E_1929_Zeitung_Nr.018
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Jturiol«ui*s4D<br />
Duteh einen Autokurs ersetzt wurde ab 1. März,<br />
gemäss Verfügung der Kreispostdirektion St. Gallen,<br />
die bisherige Pferdepost Gossau-Nieder>vil. Es<br />
sollen täglich drei Autokurse in jeder Richtung<br />
durchgeführt werden.<br />
-ey.<br />
Der Autobetrieb Thal-Rheineck hat sein erstes<br />
Jahr erfolgreich abgeschlossen, uad es beschloss<br />
nun die Oberpostdirektion, nach Verhandlungen<br />
mit den Gemeindebehörden, ein grösseres Auto in<br />
dpn Dienst zu stellen und zugleich die Doppelfeuhrten<br />
von acht auf zehn zu vermehren. Es wurden<br />
im letzten Jahr insgesamt 18000 Personen<br />
befördert.<br />
-ey.<br />
Die Eröffnung des Automobilbetriebes auf der<br />
Strecke Sehuls-Pfunds, die auf den 1. März vorgesehen<br />
war, muss der Schneeverhältnisse wegen<br />
Ijinausgescboben werden.<br />
-ey-<br />
Die Winterautoposten in Graubünden beförderten<br />
in der Woche vom 18. bis 24. Februar 6567<br />
Passagiere, gegenüber 5787 im Vorjahre. -ey.<br />
Stand der Alpenstrassen.<br />
Touristik-Bulletin vom 1. März <strong>1929</strong>.<br />
Dia Schneefälle vom 27. und 28. Februar haben<br />
die Passierbarkeit der Strassen in der Ostschweiz,<br />
Mittalland, nördliche Jurazüge und Alpennordfuss<br />
neuerdings beeinträchtigt. In den Voralpen ist die<br />
Fahrbarkeit der Hauptstrassen gegenüber dem<br />
küizlichon Tauwetter eher besser geworden. Bei<br />
einem Witterungsumsehlag dürften jene Strassen<br />
allerdings nur schwer passierbar sein. Ketten sind<br />
auf allen Ueber'.andfahrten notwendig. Situation<br />
vom 1. März <strong>1929</strong>, morgens:<br />
Appenzcllerland: Sämtliche Hauptstrassen, wie<br />
St. GalLtn^Trogen—Heiden—Rheineck und Lichtensteig<br />
— St Peterzell—Waldstatt — Teufen—Bühler—<br />
Gais—Appenzell sowie Appenzell—Urnäsch und<br />
Strasse nach Weissbad sind nach frischem Schneefall<br />
freigelegt und mit Ketten fahrbar.<br />
Toggenburg: Strasse Wattwil—Unterwasser —<br />
Wildhaus—Garns durchwegs breit gepfadet, mit Ketten<br />
passierbar. Ricken in Richtung Kaltbrunn und<br />
Rappeiswil fahrbar, Ketten.<br />
Albis: Fahrbahn gepfadet, Ketten notwendig.<br />
Hi-zel: Neuschnee weggeräumt, mit Ketten gut<br />
fahrbar.<br />
Schwyz: Durchgangsstrassen über Schindellegi—<br />
Biberbrücke^—Sattel—Arth und Schwyz durchgehend<br />
gepfadet, Ketten mitnehmen. Strasse nach Oberiberg<br />
gegenwärtig mit Kelten bis Unteriberg fahrbar,<br />
weiterhin wegen Schneeverwehungen nicht<br />
ratsam. Strasse ins Wäggital bis zum Gasthof<br />
c Stausee» passierbar, Ketten beim Ausweichen<br />
nötig.<br />
Glarus: Strassen nach Linthal und Elm ausgeschaufelt,<br />
mit Ketten passierbar. Kerenzerberg breit<br />
gepfadet, mit Ketten sehr gut fahrbar. Strasse<br />
Wessen—Ainden mit Ketten.<br />
Unterwaiden: Strasse Hergiswil—Brünig gegenwärtig<br />
nur bis Giswil passierbar, Giswil—Lungern—<br />
