E_1929_Zeitung_Nr.098
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N° 93<br />
III. Blatt<br />
BERN, 15. November <strong>1929</strong><br />
N° 95<br />
III. Blatt<br />
BERN, 15. November 1Q29<br />
„Drei Jahre Hafraba"<br />
Als am 6. November 1926 die Gründung<br />
des Vereins erfolgte, befand sich Deutschland<br />
im Zustande stärkster Gärung des Strassenbauproblems.<br />
Die Kurve der Vermehrung<br />
der Zahl der Kraftwagen verlief steil und<br />
steiler. Die aus dem Auslande bekanntwerdenden<br />
Ziffern des Kraftwagenbestandes beleuchteten<br />
grell die Wahrscheinlichkeit der<br />
Entwicklung auch in unserer Heimat. Die<br />
Mängel des bestehenden Strassennetzes wurden<br />
immer stärker bemerkbar. Eine fieberhafte<br />
Tätigkeit herrschte bei allen Behörden,<br />
denen die Bau- und Unterhaltungspflicht oblag.<br />
Vereine und Verbände regten sich, um<br />
Material für eine systematische und weit<br />
vorausschauende Abhilfe zu sammeln und zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
Heute, nach dreijähriger Frist, ist die Situation<br />
erheblich durchsichtiger. Der Zustrom<br />
neuer Kraftwagen lässt sich aus der<br />
Statistik zuverlässiger für die Zukunft schätzen.<br />
Der Zustand des deutschen Strassennetzes<br />
ist, wenn auch nicht gleichmässig, so<br />
doch durchschnittlich im technischen Range<br />
ganz bedeutend gehoben. Erfahrung und<br />
wissenschaftliche Forschung haben bautechnisch<br />
und betriebswirtschaftlich die Wege<br />
bereitet, auf denen ein allmählicher Ausgleich<br />
Äwischen Anspruch und Leistung in absehbarer<br />
Zeit mit guter Zuversicht erhofft werden<br />
kann.<br />
Die hier angedeutete Entwicklung der<br />
Dinge bezieht sich auf die Anpassung des<br />
bestehenden Netzes an die Bedingungen der<br />
Aufnahme des Kraftwagenverkehrs. Die<br />
neuen Ergebnisse der von Herrn Ministerialrat<br />
Dr. Speck (Dresden) geleiteten Verkehrszählungen<br />
zeigen wiederum das Bild der Ballungen<br />
im Einflussbereiche grosser Städte.<br />
Eine Tatsache, die an sich kaum überraschen<br />
kann, sondern selbstverständlich ist. Im Rahmen<br />
des Gesamtnetzes ist aber trotzdem die<br />
Festlegung eines Fernstrassennetzes im Entstehen.<br />
Die Arbeit fusst auf der umfassenden<br />
Tätigkeit des Planungsausschusses der Studiengesellschaft<br />
für Automobiistrassenbau<br />
(«Stufa») Berlin und wird vom Reichsver-<br />
Von Geh. Regierungsrat ProL Robert Otzen.<br />
kehrsministerium geleistet<br />
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Das endgültige<br />
Ziel der hiermit verbundenen Verkehrspolitik<br />
des Reiches ist aber noch nicht klar umrissen.<br />
Die Lösung wird dereinst beeinflusst<br />
sein von der Entwicklung, die die Bestrer<br />
bungen der unitarisch eingestellten Kreise<br />
und Verbände nehmen werden.<br />
Parallel gerichtet, aber unabhängig, ent»<br />
stand und wuchs der Hafrabagedanke, der<br />
eine Folgeerscheinung der Puricellischen'<br />
Strassenbau plane und -bauausführungen in<br />
Italien ist. Wird der Kern dieses Problems<br />
von allem Beiwerk befreit, so ist sein Kennzeichen<br />
