E_1929_Zeitung_Nr.019
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Vorfahrrecht und Geschwindigkeitslimite.<br />
Das Vorfahrrecht an Kreuzungen ist eine vielnmslritlene<br />
Sache, deren sorgfältige Abklärung<br />
viel zur reibungslosen Abwicklung des Verkehrs<br />
beiträgt. Allgemein gilt die Regel, dass das Fahrzeug<br />
auf der Hauptstrasss den Vorrang einnimmt,<br />
und bei Strassen von gleicher Bedeutung das von<br />
rechts kommende Fahrzeug den Vortritt hat. In<br />
den Ortschaften hat man aber bessere Erfahrungen<br />
gemacht, wenn der Satz vom Vorrecht des von<br />
rechts kommenden Vehikels durchgehende Anwendung<br />
findet. Auf freier Strecke gehört dem Fahrer<br />
auf der Durchgangsstrasse das Vorfahrrecht, denn<br />
es wäre unlogisch, wenn dieser sich nach den Benutzern<br />
von Nebenstrassen und Feldwegen richten<br />
müeste. Bei der rechtlichen Beurteilung von Gerichtsfällen,<br />
in denen das Vorfahrrecht zu erörtern<br />
ist, muss mit grosser Sorgfalt vorgegangen werden<br />
und ist wiederum ein Entscheid, der sich nur<br />
nach der formellen Seite bin orientiert, zu verwerfen.<br />
Wenn beispielsweise eines der beiden<br />
kollidierenden Fahrzeuge, obwohl von links kommend,<br />
in dem Augenblicke, da sich das von rechts<br />
einbiegende Fahrzeug erst in der Einmündung zur<br />
Hauptstrasse befindet, bereits die Strassenmitle erreicht<br />
hat, dann muss doch logischerweise die<br />
Regel vom Vorrang des aus der rechten Nebenstrasse<br />
einbiegenden Fahrzeuges ausgeschaltet werden.<br />
Wird aber nach rein formaljuristischen Gesichtspunkten<br />
entschieden, dann wäre das von<br />
fehlen lassen oder nicht. Ob dabei mit 18 km oder<br />
20 km gefahren worden ist, spielt im Grunde ge-<br />
keine Rolle.<br />
links anfahrende Fahrzeug im Unrecht, ein Er-nommegebnis,<br />
das mit der Praxis nicht vereinbar wäre<br />
Es ist ferner ungenügend, die Sicherheit an Einbahnstrasse, Strassenbahn und<br />
Strassenkreuzungen einfach durch die Vorschrift,<br />
es müsse an Kreuzungen gehupt werden, gewährleisten<br />
zu wollen. Es ist viel richtiger, man be-<br />
Die Sicherheit des Stadtverkehrs wird<br />
Fussgänger.<br />
ferner<br />
kümmert sich in Fällen der Rechtsprechung nicht<br />
so sehr darum, ob geh'ipt worden sei, sondern<br />
untersuche, ob das Tempo allen vorhandenen Umständen<br />
angepasst war. Es ist deshalb am zweckmässigsten,<br />
wenn den Fahrzeuglenkern bezüglich<br />
des Befahrens von Kreuzungen einfach die Verpflichtung<br />
auferlegt wird, die Geschwindigkeit an<br />
Kreuzungen so zu verlangsamen, dass auf kürzeste<br />
Distanz gestoppt werd«n kann. Was von den Kreuzungen<br />
im besonderen gilt, kann auch ganz allgemein<br />
auf die Geschwindigkeitsvorschriften übertragen<br />
werden. Die Innehaltung einer bestimmten<br />
Maximalgeschwindigkeit bietet absolut keine Gewähr<br />
dafür, dass mit der notwendigen Sorgfalt<br />
und Rücksichtnahme gefahren worden ist. Deshalb<br />
soll auf die Innehaltung resp. Uehertrjtung eines<br />
doch willkürlich festgelegten Geschwindigkeitsmaximas<br />
nicht so viel Wert gelegt werden. Man<br />
erwägt in unvoreingenommenen Verkehrskreisen<br />
allen Ernstes die Abschaffung einer bestimmen<br />
Tempogrenze für den Iimerortsverkehr. Auf alle<br />
Fälle würde es in Deutschland heute keinem<br />
Menschen mehr einfallen vom Automobilisten oder<br />
Motorradfahrer zu verlangen, im 18 km-Tsmpo<br />
durch die Strassen zu bummeln, wie dies heute<br />
noch im schweizerischen Konkordat festgelegt ist<br />
Das Innerorlstempo von 30 km wird überall gestattet,<br />
ob dies nun gesetzlich irgendwie niedergeschrieben<br />
ist oder nicht. Die Verkehrsverbände<br />
