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E_1929_Zeitung_Nr.090

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N°90 -<br />

AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

g6n unserer Bequemlichkeit gestellt- Professor<br />

A. M. Low, ein englischer Gelehrter,<br />

führt in seinem Epilog zur Wunschliste aus,<br />

dass der allgemeine Zug der Erfindungen von<br />

heute auf Tempo und Komfort gehe. Bis<br />

heute gingen so gut wie alle wichtigen Erfindungen<br />

auf die Beschleunigung des Tempos<br />

aus, doch beginnen wir einzusehen, dass wir<br />

auf dem Gebiete der Komforterfindungen<br />

hinter dem Tempo der Tempoerfindungen<br />

so weit zurückgeblieben sind, dass wir bereits<br />

vieles nachzuholen haben. Man denke<br />

an die Geräusche und Unbequemlichkeiten<br />

einer Luftreise oder auch nur einer Autobusfahrt.<br />

Hätten die Erfinder des Komfortfaches,<br />

so schreibt die Tageszeitung, der wir<br />

die Angaben entnehmen, ihre Pflicht getan,<br />

müssten wir in bequemen Fahrzeugen aller<br />

Art wirklich bequem lesen, schreiben und<br />

telephonieren können.<br />

Vielleicht wird die halbamtliche Aufforderung<br />

an die Erfinder, sich in Zukunft mehr<br />

dem Gebiete des Komforjes zuzuwenden,<br />

nicht ohne Echo bleiben. Herbert Spencer,<br />

sicherlich einer der schärfsten und andauernsten<br />

Denker, hat einmal bemerkt, dass so<br />

gut wie alle Gegenstände unseres täglichen<br />

Gebrauches einer Verbesserung bedürfen<br />

und durch die konzentrierte Denkart von einer<br />

halben Stunde auch entscheidend verbessert<br />

werden könnten. Von den Dingen, die<br />

in unserer Liste verlangt werden, verdienen<br />

sicherlich viele mehr als eine halbe Stunde<br />

Nachdenkens. Zeit bringt Rat, kann man auch<br />

hier sagen; denn auch die Tätigkeit des Erfindens<br />

ist vom heutigen Lebensstandard<br />

und seinen Tendenzen zum mindesten im<br />

Tempo bestimmt<br />

Teth<br />

S P<br />

Fragt 7396. Schweizerische Bezugsquelle von<br />

Whitmore-Schmlermitteln. Kann ans ein Leser der<br />

Automobil-Revue die schweizerische Bezugsquelle<br />

für Whitmore - Schmiermittel angeben ? Dieses<br />

Schmiermittel wird für Getriebe und Kupplungen<br />

verwendet und soll in Amerika sehr grosse Vertretungen<br />

besitzen. Antworten bitte durch die Redaktion.<br />

B. Z.<br />

Frage 7397. Lenkung von Sensaud de Lavaud.<br />

Ist Ihnen die Doppellenkung von Sensaud de Lavaud,<br />

die bei einem französischen Wagen angewendet<br />

wird, bekannt? Man sagte mir, dass diese<br />

Lenkung eine grosse Sicherheit aufweise und keine<br />

Shimmyneigungen zeige. Es würde mich interessieren,<br />

Ton dieser Lenkung Näheres zu vernehmen.<br />

J. L. in M.<br />

Antwort: Sie können sich am besten anhand<br />

der beistehenden Abbildung eine Idee von dieser<br />

Lenkung machen. Links finden Sie eine Seiten-<br />

Draufsicht nud rechts einen Grundriss.<br />

Bei den gewöhnlichen Lenkungen, die bei der<br />

grossen Mehrzahl der Wagen in dieser oder jener<br />

Variation verwendet wird, sind die beiden Räder<br />

durch die lange Spurstange und die beiden Spurstangenschenkel<br />

verbunden. Die Verlängerungen<br />

der letzteren laufen hinter der Waeenmitte oder<br />

am Ende des Wagens zusammen und bilden ein<br />

Dreieck, das für den Konstrukteur eine wichtige<br />

Rolle spielt. Das Zusammenlaufen der Spurstangenschenkel,<br />

bedingt durch die Schrägstellun? der<br />

Räder und durch die Schwingungen der Vorderfederung<br />

und anderweitige Anforderungen, ist in<br />

der Konstruktion von Sensaud de Lavaud auch<br />

berücksichtigt, aber in anderer Weise für jedes<br />

einzelne Rad gelöst. Bei der Doppellenkung von<br />

Sensaud de Lavaud spielen die Winkel der in der<br />