Brünig verweht, dürfte bis Sonntag bis Lungern<br />
wieder freigelegt sein. Strasse nach Engelberg passierbar<br />
bis Wolfenschiessen (Ketten), ab Wolfenschiessen<br />
30 cm Neuschnee.<br />
St Gotthard: Nordseite bis Amsteg. Südseite ab<br />
Airolo, in beiden Fäljen mit Ketten.<br />
Entlebuch: von Wolhusen bis Langnau äurcheefcend<br />
fahrbar (Ketten).<br />
Uebergänge vom Aare- Ins Rheintaj: Bötzberg,<br />
Staffelegg, Hauonstein, oberer Hauoustein bei zirka<br />
10 cm Neuschnee mit Ketten gut fahrbar. Bötzberg<br />
kann auch ohne Ketten befahren werden.<br />
Graubiinden: Prättigau gegenwärtig bis Schiers<br />
schwer fahrbar, schmale Fahrspur, Schwierigkeiten<br />
beim Ausweichen Lenzerheide von Chur bis Tiefenkastei<br />
gut passierbar, Ketten. Oberhalbstein bis<br />
Mühlen. Albulastrasee von Tiefenkastei bis Filisur,<br />
Domifischg bis Thusis. Schams wegen Holzfuhren<br />
nicht ratsam. Strasse Reichenau—Flims—Waldhaus<br />
Flims mit Ketten passierbar. Unterengadin<br />
eingeschneit. Oberengadin ab Bevers gut fahrbar.<br />
Maloja streckenweise schneefrei, Ketten ratsam.<br />
Berner Oberland: Strasse Interlaien—Lauterbrunuen<br />
bei kalter Witterung fahrbar. Strasse<br />
Zweilütschinen—Grindelwald unpassierbar. Strasse<br />
im Kandertal bis Mitholz, weiterhin durch Schnee<br />
blockiert (Einstellmöglichkeit in Frutigen). Frutigen—Adelboden<br />
schwer fahrbar. Schwierigkeiten<br />
beim Ausweichen entgegenkommender Automobile.<br />
Simmentaistrasse für Lastwagen und Personenwagen<br />
bis Zweisimnien fahrbar. Verbindung Zweisimmen—Saanen<br />
öffnet nicht vor Mitte ApriL<br />
Haslital gegenwärtig nur bis Boden oberhalb Innertkirchen,<br />
Ketten. Strasse Riggisberg—Gurnigelbad<br />
mit Ketten.<br />
Berner und Neuenburger Jura: Sämtliche Hauptstrassen<br />
gepfadel oder ausgeschafelt. Schwierig ist<br />
gegenwärtig der Fährverkehr in den Franches Montagnes.<br />
Waadiländer Jura: Ste. Croix—Col des Etroits—<br />
Pontarlier und Ste. Croix—Gol des Etroits—Fleurier<br />
mit Ketten schwer passierbar (Schaufel mitnehmen).<br />
Valiorbe—Les Höpitaux—Pontarlier wegen<br />
Schneeverwehungen gegenwärtig nicht empfehlenswert.<br />
Molendruz durchgehend mit Ketten.<br />
Nyon—La Cure bis St. Cergue ; La Cure—Route<br />
internationale—Le Brassus mit Ketten und Schaufel.<br />
Montreux—Glion—Caux mit Ketten (Fahrverbot<br />
des Strassenstücks Glion—Caux von 9 bis 18<br />
Uhr). Montreux—Les Avants, Ketten. Aigle—Le<br />
Sepey gegenwärtig unpassierbar. Strasse nach Villars—Chesieres<br />
via Ollon mit Ketten. Strasse nach<br />
Champery gegenwärtig nicht ratsam. Strasse Monthey—Col<br />
du Morgins bis Dorf Morgins.<br />
Rhonetal bis Lax unterhalb Fiesen schneefrei.<br />
Frankreich: Col de la Faucille durchgehend mit<br />
Ketten. Route d'hiver des Alpes, Ketten.<br />
Wolhusen-Escbolzmatt gesperrt. Entgegen<br />
dem offiziellen Tottristique-Bulletin wird mitgeteilt,<br />
dass im Entlebuch zwischen Wolhusen<br />