stehen seit einiger Zeit mit dem Verkehrsministerium<br />
in Unterhandlung zwecks Erhöhung dir<br />
Grenze für Höchstgeschwindigkeiten in Städten<br />
auf 40 und 50 km, wobei die Reichsbehörde diesen<br />
Gesuchen das grösste Verständnis entgegenbringt.<br />
Es darf aber auf alle Fälle festgestellt werden,<br />
dass eine Vorschrift, die heute noch einem Motorfahrzeug<br />
eine Fahrgeschwindigkeit von 18 km generell<br />
vorschreibt, zur Unmöglichkeit geworden ist.<br />
In Gerichtsfragen, welche das Fahrtempo betreffen,<br />
darf nach dem Vorgesagten natürlich<br />
auch nicht in der Weise argumentiert werden, dass<br />
ein kausales Verschulden schon dann nachgewiesen<br />
In Deutschland sind die diesbezüglichen Bestimmungen<br />
glücklicherweise vereinheitlicht und schreiben<br />
das Vorfahren rechts vor. Wenn links vorgefahren<br />
wird, dann gerät man entweder in die<br />
Fahrbahn der in der entgegengesetzten Richtung<br />
verkehrenden Vehikel, oder doch auf alle Fälle<br />
in den Schienenweg des entgegenkommenden Tramways.<br />
Man weicht also einem Hindernis mit der<br />
Möglichkeit aus, in ein noch viel gefährlicheres<br />
hineinzugeraten. Das Ueberholen ist auch an<br />
Strassenbahnhaltestellen erlaubt. Allerdings mit<br />
der Einschränkung, dass einmal nur sehr langsam<br />
gefahren werden darf und zweitens für die einuad<br />
aussteigenden ' Passagiere genügend freier<br />
Raum verbleibt. ,Wichtig ist überhaupt, dass sich<br />
die Strasseubahn der allgemeinen Verkehrsordnung<br />
unterzieht, d. h. es muss unbedingt vermiedeu<br />
werden, ihr besondere Rechte zu helassen. Nach<br />
einem Gerichtsentscheid des höchsten preussischen<br />
Gerichtes steht der Strassenbahn auch das Vorfahnecht<br />
nicht mehr zu.<br />
Bei den Fussgängern ist der Grundsatz, dfe<br />
Fahrbahn gehöre dem Fahrverkehr, noch zu wenig<br />
stark verankert. Auch fehlt vielfach noch das Verständnis,<br />
dass die das Ueberqueren von Strassen<br />
werden kann, wenn eine Uebertretung der Geschwindigkeitsvorschrifien<br />
nachzuweisen ist. Es<br />
gilt hier ebenfalls, einfach darüber zu entscheiden,<br />
ob der Fahrer es an der nötigen Rücksichtnahme<br />
auf den übrigen Verkehr und die Mitmenschen hat<br />
durch die Einbahnstrasse ganz wesentlich gefördert.<br />
Sie ist nach der Ansicht des Heferenton die<br />
Idealstrasse und glaubt er, dass sie sich auch<br />
immer mehr einbürgern wird. Die Verkehrsabwicklung<br />
auf der Einbahnstrasse ist aber auch<br />
nur dann vollkommen, wenn die schnellfahrenden<br />
von den sich langsam bewegenden Fahrzeugen getrennt<br />
werden, wobei den letzteren die rechte<br />
Strassenseite einzuräumen ist, damit die übrigen<br />
störungsfrei links überholen können.<br />
Die Strassenbahn soll, wenn immer angängig,<br />
so geführt werden, dass sie den übrigen Verkehr<br />
möglichst wenig behindert. Dies ist wohl dann<br />
der Fall, wenn die Geleise in der Mitte der Fahrbahn,<br />
eventuell sogar auf einem besonderen Fahrdamm<br />
liegen und beidseitig genügend breite Streifen<br />
für den Verkehr in jeder Richtung verbleiben.<br />
Wie soll nun die Strassenbahn überholt werden?<br />
ÄUTOMOBTL-ttEVUC <strong>1929</strong> - N° t 1 )<br />
einschränkenden Bestimmungen doch im ureigensten<br />
Interesse des Passanten selbst aufgestellt worden<br />
sind. Wenn für den Fussgänger auf Strassen<br />
und Plätzen bestimmte Schutzstreifen vorgesehen<br />
sind, dann hat der Fahrzeuglenker einmal die<br />
Pflicht, in deren Nähe in stark vermindertem<br />
Tempo zu fahren und wird er auch den Passanten,<br />
die sich an bekannten Orten konzentrieren, vielmehr<br />
Aufmerksamkeit schenken können, als wenn<br />
