E_1930_Zeitung_Nr.071
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71 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVirE<br />
Sport im Ausland<br />
24. August <strong>1930</strong><br />
— ein Tag der Europäischen<br />
Bergmeisterschaft!<br />
Der Kampf um die Europäische Bergmeisterschaft<br />
der Automobile, der vor zwei Wochen<br />
mit dem Klausen seinen Höhepunkt erreicht<br />
hat, geht schon langsam dem Ende<br />
entgegen. Der Schauinsland bei Freiburg hat<br />
letzten Sonntag den fünften Lauf gesehen,<br />
und nächsten Sonntag werden gleich zwei<br />
weitere Rennen um die Europäische Bergmeisterschaft<br />
ausgetragen, die jedoch, ausser<br />
dem gleichen Reglement, ziemlich ohne<br />
Berühiung sind (und über deren zeitliche<br />
Kollision man sich streiten kann); der eine<br />
Lauf geht in Frankreich, der andere in Polen<br />
vor sich. Die Teilnehmer an der Bergmeisterschaft<br />
können nun wählen; je nachdem ihnen<br />
der Mont Ventoux oder die Tatra-Strecke<br />
mehr zusagt, werden sie ihre Dispositionen<br />
treffen. Nach diesem Doppel rennen folgt<br />
dann noch in Oesterreich, am 14. September,<br />
das Semmering-Rennen, am 21. September in<br />
Ungarn das Schwabenbergrennen und als<br />
Endlauf am 29. September das Rennen von<br />
Feleac in Rumänien. Jedenfalls ist den Organisatoren<br />
der Europäischen Bergmeisterschaft<br />
die Großzügigkeit in der Wahl der<br />
Bergstrecken nicht abzusprechen...<br />
Das Mont-Ventoux-Rennen.<br />
Das Mont Ventoux-Rennen im südfranzösischen<br />
Departement Vaucluse hat die Ehre,<br />
in Frankreich als einziger Lauf für die Bergmeisterschaft<br />
gewürdigt zu werden. Die<br />
Strecke des vom A. C. de Vaucluse organisierten<br />
Rennens führt von Bedoin aus nach<br />
dem Mont Ventoux, sie kommt sowohl infolge<br />
ihrer Länge als auch wegen ihrer<br />
Schwierigkeiten wohl dem Klausenpass vergleichsweise<br />
am nächsten. Das Rennen beginnt<br />
206 m über Meer und endet neben dem<br />
Observatorium auf dem Mont Ventoux, das<br />
1895 m hoch gelegen ist. Die effektive Höhenüberwindung<br />
ist demnach mit 1689 m<br />
recht gross. Während der ersten 6 km der<br />
21.6 km langen Rennstrecke ist die Steigung<br />
nicht sehr ausgeprägt, sie gibt aber nachher<br />
den Fahrern um so mehr zu schaffen; einzelne<br />
Strecken weisen eine Steigung von bis<br />
13% auf. Der Steigungsdurchschnitt ist 9%.<br />
Die Strecke ist bedeutend steiler als die<br />
Klausenrampe, auch ist die Strasse in einem<br />
schlechteren Zustande, der an den Fahrer<br />
ungemein grosse Anforderungen stellt. An<br />
Kurven ist die Strecke ärmer; der gegenwärtige<br />
Rekord von Lamy auf Bugatti mit<br />
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78,84<br />
Kilometern ist denn auch höher als der neue<br />
'Klausenrekord von Chiron.<br />
' Das Mont Ventoux-Rennen wird dieses<br />
'Jahr bereits zum 23. Mal ausgetragen. Es hat<br />
eine grosse Geschichte hinter sich und spielt<br />
in der Entwicklung des französischen Automobilsportes<br />
eine führende Rolle, was der<br />
Franzose schon durch den Ehrentitel bezeugt,<br />
den er den Rennen gibt: «Le roi des courses<br />
de cöte de la France!» Die Nennungsliste<br />
