28.02.2018 Aufrufe

E_1930_Zeitung_Nr.037

E_1930_Zeitung_Nr.037

E_1930_Zeitung_Nr.037

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - IP 37<br />

Unfa<br />

äement und Autostrasse Bern-Thun<br />

Auto Fremdenin dustne<br />

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass<br />

das Geschwindigkeitsmoment, das unsern<br />

Ueberlandstrassenverkehr immer mehr charakterisiert,<br />

der Grund für die bedeutend vermehrten<br />

Unfallziffern sein soll. Schon die<br />

Tatsache, dass in den Städten, wo der Verkehr<br />

langsamer pulsiert als auf den offenen<br />

Ueberlandstrassen, immer noch viel mehr<br />

Unfälle vorkommen als auf dem Lande, zeigt,<br />

dass dem nicht so sein kann. Ferner bestärkt<br />

jede gewissenhaft bearbeitete Verkehrsunfallstatistik<br />

weiterhin, dass nicht die Geschwindigkeit<br />

an sich, sondern die gemischte Verkehrsorganisation,<br />

der ausserordentlich verschiedene<br />

Charakter der einzelnen Fahrzeuge<br />

und ihrer Geschwindigkeit, einer der Hauptgründe<br />

allen Uebels ist. Das schnellfahrende<br />

Automobil zeigt unter andern rasch fahrenden<br />

Automobilen auf der Einbahn-Schnellverkehrsstrasse,<br />

die übrigens in den letzten Jahren<br />

in verschiedenen Grossstädten mit gutem<br />

Erfolg eingeführt worden ist, keine Gefahrenmomente<br />

mehr. Die Geschwindigkeit ist<br />

harmlos geworden, nachdem die Einheit im<br />

Verkehrsrhythmus und eine mehr oder minder<br />

grosse Kollisionslosigkeit hergestellt ist.<br />

Anders auf der gewöhnlichen Strasse, wo der<br />

Verkehr gewissermassen nach allen Richtungen<br />

hin pulsiert und die grösste Mannigfaltigkeit<br />

in den Fahrzeugarten, ganz abgesehen<br />

vom Fussgänger, besteht.<br />

Kleinere Gefahrenmomente auf Autostrassen.<br />

Auf Grund dieser Ueberlegungen darf<br />

auch die besondere Autostrasse den Anspruch<br />

auf eine erhebliche Gefahrenverminderung<br />

erheben; sowohl für die Insassen der Motorfahrzeuge<br />

wie für die Anwohner der entlasteten<br />

alten Strasse. Bei strenger Einhaltung<br />

der Prinzipien der Kollisionslosigkeit,<br />

der Einheit im Verkehrsrhythmus sowie der<br />

idealen Strassenanlage überhaupt, steht ihr<br />

diese Behauptung, die schon verschiedentlich<br />

durch die Erfahrung bestätigt worden ist,<br />

ohne weiteres zu. Es fällt selbstverständlich<br />

niemandem ein, daran zu denken, dass überhaupt<br />

jedes Gefahrenmoment auf der Autostrasse<br />

ausgeschaltet sei. Wer töten oder<br />

Selbstmord begehen will, kann dies auch auf<br />

der Autostrasse tun. Allein, dies sind im<br />

•wahrsten Sinne des Wortes Ausnahmen,<br />

welche die Regel bestätigen. Die Tücken jedes<br />

menschlichen Charakters in zuverlässiger<br />