und Escholzmatt die Strasse nicht passierbar<br />
sei.<br />
Graham-Paig© und nicht Paige-Jewett l<br />
Obwohl die Generalvertretung der Orahatn-<br />
Paige-Wagen seinerzeit alle masstgebenden<br />
Instanzen benachrichtigt hat, dass die von<br />
ihr vertretene Marke den offiziellen^ Namen<br />
Qraham-Paige führt, ist in der diesjährigen<br />
vom Ausstellungskomitee herausgegebenen<br />
Liste der Aussteller am Salon in Genf, welche<br />
wir ebenfalls veröffentlichten, die Marke wiederum<br />
unter der unzutreffenden Bezeichnung<br />
Paige-Jewett aufgeführt.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 18<br />
Wir möchten an dieser Stelle nochmals<br />
auf die einzig korrekte Bezeichnung hinweisen,<br />
die ja übrigens all den zahlreichen Besitzern<br />
von Graham-Paige seit langem zu einem<br />
vertrauten Begriff geworden ist z.<br />
Die Feraholz-Schweissapparate haben<br />
dazu beigetragen, das Arbeitsgebiet der<br />
autogenen Schweiss- und Schneidtechnik,<br />
der sich auch, als im Prinzip verwandt, die<br />
Operationen des Hart- und Weichlötens sowie<br />
andere wichtige Arbeiten, wie Glühen,<br />
Schmelzen, Nietkopfabbrennen, Anwärmen<br />
von Schmiedeteilen usw. angliedern, erheblich<br />
auszudehnen.<br />
Das Arbeitsprinzip des Fernholz-Sicherheits-Apparates<br />
ist folgendes: Einem Spezialbrenner<br />
wird durch einen besonders<br />
ausgebildeten Doppelschlauch Sauerstoff<br />
und flüssiger Brennstoff unter Druck zugeführt<br />
Der Brennstoff verwandelt sieb im<br />
Brenner automatisch in Dampf und dieser<br />
bildet im Gemisch mit Sauerstoff die leicht<br />
regelbare Flamme zum autogenen Schweissen,<br />
Schneiden, Hartlöten usw. Die Förderung<br />
des flüssigen Brennstoffes erfolgt mit<br />
Hilfe einer im Behälter angeordneten Luftpumpe<br />
genau wie bei den bekannten Lötlampen.<br />
Der grundlegende Unterschied der Brenner<br />
für flüssige Brennstoffe besteht darin,<br />
dass die Vergasung des Oels durch eine<br />
kleine Hilfsflamme und die Mischung mit<br />
Sauerstoff erst unmittelbar vor den konzentrischen<br />
Ausströmöffnungen erfolgt. Hierdurch<br />
wird selbst bei glühendem Mundstück<br />
das Zurückschlagen der Flamme vermieden.<br />
Somif erübrigt sich eine besondere<br />
Kühlung des Brenners, so dass die Arbeitszeit<br />
restlos ausgenützt werden kann. Ein<br />
weiterer Vorteil begünstigt die Verwendung<br />
des Flüssigkeitsbrenners beim Schweissen<br />
von Gusseisen und Flusseisen dadurch,<br />
dass die Flamme infolge geringerer kohlenaer<br />
Wirkung keine Spannungen in deö<br />
Schweissfugen hervorruft. Die Abbildung<br />
zeigt das Gerät betriebsfertig montiert, bestehend<br />
aus einem Benzolbehälter, dem<br />
Brenner, dem Gummischlauch für dte><br />
Sauerstoffzufuhr, dein darüber spiralförmig<br />
herumgewickelten Benzolrohr und der<br />
'zum Betrieb nötigen Sauerstoffflasche nebst<br />
Armatur.<br />
öle Steyr-Werke arbeiten wieder in vollem<br />
Umfange: Die Folge der Kältekatastrophe hatten<br />
