E_1928_Zeitung_Nr.015
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16 AUTOMOBIL-REVUE — N"l»<br />
Wie mache ich mich am<br />
schnellsten unbeliebt?<br />
Gute Ratschläge für geselliges<br />
Beisammensein.<br />
hesAlh<br />
Sie stehen im neusten Heft des «Uhu» und<br />
sind, wie männiglich zugeben wird, oft wohl<br />
angebracht. Sie seien im folgenden wiedergegeben:<br />
«Ich werde Ihnen genau sagen, was Sie<br />
in ungetrübter<br />
Gesund heil"<br />
>on der Wiege an ist die Gesundheit, unser höchstes Gut, von<br />
Gefahren umlauert, die sie nur allzu früh untergraben. Tod oder<br />
Siechtum könnten aber bedeutend länger ferngehalten werden,<br />
wenn die Menschen das rechtzeitig beachten wollten, was ihnen<br />
der Arzt später verordnet und das sie dann tun müsse n, soll sich das Uebel<br />
nicht noch weiter verschlimmern. Man kennt ja die Abneigung vieler Menschen<br />
vor der Heranziehung eines Arztes. Der Familie gegenüber wird oft<br />
leichtsinnig grosse Verantwortung übernommen. Nur bei dem, welcher über<br />
die Funktionen unserer Organe in gesunden und kranken Tagen vollständig<br />
orientiert ist und die Mittel kennt, welche die Quelle des Leidens und der<br />
Schmerzen verstopfen, ohne den Organismus zu schädigen, ist die Verschiebung<br />
einer ärztlichen Untersuchung in leichtern Fällen verzeihlich.<br />
Im ABC der Gesundheit, einem von einem praktizierenden Arzte verfassten<br />
neuen „Doktorbuch" finden Sie alles, was Sie für Ihre und der Ihrigen<br />
Gesundheit tun müssen, seine Lektüre zeigt Ihnen den Weg zu vernünftiger<br />
Lebensweise, seine übersichtliche Anordnung stempelt es zu<br />
einem trefflichen Nachschlagewerk über die erste Hilfe bei jedem<br />
Krankheits- und Unglücksfall bis zum Eintreffen des Arztes.<br />
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mit einem herrlichen, vor Kraft zitternden<br />
Wagen fahren als ob er die schlechteste Kompression<br />
von der Welt hätte und das Tempo<br />
einer ganzen Strasse aufhalten. Oh, wie flucht<br />
man innerlich, wenn man dahinter fährt! Denn<br />
verlangt man vorbei, so weichen sie nicht<br />
etwa aus, sondern geben sich einen kleinen<br />
tapferen Ruck und fahren 50 Meter lang wie<br />
sich's gehört, bis die Angst sie wieder fasst.<br />
Und dieses verteufelte Spiel setzt sich fort,<br />
bis;man vor Wut zerschellt!<br />
Entzückend ist die zwecklose Ungeduld, die<br />
vieje Frauen vor dem roten Licht der Verkehrsampel<br />
oder vor der Rückansicht eines<br />
Polizisten erfasst.<br />
Eine Dame war ein bedenklicherer Fall,<br />
die, das Nichtskönnen auf der Stirne, in kopfloser<br />
Zickzackfahrt die Strasse kreuzte und<br />
dadurch einen kleinen Jungen auf seinem<br />
Rade erfasste, der geistesgegenwärtig absprang<br />
und Sein Rad allein dem Verderben<br />
überliess. — Ein Polizist kam angestürzt, und<br />
es wurden einige begreifliche Unliebenswürdigkeiten<br />
gegen die Dame laut. Aber die stieg<br />
aus ihrem schönen Chrysler, ganz Indignation,<br />
und sagte tief gekränkt zu dem heulenden<br />
Knirps: «Jetzt möchte ich aber doch wissen,<br />
warum der dumme Junge mir vor den<br />
Wagen läuft!» Nun, sie wurde auf gut berlinerisch<br />
belehrt.<br />
So was gehört fort von den Verkehrsstrassen,<br />
fort vom Volant überhaupt. Das misskreditiert,<br />
ganz zu Unrecht, die Frau am<br />
Lenkrad.<br />
Wirklich, ganz zu Unrecht. Man muss eigentlich<br />
den Eindruck gewinnen, dass die<br />
Frau zu diesem Sport ungewöhnlich geschickt<br />
ist — und einen sehr guten Schutzengel<br />
hat —, wenn man ihr so zusieht, wie<br />
