E_1928_Zeitung_Nr.015
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Wallenseestrassenprojekte.<br />
In Nr. 14 der « Automobil-Revue > vom 17.<br />
Februar wird dem Projekte einer linksufrigen<br />
Wallenseestrasse das Wort gesprochen. Herr<br />
Schmid, Grundbuchgeameter, in Niederurnen<br />
soll ein Projekt für die linksufrige Seite ausgearbeitet<br />
haben, das statt 6,8 Millionen nur<br />
3 Millionen kosten würde. In dem genannten<br />
Artikel werden die Befürworter der rechtsufrigen<br />
Strasse auf den Plan gerufen, um gegenüber<br />
diesem Vorschlage die Eignung des<br />
andern Projektes geltend zu machen.<br />
So sehr es zu begrüssen ist, wenn das Interesse<br />
am Bau einer Wallenseestrasse stets<br />
wach erhalten wird, so ist doch für heute zu<br />
sagen, das der Zeitpunkt für Auseinandersetzungen<br />
über eine rechts- oder linksufrige<br />
Strasse noch verfrüht ist, weil die Ausarbeitung<br />
von Projekten für das Nord- wie auch<br />
das Südufer kurz bevorstehen. Es ist bekannt,<br />
dass eine spezielle Kommission zum Studium<br />
der Wallenseestrassenprojekte an deT Arbeit<br />
ist und dass dieser Kommission ein grösserer<br />
Betrag zur Verfügoing gestellt worden ist zur<br />
Bestreitung der Kosten für Projekte und Kostenvoranschläge.<br />
A. C. S. und T. C. S. haben<br />
je Fr. 3000.— daran geleistet Es wird ein<br />
gründliches Studium und eine gründliche Arbeit<br />
von ersten Ingenieuren erwartet, und<br />
wenn diese Arbeiten einmal durchgeführt<br />
sind, kann mit grösserer Sachlichkeit über<br />
die Frage, ob links- oder rechtsufrig, diskutiert<br />
werden. Ueber die dringende Wünschbarkeit<br />
einer baldigen Erstellung einer Fahrstrasse<br />
längs des Wallensees herrscht nur<br />
eine Meinung. Die Schwierigkeiten liegen<br />
vorab bei der Finanzierung, und es ist keine<br />
Frage, dass eine solche Strasse nur mit Bundessubvention'<br />
gebaut werden kann. Bevor<br />
aber der Bund um Subventionierung angegangen<br />
wird, müssen fertige, solide Projekte<br />
ausgearbeitet sein, die dem eidgenössischen<br />
Oberbauinspektorat, dann dem Departement<br />
des Innern, dem Bundesrat und schliesslich<br />
der Bundesversammlung vorzulegen sind.<br />
Der Bund hat im Laufe der Jahre über 10 Millionen<br />
Franken an Subventionen für Strassenbauten<br />
ausgerichtet. Die Höhe des Bundesbeitrages<br />
wird natürlich von der finanziellen<br />
Lage des Bundes abhängen.<br />
Ohne Stellung nehmen zu wollen für ein<br />
links- oder rechtsufriges Projekt ist doch<br />
heute schon festzustellen, dass die Behörden<br />
des Kantons St. Gallen ein positiveres Interesse<br />
am Bau einer Wallenseestrasse bekunden,<br />
als dies im Kanton Glarus der Fall ist.<br />
Die Angelegenheit müsste dort ohnehin der<br />
Landsgemeinde vorgebracht werden. Es zeigen<br />
sich übrigens wieder Zeichen von möglichen<br />
Nachstürzen in der Nähe von Mühlehorn,<br />
und man begegnet da und dort Befürchtungen,<br />
dass eine Strasse längs des Sees<br />
gelegentlich Bergrutschungen ausgesetzt bleiben<br />
würde, und eine Wallenseestrasse daher<br />
über die Anhöhe führen müsste. Es scheint,<br />
dass man nun bei den Bundesbahnen doch zur<br />
Einsicht gelangt ist, dass in den nächsten<br />
Jahren zum Ausbau des Tunnels geschritten<br />
werden müsse. Dann kommen möglicherweise<br />
die Argumente, die wir schon im November<br />
1924, als der Bergrutsch bei Mühlehorn<br />
den Bundesbahnen schwere Sorgen aufbürdete,<br />