er den gesamten Strassenverkehr beobachten muss<br />
gegenseitige Verständnis zwischen den einzelnen<br />
und gleichzeitig noch jeden Fussgänger auf derStrassenbenülzern geweckt und gefördert.<br />
Strasse im Auge behalten soll Die Schutzstreifen<br />
• • *<br />
sind teilweise sichtbar eingezeichnet, zum Teil allerdings<br />
auch nur gedacht, und zwar als Fortsetzung Die mit grösstotn Interesse verfolgten Ausführungen<br />
des Referenten wurden mit lebhaftem Bei-<br />
des Trottoirs. In manchen Strassen ist der Fussgänger<br />
heute schon verpflichtet, nur an den dafür fall warm verdankt und das Verdienst, das sich<br />
besonders bezeichneten Stellen die Fahrbahn zu Herr Syndikus Grau mit seinem Vortrage erworben<br />
hat, vom Vorsitzenden in einem Schlusswort<br />
überqueren. Um das diagonale Ueberqueren von<br />
Plätzen zu verhindern, sind neuerdings die Trottoirs<br />
einfach mit Ketten gegen die Fahrbahn hin<br />
nochmals besonders gewürdigt Herr Wunderlygetrennt,<br />
so dass jedermann wohl oder übel den<br />
Kreiselverkehr mitmachen muss.<br />
Polizei und Gerichte.<br />
Der Verkehr kann nur von einer Polizei bewältigt<br />
und beaufsichtigt werden, die für diese Zwecke<br />
besonders geschult worden ist Der Polizei soll<br />
auch immer mehr die Rolle des Aufsehers und Erziehers<br />
zufallen, anstatt dass sie meist nutilosnn<br />
Arbeiten, wie derjenigen von Kontrollen aus dem<br />
Hinterhalte obliegt. Ein erst jüngst ergangener<br />
Rrlass der preussischen Polizeibehörde (den wir<br />
übrigens bereits in Nr. 1 der A.-R. kommentiert<br />
haben. Die Red.) fordert die Polizeiorgaue auf,-<br />
sich mehr der sachgemässen Verkehrsregelung im<br />
Interesse einer Verkehrsverbesserung, anstatt solchen<br />
Massnahmen zu widmen, die als verkehrsfeindlich<br />
aufgefasst werden müssen. Bestrafungea<br />
für rein formelle Gesetzesübertretungen sind auszuschalten<br />
und ist überhaupt möglichst wenig zu<br />
büssen. Welch ein Umschwung in der Gesinnung<br />
der oberen Polizeiinstanzen bereits eingetreten ist,<br />
illustriert am besten eine Aufforderung, die in<br />
Polizeikasernen und überall dort, wo Polizeimannschafl<br />
verkehrt, angebracht worden ist und folgenden<br />
Wortlaut hat:<br />
Polizisten, seid verkehrsfreundlich!<br />
Stellt euch helfend und fördernd in den Dienst<br />
der Sache.<br />
Unterlässt alle kleinlichen Verkehrsschikanen.<br />
Wer den Verkehr fördert, hilft der deutschen<br />
Wirtschaft und dient dem Vaterlandl<br />
Die Richter, welche Verkehrsunfälle zu beurteilen<br />
haben, sind in Verkehrssachen ebenfalls besonders<br />
zu unterrichten. Es wird selbst einem unvoreingenommenen<br />
Richter schwer failen, einen richtigen<br />
Entscheid zu treffen, wenn ihm die notwendige<br />
Kenntnis in Verkehrsangelegenheiten abgehl.<br />
Wichtig ist vor allem aber der Verkehrsunterricht<br />
in der Schule, der mit der Zeit zu einem<br />
obligatorischen Lehrfach werden muss Auf diese<br />
Weise wird schon in frühester Jugend das Vertrauen<br />
iu die Anordnungen der Polizei und das<br />
Volkart bedauert mit Recht, dass es die Mitglieder<br />
des zürcherischen ObergerichtfS. die sich doch ia<br />
zunehmendem Masse mit Verkehrsstrafsacben zu<br />
befassen haben, bis anhin nie r ür netwendig fanden,<br />
der für diesen Abend sowie auch für andere<br />
Anlässe ergangenen Einladung Folge zu leisten.<br />
Herr Polizewdjunkt Hartmann kommt in einem<br />
kurzen Votum auf einzelne Punkte des Vortrages<br />
nrchmals zurück. Seinen Mitteilungen ist zu entnehmen,<br />
dass auch die stadtzürchensche Polizei<br />
die Auffassung teilt, die Konkordaisvorschrift be-<br />
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