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E_1929_Zeitung_Nr.042

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wirksam nur durch die Strasse aufgehalten<br />

werden.<br />

Sie bringt Verkehr und Verdienst.<br />

Heute kommen unsere Bergkantone mit<br />

dem Benzinzollviertel zu kurz.<br />

Ein eidgenössisches Strassenverkehrsgesetz<br />

ohne Einbezug sämtlicher Strassenbenützer<br />

ist undenkbar, weil ungerecht.<br />

Es handelt sich nicht darum, unsere Bundeshoheit<br />

auszudehnen, es kann sich auch<br />

nicht darum handeln, den dringenden Fortschritt<br />

auf spätere Jahre zu verschieben, sondern<br />

die Regelung des gesamten Strassenverkehrs<br />

auf einheitlichen Grundsätzen ist<br />

heute zur dringlichen Notwendigkeit geworden.<br />

Jetzt ist der Augenblick zu einer fortschrittlichen<br />

Tat da, morgen kann er schon<br />

verspätet ssin.<br />

Das Ausland wartet nicht auf uns.<br />

Es baut.<br />

Strassen erster, zweiter und dritter Klasse,<br />

staub- und kotfrei, mit Fahrradwegen und<br />

Fussgängersteigen versehen.<br />

Das Ausland weiss, dass heute das Geld<br />

tatsächlich auf der Strasse liegt. Das grosse<br />

Kapital eines Landes sind gute Strassen.<br />

Die Zeit der Hlrtenknaben-PoUtik ist vorbei<br />

Ės gilt, früh genug zum Rechten zu sehen.<br />

Es gilt, mit Wagemut und Tatkraft, mit<br />

Entschlossenheit und festem Willen grosse<br />

Probleme anzufassen und zu lösen.<br />

Mit kleinlichen Bedenken, mit Zaghaftigkeit,<br />

mit Kirchturmspolitik und egoistischer<br />

Kurzsichtigkeit kommen wir zu nichts.<br />

Deshalb frisch an die Tat und ein kräftiges<br />

JA<br />

der Strassenverkehrsinitiative.<br />

Aus unserm Postverkehrswesen.<br />

Im Berichte des Post- und Eisenbahndepartementes<br />

vom Jahre 1928 finden wir interessante<br />

Angaben über den gegenwärtigen<br />

Stand der verschiedenen Postverkehrszweige-<br />

Ganz besonders dürfte die Aeusserung über<br />

die gegenwärtig im Betriebe sich befindenden<br />

Reisepostlinien interessieren.<br />

Die Gesamtbetriebslänge der gegenwärtigen<br />

schweizerischen Reisepost beträgt 5023<br />

Kilometer gegenüber 4324 Kilometer im Vorjahre.<br />

Sie ist also um rund 700 Kilometer<br />

ausgedehnt worden. Trotzdem bedeuten diese<br />

Linien für die eidgenössische Post Verlustposten.<br />

Das herausgewirtschaftete Defizit<br />

betrug Ende 1928 783,935 Franken. Rechnet<br />

man die Verlustbeiträge an die konzessionierten<br />

Reiselinien im Betrage von 156,555<br />

Franken zu, so ergibt sich auf der Reisepost<br />

immerhin noch ein Gesamtverlust von<br />

940,510 Franken.<br />

Naturgemäss gehen die Pferdeposten zurück.<br />

Im abgelaufenen Jahre sind 37 Jahreslinien<br />

mit 130 Kilometer und acht Winterlinden<br />

mit 26 Kilometer Streckenlänge in<br />

Autoposten umgewandelt worden, sodass<br />

zurzeit noch 65 Jahresilinien mit Einspännerbetrieb,<br />

sechs Sommerlinien mit einer Zweispännerpost<br />

und 60 Winterlinien, worunter<br />

15 Zweispännerposten, bestehen. Mit diesen<br />

Posten wurden 56,477 Reisende befördert;<br />

an Einnahmen konnten 101,798 Franken verbucht<br />

werden.<br />

Die Betriebsläng© der Autolinien stieg auf<br />

3532 Kilometer, d. h. auf 57% der Reiseposten<br />