vertraten, neu zur Geltung.<br />
Ferner steht jedenfalls fest, dass eine<br />
nordufrige Strasse gegenüber einer solchen<br />
auf dem südlichen Ufer im vorneherein wesentliche<br />
Vorteile für sich hat. Die rechtsufrige<br />
Linienführung käme ganz auf Sonnseite<br />
zu liegen, was für den Unterhalt und<br />
den Zustand der Strasse von grosser Bedeutung<br />
ist. Die Strassenanlage auf der rechten<br />
Talseite kann viel gestreckter unter Verbindung<br />
enger Horizontal-Kurven ausgeführt<br />
werden, was linksufrig der vielen Taleinschnitte<br />
wegen nicht der Fall ist. Die Ueber-<br />
Plötzlich behauptete sie, dass dies der Wagen<br />
für mich sei. Komisch, plötzlich war er<br />
nun für mich! — Ich erfuhr erst warum, als<br />
sie vom Preis zu sprechen begann. Ich muss<br />
dabei ein ziemlich erstauntes Gesicht gemacht<br />
haben, denn meine Frau lachte nekkisch<br />
und nannte mich «mein lieber und süsser»<br />
Mann. Die Zahlen kamen mir weniger<br />
süss vor. Meine Frau fand aber den Preis<br />
für einen solchen Wagen ausserordentlich<br />
vorteilhaft und betonte, dass sie den Preis<br />
noch erheblich gedrückt hätte und der Verkäufer<br />
sehr entgegenkommend gewesen sei.<br />
Das fand ich auch! Mein Budget war allerdings<br />
zu einer Bagatelle zusammengeschmolzen.<br />
Ich dachte an eine billigere Wohnung<br />
ohne Bad und ein© Reduktion der<br />
Stammtischabende. Es wurde dann allerdings<br />
leider nichts. Im Gegenteil!<br />
Schliesslich weiss ich vom weiteren Verlauf<br />
der Angelegenheit nur noch, dass mir<br />
der Verkäufer von Garantien, wie sie keine<br />
andere Firma bietet und von Gratisreparaturen,<br />
welche nie vorkommen werden,<br />
sprach, und dass ich ein Schriftstück unterzeichnen<br />
nmsste.<br />
Meine Frau sagte mir nachher, dass es der<br />
Verkaufsvertrag für ihren Wagen gewesen<br />
sei!<br />
F. RreddL<br />
Dem<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
In Genf wird gebaut! Der Platz um den<br />
Salon ist zum grossen Bauplatz geworden.<br />
Emsige Hände rühren sich zur Konstruktion<br />
des Anbaues gegen die Arve hin. Wie wir<br />
schon früher berichteten, wird dieser Anbau<br />
die Karosserien beherbergen, sowie auch einige<br />
wichtige Wagenmarken und eine Bar.<br />
Der Anbau, welcher die Hauptfassade der<br />
Windung von Höhendifferenzen sind rechtsufrig<br />
sehr gering. Auf dieser Seite sind auch<br />
keine engen Dorfstrassen zu durchqueren,<br />
was links gar nicht zu vermeiden ist. Die<br />
Erstellung eines südufrigen Trasses müsste<br />
mit grösster Sorgfalt durchgeführt werden,<br />
um der Bahn schädlichen Steinschlag zu vermeiden.<br />
Bei einer Neuanlage dieser Strecke<br />
hätte ein Teil der Strasse während des Betriebes<br />
mit Erschwernissen zu rechnen. Bei<br />
der Nordseite dagegen könnte an vielen Arbeitsstellen<br />
zugleich begonnen werden. Das<br />
überschüssige Material würde man im See ablagern.<br />
Der Umstand, dass bei der Nordseite<br />
bedeutend weniger bebautes Privatland<br />
angeschnitten werden müsste, als dieses auf<br />
dem SüdufeT der Fall wäre, brächte weniger<br />
Schwierrigkeiten für notwendig werdende<br />
Expropriationen. Es wäre weiter zu bemerken,<br />
dass das nordufrige Trasse eine Länge<br />
von 14,9 km, das südufrige dagegen 17,8 km<br />
aufweisen würde. Darin ist wohl die Erklärnug<br />
zu suchen, weshalb die Kosten sich ungefähr<br />
gleich stellen.<br />
Dem Projekt von Gnmdbuchgeometer<br />
