-Reise lebten auf und wir versuchten<br />
noch einmal - ohne Noten und vor allen<br />
Dingen ohne Text — eines der bei unseren<br />
Konzerten viel bejubelten japanischen Volks<br />
lieder zu singen. Die Stimmung war so aus-<br />
gezeichnet, daß die letzten erst gegen 18.30<br />
Uhr das gastliche Haus verließen. Halt! Was<br />
sage Ich da? <strong>Der</strong> LETZTE kam erst um halb<br />
neun und soll sich dem Vernehmen nach ge<br />
äußert haben, es sei doch von einem TAG<br />
der offenen Tür die Rede gewesen und der<br />
Tag ende für ihn erst um zwölf Uhr.<br />
Do führ ich noch ens hin!<br />
Am 6. Juni war es endlich soweit. Mit Span<br />
nung hatten wir auf den von Bruno Eicher ge<br />
drehten Japan-Film gewartet. Nach der Probe<br />
drängten sich im Konferenzraum mehr als<br />
hundert Sänger, um die Erlebnisse unserer<br />
Konzertreise des Vorjahres noch einmal auf<br />
Zelluloid gebannt zu sehen. Jede Station un<br />
serer Reise — die Hotels, Konzertsäle und<br />
Straßen der von uns bereisten japanischen<br />
Städte, der Chor in Aktion, unser Dirigent Im<br />
Hochzeitskimono, das begeisterte Publikum,<br />
die eindringlichen Szenen Im Hlroshima-<br />
Memorlal-Park — dies alles war In Wort und<br />
Ton festgehalten. 70 Minuten dauerte dieser<br />
Film, der In monatelanger Arbelt unter Mitwir<br />
kung von Alfons Höttecke, Dozent für Schmal<br />
filmen an der Volkshochschule, entstanden<br />
war. Wie lebendig dieses nachvollzogene<br />
Reiseerlebnis war, beweist wohl am besten<br />
die Bemerkung mehrerer Sänger: „Do führ ich<br />
noch ens hin!" Wer weiß ... Vielleicht. ..!<br />
Selbstverständlich wird die Filmvorführung<br />
wiederholt, damit alle Sänger, aber auch die<br />
Daheimgebliebenen einmal sehen und hören<br />
können, warum wir von Japan so begeistert<br />
waren.<br />
Übrigens: Wenn Sie den Film einmal in klei<br />
nerem Kreise mit ihrer Gruppe sehen wollen,<br />
dann wenden Sie sich bitte an den Vorstand.<br />
Wir vermitteln Ihnen dann einen Termin.<br />
Bombenerfolg der Remscheider »Germania«<br />
unter Rübben<br />
Ende April gastierte der Männerchor „Germa<br />
nia" aus Remscheid unter Prof. Rübben In<br />
Hamburg und Kiel. Man braucht nur die Über<br />
schriften der Zeltungsberichte zu zitieren, um<br />
zu verdeutlichen, welch großen Erfolg unser<br />
Dirigent mit den Remscheider Sängern im<br />
Norden hatte. „Remscheider Sänger als Lehr<br />
meister", so hieß es im Billstedter Anzeiger<br />
vom 2. 5.. <strong>Der</strong> Remscheider Generalanzeiger<br />
sprach von Wogen der Begeisterung, die der<br />
„Germania" an der Waterkant entgegenschlu<br />
gen und Im Hamburger Abendblatt vom 2. 5.<br />
stand gar: „Remscheider Chor kam mit dem<br />
,Volks-Karajan"'. Wir wissen, wie Prof. Rüb<br />
ben gerade auf Konzertreisen seine Sänger<br />
und durch diese das Publikum zu begeistern<br />
versteht und gratulieren Chor und Dirigent zu<br />
diesem „Bombenerfolg".<br />
In diesem Zusammenhang ist auch ein Schrei<br />
ben des Vorstandes des uns befreundeten<br />
Wiener Männer-Gesang-Vereins, Kurt Stepan,<br />
von Interesse. Man sieht, wie auch in Wien<br />
unser <strong>Burgbote</strong> gelesen wird. Als Reaktion auf<br />
die Veröffentlichungen in der April-Ausgabe<br />
zur zehnjährigen Dirigententätigkeit von Prof.<br />
Rübben bei uns gratuliert Herr Stepan und<br />
schreibt unter anderem:<br />
„ich selbst durfte ja unter Ihrer Leitung drei<br />
Konzerte erleben, die mir immer wieder ein<br />
künstlerischer Genuß waren und mir stets in<br />
Erinnerung bleiben. Denke Ich doch noch gern<br />
an Ihr Festkonzert, welches Sie unserem Wie<br />
ner MGV in Wien gaben. Ich kann mich noch<br />
sehr gut erinnern, daß Ich sehr beeindruckt<br />
war wie Sie sich selbst ans Klavier setzten in<br />
unserem goldenen Saal, sowohl am Klavier<br />
begleitend als auch den KMGV dirigierend.<br />
Ich weiß noch, daß ich Ihnen damals beim<br />
geselligen Abend gratulierte und Sie als den<br />
.Bernstein unserer Sänger' bezeichnen konnte.<br />
Daß der KMGV sich glücklich schätzen darf,<br />
einen solchen Mann als künstlerischen Leiter<br />
zu besitzen, versteht sich von selbst."
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Das Porträt: Willi Engels<br />
Einer der Männer, die um den Chorgesang<br />
größte Verdienste haben, ist der Ehrenpräsi<br />
dent des Deutschen Sängerbundes Dr. Wilii<br />
Engels. <strong>Der</strong> KMGV schätzt sich glücklich, ihn<br />
zum Ehrenmitglied zu haben.<br />
Dr. Willi Engeis ist am 7. Mai 1895 in Widdig<br />
bei Bonn geboren. Nach dem Abitur studierte<br />
er an der landwirtschaftiichen Hochschuie zu<br />
Bonn. Dort iegte er das Staatsexamen ab und<br />
promovierte zum Doktor der Landwirtschaft.<br />
Seit 1921 war er bei der Landwirtschaftskam<br />
mer Rheinland tätig, wo er ab 1927 als Ober<br />
landwirtschaftsrat Abteilungsleiter war. Von<br />
1933 bis 1959 war Dr. Engels hauptamtlich<br />
Direktor der amtlichen landwirtschaftlichen<br />
Siediungsgeseilschaft „Rheinisches Heim" in<br />
Bonn. Bei seiner Pensionierung bescheinigte<br />
ihm die Geselischaft nicht nur die Rodung<br />
und Kultivierung von 12 000 Hektar Fläche und<br />
Schaffung von mehreren Dörfern auf diesem<br />
Land sondern auch die Neuerrichtung von<br />
mehr ais 8000 landwirtschaftiichen Existenzen.<br />
Mit dem Chorgesang ist Dr. Engels seit frühester<br />
Jugend verbunden. 1934 Leitung des<br />
Sängerkreises Bonn, 1948 Präsident des Sän<br />
gerbundes NRW, von 1959 bis 1969 Präsident<br />
des Deutschen Sängerbundes und ab 1959 bis<br />
1973 Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deut<br />
scher Chorverbände. Höhepunkte seiner Tä<br />
tigkeit in diesen führenden Positionen war die<br />
100-Jahrfeier des DSB in Coburg mit den welt<br />
weit angeiegten Sängerbundesfesten in Essen<br />
und Stuttgart. In zahlreichen Vereinen und<br />
Chören ist Dr. Engeis Ehrenmitglied, wobei<br />
Ihm die Ehrenmitgliedschaft im KMGV wegen<br />
dessen führender Position unter den Chören<br />
besondere Freude macht.<br />
Seine Einstellung dem Chorgesang gegen<br />
über stellt Dr. Engels wie folgt heraus: „So<br />
lange Idealismus und Nächstenliebe die trei<br />
benden Kräfte in unseren Chören sind, brau<br />
chen wir vor der Zukunft keine Angst zu<br />
haben. Ich selbst richte mich in schwierigen<br />
Situationen immer nach dem seibstgebastelten<br />
Vierzeiier:<br />
Singe, Seele! Laß das Wort sich heben<br />
in der Töne wundersames Reich.<br />
Kannst uns alien so viel Freude geben,<br />
machst den Armen mit dem Reichen gleich.<br />
Mitglieder<br />
des Köiner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
138<br />
Vieles wächst. Nicht nur Gras<br />
und Baum, Einkommen oder<br />
Gehalt. Leider auch die Preise<br />
und dazu die unerfreuiiche<br />
Aussicht, im Ruhestand nur<br />
noch über die Hälfte des ge<br />
wohnten Einkommens zu ver<br />
fügen. Warum? Well die ge<br />
setzliche Rentenversicherung<br />
nicht mehr leistet. Deshalb<br />
sollten Sie bei uns zusätzlich<br />
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Studentenchor von Yamagata in Köln<br />
<strong>Der</strong> im Jahre 1953 gegründete und aus ca.<br />
100 Studenten und Studentinnen der Schul<br />
musikabteilung der Universität Yamagata (Nord<br />
japan) bestehende Chor besucht im Rahmen<br />
einer Europareise vom 29. 7.—1.8. Köln. Unter<br />
der musikalischen Leitung von Prof. Koichiro<br />
Maeda und Tadayoshi Ishii nehmen die Stu<br />
dentensänger im kulturellen Leben Nord-<br />
Japans einen besonderen Platz ein. Vorsit<br />
zender des Chores ist der als Förderer des<br />
musikalischen Lebens in seinem Distrikt be<br />
kannte Arzt Dr. Yolchi Anazawa.<br />
Man darf auf das Konzert dieses Chores am<br />
31.7. im Japanischen Kuiturinstitut sehr ge<br />
spannt sein, zumal die Musikalität der jungen<br />
japanischen Sänger und Sängerinnen bekannt<br />
ist. Dabei werden wir das in Japan von uns<br />
gesungene Soran Bushi einmal in authenti<br />
scher Interpretation im Rahmen der Volks<br />
weisen hören.<br />
K u t-i fif ff<br />
* i tjf ,'f ,<br />
l» » « ff * ' " k<br />
^ 1 J-ä •<br />
Nachstehend das vorgesehene Programm:<br />
I. Arcadelt<br />
Ave Maria<br />
G. P. da Palestrina<br />
Super flumina Babilonis<br />
A. Scarlatti<br />
Exuitate Deo<br />
I.<br />
O. Lassus<br />
Adoramus te Christe<br />
Madoöa mia cara<br />
Ola, o ehe bon eccho<br />
Gloria<br />
Credo<br />
Sanctus<br />
Agnus Dei<br />
Japanische Volkslieder<br />
Lied des Flanagasa — Odori<br />
Shinjo — Bushi<br />
Yamagata Obako<br />
Mogami Gawa Funa — Uta<br />
Oshima — Bushi<br />
Soran — Bushi<br />
F. Schubert<br />
Messe G-dur op. 167<br />
Kyrie<br />
Buddhistische Ritualgesänge<br />
für gemischten Chor bearbeitet von Yoshihisa<br />
Fujihara.
Ein Mann<br />
von Format<br />
weiß sein Leben einzurichten!<br />
Von.(h^kann man viel lernen,<br />
. besonders die kluge<br />
L Planung bei der Einrichtung<br />
H4^bHpe/nes behaglichen Heimes.<br />
Er kennt auch die Geldsorgen,<br />
.die größere Anschaffungen für die Wohnung<br />
L m/t sich bringen. - deshalb nutzt er die<br />
mj^parvorschläge der Sparkasse.<br />
Machen Sie's genau so.<br />
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das bringt Prämien<br />
['^ESB^^dazu Zinsen und Zinseszinsen.<br />
Wenn 's um Geld geht<br />
S'E4DTSPi]RIC4SSE SC KÖLN
Musikfest In Tauberbischofsheim<br />
Die Geburtsstadt unseres verstorbenen Ehrenchormeisters<br />
Richard Trunk feierte auch in<br />
diesem Jahr sein Andenken im Rahmen eines<br />
Musikfestes. Im Mittelpunkt dieser Veranstal<br />
tung stand ein Klavierabend mit Prof. Peter<br />
Hoilfeider, Musikakademie Würzburg. Dabei<br />
wurde die Wiedergabe derd-moil-Suite, op. 83,<br />
Höhepunkt des Abends. Wir freuen uns, mit<br />
der Gattin Richard Trunks, die unser Tun mit<br />
großem Interesse verfolgt, ständig in Verbin-<br />
Unser KMGV als Familie<br />
dung zu stehen und so auch etwas über die<br />
Aufführung seiner Kompositionen zu erfahren.<br />
So sind jetzt auf Philips im Rahmen der<br />
Reihe: „Das Deutsche Lied durch die Jahr<br />
hunderte" Lieder von Richard Trunk, gesun<br />
gen von Hermann Prey erschienen. Es gibt<br />
auch Lieder Richard Trunks von Wolfgang<br />
Anheisser gesungen, der sich dieses reizvol<br />
len Liedgutes besonders angenommen hatte.<br />
Gisela Adenauer, die Tochter unseres Präsi<br />
denten verlobt sich am 13. Juli mit Herrn<br />
Referendar Heinz-Dieter Peitz.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Neuaufnahme<br />
Frau Frieda Ehrenstein, 5 Köln 21, Goten<br />
ring 11, Ruf: 81 68 39, Witwen-Mitglied,<br />
ing. Leonard GIbbels, 5 Köln 41, Am Morsdorfer<br />
Hof 22, Ruf: 51 02 08 (Privat: 49 32 53),<br />
inaktives Mitglied ab 31. Mai <strong>1974</strong>.<br />
Geworben durch Herrn Hans Woock.<br />
Adressen-Änderung<br />
Paul Kops, Kaufmann, jetzt: 5 Köln 1, Marsilstein<br />
2, inaktives Mitglied.<br />
Wilhelm Nassmacher, jetzt: 5038 Rodenkir<br />
chen, Roonstraße 9, inaktives Mitglied.<br />
Heinz Odendahl, Büro jetzt: 5 Köln 60, Amster<br />
damer Straße 91, aktives Mitglied.<br />
Caspar Stedden, jetzt: 506 Bensberg-Franken<br />
forst, Im Schiangenhöfchen 34, inaktives Mit<br />
glied.<br />
Rechtsanwalt Dr. Joseph Wickern, jetzt:<br />
5 Köln 41, Am Morsdorferhof 7, inaktives Mit<br />
glied.<br />
Geburtstage Im Monat August <strong>1974</strong><br />
1.8. 55 J Erich SIegert, Köln 91, Laurenz-<br />
Kiesgen-Str. 40, aktives Mitglied<br />
1.8. 70 J Dr. Peter Huverstuhl, Köln 51,<br />
Schiiiingsrotterweg 11, inaktives<br />
Mitglied<br />
2.8. 60 J Frau Tinny Engel, Köln 30, Gu<br />
stav-Freytag-Straße 6, Witwen-Mitgiied<br />
3.8. 75 J Frau Luise Fuchs, 85 Nürnberg,<br />
Danziger Str. 10, inaktives Mit<br />
glied<br />
6. 8. 87 J Heinrich Glaeser, 596 Olpe i. W.,<br />
Kurfürst-Heinrich-Straße 1, aktives<br />
Mitglied<br />
9.8. 60 J Gerhard Nötzel, 7993 Kreßbronn/<br />
Bodensee, Bodan-Straße 11, in<br />
aktives Mitglied<br />
10.8. 91 J Jullo Goslar, Köln 60, Gocher<br />
Str. 36, aktives Mitglied<br />
11.8. 55 J Heinrich Schmitz, 502 Frechen,<br />
Friedenstr. 77, inaktives Mitglied<br />
12.8. 60 J Hans Michels, Köln 41, Ittenba<br />
cher Str. 11, inaktives Mitglied<br />
12.8. 91J Frau Caroline Dameris, Köln 1,<br />
Karl-Josef-Haus / Bahnhofsvor<br />
platz, Witwen-Mitglied<br />
14.8. 75 J Rudolf WIngenfeld, Köln 30, Venloer<br />
Str. 293, aktives Mitglied<br />
18.8. 83 J Frau Christel Maassen, Köln 41,<br />
Lindenthalgürtel 1a, VVitwen-Mitglied<br />
21.8. 50 J Josef Mies, Köln 41, Rankestr. 1,<br />
aktives Mitglied<br />
22.8. 65 J Direktor Willy Krämer, 5302 Beuel/<br />
Rh., Rheinstr. 100, inaktives Mit<br />
glied<br />
23.8. 75 J Paul Schiffer, Köln 21, Adolph<br />
straße 33, aktives Mitglied<br />
Geburtstage Im Monat September <strong>1974</strong><br />
9.9. 60 J Wilhelm Linden, 5038 Rodenkir<br />
chen, Guntherstraße 27, aktives<br />
Mitglied<br />
13.9. 70 J Matthlas Hochheuser, Köln 51,<br />
Schilierstr. 16, aktives Mitglied<br />
13.9. 82 J Frau Agnes Berkes, Köln 60,<br />
Neußer Straße 517, Witwen-Mit<br />
glied
iiiÄ:.:»<br />
Ihrem Aussehen zuliebe eine Brille von heute:<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftieitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Geschäftsstelle des KMGV.<br />
Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf 92 94 / 7 60 71<br />
Titelbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />
Gestaltung der Titelseite: Giahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917 • Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044<br />
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>54</strong><br />
September <strong>1974</strong><br />
m<br />
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des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
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4711<<br />
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Termine Im September<br />
Jeden Donerstag, 19.30 Uhr, Probe in der Wolkenburg.<br />
Dienstag, 24. 9. <strong>1974</strong>, 19.30 Uhr, Jahreshauptversammlung. Die<br />
offizielle Einladung haben Sie erhalten.<br />
Die Teilnahme an den Proben ist zur Vorbereitung unserer Kon<br />
zerte am 27. Oktober in Iserlohn und am 2. November in Siegen<br />
sowie unserer beiden Gürzenichkonzerte unerläßlich.<br />
Freitag, den 4. Oktober „Oktoberfest" in der Wolkenburg. Be<br />
ginn 20.00 Uhr. Einlaß 19.00 Uhr. Alle Mitglieder und Freunde<br />
des Vereins sind herzlich mit ihren Angehörigen eingeladen. Es<br />
wird ein zünftiges Fest im bayerischen Stil unter Mitwirkung des<br />
Gebirgstrachtenvereins Traunstein. Eine besondere Einladung<br />
ergeht aus Ersparnisgründen nicht. Bitte benutzen Sie die die<br />
sem <strong>Burgbote</strong>n beiliegende Karte zur Anmeldung.<br />
Wir müssen sparen!<br />
Darum werden wir den <strong>Burgbote</strong>n in den ersten beiden Proben des Monats<br />
für unsere Sänger zum Mitnehmen auslegen. Stehen Sie dann noch nicht<br />
in der Anwesenheitsliste, bekommen Sie den <strong>Burgbote</strong>n zugesandt. Das ist<br />
dann gleichzeitig für Sie der Hinweis darauf, daß Sie zwei Proben nicht an<br />
wesend waren. Wir schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe. Wenn Sie<br />
verhindert sind und uns das mitteilen, bekommen Sie selbstverständlich un<br />
sere Vereinsmitteilungen ebenfalls per Post. Bitte haben Sie Verständnis<br />
für diese Maßnahme, aber die gestiegenen Kosten zwingen uns dazu.<br />
<strong>Der</strong> Vorstand<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
148<br />
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
DSB-Präsidium durch Werbeagentur ersetzt!<br />
„Das Konzept, mit dem die Berliner Werbe<br />
experten Tausch und Rüsse den alten Sänger<br />
wald abholzen wollen, beschränkt sich aber<br />
nicht nur auf das Einmotten der Standarten<br />
und das Verteilen von popigen Autoaufklebern<br />
mit dem Slogan „Singen heißt verste<br />
hen".<br />
In erster Linie sollen nämlich erst einmal die<br />
Chorleiter aus den zwölf deutschen Landes<br />
verbänden lernen, wie sie das Ansehen der<br />
deutschen Chöre verbessern können.<br />
Fritz O. Rüsse (36) zu EXPRESS: „Die Maß<br />
regeln bekommen sie von uns in Zwei-Tage-<br />
Seminaren. Hier lernen sie die Grundregeln<br />
der Öffentlichkeitsarbelt, damit sie den Leuten<br />
klarmachen können, daß es ihnen nicht um die<br />
Bierfete abends in der Kneipe geht, sondern<br />
um kulturpolitische Ziele."<br />
Solches konnte man dieser Tage In der Köl<br />
ner Boulevard-Zeitung Express lesen. Wenn<br />
dann noch Gotthilf Fischer zitiert und der Auf<br />
tritt seiner Chöre bei der Schlußfeier der Fuß<br />
ball-WM als beispielgebend erwähnt wird, muß<br />
einen das nachdenklich stimmen. Nichts ge<br />
gen diesen WM-Hit, der für diesen Anlaß<br />
sicher gut ausgewählt war und beim Pubikum<br />
berechtigterweise ankam. Was das aber mit<br />
mit kulturpolitischen Zielen zu tun haben kann,<br />
weiß ich nicht. Oberhaupt muß man sich wun<br />
dern, mit weicher Übereinstimmung sich die<br />
Massenmedien darin gefallen, alles was mit<br />
Chören, die nun einmal zum großen Teil Ge<br />
sangvereine heißen, zusammenhängt recht de<br />
struktiv zu behandein. Prof. Rübben weiß als<br />
Bundeschorleiter NRW den zu seinem Bereich<br />
gehörenden Dirigenten sicherlich kulturpoli<br />
tische Ziele aufzuzeigen, die, wenn man sie<br />