überhaupt. Die Zusammenarbeit mit<br />

den schweizerischen Bahnstationen ist wei-<br />

E T © N<br />

Der Fall Cranmore<br />

Kriminal-Roman von V. Williams.<br />

Copyright 1925 by Georg Müller Verlag A.-G.,<br />

München.<br />

(6. Fortsetzung)<br />

Aber er erklärte, dass er nicht gleich mitgehen<br />

könne. Da wäre noch einiges mit diesem<br />

«eher Manderton» zu besprechen. Er<br />

würde später in einem Auto nachkommen.<br />

So wurde es denn auch ausgemacht. Cranmore<br />

ab ihm den Hausschlüssel.<br />

Dann bat er Boulot, Dolores nach dem Wagen<br />

zu führen. Als sie draussen war, betrat<br />

er noch einmal, diesmal allein, das Zimmer,<br />

wo seine tote Frau lag. Nach kurzer Zeit<br />

kam er zurück und ging, ohne nach rechts<br />

oder links zu blicken, schwankend wie ein<br />

Blinder, durch den Laden auf die Strasse.<br />

Smith, der ihm die Tür offen hielt, sah, dass<br />

sein Gesicht von Tränen überströmt war.<br />

Zehn Minuten später herrschte wieder Ruhe<br />

in dem kleinen Laden. Die Photographen waren<br />

fort, und die Leiche war in die heisse,<br />

dunstige Aldonstrasse hinausgetragen worden.<br />

Auch Smith und der «Strohhut», den<br />

Manderton mit «Mallow» anredete, waren mit<br />

geheimnisvollen Aufträgen des Inspektors<br />

entlassen worden. Manderton und Boulot<br />

Die schweizerische Presse geniesst mit<br />

Recht den Ruf der Unkäuflichkeit. Die verantwortlichen<br />

Redakteure machen es sich<br />

zur hohen Aufgabe, ihre redaktionelle Selbständigkeit<br />

nach innen und aussen gegenüber<br />

Verlag und Parteien etc. zu wahren.<br />

Dabei ist klar, dass die Parteipresse nur dann<br />

ihre Aufgabe erfüllt, wenn sie auch wirklich<br />

das Sprachrohr ihrer Partei ist. Ebenso klar<br />

dürfte es sein, dass die Redaktionen in engster<br />

Verbindung mit ihren Verwaltungen zu<br />

arbeiten haben.<br />

Nun stehen wir vor der Abstimmung über<br />

die Strassenverkehrs- und über die Branntweininitiative.<br />

Beide Lager möchten in der<br />

Presse zu Worte kommen. In der Frage der<br />

Branntweininitiative ist denn auch den Befürwortern<br />

innerhalb der schweizerischen<br />

Presse ein sehr grosser Raum eingeräumt<br />

worden. Nicht ganz das gleiche lässt sich<br />

für die Befürworter der Strassenverkehrsinitiative<br />

sagen. Trotzdem die Frage eine<br />

rein volkswirtschaftliche ist und mit Parteipolitik<br />

in keinem Zusammenhang steht, hatten<br />

die Befürworter der Initiative recht Mühe,<br />

ihre objektiv und sachlich gehaltenen Meinungsäusserungen<br />

in der Tagespresse erscheinen<br />

zu lassen. Es gab, es sei dies betont,<br />

löbliche Ausnahmen.<br />

Der Zentralvorstand der Schweizerpresse<br />

erhebt nun auf Grund verschiedener Ereignisse<br />

energischen Protest gegen unzulässige<br />

Druckversuche auf die Presse von Seiten der<br />

Interessenten dieser Strassenverkehrsinitiative.<br />

Gestützt auf eingegangene Beschwerden<br />

von <strong>Zeitung</strong>sredaktionen über erneute Vorkommnisse<br />

derselben Art verwahrt sich der<br />

Zentralvorstand in einer zweiten Kundgebung<br />

nochmals feierlich gegen jegliche Einschüchterungsversuche.<br />

Er glaubt, dass durch unberechtigte<br />

Verstösse von wirtschaftlichen<br />

