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E_1929_Zeitung_Nr.036

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Im heutigen<br />

„Autler-Feierabend"<br />

Seite<br />

Wölfe B « i a e<br />

13<br />

A «1<br />

April . . . > a<br />

Der Fall Cranmore<br />

13<br />

Lindbergs Fallschirm Absprünge < B I • ><br />

14<br />

Die Seite der Frau • • . • « a • • » 15<br />

Liebe ohne Seele . • • . S h S U • 6 15<br />

Ich bin eine_ kühle Natur! • « i 15<br />

Ja oder Nein ? . .<br />

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Kleine Autoanekdoten > f<br />

«C. V. 1»?<br />

Touristischer Sprechsaal <<br />

Autlers-Kreuzworträtsel .<br />

2 m 3 * • % i<br />

Der Nachwuchs<br />

16<br />

16<br />

17<br />

18<br />

18<br />

Der Nachwuchs, von dem in der Regel mit<br />

übertriebenem Abscheu oder mit übertriebener<br />

Begeisterung geredet wird, findet in der<br />

©Öffentlichkeit erst dann Beachtung, wenn<br />

er schon Eigenwuchs ist. Es ist doch nicht<br />

so, dass die Generationen sich folgen wie die<br />

Glieder einer Kette. Es ist vielmehr so, dass<br />

jede Generation von der vorangehenden und<br />

der folgenden durch mehr als eine Welt,<br />

nämlich durch eine Weltanschauung, getrennt<br />

ist. Diese Weltanschauung lässt sich nicht<br />

aus der gestrigen logisch ableiten, sondern<br />

sie ist plötzlich da. Alle grossen Revolutionen<br />

haben sich durch Reden, Bücher und Artikel<br />

angekündigt, die von den wenigsten<br />

ernst genommen wurden.<br />

Das, was heute aufkommt, die Arbeit des<br />

Nachwuchses, ist Handwerk mit dem Instinkt<br />

für Material und seine Verarbeitung. In solchem<br />

Sinne kann man den Begriff neue Sachlichkeit<br />

gelten lassen.<br />

Die wichtigste Manifestation der jungen<br />

Generation ist ein halbes Dutzend Kriegsbücher,<br />

in zeitlicher Folge von Zweigs<br />

«Kampf um den Sergeanten Grisdha» über<br />

Gläsers «Jahrgang 1902» bis zu Remarques<br />

«Im Westen nichts Neues». Das meistgelesenste<br />

Buch dieser Tage. Die Red.) In dem<br />

Moment, in dem der Weltkrieg sich in die<br />

Erde Russlands und Frankreichs zu graben<br />

begann, verlor er seine Romantik. Er wurde<br />

aus einem Sinnbild der Heldenhaftlgkeit zu<br />

einem Sinnbild des Leids der Kreatur. Die<br />

phrasenlose Gestaltung dieser Erkenntnis ist<br />

die entscheidende Leistung des «Nachwuchses».<br />

Eine Generation, die sich mit einem so grossen<br />

Thema angekündigt hat, hat grosse Verpflichtungen.<br />

Es ist ihr gelungen, die breite<br />

Kluft zwischen Literatur und Masse zu überbrücken.<br />

Ihre Erstlingsbücher haben beispiellose<br />

Auflagen. Sie sind durch ein einziges<br />

Werk populärer geworden als ihre<br />

Vorgänger durch die Arbeit eines Lebens.<br />

Auch sie schaffen Literatur, aber nicht jene,<br />

die ein Vorrecht der geistig Beitzenden ist.<br />

Was der Tag des Buches will, das haben sie<br />

schon erreicht.<br />

Warum? Weil sie im eigentlichen Sinne<br />

sozialistisch sind. Das heisst: weil sie die<br />

Masse Mensch nicht programmatisch stilisieren,<br />

sondern sie im Individuum darstellen/ in<br />

Der Fall Cranmore<br />