weist bereits eine grössere Anzahl von vorzüglichen<br />
Fahrern auf. Im Rahmen des Rennens<br />
findet, wie letztes Jahr, eine Sonderbewertung<br />
der geschlossenen Wagen der<br />
Sportkategorie statt. Die Konstrukteure legen<br />
auf die Durchführung dieses Versuchs<br />
sehr grosses Gewicht.<br />
Das Tatra-Rennen.<br />
Das am gleichen Tag stattfindende Rennen<br />
in Polen — organisiert durch den Krakauer<br />
'A. C. — ist in bezug auf seine Schwierigkeiten<br />
mit dem Mont Ventoux-Rennen nicht zu<br />
vergleichen. Die Prüfungsstrecke ist 7,5 km<br />
•lang und weist eine durchschnittliche Steigung<br />
von 5% auf. Das Charakteristikum der<br />
sonst harmlosen Strecke sind ein paar kritische<br />
Haarnadelkurven. Der Bugatti-Fahrer<br />
Jan Ripper, ein Pole, hält Iner den Rekord<br />
mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
77.7 km. Ziemlich sicher wird diesem Rekord<br />
'das Lebenslicht ausgeblasen. Im Zusammenhang<br />
mit dem Rennen wird ein Rally nach<br />
Zakopane, dem Beginn der eigentlichen<br />
Kennstrecke, ausgeführt, bei dem die Teilnehmer<br />
mit Erinnerungsplaketten beschenkt<br />
werden. Infolge seiner besonderen Lage wird<br />
das Rennen bedeutend mehr Polen als Westeuropäer<br />
am Starte sehen.<br />
bo.<br />
Die englische Tourist Trophy. Am nächsten<br />
Samstag findet in Irland die englische<br />
Tourist Trophy statt. Bekanntlich sind in<br />
England die Strassenrennen verboten, so<br />
dass die ganze Rennveranstaltung nach Irland<br />
verlegt werden musste. Das durch den<br />
Royal Automobile Club of England auf der<br />
prächtigen Rundstrecke von Ulster organisierte<br />
Rennen beginnt am Samstag morgen<br />
um 11 Uhr. Das Rennen wird dieses Jahr<br />
zum erstenmal nach einem andern Handycap<br />
ausgefahren. Neben einer Zeitvergütung<br />
wird der Ausgleich auch durch eine Vergütung<br />
an Bahnrunden erfolgen. Die Teilnehmer<br />
sind in 8 Klassen eingeteilt. An Nennungen<br />
sind 40 Anmeldungen eingegangen,<br />
u. a. 3 Mercedes, 4 Bentley, 4 0. M. und 6<br />
Alfa Romeo. Caracciola, Earl Howe und<br />
Campbell werden die Farben Mercedes verteidigen.<br />
Die Bentleys werden gefahren von<br />
Birkin, Wood, Hall und Dunfee, für die Alfa<br />
Romeo-Wagen sind u. a. gemeldet Varzi,<br />
Campari, Nuvolari und Kaye Don. mb.<br />
Grosser Preis von Monza.<br />
Der Grosse Automobilpreis von Monza<br />
wird dieses Jahr am 7. Sept. ausgefahren.<br />
Das Rennen ist mit Preisen im Gesamtbetrage<br />
von 500,000 Lire bedacht und wird zum erstenmal<br />
auf der vergrösserten Rundstrecke<br />
von 7,2 km durchgeführt werden. Die klassische<br />
Rundstrecke im königlichen Park von<br />
Monza ist auf der Ostseite um etwa 1,5 km<br />
verlängert worden: dadurch haben die Zuschauer<br />
Gelegenheit, die Teilnehmer nicht<br />
nur zwei-, sondern dreimal in der gleichen<br />
Runde zu sehen. Das Rennen wird nach<br />
dem Eliminationssystem durchgeführt: für<br />
jede der vier Klassen (750 bis 1100, 1100 bis<br />
2000, 2000. bis 3000 und über 3000 cem) wird<br />
ein Vorrennen stattfinden, und zwar auf 14<br />
Runden zu je 7,2 km. Für das Schlussrennen,<br />
das auf 35 Runden ausgetragen wird, werden<br />
zugelassen: der Erste, Zweite, Dritte und<br />