sie mitten im turbulentesten Verkehr unbekümmert<br />
die Hand vom Volant nimmt, um<br />
sich schnell mal in dem Spiegel zu schauen,<br />
oder einem Freunde zu winken oder, sich<br />
nach dem neuen Pelzmantel einer Bekannten<br />
umzuschauen, alles während sie munter weiter<br />
fährt, schaltet, bremst, Fahrtrichtung ändert<br />
und sich dazu aufs lebhafteste mit dem<br />
sie begleitenden Pekinesenhündchen unterhält..<br />
' .<br />
Dazu gehört allerhand, meine ich, das sollen-uns<br />
die Männer mal nachmachen!<br />
• Ja, lasst sie nur gelten, die Frau am Lenkrad.<br />
Ich wollte, die Zeit wäre nicht mehr<br />
ferne, wo jede Bürgerin nicht nur ihr Huhn<br />
im Topf, sondern auch ihr Auto in der Garage<br />
hat.<br />
Verkehrswacht und Fussgängererziehung.<br />
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club in<br />
München, welcher mit der Verkehrswacht sein<br />
besonderes Augenmerk der Verkehrserziehung<br />
der Jugend zuwendet, übersendet die<br />
zehn Gebote für Fussgänger, die in grossen<br />
Mengen an die Berliner verteilt worden sind.<br />
Wir bringen nachstehend die Gebote für<br />
Fussgänger, welche allen Verhältnissen angepasst<br />
sind, zum Abdruck:<br />
Lieber Fussgänger!<br />
1. Liebst.du dem Leben und willst du dich<br />
deinen Angehörigen erhalten, so beachte die<br />
Regeln des Strassenverkehrs!<br />
2. Geh immer rechts, so läufst du niemanden,<br />
in den Weg! Bleib nicht unnütz stehen!<br />
3. Verlass die Gehbahn nur wenn du die<br />
Fahrbahn überschreiten musst!<br />
4. In verkehrsreichen Strassen überschreite<br />
die Fahrbahn nur an Kreuzungen oder, an den<br />
für Fussgänger bezeichneten Schutzwegen!<br />
5. Geh stets, in gerader Richtung und ohne<br />
unnötigen Aufenthalt über die Fahrbahn! Sieh<br />
erst nach links, dann nach rechts, damit du<br />
den Verkehr immer im Auge behältst!<br />
6. Wartest du auf die Strassenbahn oder<br />
den.Omnibus, so stelle dich, nicht auf die<br />
Fahrbahn, sondern bleibe auf der Gehbahn<br />
oder warte auf der Schutzinsel!<br />
7. Spring nicht aut einen fahrenden Wagen!<br />
Spring im Fahren nicht ab!<br />
8. Schimpfe nicht bei Verkehrsstockungen!<br />
Denke nach, wie du selbst den Verkehr beschleunigen<br />
kannst!<br />
9. Hilf Kindern, Gebrechlichen und Unkundigen<br />
im Verkehr!<br />
10. Gib kein schlechtes Beispiel auf der<br />
Strasse! Verhalte dich vielmehr so, wie du es<br />
von andern erwartest!<br />
Bedeutung der Signallampen :<br />
Rotes ; Licht in Gehbahnrichtung : Halt,<br />
Uebergang gesperrt!<br />
Grünes Licht in Gehbahnrichtung: Ueberng<br />
frei! Weitergehen!<br />
Gelbes Licht in Gehbahnrichtung: Warten!<br />
Die Limousine. Der Bankdirektor kommt<br />
mit mehreren Herren aus der Bank und<br />
winkt seinem wartenden Chauffeur ab :<br />
«Schon gut, Mehnert, fahren Sie wieder nach<br />
Hause, sagen Sie meiner Qattin, aus der<br />
versprochenen Ausfahrt könnte heute...<br />
ehern... nichts werden, die Sitzung würde<br />
noch mindestens vier bis fünf Stunden<br />
dauern, und dann kommen Sie — wie sonst<br />
— kurz vor zwölf vor die Mizzi-Bar!»<br />
Mehnert: cHerr Direktor, diesmal sitzt<br />
aber Ihr© Frau Gemahlin bereits im Wagen.»<br />
falsch gemacht haben.» Analysiere recht eingehend<br />
< die Fehler und Irrtümer deiner<br />
Freunde, die sie gerade zu vergessen beginnen.<br />
«Das kann jeder». Mit solcher Herabsetzung,<br />
dessen, was ein anderer geleistet hat,<br />
verärgerst du ihn sicher, besonders, wenn er<br />
sehr stolz auf seine Leistung ist.<br />
* *<br />
«Sie haben vollkommen unrecht», und damit<br />