Fortsetzung aus dem Hauptblatt.<br />

Aber Carmen war nicht da. Der Raum<br />

war so durchtränkt von ihrem Wesen, dass<br />

Jim sich mehrere Male umsah, ehe er begriff,,<br />

dass sie fehlte. In seiner Einfachheit, Zierlichkeit<br />

und Schönheit glich der Rahmen dem<br />

Bilde, und in seiner Eigenart lag ein wenig<br />

von dem Geheimnisvollen, das jedes Weib<br />

in den Augen der Männer umhüllt.<br />

Cranmore blickte" auf den gelben chinesischen<br />

Diwan, ein niedriges und breites Ruhebett<br />

mit künstlich geschnitzten Füssen aus<br />

schwarzem Teakholz, die die Klauen des<br />

fünfkralligen Drachens, des einstigen kaiserlichen<br />

Symbols, darstellten. Carmen hatte<br />

eine romantische Vorliebe für dies merkwürdige<br />

alte Stück, das einzige, was sie in<br />

seinen Lebensäusserungen, in den Dingen,<br />

die ihn umgeben, in dem Land, das er Vaterland<br />

nennt. Sozialismus ist für sie weder<br />

eine Partei noch ein Parteiprogramm, sondern<br />

ein Lebensgefühl. Sachlich sein heisst<br />

Wölfe<br />

Es war mitten im zweiten Kriegswinter.'<br />

Mein Kamerad Ukanoff und ich waren auf,<br />

einer Dienstreise im Gebiet östlich des Ural<br />

und benutzten dazu ein Automobil, einen<br />

starken Wagen — Kriegsbeute —, der uns<br />

die treuesten Dienste leistete.<br />

Eines Nachmittags sassen wir in Gesellschaft<br />

einiger Beamten und Bürger in dem<br />

wenig prunkvollen Hotel eines kleinen Städtchens.<br />

Draussen war es grimmig kalt. Es<br />

mochte gegen 4 Uhr gewesen sein, da übergab<br />

mir ein Bote ein Telegramm. Mir<br />

April<br />

für sie nichts anderes als eine Zeit und einen<br />

Ort, sei es ein Dorf, sei es ein Kontinent,<br />

als Ganzes zu begreifen.<br />

(Aus Otto Alfred Palitzsch « Der Nachwuchs»,<br />

Vossische <strong>Zeitung</strong>.)<br />

Die Geschichte<br />

einer Nachtfahrt<br />

gemacht hatten, und so nahm ich des Jägers<br />

Begleitung mit einigen Worten des Dankes<br />

an.<br />

Vor dem Hause fanden wir Iwan beschäftigt,<br />

neue Schneeketten um die Reifen zu legen.<br />

Die grossen Azetylen-Scheinwerfer<br />

streuten ihr Licht in das Flockerigewimmel.<br />

Wir wollten gerade den Wagen besteigen,<br />

da kam Paraschin. Er trug zwei schwere,<br />

grosskalibrige Doppelbüchsen, wohlbespickte<br />

Patronengurten schlangen sich ihm um Brust<br />

und Hüften. In der Hand hatte er ein Körb-<br />

Zerrissene Wolken — und ein Sonnenstrahl,<br />

Und nasse Asphaltstrassen glänzen<br />

Vor nur geht eilig eine junge Frau,<br />

Und lockt mit ilirem weichen Gang mich nach,<br />

Ein Augenblick nur ist's,<br />

Dass ich den zarten Umriss ihres Körpers sehe<br />

Schon ist sie mir entschlüpft.<br />

Und gleich verdunkelt sich der Himmel wieder<br />

Und schwere Tropfen klatschen schon herab.<br />

schwante Unheil. Ich las, sagte zu Ukanoff:<br />

«Antonowitsch, wir müssen- fahren, noch<br />

heute».<br />

Die unselige Depesche brachte den Befehl,<br />

ich sollte mich am nächsten Morgen bestimmt<br />

beim Kommando in dem 200 Kilometer<br />

entfernten Beresow melden. Schimpfend<br />

auf die Rücksichtslosigkeit der Vorgesetzten,<br />

rüsteten wir zum Aufbruch. Ich rief<br />