Vierte der Gruppe 2 (1100 bis 2000 cem), der<br />
Gruppe 3 (2000 bis 3000 cem) und der<br />
Gruppe 4 (über 3000 cem) und ferner der<br />
Erste und Zweite der Gruppe 1 (750 bis 1100<br />
cem), wenn sie eine mittlere Stundengeschwindigkeit<br />
von 110 km erreicht haben.<br />
Die Organisation liegt nicht mehr in den<br />
Händen des A. C. von Italien oder von Mailand,<br />
sondern in denjenigen der neugegründeten<br />
Gesellschaft «Societä Autodromo di<br />
Monza ». Alle Vorbereitungen sind schon getroffen,<br />
damit sich diese gewaltige Veranstaltung<br />
reibungslos abwickeln kann.<br />
Die bereits eingegangenen Anmeldungen<br />
für den Grossen Automobilpreis von Monza<br />
•lassen einen vollen sportlichen Erfolg bereits<br />
heute erwarten. Alfa Romeo hat drei Rennwagen<br />
gemeldet, die von Varzi, Nuvolari und<br />
Borzacchini besetzt werden, während von<br />
den drei angemeldeten Talbot-Wagen einer<br />
wahrscheinlich von Arcangeli gefahren wird.<br />
Ferner ist den Organisatoren die Meldung<br />
von Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz<br />
zugegangen und diejenige des Berliner Bugatti-Fahrers<br />
von Morgen, dem Sieger des<br />
deutschen Bergrekordes in Freiburg i. Br.<br />
Die Meldungen aus Frankreich dürften in'<br />
nächster Zeit einlaufen; aus England hat bereits<br />
die Bentley-Fabrik (Siegerin im 24-<br />
Stundenrennen von Le Mans) zwei Meldungen<br />
abgegeben: ein Wagen wird von Birkin gesteuert<br />
werden. Wie man hört, wird auch<br />
eine amerikanische Beteiligung erwartet,<br />
die dem Rennen einen universalen Charakter<br />
geben würde. r.<br />
8. Internationales Bergrenrien am Oberjoch.<br />
Am 7. September <strong>1930</strong> findet auf der<br />
Jochstrasse bei Hindelang in den Allgäuer<br />
Alpen zum achten Male das offene internationale<br />
Bergrennen statt, welches unter der<br />
Bezeichnung « Oberjochrennen» von der<br />
Allgäuer Sportgemeinschaft « Oberjoch» im<br />
A.D.A.C., Sitz Kempten veranstaltet wird.<br />
Der Sportsanlass umschliesst das Hauptrennen<br />
für Lizenzfahrer, den Sonderlauf für Ausweisfahrer<br />
und eine Plakettenzielfahrt. Die<br />
zu befahrende Rennstrecke von Hindelang<br />
zum Oberjoch ist 7 km lang, von 6—8 Proz.<br />
durchschnittlicher Steigung und 310 m Höhenüberwindung<br />
und befindet sich in tadellosem<br />
Zustand. Sie enthält 105 Kurven mit<br />
15 Kehren, stellt somit ein Gelände dar, das<br />
in Bezug auf sportliche Ansprüche, die an die<br />
Fahrer gestellt werden, nur von wenigen andern<br />
internationalen Rennstrecken erreicht<br />
wird. Die Beteiligung der Fahrzeuge stieg<br />
von 89 im Jahre 1923 auf 161 im Jahre 1929<br />
an. Zum diesjährigen Rennen sind alle vorschriftsmässig<br />
ausgerüsteten Touren-, Sportund<br />
Rennwagen zugelassen. Erster Nennungsschluss<br />
ist der 25. August, zweiter<br />
Nennungsschluss mit um die Hälfte erhöhtem<br />
Nenngeld der 31. August. Zur Verteilung<br />
kommen hohe Geld- und Naturalpreise. Ausserdem<br />
werden Siegerplaketten in Gold, Silber<br />
und Bronze- für jede Klasse verteilt. Über<br />
alle Einzelheiten der Organisation unterrichtet<br />
die Allgäuer Sportgemeinschaft « Oberjoch<br />
