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E_1929_Zeitung_Nr.042

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N° 42 — <strong>1929</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

linie Schills - Landeck - Garmisch - Partenkirchen,<br />

die von durchgehenden schweizerischen<br />

und österreichischen Fahrzeugen befahren<br />

wurde. Auch auf diesem Gebiete wurden über<br />

den fahrplanmässigen Betrieb hinaus 807 Extrafahrten<br />

mit 75,389 Wageinkilometern ausgeführt.<br />

Im abgelaufenen Berichtsjahre wurden des<br />

fernem 33 neue Konzessionen an private Unternehmungen<br />

erteilt, so dass wir heute 90<br />

konzessionierte Unternehmungen, die verschiedenen<br />

Stadtomnibus-Betriebe nicht inbegriffen,<br />

zählen können. Diese konzessionierten<br />

Autoposten beförderten 2,081,877 Reisende<br />

und weisen eine Betriebseinnahme für<br />

Reise-, Post- und Güterverkehr von 3,753,694<br />

Franken auf.<br />

Wie man weiss, hat der Bundesrat durch<br />

Beschluss vom 10. Juni 1927 und gestützt auf<br />

das Postverkehrsgesetz regelmässige, öffentliche<br />

und gewerbliche Rundfahrten mit Reisenden<br />

als konzessionspflichtig erklärt. Es<br />

wurden im abgelaufenen Jahre 73 Konzessionen<br />

für 216 Rundfahrten erteilt, wovon<br />

24 an ausländische Unternehmungen.<br />

Die obenerwähnten Zahlen sind ein Beleg<br />

mehr dafür, in welch starkem Masse die Motorisierung<br />

der Strasse ihre Fortschritte<br />

macht und wie auch die eidgenössische Post<br />

wacker mithilft, den Touristenverkehr in unserem<br />

Lande zu beleben, aber auch die<br />

kantonalen Strossen ohne irgend welchen<br />

Tribut in stärkstem Masse abnutzt, so dass<br />

einzig dieser Tatsache wegen der ganze Benzinzoll<br />

den Kantonen und nicht dem Bunde<br />

gehört! Diese Tatsache allein genügt, um der<br />

Strassenverkehrsinitiative zuzustimmen, -t.<br />

Grosse Sektionen des T. C. S.<br />

haben die Parole zur Unterstätzung der<br />

Strassenverkehrsinitiative ausgegeben. Sie<br />

wissen warum. Auch ihrer Auffassung nach<br />

gehört der ganze Benzinzoll auf die Strasse<br />

und ist ein schweizerisches Strassenverkehrsgesetz<br />

zur dringenden Notwendigkeit<br />

geworden. Darum legt ein Jeder Automobilist<br />

ata kräftiges<br />

JA<br />

in die Urne.<br />

Unfallberichterstattung!<br />

Das «Berner Tagblatt» vom 7. Mai bringt<br />

unter dem kriminellen Titel «Automobilverbrecher»<br />

folgende Agenturmeldung:<br />

Freiburg, 8. Mai. < Am Sonntagabend hat ein<br />

Radfahrer, welcher ohne Licht fuhr, einen- Polizisten,<br />

der ihn anhalten wollte, überfahren und<br />

sich aus dem Staube gemacht, ohne sich um sein<br />

Opfer zu kümmern. Der Polizist hat innere Verletzungen<br />

erlitten und befindet sich in bedenklichem<br />

Zustande. »<br />

Wenn man schon einen derartigen stereotypen<br />

Titel in der Setzschublade für Autounfälle<br />

bereit hat, sollte man doch wenigstens<br />

vom Verkehrswesen soviel verstehen,<br />

um ein zweirädriges Fahrzeug von einem<br />

vierrädrigen unterscheiden zu können! Und<br />

das sind die Gegner der Verkehrsinitiative!<br />

Die Bürgerpartei der Stadt Bern behandelte<br />

in ihrer letzten Parteiversammlung aucft<br />

die Frage der Strassenverkehrsinitiative.<br />

Nach einem erläuternden Referate von Redakteur<br />

Dr. E. Kleinert für und einem solchen<br />

von Fürsprecher Ed. von Steiger gegen die<br />

Initiative ergab die Abstimmung auf Verwerfung<br />

oder Stimmfreigabe ungefähre Stimmengleichheit.<br />

Herr Fürsprecher Baumgartner,<br />

Präsident des T. C. S. Bern, betonte als<br />