leite man eine hartnäckige Diskussion<br />
über einen harmlosen Satz ein, den der andere<br />
nur hingeworfen hatte, um irgend etwas<br />
zur Unterhaltung beizusteuern.<br />
«Ihr Freund gefällt mir nicht.» Ungefragt<br />
Kritik zu üben, ist besonders beliebt, wenn<br />
sie sich gegen den Freund oder irgendein<br />
Familienmitglied des andern richtet. Aber<br />
schon eine freundliche Meinungsäusserüng<br />
über seine Frau oder sein Kind genügen.<br />
«Wie ich gerade so richtig- bemerkte...»<br />
Bleib nur ruhig bei deinem Lieblingsthema<br />
und komm immer wieder drauf zurück, wenn<br />
die andern Leute längst das Thema gewechselt<br />
haben. Besser noch erreichst du dein<br />
Ziel, wenn du durchblicken lässt, dass die<br />
andern zu dumm oder zu uninteressiert sind,<br />
um dir zu folgen. ,<br />
«Ich dachte, Sit- wollten...» UD4 damit<br />
erinnere Leute an ein Versprechen, das sie<br />
impulsiv oder aus Gutmütigkeit gegeben haben,<br />
und von dem du genau weisst, sie können<br />
es nicht halten.<br />
• . *<br />
«Ich werd' Ihnen zeigen, was ich meine.»<br />
Und damit mach dich erbarmungslos zun?<br />
ständigen Mittelpunkt eines Kreises.<br />
* * *<br />
«Das weiss ich nun besser.» Besserwisser<br />
sind eine ganz besonders.geschätzte .'Spezies.<br />
Spiele dich, als Autorität auf bei jedem Gesprächsthema,<br />
das etwa in einer vergnügten<br />
Gesellschaft aufkommen kann. Je- mehr du<br />
im Recht bist, je unbeliebter machst du dich.<br />
«So hab' ich früher auch mal gedacht.»<br />
Und damit gib dem begeisterten Verfechter<br />
eines Ideals eine kalte Dusche.. Zeig' ihm<br />
möglichst, wie veraltet seine Ansichten sind,<br />
dann wirst du ihm überlegen erscheinen,<br />
und er wird dich um so inniger lieben.<br />
12 neue Film-Gebote hat in Hollywood<br />
Louis B. Maier ausgearbeitet und die nun<br />
alle Filmindustriellen für sich als bindend erachten.<br />
Ein. Blatt meint, erfreulich daran<br />
sei nur, dass auch diese Regeln, wie schon so<br />
viele andere, hur auf dem Papier bestehen.<br />
Die Verbote sind die folgenden:<br />
1. Gott darf in keiner Form profaniert<br />
werden. Auch die Verwendung von heiligen<br />
Namen, mit Ausnahme von religiösem<br />
stoff, ist verboten.<br />
2. Nacktheit ist in jeder Form untersagt,<br />
selbst die Suggestion der Nacktheit, ais<br />
Schattenbilder vorgeführt, ist verböten. .<br />
3. Szenen, die auf den Handel mit narkotischen<br />
Mitteln hinweisen, dürfen nicht ausgeführt<br />
werden.<br />
4. Szenen, wo Brandstifter vorkommen,<br />
Szenen, wo Geistliche, welcher Konfession<br />
auch immer, .eine, komische Figur abgeben,<br />
dürfen nicht gedreht werden.<br />
Auch Themen gibt es, und zwar recht<br />
zahlreiche, die nur mit äusserster Sorgfalt<br />
angefasst werden dürfen. Man muss sich<br />
also in acht nehmen bei:<br />
5. Darstellung von: Diebstahl, Raub, Kasseneinbruch<br />
und Ueberfall.<br />
6. Schmugglermethoden.<br />
7. Grausamkeit und Greuel.<br />
8. Roheit in jeder Form, besonders gegen<br />
Kinder und Tiere.<br />
9. Verführungsszenen.<br />
10. Die Vollstreckung der Todesstrafe darf<br />
nicht gezeigt werden.<br />
11. Die Verbrecher müssen unsympatische<br />
Personen sein.<br />
12. Das Verhör «dritten Grades» darf nicht<br />
vorgeführt werden.<br />
Kunstbenzin. Im französischen Departement<br />
Tarn wird eine' grosse Kunstbenziufabrik<br />
errichtet, welche nach einem Verfahren<br />
arbeitet, das schon einige Jahre lang<br />
ziemlich diskret durchprobiert worden sein<br />
soll. Als Rohstoff<br />
Braunkohle.<br />
* • •<br />
bedient man sich der