anstrebt, dem Ansehen der Chöre dienen.<br />
Aber jeder Chorleiter muß mit den Gegeben<br />
heiten, die er vornfidet, zurechtkommen, und<br />
es ist nicht einzusehen, daß man den Ruf z. B.<br />
dörflicher Gesangvereine mit Gewalt kaputt<br />
macht und den Leuten die Freude an itirem<br />
Tun vermiest, nur weil sie nicht in ein Ge<br />
samtkonzept passen, daß von der Substanz<br />
her nun einmal nicht für sie geschaffen ist.<br />
Wer sagt denn, daß dieses Konzept, daß zu<br />
meist von nicht ausübenden Theoretikern auf<br />
gezeigt wird, und von dem man gar nicht<br />
weiß, ob es der öffentlichen Meinung und<br />
dem Geschmack der Zuhörer gefällt, das abso<br />
lut richtige ist?<br />
Und wenn in diesem Zusammenhang dann die<br />
„Vereinsmeierei", mit der wohl auch die not<br />
wendige Verwaltung eines Chores gemeint ist,<br />
immer wieder angegriffen wird, frage Ich mich,<br />
wie man sich dann die Existenz eines Chores<br />
und sein Wirken vorstellt, wenn es an der<br />
vernünftigen Aufgabenverteiiung und deren<br />
Koordination im Vorstand in sinnvoller Zu<br />
sammenarbeit mit dem Dirigenten fehlt?<br />
Sofern es demokratisch zugeht und die Ver<br />
eine aus ihrer Mitte diejenigen wählen, denen<br />
sie vertrauen, ist das doch in Ordnung. Und<br />
man kann sicher sein, daß dem Vorstand auf<br />
die Finger gesehen wird und er sich schnell<br />
verbraucht, wenn es mit dem Verein etwa<br />
bergab gehen sollte. All das unter den Sam<br />
melbegriff Vereinsmeierei zu fassen erscheint<br />
mir reichlich kühn. Mit der Beauftragung der<br />
Berliner Werbeagentur will sich das DSB-Prä<br />
sidium auch sicherlich nicht das Heft aus der<br />
Hand nehmen lassen.<br />
„EINE BERLINER WERBEAGENTUR GIBT BEI<br />
14389 DEUTSCHEN GESANGVEREINEN DEN<br />
TON AN" (Ende Zitat Express), ich würde sa<br />
gen: Höchstens bei 14 388, und das kann ich<br />
nicht einmal glauben.<br />
Horst Massau<br />
Studentenchor von Yamagata in der Wolkenburg<br />
Wo liegt eigentlich Yamagata? Diese Frage<br />
galt es zu klären, bevor die Gäste in der Wol<br />
kenburg eintrafen. Die anläßlich unserer Ja<br />
pan-Reise angeschaffte Karte gab Auskunft:<br />
Etwa 300 km nördlich von Tokyo! Die von uns<br />
inszenierte und dem Verkehrsamt der Stadt<br />
Köln organisierte und finanzierte Stadtrund<br />
fahrt fand ihr jähes Ende am Dom. Die Reise<br />
gesellschaft hatte im Japan-Resaurant auf dem<br />
Melatengürtel zu Mittag gegessen, bestieg dort<br />
die Busse und verließ sie an der Dom-Platte,<br />
um von dort aus unsere berühmte Kathedrale<br />
aber auch das Römisch-Germanische Museum<br />
zu besichtigen. Es war also nicht Uninteressiertheit,<br />
die zum Platzen der Stadtrundfahrt<br />
beitrug. Unsere Gäste stürzten sich mit dem<br />
für Japaner typischen Eifer auf das Bauwerk<br />
unserer Stadt, das am augenfälligsten ist —<br />
aber auch seine nähere Umgebung.<br />
Anschließend ging es zur Jugendherberge in<br />
der Siegesstraße in Deutz, wo sich die jungen<br />
Sänger sichtlich wohl fühlten. Und dann
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kamen in der Wolkenburg, wo einige Freunde<br />
unseres Chores auf die für 16.15 Uhr verein<br />
barte Ankunft warteten, in kurzen Abständen<br />
telefonische Nachrichten unseres „Japan-<br />
Experten" Sülzer an, der sich der Gäste be<br />
sonders angenommen hatte und jedesmal ver<br />
kündete, jetzt sei es aber wohl bald so weit.<br />
Um 17.30 Uhr trafen die Busse ein.<br />
Vorher hatten sich bereits der Leiter des Ja<br />
panischen Kultur-Instituts, Gesandter Prof.<br />
Matsuda, Herr Dr. Yoshida von der Deutschen<br />
Weile und einige andere Herren im Vorstands<br />
zimmer eingefunden. Die Wartezeit wurde sinn<br />
voll mit einem Glas Kölsch überbrückt. Dr.<br />
Yoshida, der selbst als Tenor im Tokioter<br />
Studentenchor gesungen hatte, kannte die<br />
Sänger aus Yamagata nicht. Er war hinsicht<br />
lich der Leistungsfähigkeit des Chores aus der<br />
Provinz skeptisch und bat den Berichterstatter,<br />
ein Interview zu geben und sich dabei über<br />
den Chor zu äußern. Da ich den Chor aber<br />
noch weniger kannte, half „Trick 17". Die<br />
Gäste aus Yamagata wurden zur Begrüßung<br />
in den großen Saal unserer Woikenburg ge<br />
beten und nahmen auf den probemäßig auf<br />
gestellten Stühlen Platz. Unter Bezugnahme<br />
auf die Herzlichkeit, die uns auf unserer Ja<br />
panreise entgegengeschlagen war wurden die<br />
jungen Sängerinnen und Sänger begrüßt und<br />
eingeladen, sich in unserem Hause wohlzufüilen<br />
und Kölschem Büfett und Bier herzhaft<br />
zuzusprechen. Kölnisch Wasser und Schalipiatten<br />
wechselten die Besitzer. Und dann bat<br />
ich um eine kleine musikalische Kostprobe,<br />
nach der wir vom KMGV wirklich wußten wor<br />
an wir waren. Herrn Dr. Anazawa, dem Vor<br />
sitzenden des Chores und den beiden Dirigen<br />
ten, Prof. Maeda und Herrn Isshii konnte ohne<br />
Schmuß versichert werden, daß jede deut<br />
sche Universität, sofern dort überhaupt noch<br />
an einem Chor Interesse bestände, über ein<br />
derartiges Ensemble begeistert sein könnte.<br />
Ich hatte jetzt auch einen Einblick gewonnen,<br />
der mich in die Lage versetzte, dem Interview<br />
wunsch von Dr. Yoshida nachzukommen, der<br />
selbst sichtlich überrascht von der Leistung<br />
der Studenten aus Yamagata war.<br />
Trotz der Ferienzeit waren etwa 30 KMGVer<br />
in der Woikenburg erschienen, um als Haus<br />
herren die Gäste aus dem fernen Japan zu<br />
betreuen. Obwohl nicht ideal besetzt erfüllten<br />
wir den Wunsch der Japaner und sangen eini<br />
ge Volkslieder. Dabei zeigte es sich, daß un<br />
sere Sänger, wenn sie gefordert werden auch<br />
im kleinen Kreis einen durchaus ansprechen<br />
den Klang bieten können. Jedenfalls waren<br />
unsere jungen Gäste ehrlich begeistert und<br />
revanchierten sich ihrerseits durch einige Lie<br />
der, wobei das temperamentvoll gesungene<br />
Sohren Bushi von uns besonders freudig auf<br />
genommen wurde. Schließlich sangen wir noch<br />
gemeinsam die „Gedanken an den fernen<br />
Freund", und wenn nicht eine Foikiore-Veranstaltung<br />
auf dem Rathausmarkt in Bonn auf<br />
die Yamagataner gewartet hätte, wäre das<br />
Zusammensein nicht bereits um 19.00 Uhr be<br />
endet gewesen.<br />
Gefallen hatte es den jungen Leuten bei uns,<br />
die in den drei Wochen ihrer Europareise<br />
nicht nur angenehme Erinnerungen mit nach<br />
Hause nehmen. Und dann ging es mit Bussen<br />
nach Bonn. Vorher hatten einige Mitglieder<br />
der Gruppe im Cäciiienzimmer Trachten ange<br />
zogen. Das verlockte natürlich zu einem<br />
Schnappschuß, wobei man besonders Willi<br />
Wüstenberg, den „alten Schmecklecker", be<br />
achten mag.<br />
Einige unserer Herren änderten spontan ihr<br />
Programm und begleiteten den Studentenchor<br />
nach Bonn. Die Veranstaltung auf dem Rat<br />
hausmarkt kam beim Publikum ausgezeichnet<br />
an, wie uns berichtet wurde, und es war eine<br />
besondere Attraktion, daß die Folklore-Gruppe<br />
zum Schluß der Veranstaltung Hüte und an<br />
dere Stücke ihrer malerischen Kostüme in<br />
die Menge warf. Das war so vorgesehen und<br />
nicht etwa Folge des in der Wolkenburg ge<br />
trunkenen Kölschs. Danach befragt, ob er<br />
keine Bedenken wegen des Bierkonsums vor<br />
der Veranstaltung hätte, antwortete übrigens<br />
Herr ishii: Die jungen Leute kämen aus dem<br />
Norden Japans, dort sei man Biertrinken ge<br />
wöhnt. Wie sympathisch!!!<br />
Nehmen wir gleich die nächste menschliche<br />
Begegnung mit den bescheiden auftretenden<br />
Japanern vorweg, bevor eine kleine Würdi<br />
gung des Konzerts vom 31. 7. folgt.<br />
Wer anders als unser Albert Bach, beliebter<br />
Wirt des Weinlokals „Kunibert der Fiese" hätte
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den i-Punkt auf den Abstecher der japanischen<br />
Studenten nach Köln setzen können. In sei<br />
ner bekannt großzügigen Art lud er alle nach<br />
dem Konzert zu sich ein. Er erwirkte auch<br />
beim Herbergsvater Verlängerung des „Zap<br />
fenstreichs", und mit „Wintricher Großer Herr<br />
gott" klang eine freundschaftliche Begegnung<br />
aus, eine der vielen, die der KMGV mit Hilfe<br />
seiner Sänger und nicht ohne einen gewis<br />
Ein musikalisdier Hochgenuß<br />
Wer am 31. 7. zum Konzert des Studenten<br />
chores aus Yamagata in das Japanische Kul<br />
turinstitut gekommen ist, hat das sicher nicht<br />
bereut. Erfreulich die zahlreiche Anwesenheit<br />
von KMGVern mit ihren Angehörigen. So war<br />
denn der Saal voll besetzt. Es wäre auch zu<br />
schade gewesen, wenn diese Veranstaltung<br />
nicht gut besucht gewesen wäre. Es begann<br />
mit dem Landknechtsständchen Orlando di<br />
Lassos, daß unser Chor gerade für sein näch<br />
stes Konzert erarbeitet. Herrlich die dynami<br />
sche Differenzierung, das frische, nicht über<br />
hastet wirkende Tempo und der homogene<br />
Zusammenklang der Stimmen. Gut die Hälfte<br />
des Programms wurde lateinisch gesungen,<br />
(vgl. <strong>Burgbote</strong> 7/8 S. 139) wobei die Ausspra<br />
che an das Italienische angelehnt war. Die<br />
Auffassung des Dirigenten Tadayoshi Ishii, der<br />
im zweiten Teil auch die japanischen Volks<br />
lieder dirigierte, wurde den geistlichen Ge<br />
sängen in jeder Hinsicht gerecht. Da gab es<br />
keine Effekthaschereien oder unpassende<br />
Dynamik. Auch die Zeichengebung war unauf<br />
fällig, was die gute Vorbereitung des Chores<br />
unier Beweis stellte.<br />
Begleitet vom eigenen Kammerorchester sang<br />
der Chor dann unter Leitung von Prof. Koichiro<br />
Maeda die Messe in G-dur op. 167 von Franz<br />
Schubert. Dieses zum Repertoire eines jeden<br />
Kirchenchores gehörende Werk wurde schlicht<br />
und klangschön vorgetragen. Dabei zeigte es<br />
sich besonders in den exponierten Lagen, wie<br />
weich und abgerundet besonders die Frauen<br />
stimmen geführt wurden. Daß dies nicht etwa<br />
der Qualität einzelner Stimmen zuzuschreiben<br />
war, sondern einer sorgfältigen stimmbildneschen<br />
Ghorschulung zeigte sich bei den Soli<br />
sten, von denen nur der Tenor Mikihiko Takahashi<br />
imponierte. Vielleicht war das Benedictus<br />
ein wenig zu schnell geraten. Immerhin<br />
würde man sich aber wünschen, unsere Got<br />
tesdienste häufiger in so hervorragender Qua<br />
lität musikalisch umrahmt zu sehen. Es stimmt<br />
doch nachdenklich, wenn zu einer Zeit, in der<br />
es bei uns kirchenmusikalisch bergab geht,<br />
sen materiellen Einsatz mit Freude arrangiert<br />
hatte. Schade, daß die breite Öffentlichkeit so<br />
wenig Anteil an derartigen Ereignissen nimmt,<br />
die sicherlich die Menschen verschiedener<br />
Völker einander näher bringen als manche<br />
„sportliche" Wettkämpfe, bei denen durch fehl<br />
gesteuerten Patriotismus oftmals falscher Zun<br />
genschlag erzeugt wird, der guten mensch<br />
lichen Beziehungen eher schadet!<br />
ausgerechnet junge Menschen aus Japan mit<br />
soviel Inbrunst eine Schubert-Messe singen.<br />
Hauptwerk des zweiten Teiles war die Kompo<br />
sition des anwesenden Yoshihisa Fujihara<br />
„Sange". <strong>Der</strong> Komposition lag das Gabdavidyä-Thema<br />
der buddhistischen Tendai-Sekte<br />
zugrunde. Die Interpretation unter der Lei<br />
tung von Prof. Maeda bewies einmal mehr die<br />
ungeheure Musikalität der Studentensänger,<br />
wobei die für uns sehr fremden Klänge mög<br />
licherweise für den Ghor eingängiger waren.<br />
Immerhin war es erstaunlich, wie hier stufen<br />
lose Intervallübergänge lupenrein getroffen<br />
wurden. Die Komposition bekam noch beson<br />
dere Farbe durch organisch eingefügte Glokkenspiel-,<br />
Gong-, Becken- und Klaivertupfer.<br />
Alles in allem ein interessantes Werk, dessen<br />
gekonnte Wiedergabe mit großem Beifall ho<br />
noriert wurde, und an dessen Schluß Glücks<br />
bringer ins Publikum geworfen wurden, (siehe<br />
Abbildung).
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Die abschließende Volksliedergruppe, wieder<br />
von Tadayoshi Ishii dirigiert, gefiel insbeson<br />
dere unseren Japan-Fahrern gut, die das<br />
„Sohran Bushi" zwar nicht in der tempera<br />
mentvollen Fassung mit Händeklatschen wie<br />
am Vorabend in der Wolkenburg, jedoch in<br />
mal wieder etwas Gemeinsames unternehmen.<br />
Schließlich kam auch noch das für die Offenteinem<br />
diesem Fischerlied in der Bearbeitung<br />
gegebenen Wechsel In der Dynamik mit<br />
erlebten. Wen wundert es, daß dieser ausge<br />
zeichnete Chor bei einem internationalen<br />
Wettbewerb von Studentenchören in Kopen<br />
hagen den ersten Preis errungen hat, ein<br />
Preis, der sicherlich nicht in den Schoß ge<br />
fallen, sondern mit viel Fleiß und Disziplin<br />
erarbeitet wurde, und mancher der ausnahms<br />
los begeisterten KMGVer unter den Zuhörern<br />
wird sicherlich mit mir der Meinung sein, daß<br />
es sich schon auszahlt, wenn man konzentriert<br />
den Intentionen und Forderungen des Diri<br />
genten nicht nur im Konzert, sondern auch<br />
in der Probe folgt, auch wenn man durch die<br />
berufliche Arbeit abends abgespannt ist. Nach<br />
diesem gelungenen Konzert wird sicherlich<br />
mancher das Veranstaltungsprogramm des ja<br />
panischen Kulturinstituts mit Interesse verfol<br />
gen und öfter den Einladungen folgen. Mit<br />
einem kleinen anschließenden Empfang be<br />
dankte sich Gesandter Prof. Matsuda bei den<br />
erschienenen Gästen. Für unsere Sänger wird<br />
es interessant sein zu erfahren, daß die Stu<br />
denten neben ihren gesanglichen Leistungen<br />
mehr als DM 3000,— zu den Kosten dieser<br />
Europareise beisteuern mußten. Das steigert<br />
noch die Bewunderung für diese sympathi<br />
schen Gäste aus dem Land der aufgehenden<br />
Sonne. H. M.<br />
Gruße aus Wien!<br />
Nun sollte an dieser Stelle ein Bild erschei<br />
nen, das den Vorsitzenden des Wiener Män<br />
ner-Gesang-Vereins mit dem Berichterstatter<br />
an historischer Stätte in Heiligenstadt, dem<br />
durch das Heiligenstädter Testament Beetho<br />
vens berühmt gewordenen Vorort Wiens zeigt.<br />
Sehr herzlich von Ing. Kurt Stepan und seiner<br />
Gattin war die Aufnahme anläßlich eines kur<br />
zen Abstechers nach Wien. Beim Heurigen<br />
wurden die freundschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen dem WMGV und unserem Verein gepfegt<br />
und in Aussicht genommen, daß wir ein<br />
iichkeitsarbeit des WMGV zuständige Vor<br />
standsmitglied Dr. Whitten, ein amerikanischer<br />
Diplomat, der seit seiner Pensionierung in<br />
Wien lebt, mit seiner Gattin hinzu. In seiner<br />
stilvollen Wohnung gegenüber dem Beetho<br />
venhaus in Heiligenstadt verbrachten wir bei<br />
einem guten Tropfen und mit Anhören von<br />
Platten des Wiener und des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins noch einige schöne Stunden.<br />
Herzlichen Dank! Und die Erinnerungsfotos?<br />
Sie fielen einem versagenden Blitzgerät und<br />
meiner falsch eingestellten Kamera zum<br />
Opfer. H. M.
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75 JAHRE<br />
Die imposanteste „Dame" unseres Zilichens<br />
feierte Geburtstag. Mictiae! Goeb, der oftmaige<br />
Divertissementchen-Ehemann, Josef<br />
Baum, Ludwig Schneider, Dr. Heimut Schulz<br />
und selbstverständlich Bruder Georg Wingen<br />
feld waren trotz Ferienzeit erschienen. Horst<br />
Massau gratulierte namens des Zilichens und<br />
selbstverständlich auch des gesamten KMGV<br />
und dankte gleichzeitig unserem lieben Ge<br />
burtstagskind für seinen erfolgreichen jahr<br />
zehntelangen Einsatz. Blumen und das KMGV-<br />
Biid wurden überreicht. Selbstverständlich wa<br />
ren auch Rudolf Wingenfelds Familie und sein<br />
zuständiger Pfarrer erschienen. Selbst unser<br />
Ehrenmitglied, Dr. h. c. Theo Burauen hatte<br />
es sich trotz seiner Inanspruchnahme als der<br />
zeitiger Zoo-Chef nicht nehmen lassen, mit<br />
Rudi Wingenfeld einen echten Kölschen durch<br />
seinen Besuch persönlich zu ehren.<br />
Was Josef Pering, der bei solchen Anlässen<br />
nie fehlt, dem Jubilar zu sagen hatte, möchte<br />
ich Ihnen nicht vorenthalten:<br />
Wat han Ich gehoot, wat weed verzallt:<br />
Unse RUDOLF WINGENFELD weed 75 Jahr hück alt? -<br />
Dat kann jar nit sin, dat mäht mer och erkennel<br />
'ne Füntunslbbziger kann doch su nIt mieh renne<br />
un em schwere fAercedes stolz am Steuer setze<br />
un wie 'ne junge Poosch durch alle Strooße flitze!...<br />
Mer muß et bewundere, denn vor alle Dinge<br />
em KMGV deiht ha noch immer treu metsinge.<br />
Hä eß sugar, dat eß wirklich nit geloge,<br />
vor kootem zo 'ner Sängerreis met noh Japan geiioge ..<br />
ZIck Johrzehnte freut sich ganz Kölle op sing Splllche,<br />
sing unüvvertreiillche Prauenroll em<br />
WOLKENBURGS ZILLCHEI<br />
D'r Herrgott mööch gevve, dat mer en noch vlll Johre<br />
da PRÄCHTIGE KÖLSCHE JUNG em DIvertlssementche<br />
künne beloorel<br />
„Ich gläuv bestemp, dä eß och noch jar nIt esu altl"<br />
Dröm gratuleer ich och nur „UNTER VCRBEHALTI"<br />
Aber umso herzlicher als Dein alter Sangesbruger<br />
Josef Pering<br />
Rudolf Wingenfeld als germanische<br />
Sklavin Thusnelda im „Kaiser vun Kölle"<br />
(1966)<br />
ACHTUNG CäCILIANER<br />
tragen Sie sich bitte baldmöglichst in die ab so<br />
fort ausiiegenden Teiinehmeriisten ein. Wir hof<br />
fen auf zahlreiche Beteiligung, damit das Diver<br />
tissementchen 1975 ein ebenso großer Erfolg<br />
wird, wie im Jubiläumsjahr.