Abbildung oben eingezeichneten primären Lenkhebel<br />

des Gestänges die gleiche Rolle, wie der<br />

Winkel der Spurstangenschenkel. Die beiden Winkel<br />

sind hier verschieden gross, aber in bestimmter<br />

Abhängigkeit voneinander. Diese Konstruktion<br />

zeigt die von Ihnen in der Anfrage erwähnten<br />

Vorteile.<br />

wlt.<br />

II. Antwort 7374. Schutzmittel gegen das Platzen<br />

der Pneus. Sichere Schutzmittel, welche ein<br />

Platzen des Pneus verhindern können, gibt es wohl<br />

kaum, als dass man es an der nötigen Vorsicht und<br />

vor allen Dingen an der nötigen Pflege seiner<br />

Pneus nicht fehlen Iässt. Ich verwende die bekannten<br />

Schutzeinlagen zwischen Schlauch und Mantel<br />

und kann auf diese Weise den Schlauch gegen Eindringen<br />

fremder Körper ziemlich schützen. Vor<br />

allen Dingen sollte auf einen gleichmässigen Druck<br />

aller vier Pneus geachtet werden, der in regelnlässigen<br />

Zeitabständen durch einen Druckmesser<br />

kontrolliert werden soll. Ferner sollte man gerade<br />

in der heissen Jahreszeit seine Pneus nicht zu<br />

stark aufpumpen, denn durch das Fahren auf den<br />

sonnenbeschienenen und geteerten Strassen, die ja<br />

bekanntlich die Wärme besonders akkumulieren,<br />

wird die Luft im Pneu warm und dehnt sich aus,<br />

wodurch der Druck erhöht wird und die Gefahr des<br />

Platzens eines stark aufgepumpten Pneus grösser<br />

ist. Ferner sollte unter allen umständen, das ist<br />

meine praktische Erfahrung, die Verwendung von<br />

Pneus vermieden werden, die nicht von einer Fachwerkstätte<br />

neu gummiert sind. Wenn auch die<br />

Lauffläche nach Neugummierung gut ist, so ist<br />

nach allzu langem Gebrauch das Gewebe des Reifens<br />

doch schwächer als früher, was sich von aussen<br />

gar nicht durch den Laien feststellen Iässt.<br />

Ein Fachmann, der sich auf Reifen versteht, sollte<br />

jeden Reifen auf seine Neugummierfähigkeiten prü-<br />

fen. Ich rede hier selbstverständlich nur von solchen<br />

Pneus, die bereits ihre ca. 10—15 000 Kilometer<br />

hinter sich haben. Ich habe solche Pneus<br />

(die aber zu alt waren) selber verwendet und es hat<br />

sich während dieses Sommers gezeigt, dass, obwohl<br />

die Lauffläche noch gut, durch die Beanspruchung<br />

das Gewebe geplatzt ist und mir ein faustgrosses<br />

Loch in den Mantel gerissen wurde, und zwar<br />

nicht während des Fahrens, sondern bei Stillstand.<br />

Ich möchte daher wiederholen, die Grundbedingung<br />

zur Vermeidung des Platzens von Pneus sind richtiger<br />

Druck, bei warmem Wetter nicht zu stark,<br />

regeimässiges Kontrollieren des Druckes und Ausscheidung<br />

abgefahrener Pneus, wenn sie aus Versehen<br />

so stark abgefahren sind, dass ihre Neugummierung<br />

nicht mehr gewagt werden darf. Sonst<br />

sollen aber alle Reifen, die noch eine unverletzte<br />

Faserschicht aufweisen, neu gummiert werden.<br />

S. in Z.<br />

Frage 3798. Unterdruckförderer. Mein neuer<br />

Amerikanerwagen besitzt einen Unterdruckf5rderer.<br />

dessen Ventilmechanismus dem von Ihnen seinerzeit<br />

beschriebenen Hebelmechanismus nicht mehr<br />

entspricht. Der Schwimmer scheint direkt an den<br />

Ventilen anzugreifen. Es wäre mir sehr angenehm,<br />

die Wirkungsweise dieses neuen Systems zu kennen,<br />

da man im Fall einer Panne ja auf diese<br />

Kenntnis angewiesen sein kann. R. G. in A.<br />

Antwort: Die beistehende Skizze zeigt den<br />

neuen Vakuumförderer im Schnitt. Wie beim bisherigen<br />

Normalsystem weist der neue Förderer auch<br />

ein Vakuum- und ein Aussenluftventil auf sowie ein<br />

unten im Behälter eingebautes Abfluss-Regulierventil.<br />

Der Unterschied besteht nur darin, dass beim neuen<br />

System der Unterdruck herangezogen wird, um die<br />

beiden ersten Ventile in ihrer erforderlichen Lage<br />