», Paul Scherer, Kempten, Wiesstr. 37.<br />
P.<br />
Die Automobilwoche<br />
von Comminges.<br />
Die Automobilwoche von Comminges, die<br />
letzten Sonntag mit dem Kampf um den<br />
Grossen Preis von Comminges zu Ende ging,<br />
begann mit einer Regelmässigkeitsfahrt agi<br />
der 22 Motorräder und 14 Automobile teilnahmen.<br />
Als nächste Veranstaltung der vom<br />
A. C. du Midi organisierten Autowoche fand<br />
ein Kilometer lance-Rennen statt, bei dem der<br />
bekannte Bugatti-Rennfahrer Dreyfus mit<br />
neuem Rekord siegte. Das Bergrennen auf<br />
den Pass von Peyresourde musste wegen der<br />
Die durchwegs uerstärkte Konstruktion dieser letzten Schöpfung des<br />
grössten Gummiproduzenten der Welt<br />
trägt speziell den erhöhten Anforderungen Rechnung, die das moderne Automobil<br />
heute an die Bereifung stellt. Alle Teile dieses heruorragenden Qualitätsreifens,<br />
besonders aber das massiue, überaus zähe Lauiband mit dem griffigen Gleitschutzprofil,<br />
sind derart uerstärkt, dass sie auch den härtesten Beanspruchungen<br />
zuuerlässig standhalten. Der neue<br />
uereinigt in sich aüe Vorzüge, welche absolule Gewähr bieten für seine anerkannt<br />
unübertrefflichen Rekordleistungen!<br />
Der neue „ROYAL"<br />
„ROYAL"<br />
ist in allen Garagen und Spezialgeschäften erhältlich.<br />
schlechten Witterung verschoben werden<br />
und konnte erst letzten Freitag durchgeführt<br />
werden. Sieger wurde Lehoux auf Bugatti,<br />
der die 13 km in 9 Min. 59 Sek. erledigte<br />
und somit seinen eigenen auf dieser Strecke<br />
aufgestellten Rekord schlug. Klassensieger<br />
wurden ferner Betmale (Salmson), Vie (Peugeot),<br />
Chauvain (Bugatti), Czaikowsky (Bugatti),<br />
Bibal (Oldsmobile), Louet (Bugatti).<br />
Den Höhepunkt der Autowoche von Comminges<br />
brachte der Grosse Preis von Comminges,<br />
der auf einer Rundstrecke bei Comminges<br />
ausgetragen wurde. Klarer Sieger<br />
wurde hier der Bugattifahrer Michel Dore,<br />
der die beste Zeit fuhr.<br />
Die Resultate.<br />
Regelmässigkeitsfahrt.<br />
Wagen mit 750 cem Inhalt: 1. G. Vie (Peugeot).<br />
— 1100 cem: 1. Bessieres (Amilcar). — 1500 com:<br />
1. Sences (Mathis). — 2 Liter: 1. Lormand (Stuäebaker).<br />
Kilometer lance.<br />
750 cem Sport: 1. G. Vie (Peugeot), 48 Sek. 4/10<br />
(Mittel 74.380 km), neuer Rekord.<br />
1100 cem Sport: 1. Foch (Salmson), 33 Sek. 7/10<br />
(Mittel 106,509 km)..<br />
1500 cem Sport: 1. Chauvain (Bugatti), 30 Sek.<br />
5/10 (Mittel 117,647 km), neuer Rekord.<br />
1500 cem Rennwagen: 1. Michel Dore (Bugatti),<br />
21 Sek. 4/10 (Mittel 168,224 km), Rekord.<br />
2 Liter Rennwagen: 1. Dreyfus (Bugatti). 17 Sek.<br />
9/10 (Mittel 201,124 km), neuer Rekord, beste Tageszeit.<br />
2. Lehoux (Bugatti), 18 Sek. 2/10. 3. Etancelin<br />
(Bugatti).<br />
3 Liter Sport: 1. Czaikowski (Bugatti). 21 Sek.<br />
6/10 (Mittel 166,666 km), neuer Rekord).<br />
5 Liter Sport: 1. Biba] (Oldsmobile), 31 Sek. 2/10<br />
(Mittel 115,385 km). Rekord.<br />
Rundstreckenrennen.<br />
Ueber 1560 cem: 1. Miquel (Bugatti), 394,5 km<br />
in 3:13:27 (Stundenmittel 122,357 km); 2. Lenormand<br />
(Bugatti), 3:21:33. — Bis 1500 cem: 1. Michel<br />
Dore (Bugatti), 315,6 km in 2:32:39 (Stundenmittel<br />