erster Votant, dass auch er der Auffassung<br />

sei, dass der ganze Benzinzoll auf die Strasse<br />

gehöre und dass der Bund in der Lage wäre,<br />

diese Summe den Kantonen zu verabfolgen.<br />

Dagegen halte er es für nicht unbedingt notwendig,<br />

dass alle Strassenbenützer in das<br />

kommende Strassenverkehrsgesetz miteinbezogen<br />

würden. Das Abstimmungsergebnis<br />

bewies deutlich, dass bei richtiger Aufklärung<br />

und bei einer nicht einseitigen Stellungnahme<br />

der Parteien das Schweizervolk<br />

sich ganz entschieden für die Initiative<br />

ausspräche. Wir danken übrigens<br />

der Leitung der Bürgerpartei dafür,<br />

dass sie als eine der wenigen die rühmliche<br />

Ausnahme machte, auch einen Befürworter<br />

der Initiative zum Worte kommen zu lassen.<br />

SPORTLICHES<br />

Tour de France. Die grosse französische<br />

touristische Dauerprüfung über 4400 km mit<br />

Tagesetappen von rund 500 km ist dieser<br />

Tage beendet worden. Ein strenges Reglement<br />

lag diesem Raid zu Grunde, der durch<br />

eine Reihe von Geschicklichkeitsprüfungen<br />

erschwert wurde. Von den 18 gestarteten<br />

Wagen schieden drei während den ersten<br />

Etappen aus, zwei weitere im übrigen Verlauf<br />

der Tour. Dreizehn Wagen beendeten<br />

die Fahrt, worunter elf ohne Strafpunkte —<br />

an den Schwierigkeiten der Strecke und der<br />

Prüfungen gemessen ein schönes Resultat.<br />

Wir geben nachstehend das Endklassement:<br />

750 ccm: 1. Mme Leblanc (Peugeot), ohne<br />

Strafpunkte.<br />

1100 ccm : 1. ex-aequo, Huberdeau (Rally); Givaudan<br />

(Rally, pneus Dunlop); Marechal. Alle ohne<br />

Strafpunkte.<br />

2 Liter: 1. ex-aequo, De Lavalette (Peugeot);<br />

Cesure (Peugeot); MorilJon (Peugeot); Girod (Donnet);<br />

de Rovin (Citroen); Lemoine (Donnet), alle<br />

ohne Strafpunkte; 7. Landais (Donnet) 38 Strafpunkte.<br />

3 Liier: 1. ex-aequo, Morel (Essex); Lamy<br />

(Essex). Alle ohne Strafpunkte.<br />

5 Liter: 1. Roberts (Graham~Pai£e), ohne Strafpunkte;<br />

2. Pesato (Chrysler), 36 Strafpunkte.<br />

Die Monzabahn vor Gericht. Dieser Tage<br />

sind dem Staatsanwalt die Akten der gerichtlichen<br />

Untersuchung über die Katastrophe<br />

am Grossen Preis von Europa, die, wie man<br />

sich erinnert, zwanzig Personen das Leben<br />

gekostet hatte, zugestellt worden. Das Gutachten<br />

der Sachverständigen stellt fest, dass<br />

die Sicherungen zum Schütze des Publikums<br />

auf der Monzabahn unzureichend sind. Sollte<br />

der Staatsanwalt das Ergebnis akzeptieren,<br />

ist damit zu rechnen, dass der Prozess gegen<br />

die Rennbahn-Leitung vor den obersten Gerichtshof<br />

kommt, da Crespi, der Vorsitzende<br />

des Organisationskomitees des Grossen Preises<br />

von Europa, dem Senat angehört.<br />

Stuck siegt auch am Hainbergrennen.<br />

Letzten Sonntag fand bei grossem Zuschauerandrang<br />

bei Göttingen das siebente<br />

Hainbergrennen für Motorräder und Automobile<br />

statt.<br />

Bei den grossen Wagen brillierten besonders<br />

Fischer auf Chiri-Biri, sowie die Mercedes-Benzwagen,<br />

welche trotz ihrer Länge<br />

die Kurven hervorragend bewältigten. Der<br />

Sieger, Hans Stuck, konnte seinen vorjährigen<br />

Sieg wiederholen und vermochte dabei seinen<br />

eigenen Rekord um 9 Sekunden zu verbessern.<br />

U.S<br />

Resultate: .<br />

Rennwagen: 1. Hans Stuck auf Austro-Daimler<br />

2:10,6 (86,8 St.-km), neuer Streckenrekord. 2. Graf<br />

Hardenberg-München auf Amilcar 4:43,4.<br />

Sportwagen: 5000—8000 ccm: 1. Spandel-Nürnberg<br />

