WEB_NordWest-Nr.92-März2018
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Die Rückkehr des Wolfes nach NRW<br />
NABU-Wanderausstellung ist bis Ende März im Nationalpark-Zentrum Eifel zu sehen<br />
Der Wolf war in Deutschland über 100 Jahre ausgestorben. Jetzt ist<br />
der Urvater des Hundes zurück und prompt in aller Munde. Aus<br />
Polen über die Elbe nach Ostsachsen kamen die ersten Tiere ins<br />
Land und ließen sich dort zunächst nieder, um sich zu vermehren.<br />
Allerdings ist das Comeback des Wolfs nicht auf den Osten der Bundesrepublik<br />
reduziert. Vielmehr sind inzwischen in ganz Deutschland Wölfe gesichtet<br />
worden. Aber ist er damit auch wieder heimisch? Muss man auch hier in NRW<br />
und der sehr nahen Eifel, ja vielleicht sogar im Aachener Wald befürchten,<br />
einem Wolf zu begegnen?<br />
Die NABU-Wanderausstellung informiert über Biologie und Verhalten freilebender<br />
Wölfe, stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet<br />
durch interaktive Elemente eine spielerische Annäherung an das Thema Wolf<br />
für Jung und Alt. Klar ist, dass der Wolf Nordrhein-Westfalen bereits Stippvisiten<br />
abgestattet hat. Das ist alleine im letzten Jahr sieben Mal nachgewiesen<br />
worden. Jetzt im Winter ist wieder mit erneuten Nachweisen zu rechnen, da<br />
Jungtiere nun verstärkt ihre Rudel verlassen. Ein potentielles Gebiet, das sie auf<br />
ihren Wanderungen durchstreifen können, ist der Nationalpark Eifel.<br />
Die Nachweise durchziehender Wölfe sind Anlass, mit dem von der Stiftung<br />
Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt „Die<br />
Rückkehr des Wolfes nach NRW“ des Naturschutzbundes (NABU) NRW über<br />
das Wildtier Wolf zu informieren. Kern des Projekts ist die vom NABU NRW<br />
gemeinsam mit NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung,<br />
die vor ein paar Wochen offi ziell in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“<br />
des Nationalpark-Zentrums Eifel am Internationalen Platz Vogelsang eröffnet<br />
wurde. Während der Standzeit der Wolfsausstellung bis Ende März wird das<br />
Thema Wolf mit Sonderführungen durch die „Wildnis(t)räume“ begleitet.<br />
„Beim Thema große Beutegreifer, wie Luchs und Wolf, stehen wir als einziger<br />
Nationalpark in NRW häufi g im Fokus von Fragen und Erwartungen. Wir<br />
begrüßen daher intensive und frühe Informationen zu diesem Thema und<br />
danken dem NABU NRW, dass seine Ausstellung zum Wolf unsere Erlebnisausstellung<br />
„Wildnis(t)räume“ für zehn Wochen bereichert“, so Dr. Michael Röös,<br />
Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel.<br />
„In Märchen ist der Wolf meist ein angsterregendes Wesen und auch seine<br />
Rückkehr nach NRW löst Sorgen aus. Daher ist es wichtig, dass die Ausstellung<br />
des NABU, die die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW mit 188.000 Euro<br />
fi nanziert hat, einen differenzierten Blick vermittelt. Sie ist sachlich fundiert und<br />
verharmlost nicht, aber sie zeigt auch, dass viele Klischees und Befürchtungen<br />
nicht zutreffen und weist Lösungswege für mögliche Konfl ikte auf“, freut sich<br />
Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Die Wanderausstellung, die noch bis zum 30. März im Nationalpark-Zentrum<br />
Eifel zu sehen ist, informiert über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe,<br />
stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet vor allem durch<br />
interaktive Elemente eine spielerische Annäherung an das Thema Wolf für Jung<br />
und Alt. Besucher der Ausstellung erfahren so, woher die Wölfe nach NRW<br />
einwandern könnten, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen<br />
oder wie man sich bei eventuellen Begegnungen mit einem Wildtier – wie dem<br />
Wolf – richtig verhält.<br />
„Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen noch<br />
vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet<br />
aufzuklären, Wissenslücken zu schließen und Vorurteile abzubauen.<br />
Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern. Daher<br />
freuen wir uns sehr, dass wir mit der durch die Partnerzoos und weitere Ausstellungsorte<br />
wandernden Ausstellung zur Rückkehr des Wolfes nach NRW viele<br />
Menschen erreichen“, erklärte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Vielfach<br />
sei das Wissen um das richtige Verhalten im Umgang mit dem Wolf, wie mit<br />
anderen Wildtieren auch, verloren gegangen. Dies gelte es wieder zu verbessern.<br />
V+ 7<br />
R. K. by paukereks pixelio.de