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E_1929_Zeitung_Nr.034

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34 - <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Zum Tode von Carl Benz. Der erste von Benz erbaute Wagen.<br />

das behaglich-langsame Dahinfahren des<br />

pferdelosen Wagens. Mit der Zeit kommt<br />

ihnen das Tumsche Tempo doch etwas langweilig<br />

vor. Und als gar ein Milchfuhrmann<br />

mit seinem abgerackerten Gaul Miene macht,<br />

den Wagen zu überholen, ruft einer der Ministerialräte<br />

dem guten Tum zu : « He, Sie !<br />

Können Sie denn nicht schneller fahren?»<br />

«Können tu ich's schon,» sagte der Mann<br />

am Volant, «aber ich darf es nicht, es ist<br />

Ein erschütternder Rekord.<br />

Jonny Tornbeach, Alter 15 Jahre, wohnhaft<br />

in Columbia, Indiana, U. S. A., wurde<br />

zum Weltmeister im Gummikauen ernannt.<br />

Er hat es fertiggebracht, 130 Stück Kaugummi<br />

hintereinander ohne Unterbrechung<br />

zu vertilgen.<br />

Beamtenehre.<br />

Arthur Kubler, Schalterbeamter des Postamtes<br />

in Harrison (New Jersey), war ohne<br />

Fehl und Tadel im Amt ergraut. Vor einigen<br />

. Tagen meldete sich eine Revisionskommission<br />

an, worauf er seine Kasse prüfte und ein<br />

Defizit von 20 Dollar auf. Schnell legte er<br />

einen Scheck ein, der allerdings nicht gedeckt<br />

war. Die Revision fand alles in Ordnung,<br />

nicht jedoch Mr. Kubler, der diese<br />

Täuschung sich so zu Herzen nahm, dass er<br />

sich erschoss.<br />

polizeilich verboten.» «Ei was, fahren Sie<br />

mal zu, sonst fährt uns ja jede Milchkutsche<br />

vor.»<br />

Damit wurde der Bann gebrochen, und die<br />

Freizügigkeit des Wagens war in der Folge<br />

weder gebunden an die Grenzsteine des heimischen<br />

Amtsbezirks noch an die engherzigen<br />

Geschwindigkeitsvorschriften einer veralteten<br />

Kutscherepoche.»<br />

Bunte Chronik aus aller Welt<br />

Die Revision ergab, dass die Kasse nicht<br />

nur keinen Fehlbetrag, sondern sogar einen<br />

Ueberschuss von 21 Cents aufwies.<br />

Die unmoralische Antike.<br />

In einer litauischen Provinzstadt starb unlängst<br />

ein bekannter Kunstmäzen. Durch<br />

testamentarische Verfügung schenkte er seiner<br />

Heimatstadt u. a. eine Statue des griechischen<br />

Gottes Apoll, die dem städtischen.<br />

Museum einverleibt wurde. Dass der Gott<br />

die volle Pracht seines Körpers ohne jede<br />

Hülle offenbarte, reizte die jungen Damen<br />

der Stadt zu fleissiger Frequenz des Museums,<br />

während eine Schar älterer weiblicher<br />

Sittlichkeitsapostel sich zu wilden Protesten<br />

veranlasst fühlte. Angesichts der beiden<br />

feindlichen Heereslager wurde schliesslich<br />

eine salomonische Regelung getroffen. Der<br />

Magistrat ordnete an, dass Apoll mit einem<br />

Badekostüm zu bekleiden sei! Der Museumspförtner<br />

jedoch zeigt gegen Entrichtung<br />

einer bestimmten, Taxe den unverhüllten<br />

Gott.<br />

Ein päpstliches Privatauto.<br />

Bevor noch der Extrazug fertiggestellt<br />

war, mit dem der Papst künftighin seine Reisen<br />

unternehmen wird, beeilte sich eine italienische<br />

Automobilfabrik, dem Papst einen<br />

luxuriösen Sechszylinder von 45 Pferdekräften<br />

zum Geschenk zu machen. Aussen<br />

prangen die päpstlichen Wappen, das Innere,<br />

das sechs Plätze enthält, ist ganz mit<br />

venezianischer Brokatseide, die eigens zu<br />

dem Zwecke hergestellt wurde, ausgestattet.<br />