AUS DEM GRUPPENLEBEN<br />
Baaswechsel in der Gruppe<br />
Für die Gruppe 22 nahm der Wonnemonat Mal<br />
einen besonders schwungvollen Anfang: Grup<br />
penfest! Es knisterte förmlich vor Überraschung<br />
und Spannung, wie unser frischgebackener<br />
Gruppenbaas JOCHEN KLAUSMANN das Ru<br />
der der Gruppe 22 übernehmen würde, wei<br />
ches unser hochverdienter Ex-Baas LORENZ<br />
WISSKiRCHEN über ein Viertel Jahrhundert<br />
mit fester Hand geführt hatte.<br />
<strong>Der</strong> neugewählte Baas JOCHEN KLAUSMANN<br />
fand herzliche Wortes des Dankes sowohl für<br />
X jdhngtn hervorragemtm \^difnslf<br />
o/s Boas der Gruppe 23<br />
mXMGV ,<br />
flrnenoen'vwrWerrn<br />
Lorenz Wißkirchen<br />
zum<br />
Ehrenbaas<br />
Wunder geschehen auch heute<br />
Die Gruppe 31 hat mittlerweile die staatliche<br />
Zahl von 25 Mitgliedern. In einem so freund<br />
schaftlich verbundenen Kreis weiß man natür<br />
lich „Wer ist wer". Die Kenntnis jedoch so<br />
wichtiger Basisdaten, wie Geburts- und Na<br />
menstag ist dagegen oft mangelhaft. Und ge<br />
rade ihrer Präsenz zum richtigen Zeitpunkt<br />
i<br />
das langjährige, erfolgreiche Wirken seines<br />
Vorgängers als auch für das ihm entgegen<br />
gebrachte Vertrauen der Gruppenmitgiieder<br />
zu seiner Wahl. Sein Antrag zur Ernennung<br />
unseres langjährigen<br />
„Kapitäns" LORENZ<br />
WISSKIRCHEN zum Ehrentiaas der Gruppe<br />
wurde spontan und unter großem Beifall von<br />
den Gruppenfreunden und mit offensichtlicher<br />
Rührung von dem also Geehrten angenom<br />
men.<br />
Ermunternde Reden ließen erkennen, daß sich<br />
die 22er keine Sorge um ihren Bestand in der<br />
Zukunft zu machen braucht. Dieser Weitblick<br />
hat unseren Gruppenfreund MATHIEU WiL-<br />
KENS offenbar beseelt als er sein bekanntes<br />
Speise-Restaurant in Sindorf in vieibewunderter<br />
Weise umbaute und auch für die verwöhn<br />
testen Ansprüche modernisierte. Wir waren<br />
nämlich an diesem Abend im „Haus Wiikens"<br />
zu Gast und konnten uns von den Expansionsmögiichkeiten<br />
der Gruppe bezüglich zukünf<br />
tiger Feste sehr eindrucksvoll überzeugen.<br />
Selbst der gesamte KMGV fände hier bequem<br />
Platz.<br />
Nach einem improvisierten Einakter mit dem<br />
Thema „Chorschuie" trat unser „jüngstes"<br />
Gruppenmitgiied HEINZ WÜST In Aktion. Wie<br />
ein wahrer Zauberer schöpfte er aus seiner<br />
Trickkiste immer wieder neue Beiträge zur<br />
Unterhaltung, die den Abend wie im Fluge<br />
vorbeigehen ließen.<br />
Zum Schluß des gut gelungenen Festes — der<br />
neue Tag hatte schon begonnen — brachte<br />
uns der eigens für die Gruppenfahrt gechar<br />
terte Reisebus wohlbehalten nach Hause, so<br />
zusagen bis vor die Haustürel Das war echter<br />
KMGV-Service. Nichts gegen „Wandern im<br />
Mai" aber alle waren sich darüber einig, daß<br />
es so doch viel bequemer war. ins Bett gehen<br />
mußten wir allerdings dann selber — nun ja.<br />
J. K.<br />
verdankt der Freundeskreis manche frohe<br />
Runde. Ein Mitgliederverzeichnis der Gruppe<br />
sorgt darum dafür, daß kein wichtiges Datum<br />
vergessen wird.<br />
Nun ändert sich hin und wieder schon mal<br />
etwas in den Personaiangaben des Einzelnen<br />
— Adresse durch Hausbau, Teiefon-Nr. usw.,
und dann ist eine Neuauflage des Verzeich<br />
nisses notwendig. Jüngst nun wurde wieder<br />
ein Mitgliederverzeichnis der Gruppe versandt.<br />
Und da passierte dem Baas, Heinz Odendahi,<br />
als Verfasser ein kleines aber doch bedeut<br />
sames Mißgeschick: Bei Günter Tenberg, geb.<br />
22. 1. 25, wurde der Eintritt in den KMGV<br />
40 Jahre vorverlegt, auf den 1. 11. 22. Dieser<br />
Irrtum unseres Steuerberaters veranlaßte Gerd<br />
Biesenbach als aufmerksamen Leser zu einer<br />
„Herzlichen-Glückwunsch-Blümchen-Karte" fol<br />
genden Inhaltes:<br />
Das Porträt: Josef Strauß<br />
Lieber Günther!<br />
Soeben erhalte ich die Mitgliederliste der<br />
Gruppe 31 und muß hocherfreut feststel<br />
len, daß Du schon 52 Jahre dem KMGV<br />
angehörst. Schon als Nasziturus hast Du<br />
dem Verein Deine Stimme geliehen, und<br />
dafür danke ich und gratuliere Dir. Mögest<br />
Du, lieber Freund, dann auch dereinst<br />
nach Deinem Tode noch weiterhin regel<br />
mäßig die Proben besuchen!<br />
Das wünscht von Herzen<br />
Dein Gerhard<br />
G. R.<br />
Als vorletztes Ehrenmitglied wollen wir heute Dr. Josef Strauß, Wien, vorstellen, der Insgesamt<br />
10 Jahre Vorstand des Wiener Männer-Gesang-Vereins war und während dessen Präsident<br />
schaft der KMGV 1968 in Wien konzertierte.<br />
mit Rudolf Saar, der ebenfalls Ehrenmitglied<br />
ist (vgl. Porträt in BB Nr. 6/74) von 1951 bis<br />
Vorstand war. In dieser Position war<br />
JH<br />
jF®! er von 1966 bis 1972 erneut zum Wohle der<br />
-a Wiener Sänger tätig. Seine Verdienste wurden<br />
|B J durch Auszeichnungen seitens der Republik<br />
|p|l^ i ^®'®rreich, einzelner Bundesländer und der<br />
[ jE in seinem Schreiben, mit dem er uns sein<br />
rafe y.<br />
Bild übermittelt hat, führt Dr. Strauß aus:<br />
t ..Das 125jährige Jubiläum des Kölner Männer-<br />
Hjv \ Gesang-Vereines im Jahre 1967 gab mir Ge-<br />
Rf * iegenheit die Glückwünsche des Wiener Män-<br />
^'1 "t Cf ner-Gesang-Vereines zu überbringen, wobei<br />
iJBfe-<br />
.y<br />
die über 100 Jahre bestehenden Freundschaftsbände<br />
beider Vereine herzlich erneuert und<br />
weiter vertieft wurden. Ich konnte damals die<br />
■ j■ag jflPtt'iV Einladung mit dem Wunsche aussprechen die<br />
. Kölner Sänger bald in Wien begrüßen zu könr<br />
-'-i,' Schon ein Jahr darauf folgte der Kölner<br />
jV '<br />
kSv-". ■ r'.i Männer-Gesang-Verein dieser Einladung und<br />
so wurden die Feierlichkeiten des 125jährigen<br />
T-Z. ' Bestandes des Wiener Männer-Gesang-Ver-<br />
. ■ eines im Jahre 1968 durch das Konzert des<br />
- r V ^ !^Sm ■/ Mann starken Chores des Kölner<br />
■ ATm Männer-Gesang-Vereines, unter der bewährten<br />
I - lV Stabführung seines Chormeisters Prof. Rüb-<br />
' ' ■ ^'S M Qfoßen Musikvereinssaal am 6. Okto-<br />
-V' Ii iTilSii nBlMn ber 1968 eingeleitet und bildete dieses Kon<br />
Dr. Josef Strauß ist am 7. Juni 1907 geboren.<br />
Schon 1926 wurde er Mitglied der Technisch-<br />
Akademischen Sängerschaft Nibelungen. Im<br />
Jahre 1949 trat er mit seinem Bruder Eduard<br />
dem WMGV als aktives Mitglied bei, wo er<br />
schon 1950 in die Leitung gewählt wurde und<br />
zert einen der Höhepunkte der Wiener Jubiläumsfeiern.<br />
Gewiß einer der schönsten Beweise<br />
sangesbrüderiicher Verbundenheit. Dies<br />
erfüllt mich mit Stolz, da mein Gedanke, im<br />
April 1967 ausgesprochen, schon so rasch auch<br />
zu einem schönen künstlerischen Erfolg mei-<br />
ner Kölner Freunde in Wien führte."
Ein Mann<br />
von Format<br />
weiß sein Leben einzurichten!<br />
Von^h^kann man viel lernen,<br />
^ x-r'ZoJ besonders die kluge<br />
P/anung bei der Einrichtung<br />
eines behaglichen Heimes.<br />
Er kennt auch die Geldsorgen,<br />
id/e größere Anschaffungen für die Wohnung<br />
km/t sich bringen. - deshalb nutzt er die<br />
m^parvorschläge der Sparkasse.<br />
Machen Sie's genau so.<br />
W^^^^^^Prämienbegünstigt sparen,<br />
das bringt Prämien<br />
Zinsen und Zinseszinsen.<br />
Wenn 's um Geld geht<br />
Si:4DTSR4RK4SSE SC KÖLN
161<br />
Und ZU dem Namen Strauß, der nicht nur für<br />
Wien und Österreich, sondern für die ganze<br />
Welt zu einem Inbegriff heiterer, lebensbeja<br />
hender Musik wurde und seiner Beziehung<br />
dazu schreibt Dr. Josef Strauß:<br />
„Mein Urgroßvater war JOHANN STRAUSS<br />
Vater (Radetzky-Marsch). Dieser hatte 3 Söh<br />
ne, JOHANN STRAUSS Sohn, JOSEF und<br />
EDUARD STRAUSS. (Die 3 Brüder Musiker<br />
STRAUSS). Letzterer war mein Großvater. <strong>Der</strong><br />
letzte Musiker aus der Familie, war mein Bru<br />
der EDUARD STRAUSS II., der leider 1969 -<br />
viel zu früh — verstarb."<br />
<strong>Der</strong> KMGV würde sich freuen, auch dieses<br />
um den Männerchorgesang verdiente Ehren<br />
mitglied einmal wieder in Köln begrüßen zu<br />
können.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Oktober <strong>1974</strong><br />
2.10. 55 J Franz Ferling, Köln 41 (Linden<br />
thal), Lortzingstr. ß, inaktives Mit<br />
glied<br />
2.10. 60 J Heinz Maassen, 5021 Widders<br />
dorf, Eichenweg 2, inaktives Mit<br />
glied<br />
5.10. 65 J Josef Maier, 7611 Steinach/Ba<br />
den, Kreuzbühler Str. 4, inaktives<br />
Mitglied<br />
10.10. 65 J Martin Wiesemes, Köln 41 (Kiettenberg),<br />
Unkeler Str. 7, inaktives<br />
Mitglied<br />
15.10. 80 J Hugo Fegers, Köln 1, Markmanns<br />
gasse 3—5, inaktives Mitglied<br />
17.10. 70 J Heinrich Ditger, Köln 60 (Wei<br />
denpesch), Grasegger Str. 117,<br />
aktives Mitglied<br />
24.10. 94 J Frau Käthe Schmitz, Köln 41,<br />
(Lindenthal), Laudahnstr. 2, Wit<br />
wen-Mitglied<br />
25.10. 55 J Aiois Gabriei, Köln 60, Friedrich-<br />
Karl-Straße 251, aktives Mitglied<br />
27.10. 82 J Frau Margarete Ohm, Köln 60<br />
(Nippes), Schwerinstr. 27, Witwen-<br />
Mitglied<br />
29.10. 50 J Ernst Rimpier, 5047 Wesseling-<br />
Urfeld, Rheinstr. 72, aktives Mit<br />
glied<br />
29.10. 86 J Herb. Müiier-Hartmann, Köln 30<br />
(Ehrenfeld), Siemens-Str. 62, ak<br />
tives Mitglied<br />
30.10. 65 J Nikoiaus Lindeniaub, 507 Berg.-<br />
Gladb.-Hand, Eschenbroich Str. 5,<br />
aktives Mitglied<br />
31.10. 75 J Frau Caria Sörensen, Köln 1,<br />
Theodor-Heuss-RIng 58, inktives<br />
Mitglied<br />
Verstorben sind unsere inaktiven Mitglieder:<br />
Emil Schlehlein, t 21. Juni <strong>1974</strong>.<br />
Dr. jur., Dr. jur. h. c. Gerhard Erdmann, t 15.<br />
Juli <strong>1974</strong>.<br />
Franz Benno Wolff-Llmper, t 4. August <strong>1974</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein trauert mit<br />
den Hinterbliebenen, denen seine tiefempfun<br />
dene Anteilnahme gilt.<br />
Am 14. 7. heiratete unser aktives Mitglied<br />
Rudo Helsper Frl. Gloria Hanak.<br />
Ebenfalls vermählt hat sich am 27. 7. unser<br />
bisher nur im Zillchenballett aktives Mitglied<br />
Hanns Hein Vantler mit Frl. Elisabeth Dierkes.<br />
Beiden Paaren gilt unser herzlicher Glück<br />
wunsch!<br />
Adressen-Änderung<br />
Josef Schramml, jetzt: 5 Köln 1, Aquinostraße12.<br />
Ruf: 7315 15<br />
Karl Wagner, jetzt: 5 Köln 30, Feltenstr. 127,<br />
aktives Mitglied<br />
Gottfried Benedict, jetzt: 521 Troisdorf, Flan<br />
drische Str. 25, inaktives Mitglied, Ruf 7 9310<br />
Heinrich Fendel, 5 Köln 1, Klingelpütz 25/27,<br />
aktives Mitglied, Ruf: 13 33 24<br />
Helmut Löffel, 5 Köln 41, Quadrather Str. 5,<br />
aktives Mitgiied, Ruf: 4 97 12 20.<br />
Unser aktives Mitglied<br />
Heinrich A. Bürger,<br />
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Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917 • Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044<br />
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167<br />
Termine Im Oktober/November<br />
Freitag, 4. Oktober, „Oktoberfest" in der Wolkenburg.<br />
Jeden Donnerstag um 19.30 Uhr Chorprobe zur Vorbereitung auf<br />
unsere beiden auswärtigen Konzerte sowie die beiden Konzerte<br />
vom 16. und 20. November im Gürzenich (siehe auch Innenseite).<br />
Dienstag, 8. 10., 19.30 Uhr Leseprobe „Cäciiia" im Cäciiienzimmer.<br />
Sonntag, 13.10., 10.30 Uhr erste Steiiprobe auf der großen Probe<br />
bühne im Opernhaus. <strong>Der</strong> genaue Probenpian wird noch be<br />
kanntgegeben.<br />
Ab 15.10. Jeden Dienstag um 19.30 Uhr Chorprobe für das Diver<br />
tissementchen 1975. Nach den KMGV-Konzerten probt der<br />
Cäciiia-Chor nur noch donnerstags von 19.00—20.00 Uhr. Bitte<br />
nehmen Sie diese Arbeit von der ersten Probe an ernst.<br />
Sonntag, 27. 10., 19.00 Uhr Konzert des KMGV im Parktheater<br />
Iserlohn. Abfahrt mit bequemen Reisebussen um 15.00 Uhr ab<br />
Woikenburg. Nach dem Konzert gemeinsames Abendessen und<br />
anschließend Rückfahrt.<br />
Samstag, 2.11., 20.00 Uhr Konzert in der Siegeriandhaiie in Sie<br />
gen. Abfahrt 15.00 Uhr ab Woikenburg. Unmittelbar nach Ankunft<br />
in Siegen Steiiprobe. Anschließend gemeinsames Abendessen.<br />
Da wir den zweiten Teil des Konzertes bestreiten ist unser Auf<br />
tritt gegen 20.30 Uhr.<br />
Für beide Konzerte, die von einem sachkundigen und zahlreichen<br />
Publikum mit Spannung erwartet werden, ist die Teilnahme eines<br />
Jeden Sängers selbstverständliche Verpflichtung. (Vgl. auch Burg<br />
bote 6/74 S. III.)<br />
Samstag, 16.11., 19.30 Uhr Konzert des KMGV im Gürzenich.<br />
Mittwoch, 20.11., 18.00 Uhr (Bußtag), Konzert im Gürzenich (Wie<br />
derholung).<br />
V0RSCi4AU: Wir werden voraussichtlich am vierten Advents<br />
sonntag (22 .12.) in der Kirche St. Heribert in Köln-Deutz geist<br />
liche Musik zur Weihnachtszeit singen.<br />
BITTE LESEN SIE DEN BURGBOTEN SORGFÄLTIG!<br />
WIR VERSENDEN KEINE SONDERRUNDSCHREiBEN MEHR!
^MtwicktuMffshilfe (üf \^mefika?<br />
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Die Teilnehmerzafii ist begrenzt. Gebucht wird nach dem Eingangsstempel.<br />
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boten" 6/74 auf Seite 122. Mit einer Aufnahme, bei der Sie selbst<br />
mitgewirkt haben bzw. die von einem Chor gesungen Ist, dem<br />
Sie als Inaktives Mitglied angehören, haben Sie stets ein Indivi<br />
duelles und preiswertes Geschenk zur Hand. Die Vielseitigkeit<br />
des Repertoires bietet für jeden Geschmack etwas.<br />
^n den Sollen ^agen in den<br />
Das nebenstehende Angebot des Reisebüros Kühne & Nagel<br />
Ist natürlich nicht für unsere aktiven Cäcillaner gedacht. Sie<br />
wissen, daß unser Chor seit einigen Jahren erfolgreich von<br />
dieser Firma auf seinen Auslandsreisen betreut wird. Die ange<br />
botene Reise könnte besonders für unsere Inaktiven Mitglieder<br />
und diejenigen aktiven, die nicht am Divertissementchen teilneh<br />
men re^t Interessant sein. Sie brauchen deshalb trotzdem nicht<br />
auf Ihr Zlllche zu verzichten, da unsere geschlossenen Aufführun<br />
gen am 3. Februar nachmittags und am 6. Februar abends statt<br />
finden. Die Buchung muß aber bis zum 5. November erfolgt sein,<br />
da dies Voraussetzung für dieses günstige Angebot Ist.<br />
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KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN VON 1842<br />
Präsident: Dr. Max Adenauer ■<br />
Dirigent: Prof. Hermannjosef Rübben<br />
GHORMUSIK 74<br />
Ein Konzert mit Chorwerken und Sololiedern aus<br />
alter und neuer Zeit<br />
Ausführende:<br />
Ruth-Margret Pütz, Sopran<br />
Werner Kämmerling, Klavier<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Leitung: Hermannjosef Rübben<br />
Auf f ührungstermine:<br />
Samstag, 16. Nov. 74, 19.30 Uhr und<br />
Mittwoch, 20. Nov. 74 (Bußtag) 18.00 Uhr<br />
im Kölner Gürzenich.
