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Der Burgbote 1974 (Jahrgang 54)

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<strong>Der</strong> KMGV pflegt Städtefreundsdiaften<br />

Nachdem unser Besuch und das Konzert in<br />

der japanischen Partnerstadt Kölns Kyoto ein<br />

so außerordentlicher Erfolg waren, hielten wir<br />

nach einem weiteren Ziel für eine Konzertreise<br />

in eine Stadt, die freundschaftlich mit Köln<br />

verbunden ist, Ausschau. Da die Beziehungen<br />

zu der früheren finnischen Hauptstadt Turku<br />

besonders gut sein sollten, ließen wir uns<br />

durch das Kölner Verkehrsamt eine Verbin<br />

dung herstellen. Mit Graf v. Beust vom Reise<br />

büro Kühne & Nagel reiste der Berichterstatter<br />

am 16. September mit einer Maschine der<br />

Finnair zunächst in die Hauptstadt Helsinki<br />

und am nächsten Morgen nach Turku, wo wir<br />

um 10 Uhr von Informationsdirektor Stig<br />

Blomqvist im Rathaus freundlich empfangen<br />

wurden. Worum es ging hatten wir bereits<br />

schriftlich mitgeteilt, und wir erlebten auch<br />

hier, daß man über die Größe des zu erwar<br />

tenden Chores außerordentlich überrascht war.<br />

Zwei Stunden bis zum nächsten Termin über<br />

brückten wir mit einer kleinen Stadtrundfahrt<br />

bei der wir das mittelalterliche Schloß mit sei<br />

nen herrlichen Räumen und hochinteressanten<br />

Ausstellungen sowie den in seinen Ursprün<br />

gen aus dem 13. Jahrhundert stammenden<br />

Dom besichtigten. In der Größe zunächst un<br />

bedeutend entwickelte sich dieses Gotteshaus<br />

nachdem die kirchliche Kultur feste Wurzeln<br />

geschlagen hatte besonders im 14. und 15.<br />

Jahrhundert zum glänzenden Vertreter des<br />

gotischen Kirchenstils im Norden. Kriegerische<br />

Zerstörungen und Feuersbrünste machten im<br />

mer wieder Aufbau und Reparaturen erforder<br />

lich. Die letzten Arbeiten wurden 1925 abge<br />

schlossen. So präsentiert sich diese Kathe<br />

drale mit ihren sich in schwindelnde Höhen<br />

erhebenden Sternbögen des Mittelschiffs als<br />

finnisches Nationalheiligtum. Leider biieb nicht<br />

genügend Zeit zur Besichtigung aller Schätze<br />

und Sehenswürdigkeiten dieser Kirche. Bei<br />

unserem Besuch wußten wir auch noch nicht,<br />

daß wir im nächsten Frühjahr Gelegenheit<br />

haben werden, den Dom eingehender zu be<br />

sichtigen.<br />

Anschließend verhandelten wir mit dem Leiter<br />

der turku'schen Filiale der größten finnischen<br />

Konzertagentur und erfuhren von ihm, daß<br />

a-capella-Konzerte im allgemeinen nicht sehr<br />

gut besucht seien, aber die Möglichkeit be<br />

stehe, gemeinsam mit dem städtischen Sinfo<br />

nie-Orchester, dessen Veranstaltungen stets<br />

ausverkauft sind zu musizieren. Eine für den<br />

nächsten Morgen mit dem Intendanten des<br />

Orchesters verabredete Besprechung führte<br />

dann überraschend zu einem in jeder Hinsicht<br />

außerordentlich erfreulichen Ergebnis. Vorbe<br />

haltlich einer mit Sicherheit zu erwartenden<br />

Genehmigung des zuständigen Kulturrates<br />

werden wir anläßlich des in jedem Jahr in der<br />

Woche vor Ostern stattfindenden Sonderkon<br />

zertes im Dom gemeinsam mit dem Turku Sin<br />

fonie-Orchester das Requiem von Cherubini<br />

aufführen. Abgesehen davon, daß die ange<br />

botenen Konditionen günstig sind, wird sicher<br />

jeder verstehen, wie begeistert ich von die<br />

sem künstlerisch außerordentlich erfreulichen<br />

Ergebnis war. Daraufhin begaben wir uns noch<br />

einmal in den Dom, um die technischen Gege<br />

benheiten für das Konzert abzustimmen. Or<br />

chester und Chor werden vor dem Altarraum<br />

plaziert. Dabei muß der Chor wegen der Säu<br />

len in drei Gruppen auf Podesten Aufstellung<br />

nehmen. Wegen der Dreistimmigkeit des<br />

Cherubini-Requiems ergeben sich dadurch<br />

keine Schwierigkeiten.<br />

Die letzten Stunden des Aufenthalts in Turku<br />

dienten der Lösung der Quartierfrage. Es gibt<br />

sehr gute Hotels und auch die finnische Küche<br />

(und das Bier) entspricht unserem Geschmack.<br />

Ich glaube schon, daß alle Mitreisenden zu<br />

frieden sein werden.<br />

Am Nachmittag trafen wir noch mit Kapell<br />

meister Henrik Christiernin zusammen, dem<br />

Dirigenten eines Jugend- sowie eines Män<br />

nerchores in Turku. Seine Adresse hatten wir<br />

von dem Vorsitzenden eines Düsseldorfer<br />

Chores erhalten. Er kannte den KMGV und<br />

Prof. Rübben dem Namen nach und sagte dem<br />

Intendanten Kuosa des Turku-Sinfonie-Orchesters<br />

noch einige freundliche Worte über un<br />

seren Chor. Er stellte auch eine Verbindung<br />

zum Rundfunk in Helsinki her, wo evtl. eine<br />

Aufnahme in Frage käme. Übrigens kam unser<br />

in großer Zahl unter die Leute gebrachtes In<br />

formationsmaterial ausgezeichnet bei allen<br />

Gesprächspartnern an. Die Festschrift aus An-

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