Schmid könnten heute schon Projekte gegenübergestellt<br />
werden, die im März 1927 erstellt<br />
worden sind und die für das linke Ufer mit<br />
6,8 Millionen und für das rechte Ufer mit 6,9<br />
Millionen abschliessen. An die zukünftigen<br />
Strassenzüge wurden folgende Anforderungen<br />
gestellt:<br />
1. Strassenbreite mit Schale 6,50 m.<br />
2. Solide Strassenbettunterlage mit gewalzter<br />
Fahrbahn.<br />
3. Vermeidung von engen, unübersichtlichen,<br />
horizontalen Kurven.<br />
trittspreise werden vereinheitlicht; es wird<br />
also keine Galatage mit höherem Eintritt<br />
mehr geben. Dieser Einheitspreis soll, wenn<br />
wir gut informiert sind, noch niedriger ausfallen<br />
als derjenige des letzten Jahres, welcher<br />
2 Franken betrug. Eine «Journee populaire<br />
» mit halben Preisen ist vorgesehen.<br />
Auch die Musik soll wieder ihren Einzug<br />
halten. Ein Orchester von 20 Musikern unter<br />
Leitung von Prof. Gabelle vom Konservatorium<br />
wird jeden Nachmittag konzertieren.<br />
Bekanntlich wurde letztes Jahr von einem<br />
Orchester aus dem Grunde abgesehen, weil<br />
die allzu laute Musik die Unterhaltung störe.<br />
Dem soll nun dieses Jahr Rechnung getragen<br />
werden. Das Orchester des Restaurants ver-<br />
Gebäulichkeiten bildet, ist derselbe wie im<br />
letzten Jahre, steht aber diesmal ausschliesslich<br />
den Lastwagen zur Verfügung. Die Fassade<br />
selbst erfährt ebenfalls keine Aenderungen.<br />
Das Bessere ist oft der Feind des<br />
Guten — dieser Gedanke mag für die Organisatoren<br />
auch bei der dekorativen Ausgestaltung<br />
massgebend gewesen sein. Man Hess<br />
es beim Alten. Selbst das Plakat von 1927liert jedoch nicht seine Rechte.<br />
wird beibehalten, nur die Farben ändern sich:<br />
statt Schwarz auf Orange kontrastiert Blau<br />
auf Gelb.<br />
235 Stände!<br />
Dies ist das grosse Resultat und die Vorbedingung<br />
zum Erfolg des Salons <strong>1928</strong>! Die<br />
Zahl wäre viel höher ausgefallen, hätte nicht<br />
der Platzmangel, die ewige Kalamität unserer<br />
Salons, seine scharfe Grenze gezogen. Wir<br />
werfen in diesem Zusammenhang nochmals<br />
die Frage auf: ist es möglich, dass in Genf<br />
niemand zu finden ist, welcher zur Verwirklichung<br />
der zweiten grossen Bauetappe des<br />
Salons helfen könnte? Lässt sich niemand<br />
fanden, weder bei den Behörden, noch bei den<br />
Privaten, der eine Anleihe garantieren<br />
würde... ?<br />
Wir können auf unsere Zahl von 235 Ständen,<br />
worunter 100 für Wagen, 46 für Motorräder,<br />
8 für Pneumatiks, 7 für Karosserien<br />
und 74 für Zubehör, stolz sein. Doch wie viele<br />
Zubehörfirmen haben vor der Türe bleiben<br />
müssen, nicht zu sprechen von den Sportbekleidungsgeschäften,<br />
den Verbänden, den<br />
<strong>Zeitung</strong>en, etc. Nochmals: Platz tut not! Es<br />
gilt zu handeln und zwar unverzüglich, wenn<br />
nicht dem Genfer Salon ein mächtiger Konkurrent<br />
werden soll. Denn Zürich debattiert<br />
um den Bau einer riesigen Ausstellungshalle.<br />
Eröffnungstag und Programm.<br />
Wie man weiss, hat der gesamte Bundesrat<br />
das Patronat über den Genfer Salon übernommen.<br />
Wir haben auch mitgeteilt, aus welchen<br />
Gründen Herr Bundespräsident Schulthess,<br />
sowie seine Nachfolger, das Ehrenpräsidium<br />
während den Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
nicht mehr übernehmen können. Das grosse<br />
traditionelle Bankett wird also inskünftig<br />
nicht mehr durch den Bundespräsidenten präsidiert.<br />