AUS ALTER ZEIT<br />
Adam de la Haie (1240)<br />
Thomas Morley (1557—1604)<br />
Hans Leo Hasler (1564—1612)<br />
Orlando di Lasso (1532—1594)<br />
Minnelied<br />
Tanzlied<br />
Tanzen und Springen<br />
Landsknechtsständchen<br />
ROMANTIK<br />
Franz Schubert (1797—1828)<br />
Anton Bruckner (1824—1896)<br />
Franz Schubert<br />
AUS NEUER ZEIT<br />
Adolf Clemens (1909—1942)<br />
Alban Berg (1885-1935)<br />
Adolf Clemens (1909—1942)<br />
Nächtliches Ständchen<br />
Die Nachtigall<br />
Die Nachthelle<br />
für Sopransolo,<br />
Männerchor und Klavier<br />
Mitternacht<br />
für Sopransolo,<br />
Männerchor und Klavier<br />
Die gefangene Sängerin<br />
Die Liebende schreibt<br />
Die Forelle<br />
Sprich aus der Ferne<br />
Ein Zyklus für Männerchor<br />
und Sopransolo nach Worten<br />
von J. W. V. Goethe und<br />
Clemens Brentano<br />
a) Sprich aus der Ferne<br />
b) Und frische Nahrung<br />
c) Zum Sehen geboren<br />
Aus den sieben frühen Liedern<br />
Nacht<br />
Im Zimmer<br />
An die Nachtigall<br />
<strong>Der</strong> Mensch<br />
Pause —
173<br />
FOLKLORE<br />
Japan<br />
Toshi Isobe<br />
Kan Ishii (1921)<br />
<strong>Der</strong> ferne Freund<br />
Matsumae Ondo<br />
Sohran Bushi<br />
Jakov Gotovac (1895)<br />
Jugoslawien<br />
Das Sdiifflein<br />
Gürtel und Tüchlein<br />
Rußland<br />
Modest Moussorgski (1835—1881) Heimatland<br />
Sonne und Mond<br />
Draußen vor dem Städtchen<br />
Drei Stücke aus der „Kinderstube"<br />
Mit der Nanja<br />
Im Winkel<br />
<strong>Der</strong> Käfer<br />
Tschechoslowakei<br />
Wilhelm Heinrichs<br />
Cecolina<br />
Drei Tanzlieder für Männerdior,<br />
Klavier und Rhythmusgruppe<br />
a) Böhmischer Tanz<br />
b) Wie bist du heute,<br />
ma mila, so schön<br />
c) Cecolina
WIR STELLEN VOR:<br />
KAMMERSÄNGERIN<br />
RUTH-MARGRET PÜTZ<br />
Als Solistin für unsere beiden diesjährigen Konzerte im Gürzenich am<br />
16. und 20. November konnten wir Frau Kammersängerin Ruth-<br />
Margret Pütz von der Württembergischen Staatsoper Stuttgart ge<br />
winnen.<br />
Die Sängerin wurde in Krefeld geboren und studierte in Köln und Han<br />
nover, wo sie auch ihr erstes Engagement bekam. Seit 1959 ist sie Mit<br />
glied der Württembergischen Staatsoper. Dort ersang sie sich in ihrem<br />
Fach den Rang einer Primadonna, den sie nach wie vor innehat. 1969<br />
wurde ihr als jüngster Sängerin Deutschlands der Titel Kammersängerin<br />
verliehen.<br />
Neben Auftritten an den bedeutendsten Opernhäusern — sie ist der<br />
Wiener und der Hamburgischen Staatsoper eng verbunden — wirkte sie<br />
auch bei den internationalen Festspielen in Bayreuth, Salzburg, Herren<br />
hausen und Edinburgh mit.<br />
Von den zahlreichen ausländischen Konzertreisen sind besonders die mit<br />
der Capella Goloniensis in die Sowjetunion und der Berliner Sing-<br />
Akademie durch Polen zu erwähnen.<br />
Ruth-Margret Pütz ist durch viele Fernseh- und Funkaufnahmen be<br />
kannt. Vierundzwanzig Schallplattenaufnahmen bei denen sie mitge<br />
wirkt hat sind z. Zt. auf dem Markt.
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177<br />
<strong>Der</strong> KMGV pflegt Städtefreundsdiaften<br />
Nachdem unser Besuch und das Konzert in<br />
der japanischen Partnerstadt Kölns Kyoto ein<br />
so außerordentlicher Erfolg waren, hielten wir<br />
nach einem weiteren Ziel für eine Konzertreise<br />
in eine Stadt, die freundschaftlich mit Köln<br />
verbunden ist, Ausschau. Da die Beziehungen<br />
zu der früheren finnischen Hauptstadt Turku<br />
besonders gut sein sollten, ließen wir uns<br />
durch das Kölner Verkehrsamt eine Verbin<br />
dung herstellen. Mit Graf v. Beust vom Reise<br />
büro Kühne & Nagel reiste der Berichterstatter<br />
am 16. September mit einer Maschine der<br />
Finnair zunächst in die Hauptstadt Helsinki<br />
und am nächsten Morgen nach Turku, wo wir<br />
um 10 Uhr von Informationsdirektor Stig<br />
Blomqvist im Rathaus freundlich empfangen<br />
wurden. Worum es ging hatten wir bereits<br />
schriftlich mitgeteilt, und wir erlebten auch<br />
hier, daß man über die Größe des zu erwar<br />
tenden Chores außerordentlich überrascht war.<br />
Zwei Stunden bis zum nächsten Termin über<br />
brückten wir mit einer kleinen Stadtrundfahrt<br />
bei der wir das mittelalterliche Schloß mit sei<br />
nen herrlichen Räumen und hochinteressanten<br />
Ausstellungen sowie den in seinen Ursprün<br />
gen aus dem 13. Jahrhundert stammenden<br />
Dom besichtigten. In der Größe zunächst un<br />
bedeutend entwickelte sich dieses Gotteshaus<br />
nachdem die kirchliche Kultur feste Wurzeln<br />
geschlagen hatte besonders im 14. und 15.<br />
Jahrhundert zum glänzenden Vertreter des<br />
gotischen Kirchenstils im Norden. Kriegerische<br />
Zerstörungen und Feuersbrünste machten im<br />
mer wieder Aufbau und Reparaturen erforder<br />
lich. Die letzten Arbeiten wurden 1925 abge<br />
schlossen. So präsentiert sich diese Kathe<br />
drale mit ihren sich in schwindelnde Höhen<br />
erhebenden Sternbögen des Mittelschiffs als<br />
finnisches Nationalheiligtum. Leider biieb nicht<br />
genügend Zeit zur Besichtigung aller Schätze<br />
und Sehenswürdigkeiten dieser Kirche. Bei<br />
unserem Besuch wußten wir auch noch nicht,<br />
daß wir im nächsten Frühjahr Gelegenheit<br />
haben werden, den Dom eingehender zu be<br />
sichtigen.<br />
Anschließend verhandelten wir mit dem Leiter<br />
der turku'schen Filiale der größten finnischen<br />
Konzertagentur und erfuhren von ihm, daß<br />
a-capella-Konzerte im allgemeinen nicht sehr<br />
gut besucht seien, aber die Möglichkeit be<br />
stehe, gemeinsam mit dem städtischen Sinfo<br />
nie-Orchester, dessen Veranstaltungen stets<br />
ausverkauft sind zu musizieren. Eine für den<br />
nächsten Morgen mit dem Intendanten des<br />
Orchesters verabredete Besprechung führte<br />
dann überraschend zu einem in jeder Hinsicht<br />
außerordentlich erfreulichen Ergebnis. Vorbe<br />
haltlich einer mit Sicherheit zu erwartenden<br />
Genehmigung des zuständigen Kulturrates<br />
werden wir anläßlich des in jedem Jahr in der<br />
Woche vor Ostern stattfindenden Sonderkon<br />
zertes im Dom gemeinsam mit dem Turku Sin<br />
fonie-Orchester das Requiem von Cherubini<br />
aufführen. Abgesehen davon, daß die ange<br />
botenen Konditionen günstig sind, wird sicher<br />
jeder verstehen, wie begeistert ich von die<br />
sem künstlerisch außerordentlich erfreulichen<br />
Ergebnis war. Daraufhin begaben wir uns noch<br />
einmal in den Dom, um die technischen Gege<br />
benheiten für das Konzert abzustimmen. Or<br />
chester und Chor werden vor dem Altarraum<br />
plaziert. Dabei muß der Chor wegen der Säu<br />
len in drei Gruppen auf Podesten Aufstellung<br />
nehmen. Wegen der Dreistimmigkeit des<br />
Cherubini-Requiems ergeben sich dadurch<br />
keine Schwierigkeiten.<br />
Die letzten Stunden des Aufenthalts in Turku<br />
dienten der Lösung der Quartierfrage. Es gibt<br />
sehr gute Hotels und auch die finnische Küche<br />
(und das Bier) entspricht unserem Geschmack.<br />
Ich glaube schon, daß alle Mitreisenden zu<br />
frieden sein werden.<br />
Am Nachmittag trafen wir noch mit Kapell<br />
meister Henrik Christiernin zusammen, dem<br />
Dirigenten eines Jugend- sowie eines Män<br />
nerchores in Turku. Seine Adresse hatten wir<br />
von dem Vorsitzenden eines Düsseldorfer<br />
Chores erhalten. Er kannte den KMGV und<br />
Prof. Rübben dem Namen nach und sagte dem<br />
Intendanten Kuosa des Turku-Sinfonie-Orchesters<br />
noch einige freundliche Worte über un<br />
seren Chor. Er stellte auch eine Verbindung<br />
zum Rundfunk in Helsinki her, wo evtl. eine<br />
Aufnahme in Frage käme. Übrigens kam unser<br />
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<strong>Der</strong> Dom zu Turku<br />
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laß unseres „125-jährigen" erregte Bewunde<br />
rung, und unsere Demonstrationsplatte wurde<br />
mit viel Beifall aufgenommen. Etwas derarti<br />
ges hat nicht jeder. Für die Musikfachieute<br />
hatten wir auch noch Schostakowitsch-Piatten<br />
im Gepäck. Während ich diese Zeilen schreibe<br />
schmerzen mir noch die Hände vom Piattenund<br />
Bücherschieppen.<br />
Am nächsten Morgen verhandelten wir dann<br />
mit der Hauptverwaltung der Musikagentur Fazer<br />
in Helsinki. Dort sagte man uns, daß Inten<br />
dant Kuosa aus Turku angerufen hätte. Er<br />
habe sich gestern noch die Schostakowitsch-<br />
Aufnahme angehört und wolle unbedingt, daß<br />
wir die Sinfonie im Rahmen der städtischen<br />
Konzerte am Donnerstag, dem 20. 3. 75, mit<br />
einem finnischen Bassisten im Konzerthaus<br />
aufführten. Das war zweifellos ein schmeichel<br />
haftes Ergebnis, zumal hier ein Fachmann auf<br />
grund einer Life-Aufnahme geurteiit hatte. Da<br />
in Helsinki die Meinung für ein großes a-<br />
capeiia-Konzert auch nicht sehr groß war,<br />
stellte ich unsere Zustimmung zu dem Ange<br />
bot aus Turku in Aussicht.<br />
Es folgte noch ein Besuch bei der „Lufthansa"<br />
und durch Vermittlung des Niederiassungsieiters<br />
bei der für Kuiturangeiegenheiten zu<br />
ständigen Botschaftsrätin Dr. Müller in der<br />
deutschen Botschaft. Dabei wurde in Aussicht<br />
genommen, am Sonntag, dem 23. 3. 75, in<br />
einer Kirche ein einstündiges geistliches Kon<br />
zert für geladene Gäste der Deutschen Bot<br />
schaft zu geben.<br />
Ansonsten würden der Sonntag und der Mon<br />
tag bis zum Rückfiug für eine Besichtigung<br />
der Sehenswürdigkeiten Helsinkis zur Verfü<br />
gung stehen.<br />
Nun ist zu hoffen, daß viele Sänger an der<br />
Expedition in den europäischen Norden teil<br />
nehmen, damit wir auch dort eine gute Visiten<br />
karte für unseren Verein und darüber hinaus<br />
auch für unsere Stadt abgeben. Die Kosten,<br />
deren Höhe natürlich auch von den zu er<br />
wartenden Zuschüssen abhängen, werden sich<br />
sicherlich im Rahmen halten, zumal wir wieder<br />
eine ganze Maschine chartern und — soweit<br />
Platz vorhanden — den Angehörigen unserer<br />
Sänger sowie unseren Inaktiven Gelegenheit<br />
geben werden, mitzureisen.<br />
Zur Beruhigung mag der Hinwels dienen, daß<br />
Sie die finnische Sprache nicht zu erlernen<br />
brauchen, da viele Finnen sehr gut Deutsch<br />
und noch mehr Englisch sprechen.<br />
Und jezt merken Sie bitte noch den Termin<br />
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13.11. 70 J Josef Aussem, 5035 Fischenich,<br />
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14.11. 70 J Clemens Gödecke, 5047 Wesse<br />
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23.11. 70 J Frau Margarete Klein, 5022 Jun<br />
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29. 11. 85 J Karf Berzdorf, Köln 1, Ewaldlstraße<br />
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30.11. 75 J Paul Weitershagen, Köln 80 (Dell<br />
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Helene Synowzik. Die besten Wünsche des<br />
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seit 1936 in Köln als Wehrersatzinspekteur<br />
33. Senior seiner Familie<br />
geb. 29. 2. 1884 in Braunschweig<br />
gest. 3. 9. <strong>1974</strong> in Köln<br />
Wir werden ihm in Dankbarkeit ein ehrendes Gedenken bewahren.
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10%<br />
I schadenfreien Kalenderjahren<br />
6%<br />
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des am 31.12.1973 geltenden Versicherungsbeitrages.<br />
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Dienstag, 5.11., 19.30 Uhr Cäciiia-Chorprobe, Wolkenburg.<br />
Donnerstag, 7.11., 19.30 Uhr Chorprobe KMGV, Woikenburg.<br />
Mittwoch, 13.11., 19.30 Uhr Chorprobe KMGV, Wolkenburg.<br />
Anschließend Cäciiia-Chorprobe.<br />
Freitag, 15. 11., 19.30 Uhr Generalprobe mit Solistin für Gürze<br />
nich-Konzerte in der Wolkenburg.<br />
Samstag, 16.11., 18.30 Uhr Ansingeprobe auf der Bühne des<br />
Gürzenichs. (Das ist die einzige Gelegenheit, ihren Platz im Kon<br />
zert kennenzulernen). 19.30 Uhr Konzert.<br />
Mittwoch, 20. 11., 18 Uhr Wiederhoiungskonzert im Gürzenich.<br />
Donnerstag, 21.11., 19 Uhr Cäciiia-Chorprobe, Woikenburg,<br />
20 Uhr KMGV-Chorprobe.<br />
Sonntag, 24. 11., 11 Uhr Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche<br />
St. Mauritius für die Toten des KMGV.<br />
Donnerstag, 28.11., 19 Uhr Cäciiia-Chorprobe, Wolkenburg,<br />
20 Uhr KMGV-Chorprobe, Woikenburg.<br />
Donnerstag, 5.12., 19 Uhr Cäciiia-Chorprobe, Woikenburg,<br />
20 Uhr KMGV-Chorprobe.<br />
Samstag/Sonntag, 7./8. 12., Arbeitstagung des Vorstandes, der<br />
Ausschüsse und der Gruppen-Baase. Einzelheiten werden den<br />
betreffenden Herren noch gesondert mitgeteilt.<br />
Sonntag, 8.12., 15.30 Uhr Nikoiausfeier in der Woikenburg.<br />
An allen weiteren Donnerstagen ist jeweils um 19 Uhr Cäciiia-<br />
Chorprobe, und anschließend um 20 Uhr probt der ganze KMGV<br />
für ein Weihnachtskonzert am 22.12. um 16.30 Uhr in St. Heribert<br />
in Köln-Deutz.<br />
Die Termine für alle Szenen-Proben unseres Divertissementchens<br />
werden durch einen besonderen Probenpian bekanntgegeben.<br />
Und jetzt noch eine Bitte;<br />
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193<br />
Bericht über die Jahreshauptversammlung<br />
Wegen Erkrankung des Finanzberaters im<br />
Vorstand, Hans Könen, fand die diesjährige<br />
Hauptversammlung mit Verspätung am 24.<br />
September unter Vorsitz von Präsident Dr.<br />
Adenauer statt.<br />
Zu Beginn wurde der Jahresbericht von Schrift<br />
führer Hans Langenberg verlesen und dabei<br />
der im Berichtsjahr verstorbenen Mitglieder<br />
gedacht.<br />
Anschließend wurden die Jubilare des KMGV<br />
geehrt und ausgezeichnet. Für 40-jährige Mit<br />
gliedschaft erhielt Dr. Werner Stroh die gol<br />
dene und für 25-jährige Mitgliedschaft Hans<br />
Wirtz die silberne Ehrennadel.<br />
Das Treuegeschenk für die Teilnahme an al<br />
len Pflichtveranstaltungen des Berichtsjahres<br />
in Form des traditionellen Silberbechers mit<br />
Widmung erhielten:<br />
1. Tenor<br />
Willy Achtermann<br />
Joachim Klausmann<br />
Ernst Rimpler<br />
2. Tenor<br />
Heinrich Ditger<br />
1. Baß<br />
Johann Michels<br />
Ludwig Schneider<br />
Hans Gronendahl<br />
Peter Wailraff<br />
2. Baß<br />
Hermann-Josef Ditger<br />
Wolfgang Fischenich<br />
Hermann Hackstein<br />
Christian Hombach<br />
Klaus Songarden<br />
Johannes Sülzer.<br />
Die Aktivität des Vorstandes spiegelte sich in<br />
37 Vorstandssitzungen mit Protokollen und<br />
einer großen Zahl weiterer nicht protokollier<br />
ter Zusammenkünfte wider.<br />
Herausragende Ereignisse waren der Besuch<br />
des Gusla-Ghores, Sofia, die 16-tägige Kon<br />
zertreise nach Japan mit 10 Konzerten sowie<br />
das 100-jährige Jubiläum unserer Bühnenspielgemeinschaft<br />
„Cäcilia Wolkenburg" mit<br />
Festakt und 11 Vorstellungen des „Fair Zillche"<br />
im Opernhaus.<br />
Insgesamt gab es 15 Konzerte, und zwar zwei<br />
im Gürzenich, und je eines in Haile/Westf.,<br />
Solingen und Leverkusen.<br />
<strong>Der</strong> Bericht der Kassenprüfer ergab keine Be<br />
anstandungen. Die Bilanz für 1973 wurde ge<br />
nehmigt und dabei besonders Hans Könen,<br />
der trotz seiner Krankheit wieder ausgezeich<br />
nete Arbeit geleistet hatte, gedankt.<br />
Die Entlastung des Vorstandes erfolgte ohne<br />
Gegenstimmen. Dann trug Karl-Heinz Lang<br />
den Haushaltsvoranschlag für <strong>1974</strong> vor. Dar<br />
aus ergab sich, daß die Kostensteigerungen<br />
auch den KMGV nicht verschont haben. Das<br />
Ziei, den ordentlichen Haushalt nur mit Bei<br />
trägen ausgeglichen zu gestalten konnte nicht<br />
mehr erreicht werden. Da könnte entweder<br />
eine größere Anzahl Mitglieder oder aber<br />
eine Beitragserhöhung Abhilfe schaffen. Zu<br />
nächst haben wir aber einmal versucht, mit<br />
Sparmaßnahmen den ständigen Steigerungen<br />
entgegenzutreten.<br />
Die letzte Hauptversammlung vor den Vor<br />
standsneuwahlen im Jahre 1975 verlief im<br />
übrigen reibungslos und war bereits nach ein<br />
einhalb Stunden beendet.<br />
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des Jahresbeitrages!
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Kurt Stepan bei uns zu Gust<br />
<strong>Der</strong> Photokina hatten wir zu verdanken, daß<br />
der Vorsitzende des freundschaftlich mit uns<br />
verbundenen Wiener Männer-Gesang,Vereins,<br />
ing. Kurt Stepan kurze Zeit nach dem Treffen<br />
mit dem Berichterstatter in Wien uns einen<br />
Besuch abstattete. Am Ankunftstag, dem 26.<br />
Sepetember — einem Donnerstag — nahm er<br />
zunächst als Ehrengast an einer Vorstands<br />
sitzung teil und probte anschließend ernst<br />
haft im 2. Baß zunächst unter unserem Vize<br />
dirigenten Ludwig Weber und anschließend<br />
unter Prof. Rübben mit. Sehr herzlich war der<br />
Empfang durch unsere Sänger. Kurt Stepan<br />
Am Freitagabend war das Ehepaar dann noch<br />
Gast der Gruppe 72, die von der Möglichkeit,<br />
den Japantonfiim vorführen zu lassen, Ge<br />
brauch gemacht hatte. Unser Gast war von<br />
dem, was er da sah hellauf begeistert. Es<br />
wäre ihm und unseren Wiener Freunden zu<br />
wünschen, daß sie ihre Absicht, in Kürze eine<br />
Konzertreise durch die USA zu unternehmen<br />
mit ebenso großem Erfolg realisieren könn<br />
ten.<br />
Nach einem abschließenden gemeinsamen<br />
Mittagessen im Dyonisos-Restaurant nahmen<br />
wir Abschied. Dabei bestand Übereinstimmung<br />
in dem mir inzwischen auch schon schriftlich<br />
von Kurt Stepan bestätigten Wunsch, beide<br />
Chöre möchten doch in Kürze einmal etwas<br />
Gemeinsames unternehmen. Nachdem unser<br />
Kontakt so herzlich ist, wird es sicherlich nicht<br />
nur bei der Absicht bleiben,<br />
in diesem Zusammenhang wird es sicherlich<br />
unsere Sänger, soweit sie es nicht schon<br />
wissen, interessieren, daß der langjährige Lei<br />
ter des Kammerchores des WMGV, Prof. Nor<br />
bert Baiiatsch, Chordirektor der Wiener Staats<br />
oper, 1972 die Nachfolge unseres verstorbe<br />
nen Ehrenchormeisters Wilhelm Pitz in Bay<br />
reuth angetreten hat. Auch hier zeigt sich eine<br />
weitere Verbindung zwischen den Chören.<br />
Nachfolger von Prof. Karl Etti als Dirigent des<br />
WMGV ist Prof. Hermann Furthmoser.<br />
war sichtlich begeistert und übermittelte die<br />
Grüße seines Chores. Wie er uns später er<br />
zählte genoß er es, einmal nicht wegen seiner<br />
Funktionen am Mitsingen gehindert zu sein.<br />
Mit seiner charmanten Gattin fühlte er sich<br />
beim anschließenden Zusammensein bei „Ku<br />
nibert dem Fiesen" außerordentlich wohl, und<br />
es war ein Jammer, daß der Genuß köstlich<br />
ster Tropfen schließlich ein Ende haben<br />
mußte.<br />
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Vom Wesseiinger Männer-Gesang-Verein an<br />
uns weiterempfohien bescherte uns der Traun-<br />
steinet Gebirgstrachtenverein einen bayeri-<br />
sehen Abend, wie wir ihn aiienfaiis bisher<br />
Lange angekündigt, mit viel Vorschußlorbeeren<br />
bedacht und dann trotzdem zünftig geiungen:<br />
Das Oktoberfest des KMGV am 4. Oktober<br />
in der Woikenburg.