auch in Oesterreich einen sehr ernsten Charraktee<br />
angenommen. So war eines der erössten Industrie-«<br />
unternehmen des Landes, die Steyr-Werke, durchi<br />
Wasser- und Kohlenmangel gezwungen gewesen«<br />
den Betrieb einzustellen. Wie uns nun die Direktion<br />
der Schweizer Steyr-Werke in Zürich mitteilt,<br />
haben die Werke seit Mitte letzter Wooha<br />
den Betrieb in allen Abteilungen wieder voll auf-»<br />
genommen, und durch Ueberzeit wird in ganz kur-<<br />
zer Zeit der Ausfall eingebracht sein.<br />
Der ungeheure Rohstoffbedarf einer Gummifabrik<br />
vom Ausmasse der B. F. Goodrich Rubber,<br />
Company wird ungefähr durch die Tatsache illustriert,<br />
dass diese Werke den jährlichen Ertrag<br />
von ca. 2,6 Millionen Gummibäumen für ihre Produktion<br />
benötigen. Mehr als 650 englische Tonnea<br />
Rohgummi werden wöchentlich von den Akron-<br />
Werken verarbeitet.<br />
Ein einzelner Baum liefert ungefähr 3 englische<br />
Pfund Gummi pro Jahr, so dass der Saft, den<br />
zwei Bäume in einem Jahr liefern, gerade ausreicht,<br />
um einen Pneu kleineren Formates fabrizieren<br />
zu können. Obwohl der heute verarbeitete<br />
Rohgummi zu einem grossen Teil von besonders<br />
kultivierten Bäumen stammt, wird der Rohstoff<br />
in einigen Ländern, und vorab in Südamerika,<br />
auch noch von wildwachsenden Bäumen gewonnen.<br />
Allerdings sind die Methoden, welche die Eingeborenen<br />
dabei anwenden, immer noch sehr primitiv<br />
und langwierig und haben sich im Laufe der<br />
Jahrhunderte fast gar nicht geändert.<br />
• Im Innern Südamerikas wird eine Art Rohgummi,<br />
«Üp-River Fine Para» genannt, gewonnen*<br />
Dieser Gummi entstammt derjenigen Gummibaumart,<br />
welche erstmals in Südamerika entdeckt wurden<br />
Die hauptsächlich im oberen Gebiet des grossen<br />
Amazonenstromes stehenden Bäume, viele davon<br />
mehrere hundert Jahre alt, werden von Eingeborenen<br />
leicht angehackt. Ein runder Holzstab wird<br />
nun in den in ein primitives Gefäss fliessenden.<br />
Gummisaft getaucht und über ein rauchendes Feues<br />
gehalten. Dadurch wird das in der Masse enthaltene<br />
Wasser verdampft, und durch die wiederholte<br />
Vornahme dieser Handlung legt sich jedesmal eine<br />
neue Gummischicht um den Stab. Mit unendlicher<br />
Ausdauer wird dieser primitive Prozess wiederholt,<br />
so dass sich schliesslich ein ganzer «Kuchen»'<br />
von oft bis 25 cm Durchmesser um den Holzstab<br />
bildet.<br />
Die Eingeborenen legen nun den geernteten Rohgummi<br />
zur gemeinsamen Verwertung zusammen*<br />
Die cKucben» werden zu einer Art Floss vereinigt<br />
und auf dem Amazonenstrom Hunderte von Kilometern<br />
dem Markt zugeflössl.<br />
Dieser Paragummi ist von allerbester Qualität^<br />
Die Ernte beträgt nur ca. 5 % der Gesamtprodukt<br />
tion. Nacb und nach haben modernere MethodeaJ<br />
die primitive Rohgummigewinnung verdrängt.<br />
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