Ueber dem Sitz des Papstes befindet sich<br />

ein goldenes Medaillon mit einer plastischen<br />

Darstellung des heiligen Christoph, des<br />

Schutzpatrons der Wanderer und (seit neuester<br />

Zeit) auch der Automobilisten. Dieser<br />

Wagen soll zu Ausfahrten dienen, die mehr<br />

privaten Charakter haben; für offizielle<br />

und zeremonielle Gelegenheiten wird an der<br />

alten, mit acht Pferden bespannten Kutsche<br />

festgehalten.<br />

Der Hund als Fahrgast.<br />

Ein Luxemburger Brauereidirektor hat<br />

einen Hund, der sich mit einem Gärtner eng<br />

angefreundet hat. Dieser kümmert sich fast<br />

den ganzen Tag um das Tier, das im Hause<br />

des Besitzers sonst wenig Anschluss findet.<br />

Jeden Abend begibt sich der Gärtner in seine<br />

Wohnung, die ausserhalb der Stadt in einem<br />

Vorort liegt. Er fährt mit der Trambahn, und<br />

den Hund hatte er einige Male mitgenommen,<br />

denn das Mitführen von Hunden ist auf<br />

der vorderen Plattform gestattet. Sonntags<br />

hat der Gärtner frei, und der Hund fing an,<br />

sich an diesen Tagen zu langweilen und nach<br />

seinem Freund zu sehnen, da er allein zurückbleiben<br />

tnusste. Was tat er?... Er<br />

wartete an der Haltestelle der Trambahn,<br />

und als der Wagen hielt, stieg er mit den<br />

Leuten ein. Er fuhr bis zur Endstation, stieg<br />

aus und suchte schleunigst die Wohnung des<br />

Gärtners auf, wo er bis zum Abend blieb.<br />

Dann fuhr er auf die gleiche Weise wieder<br />

heim. Was sollten die Schaffner der Strassenbahn<br />

tun? Sie kannten den Hund, seinen<br />

Herrn und den Gärtner. Es fiel ihnen schwer,<br />

das schlaue Tier von seinem Platze zu scheuchen.<br />

Denn es ist keinem Hunde verboten,<br />

Trambahn zu fahren, wenn er sich ordentlich<br />

benimmt, und eine Bestimmung über alleinreisende<br />

Hunde gibt es ebenfalls nicht. Der<br />

^Kontrolleur musste den Fall, jedoch melden,<br />

.weil der Hund bei der Kontrolle keinen Fahrschein<br />

vorweisen konnte. Die städtische Verwaltung<br />

löste das Problem, indem sie dem<br />

Hundebesitzer eine Rechnung über diese<br />

Fahrten zukommen Hess, die von ihm prompt<br />

bezahlt wurden. Seitdem fährt der Hund als<br />

selbständiger Fahrgast in regelmässigem<br />

Abonnement.<br />

Unser Kreuzworträtsel.<br />

Auflösung der Aufgabe<br />

aus Nr. 32.<br />

Der Film des Professors. (Sohluss><br />

Einer rief laut: «Professor Allenter hat<br />

den Preis.» Hunderte riefen es nach. Tau-><br />

sende schrien es mit so dröhnender Gewalt,<br />

dass das Haus zitterte. Die Seelen<br />

dieser erschütterten Menschen machten sich<br />

durch das Schreien frei von dem gespensterhaften<br />

Druck.<br />

Angesichts dieser Einstimmigkeit des Urteils<br />

erklärte John Henri Bruce, dass Allenter<br />

den Preis errungen habe.<br />

Dieser ater richtete noch ein Wort an die<br />

Versammlung.<br />

«Menschenbrüder», sagte er, «soeben sind<br />

mir zehn Millionen Dollars für den Film<br />

angeboten worden. leb. wusste es, dass es<br />

keinen grösseren und gewaltigeren Film<br />

gibt, als das Leben. Aber mein Film ist<br />

Wahrheit und es ist besser und menschenfreundlicher,<br />

den Mensehen ihren Traum<br />

vom Leben zu lassen. Es ist unendlich grau-,<br />

sam, ihnen die Wahrheit des Lebens zu zeigen.<br />

Daher wird niemand diesen Film mehr<br />

zu sehen bekommen.»<br />

Und Professor Allenter zerriss den Film<br />

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