Wir ziehen schnell — fackeln nicht lange —<br />
ballern los und treffen haargenau — Ihre Wünsche<br />
(wenn sie Drucksachen betreffen). Ansonsten<br />
aber sind wir recht verträglich.<br />
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die ihrer biau-weißen Grenzpfähle wegen zwar<br />
viel belächelt, ganz sicher aber auch benei<br />
det werde. Seibstverständiich war auch er nicht<br />
mit leeren Händen gekommen. Es gab Krüge<br />
mit Zinndeckei und einem Panorama von<br />
Traunstein und für Dr. Adenauer einen kunstvoilen<br />
Stich der Chiemgau-Metropole, der In<br />
zwischen in unserem Vorstandszimmer seinen<br />
Piatz gefunden hat. Dann ging es mit „Viel<br />
Vergnügen" in ein Fest, wie wir es in der<br />
Woikenburg noch nicht eriebt haben. Amateur-<br />
Konferencier Simon Lang servierte mit viel<br />
Humor einen bunten Biiderbogen voil Musik<br />
und Foiklore: Die Neunkirchner Blaskapeiie<br />
unter Aiois Hörgi, die Buam und Dirndi des<br />
Gebirgstrachtenverein „Trauntai" sowie Anni<br />
und Hanni (Mutter und Tochter), ein Jodierduo<br />
aus Ruhpoiding. Die Darbietungen wur<br />
den mit viei Beifail bedacht, und unsere baye<br />
rischen Gäste wurden herziich verabschiedet,<br />
ais sie gegen 23 Uhr Abschied nehmen muß<br />
ten, um auch noch die Wesseiinger Bürger zu<br />
erfreuen. Mit den ausgezeichneten „Blue<br />
Birds", einer Tanzkapelie, die wir zum ersten<br />
mal in der Woikenburg hatten (aber sicheriich<br />
nicht zum ietztenmai) ging es dann weiter<br />
bis lange nach Mitternacht. Diese amüsante<br />
Art von „Trimm dich"-Aktion hatte alle An<br />
wesenden erfaßt, und es wurde unentwegt<br />
getanzt.<br />
ais Urlaubsschiager an Ort und Steiie er<br />
leben konnten. Mit offizieiier Deiegation unter<br />
Führung von Oberbürgermeister Wamsier,<br />
erstem Bürgermeister Münch und zweitem<br />
Bürgermeister Schneider, besuchten uns die<br />
sympathischen Bayern in stattlicher Zahi und<br />
warben bei dieser Geiegenheit für ihre schöne<br />
Heimat. KMGV-Präsident Dr. Adenauer be<br />
grüßte unsere Gäste und die KMGV-Famiiie.<br />
Dabei erzähite er Wissenswertes aus unserer<br />
und unseres Vereinshauses Geschichte und<br />
überreichte unseren Gästen aus Traunstein<br />
Geschenke. OB Wamsier dankte für die<br />
freundiiche Aufnahme und iud ein, die Schön<br />
heiten seiner Heimat einmai kennenzulernen,<br />
Noch ein Lob der Gastronomie, die sich ganz<br />
auf Bayrisch gab und ein ganz besonderer<br />
Dank an Ludwig Schneider, der die Hauptiast<br />
der Vorbereitungen getragen und sich sichtiich<br />
über den Erfoig dieses prächtigen Festes<br />
gefreut hat.<br />
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in Köln eröffnet<br />
Man könnte den Eindruck gewinnen, daß es<br />
sich bei diesem Kurzbericht um eine Schleich<br />
werbung handelt. Nicht so, wenn es um Peter<br />
Schnitzier geht. In Aachen nach wie vor als<br />
Ballettmeister stark engagiert, ist er in Köln<br />
durch die Einstudierung des Zillchen-Balletts,<br />
sein eigenes Auftreten bei vielen Veranstal<br />
tungen und die Betreuung vieler Kölner Tanz<br />
korps so bekannt, daß sein Name schon<br />
Werbung genug ist.<br />
In den zweckmäßigen und elegant ausgestat<br />
teten Räumen auf dem Hohenzollernring 15<br />
wurde im Beisein von viel Theater- und Fasteiovendsprominenz<br />
am 28. September der Start<br />
schuß für ein Unternehmen gegeben, dem der<br />
KMGV und besonders die Cäcilianer, deren<br />
Grüße Horst Massau und Christoph Klöver<br />
überbrachten, viel Erfolg wünschen.<br />
Peter Schnitzier mit Gratulant Klöver<br />
Peter Schnitzier mit „Geschenk auf dem<br />
Kopf" in seinem Element<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
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JAPA N- NA CHLE SE<br />
Unser aktives Mitglied Johannes Sülzer hat sich der Übersetzung der Zeitungskritiken ange<br />
nommen, eine Arbelt, die nicht leicht Ist und viel Zelt erfordert. So kommt es auch, daß ein<br />
Jahr nach unserer Rückkehr noch nicht alle Rezensionen In deutscher Sprache vorliegen. Da<br />
wir annehmen, daß Sie auch heute noch daran Interessiert sind, was man In Japan über uns<br />
geschrieben hat, lassen wir nachstehend zwei Besprechungen folgen.<br />
KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN<br />
Tokyo, 2. 9. 74<br />
Großzügige Menschlichkeit und Festigkeit<br />
<strong>Der</strong> KMGV, der bereits eine 130jährige Ge<br />
schichte seit seiner Gründung hinter sich hat,<br />
ist heute eine große Familie mit 200 aktiven<br />
Sängern. Dieses Mal besucht er mit 60 %<br />
seiner Mitglieder, d.h. mit über 100 Sängern<br />
Japan. Es ist m. E. der größte ausländische<br />
Chor, der Japan je besucht hat.<br />
Dieser Chor besteht, wie es bei den meisten<br />
deutschen Männerchören der Fall ist, haupt<br />
sächlich aus Amateuren. Das Repertoire<br />
stammt in seiner Basis aus Volksliedern des<br />
18. und 19. Jahrhunderts ferner aus verschie<br />
denen Liedern der ganzen Welt, mit reich<br />
haltiger Harmonieentwicklung. Zum Beispiel<br />
ist in den Werken Schubert's und Silcher's so<br />
wie in denen der modernen Komponisten<br />
deutlich durch das Arrangement die Volks<br />
weise spürbar.<br />
Zum Beginn des Abends wurden den festen<br />
Regeln der meisten Chöre entsprechend die<br />
Werke ohne Ansehen der Nationalität wie<br />
Kirchen- und Hofmusik der Renaissance und<br />
des Barock vorgetragen. Ohne Zögern sang<br />
der Chor Werke von Purcell und Vittoria mit<br />
romantischem, tiefgreifendem Ausdruck, was<br />
das Publikum überraschte. Diese Vortrags<br />
weise ist mit Rücksicht auf den Charakter des<br />
Chores als natürlich anzusehen. Akzeptieren<br />
wir es nun um des Chores-Hörenswillen und<br />
nicht wegen der Werke.<br />
Linter diesen alten Werken war Hasler's „Tan<br />
zen und Springen" für mich amüsant. Dieses<br />
Werk ist von einer anderen Richtung als die<br />
sonstigen alten Werke. <strong>Der</strong> Chor sang dieses<br />
mit einem eigenartigen sehr charakteristischen<br />
Ausdruck. Man konnte kaum glauben, daß es<br />
sich bei diesem Stück um eines handelt, das<br />
bereits vor 400 Jahren komponiert wurde.<br />
Statt dessen drückte der Chor die Empfindung<br />
aus, die mit unserer heutigen vereinbar ist.<br />
Die Hauptstärke des Chores liegt in den deut<br />
schen und österreichischen weltlichen Liedern<br />
des 18. und 19. Jahrhunderts. Wie charmant<br />
sang der Chor die Werke von Schubert und<br />
Silcher. Zusammen mit der hervorragenden<br />
Interpretation des Dirigenten Hj. Rübben gab<br />
der Chor den Werken Varianten deren Mittel<br />
punkt in der literarischen Bedeutung lag, so<br />
daß die leicht in Eintönigkeit fallende Form<br />
gut überwunden wurde.<br />
Außerdem wurden Volkslieder von vielen Kom<br />
ponisten vorgetragen, die in Japan unbekannt<br />
sind. <strong>Der</strong> Chor ließ auch bei diesen ein reiches<br />
großes Ensemble vernehmen.<br />
Die Chöre aus Opern und Janacek's kleines<br />
Werk, sowie die japanischen Lieder gaben<br />
dem Programm des Abends Abwechslung. Da<br />
bei waren die Vorträge der Opernmelodien<br />
besonders hervorragend.<br />
Im übrigen begleitete das Kölner Hornisten-<br />
Quartett den Chor in den dafür vorgesehenen<br />
Werken ausgezeichnet.
Musikliebende Herzen sind sich einig.<br />
Japanisch-deutsches kräftiges Händeschütteln.<br />
Herzliches Freundschaftstreffen von Amateurkollegen.<br />
Kokura, 15. 9. 74<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein ist im Jahre<br />
1842 in der historischen Stadt Köln am Ufer<br />
des Rheins gegründet worden.<br />
Ihm gehörten und gehören in der langen Zeit<br />
seines Bestehens Universitätsprofessoren,<br />
Arzte, Rechtsanwälte, Taxifahrer und derglei<br />
chen mehr musikiiebende Amateure an.<br />
Das Motto des Chores ist: Durch das Schöne<br />
stets das Gute.<br />
<strong>Der</strong> erste Vorsitzende des Chores ist Herr<br />
Dr. Max Adenauer, der Sohn des früheren<br />
deutschen Bundeskanzlers Dr. Konrad Aden<br />
auer.<br />
Vor und nach dem 2. Weitkrieg hat der KMGV<br />
eine Rolle als Brücke der internationalen<br />
Freundschaft auch über die Ost-West-Konfron<br />
tation hinaus und sogar über die Mauer hin<br />
weg gespielt.<br />
Zur Zeit zählt der Chor ca. 200 aktive Sänger<br />
unter seinem Dirigenten Hermannjosef Rüb<br />
ben.<br />
Dieses Mai sind 125 Sänger für 14 Tage nach<br />
Japan gekommen.<br />
Am 2. September begannen die Konzerte in<br />
Tokyo. Danach wurden u. a. in Nagoya,<br />
Osaka, Takamatsu, Hiroshima, Matsuyama und<br />
zuletzt in Kokura am 14. September Konzerte<br />
gegeben.<br />
Das SOminütige Freundschaftstreffen vor dem<br />
Konzert in Kokura war ein kostbares Ge<br />
schenk ermöglicht durch den Veranstalter des<br />
Kyushu-Min-On (Volkschor) Geschäftsführers<br />
Meiichibu Hashimoto, der erklärte: Ein Ge<br />
spräch mit dem traditionsreichen Chor sei<br />
sicher eine Anregung für die Amateurchöre in<br />
Kyushu und Yamaguchi.<br />
Zu dem Treffen kamen die Leiter des Nordkyushu<br />
Distriktes von der westjapanischen<br />
Chor-Föderation, Masatoshi Futagami (Lehrer<br />
an einer Mittelschule), der ehemalige Leiter<br />
desselben Distriktes Zenshiro imanishi des<br />
Kitakyushu Chores (gemischt), die Chöre der<br />
Kitakyushu Damen-Universität, des Shin-Nittes<br />
Eisenwerkes, der Yasukawa Eiektrizitäts-Geseiischaft,<br />
des Seinan Damenkoiiegs, der<br />
Yamaguchi Universität und der Chor der<br />
Krankenschwestern in Kitakyushu, ferner der<br />
Ogino-kai-Mama-Chor und den Müttern, ins<br />
gesamt waren 50 Vertreter der verschiedenen<br />
Chöre anwesend.<br />
Dirigent Professor Rübben sagte u.a.: Die<br />
Musik gehört zum einfachen Volk, und durch<br />
den Chorgesang ist die freundschaftliche Be<br />
gegnung mit den Menschen in aller Weit ge<br />
geben.<br />
ihm und dem 2. Vorsitzenden Herrn Horst<br />
Massau wurden Blumensträuße überreicht. Die<br />
30 Minuten des internationalen Zusammen<br />
treffens gingen rasch dahin. Ein allgemeines<br />
kräftiges Händeschütteln bekräftigte die inter<br />
nationale Freundschaft.<br />
Von dem anschließenden Konzert war das<br />
Publikum außerordentlich begeistert. Es be<br />
gann mit Henry Purceis's „sound the trumpet".<br />
Des weiteren kamen zum Vortrag „Nachtge<br />
sang im Waide" von Schubert, der „Jäger<br />
chor" von Weber neben vielen anderen Wer<br />
ken. Auch das „Wiegenlied" von Brehms, der<br />
auch durch zahlreiche Voiksiiederkompositionen<br />
berühmt ist, aber auch Ken ishii's „Soran<br />
Bushi" sowie „Yuyake" und „Haruka na tomo<br />
ni" wurden vorgetragen.<br />
Mit diesem letzten sehr erfolgreichen Konzert<br />
hier in Kokura schloß der KMGV seine Kon<br />
zertreise durch Japan ab.
AUS DEM GRUPPENLEBEN<br />
In NIEDERHEIMBACH Ist's wunderschön III<br />
Bericht über eine Gruppenfahrt der Gruppen 20 und 66 am 7. und 8. September <strong>1974</strong><br />
„Was mit einer Panne beginnt, wird zum<br />
Schiaß meist besonders schön!" Diese Weis<br />
heit bestätigte sich mai wieder bei der ge<br />
meinsamen Gruppentour der Gruppen 20 und<br />
66. Am Samstag, dem 7. September, mögen<br />
sich manche Passanten über eine anfangs recht<br />
iustig gestimmte Geseilschaft vor der Woikenburg<br />
gewundert haben, die von 9 Uhr an iänger<br />
ais eine Stunde auf der Straße herum<br />
stand. Ja, der Bus, der uns alie nach Niederheimbach/a.<br />
Rhein bringen solite, ließ auf<br />
sich warten. Nachdem die beiden Gruppen<br />
baase wegen angebiich mangeihafter Organi<br />
sation schon ein Amtsenthebungsverfahren<br />
auf sich zukommen sahen und mit bleichen<br />
Gesichtern zwischen Telefonzeile und Woikenburg<br />
hin- und herpendeiten, rollte kurz nach<br />
10 Uhr endlich der Bus vor. <strong>Der</strong> Fahrer er<br />
klärte uns, daß man im Büro ganz schlicht<br />
die bestellte Tour „vergessen" hatte, und daß<br />
er seinen freien Tag für uns geopfert habe.<br />
Bald war wieder allgemein gute Stimmung.<br />
Bernhard Bolz strapazierte seinen mitge<br />
brachten „Quetschebügge!" und mit Gesang<br />
und viel Gelächter ging es über die Autobahn<br />
in Richtung Wispertal. Durch die verspätete<br />
Abfahrt geriet allerdings der Zeitplan Ins Wan<br />
ken und als die Mittagszeit schon fast über<br />
schritten war, bei den meisten der Magen sich<br />
meldete, das Lokal „Zur Kammerburg" im<br />
Wispertai aber noch immer nicht in Sicht war,<br />
meldete sich im Hintergrund eine Stimme;<br />
„Loß de Bus jet schneller fahre, vielleicht<br />
krijje mir dann winigstens e Middagesse em<br />
Krankenhuusl" Zum Glück geschah nichts<br />
dergleichen, denn bald erreichten wir unser
204<br />
Lokal, in dem wir alle schnell bedient und<br />
mit ausgezeichneten Speisen und Getränken<br />
versorgt wurden. Nach dem Essen ging die<br />
Fahrt weiter bis nach Lorch am Rhein, wo wir<br />
eine Fähre bestiegen, die uns nach Nieder<br />
heimbach übersetzte. Im Lokal „Zum grünen<br />
Baum" wurden wir von unseren Gastgebern<br />
begrüßt und es gab viel Hallo, als der Wirt<br />
unserem Gruppenbaas Karl-Heinz Ullrich einen<br />
großen Römer voll Wein überreichte, der<br />
gleich darauf die Runde machte. Danach ging<br />
es zunächst einmal zu den verschiedenen<br />
Quartieren.<br />
Um 20 Uhr fanden wir uns alle zu einem ge<br />
mütlichen „Bunten Abend" zusammen mit<br />
den Sängern des MGV. Frohsinn Niederheim<br />
bach im „Grünen Baum" wieder ein. Sanges<br />
freund Willy Achtermann übernahm in launi<br />
ger, humorvoller Weise die Ansage der eiri'-<br />
zelnen Darbietungen. Unsere 20 Sänger er<br />
öffneten das Programm unter der vorzüg<br />
lichen Leitung von Walter Schmitz mit einigen<br />
Volksliedern. Im bunten Wechsel sangen dann<br />
die Niederheimbacher Sänger, abgelöst von<br />
solistischen Beiträgen unserer Sangesfreunde<br />
Toni Wassong und Karl-Heinz Ullrich. Ganz<br />
besonderen Beifall erhielten unsere in köl<br />
scher Mundart gesungenen Ausschnitte aus<br />
„Kölsch Lewe", allen Sängern des KMGV<br />
bestens von der Hunderjahrfeier der „Cäcilia<br />
Wolkenburg" bekannt. Fred Weber begleitete<br />
sowohl den Chor als auch die Solisten mit<br />
sehr viel Können und Einfühlungsvermögen<br />
auf dem Klavier. Eine Glanznummer bot er<br />
neut Günter Roggendorf mit seiner „Figaro-<br />
Parodie", für die er berechtigten Riesen<br />
applaus erhielt. Die Stimmung erreichte ihren<br />
Höhepunkt, als Willy Achtermann eine von<br />
ihm selbst verfaßte und vertonte „National<br />
hymne auf Niederheimbach aus der Taufe hob.<br />
Zwar gab es beim Mitsingen hier und da<br />
Textschwierigkeiten, doch zürn guten Ende<br />
sang die Mehrheit den zwar nicht vom Ver<br />
fasser stammenden, dafür aber schon allen<br />
bekannten Text: In Niederheimbach, da is et<br />
so schön, ... da kritt uns kein Deuwel, kein<br />
Deuwel eruusl<br />
Bis zum frühen Morgen wurde zu der schmis<br />
sigen Musik einer 2-Mann-Kapelle das Tanz<br />
bein geschwungen und ganze Batterien leerer<br />
Weinflaschen auf den Tischen zeigten an, daß<br />
die Kölner wußten, was sie ihren Gastgebern<br />
schuldig waren. In einer Tanzpause bewies<br />
die junge Frau eines Sangesfreundes, daß<br />
auch unsere Damen mit viel Können und Mut<br />
einen bunten Abend durch einen lustigen<br />
Vortrag bereichern können. Ihr Dialektvortrag,<br />
scheinbar so aus dem Handgelenk, erntete<br />
zu Recht stürmischen Beifall. Zum Leidwesen<br />
fast aller Sänger hieß es am Sonntagmorgen<br />
früh aus den Federn zu finden, denn schon<br />
um 8.45 Uhr begann die Messe, die wir wieder<br />
unter der bewährten Leitung von Walter<br />
Schmitz musikalisch umrahmten, wobei Herr<br />
Prof. Rübben die Begleitung auf der Orgel<br />
übernahm. Nach den Aussagen auch sonst<br />
kritischer Damen aus Köln sind die musikali<br />
schen Darbietungen bei allen Kirchenbesu<br />
chern mit viel Lob und Anerkennung aufge<br />
nommen worden. Besonders erwähnenswert<br />
scheint mir die Tatsache, daß trotz der „Stra<br />
pazen" der voraufgegangenen Nacht nicht ein<br />
einziger Sänger in der Kirche fehlte! Daß<br />
unser Professor im Schlußchoral auf der Or<br />
gel so ganz „höösch" das Niederheimbachlied<br />
eingeflochten haben soll, halte ich zwar für<br />
ein Gerücht, aber für durchaus möglich! Ein<br />
Witzbold meinte: „Herr Professor, wenn es<br />
mal mit dem Dirigieren nicht mehr so läuft,<br />
dann können Sie Ihr Geld auch ganz gut mit<br />
Orgelspielen verdienen!"<br />
Zu einer Rheinfahrt gehört auch eine Weinkellerbesichtigung.<br />
Dazu waren wir vom Wein<br />
gut Fendel eingeladen. Dieses Weingut be<br />
sitzt einen Keller, der als 65 m langer Stollen<br />
vor über 80 Jahren in den Felsen gemeißelt<br />
wurde. Die Temperatur dieses Stollens liegt<br />
das ganze Jahr hindurch zwischen 8 und 10<br />
Grad, was dem Wein offensichtlich sehr gut<br />
bekommt. Davon konnten sich alle Teilneh<br />
mer anschließend bei einer ausgiebigen Wein<br />
probe selbst überzeugen.<br />
Zum Mittagessen im Restaurant „Zum Mär<br />
chenhain" führte uns ein schöner Spaziergang<br />
durch die Weinberge. Da Petrus ein Einsehen<br />
mit uns hatte und statt der angekündigten Re<br />
genwolken nur Sonnenschein schickte, konn<br />
ten wir die herrliche Landschaft und den Blick<br />
auf Vater Rhein in ungetrübter Stimmung ge<br />
nießen. Am späten Nachmittag mußte wir uns<br />
dann leider von Niederheimbach trennen, doch
einige Fiaschen guten Weines, die uns zum<br />
Abschied von Niederheimbacher Freunden<br />
noch überreicht wurden, linderten den Ab<br />
schiedsschmerz. Wie im Fluge und ohne jeden<br />
Zwischenfall verlief die Heimfahrt. Herr Prof.<br />
Rübben dankte abschließend allen, die sich<br />
um das Gelingen dieser schönen Gruppentour<br />
bemüht hatten. Müde, aber restlos zufrieden<br />
kamen wir wieder in Köln an. Manche neue<br />
Freundschaft wurde während dieser Fahrt ge<br />
schlossen und alte Bande wurden enger ge<br />
knüpft. Vielleicht ein Tip für andere Gruppen;<br />
Es dient dem Verständnis und dem Zusam<br />
menhalt des Chores, wenn sich ab und zu<br />
mal zwei oder drei Gruppen zu solchen ge<br />
meinsamen Fahrten zusammenschließen.<br />
Inge Bürger<br />
M. Schubert<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Dezember <strong>1974</strong><br />
9.12. 65 J Heinz Charlier, Köln 30 (Ehren<br />
feld), Myllusstraße 1, aktivesMigl.<br />
14.12. 70 J Dr. Alfons Mauser, 5358 Bad<br />
Münstereifel-Mahiberg, Heiderhof,<br />
inaktives Mitglied<br />
19.12. 55 J Ulrich Schoeller, Köln 51 (Marien<br />
burg), Am Südpark 27, inaktives<br />
Mitglied<br />
21.12. 55 J Heinrich Hackenbroich, Köln 60<br />
(Weidenpesch), Oldenburger Stra<br />
ße 64, inaktives Mitglied<br />
22.12. 55 J Notar Dr. Eberhard Giiies, Köln 1,<br />
Apostelnstraße 6, inaktives Mitgl.<br />
23.12. 80 J Frau Käthe Mundorf, 505 Porz/<br />
Rhein, Goethestr. 5, Witw.-Mitgl.<br />
26.12. 65 J Karl Dietrich Leverkus, 5022 Jun<br />
kersdorf, Körnerstr. 18, inaktives<br />
Mitglied<br />
26.12. 60 J Alex Paffenhoiz, Köln 41 (Linden<br />
thal), Wüllnerstr. 134, inaktives<br />
Mitglied<br />
27.12. 86 J Carl Weisweiier, Köln 41 (Lin<br />
denthal), Bachemer Str. 59, akti<br />
ves Mitglied<br />
30.12. 70 J Notar Dr. Walter Berndorff, Köln<br />
1, Gardinalstraße 6, inakt. Mitgl.<br />
Neuaufnahmen<br />
Günter Rubin, Bau-Ing., 5 Köln 41, Oelberg<br />
straße 12, Ruf 42 66 25, inaktives Mitglied. Ge<br />
worben durch Vorstandsmitglied Ludwig<br />
Schneider.<br />
Kwaia Tschang, Kaufmann, Inh. des „Ohina-<br />
Restaurant" Köln, Gr. Sandkaul, 5 Köln 60,<br />
Drosselweg 10, Ruf 21 76 51, inaktives Mitgl.<br />
Geworben durch Albert Bach und Paul Peters.<br />
Adressenänderung<br />
Johann Michels, jetzt: 5 Köln 71, Oranjehofstr.<br />
1, Tel. 7 90 26 04, aktives Mitglied.<br />
Verstorben sind:<br />
Am 4. 10. 74, Herr August Crumbach, inaktives<br />
Mitglied.<br />
Am 7. 10. 74, Frau Oaroline Dameris, Witwen<br />
mitglied im Alter von 9T Jahren, und bereits<br />
am 17. 5. 74, Herr Hugo Fegers, Köln, inakt.<br />
Mitglied.<br />
<strong>Der</strong> Vorstand hat den Angehörigen der Ver<br />
storbenen die Anteilnahme des KMGV ausge<br />
sprochen.