auf Mercedes-Benz 2:295. — 3000—5000 ccm:<br />

1. Oesterreicher-Diesden auf Elite 3:10,2. — 2000<br />

bis 3000 ccm: 1. Fritz Hoffmann-Frankfurt auf<br />

Austro-Daimler 3:25,2 etc.<br />

Zur Sicherung<br />

von Niveaukreuzungen.<br />

Der Bundesrat hat eine neue Verordnung<br />

über den Abschluss und die Signalisierung<br />

der Niveaukreuzungen der Eisenbahnen mit<br />

öffentlichen Strassen und Wegen erlassen.<br />

Für alle Niveaukreuzungen der S.B.B, und<br />

der übrigen der Bundesgesetzgebung unterstellten<br />

Eisenbahnen sind Warnsignale vorgeschrieben.<br />

Bei Barrierenanlagen werden<br />

Dreiecktafeln von 70 Zentimeter Seitenlänge<br />

mit rotreflektierenden Glaskörpern und<br />

Lichtanlagen vorgesehen. Als Ersatz von<br />

Barrierenanlagen müssen einheitliche Blinklichtsignale<br />

und Warnglocken oder Sirenen<br />

verwendet werden. Bei blosser Kenntlichmachung<br />

durch Warnsignale ist das grosse<br />

Kreuzsignal beidseits der Bahn rechts der<br />

Strasse aufzustellen. Ferner sind DistanzpfäMe<br />

und Vorsignale vorgeschrieben.<br />

Für das Ueberschreiten der Bahn haben<br />

sich die Strassenbenützer allgemein nach den<br />

Vorschriften der Art. 3 und 4 des Bahnpolizeigesetzes<br />

zu richten.<br />

Für das Ueberschreiten der Bahn mit<br />

Strassenfahrzeugen aller Art sind insbesondere<br />

die folgenden Bestimmungen massgebend:<br />

a) Bei bewachten, d. h. mit Barrieren oder<br />

mit optischer und akustischer Signalisierung<br />

versehenen Bahnübergängen (Art. 2, Ziffern<br />

1 und 2) soll wenigstens 10 Meter vor der<br />

geschlossenen Schranke angehalten werden<br />

(Art. 4, Abs. 3, Bahnpolizeigesetz).<br />

Als geschlossene Schranke oder gesperrter<br />

Bahnübergang im Sinne des Gesetzes<br />

(Art. 3 und 4 Bahnpolizeigesetz) gelten bereits<br />

geschlossene oder noch in Schliess- oder<br />

Oeffnungsbewegung befindliche Barrieren,<br />

sowie optische und akustische Signalisierung<br />

des Niveauüberganges.<br />

b) Bei unbewachten, d. h. nur durch Kreuzsignale<br />

gekenntzeichneten Uebergängen haben<br />

sich die Lenker der Strassenfahrzeuge<br />

(Fahrzeuge aller Art) unter eigener Verantwortung<br />

selber zu vergewissern, ob ein Zug<br />

herannahe. Beim Herannahen eines Zuges,<br />

• eines Zugteiles oder einer einzelnen Maschine<br />

Kein Schleudern<br />

mit<br />

-PNEUS<br />

Beachten Sie die flache, breit aufliegende Lauffläche<br />

mit dem zähen, griffigen Gleitschutz-Profil<br />

und die<br />

Die bundesrätliche Botschaft \<br />

vom 21. August zur Strassenverkehrsinitia*<br />

tive tropfte geradezu von besorgter, verständnisinniger,<br />

vom Wohlwollen zu den 25<br />

Souveränitäten getragener föderalistischer<br />

Einstellung. Man glaubt sich in die Zeit der<br />

Mediation versetzt, aber es bleibt leider nur<br />

beim Worte. Vom notwendigen Geld, um<br />

diese Souveränitäten lebenskräftig zu erhalten,<br />

ist nicht die Rede.<br />

Man gibt schöne Versprechungen und isfi<br />

zur Tat nicht gewillt. Wir verzichten auf die;<br />

Worte und wollen die Tat. Deshalb stimme»<br />

wir für die Strassenverkehrsinitiative.<br />

dürfen die Geleise nicht überschritten werden<br />

(Art. 3, Bahnpalizeigesetz).<br />

c) Das Ueberschreiten der Geleise darf<br />

in allen Fällen nur im Schrittempo geschehen,<br />

(Art. 4, Abs. 2, Bahnpolizeigesetz).<br />

d) Bei Annäherung an einen Bahnübergang:<br />

ist die Fahrgeschwindigkeit rechtzeitig entsprechend<br />

herabzusetzen.<br />

Die Ostschweizerische Automobilausstellung<br />

in Frauenfeld ist nach mehrjährige!!<br />

Pause diesen Monat wieder zur Durchführung<br />

