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<strong>Der</strong> KMGV pflegt Städtefreundsdiaften<br />
Nachdem unser Besuch und das Konzert in<br />
der japanischen Partnerstadt Kölns Kyoto ein<br />
so außerordentlicher Erfolg waren, hielten wir<br />
nach einem weiteren Ziel für eine Konzertreise<br />
in eine Stadt, die freundschaftlich mit Köln<br />
verbunden ist, Ausschau. Da die Beziehungen<br />
zu der früheren finnischen Hauptstadt Turku<br />
besonders gut sein sollten, ließen wir uns<br />
durch das Kölner Verkehrsamt eine Verbin<br />
dung herstellen. Mit Graf v. Beust vom Reise<br />
büro Kühne & Nagel reiste der Berichterstatter<br />
am 16. September mit einer Maschine der<br />
Finnair zunächst in die Hauptstadt Helsinki<br />
und am nächsten Morgen nach Turku, wo wir<br />
um 10 Uhr von Informationsdirektor Stig<br />
Blomqvist im Rathaus freundlich empfangen<br />
wurden. Worum es ging hatten wir bereits<br />
schriftlich mitgeteilt, und wir erlebten auch<br />
hier, daß man über die Größe des zu erwar<br />
tenden Chores außerordentlich überrascht war.<br />
Zwei Stunden bis zum nächsten Termin über<br />
brückten wir mit einer kleinen Stadtrundfahrt<br />
bei der wir das mittelalterliche Schloß mit sei<br />
nen herrlichen Räumen und hochinteressanten<br />
Ausstellungen sowie den in seinen Ursprün<br />
gen aus dem 13. Jahrhundert stammenden<br />
Dom besichtigten. In der Größe zunächst un<br />
bedeutend entwickelte sich dieses Gotteshaus<br />
nachdem die kirchliche Kultur feste Wurzeln<br />
geschlagen hatte besonders im 14. und 15.<br />
Jahrhundert zum glänzenden Vertreter des<br />
gotischen Kirchenstils im Norden. Kriegerische<br />
Zerstörungen und Feuersbrünste machten im<br />
mer wieder Aufbau und Reparaturen erforder<br />
lich. Die letzten Arbeiten wurden 1925 abge<br />
schlossen. So präsentiert sich diese Kathe<br />
drale mit ihren sich in schwindelnde Höhen<br />
erhebenden Sternbögen des Mittelschiffs als<br />
finnisches Nationalheiligtum. Leider biieb nicht<br />
genügend Zeit zur Besichtigung aller Schätze<br />
und Sehenswürdigkeiten dieser Kirche. Bei<br />
unserem Besuch wußten wir auch noch nicht,<br />
daß wir im nächsten Frühjahr Gelegenheit<br />
haben werden, den Dom eingehender zu be<br />
sichtigen.<br />
Anschließend verhandelten wir mit dem Leiter<br />
der turku'schen Filiale der größten finnischen<br />
Konzertagentur und erfuhren von ihm, daß<br />
a-capella-Konzerte im allgemeinen nicht sehr<br />
gut besucht seien, aber die Möglichkeit be<br />
stehe, gemeinsam mit dem städtischen Sinfo<br />
nie-Orchester, dessen Veranstaltungen stets<br />
ausverkauft sind zu musizieren. Eine für den<br />
nächsten Morgen mit dem Intendanten des<br />
Orchesters verabredete Besprechung führte<br />
dann überraschend zu einem in jeder Hinsicht<br />
außerordentlich erfreulichen Ergebnis. Vorbe<br />
haltlich einer mit Sicherheit zu erwartenden<br />
Genehmigung des zuständigen Kulturrates<br />
werden wir anläßlich des in jedem Jahr in der<br />
Woche vor Ostern stattfindenden Sonderkon<br />
zertes im Dom gemeinsam mit dem Turku Sin<br />
fonie-Orchester das Requiem von Cherubini<br />
aufführen. Abgesehen davon, daß die ange<br />
botenen Konditionen günstig sind, wird sicher<br />
jeder verstehen, wie begeistert ich von die<br />
sem künstlerisch außerordentlich erfreulichen<br />
Ergebnis war. Daraufhin begaben wir uns noch<br />
einmal in den Dom, um die technischen Gege<br />
benheiten für das Konzert abzustimmen. Or<br />
chester und Chor werden vor dem Altarraum<br />
plaziert. Dabei muß der Chor wegen der Säu<br />
len in drei Gruppen auf Podesten Aufstellung<br />
nehmen. Wegen der Dreistimmigkeit des<br />
Cherubini-Requiems ergeben sich dadurch<br />
keine Schwierigkeiten.<br />
Die letzten Stunden des Aufenthalts in Turku<br />
dienten der Lösung der Quartierfrage. Es gibt<br />
sehr gute Hotels und auch die finnische Küche<br />
(und das Bier) entspricht unserem Geschmack.<br />
Ich glaube schon, daß alle Mitreisenden zu<br />
frieden sein werden.<br />
Am Nachmittag trafen wir noch mit Kapell<br />
meister Henrik Christiernin zusammen, dem<br />
Dirigenten eines Jugend- sowie eines Män<br />
nerchores in Turku. Seine Adresse hatten wir<br />
von dem Vorsitzenden eines Düsseldorfer<br />
Chores erhalten. Er kannte den KMGV und<br />
Prof. Rübben dem Namen nach und sagte dem<br />
Intendanten Kuosa des Turku-Sinfonie-Orchesters<br />
noch einige freundliche Worte über un<br />
seren Chor. Er stellte auch eine Verbindung<br />
zum Rundfunk in Helsinki her, wo evtl. eine<br />
Aufnahme in Frage käme. Übrigens kam unser<br />
in großer Zahl unter die Leute gebrachtes In<br />
formationsmaterial ausgezeichnet bei allen<br />
Gesprächspartnern an. Die Festschrift aus An-