Das Haue (^) Oer Mufih<br />
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Herausgeber: KMQV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Geschäftsstelle des KMGV.<br />
Druck: Otto Ritterbach GmbH., Weiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf 92 94 / 7 60 71<br />
Titelbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins, Tel. 23 12 32<br />
Gestaltung der Titelseite: Giahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseilschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917 ■ Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044<br />
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>54</strong><br />
Dezember <strong>1974</strong><br />
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Liebe KMGV-Familie!<br />
Schon wieder stehen wir am Ende eines Jahres. Zwar ist der Chor<br />
heuer nicht über Meere in andere Länder und Kontinente gereist.<br />
<strong>1974</strong> war vieimehr ein Jahr der nach innen gerichteten Chortätig<br />
keit. Die „Cäciiia" feierte zu Recht - und übrigens mit voilem Erfoig!<br />
- ihr lOOjähriges Bestehen. Und noch klingen uns die in hei<br />
terem Cewand erkiungenen und doch so tiefgreifenden Worte von<br />
Professor Lützeier in unserem Ohr. Und gegen Jahresende sang<br />
der Chor in Iserlohn und Siegen vor so gegensätzlich großen Hörersohaften.<br />
Und die beiden Winterkonzerte „Chormusik 74" waren<br />
mit ihrem ruhigen und nach innen gerichteten Programm symptoma<br />
tisch für dieses Jahr des Wirkens „daheim".<br />
Und schon zeichnen sich neue Aufgaben für die nahe Zukunft ab.<br />
Unser Casino wird umgestaltet mehr Behaglichkeit ausstrahlen und<br />
damit vielleicht auch das Vereinsieben „nach der Probe" neu in<br />
Cang setzen. Zum Jahresanfang wird unser „Ziilche" wieder die<br />
Kräfte aller Mitwirkenden in hohem Maße beanspruchen. Mitteipunkt<br />
unserer Winterarbeit werden Chorwerke mit Streichorchester<br />
sein, die Zentraipunkte der kommenden Cürzenichkonzerte werden.<br />
Und auf weite Sicht winken Aufführungen in Verbindung mit dem<br />
Bayer-Chor und den Bayer-Philharmonikern im Leverkusener Forum<br />
und in Berlin, wo wir letztmalig 1964 gemeinsam konzertieren<br />
durften.<br />
Mögen die vor uns liegenden Tage der Ruhe auch ein wenig Aus<br />
spannen vom Chorgeschehen gleichkommen. Wir jedenfaiis wün<br />
schen ihnen und ihren Lieben vom ganzen Fierzen ein<br />
CESECNETES WEiHNACHTSFEST und ein<br />
GESUNDES NEUES JAHR!<br />
Dr. Max Adenauer<br />
Präsident des KMGV<br />
Prof. Hermannjosef Rübben<br />
Dirigent des KMGV
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TERMINE<br />
Jeden Donnerstag um 19 Uhr Cäcilia-Chorprobe und um 20 Uhr<br />
für den gesamten KMGV.<br />
Samstag/Sonntag, 7./8. Dezember, Arbeitstagung des Vorstan<br />
des, der Ausschüsse und der Gruppenbaase Im Haus der Be<br />
gegnung In Horrem. Die betreffenden Herren wurden Inzwischen<br />
persönlich benachrichtigt.<br />
Am Sonntag, 8. Dezember, 15.30 Uhr kommt wie jedes Jahr der<br />
Nikolaus In die Wolkenburg.<br />
Am Sonntag, 22. Dezember, 16.30 Uhr singen wir In der Kirche<br />
St. Herlbert In Köln-Deutz weihnachtliche Musik. Bitte nutzen Sie<br />
die wenigen verbleibenden Proben und nehmen Sie alle an die<br />
sem auf das Fest einstimmenden Konzert teil.<br />
Freitag, 27. Dezember, 19.30 Uhr nur Cäcilla-Chorprobe In der<br />
Wolkenburg.<br />
Unsere Geschäftsstelle Ist vom 23. 12. <strong>1974</strong> bis 3. 1. 1975 nicht<br />
besetzt.<br />
VORANZEIGE: Unsere Karnevalssitzung (mit Musikkapelle) ist<br />
am Donnerstag, dem 16. 1. 1975 um 20 Uhr. Es ergehen noch<br />
separate Einladungen.<br />
Die Bestellkarten für die geschlossenen Aufführungen der „Caci<br />
lia Wolkenburg" am 2. 2. nachmittags und 5. 2. abends liegen<br />
dem Januar-<strong>Burgbote</strong>n bei.<br />
Denken Sie bitte bei Ihren Weihnachtseinkäufen an die Schall<br />
platten unseres Chores, von denen Sie ein vollständiges Ver<br />
zeichnis im <strong>Burgbote</strong>n Nr. 6/74 finden und die durch eine Auf<br />
nahme mit weihnachtlicher Musik bereichert worden sind. Schrift<br />
liche Bestellungen werden gegen Porto- und Verpackungszu<br />
schlag postwendend erledigt.<br />
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215<br />
KMGV im musikalischen Großeinsatz<br />
Die Sänger wissen es aus der Erfahrung,<br />
unsere übrigen Leser, wenn sie den monat<br />
lichen Terminkalender im <strong>Burgbote</strong>n verfolgt<br />
haben, daß Oktober und November große An<br />
forderungen an den gesamten Chor stellten.<br />
Nun: Wer rostet rastet, und so sind sicher alle<br />
aktiven mit mir der Meinung, daß es uns ein<br />
mal wieder gut getan hat, in kurzer zeitlicher<br />
Aufeinanderfolge gefordert zu werden und da<br />
bei vor unterschiedlichem Publikum zu singen.<br />
Aber o weh! Das wunderschöne Parktheater<br />
in Iserlohn, das zu % ausverkauft war, empfing<br />
uns mit gähnender Leere. Was nutzte es schon,<br />
daß die etwa 150 Zuhörer dem Konzert mit<br />
Sachverstand und wachsender Begeisterung<br />
folgten, und daß man alle vertraglichen Ver<br />
pflichtungen erfüllt hatte? Die meisten Karten<br />
besitzer hatten es eben vorgezogen, am hei<br />
mischen „Schluffenkino" die spannenden Wah<br />
len in Hessen und Bayern zu verfolgen. Da<br />
sage noch 'mal einer, die Deutschen seien<br />
politisch uninteressiert. Sicherlich hatten die<br />
Veranstalter auch die Eintrittspreise zu niedrig<br />
angesetzt. Bei teureren Karten hätte sich man<br />
cher noch überlegt, ob er sie verfallen lassen<br />
solle. —<br />
Voll entschädigt wurden wir dafür aber in<br />
Siegen. Die Siegerlandhalle mit ihren japani<br />
schen Ausmaßen — es waren mehr als 2000<br />
Zuhörer gekommen — war annähernd ausver<br />
kauft, und im Hinblick auf den am nächsten<br />
Tag stattfindenden Chorwettbewerb hatten wir<br />
ein besonders sachkundiges und kritisches<br />
Publikum. Einen Vorgeschmack auf die Quali<br />
tät der Chöre bekam der Vorstand beim nach<br />
mittäglichen Empfang im Rathaus durch Ober<br />
bürgermeister Althaus zu hören. Dort sang das<br />
jugoslawische Oktett Gallus — am nächsten<br />
Tag auch Wettbewerbssieger - ein Ensemble<br />
musikhochschulgebildeter Sänger mit virtuoser<br />
Musikalität zur staunenden Begeisterung der<br />
geladenen Gäste.<br />
Die jubilierenden „Sangesfreunde Siegen-Kaan-<br />
Marienborn", ein Chor von ca. 45 Sängern,<br />
zeigten dann im ersten Teil des Festkonzerts<br />
am Abend ihr Können und nötigten unsere<br />
Sänger zu äußerster Anstrengung und Konzen<br />
tration, um die in uns gesteckten Erwartungen<br />
des Publikums nicht zu enttäuschen. Professor<br />
Rübben verstand es, uns mit äußerlicher Ruhe<br />
und exaktem Dirigat von Beginn an sicher über<br />
alle Klippen hinweg zu der Leistung zu führen,<br />
die wir immer dann, wenn wir besonders ge<br />
fordert werden, bringen können.<br />
Auch die Solisten unseres Chores hatten an<br />
dem großen Erfolg erheblichen Anteil. Es ist<br />
durchaus nicht selbstverständlich, daß Hermann<br />
Hackstein, Baß, der sicherlich auch einmal gern<br />
eine andere musikalische Aufgabe als die Sarastro-Arie<br />
gestellt haben möchte, oder Heinz<br />
Schneider, Bariton mit dem Solo in Kan Ishii's<br />
„Soran Bushi" in stets gleicher hervorragender<br />
Qualität an der Rampe ihr Können zeigen, nach<br />
dem sie während des gesamten Programms als<br />
Chorsänger ihre Pflicht getan haben. Auch<br />
Klaus Tilly, Bariton, vermag, ob als Vorsänger<br />
in einem Spiritual oder Interpret eines jiddi<br />
schen Volksliedes, immer das Publikum zu be<br />
geistern. Hier ist einmal Gelegenheit, diesen<br />
Freunden für ihren über das normale Maß hin<br />
ausgehenden Einsatz in Südafrika, Bulgarien,<br />
Japan und jetzt in Iserlohn und Siegen be<br />
sonders zu danken. Wir wissen im übrigen, daß<br />
jeder Sänger sich bemüht, den Ruf des KMGV<br />
im In- und Ausland als führender europäischer<br />
Männerchor zu festigen, und mancher der hier<br />
nicht namentlich genannten wäre gern bereit,<br />
auch als Solist zu wirken, was viele im Diver<br />
tissementchen alljährlich beweisen.<br />
Inzwischen ist auch das erste unserer beiden<br />
diesjährigen Konzerte im Gürzenich vorüber.<br />
Die Zuhörer, aber auch die Sänger waren sich<br />
darüber einig, daß der Chor sich in hervor<br />
ragender Verfassung präsentiert hat. Professor<br />
Rübben führte uns souverän vom hauchzarten<br />
Piano in den Madrigalen bis hin zum kraft<br />
vollen Fortissimo. Gut vorbereitet wurden die<br />
Vorstellungen des Dirigenten bestmöglich ver<br />
wirklicht, und es wurde wohl noch nie „<strong>Der</strong><br />
Mensch" von Clemens mit solcher Präzision<br />
und Begeisterung gesungen. Bis hin zur rhyth<br />
mischen „Cekolina" war das Konzert eine kon<br />
tinuierliche Steigerung, die sich auch auf die<br />
Zuhörer übertrug. Überzeugend sowohl im<br />
Zusammenklang mit dem Chor als auch in den<br />
Sololiedern Kammersängerin Ruth-Margret Pütz<br />
von der Württembergischen Staatsoper Stutt<br />
gart. Werner Kämmerling am Flügel war ein<br />
viel beschäftigter zuverlässiger Pianist, der alle<br />
Stilarten beherrschte, ob als Liedbegleiter oder<br />
„Anreißer" in der dem Publikum gut gefallen<br />
den „Cekolina". Bereits erwähnt, aber leider<br />
nicht im Programm vermerkt, bewunderte das<br />
Publikum Heinz Schneider in dem schattie<br />
rungsreichen Solo des japanischen Liedes.<br />
Lassen wir nachstehend die Presse zu den er<br />
wähnten Konzerten zu Wort kommen:
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Westfalenpost, Iserlohn, v. 29.10.<strong>1974</strong><br />
Chorabend: Mehr Sänger als Zuhörer<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein glänzte durch erstaunliche Disziplin und Präzision<br />
<strong>Der</strong> Sängerkreis Iserlohn hatte zu seinem 50jährigen Jubiläum den Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein unter seinem Dirigenten Prof. Hermannjosel Rübben zu einem Konzert am Sonntag<br />
abend Im Parktheater eingeladen. Muß man den Verantwortlichen des Sängerkreises Dank sa<br />
gen für diese Initiative, so kann man rückblickend leider nur feststellen, daß dieses Konzert<br />
unter keinem günstigen Stern stand. Das sehr geringe Interesse an diesem beachtenswerten<br />
Konzert seitens der Iserlohner Sängerschaft gereicht Ihr nicht zum Ruhm, waren doch mehr<br />
Sänger auf der Bühne als Zuhörer Im Saal.<br />
Unter dem Motto „Chormusik der Jahrhun- Beigeschmack einer 5-Uhr-Tee-Musik drängt<br />
derte" war ein buntes Programm zusammen- sich auf.<br />
gestellt worden. Dieser weite Rahmen läßt ja Eine wertvolle Bereicherung des Programms<br />
nahezu jegliche Werkkombination zu. Es war waren die Lieder von Richard Trunk für Barl<br />
wohl der Sinn dieser Programmzusammen- ton und Klavier. Die Trinklieder von Siegfried<br />
Stellung, aus den für einen normalen Männer- Strohbach, Inspiriert durch Orff, waren Interchor<br />
erreichbaren Werken eine der Neuzeit essant In Ihrer rhythmisch musikalischen An<br />
angepaßte Werkauswahl zu treffen, um dann läge.<br />
daran deren Interpretation zu demonstrieren. Höhepunkt Im Hinblick auf Vielgestaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männergesangverein hinterließ In war die Gruppe der Folklore-Gesänge. Zwar<br />
seiner optischen und klanglichen Gesamtwir- kann man allmählich über die Fülle der heute<br />
kung einen prächtigen Eindruck. <strong>Der</strong> große zu hörenden Folkloremusik klagen, manches<br />
Chor glänzt durch eine erstaunliche Disziplin davon Ist Masche und billiger Effekt, hier aber<br />
und Präzision, die vitale Führung durch seinen konnte man sich über die vitale Rhythmik der<br />
Dirigenten Ist bestechend. Die Schulung die- Bearbeitungen In Verbindung mit Farben und<br />
ses Chores zeigt, daß Gesichtspunkte moder- Stimmungen erfreuen. Die virtuose Interprener<br />
Ästhetik dahinterstehen: schlanke Tonge- tatlon durch die Kölner Sänger zeigte sich<br />
bung mit Hauptakzent auf Rhythmik. Die Be- auch In der Meisterung sprachlicher Probleme,<br />
wegllchkelt Ist erstaunlich, trotz der Größe Die einzelnen Solisten des Chores sowie der<br />
des Chores. Die Überbetonung der rhythml- sicher begleitende Pianist trugen zum Erfolg<br />
sehen Seite der Musik hat allerdings auch dieses Nonstopabschnittes des Programmes<br />
Folgen, die nicht übersehen werden sollten: nicht unwesentlich bei.<br />
es zeigt sich beim Singen eine gewisse ge- <strong>Der</strong> herzliche Beifall des Publikums veranlaßte<br />
spannte Grundhaltung In der Technik, die Dirigent und Chor trotz der zu Beginn des<br />
einem gelösten Chorklang hinderlich Ist. Abends aufgetretenen Mißstimmung noch zu<br />
Das Programm des Abends begann mit Wer- einigen Zugaben. Es wäre zu begrüßen, wenn<br />
ken von Purcell, Hasler u.a. Es wäre bei wir diesen ausgezeichneten Chor unter gündlesen<br />
A-capella-Werken vorteilhafter gewe- stigeren ümständen später einmal wieder In<br />
sen, die jeweils verbindenden Vor- und Nach- Iserlohn hören könnten.<br />
spiele des Pianisten fortfallen zu lassen, der<br />
Horst Buckefeldt<br />
Iserlohner Nachrichten v. 30.10.<strong>1974</strong><br />
Vorbild für andere Chöre: Mönnergesangverein Köln<br />
Iserlohn. In der Reihe der Veranstaltungen<br />
zu seinem 50jährigen Bestehen hatte der Sän<br />
gerkreis Iserlohn am Sonntag Im Parktheater<br />
etwas Ungewöhnliches zu bieten: ein Konzert<br />
des Kölner Männergesangvereins. Man sollte<br />
annehmen können, daß sich zu diesem Kon<br />
zert recht viele Dirigenten und Sänger des<br />
Sängerkreises einladen würden. Doch auf der<br />
Bühne stand ein Chor mit 160 Sängern, so<br />
viel Zuhörer aber saßen nicht Im Theater.<br />
Da war zunächst einmal das nicht alltägliche<br />
Programm. Welter war In vorbildlicher Welse<br />
zu hören, wie ein „Crescendo" aufzubauen<br />
Ist, eine sinnvolle Phraslerung war selbstver-
^nn^ihnachten ist...<br />
>, . . . _ .. . ■<br />
W/m<br />
Mim<br />
Moderne Geschenkkassetten-Elegante Karaffen'Zerstäuber und Originaiflaschen
219<br />
ständlich, auch sonst waren kleine aber<br />
wichtige Dinge zu hören, die erst einen Män<br />
nerchor zu Höchstleistungen befähigt. <strong>Der</strong><br />
Chorleiter, Professor Hermannjosef Rübben,<br />
hat den „Kölner Männergesangverein" auf der<br />
Höhe seiner früheren hervorstechenden Eigen<br />
schaften gehalten. Sein Dirigent ist impulsiv,<br />
auf die Sänger wirkt er mitreißend. Die Töne<br />
wurden durch Präludieren am Flügel vor<br />
einem Lied angegeben. Nur wenige Takte ge<br />
nügten bis zum Einsatz im Chor. Das war<br />
etwas, was bei anderen Chören auch nicht<br />
getan wird.<br />
D'e Vortragsfolge „Chormusik der Jahrhun<br />
derte" reichte vom 16. Jahrhundert bis in die<br />
neue Zeit. Abwechslung in die Vortragsfolge<br />
brachte Claudia Rübben mit einer Suite für<br />
Flöte und Klavier von Johann Sebastian Bach.<br />
Die Solistin blies ihr Instrument mit lockerem<br />
Ton. Auffallend zurückhaltend dem Klang des<br />
Cembalos entsprechend, war Begleiter am<br />
modernen Flügel Werner Kämmerling. Die Ro<br />
mantik im Lied war durch Franz Schubert<br />
und Richard Trunk maßgebend vertreten. Nur<br />
fiel auf, daß ein sogenannter „schwarzer Baß"<br />
oft im Schlußakkord der Lieder eine Oktave<br />
tiefer als vorgeschrieben sang. Opernarien<br />
ließen an Verve nichts zu wünschen übrig, sie<br />
waren eine Delikatesse für sich. Folklore aus<br />
aller Welt bildete den Abschluß des vielfäl<br />
tigen Programms.<br />
Solisten aus dem Chor fügten sich im Solo<br />
gesang oder in Verbindung mit dem Chor<br />
vorbildlich in das Ganze ein. Trotz des sehr<br />
schwachen Besuchs gab es nach lautem Bei<br />
fall noch mehrere Zugaben, darunter das<br />
empfindsame „Ännchen von Tharau".<br />
Ewald Helwig<br />
Siegener Zeitung v. 4.11.<strong>1974</strong><br />
Glanzvolles Silberjubiläum der Käner Sungesfreunde<br />
Empfang durch die Stadt Siegen — Großes Festkonzert mit dem Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
in der Siegeriandhalle<br />
Das Wochenende stand im Zeichen der Geburtstagsfeier der „Sangesfreunde" Kaan-Marienborn.<br />
Zum Festkonzert am Samstag hatte man den Köiner MGV mit Prof. Hermannjosef Rübben ein<br />
geladen. Zum Internationalen Preissingen am Sonntag stellten sich 50 Chöre, darunter Gäste<br />