Weise zu bannen, bleibt für immer unmöglich.<br />

Jedermann wird jedoch zugeben müssen, dass<br />

es schon sehr viel bedeutet, wenn alle andern,<br />

in einer überwiegenden Mehrzahl stehenden<br />

Gefahrenmomente ausgeschaltet<br />

werden können!<br />

Unfälle zwischen Bern und Thun.<br />

Die kantonal-bernische Polizeidirektion hat<br />

ermittelt, dass im zweiten Halbjahr 1929 auf<br />

der Staatsstrasse Muri-Münsigen-Thun 57<br />

Verkehrsunfälle eingetreten sind. Bei der<br />

Untersuchung eines jeden einzelnen Falles<br />

auf seine Ursachen ist festgestellt worden,<br />

dass von diesen 57 Unfällen 34 auf solche<br />

Momente zurückzuführen waren, die auf einer<br />

Autostrasse nicht vorhanden sind. So kollidierten<br />

beispielsweise Motorfahrzeuge mit<br />

Fahrrädern llmal, mit Fussgängern 8mal, mit<br />

Handkarren 2mal und mit einem Fuhrwerk<br />

lmal. Die übrigen Unfallarten, welche auf<br />

der Autostrasse nicht denkbar sind, bestanden<br />

teils aus Kollisionen von Motorfahrzeugen<br />

bei Strassenkreuzungen, teils aus einer direkten<br />

Folge unübersichtlicher Strassenverhältnisse.<br />

60 Prozent vermeidbare Unfälle.<br />

Diese erste behördlich erstellte bernische<br />

Unfallstatistik zeigt mit aller Deutlichkeit,<br />

dass 60 Prozent aller im zweiten Halbjahr<br />

1929 eingetretenen Strassenunfälle auf der<br />

genannten Strecke hätten vermieden werden<br />

können, wenn eine Autostrasse vorhanden<br />

gewesen wäre! Dieses Ergebnis spricht<br />

Bände für die Notwendigkeit, wie wichtig es<br />

ist, das Autostrassenproblem durch die erste<br />

praktische Verwirklichung am Beispiel Bern-<br />

Thun in seiner letzten Phase abzuklären.<br />

20 Prozent vermeidbare Todesfälle.<br />

Die kantonale Polizeidirektion hat die eingetretenen<br />

Strassenunfälle ferner auch in bezug<br />

auf die Zahl der Toten und Verletzten<br />

eingehend untersucht. Im ganzen sind auf<br />

dieser keine 25 km langen Strasse in den<br />

Monaten Juli bis Dezember 31 Verletzte und<br />

6 Tote zu beklagen. Die Untersuchung der<br />

Unfallursachen dieser erschreckenden Ziffern<br />

durch die erwähnte Behörde hat ergeben,<br />

dass 20 Verletzungs- und alle Todesfälle offensichtlich<br />

eine Auswirkung der gemischten,<br />

nicht kollisionslosen Verkehrsorganisation<br />

und der für einen dichten, motorisierten<br />

Durchgangsverkehr ungenügenden Strassen-<br />

Der englische Badeort Scarborough stellte einen Werbewagen in seinen Dienst, an dessen beiden Längsseiten<br />

"wechselnde, naturgetreue Dioramen vorgeführt werden. Ein derartiger Werbedienst würde<br />

sich auch für die Schweiz eignen, unter der Bedingung, dass sich bestimmte Landesgruppen der Fremdenindustrie<br />