unsern Chauffeur Iwan, einen tüchtigen, zuverlässigen<br />

Fahrer, und befahl ihm, den Wagen<br />

bereitzumachen. Die übrigen Gäste, auch<br />

der Wirt, versuchten uns zurückzuhalten.<br />

Wir würden in dem Wetter nicht weit kommen,<br />

im Sehne© stecken bleiben, erfrieren.<br />

Und dann — die Wölfe!<br />

«Befehl ist Befehl, wir müssen gehorchen.<br />

Di© Wölfe brauchen wir nicht zu fürchten.<br />

Der Wagen ist schneller als sie und wir haben<br />

gute Waffen.»<br />

An einem Seitentisch© erhob sich ein mittelgrosser,<br />

stark gebauter Mann von etwa<br />

fünfzig Jahren und sprach mich an: «Rittmeister,<br />

verachten Sie die Wölfe nicht, Väterchen,<br />

ich kenne sie! Viele Hundert© treiben<br />

sich herum.»<br />

Als der Wolfsjäger merkte, dass wir uns<br />

nicht zurückhalten Hessen, bat er, mitfahren<br />

zu dürfen. Schon wollte ich ablehnen. Da<br />

sah iah das bedenkliche Gesicht Ukanoffs,<br />

auf den Praschins Worte sichtlich Eindruck<br />

die Eh© gebracht hatte. «Meine Mitgift»<br />

pflegte sie's zu nennen. In früheren Tagen,<br />

da sie als Kunststudierende in New York sich<br />

mühsam hatte durchschlagen müssen, hatte<br />

sie in ihrem einzigen, winzigen Zimmer auf<br />

diesem Diwan geschlafen. Er bildete, abgesehen<br />

von ihrem künstlerischen Sinn und<br />

ihren blauen irischen Augen das ganz© Vermächtnis,<br />

das sie von ihrem längst verstorbenen<br />

Vater, Lucius Driscol, dem Vaganten, Träumer<br />

und Bohemien geerbt hatte. Als Cranmore<br />

auf den Diwan blickte, stieg eine grosse<br />

Sehnsucht nach Carmen in ihm auf. Und<br />

plötzlich fühlte er sich ein wenig beunruhigt...<br />

Er griff nach seiner Dose und zündete sich<br />

eine Zigarette an. Seine Uhr zeigte fünf Minuten<br />

auf sieben. Auf einem kleinen Tischchen<br />

lag die Morgenausgabe des «Planet».<br />

Harringay, der Herausgeber, war ein Mitglied<br />

von Cranmores Klub, und hatte neulich<br />

erwähnt, dass sie eine Reihe von aufsehenerregenden<br />

Deutschlands Artikeln über die<br />

ökonomischen Verhältnisse bringen würden.<br />

Cranmor© entfaltete das Blatt und begann<br />

zu lesen. Der Artikel war sehr gut geschrieben,<br />

und er las ihn bis zum Ende durch. Dann<br />

schlug die Uhr auf dem Kamin halb acht.<br />

Hastig sprang er auf die Füsse. Was konnte<br />

nur mit Carmen los sein? Er fing an, hungrig<br />

und daher ein bisschen ärgerlich zu werden.<br />

In ein wenig gereizter Stimmung begab er<br />

sich in die Halle zum Telephon und rief Carmens<br />

Klub an. Sie war Mitglied eines Damenklubs<br />

in der Bondstrasse und ging nachmittags<br />

manchmal hin. Es war der einzige<br />

Ort, an den er im Augenblick zu denken vermochte,<br />

wo er vielleicht etwas über sie,erfahren<br />

konnte.<br />

///. Blatt der „Automobil-Revue"<br />

Ko.<br />

dien, in dem ich zu meinem Erstaunen —<br />

Raketen erblickte.<br />

Bald merkte ich, dass wir nicht so rasch<br />

und sicher ans Ziel kommen würden, wie ich<br />

in meiner Unerfahrenheit gehofft hatte. Nur<br />

langsam, arbeitete sich die starke Maschine<br />

durch den hohen Sehne© und die Kälte machte<br />

sich, unangenehm bemerkbar. Zum Glück<br />