aus Jugoslawien und den Niederlanden, in 10 Klassen aufgeteilt dem sachkundigen Urteil von<br />
namhaften Preisrichtern.<br />
Bei einem Empfang durch Rat und Verwal<br />
tung der Stadt Siegen am Samstagvormittag<br />
ging Oberbürgermeister Karl Althaus auf die<br />
Verdienste und Erfolge des Jubelchors in den<br />
vergangenen 25 Jahren ein. Er stellte die<br />
Pflege des Liedes verbunden mit einem ge<br />
sunden Vereinsleben als Kraftquelle heraus,<br />
aus der ein Gemeinwesen schöpfen kann.<br />
Neben den Vertretern des KMGV mit Prof.<br />
Rübben an der Spitze konnte er die Chor<br />
komponisten Arnold Kempkens, Prof. Rolf<br />
Hartmann, Quirin Rische, Willy Giesen, Wolf<br />
gang Lüderitz und Prof. Heinrich Poos, eine<br />
Reihe von Chorleitern und Vertretern des Sän<br />
gerbundes und Sängerkreisen begrüßen.<br />
Nach zwei Liedvorträgen des jugoslawischen<br />
„Oktet Gallus" aus Ljubijana trug sich die<br />
illustre Gesellschaft ins Goldene Buch des<br />
„Krönchens" ein.<br />
Beim abendlichen Festkonzert hatte das Er<br />
scheinen des Kölner MGV seine Anziehungs<br />
kraft nicht verfehlt. Aber auch das gute Resul<br />
tat, das die „Sangesfreundp" beim Interna<br />
tionalen Chorfest in Gorizia/Italien erzielten,<br />
dürfte dazu beigetragen haben, den großen<br />
Saal der Siegeriandhalle mit annähernd 2000<br />
Besuchern zu füllen.<br />
„Sangesfreunde" in brillanter Verfassung<br />
Beim Jubiläums-Chor machte sich die kon<br />
zentrierte Vorbereitung auf die großen Auf<br />
gaben der letzten Monate recht vorteilhaft be<br />
merkbar. Hans Lingerhand, ein Chorleiter, der<br />
heute zur Spitzenklasse zu zählen ist und der<br />
seine Herkunft von der Kirchenmusik nicht<br />
verleugnen kann, stellte seine Sänger in be<br />
ster stimmlicher Verfassung vor. So wurde<br />
der erste Teil, mit den lateinischen Gesängen<br />
„Popule meus" von Josef Werth, „Agnus Dei"<br />
aus der Missa Regina coeli des Niederländers<br />
Jacobus de Kerle (16. Jahrhundert - Original-
muß man haben<br />
Auflage<br />
über 1,5 Millionen<br />
Jede Woche in den Lotto- und Toto-Annahmestellen
Männerchorsatz), „Magna res est Amor" von<br />
Quirin Rische, der Erstaufführung des „Vaiiem<br />
ori duleis" von Heinrich Poos und dem eindringiichen,<br />
nach amerikanischen Überiieferungen<br />
von Quirin Rische komponierten „Auf<br />
dem Berge" zu einer großartigen Demonstra<br />
tion gepfiegten Chorgesangs. Hier ragte das<br />
„Agnus Dei" mit seinen weichen Harmonien,<br />
der Zartheit seines Stimmgeflechts und der<br />
Heiterkeit des Ausdrucks noch besonders<br />
heraus.<br />
im Volksliedteii überraschten neben der kiangschönen<br />
Wiedergabe des innigen „Sie gieicht<br />
wohi einem Rosenstock" (Wiily Giesen die bei<br />
den in herber Klangschönheit gesungenen<br />
Sätze von Heinrich Poos „Laßt es regnen"<br />
und „Altes Liebeslied". Aiie Chöre und Lieder<br />
wurden auswendig gesungen, was dem unmitteibaren<br />
und steten Kontakt der Sänger<br />
zu ihrem Dirigenten zugute kam. Augenfäilig<br />
die sparsame Zeichengebung, mit der Lingerhand<br />
seine Sänger führt und die doch aiie<br />
Einsätze sicher garantiert.<br />
Johann Sebastian Bach mit den Sätzen Polo<br />
naise — Double, Menuett und Badinerle, am<br />
Flügel von Werner Kämmerling begleitet.<br />
in die Welt der Oper führten Chor und Diri<br />
gent die begeisterten Zuhörer mit der Arie<br />
„O Isis und Osiris" mit dem Chor der Priester,<br />
aus der Qper „Die Zauberfiöte" von Mozart<br />
(Solist der Bassist Hermann Hackstein), dem<br />
trivialen, glänzend interpretierten „Soldaten<br />
chor" aus der Qper „Margarete" von Charles<br />
Gounod und dem spritzigen Eingangschor<br />
„Erhebet das Glas" aus „Ernani" von Giu<br />
seppe Verdi.<br />
Horst Massau war der Solist bei den Trink<br />
liedern für Bariton, Chor und Klavier von<br />
Siegfried Strohbach. Ganz exzellent die Wie<br />
dergabe dieser in der Dynamik sehr ex<br />
pressiven, dem Text folgenden Komposition,<br />
in weicher der Solist bei der 1. und 3. Strophe<br />
als Vorsänger fungiert, während er die zweite<br />
Strophe soiistisch eigenständig interpretiert.<br />
KMGV wie ein Panoramafiim<br />
imponierend bei den Gästen aus Köln er<br />
schien bereits der Auftritt: In Zweierreihen<br />
von beiden Seiten kommend, in nicht endenwoilender<br />
Reihe. Dann das äußere Bild der<br />
Sänger im Frack mit dem goldenen Vereins-<br />
Emblem. Prof. Rübben, im Gegensatz zu sei<br />
nem Kollegen Lingerhand eher mit großer<br />
Gestik seinen Klangkörper führend, machte<br />
die Zuhörer mit dem „Sound the trumpet"<br />
des Engländers Henry Purceii gleich zu Be<br />
ginn mit der gewaltigen Klangfülle seines<br />
Chores bekannt, in der reich strömenden<br />
Melodienfülie dieses Vollenders des englischen<br />
Barock sind schon Kiangeiemente enthalten,<br />
die uns später in der Musik Händeis wieder<br />
begegnen. Dem tönenden Auftakt ließ Rübben<br />
das zart-innige „Minnelied", eine Melodei aus<br />
dem wohl ältesten Singspiel der Musikge<br />
schichte „Robin et Marion" von Adam de ia<br />
Haie folgen, dem man für den französischen<br />
Urtext „Robin m'aime" die Worte „Kume, kum<br />
Geselle min" aus der Benediktbeurer Hand<br />
schrift „Carmina burana" unterlegt hat. Mit<br />
den Tanzliedern von Thomas Moriey und Hans<br />
Leo Häßler blieb man der Musik des 16. Jahr<br />
hunderts verbunden, bevor mit den Franz-<br />
Schubert-Chören „Die Nacht" und „Die Nach<br />
tigall" das Buch der Romantik aufgeschlagen<br />
wurde.<br />
Ais Kontrast zum Chorsingen spielte Claudia<br />
Rübben die Suite für Flöte und Klavier von<br />
Internationale Folklore originell dargeboten<br />
im foikioristischen Teil verband Rübben in<br />
seiner drängenden eigenwilligen Art Lieder<br />
und Spirituals durch pianistische Zwischen<br />
spiele, da wo es angebracht war, und führte<br />
sein Publikum mit zwei zerbrechlich zart in<br />
tonierten japanischen Liedern aus dem Fer<br />
nen Qsten über Amerika nach Österreich, Ruß<br />
land, die Tschechoslowakei und Israel, mit<br />
Melodien von Toshi isobe und Kan Ishii,<br />
Hermannjosef Rübben, Modest Moussorgski,<br />
Wilhelm Heinrichs, Leos Janacek und Walter<br />
Kiefisch. Bei diesen Vorträgen ergänzten die<br />
Chorsänger Heinz Schneider, Klaus Tiliy und<br />
Horst Massau (aiie Bariton) den Chor mit<br />
Soioeiniagen.<br />
Ein großes Lob an Werner Kämmeriing, der<br />
als Hauspianist des KMGV etwa zwei Dritte'<br />
der Werke, die zum Vortrag gelangten, am<br />
Flügel begleitete. Er brillierte durch seinen<br />
klaren Anschlag, sein hohes Einfühlungsver<br />
mögen und sein Können in der Improvisation,<br />
da wo sie erforderlich war.<br />
Bei den stürmisch geforderten Zugaben wurde<br />
vom Chor mit „Ännchen von Tharau" die<br />
Schönheit eines Siichersatzes gezeigt, was<br />
vom Auditorium dankbar honoriert wurde. <strong>Der</strong><br />
Kölner Sängergruß letztlich setzte den Schluß<br />
strich unter ein Chorkonzert, das sicher zu<br />
den Höhepunkten der Saison zu zählen ist.
222<br />
V\/estfalenpost v. 4.11.<strong>1974</strong><br />
Glanz und Fälle beim Sangesfreunde-Konzert<br />
Festlicher Höhepunkt der 750-Jahr-Feier der Stadt Siegen in der Siegerlandhalle<br />
Siegen. Ein Zusammenklang von Freude,<br />
Glanz und erstrangigem Chorgesang kenn<br />
zeichnete das Festkonzert des 25jährigen Ju<br />
bel-Chores MGV „Sangesfreunde" S.-Kaan-<br />
M'born unter Chordirektor H. Lingerhand, das<br />
zugleich einen Beitrag zur 750-Jahr-Feier der<br />
Stadt Siegen darstellte. Als prominenten Ge<br />
burtstagsgast hatten die „Sangesfreunde" den<br />
international anerkannten Spitzenchor Köl<br />
ner MGV eingeladen, für die zahlreichen Mu<br />
sikfreunde ein außergewöhnliches Chorereig<br />
nis. Hatten die Käner Sangesfreunde unter<br />
bewährter Leitung von Lingerhand durch frü<br />
here Chorleistungen ihre Meister-Gütemarke<br />
bewiesen, so präsentierten sie sich an diesem<br />
Abend in ganz besonderer Hochform.<br />
Lingerhand hatte die rechte Mitte zwischen<br />
Meisterstücken sakraler Chorsätze und euro<br />
päischen Volksliedern gefunden, wobei viel<br />
leicht „Magna res est Amor" und das sehr<br />
eindrucksvolle „Auf dem Berge" (beide Ri<br />
eche), ebenso wie das bravouröse „Seht es<br />
regnen" (Poos) als Höhepunkte mit beson<br />
deren Schwierigkeitsgraden anzusehen sind.<br />
Bemerkenswert das romantische durchweg<br />
verhaltene „Sie gleicht wohl einem Rosen<br />
stock" (Giesen) und die dramatisch-eptische<br />
Tonmalerei „<strong>Der</strong> Reiter" (Rische). In allen<br />
Tonlagen ausgewogen besetzt, besticht der<br />
Chor durch Deklamations- und Intonations<br />
sicherheit und subtile Stufungen der dynami<br />
schen Verhältnisse. Sinngehalt wurde durch<br />
akzentuierte Ausdrucksweise verdeutlicht. Be<br />
wundernswert anzuhören als Zugabe „Es war<br />
als hätt' der Himmel ..."<br />
Beim Auftritt des Mammutchores der Kölner<br />
(ca. 170 Sänger) wird man an Berliozsche<br />
Wunschträume erinnert und ist von dem<br />
klanglichen „Breitwand"-Ereignis begeistert.<br />
Prof. Hermannjosef Rübben verstand in bewunderswerter<br />
geschickter Regie, „sein" Pro<br />
gramm mit eindrucksvollen musikalischen<br />
Glanzlichtern auszustatten. Unter herausra<br />
gender Mitwirkung des Pianisten Werner Käm<br />
merling, gab es Chorsätze „aus alter Zeit",<br />
Schubert'sche Romantik, Opernchöre, aus<br />
„Neuer Zeit" bis hin zu weltumfassender Folk<br />
lore. Soldatenchor aus „Margarete" von Gounud<br />
und Eingangschor aus Verdis „Ernani"<br />
überwältigten in ihrem Klangvolumen ebenso<br />
wie in sauberster Darbietung und ernteten<br />
stürmischen Beifall. Bühnenreife Soli „O Isis<br />
und Osiris" oder die „Trinklieder" von Stroh<br />
bach (Herm. Hackstein, Baß, H. Massau, Bari<br />
ton) lockerten die vielfältige Vortragsfolge<br />
angenehm auf. Den Schlußpunkt setzte ein<br />
Streifzug durch internationale Folklore, wobei<br />
die japanisch gesungenen Lieder (Heinz<br />
Schneider, Bariton), die Jiddische Volksweise<br />
(Klaus Tilly, Bariton) und die tschechoslowa<br />
kische Mentalität beeindruckend herausragten.<br />
Hermannjosef Rübben, der vielgepriesene,<br />
beherrschte diesen Elite-Chor, der jedoch aus<br />
seiner eigenen Konzeption heraus Vergleiche<br />
überflüssig macht, mit vehementer, tempera<br />
mentvoller Zeichengebung.<br />
In geschmeidiger Tonführung spielte Claudia<br />
Rübben mit dem wandlungsfähigen Werner<br />
Kämmerling am Flügel als Zwischenmusik<br />
Suite für Flöte und Klavier von J. S. Bach.<br />
Anhaltender Beifall waren Lob und Dank an<br />
Interpreten und Veranstalter und dafür das<br />
vertraute „Ännchen von Tharau", „Rhein. Sän<br />
gergruß" u. a.<br />
Erika Lube<br />
Kölnische Rundschau v. 19. 11. <strong>1974</strong><br />
Ein Applaus wie bei Rostropowitsdi<br />
Buntes Winterkonzert des KMGV<br />
Zeitnähe und Aktualität schien der Titel<br />
„Chormusik 74" anzukündigen, der das Pro<br />
gramm im Herbstkonzert des Kölner Männer<br />
gesangvereins überschrieb. Wer nun hoffend<br />
oder argwöhnisch gar glaubte, es stecke hin<br />
ter einem solchen Titel die Neigung zum Ex<br />
periment mit neuartigen Impulsen, konnte je<br />
nach Bewußtseinslage bei der Lektüre des<br />
Untertitels zufrieden oder auch ein bißchen<br />
enttäuscht dem Auftritt des KMGV entgegen
sehen, hieß es doch da schlicht: „Ein Konzert<br />
mit Chorwerken und Soloiiedern aus alter und<br />
neuer Zelt."<br />
Hermannjosef Rübben hatte diesmal auf<br />
einen im Männerchorwesen zwischen Flens<br />
burg und Passau typischen Programmaufbau<br />
gesetzt: Liebes- und Tanzlieder alter Meister,<br />
Natur-Lyrik der Romantik, zeitgenössische Be<br />
sinnlichkeit und Folklore: eine runde Sache<br />
also, ohne Risiko, mit den Erwartungen seines<br />
Publikums zu kollidieren, aber auch ohne das<br />
Risiko, von wem auch immer vorgehalten zu<br />
bekommen, sich einem angestaubten Liedgut<br />
zu widmen.<br />
Daß die ungenannte Bearbeitung einer Melo<br />
die des Adam de la Halle sowie einige all<br />
gemein bekannte Sätze von Morley, Hassler<br />
und Lassus sich im Fahrwasser romantischer<br />
Darstellungsweise präsentierten, wird bei<br />
dem erstaunlich durchsichtigen Klang des gro<br />
ßen Chores allenfalls ein stilbewußtes Ohr als<br />
nicht ganz angemessenen Nebeneffekt regi<br />
striert haben. Gleiche Klangfülle und Nachdrückllchkeit<br />
der Deklamation kennzeichnete<br />
auch die Schubert-Chöre „Nächtliches Ständ<br />
chen", „Nachthelle" und Bruckners „Mitter<br />
nacht".<br />
Mit dem Zyklus „Sprich aus der Ferne" des<br />
seit 1942 in Stalingrad vermißten Adolf Cle<br />
mens betrat der KMGV die Bezirke zeitge<br />
nössischer Chormusik. Verinnerllchung und<br />
Effekt liegen hier dicht beieinander: beiden<br />
wurde der Chor mit kultivierter Darstellung<br />
gerecht. Akzente setzte vor allem auch die<br />
Sopranistin Ruth-Margret Pütz, die bei Cle<br />
mens, Bruckner und Schubert dem Chor eine<br />
brillante Partnerin war.<br />
Größeres Gewicht hatten jedoch ihre Solo<br />
vorträge von Schubert-Liedern, spätromanti<br />
schen Liedern des jungen Alban Berg aus<br />
den Jahren 1905/1908 und drei Sätze aus<br />
Mussorgskis „Kinderstube", die sie alle mit<br />
Werner Kämmerling am Flügel in natürlichem<br />
Ausdruck meisterhaft gestaltete.<br />
Im Folklore-Tell des Konzertes wäre vorab<br />
zu den unverständlichen, weil fremdsprachig<br />
gesungenen japanischen Beiträgen zu fragen,<br />
was sie In der Mischung aus Don-Kosakenund<br />
deutscher Heimatromantik mit der asiati<br />
schen Folklore zu tun gehabt haben. Beilebt<br />
sind auch Gotovacs jugoslawische Lieder<br />
vom „Schiffleln" und „Gürtel und Tüchlein".<br />
Wendigkeit und Klangschönheit des Chores<br />
machten drei Sätze von Mussorgski zu dem<br />
liebenswertesten Beitrag unter den ausländi<br />
schen Welsen. Ein kleiner Zyklus „Cecolina"<br />
mit tschechischen Tanzliedern von Wilhelm<br />
Heinrichs mündet In eine zündende Polka,<br />
die den begeisterten Schlußbeifall eines be<br />
glückten Publikums hervorrief: ein Beifall der<br />
die Vermutung nahelegt, daß man das gedie<br />
gene Programm Im Bewußtsein genossen hat,<br />
Zeuge des künstlerisch Außergewöhnlichen ge<br />
worden zu sein.<br />
Jedenfalls standen die Ovationen denen nicht<br />
nach, die ein anderes Publikum zwei Tage<br />
zuvor im selben Gürzenichsaal dem großen<br />
Mstislaw Rostropowitsch zollte. H. E. Bach<br />
Sollte es dem Rezensenten etwa so gut ge<br />
fallen und er sich darüber (über sich) so sehr<br />
geärgert haben, daß er das begeisterte Pub<br />
likum wegen seines schlechten Geschmacks<br />
beschimpft? Für Herrn Bach ist es eben nicht<br />
„in", ein Männerchorkonzert auch nur zu tole<br />
rieren. Da muß man eben versuchen, den<br />
Geschmack der Zuhörer zu manipulieren und<br />
ihnen den Besuch solcher Veranstaltungen als<br />
unzeitgemäß darzustellen. Hätte diese Metho<br />
de Erfolg, wer wäre das nächste Opfer? Viel<br />
leicht Rostropowitsch?<br />
Übrigens: <strong>Der</strong> Vorstand hatte ausdrücklich im<br />
Hinblick auf die zu erwartende Besprechung<br />
auf einen Besuch eines Kritikers verzichtet<br />
und das auch ausgesprochen. Trotz der Zu<br />
sage, diesen Wunsch zu respektieren, hat sich<br />
Herr Bach die Gelegenheit uns zu hören nicht<br />
entgehen lassen und offenbar eine Karte ge<br />
kauft. Betrachten wir das einmal als Kompli<br />
ment.<br />
Anm. d. Red.<br />
Kölner Stadt-Anzeiger v. 20. !21.11.<strong>1974</strong><br />
Locker und klar<br />
Gürzenich: Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein brachte im<br />
Gürzenich unter Hermannjosef Rübben eine<br />
begeistert aufgenommene Leistungsschau, die<br />
Chormusik aus alter und neuer Zelt ge<br />
schmackvoll mischte.<br />
Rübben hält den Chor erstaunlich gut in Form<br />
und trainiert offensichtlich auf geschlossenen<br />
Klang hin, der gleichzeitig geschmeidig genug<br />
bleibt, um auch feinste Ausdruckswerte wie<br />
derzugeben. Überdies verfügt der Chor über
die nötige Auffrischung durch junge Sänger<br />
aus der eigenen Chorschule, die der Prak<br />
tiker und Erzmuslkant Rübben dem Ganzen<br />
organisch eingeschmolzen hat. Selbst dort, wo<br />