124,048 km); 2. Czaikowski (Bugatti), 2:33:09. —<br />
Bis 1100 cem: 1. Scaron (Amilcar), 263 km in 2:<br />
17:23 CStundenmittel 114,861 km).<br />
Stauprojekte im Reusstal<br />
und Strassenbau.<br />
Wie wir erfahren, hat die Generaldirektion<br />
der Bundesbahnen zum Stauseeprojekt der<br />
zentralschweizerischen Kraftwerke in Luzern<br />
ein Gegenprojekt ausarbeiten lassen, das vom<br />
grossen Stausee Andermatt absieht und sich<br />
auf den hintern Teil des Urserentales beschränkt.<br />
Die Andermatter Hessen sich nicht<br />
so schnell ihres Bodens und ihrer Heimat berauben,<br />
weshalb man wohl oder übel zu einem<br />
Gegenprojekt greifen musste, wollte man<br />
sich nicht den Zorn der Urner Eidgenossen<br />
auf den Buckel laden. Nach dem neuen Projekt<br />
käme nun die Staumauer westlich von<br />
Hospenthal zu stehen und würde von da bis<br />
Realp ausgedehnt. Die Länge des Stausees<br />
erreicht 5% km, die Breite 600—700 m. Die<br />
Ortschaft Realp musste nach diesem Projekt<br />
etwas höher und mehr westwärts verlegt<br />
werden. Doch werden die Realper jedenfalls<br />
auch noch ein Wörtlein mitsprechen.<br />
Im Fernern ist beabsichtigt, dass in einem<br />
oberhalb der Meienschanze vorgesehenen<br />
Wasserschloss, in das auch die Meienreuss<br />
eingeleitet würde, die gesamten Wasseradern<br />
vom Pizzo Centrale bis Sustenhorn zusammengefasst<br />
und vereint in einer 1600 m langen<br />
Druckleitung nach dem Südende des<br />
Pfaffensprungs geführt, wo die Zentrale errichtet<br />
würde. Die Kosten für dieses Projekt<br />
sind « nur > auf 127 Millionen Fr. berechnet.<br />
Für die Bundesbahnen und die Eidgenossenschaft<br />
jedenfalls ein© Bagatelle. Dafür gedenkt<br />
man aus dem Werke 440 Millionen<br />
Kilowattstunden herauszupressen.<br />
Sollte das Projekt je einmal verwirklicht<br />
werden, so wäre jedenfalls der Zeitpunkt gekommen,<br />
eine Strasse ins Göscheneralptal zu<br />
bauen, die jedenfalls zu einer gerne befahrenen<br />
Touristenstrasse würde und im fernem<br />
die längst notwendige Güterstrasse ins Meiental<br />
auszubauen. In Anbetracht der bereits<br />
gewaltigen Energiemengen, welche unsere<br />
Kraftwerke zu liefern im stände sind und der<br />
daraus sich ergebenden Ausfuhr billigen Stromes,<br />
womit wir die ausländische Industrie<br />
instandstellen, die eigene infolge billiger Kraft<br />
besser zu konkurrenzieren, darf die Frage<br />
wohl erhoben werden, ob diese gewaltigen<br />
Summen für Ausbau und Neuanlage von<br />
Strassen nicht lukrativer verwendet würden.<br />
Winterthurer Strassenbau. Schon vor e!-<br />
nigen Jahren wurde in Winterthur die Kanalisation<br />
für die Technikumsstrasse neugeschaffen,<br />
auch die Zürcherstrasse ausserhalb<br />
Töss wurde einem gründlichen Ausbau unterzogen.<br />
Nachdem nun diese Arbeiten beendet<br />
sind, und damit der Strassenbaufond<br />
für weitere Bauten im Dienste der Strassenmodernisierung<br />
frei geworden ist, verlangt<br />
der Winterthurer Stadtrat einen weitern<br />
Kredit von 300,000 Fr., der für die Herrichtung<br />
der Technikunmstrasse dienen soll. Diese<br />
Strasse soll als wichtige Verbindung nach<br />
der Ostschweiz zu einer Autostrasse ausgebaut<br />
werden.<br />
bo.<br />
D