«privatwirtschaftliche Rentabilität»'.<br />
Das allgemeine Wegerecht hat nur als anregendes<br />
oder beispielhaftes Moment mit dem<br />
Projekt zu tun.Daraus ist die Folgerung zu ziehen,<br />
dass wir in Zukunft das Wort Autostrasse<br />
rücksichtslos ausmerzen müssen.<br />
Diese Bezeichnung ist zu völliger Unklarheit<br />
verurteilt und Quelle unzähliger Missverständnisse.<br />
Da eine « Strasse » als « öffentlicher<br />
Weg » jedem Benutzer offen steht, ist<br />
die «Hafrabastrasse» in ihrer Beschränkung<br />
auf die Nutzniessung durch motorisch betriebene<br />
Fahrzeuge anders zu kennzeichnen.. In<br />
der Wahl zwischen den Wortbildungen «Nur-<br />
Autostrasse» und «Autobahn» gebührt aber<br />
der letzteren der Vorzug.<br />
Mit dieser Wortwahl rühren wir aber an<br />
die empfindlichste Stelle des Projektes —<br />
seine Beziehung zur deutschen Reichsbahn.<br />
Die Entscheidung darüber, wie in Zukunft<br />
der Dualismus' des Intregalcharakters der<br />
schienengebundenen Verkehrsmittel und der<br />
Differentialeigenschaften der frei beweglichen<br />
Motorfahrzeuge zum wirtschaftlich<br />
günstigsten Gesamterfalge zu führen ist, wird<br />
nicht leicht zu treffen sein. Staatsmännisch<br />
weitschauende Voraussicht mus's aber den<br />
Entschluss hierzu fassen. Er ist erschwert<br />
durch die politische Form des Aufbaues unserer<br />
Reichsverwaltung, die den Ländern die<br />
Aufgabe des Strassenbaues zuweist, und er<br />
ist leider behindert durch eine unglückselige<br />
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Verquickung mit der Frage der Kraftfahrzeugsteuer.<br />
Letztere ist-eine lästige Folgeerscheinung<br />
der zeitlichen Finanznot. Sie hat<br />
mit dem Aufbau künftiger Verkehrslösungen<br />
im Grunde aber nichts zu tun. Daher ist logisch,<br />
zu folgern, dass der Bau von Autobahnen<br />
als Parallele und Ergänzung der Reichsbahn<br />
gedanklich ein- Reichsproblem darstellt.<br />
Es ist auch logisch, dass die Entwicklung der<br />
Autobahn nicht mit der Durchführung einer<br />
Nord-Süd-Linie halt machen kann, wenn sie<br />
sich als verkehrsfortschrittlich und notwendig<br />
erweist.<br />
An dieser Stelle möge gleich auf die neue<br />
Autobahn Köln—Bonn hingewiesen werden.<br />
Der Bau ist in Angriff genommen, trotzdem<br />
die restlose Sicherstellung der Finanzierung<br />
noch nicht gelungen sein soll.<br />
Dieses Strassenbauwerk fällt ganz aus dem<br />
Ideenkreis der propagierten Hafrabastrassen<br />
heraus. Der Umbau der bestehenden<br />
Strassenverbindung hat sich als teilweise<br />
technisch unmöglich — infolge der hohen<br />
Kosten von Umgehungsstrassen aber auch<br />
als unwirtschaftlich erwiesen. Bauherr ist<br />
die Provinz, die als bau- und unterhaltungspflichtig©<br />
Behörde keinen anderen Ausweg<br />
sieht, aus der Verkehrskalamität herauszukommen,<br />
als durch eine Herauslösung des<br />
Kraftwagens aus dem allgemeinen öffentlichen<br />
Verkehr. Hier handelt es sich um eine<br />
örtlich erzwungene Massnahme im Dienst des<br />
Rechtes der Allgemeinheit auf die Benutzung<br />
öffentlicher Wege.<br />