ein Werk es nahelegt, vermeldet er bei aller<br />
Expressivität sentimentale Drücker.<br />
Einige „wolkige" Einsätze und kleine Ton<br />
schwankungen ergaben sich zu Beginn In den<br />
Sätzen von Adam de la Haie (1240), Morley<br />
und Lasso. Haslers „Tanzen und Springen"<br />
lieferte jedoch bereits eine Kostprobe von<br />
dem lockeren Parlandostll der Sänger, der In<br />
Schuberts „Nachtigall" noch deutlicher her<br />
vortrat.<br />
Erfrischende Klarheit Im Klanglichen und Zü<br />
gigkeit des Tempos bestimmten dessen<br />
„Nächtliches Ständchen" und „Nachthelle" so<br />
wie Bruckners „Mitternacht". An den 1942<br />
gestorbenen Adolf Clemens erinnerten der<br />
Zyklus „Sprich aus der Ferne" und die groß<br />
artige Motette „<strong>Der</strong> Mensch", deren Pathos<br />
frei von jedem Überdruck blieb.<br />
Volkslied-Bearbeitungen aus vier Ländern<br />
wurde der zweite Teil eingeräumt. Ausgezelch<br />
net bewältigt In Lautstärkeregulierung und<br />
Aussprache waren drei Beispiele fernöstlicher<br />
Folklore. Mit bewundernswerter Leichtigkeit<br />
reagierte der schwere Chorkörper auch bei<br />
Gotovac, Mussorgsky, und Heinrichs Tanz<br />
liedern „Cecollna" mit geradezu halsbreche<br />
rischer Zungenfertigkeit sogar dreimal gesun<br />
gen und von Klavier und Rhythmusgruppe<br />
begleitet.<br />
Ruth-Margret Pütz von der Württembergischen<br />
Staatsoper war mit sanft schimmerndem So<br />
pran die Solistin bei Schubert und Bruckner.<br />
Daß das Amt des Opernsängers einen kulti<br />
vierten Liedgesang nicht ausschließt, bewies<br />
die mit dem Titel Kammersängerin ausge<br />
zeichnete Künstlerin bei Schubert, einer Aus<br />
wahl der frühen Lieder von Alban Berg und<br />
der Kinderstuben-Gesänge von Mussorgsky<br />
In differenziertestem Vortrag. Einen Genuß<br />
für sich bereitete die Begleitkunst von Werner<br />
Kämmerling am Flügel. M. Schuchardt<br />
Wir ziehen schnell — fackeln nicht lange<br />
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Großer Bogen durdi die Musikgesdiidite<br />
Kölner Männer-Gesang-Vereln sang Im vollbesetzten Gürzenich<br />
Alljährlich um diese Zeit warten in unserer Stadt viele Musikfreunde gespannt auf das Chor<br />
konzert des Köiner Männer-Gesang-Vereins. Es fand jetzt wieder vor vollbesetztem Hause im<br />
Gürzenich statt und wird am Bußtag noch einmal wiederholt.<br />
Auch dieses Mal schlug der KMCV mit seinem<br />
anspruchsvollen Programm einen großen Bo<br />
gen durch die Musikgeschichte. Gotik und<br />
Renaissance wurden mit Liedern von Adam<br />
de la Haie, Thomas Morley, Hans Leo Hasler<br />
und Orlando di Lasso beschworen. Schon bei<br />
diesen Werken zeigte der Riesenchor, daß er<br />
unter der Stabführung von Professor Her<br />
mannjosef Rübben seinen Ehrgeiz nicht auf<br />
das Stimmvolumen, sondern auf die den Kom<br />
positionen gemäßen Nuancen richtet.<br />
Die Romantik kam im Programm mit Werken<br />
von Franz Schubert und Anton Bruckner zur<br />
Geltung. Als Solistin wirkte Ruth-Margret Pütz,<br />
Sopran, mit. Die Sängerin, die aus Krefeld<br />
stammt und in Köln sowie Hannover studiert<br />
hat, ist vor allem als Primadonna der Würt<br />
tembergischen Staatsoper in Stuttgart bekannt<br />
geworden.<br />
Souverän ersang sie sich sowohl mit Liedern<br />
von Schubert als auch von Alban Berg, Adolf<br />
Clemens und Modest Mussorgski die Gunst<br />
des Publikums. Im neueren Teil des Pro<br />
gramms widmete auch der Chor dem im<br />
letzten Weltkrieg jung verstorbenen Kompo<br />
nisten Adolf Clemens besondere Aufmerksam<br />
keit. Sein Werk „<strong>Der</strong> Mensch" bildete den<br />
Höhepunkt des Konzertes vor der Pause.<br />
<strong>Der</strong> zweite Teil des Abends war ganz mit<br />
Folklore ausgefüllt, der dieser Chor dankens<br />
werte Beachtung schenkt. Das Programm um<br />
faßte Liederschöpfungen aus Japan, Jugo<br />
slawien, Rußland und der Tschechoslowakei,<br />
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wobei die japanischen Lieder sogar in der<br />
Originalsprache geboten wurden. Bei einem<br />
Teil der Folklore-Nummern wirkte auch eine<br />
Rhythmusgruppe mit. Am Klavier war den<br />
ganzen Abend über Werner Kämmerling dem<br />
KMGV ein einfühlsamer Begleiter. Beifalls<br />
stürme veranlaßten den Chor am Schluß zu<br />
mehreren Zugaben.<br />
J. Baumanns<br />
Nachstehend drucken wir die Divertissementchen-75-Vorbesprechung<br />
aus dem Kölner<br />
Stadtanzeiger Nr. 264120 v. 14. 11. <strong>1974</strong> ab,<br />
durch die alle unsere Leser über die bevor<br />
stehenden Ereignisse bei der Cäcilia-Wolkenburg<br />
informiert werden:<br />
Die Bühnensplelgemelnschafl Cäcilia Wolkenburg stellt Ihr Divertissementchen 1975 vor<br />
Das Gluck für Mondsuchtige<br />
in 29 Sitzungen, in denen meist bis zur völligen Erschöpfung der Beteiligten verhandelt wird,<br />
sucht der Rat der Stadt eine „ehrbare und ehrsame fViaid kölnischen Ursprungs und sittsamen<br />
Lebenswandels". Diese durchaus lachhafte Geschichte wird im Divertissementchen 1975 der<br />
Bühnenspielgemeinschaft des Kölner I\/Iänner-Gesang-Vereins „Cäcilia Wolkenburg" zu erleben<br />
sein. Es geht um „En kölsche Johannis-Naach".<br />
Die Devise heißt: „Auch Mondsüchtige können<br />
Glück haben." Kölner Männer bereiten sich<br />
bereits seit mehr als sechs Wochen darauf<br />
vor, für diese Behauptung den Beweis anzu<br />
treten. Sie werden auf der Bühne des Opern<br />
hauses die Leiden und Freuden des mond<br />
süchtigen Peter Mengeier und seines Marie<br />
chens Trimborn darstellen.<br />
Die Männer des Zillche, wie Freunde die<br />
Spielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg<br />
nennen, garantieren jetzt schon dafür, daß<br />
„einige haarsträubende Pannen" passieren<br />
werden, ehe sie dann alles zum guten Ende<br />
bringen. Sie behaupten: „Das Unwahrschein<br />
liche wird zum Ereignis. Wie schon im Jahre<br />
1333 kommt der Dichter Francesco Petrarca<br />
nach Köln, um noch einmal die Johannis<br />
nacht zu erleben, von der er 1333 so be<br />
geistert war."<br />
Ein zweiter Besuch Petrarcas war Autor<br />
Klaus Rohr unwahrscheinlich genug, um<br />
daraus ein neues Divertissementchen zu ma<br />
chen. Etwa hundert Cäcilianer werden es am<br />
26. Januar nächsten Jahres nach der Musik<br />
von Christoph Klöver, die sich an allen, die<br />
in Noten dachten, von Bach bis Berbuer, orien<br />
tieren wird, mit Ballett, Chören, Solo-Gesang<br />
und Mimik aus der Taufe heben. Sozusagen<br />
im Jahre 1 danach.<br />
Denn in diesem Jahr feierte die Bühnenspiel<br />
gemeinschaft ihr hundertjähriges Bestehen.<br />
Das Jubiläumsspiel brachte mit Vorstellungen,<br />
die zu 99,5 Prozent besetzt (und zu 100 Pro<br />
zent ausverkauft) waren, zwar den gewünsch<br />
ten Publikumserfolg. Doch der Streik im<br />
öffentlichen Dienst, durch den die Premiere<br />
nachgeholt werden mußte und auch andere<br />
Kosten entstanden, verdarb die Kasse: Caci<br />
lia Wolkenburg geriet mit 20000 Mark Minus<br />
wieder tiefer in die roten Zahlen.<br />
Die Freizeit-Sänger und Laiendarsteller träu<br />
men von zwei weiteren Vorstellungen, die<br />
ihnen die Städtischen Bühnen zubilligen müß<br />
ten. Das wären dann 13. Doch vor dieser,<br />
von manchen als Unglückszahl angesehenen,<br />
Ziffer schrecken sie nicht zurück. Zwei Vor<br />
stellungen mehr, sagen die Cäcilianer, wür<br />
den ihnen endlich wieder ein beruhigendes<br />
finanzielles Polster sichern.<br />
Im übrigen ist man optimistisch. Sorgen, die<br />
Aktien des Zillchen könnten im Kurs fallen,<br />
gibt es nicht. Im Gegenteil: Insofern glaubt<br />
man, einen beharrlichen Aufwärtstrend beob<br />
achten zu können. Die ersten Karten-Vorbe<br />
stellungen für das Divertissementchen 75<br />
gingen diesmal nämlich bereits vor der Som<br />
merpause <strong>1974</strong> ein.<br />
►<br />
Mitglieder des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"
AUS DEM GRUPPENLEBEN<br />
»Gruppe 31« in Traben-Trarbach<br />
Am Gipfelkreuz des Nebelhorns In Oberstdorf<br />
wurde Im Feburar dieses Jahres der Beschluß<br />
gefaßt. Dort nämlich lernten drei Gruppen<br />
freunde, die gemeinsam mit ihren Damen am<br />
genannten Ort Ihren Urlaub verbrachten, „e<br />
ääch kölsch Mädche" kennen, das In jungen<br />
Jahren so manches Konzert des KMGV be<br />
suchte. Als wir dann noch erfuhren, daß Frau<br />
van Cour, so hieß unsere Urlaubsbekannt<br />
schaft, seit 30 Jahren In Traben-Trarbach lebt,<br />
da gab es nur noch eins: „Mer maachen em<br />
Herbst met unserem Schmölzje e Moseltüürche<br />
noh Traben-Trarbach."<br />
Leicht gesagt, aber Begeisterung und hervor<br />
ragende Assistenz von Frau van Cour machten<br />
es möglich. Am 12. Oktober, an einem Sams<br />
tag, starteten 15 Herren der Gruppe mit Ihren<br />
Damen ab Haus Wolkenburg busfahrend —<br />
Tonbänder sorgten für entsprechende Musik<br />
— frohgemut und singenderweise zunächst<br />
nach Adenau, wo man sich Im historischen<br />
Hotel „Zur blauen Ecke" mit einem guten<br />
Schoppen Wein und kleinem Imbiß für die<br />
kommenden Ereignisse stärkte. Die Stimmung<br />
Im Bus schlug daraufhin noch höhere Wogen,<br />
zumal schon kurz nach der Abfahrt In Köln<br />
die „Canasta-Damen" für die alkoholische<br />
Unterlage In harten „Promille" gesorgt hatten.<br />
Da war bei unserer Ankunft Im Hotel „Zur<br />
Kogge", Bad-Wlldsteln, etwa 5 km von Tra<br />
ben-Trarbach entfernt, ein kräftiges Mittag<br />
essen willkommen. Kaum hatten wir uns ge<br />
setzt, da kam auch schon unsere gute Frau<br />
van Cour, um uns zu begrüßen, und die letz-<br />
Mltglleder der Gruppe 31 mit Albert Sonntag<br />
ten Verhandlungsergebnisse mit dem Bericht<br />
erstatter abzustimmen. <strong>Der</strong> Nachmittag konnte<br />
beliebig genutzt werden, und Ich weiß, daß<br />
die überwiegende Mehrheit ein kleines Nicker<br />
chen machte, um für den Abend fit zu sein.<br />
Es soll aber auch einige Naturburschen ge<br />
geben haben, die trotz Regen den Fußmarsch<br />
zur Mosel und zurück nicht scheuten.<br />
Abends fuhr unser Bus uns dann dem Höhe<br />
punkt der Reise entgegen, dem Fest der<br />
Sänger Im Saal der Caslno-Gesellschaft, das<br />
wir gemeinsam mit den Damen und Herren<br />
des Gesang-Vereins 1837 (!), Traben-Trarbach<br />
und Mitgliedern des Kirchenchores feierten.<br />
Es mögen so ca. 80 Damen und Herren ge<br />
wesen sein, die sich In diesem historischen.<br />
Im klassizistischen Stil gebauten Saal aus dem<br />
vorigen Jahrhundert (gute Akustik) bei köst<br />
lichem Wein, Gesang, Humor und Tanz der<br />
Sangesfreundschaft wegen zusammengefun<br />
den hatten. Nicht zu vergessen Ist, daß der<br />
1. Vorsitzende des Sängerkreises Zell und des<br />
anwesenden Vereins, Herr Albert Sonntag,<br />
großen Anteil an dem Gelingen des Abends<br />
hatte, ebenso wie Herr Chordirektor Willi<br />
Schmidt, der gleichzeitig auch Kreis-Chorlelter<br />
des Sängerkreises Zell ist. Daß Herr<br />
Schmidt nicht nur ein guter Chorleiter sondern<br />
auch ein tüchtiger Komponist Ist, vermerkten<br />
wir bei den Liedvorträgen seines Chores mit<br />
Begeisterung, Lieder, die aus dem Herzen kom<br />
men, wie etwa „Die Moselwanderung", „Mo<br />
selland - Weinland" und „Hoch stehen die<br />
Berge voll Reben". Die 15 Herren der „Gruppe<br />
31" als MInl-KMGV. taten natürlich ihr Bestes,<br />
Ihren Verein würdig zu vertreten. Es folgten<br />
büttenreife Vorträge Im „Meenzer Dialekt",<br />
Polonaise durch das Haus der Caslno-Gesell<br />
schaft. Herr Chordirektor Schmidt entpuppte<br />
sich als Vortragskünstler und unser Günter<br />
Kutzner, hervorragender Zither-Spieler, Heß<br />
es sich nicht nehmen, neben einigen Solovor<br />
trägen auch die Kapelle zu verstärken, kurz,<br />
es war ein wunderschöner Abend, über den<br />
es noch viel zu berichten gäbe. Eines Ist<br />
sicher, und darin waren sich beim Ausklang<br />
des Festes alle einig, daß diese Sängerfreund<br />
schaft weitergepflegt wird.<br />
Am anderen Morgen Heß es der Wettergott<br />
nur zu kleineren Spaziergängen Im schönen<br />
Traben-Trarbach kommen. Immerhin spielte
zum Saisonschluß am Ufer der Mosel noch<br />
einmal eine Blaskapelle und eine Trachten<br />
gruppe tanzte zu ihren Weisen. Ein nochma<br />
liges Ereignis war dann am Nachmittag die<br />
Weinprobe in Reil, einige Orte moselabwärts.<br />
In der geräumigen Straußwirtschaft versam<br />
melte sich zu unserer Überraschung ein Mandoiinen-Orchester<br />
und spielte uns zu Ehren<br />
schöne Marschiieder und Weisen zum Mit<br />
singen.<br />
Wen wundert es, daß auch hier die Stimmung<br />
wieder hohe Wellen schlug. Herzlichen Dank<br />
für Frau van Cour, die sich damit etwas Be<br />
sonderes ausgedacht hatte.<br />
Entlang der Mosel, die in der Abenddämme<br />
rung noch einmal ihren romantischen Zauber<br />
entfaltete, fuhren wir dann heimwärts, vorbei<br />
an Weinbergen und verträumten Orten, wo<br />
schon so viele Generationen vor uns gelacht,<br />
gesungen und sich Ihres Lebens gefreut<br />
haben.<br />
Ihrem Reigen durften wir uns anschließen Im<br />
Sinne des Pfarrers Reck und des Komponi<br />
sten, Herrn Schmitt, die in der Mitte des vo<br />
rigen Jahrhunderts anläßlich einer Schiffsfahrt<br />
gemeinsam das vom Volk gekürte Mosellied<br />
nach dem Rhythmus des Schiff-Schaufeirades<br />
schufen:<br />
O Moseliand, o selig Landl<br />
Ihr grünen Berge, o Fluß und Tal.<br />
Ich grüß euch von Herzen vieitausendmall<br />
Heinz-Josef Jansen<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
KMGV durch neun aktive Sänger verstärkt.<br />
Zwar war die Zahl der Teilnehmer an der<br />
von Ludwig Weber hervorragend durchgeführ<br />
ten vorchorischen Schulung mit neun Herren<br />
nicht sehr groß. Dafür konnte man sich am<br />
Abend der Aufnahme in den Chor, dem<br />
24.8. von der außerordentlich erfreulichen<br />
musikalischen und stimmlichen Ausbeute beim<br />
Vortrag zweier Lieder selbst überzeugen. Bei<br />
solchem Nachwuchs braucht der Chor sich um<br />
die Zukunft nicht zu sorgen. Noch im Winter<br />
soll eine von Prof. Rübben geleitete Chor<br />
schule eine weitere Auffrischung des Sänger<br />
bestandes bringen.<br />
Sprechen Sie doch einmal sangesfreudige<br />
Bekannte an, sie sollten bei uns mitmachen. —<br />
Doch hier zunächst Namen und Adressen<br />
unserer „Neuen":<br />
1. Tenor<br />
Ewig, Heinz, J. J., Verwaltungs-Angestellter,<br />
5 Köln 30, Hauffstraße 10<br />
Krajewski, Bruno, Installationsmeister, 5 Köln<br />
80, Steinkopfstraße 9, Tel.: 61 14 98<br />
Merl, Karl-Heinz, Raumausstattermst., 5 Köln 1,<br />
Dasselstr. 24 a, Tel.: 21 41 35<br />
2. Tenor<br />
Schütz, Werner, Lehrling, 5022 Junkersdorf,<br />
Südallee 7, Tel.: 48 70 81<br />
Becker, Ludwig, Schriftsetzermeister, 5 Köln 30,<br />
Rektor-Klein-Str. 20, Tel.: 59 13 79 u. 48 12 42<br />
Volkmann, Olaf, Steuersekretär, 5 Köln 1,<br />
Blaubach 26/28, Tel.: 23 74 71<br />
Weiden, Wolfgang, Student, 5 Köln 41, Bache<br />
mer Str. 14, Tel.: 44 21 91<br />
1. Bass<br />
Wadle, Adalbert, Oberamtsrat, 5 Köln 71, For<br />
sythienweg 29, Tel.: 70 11 56<br />
2. Bass<br />
Hölzer, Klaus, Haufmann, 502 Frechen, Hauptstr.<br />
81, Tel.: 92 94/5 48 96<br />
Neuaufnahme<br />
Heinrich Estrich, Versicherungs-Kaufmann, 506<br />
Bensberg, Dr. Carl-Sonnenschein Str. 4, Tel.:<br />
02204/29 63, inaktives Mitglied, 25. Okt. <strong>1974</strong>.<br />
Adressenänderung<br />
Heinz Kaulmann, jetzt: 5 Köln 21, Schauerte<br />
Str. 6, aktives Mitglied.<br />
Geburtstage Im Monat Januar 1975<br />
7 1. 70 J Heinrich Schnass, 5074 Odenthal,<br />
Hans Margaretenhall, inaktives<br />
Mitglied<br />
7.1. 65 J Josef LevavI, 8 München, Maximi<br />
lianstraße 6, inaktives Mitglied<br />
9.1. 50 J Franz Wirtz, Köln 41 (Klettenberg),<br />
Luxemburger Straße 336, inaktives<br />
Mitglied<br />
10.1. 70 J Generaldirektor Otto Garde, 506<br />
Bensberg, Haus Höhenrain, inak<br />
tives Mitglied<br />
13.1. 55 J Horst LInak, 506 Bensberg-Frank<br />
kenforst, Burgplatz 5, inaktives<br />
Mitglied<br />
19.1. 70 J Bernhard Velth, Köln 1, Bernh.-<br />
Letterhaus-Straße 24, aktives Mit<br />
glied<br />
19.1. 81J Hans Gammersbach, 4 Düssel<br />
dorf, Schumannstraße 90, inaktives<br />
Mitglied<br />
26.1. 50 J Philipp Fassbender, Köln 30 (Eh<br />
renfeld), Venloer Straße 306, akti<br />
ves Mitglied<br />
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