hatte es aufgehört zu schneien; die Wolken<br />

zerrissen und der Mond trat hervor.<br />

Weiter ging die Reise. Kein Wolf Hess<br />

sich blicken.<br />

Da — Praschin deutete mit der Hand<br />

schweigend zur Linken. Auf dem Schnee bewegte<br />

sich etwas. Und da — und dort.<br />

«Schneller!» rief ich Iwan zu. Der zuckte<br />

die Achseln. Ich verstand. Eine Steigerung<br />

der Geschwindigkeit war unmöglich.<br />

Dicht hinter dem Wagen ein Jaffen und<br />

Schnaufen. Das verschneite Zelluloidfenster<br />

in der Rückwand des aufgeschlagenen Verdecks<br />

Hess den Blick nicht durchdringen. So<br />

knöpfte ich eine Ecke des Fensters auf und<br />

— sah kaum zehn Schritte hinter uns einige<br />

Wölfe heranstürmen. Ich zog die Pistole,<br />

drückt© ab. Ein Wehlaut, der Schrei eines<br />

(getroffenen Tieres antwortete auf den Knall.<br />

Die Bestien blieben zurück. Aber zu beiden<br />

Seiten der Strasse jagten andere, Dutzende,<br />

schnell, schneller als der Wagen dahin. Ihre<br />

grünlichen Lichter' funkelten im Mondlicht.<br />

Im nächsten Augenblick knallten zwei<br />

Der Klubportier antwortete, Mrs. Cranmore<br />

wäre dagewesen, hätte Tee getrunken und<br />

wäre ungefähr um halb sechs Uhr wieder fortgegangen.<br />

Ob sie gesagt hätte, wohin sie ginge?<br />

Darüber wisse er nichts.<br />

«Zum Teufel!» stiess Cranmore leise hervor,<br />

während er den Hörer wieder einhängte.<br />

Warum hatten nur die Frauen keinen Zeitsinn?<br />

Er fühlte sich gekränkt, zündete sich<br />

eine neue Zigarette an und stand rauchend<br />

in der Halle herum, bis ihm einfiel, dass er<br />

durch seine Gereiztheit nur eine leise, eindringliche<br />

Stimme zu betäuben versuchte, die<br />

ihm zuflüsterte, dass Carmen vielleicht etwas<br />

zugestossen war.<br />

Oder hatte sie sich plötzlich entschieden,<br />

mit Dolores ins Ranelagh zu gehen? Jim<br />

wusste nicht, mit welchem Herrn Dolores<br />

dort war, aber versuchen wollte er's doch<br />

und verbrachte eine Viertelstunde mit vergeblichem<br />

Telephonieren, ohne schliesslich<br />

etwas anderes zu erfahren, als dass niemand<br />

im Ranelagh auch nur eine Ahnung von Miss<br />

Driscol, Mrs. Cranmore oder ihren Begleitern<br />

hatte. Dann rief er Georg in seinem<br />

Klub an, aber der Portier teilte ihm mit, dass<br />

Mr. Cranmore vor zwanzig Minuten den<br />

Klub verlassen habe. Als er den Hörer einhängte,<br />

schlug es auf dem Kirchturm in der<br />

Nachbarschaft acht Uhr.<br />

Schüsse. Ich sah wie sich zwei Bestien überschlugen.<br />

Paraschin lud seine "Büchse wieder.<br />

Gleich darauf feuerte Ukanoff dreimal<br />

aus dem Karabiner in das Rudel zur linken<br />

Seite.<br />

«Achtung!» schrie der Wolfsjäger, «Ritt'<br />

meister rechts aufpassen, Oberleutnant links!»<br />

Ich hörte ein Kratzen und Knirschen an der<br />

Rückwand des Fahrzeugs. Offenbar versuchten<br />

die Wölfe hinaufzuspringen. Wir feuerten<br />

nun in gleichmässigen Pausen nach allen<br />

Seiten unter das Gelichter. Ich schätzte, dass<br />

wir mindestens dreissig Wölfe unschädlich<br />

gemacht hatten, als ein starker Haufen sich<br />

gegen die linke Seite des Wagens warf.<br />