Gruppen die Grundlage unserer Referendums-Demokratie<br />

in Frage gestellt und die<br />

politische Presse in Ausübung ihrer wichtigsten<br />

Pflichten behindert werde.<br />

So sehr wir selber gegen eine geistige Bevormundung<br />

der Redaktionen, komme sie<br />

von welcher Seite es sei, uns auflehnen müssen,<br />

so ist es vielleicht doch gut, im Zusammenhang<br />

mit dieser Frage auf folgendes hinzuweisen<br />

:<br />

Die Grundlage unserer Referendumsdemokratie<br />

ist so lange nicht in Frage gestellt, als<br />

unsere Presse weitsichtig und tolerant genug<br />

ist, um bei rein wirtschaftlichen Fragen, die<br />

das Grundprinzip unserer Demokratie nicht<br />

tangieren, das Für und das Wider in ihren<br />

Spalten in objektiver Art und Weise auseinandersetzen<br />

zu lassen. Die grosse Aufgabe<br />

unserer schweizerischen Presse liegt unserer<br />

Auffassung nach nicht darin, dass sie unser<br />

Volk einseitig orientiert und beispielsweise<br />

nur den Standpunkt des Bundesrates und des<br />

Parlaments erläuternd zum Ausdruck bringt.<br />

Es ist bis jetzt sogar immer das schöne Vorrecht<br />

unserer Presse gewesen, sich nicht<br />

allzu gouvernemental zu gebärden und auch<br />

gegenüber Behörden und politischen Führern<br />

ihre Würde und ihre Selbständigkeit zu wahren.<br />

Getreu ihrem Ziel, zur Aufklärung und<br />

Belehrung des Volkes Wesentliches beizutragen,<br />

sollte sie es demnach nie unterlassen,<br />

in nicht politischen Abstimmungsfragen beide<br />

Teile zum Worte kommen zu lassen. Die Redaktion<br />

hat es dabei immer noch in der<br />

Hand, durch ihre persönliche Stellungnahme<br />

den Kurs zu wahren und nicht in den Ruf<br />

eines grundsatzlosen Blattes zu kommen.<br />

Wird aber einem Grossteil des Volkes, wie<br />

es gerade bei der Strassenverkehrs-Initiative<br />

sassen allein auf ihren Küchenstühlen hinter<br />

dem Ladentisch. Sie hatten die Einladung Mr.<br />

Ruddicks «zu einm Tropfen heissen Kakaos»<br />

angenommen, und bald darauf schälte sich<br />

der Drogist aus seinem Winkel mit einem<br />

Tablett, auf dem zwei dampfende Tassen<br />

standen.<br />

«Dürfte ich mir die Freiheit nehmen, Inspektor,»<br />

sagte er zögernd, «zu fragen, ob Sie<br />

schon eine Spur haben?»<br />

«Gehen Sie ins Bett und seien Sie kein<br />

Narr, Ruddick,» ermahnte ihn Manderton.<br />

«Wegen des Ladens brauchen Sie sich nicht<br />

aufzuregen. Ein Konstablef in Uniform wird<br />

die ganze Nacht draussen stehen.»<br />

Gehorsam verschwand der Drogist. Manderton<br />

sah zu Boulot hinüber, blies eine<br />

mächtige Rauchwolke aus seiner Pfeife,<br />

nahm einen Schluck Kakao, lächelte und<br />

setzte die Tasse wieder nieder.<br />

«Sie sind ein richtiger Bluffer, Boulot,»<br />

sagte er endlich. «Hatte Ihre Frau die Gewohnheit,<br />

Ateliers zu besuchen?» so haben<br />

Sie Cranmore gefragt. Mit solchen Ratereien<br />

werden Sie bei den Geschworenen nicht weit<br />

kommen. Die wollen für alles Beweise haben»<br />

lieber Freund !><br />

Boulot zog die Augenbrauen in die Höhe.<br />

«Comment Ratereien? Sie wissen doch<br />

sicher auch, dass es sich um einen Ateliermord<br />

handelt!»<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N° 42<br />

Zu einem Protest.<br />