Bern entsendet aber eine nicht weniger<br />
imposante Delegation: Militär, Parlamentarier<br />
und Administratoren. Wenn der Präsident<br />
des Nationalrates nach Genf kommt,<br />
wird ohne Zweifel er den Ehrensitz einnnehmen.<br />
Der Besuch des gesamten Bundesrates<br />
kann aber, wenn auch nicht am Eröffnungstage,<br />
so doch im Laufe des Salons erfolgen.<br />
Selbst Herr Bundespräsident Schulthess<br />
könnte in seiner Person als Minister des<br />
Volkswirtschaftsdepartements die Ausstellung<br />
besuchen. Wir hätten also neben dem<br />
Eröffnungstag noch so etwas wie einen «Tag<br />
der Offiziellen».<br />
Die übrigen Tage des Salons verlaufen in<br />
gewohnter Ordnung. Die Ausstellung wird um<br />
9 Uhr geöffnet und um 19 Uhr (statt 19.30<br />
Uhr) oder um 23 Uhr geschlossen. Die Ein-<br />
Salon oxx-tgrog-oxx<br />
Gruppieren wir alle Auskünfte, kommen<br />
wir zu folgendem<br />
Programm:<br />
Freitag, den 16. März.<br />
13 Uhr: Ankunft der Delegation dos Bundesrates<br />
und weiterer Gäste. Bankett im Hotel dos<br />
Bergucs.<br />
15.30 Uhr: Offizielle Eröffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabclle.<br />
16 Uhr: Eröffnung des Salons für das Publikum.<br />
19 Uhr: Schliessung dos Salons.<br />
Samstag, den 17. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
Nachmittags, ca. 15 Uhr: Ankunft der Teilnehmer<br />
an der Sternfahrt, welche durch die Sektion<br />
Genf dos A. G. S. organisiert wird.<br />
13 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert unter Leitung von<br />
Prof. Gabello vom Konservatorium.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne. Reunion der<br />
Teilnehmer an der Sternfahrt und am Kilometer<br />
lance.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Sonntag, den 18. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
9 Uhr: Kilomlor lancö von Eaux-Morts, organisiert<br />
durch die Sektion Genf des A. G. S.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabolle.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne; Bekanntgabe<br />
der Resultate des Kilometer lancö und der Sternfahrt.<br />
20.30 bis 22.30 Uhr: Konzert Gabelle.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Montag, den 19. März.<br />
9 Uhr: Ooffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabelle.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Dienstag, den 20. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabollc.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Mittwoch, den 21. März.<br />
. 9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabolle.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Donnerstag, den 22. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung. Volkstümliche Preise.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabellc.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne.<br />
20.30 bis 22.30 Uhr: Volkstümlicher Abend und<br />
Konzert.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Freitag, den 23. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabelle.<br />
19 Uhr: Schliessung.<br />
Samstag, den 24. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr: Konzert Gabolle.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne.<br />
20.30 bis 22.30 Uhr: Konzert Gabelle.<br />
23 Uhr: Schliessung.<br />
Sonntag, den 25. März.<br />
9 Uhr: Oeffnung.<br />
19.30 Uhr: Diner in der Taverne.<br />
22.30 Uhr: Schliessung des Salons.<br />
4. Kleine Ueberwindung von Höhendifferenz.<br />
