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Der Burgbote 1974 (Jahrgang 54)

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wobei die japanischen Lieder sogar in der<br />

Originalsprache geboten wurden. Bei einem<br />

Teil der Folklore-Nummern wirkte auch eine<br />

Rhythmusgruppe mit. Am Klavier war den<br />

ganzen Abend über Werner Kämmerling dem<br />

KMGV ein einfühlsamer Begleiter. Beifalls<br />

stürme veranlaßten den Chor am Schluß zu<br />

mehreren Zugaben.<br />

J. Baumanns<br />

Nachstehend drucken wir die Divertissementchen-75-Vorbesprechung<br />

aus dem Kölner<br />

Stadtanzeiger Nr. 264120 v. 14. 11. <strong>1974</strong> ab,<br />

durch die alle unsere Leser über die bevor<br />

stehenden Ereignisse bei der Cäcilia-Wolkenburg<br />

informiert werden:<br />

Die Bühnensplelgemelnschafl Cäcilia Wolkenburg stellt Ihr Divertissementchen 1975 vor<br />

Das Gluck für Mondsuchtige<br />

in 29 Sitzungen, in denen meist bis zur völligen Erschöpfung der Beteiligten verhandelt wird,<br />

sucht der Rat der Stadt eine „ehrbare und ehrsame fViaid kölnischen Ursprungs und sittsamen<br />

Lebenswandels". Diese durchaus lachhafte Geschichte wird im Divertissementchen 1975 der<br />

Bühnenspielgemeinschaft des Kölner I\/Iänner-Gesang-Vereins „Cäcilia Wolkenburg" zu erleben<br />

sein. Es geht um „En kölsche Johannis-Naach".<br />

Die Devise heißt: „Auch Mondsüchtige können<br />

Glück haben." Kölner Männer bereiten sich<br />

bereits seit mehr als sechs Wochen darauf<br />

vor, für diese Behauptung den Beweis anzu<br />

treten. Sie werden auf der Bühne des Opern<br />

hauses die Leiden und Freuden des mond<br />

süchtigen Peter Mengeier und seines Marie<br />

chens Trimborn darstellen.<br />

Die Männer des Zillche, wie Freunde die<br />

Spielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg<br />

nennen, garantieren jetzt schon dafür, daß<br />

„einige haarsträubende Pannen" passieren<br />

werden, ehe sie dann alles zum guten Ende<br />

bringen. Sie behaupten: „Das Unwahrschein<br />

liche wird zum Ereignis. Wie schon im Jahre<br />

1333 kommt der Dichter Francesco Petrarca<br />

nach Köln, um noch einmal die Johannis<br />

nacht zu erleben, von der er 1333 so be<br />

geistert war."<br />

Ein zweiter Besuch Petrarcas war Autor<br />

Klaus Rohr unwahrscheinlich genug, um<br />

daraus ein neues Divertissementchen zu ma<br />

chen. Etwa hundert Cäcilianer werden es am<br />

26. Januar nächsten Jahres nach der Musik<br />

von Christoph Klöver, die sich an allen, die<br />

in Noten dachten, von Bach bis Berbuer, orien<br />

tieren wird, mit Ballett, Chören, Solo-Gesang<br />

und Mimik aus der Taufe heben. Sozusagen<br />

im Jahre 1 danach.<br />

Denn in diesem Jahr feierte die Bühnenspiel<br />

gemeinschaft ihr hundertjähriges Bestehen.<br />

Das Jubiläumsspiel brachte mit Vorstellungen,<br />

die zu 99,5 Prozent besetzt (und zu 100 Pro<br />

zent ausverkauft) waren, zwar den gewünsch<br />

ten Publikumserfolg. Doch der Streik im<br />

öffentlichen Dienst, durch den die Premiere<br />

nachgeholt werden mußte und auch andere<br />

Kosten entstanden, verdarb die Kasse: Caci<br />

lia Wolkenburg geriet mit 20000 Mark Minus<br />

wieder tiefer in die roten Zahlen.<br />

Die Freizeit-Sänger und Laiendarsteller träu<br />

men von zwei weiteren Vorstellungen, die<br />

ihnen die Städtischen Bühnen zubilligen müß<br />

ten. Das wären dann 13. Doch vor dieser,<br />

von manchen als Unglückszahl angesehenen,<br />

Ziffer schrecken sie nicht zurück. Zwei Vor<br />

stellungen mehr, sagen die Cäcilianer, wür<br />

den ihnen endlich wieder ein beruhigendes<br />

finanzielles Polster sichern.<br />

Im übrigen ist man optimistisch. Sorgen, die<br />

Aktien des Zillchen könnten im Kurs fallen,<br />

gibt es nicht. Im Gegenteil: Insofern glaubt<br />

man, einen beharrlichen Aufwärtstrend beob<br />

achten zu können. Die ersten Karten-Vorbe<br />

stellungen für das Divertissementchen 75<br />

gingen diesmal nämlich bereits vor der Som<br />

merpause <strong>1974</strong> ein.<br />

►<br />

Mitglieder des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

denken bei ihren Einkäufen gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"

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