Schnell entzündete Praschin eine Rakete und<br />

schleuderte sie mitten, in den andrängenden<br />

.Knäuel der Wölfe, die entsetzt mit verbrannten<br />

Pelzen auseinanderstoben<br />

Bewundern musste ich Iwan. Er hielt durch<br />

wie ein Held. Die Linke hielt das Lenkrad,<br />

in der Rechten hatte er die Pistole und<br />

schoss, so oft sich ein Wolf an seiner Seite<br />

zeigte. Wenn er nach dem Schalthebel greifen<br />

musste, war er in Gefahr, in den Arm gebissen<br />

zu werden. Denn die Hebel lagen bei<br />

diesem alten Fahrzeug aussen.<br />

Plötzlich schlugen laute Rufe an unsere<br />

Ohren. Eine menschliche Stimme! Im Lichte<br />

der Scheinwerfer zeigte sich mitten auf der<br />

Strasse ein unerwartetes Hindernis: Ein wogender<br />

Haufen, schwärzliches Gewimmel,<br />

Iwan musste bremsen. Wölfe balgten sich um<br />

die Reste zweier zerrissener Pferde. Ein<br />

Schlitten lag umgestürzt am Strassenrand.<br />

Aus der Höhe drangen deutlich Rufe: «Zu<br />

Hilfe! Zu Hilfe!»<br />

Die Gefahr nicht achtend, schwang sich<br />

Praschin auf den Tritt des Wagens, nachdem<br />

er durch zwei Raketenwürfe die Wölfe<br />

zurückgetrieben hatte. Er schrie: «Da droben<br />

auf dem Telegraphenmast sitzt er!»<br />

«Wir müssen ihn retten», rief Ukanoff und<br />

schoss einen Wolf, der den Rachen über die<br />

Wagentür steckte, ins funkelnde Auge.<br />

Schuss auf Schuss feuerten wir in die blutgierige<br />

Meute. .Iwan 'Hess den Wagen zurückrollen<br />

und ihn dann mit voller Kraft auf<br />

den um die Pferde balgenden Wolfshaufen<br />

auflaufen. Krachen zerbrechender Knochen,<br />

markerschütterndes Winseln und Jaulen sagte<br />

uns, dass der Angriff erfolgreich gewesen,<br />

TAPETEN llGESCHÄ'Fr<br />

RHEUJTER<br />

ST.GAUEN.WEBERGASSE<br />

TAPETEN<br />

FÜR JEDEN ZWECK<br />

DAS PASSENDE DESSIN<br />

Das Auto stand noch vor der Tür. Aber<br />

der Chauffeur konnte keine andere Auskunft<br />

geben, als dass er die gnädige Frau zum<br />

Klub gefahren hatte. Auch wo das Dienstmädchen<br />

zu finden war, wusste er nicht.<br />

Jim Cranmore stand einen Augenblick ratlos<br />

unter der Tür. Dann schrieb er auf die<br />

Rückseite eines herumliegenden Zirkulars<br />

©in paar Zeilen für Carmen, falls sie kommen<br />

sollte, ehe er wieder zurück war.<br />

Im Klub erfuhr er nicht viel mehr, als er<br />

schon durchs Telephon gehört hatte. Ein<br />

rothaariges Servierfräulein erinnerte sich,<br />

dass Mrs. Cranmore allein Tee getrunken<br />

hätte. Zwanzig Minuten nach fünf Uhr wäre<br />

sie sehr eilig aufgebrochen. Das Mädchen<br />

hatte diesen Umstand im Gedächtnis behalten,<br />

weil die Dame sie gebeten hatte, sich<br />

mit der Rechnung zu beeilen.<br />

Eine halbe Stunde später war Cranmore<br />

wieder zu Hause. Es war noch alles genau<br />

so, wie er's verlassen hatte. Die Fenster waren<br />

dunkel, und in der zunehmenden Dämmerung<br />

sah er sofort das weisse, für Carmen<br />

bestimmte Blatt auf der gleichen Stelle liegen,<br />

wohin er's gelegt hatte. Cranmore<br />

wandte sich an der Tür um und hiess den<br />

Chauffeur warten.<br />

(Fortsetzung folgt.)

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