5. Umgehung von eng ineinander gebauten<br />
Dorfteilen.<br />
Für die Linienführung auf dem linken Wallenseeufer<br />
käme eine teilweise Neuanlage der<br />
Strasse und teilweise Benützung bzw. Verbreiterung<br />
des bestehenden Strassenzuges in<br />
Betracht. Der Linienführung auf dem rechten<br />
Wallenseeufer stand die Forderung einer<br />
vollständigen Neuanlage des Trasses gegenüber.<br />
Wir wollen heute nicht näher auf die genannten<br />
Projekte eintreten, da wir, wie bereits<br />
betont, der Meinung sind, vorerst die<br />
noch zu erwartenden einlässlich detaillierten<br />
Projekte abwarten zu müssen. E. B.<br />
Wiederum ein neuer Postautokurs! Dieser<br />
Tage hat zwischen der Postverwaltung und<br />
den interessierten Gemeinden eine Konferenz<br />
stattgefunden, die die Einführung eines<br />
Postautokurses Baden-Turgi zum Zwecke<br />
hatte. Grundsätzlich ist ein solcher Kurs beschlossen<br />
worden; er soll demnächst in<br />
Funktion treten. Vorgesehen sind 10- bis 12-<br />
Plätzer-Wagen, sowie drei Kurse in jeder<br />
Richtung. +<br />
Verbreiterung der Universitätsstrasse Zürich als<br />
Ausfahrfstrasse ! Die Verbreiterung der Universitätsstrasse<br />
ist seit langen Jahren ein dringendes Postulat<br />
der zürcherischen Strassenpolitik. Der Grosse<br />
Stadtrat beschloss nun in seiner letzten Sitzung<br />
den Ausbau der Rämistrasse (von der Universitä'<br />
bis zur Plattenstrasse) und dio Verbreiterung der<br />
Univorsitälsstrasso. Durch Schaffung eines fahrbalmfrcien<br />
Streifens wird diese Strasso für den<br />
Ausfallverkehr bessere Dienste leisten. Der Kommissionsantrag,<br />
das Trottoir auf eine Breito TOB<br />
2 Meter 50 auszubauen, wnido angenommen. M.<br />
Autoferntransporte und<br />
Automassentransporte.<br />
Eine Abrechnung!<br />
Was gegenwärtig von autofeindlichem<br />
Kreisen über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten<br />
des Autotransportdienstes geschrieben<br />
wird, grenzt an Lächerlichkeit So<br />
erschien letzthin im «St. Galler Tagblatb<br />
eine Einsendung: «Autoferntransporte», dio<br />
wir ein wenig unter die Lupe nehmen möchten.<br />
«Heute kennt der Lastwagen keine Entfernungshemmmgen<br />
von seinem Domizil mehr.»<br />
Jedermann, der den Autodienst nur wenig<br />
kennt, weiss, dass der Lastwagen einen beschränkten<br />
Aktionsradius besitzt, der bei<br />
50 bis 60 km liegt. Was darüber hinausgeht,<br />
sind nicht mehr eigentliche Transporte,<br />
die kursmässig und in grossem Stile ausgeführt<br />
werden. Es sind Einzeltransporte. Es<br />
ist sinnlos, zu behaupten, diese Ferntransporte<br />
würden der Bahn das Leben abgraben'.<br />
Das glauben nicht einmal die Bahnbehörden!<br />
Ein Beispiel, das die Behauptungen des<br />
Einsenders belegen soll, bringt die Haltlosigkeit<br />
des Vergleiches erst recht zum Ausdruck.<br />
Es lautet: «Die Gotthardlinie bewältigt<br />
innert 24 Stunden einen Güterverkehr<br />
von 22,000 Tonnen in beiden Richtungen.<br />
Dazu seien 2200 Lastwagen mit einer Beladung<br />
von zehn Tonnen notwendig. Die Gotthardbalm<br />
hätte aber die Transporte in der<br />
halben Zeit besorgt wie der Autodienst. Somit<br />
wären eigentlich 4400 Lastwagen imstande<br />
gewesen, diese enormen Tagestransporte<br />
zu bewältigen. Dieser Vergleich ist<br />
an und für sich sinnwidrig. Wem würde es<br />
einfallen, einem Kinde einen Kasten in den<br />
Babiwagen zu laden? Kein einziger Autotransporteur<br />
hat jemals daran gedacht, mit<br />
