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E_1929_Zeitung_Nr.051

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51 - <strong>1929</strong> ÄUTCHVIÖBK-KEVÜE<br />

Jung finden. Dabei ist es aber erforderlich,<br />

dass die neuen Signale und Bestimmungen<br />

möglichst allgemein bekannt werden, denn<br />

diese Einrichtungen können nur dann ihre<br />

Aufgabe erfüllen* wenn der Strassenbenützer<br />

ihre Bedeutung kennt und namentlich, wenn<br />

er sie beachtet. Ist dies der Fall, so wird<br />

auch die Sicherheit bei den Niveauübergängen<br />

zu- und die Zahl der Gefährdungen und<br />

Unfälle abnehmen. Dann wird auch der<br />

Zweck der durch verdankenswertes Zusammenarbeiten<br />

aller Interessenten entstandenen<br />

neuen Vorschriften erfüllt sein.<br />

Tram oder Autobus?<br />

Bezüglich Wirtschaftlichkeit ist zu sagen, dass<br />

Nachdem in Bern diese Frage bereits im Vororteverkehr<br />

zugunsten des Autobus gelöst ist undTramkilometer (nach der Meinung des Referenten).<br />

der Autokilometer teurer zu stehen kommt als der<br />

man kürzlich auch in Basel die Einführung des Genaue und für alle Fälle gültige Zahlen lassen<br />

Äuiobusverkehxs beschlossen hat. wird nun auch sich nicht ermitteln, da sie je nach Oertlichkeit<br />

in Luzern dieser Frage besondere Aufmerksamkeit und besondern Umständen wechseln. Durch den<br />

zugewandt.<br />

neuen Sechszylinder ßaurer-Rohöhnotor. welcher<br />

Herr Trärnbahmidirektor Wermelinffer hielt kürzlich<br />

ein Referat über das Thema «Tram und Autodingt,<br />

liesse sich wahrscheinlich eine Kostenan-<br />

eine wesentliche Verbilligung, des Betriebsstoffes bebus».<br />

ET führte aus, dass Luzern. mit seinem Tram gleichung der beiden Betriebsmittel erreichen. Am<br />