festzuhalten, und nicht mehr die an einem Hebel<br />

angreifende Feder.<br />

In der Stellung, die die Ventile in der Skizze<br />

einnehmen, ist der Anparat im Begriff sich zu entleeren.<br />

Das Unterdruckventil links ist durch den<br />

Schwimmer nach oben gegen seinen Sitz gepresst<br />

worden und schliesst die Saugleitung ab. Das<br />

Aussenluftventil dagegen hat sich von seinem Sitz<br />

abgehoben (ebenfalls wieder unter der Wirkung<br />

des Schwimmers) und Iässt Aussenluft zu.<br />

Der Unterdruck selbst ist es, der die beiden Ventile<br />

in dieser Lage festhält. Das Unterdruckventil<br />

bleibt an der Mündung des Saugrohrs einfach kler<br />

ben. Und da sein Schaft unten rechtwinklig umgebogen<br />

ist und den Schaft des Aussenluftventils<br />

umfasst, muss auch das Aussenluftventil offen<br />

bleiben.<br />

Solange aber das Aussenluftventil offen ist und<br />

im Behälter normaler Luftdruck herrscht, öffnet<br />

sich wie beim bisherigen System unten im innern<br />

Behälter die Bodenklappe und Iässt Benzin durch.<br />

Erst wenn der Schwimmer beim Sinken des<br />

Benzinniveaus ganz unteD angekommen ist, wirkt<br />

er wieder auf die beu'en Vantile im Deckel ein Mit<br />

seinem oberen, hakenförmigen Ansatz belastet er<br />

die Schäfte der beiden Ventile, bis schliesslich das<br />

Uebergewicht so gross ist. dass das Saugventil von<br />

der Saugleitung abgerissen wird und zusammen<br />

mit dem Aussenluftventil. das ja nun wieder frei<br />

ist, herabfällt. Die Saueöffnung ist dann wieder<br />

offen, die AussenluHoffnung geschlossen. Es kommt<br />

im Behälter von neuem zur Bildung eines Unterdrucks,<br />

der in erster Liaie die Bodenklappe<br />

schliesst. Zugleich wird vom Reservoir her Benzin<br />

angesogen. Auch wenn sich der Schwimmer<br />

danach sukzessive hebt, bleibt das Aussenluftventil<br />

doch noch geschlossen. Denn der Unterdruck<br />

hält es auf seinem Sitz fest. Erst wenn der<br />

Schwimmer in seiner obersten Lage anlangt und<br />

nun das Saugventil schliesst, öffnet es sich.<br />

Die weitere Wirkungsweise entspricht dann wieder<br />

dem bisher Gesagten.<br />

at<br />

Frage 7399. Lösen der Kolbenringe. Beim Ent-<br />

Tussen meines Motors habe ich gefunden, dass die<br />

Kolbenringe in ihren Nuten festgebrannt sind. Das<br />

scheint mir nun vollkommen zu erklären, weshalb<br />

die Kompression des Motors vor der Demontage<br />

fast ganz verschwunden war. Wie kann ich nun<br />

aber die Kolbenringe herauslösen, ohne sie zu zerbrechen<br />

? Oder sind sie ohnehin wertlos geworden<br />

? E. M. in Z.<br />

Antwort: Bei einem Motor, der längere Zeit<br />

nicht gereinigt wurde, sind fast immer einzelne<br />

Kolbenringe festgebacken. Die Kolbenringe brauchen<br />

dadurch nicht wertlos geworden zu sein. Auf<br />

alle Fälle kann man dars nicht beurteilen, bevor<br />

man sie herausgenommen hat. Um die Ringe in<br />

ihren Nuten zu lösen, kann man entweder den<br />

Kolben einige Stunden lang in Petrol legen, damit<br />

der Russ sich erweicht. Oder man kann durch<br />

leichtes Beklopfen der Ringe längs ihres ganzen<br />

Umfanges mit einem kleinen Hammer die Lösung<br />

herbeiführen. Schliesslich greift man mit seinem<br />

Schraubenzieher an den Enden des Ringe« an,<br />

wie es die beistehende Skizze zedgt. spreizt dinn,<br />

wenn 6io sich gelockert haien, die Enden mit den<br />

Händen sorgfältig auseinander und zieht schliasslich<br />

den ganzen Ring vom Kolben ab.<br />

Ein Kolbenring ist dann noch weiter brauchbar,<br />

wenn er sich, in den Zylinder eingeschoben,<br />

noch mit genügender Elastizität an die Zylimderwände<br />

anlegt, und wenn der Zwischenraum zwischen<br />

den beiden Enden 1—2 min nicht übersteigt<br />

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