Der Burgbote 1974 (Jahrgang 54)

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KOLNER THERMALBÄDER G. A. THEILL THERMALBAD IM RHEINPARK • Ruf 88 20 11 Köln-Deutz, Sachsenbergstraße 1 täglich 7-21 Uhr, außer dienstags KURBAD AM STADTWALD I • Ruf 43 43 31 Köin-Braunsfeid, Hüitzstraße 21 montags-freitags 9-21 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 9-18 Uhr, Kinder bis 14 dienstags u. sonntags KURBAD AM STADTWALD II • Ruf 43 43 31 Köin-Lindenthai, Theresienstraße 85 werktags 7-14 Uhr, Kinder bis 14 samstags 7-21 Uhr ^CvVÄW^ÄunuHu Wir ziehen schnell — fackeln nicht lange — ballern los und treffen haargenau — Ihre Wünsche ) ballern los und treffen fiaargenau — Ihre Wün Twnri^VwXy (wenn sie Drucksachen betreffen). Ansonsten 11 aber sind wir recht verträglich. •'k hü '*trPTTfTpnTsÜ!,ci Grafischer Betrieb S 5023 Weiden Kleiststraße 17-21 Telefon Frechen Otto Ritterbach GmbH Sammelnummer 7 60 71
achte seine Improvisation über das Advent lied „Wachet auf, ruft uns die Stimme". Der zweite Teil des Abends enthielt außer vie len einfallsreich arrangierten Weihnachtslie dern vor allem auch die Weihnachtskantate für gleichstimmigen Chor, Sprecher, Orgel und obligate Flöte nach Texten zeitgenössischer Dichter, die zum kompositorischen Schaffen des Dirigenten gehört. Als Flötistin wirkte da bei Claudia Rübben mit. Das Baritonsolo übernahm Heinz Schneider, die Rezitation Ludwig Schneider. Im übrigen wirkte bei diesem reichhaltigen Konzert als Solist Horst Massau mit (Sanctus-Kantate). Wie Chor und Solisten die Begeisterung der Zuhörer, so ge wann die Sopranistin Felicia Weathers in Ein zeldarbietungen, begleitet von dem Pianisten Werner Kämmerling, sowie mit dem Chor zu sammen die Herzen im Sturm. Der anhaltende Schlußbeifall forderte mehrere Zugaben. Das Weihnachtslied „C du fröh liche", sangen Zuhörer und Chor schließlich gemeinsam. Horst Baumanns Kölnische Rundschau vom 18.12. 73: Weihnachtskonzert unter Rübben im Gürzenich Keine Energiekrise bei den Stimmen des KMGV „Das Reh äugt aus dem Waldversteck, die Grille zirpt im Krippeneck": Dergestalt traute Verseschmiedereien hat Hermannjosef Rüb ben in der zeitgenössischen Dichtkunst aufge lesen, zu einem Weihnachtskantatentext mit dem Titel „Wird wieder sein" gefügt und mit volkstümlichen Melodien versehen. In seinem Konzert zum bevorstehenden Fest verlieh der Kölner Männer-Gesang-Verein die sem Zyklus im Gürzenich mit Ernst und nicht ohne melodramatisches Pathos heile Weihe stimmung. Des Komponistendirigenten Tochter Claudia blies dazu den zwar als obligat aus gewiesenen, jedoch lediglich die Hauptstimme stützenden Flötenpart. Ludwig Schneider rezi tierte mit fester Stimme verbindende Texte, Heinz Schneider sang ein Baritonsolo. Josef Zimmermann, der auch mit einer Improvisa tion über „Wachet auf, ruft uns die Stimme" und der allzu zeitgebundenen „Weihnacht" op. 145 von Reger das Konzert an der Orgel garnierte, begleitete die Kantate. Das Programm stand weiterhin kaum im Zei chen kompositorischer Großtaten. Sätze aus der „Deutschen Messe", „Die Allmacht" von Schubert, Spirituals, das mit stimmlichem Überdruck gesungene „Graduale" von Willy Giesen, Franz Philipps „Sanctus-Kantate" (So list Horst Massau) oder Walter Schmids mar tialische Adventskantate („Machet die Tore weit") bewiesen allenfalls, daß es beim KMGV keine stimmliche Energiekrise gibt. Von besonderem Fingerspitzengefühl für eine Programmauswahl indessen zeugten die mei sten Beiträge des Abends weniger. Choral sätze von Lang, Sendt, Prätorius und Schrö ter nehmen sich in diesem Zusammenhang erfreulich schlicht und dezent aus. Warum al lerdings der Choral „Vom Himmel hoch da komm' ich her" als Geschwindmarsch ange legt wurde, wußte schleierhaft bleiben. Die stimmlichen Qualitäten des Chors sind hin reichend bekannt und bedürfen keines neuer lichen Rühmens. Ebenso wenig die Souverä nität, mit der der KMGV auch sonst heikle ge stalterische Aufgaben zu meistern imstande ist. Wozu müssen also zweifellos ungewöhnliche Vorgänge eines Chors in den Dienst eines so provinziellen Programms gestellt werden? Muß man denn wirklich Liedertafelklamotten wie die des - wenigstens bei Spitzenchören — längst vergessen geglaubten Mathieu Neu mann („Josef, lieber Josef") traurige Urständ feiern lassen? Geben sich die 200, stolz das weithin sichtbare große Vereinsemblem auf dem Konzertfrack tragenden Herren nicht einer gewissen Komik preis, wenn sie mit schmalziger Inbrust „Leise rieselt der Schnee" in den Saal summen. Da wird ein Konzert zu Opas Weihnachtsfeier, in der auch die „Stille Nacht" nicht fehlen darf, die dann um so effektvoller wirkt, wenn in der letzten Strophe die Sopranistin Felicia Weathers mit stim mungsvollem Glanz das sonore Raunen über strahlt. Immerhin hat Frau Weathers in einigen Spiri tuals (am Flügel Werner Kämmeriing) gezeigt, wie man, im Gegensatz zum Chor, diese Stücke auch ohne, beziehungsweise nur ohne teutonische Kraftmeierei zu gestalten hat. Und wenn in Josef Schwarz' berühmtem Rührstück „Von all den tausend Klängen" in der zweiten Strophe festgestellt wird: „Da dröhnt die erz'ne Stimme gewaltig aus der Höh'", so ist man versucht, angesichts des üppigen Chor volumens dem mitderBemerkung: „wie wahr" beizupflichten.
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