keine guten Erfahrungen gemacht habe; es war<br />

seit Bestehen ©in Sorgenkind der Stadtverwaltung.<br />

Die Zuschüsse, die dem Unternehmen Jahr für<br />

Jahr gemacht werden mussten, erreichten im Jahre<br />

1919 die Höhe von Fr. 134.067 und betrugen bis<br />

1922 zusammen rund lü Millionen Franken. Zum<br />

Teil ist diese Defizitwirtschaft dem Weltkrieg zuzuschreiben,<br />

der mit dem Ausbleiben der fremden<br />

Gäste für das Tram eine empfindliche Minderfrequenz<br />

zur Folge hatte.<br />

Man hast im Laufe der Jahre verschiedene Versuche<br />

unternommen, die Lage des Trams zu verbessern<br />

durch Ausbau des Netzes. Taxänderungen,<br />

Sparmaßnahmen usw. Als Grundsatz mirde aufgestellt,<br />

dass die Trambahn sich selbst erhalten<br />

müsse. Diese Aufgabe war keine leichte und sie<br />

führte zuletzt zum Studium einer «rundlichen Sanierung,<br />

die nur durch Ausbau auf Doppelspur,<br />

Umlegung der Geleise von der Bahnhofstratese bis<br />

Kaserne in den untern Hirschengraben, Verminderung<br />

der Haltestellendistanzen. Auebau des Anbiängewagenverkehrs<br />

zu erreichen war.<br />

Die teilweise durchgeführten Massnahmen<br />

brachten einen vollen Erfolg. Seit 1928 sind keine<br />

Zuschüsse der Stadtkasse mehr erforderlich. Di-<br />

Tektor Wennelinger ist der Meinung, dass heute<br />

die Defizitwirtschaft endgültig überwunden sei.<br />

Der weitere Ausbau des Trams ist heute deshalb<br />

aktuell geworden, weil die Bürgerschaft von Luzern<br />

noch dieses Jahr zu ieschliesseni haben wird,<br />

ob die total ausgefahrenen Geleise in der Haldenstrasse<br />

erneuert und auf Doppelspur auszubauen<br />

seien oder ob der Autobus an deren Stelle treten<br />

soll. Es käme auch Einführung des Autobusverkehrs<br />

bis zur Güterstation in Kriens in Frage.<br />

Ein befriedigender Tramausbau könnte nur durch<br />

Errichtung der Doppelspur erreicht werden. Dafür<br />

sind aber die Strassenbreiten sowohl in. der Haldenstrasse<br />

als in der Krienserstrasse sehr knapp bemessen.<br />

Nach Ansicht, des Referenten wäre speziell<br />

für das Haldenquartier der Autobusbetrieb besser<br />

geeignet als der Trambetrieb. Dies ergab sich auch<br />

aus der Konkurrenz für den neuen Stadtbauplatn.,<br />

an der sämtliche sechzehn Fachleute für die Haldenstraese<br />

den Awtobusbetrieb forderten.<br />

Ein Vergleich der Baukosten ergibt folgendes<br />

Bild: Die Kosten für den doppelspurigen Ausbau<br />

der Halden-Krienserlinie betragen total Fr. 770,000.<br />

Dazu kommt die Anschaffung von vier neuen Motorwagen<br />

für rund Fr. 250,000 und eine demnächst<br />

erforderliche Depot-Erweiterung, für welche Franken<br />

150,000 in Rechnung zu stellen sind. Insgesamt<br />

würde sich eine Baueumme von Fr. 1,200,000<br />

ergeben.<br />

Bei einer Verkehrsumlegung, d. h. beim TJebergang<br />

vom Tram zum Autobusbetrieb, könnten diese<br />

Kosten eingespart werden. Die Ausgaben für fünfzehn<br />

Autobusse inklusive Garage, Werkzeuge,<br />

Werkstatt etc. würden sich ebenfalls auf ca. Franken<br />

1,200,000 belaufen.<br />

Schlüsse seines Vortrages kam der Referent auch<br />

auf den Ueberland! - Autobußverkehr nach Horw-<br />

EKikon-BuchenraSn-Perlen' mad Meggen zu sprechen.<br />

Der ausserordentlich interessante Vortrag<br />

fand grossen Beifall und wurde von Herrn Stadtrat<br />

Ruckstuhl bestens verdankt. In der Diskussion<br />

äusserte Stadtrat Schenker die Meinung, dass sich<br />

für die Beförderung grosser Massen auf kleinen<br />

Strecken das Tram besser eigne, dasa aber für<br />

Transporte nach den Vorortsgemeinden der Autobus<br />

günstiger sei. Für die Haldenlinie empfahlen<br />

alle Diskussionsredner' Einführung des Autobusbetriebes,<br />

während für die Krienserlinie die Meinungen<br />

geteilt wrtren.<br />

Btun«« CKronlk<br />

gr.<br />

Moderne Wegelagerei. Sieben Automobilisten<br />

sind kürzlich auf der Strasse Deauville-Paris<br />

nur knapp der Beraubung .und<br />

Paris hat einen cStrassen-Kalender». Als<br />

neuestes Verkehrsrequisit hat soeben in Paris vielleicht der Ermordung entgangen. Bei<br />

ein das Licht der Welt Evreux hatte eine noch unbekannte Bande<br />

erblickt. Er ist auf der Place de TOp6ra postiert,<br />

hat das Atissehen einer Strassenuhr dernis errichtet, offenbar in der Absicht, ein<br />

von Wegelagerern auf der Strasse ein Hin-<br />

und gibt vergesslichen Automobilisten das darüberfahrendes Automobil umzustürzen und<br />

Datum an. Diese Gratis-Information geschieht<br />

nicht aus blosser Nächstenliebe, son-<br />

Der Führer des Wagens bemerkte auf der<br />

seine Insassen auszurauben.<br />

dern deshalb, weil laut Verkehrsvorschrift an Strasse zuerst eben Haufen Aeste, den er<br />

den geraden Tagen nur auf der einen und an aber ohne weiteres durchfahren konnte. Als<br />

den ungeraden Tagen nur auf der andern der Wagen darauf wieder seine volle Geschwindigkeit<br />

erreicht hatte, sah man sich<br />

Strassenseite parkiert werden darf. Allnächtlich<br />

um die Geisterstunde wird das Datum plötzlich einem neuen Asthaufen gegenüber,<br />

durch einen Wächter ausgewechselt, at. der diesmal Jedoch eine Steinbarrikade und<br />