der Fall schien, das Recht der Pressfreiheit<br />

genommen und die Begründung seines<br />

Standpunktes verunmöglicht, nur deshalb,<br />

weil beispielsweise Bundesrat und Parlament<br />

eine andere Auffassung vertreten, dann allerdings<br />

läuft unsere Referendumsdemokratie<br />

die Gefahr, in ihren, erhabensten Zielen verfälscht<br />

zu werden ued zu einer Farce herabzusinken.<br />

Gerade in einem Augenblick jedoch,<br />

da nur zu oft im Parlament Gruppeninteressen<br />

unseren hohen Staatsgedanken zu<br />

verwischen drohen, ist es schönste Aufgabe<br />

unserer Presse, um so nachdrücklicher an<br />

der Oeffentlichkeit für unsere grundlegenden<br />

Freiheiten und Rechte einzutreten, die immer<br />

noch in Red und Gegenrede ihre Grundlage<br />

fanden.<br />

Auch wir lehnen unzulässige Druck- und<br />

Einschüchterungsversucihe mit aller Bestimmtheit<br />

ab. Dagegen muss man sich auch in die<br />

Lage der andern versetzen können. Um bei<br />

der Strassenverkehrs-Mtiative zu bleiben,<br />

möchten wir hier nur noch auf folgenden Umstand<br />

hinweisen : Die Entwicklung unserer<br />

Strassenverkehrsgesetzgebung kann in erster<br />

Linie auch unserer Automobilindustrie nicht<br />

gleichgültig sein. Sie hat heute einen schweren<br />

Existenzkampf auszufeehten. Die Konkurrenz<br />

ist gross und mächtig. Deshalb liegt es<br />

ihr am Herzen, dass sie sich mit dem ganzen<br />

Gewerbe, das bereits mit dem Automobil im<br />

Zusammenhang steht, durch eine grosszügige<br />

Strassenverkehrs-Gesetzgebung weiter entwickeln<br />

kann und ihre Existenz nicht bedroht<br />

wird. Es handelt sich heute tatsächlich um<br />

Existenzfragen, die nicht znletzt durch den<br />

Kampf der Bahnen keineswegs leicht zu nehmen<br />

sind. Wenn nun diese Wirtschaftsgruppen,<br />

die sich heute um das moderne Verkehrsvehikel<br />

konzentrieren, jährlich grosse<br />

Summen an den Inseratenteil der Presse vergeben<br />

und damit ihrerseits deren Bestand<br />

sichern helfen, so dürfen sie wenigstens<br />

den Anspruch erheben, auch im vorderen<br />

Teil des Blattes, sofern dies rächt in ultimativer<br />

Art und Weise geschieht und sofern<br />

ihre Sprache sachlich und objektiv ist, zum<br />

Worte zu kommen. Sperrt man ihnen den<br />

redaktionellen Teil des Blattes, um dafür den<br />

Inseratenteil für automobilistische Annoncen<br />

um so bereitwilliger zu öffnen, so ist es begreiflich,<br />

dass diese Leute letzten Endes verärgert<br />

und um die Gegenantwort nicht mehr<br />

verlegen sind.<br />

Wenn es deshalb tatsächlich" vorgekommen<br />

sein sollte, dass Wlrtschaftsgruppen sogenannte<br />

Druckversuche bei Redaktionen versucht<br />

haben, so sind wir der Auffassung*<br />

dass hier nicht ganz mit Recht von solchen<br />

die Rede sein karm. Solange Redaktionen nur<br />

um Aufnahme aufklärender Einsendungen<br />

ersucht werden, in einem Kampfe, da weder<br />

die Ehre noch der Bestand der betreffenden<br />

Partei in Frage steht, sollte sich jede Redaktion<br />

bewusst sein, dass die Presse nicht<br />

dazu da ist, gegen die Wirtschaft Stellung zu<br />

nehmen, sondern dass sie mit ihr zu arbeiten<br />

hat und dass nicht zuletzt das Blühen und<br />

Gedeihen unserer Volkswirtschaft und damit<br />

unseres Staates von der engen Zusammenarbeit<br />