gelangt und ist die fünfte ihres Zei.-*<br />

chens. Bereits am vergangenen Sonntags<br />

konnte die Ausstellung, welche in der permanenten<br />

Festhütte glücklich untergebracht<br />

ist, bei regster Beteiligung eröffnet werden.,<br />

Über die stattgehabte Automobilisten-Tagung;<br />

mit einem Referat und Vorführung von Filmen,<br />

berichten wir in der kommenden Nummer.<br />

Di© Veranstaltung, ander entgegen einert<br />

Genfer Meldung keine gebrauchten, sondern<br />

durchwegs fabrikneue Modelle ausgestellt<br />

sind, ist von zahlreichen ostschweizerischen<br />

Vertretern beschickt worden, welche die verschiedenen<br />

Typen von fünfzehn wohlbekannten<br />

Automarken zeigen. Ergänzt wird diese<br />

Schau von Personenwagen durch Lastwagen<br />

und Traktoren der International Harvester<br />

Co., sowie einige Stände der Brennstoff- und<br />

Zubehörbranche, welch letztere in einer Seitenhalle<br />

untergebracht sind. Auf der sehr geräumigen<br />

Bühne sind die Motorräder etabliert,<br />

die ebenfalls grösstem Interesse begegnen.<br />

Von den ca. 15 vertretenen Wagenmarken<br />

entfallen vier auf Europa.<br />

Der Stand der Citroen ist wohl am reich-*<br />

haltigsten dotiert, finden sich doch dort gegen<br />

ein Dutzend der verschiedensten Modelle.<br />

Der zweite Europäer, gleichzeitig ein<br />

neuer Gast in der Schweiz, ist die deutsche!<br />

Marke Röhr, welche ihren Platz durch die<br />

Ausstellung eines prächtig gearbeiteten Motors<br />

bereichert hat Die verbleibenden, amerikanischen<br />

Marken vertreten praktisch alle<br />

Klassen der Autanrobilkonstruktion: vom,<br />

preiswürdigen Gebrauchswagen bis zum luxuriös<br />

ausgegstatteten Gesellschafts- und<br />

Sportauto. Da mit einer Ausnahme alle Wa-s<br />

gen auch in Genf ausgestellt waren, können'<br />

wir von einer Wiederholung der technischer*<br />

Würdigung von Graham - Paige, Auburn,<br />

Chrysler, Reo, Victory Six, Dodge, Willys-<br />

Knight, Whippet, De Soto Roosevelt und;<br />

Gardner absehen. Es ist auf alle Fälle den<br />

Interessenten der Ostmark in Frauenfeld eine»<br />

günstige Gelegenheit geboten, ungezwungen:<br />

über eine Reihe bestbekannter Marken eine<br />

Uebersicht zu gewinnen und vor der Halle<br />

bereitstehende Vorführungswagen ermöglichen<br />

es, gleichzeitig auch praktische Erfahrungen<br />

über die Eigenschaften der vertretenen<br />

Konstruktionen zu sammeln. Da bereits?-<br />

die meisten Vertreter den Abschluss von Ge«<br />

Schäften melden können, zeigt es sich, dass'<br />

die Ausstellung ihren Zweck vollständig er-?<br />

füllt und einem bestimmten Bedürfnis en.t-i<br />

sprochen hat.<br />

b. '<br />

Opel und Bianchi stellen je einen Wagenä<br />

aus, so dass die eigentlichen Gebrauchs-i<br />

wagen europäischer Provenienz ihren anw<br />

sehnlichen Teil zur Ausstellung beitragen.<br />

DEP AUTLCP<br />

STIMMT<br />

Man versucht den Fussgänger<br />

gegen die Strassenverkehrsinitiative<br />

aufzuhetzen.<br />

Frage: Wer aber schluckt den Staub, wenn<br />

wir schlechte Strassen besitzen?<br />

Antwort: Der Fussgänger!<br />

Darum: Bessere Strassen!<br />

Die Erfüllung dieser Forderung ermöglicht<br />

die Annahme der Strassenverkehrsinitiative!<br />

weltberühmte Handelsmarke<br />

der United States Rubber Company<br />

Bessere Reifen gibt es nicht!<br />

Erhältlich in allen guten Garagen und Spezial-Geschäften<br />

Zur sofortigen Vermittlung: Tel. No 10.80, 10.81 oder 10.82, ÖLTEN<br />

DER STRASSEN-<br />

VCDKEWR5-<br />

INITIATIVE:

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