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Der Hafrabagedanke verfolgt im Gegensatz<br />
dazu den Grundsatz der Bewältigung<br />
kommender Verkehrsnotwendiigkeiten durch<br />
die volle Auswertung der Leistung des indi T<br />
viduell gesteuerten Kraftwagens. Denn diesem<br />
Verkehrsmittel der Zukunft soll ganz allgemein<br />
freie Bahn zur Entfaltung geschaffen<br />
werden. Die Ueberzeugung, dass der Vorteil<br />
dieser Lösung für den Kraftwagenbenutzer<br />
gross genug ist, um die Forderung eines<br />
vernünftig tarifierten Entgeltes zu rechtfertigen,<br />
ist der Grundpfeiler des Problems.<br />
Dies Entgelt ist tragbar auch neben einer<br />
Kraftfahrzeugsteuer, die als ein notwendiges<br />
Uebel im Sinne jeder anderen Verbrauchssteuer<br />
in Zeiten wirtschaftlicher Notlage des<br />
Staates unvermeidlich ist. Das beweist zum<br />
Beispiel die Entwicklung der oberitalienischen<br />
Autostrada.<br />
Als im Geburtsjahr des Vereins die ersten<br />
Schritte unternommen wurden, um der Aufgabe<br />
gerecht zu werden, stellte sich die Notwendigkeit<br />
heraus, als Grundlage aller Verhandlungen<br />
zunächst den Entwurf der Gesamtstrecke<br />
fertigzustellen. Diese Arbeit<br />
musste schnell geschehen. Die Form der<br />
Darstellung war so zu wählen, dass sie in,<br />
jeder Beziehung prüfbar und ausstellun^sreif<br />
war. An der Hand dieses Entwurfstückes<br />
von dem seltenen Umfang von rund<br />
900 km Baulänge entwickelten sich lebhafte<br />
Diskussionen. Sie fanden ihren Niederschlag<br />
in der Bearbeitung zahlreicher Entwürfe<br />
für Parallel- und Vergleichsstrecken<br />
und für Zubringer- und Anschlussstrassen<br />
durch die Interessenten. In den letzten zwei<br />
Jahren sind bei der Hafraba zwölf solcher<br />
Entwürfe zur Bearbeitung eingegangen, deren<br />
Streckenlänge zusammen 468 km, d. h.<br />
rund 52 Prozent der Hauptlinie beträgt.<br />
Schon im Jahre 1927 tauchte der Gedanke<br />
auf, dass die privatwirtschaftliche Gestaltung<br />
des Unternehmens durch die Bestimmung<br />
des § 13 des Finanzausgleichgesetzes behindert<br />
werden könne. Der Kampf der Meinungen<br />
ist bis heute unentschieden geblieben.<br />
Alle Versuche, durch Verhandlung oder<br />
juristisch-verwaltungstechnische Darlegungen<br />
eine eindeutige Klärung der Zülässigkeitsfrage<br />
einer Entgelterhebung zu schaffen,<br />
sind bislang gescheitert. Diese Schwierigkeit<br />
ist eine Folge der schon oben erwähnten<br />
Unsicherheiten, die ja auch auf so<br />
vielen anderen Gebieten zwischenstaatlichen<br />
Charakters in dem Verhältnis von Reich zu<br />
Ländern vorhanden sind. Sie kann nur auf<br />
politischem Wege #durch gesetzgeberischa<br />
Massnahmen beseitigt werden.<br />
Um nun mit Aussicht auf Erfolg nach der<br />
Klinke der Gesetzgebung greifen zu können,<br />
bedarf es starker treibender Kräfte. Dass<br />
der Hafrabagedanke sich diesen Rückhalt<br />
geschaffen hat, ist aus den folgenden Zusammenstellungen<br />
zu ersehen:<br />
Mitgliederzahlen.<br />
Datum<br />
Bestand<br />
6.11.26 38<br />
6.11.27 82<br />
6.11.28 111<br />
6.1129 125<br />
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