zwischen Presse und Wirtschaft abhängt.<br />

Ueber allem aber steht unsere Gedankenund<br />

Pressefreiheit, die in dem Augenblick<br />

illusorisch wird, da man auf den Redaktionsstuben<br />

dem Gegenpart den Mund einfach zu<br />

verbinden versucht K.<br />

Manderton lachte.<br />

«Freilich — nachdem uns Mr. Ruddick mitgeteilt<br />

hat, dass unser Herr Maler hier um<br />

die Ecke wohnt.»<br />

Statt einer Antwort, griff der Franzose<br />

nach dem Messer, das noch immer auf dem<br />

Ladentisch lag.<br />

«Wollen Sie mir gefälligst sagen, was das<br />

ist?» Er wies auf einen kleinen, weissen<br />

Schmierfleck auf der Schneide. «Ich will's<br />

Ihnen selber sagen: es ist Chinesisch-weiss,<br />

wie's die Maler benützen. Was schauen Sie<br />

mich denn so an? Mon eher collegue, das<br />

scheint mir ausserordentlich schlagend für<br />

die fundamentalen Unterschiede unserer beiden<br />

Nationaltemperamente. Ich möchte darauf<br />

schwören, dass wir beide bald miteinander<br />

auf das gleiche Ziel lossteuern werden<br />

— aber auf verschiedenen Wegen! Sie<br />

gehen vom Lokalaugenschein aus, für mich<br />

war's eine Bestätigung . . .»<br />

«Bestätigung von was?» fragte Manderton,<br />

an seiner Pfeife ziehend.'<br />

«Von dem, was ich am Ellenbogen der Toten<br />

entdeckte ...»<br />

«Sie meinen die braune Schmiere?»<br />

Boulot rollte sich eine Zigarette und nickte.<br />

«Oelfarbe,» antwortete er. «Und mit dem<br />

Vergrösserungsglas fand ich Spuren davon<br />

auch auf ihrem kurzen Aermel. Als wie wenn<br />

sie eine Palette oder ein noch nasses Bild<br />

ter ausgebaut worden. Die direkte Gepäckabfertigung<br />

zwischen einigen grossen Alpenpoststationen<br />

und London wurde auf 60 weitere<br />

englische Städte ausgedehnt 57 ausländische<br />

Reisefirmen verkauften im abgelaufenen<br />

Jahre für 130,000 Franken Billette. Zur<br />

Abwehr der «Autokonkurrenz» beteiligte sich<br />

die Post ebenfalls an den von den Bundesbahnen<br />

und den meist bedrohten Privatbahnen<br />

unternommenen Massnahmen zur Förderung<br />

des Gesellschaftsverkehrs. Der Abonnentenverkehr<br />

zeigt eine starke Entwicklung-<br />

Es wurden 31,613 Kilometer-Abonnemente,.<br />

(im Jahre 1927 waren es noch 18,523), 106»<br />

Schüler-Abonnemente (1927: 472) und 6123'<br />

Arbeiter-Abonnemente (1927: 3581) verkauft*<br />

Die Zahlen beweisen zur Genüge, in welchi<br />

grossem Masse der Verkehr bereits von den<br />

Post bewältigt wird und wie stark dien<br />

Strasso wiederum in den Dienst des Reiseverkehrs<br />

gestellt wird. Wir halten deshalb<br />

den Zeitpunkt als gekommen, da die Post den<br />

Kantonen für die strenge Benützung ihrer<br />

Strossen einen angemessenen Kostenanteil<br />

entrichten sollte.<br />

Unter Unternehmer-'Autoposten versteht<br />

man den Fahrdienst von Unternehmern, die<br />

ihn mit Privatwagen und Privatpersonal, jedoch<br />

auf Rechnung und Gefahr der Postverwaltung<br />

besorgen. Es wurden im abgelaufenen<br />

Jahre 36 neue solcher Autoposten eingerichtet.<br />

Zurzeit stehen 217 im Betrieb; die<br />

Streckenlänge ist von 1384 Kilometer auf<br />

1753 Kilometer gestiegen. Es sind gerade<br />

diese Unternehmer-Autoposten, welche den<br />