eine Egge verdeckte. Stark beschädigt blieb<br />

21. Bandesfest des Schweiz. Radfahrer-<br />

Bundes 15716. Juni <strong>1929</strong> in Zofingen. (Eing.) der Wagen stehen. Im gleichen Moment sahen<br />

die Insassen des Wagens herankriechende<br />

Am 16. Juni findet in Zofingen das 21.<br />

Schweiz. Radfahrerbundesfest statt. Die en-Gestaltengen Strassenverhältnisse Zofingens machen war. Auf einige, von einem der Automobili-<br />

denen nichts Gutes zuzutrauen<br />

eine kurze Umleitung des durchgehenden Autoverkehrs<br />

Olten-Luzern für die Dauer des schwanden dann die Wegelagerer wieder im<br />

sten abgegebenen Revolverschüsse hin ver-<br />

Preiskorsos am 16. Juni vormittags 10—12 Dunkel. Leider gelang es einer von neu hinzugekommenen<br />

Automobilfahrern gebildetem<br />

Uhr notwendig, da alle Zu- und Abfahrtsstrassen<br />

vorübergehend durch denselben gesperrt<br />

werden. Wir machen durch ein be-entdecken.<br />

Auch die polizeilichen<br />

Patrouille nicht mehr, eine Spur von ihnen zu<br />

Nachfor-f<br />

zügl. Inserat in der heutigen Nummer der<br />

«Auto-Revue» auf die von den,zuständigen<br />

Organen bewilligte Umleitung aufmerksam<br />

und bitten die verehrten Autofahrer in ihrem<br />

eigenen Interesse hievon Kenntnis nehmen zu<br />

wollen.<br />

Los Angeles erlaubt 80 km/Std. Um die<br />

Verkehrsschwierigkeiten durch Verkehrsbeschleunigung<br />

zu beheben, hat der Polizeichef<br />

von Los Angeles, James E. Davis, alle<br />

bisherigen Fahrvorschriften, welche die Maximalgeschwindigkeit<br />

der Automobile im<br />

Stadtgebiet begrenzten, aufgehoben. Diese<br />

definitive Verordnung stellt die Sanktion eines<br />

schon seit mehreren Wochen versuchsweise<br />

durchgeführten Provisoriums dar. Der fortschrittlich<br />

gesinnte Polizeichef hat festgestellt,<br />

dass während der Versuchszeit die Unfallzahlen<br />

durch die Freigabe der Geschwindigkeit<br />

nicht gestiegen sind, dass anderseits<br />

aber der Verkehr sich viel leichter abwickelt.<br />

Die grosse Mehrzahl der Fahrer<br />

berücksichtigt nach wie vor die Anforderungen<br />

der Sicherheit. «Man muss den Leuten<br />

nur erlauben, ihren eigenen Verstand zu<br />

brauchen^ meint Davis. Die neue Verordnung<br />

schreibt nur mehr eine Maximalgeschwindigkeit<br />

von 50 Meilen, d. h. 80 Kilo*<br />

metern, vor.<br />

at.<br />

schungen sind bis heute ergebnislos geblieben.<br />

Man nimmt an, dass es sich bei den Wegelagerern<br />

um eine planmässig vorgehende<br />

Bande handelt, da ähnliche Vorkommnisse<br />

schon im letzten Jahr gemeldet wurden, at.<br />

Der Bau der GOterstrasse Vorderberg-Sell si*<br />

chergestellt. Das Projekt einer 'Güterstrasse voa<br />

Vorderberg nach Seil kam an der Gemeindever-i<br />

Sammlung von Amden letzthin zur Sprache und des<br />

geforderte Beitrag von 20% wurde fast einstimmig<br />

bewilligt. Am Freitag zuvor hatte Herr Kantons-*<br />

insenieur Lutz über dieses Strassenbauprojekt in 1<br />

Amden einen Vortrag gehalten. Die Gesamtkosten-<<br />

summe dieses Projektes beläuft sich auf Fr. 160,000,<br />

Dieser Voranschlag scheint ziemlich hoch gegriffen,<br />

doch will man damit die nachträgliche Bettelei um<br />

Nachsubventionen vermeiden. An Beiträgen stehen!<br />

nun 65% in Aussicht; der Rest wird auf dem Peri-*<br />

meter verlegt.<br />

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