zu einem gemeinsamen Vorgehen einigen können.<br />

anläge sind. Die Autostrasse ist also geeignet,<br />

gerade die schwerwiegendsten Unfallgefahren<br />

zu bannen, denn durch sie hätten<br />

auf Grund einer sorgfältigen Untersuchung<br />

eines jeden Einzelfalles alle 6 Todesfälle<br />

und 65 Prozent aller Verletzungsfälle<br />

vermieden werden können! Das sind Ergebnisse,<br />

die jedermann zu denken geben<br />

müssen! J.<br />

KLEINE CHR©NBIt<br />

Benzintankstellen und Landschaftsbild. In<br />

England haben sich in den letzten Jahren<br />

schon verschiedentlich Bestrebungen geltend<br />

gemacht, die bezwecken, die Anlage von<br />

Benzintankstellen mit dem Landschaftsbild<br />

in Einklang zu bringen. Es wurden vielerorts<br />

Klagen laut, dass diese Tanks vielfach<br />

an ungeeigneten Plätzen aufgestellt werden<br />

und dadurch oder dann wegen ihrer unschönen<br />

Form und marktschreierischen Farbtönung<br />

die Harmonie des Landschaftsbildes<br />

stören. Anderseits möchte man im Zeitalter<br />

des Automobils die Einrichtung solcher Benzinausgabestellen<br />

nicht beschränken, da deren<br />

Zweckmässigkeit allgemein anerkannt<br />

wird. Nunmehr hat der Landesverband der<br />

Architekten und Bauführer die Sache an die<br />

Hand genommen und es ist ein Preisausschreiben<br />

erfolgt, um Projekte für Tankanlagen<br />

zu erhalten, welche den technischen Anforderungen<br />

entsprechen und doch dem Heimatschutz<br />

nicht zuwiderlaufen. Die Konkurrenz<br />

ist offen für Architekten mit britischer<br />

Staatszugehörigkeit gleich welcher Niederlassung.<br />

Eine beträchtliche Summe ist für<br />

die Prämiierung der besten Vorschläge zur<br />

Verfügung gestellt worden. Das Preisgericht<br />

ist aus ersten Kräften des Faches sowie Vertretern<br />

der grossen Benzinhandelsgesellschaften<br />

zusammengesetzt. Da sich die Preisausschreiben<br />

des Architektenverbandes immer<br />

grosser Beachtung erfreuen — es liefen<br />

für einen letzten Wettbewerb über 500 Projekte<br />

ein — ist anzunehmen, dass auch für<br />

diese Aufgabe eine Anzal interessanter Lösungen<br />

eingehen werden. Wir werden auf<br />

die Ausschreibung .zurückkommen, sobald<br />

die genauen Bedingungen bekanntgegeben<br />

worden sind. bi.<br />

Wenn du im Ungewissen bist, ob heruntergeschaltet<br />

werden muss, so schalte ruhig<br />

herunter. Du schonst dann den Motor.<br />

9 Millionen Franken haben wir im Jahre 1929 in 1635<br />

Finanzierungen ausbezahlt. Die starke Inanspruchnahme<br />

unserer Bank beweist die Vorteilhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

der Autofinanzierung.<br />

etrachten Sieden<br />

tigen Bau des<br />

.International* - Traktors<br />

mit seinem hohen, gut verteilten Gewicht,<br />

diesen robusten Rahmen, diese<br />

'' massiven Achsen und +GF+ Simplex-<br />

Räder, diese wuchtige Kurbelwelle mit<br />

ihrer vorbildlichen Lagerung, diesen<br />

mächtigen Vierzylinderblock mit den<br />

Ventilen im Zylinderkopf! Dann begreifen<br />

Sie, dass er die Kraft von<br />

32 Pferden<br />

gedrungenen, kraf-<br />

schon bei nur 1000-Motor-Touren pro<br />

Minute in sich birgt.<br />

Wie viel weniger Raum, Unterhalt und<br />

Bedienung erforden diese 32 Pferde aus<br />

Stahl und Eisen, wie viel leichter und<br />

sicherer sind sie zu lenken alsdiegleiche<br />

Anzahl Tiere? Dabei sind die „International"-Pferde<br />

ganz unempfindlich gegen<br />

Witterungseinflüsse und leisten ungleich<br />

mehr Tages-Tonnen-Kilometer<br />

bei weit geringeren Unkosten.<br />

Wir führen Ihnen unsern Traktor,<br />

auch mit Z w e i r a d - Motordreiseitenkipper,<br />

bereitwilligst vor.<br />

INTERNATIONAL HARVESTER<br />

COMPANY A.G.<br />

Hohlstr.100 ZÜRICH Tel.Sel.57.60<br />

Z 1"I H i t U<br />

RAM ISTRASSE 5<br />

TEL. LiMMAT 2630-35<br />

GENF: 10 RUE PETITOT<br />

TELEPHON 44. 2. 67<br />

A. J. Golay, 4, RUE DE LA PAIX,<br />

LAUSANNE - M. PAYOT, 16, RUE<br />

L.-ROBEBT, CHAUX-DE-FONDS<br />

AYMON & DE RIVAZ, RUE DE LA<br />

GARE, SION - PERRIN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!