Verkehr in den abseits der Bahn liegenden<br />

Gegenden sehr stark gehoben haben und damit<br />

dazu beitrugen, diese Gegenden wirtschaftlich<br />

bedeutend zu heben. Die Unternehmer<br />

- Autoposten allein beförderten<br />

1,078,946 Reisende auf Jahreslinien, 134,626<br />

auf Sommerlinien, zusammen somit 1,213,572.<br />

Sie erzielten aus dem Reiseverkehr 1,352,903<br />

Franken Einnahmen gegenüber 250,871 beim<br />

vorherigen Pferdebetrieb.<br />

erklärte im Jahre 1925 an!ässlich der Eröffnung<br />

des Genfer Automobilsalons, dass die<br />

Erhebung des Benzinzolles nicht eine egoistische<br />

fiskalische Massnahme des Bundes<br />

bedeute.<br />

Wir nehmen ihn beute beim Wort, Indem<br />

wir der Strassenverkehrsinitiative unser entscheidendes<br />

geben.<br />

Herr Bundesrat Musy<br />

Bei den Regieposten sind die Wagenlenker<br />

Bedienstete der Postverwaltung, der auch<br />

die Wagen gehörea Der erweiterte Fahrplan<br />

und die ermässigten Taxen bei der als Ersatz<br />

der Surbtalbahn geführten Surbtal-Autolinie<br />

zeitigten einen starken Verkehrsaufschwung.<br />

Die Reisendenzahlen vermehrten<br />

sich um 208%. Auf den Jahreslinien wurden<br />

zudem ausserhalb des fahrplanmässigen Betriebes<br />

1815 Extrafahrten mit 96,984 Wagenkilometern<br />

und 124,283 Franken Gesamteinnahmen<br />

ausgeführt.<br />

Der Reisenden-Verkehr auf den Jafareslinien<br />

hat um 427,257 Reisende oder 27,2%<br />

zugenommen, sodass die Gesamteinnahmen<br />

auf 2,699308 Franken steigen, die aber jedoch<br />

noch von den Gesamtaasgaben um<br />

552,148 Franken fibertroffen werden. Die<br />

Schweiz verfügt gegenwärtig über 25 Saisonlinien,<br />

die mit einer einzigen Ausnahme<br />

alle Alpenposten sind. Die Sommer-Alpenposten<br />

beförderten 294,606 Reisende und<br />

weisen eine Verkehrssteigerung von 15% auf.<br />

Ebenso bewährt hat sich die Durchgangs-<br />

damit gestreift hätte. Das brachte mich auf<br />

die Idee, das Messer noch genauer zu untersuchen<br />

... et voilä: es ist als Palettenschar<br />

ber gebraucht worden. Sie können's deutlich<br />

an der abgewetzten Schneide sehen. Aber<br />

neuerdings war's nicht im Gebrauch. Das<br />

Weiss ist zu hart. Schauen Sie nur her. Uebrigens»<br />

— er warf einen scharfen Blick nach<br />

dem Engländer hinüber — «scheint es mir,<br />

als ob das Mädel das Messer wiedererkannt<br />

hätte.»<br />

«Miss Driscol?»<br />

«Allerdings! Sie kam her auf dieses<br />

furchtbare Gerücht hin, um etwas über ihre<br />

Schwester zu erfahren, unseren Freund<br />

Cranmore zu finden und zu hören, ob die<br />

schreckliche Geschichte wahr wäre. Sie<br />

sieht mich, wie ich das Messer in der Hand<br />

halte. Sie bleibt stehen. Sie blickt mich an,<br />

nicht Cranmore — sondern das Messer.»<br />

Manderton schüttelte zweifelnd den Kopf.<br />

«Von einem jungen Mädchen darf man<br />

doch erwarten, dass sie vor dem Messer erschrickt,<br />

mit dem ihre Schwester erstochen<br />

wurde. ><br />

«Vielleicht. Vielleicht haben Sie recht*<br />

«•Nachdem Sie schon so weit sind,» sagte 1<br />

Manderton einwenig von oben herab, «können<br />

Sie mir vielleicht auch mitteilen, wo Mrs.<br />

Cranmore ermordet worden ist?»<br />

(Fortsetzung folgt.)

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