der Gotthardbahn auf dies© Weise in Konkurrenz<br />
zu treten, denn ein solches Unterfangen<br />
ist gegen alle Geschäftsgrundsätze!<br />
Für den Massenfernverkehr ist der Lastwagen<br />
nicht eingerichtet. Genau so wenig<br />
wio die Bahn jedem Kunden vor das Haus<br />
fahren will und kann! Der hochwertige<br />
Fernverkehr, den das Auto bewältigen kann<br />
und dazu in verschiedenen Beziehungen besser<br />
geeignet ist, schadet den Bahnen sehr<br />
wenig. Wahrscheinlich sind sie gegenwärtig<br />
froh, diese Transporte dem Auto überlassen<br />
zu können. Der Lastwagen tritt hier in eine<br />
Lücke, die von den Bahnen nicht ausgefüllt<br />
werden, kann.<br />
Von zitier unbeschränkten zeitlichen Inanspruchnahme<br />
der Chauffeure im Autodienst<br />
zu sprechen, ist eine Kühnheit, die von Uebertreibung<br />
strotzt. Haben die Bahnangestellten<br />
nicht auch Nachtdienst und Dienst zu allen<br />
Tageszeiten? Und die Präsenzzeiten bei den<br />
Verkehrsanstalten? Die technische Vervollkommnung<br />
der Lastwagen und die Verbesserung<br />
der Strassen dienen am besten der Entwicklung<br />
der Autotransporte. Eine unbeschränkte<br />
zeitliche Inanspruchnahme ist auch<br />
bei mangelhaften Arbeitszeitgesetzen unter<br />
den heutigen Umständen unmöglich.<br />
Und das Fazit?... Was dem einen angenehm<br />
ist, ist dem andern Widersinn. Autodienst<br />
ist kein Bahndienst! Ein Vergleich<br />
rechtfertigt sich nur unter gerechten und<br />
gleichen Annahmen. Eine derartige Aburteilung<br />
des Autoverkehrcs zeugt von geringem<br />
Verkehrsverständnis,<br />
go.<br />
Betrieb der Alpenposten und Störungen.<br />
Die Störungen im Betriebe bilden ein interessantes<br />
Kapitel. Die Oberpostdirektion macht<br />
für die Alpenposten folgende Angaben:<br />
«Im ganzen sind also 44 Störungen mit einem<br />
Zeitverlust von 1424 Minuten zu verzeichnen gewesen.<br />
Dies ergibt einen mittleren Zeiterlust von<br />
32 Minuten für jede Störung. Da die Gesamtleistung<br />
sich letzten Sommer auf 684 120 km beüof. entfällt<br />
ein Betriehsunterbriicb infolge Wagcnstörung auf<br />
15 548 km. Dieses Ergebnis ist ausserordcntlicJi<br />
günstig, besonders wenn in Betracht gezogen wird,<br />
dass die Fahrzeuge auf den Bcrgstrassen einen<br />
schweren Dienst zu verrichten haben, bei dem naturgemäss<br />
die arbeitenden Teile entsprechend in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden. Dabei sind zahlreiche<br />
Störungen nicht auf Materialdefekte zurückzuführen,<br />
sondern auf Einflüsse, denen weder der Wagenkonstrukteur<br />
noch der Wagenführer begegnen<br />
können. So entfallen 7 Störungen auf verstopfte<br />
Benzinleitungen oder Vergaserdüsen, was auf Unreinigkeit<br />
im Brennstoff zurückzufahren ist. 9 Störungen<br />
-wurden durch die Pneubereifnns: verursacht,<br />
was eine Störung auf 76 012 km entspricht.<br />
Auch dieses Ergebnis ist sehr günstig und spricht<br />
stark für die Luftbereifung, die noch vor wenigen<br />
Jahren als igefähriieh für den Alpenbotrieb bezeichnet<br />
wurde. Dabei sind dio meisten Störungen auf<br />
der Malojastrecke zu verzeichnen gewesen, wo infolge<br />
des Jahresbetriebs die Reifen aufa änssorste<br />
ausgenutzt werden.<br />
Trotzdem der Grossteil der Fahrzeuge nunmehr<br />
6—8 Jahre im Dienst steht, ist letzten Sommer die<br />
Zahl der Störungen zurückgegangen, was nicht allein<br />
der Hauptworkstätlo, sondern auch dem mit<br />
dem Wagcnunterhalt betrauten Personal ein gutes<br />
Zeugnis ausstellt.»<br />
«•