E_1930_Zeitung_Nr.071
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N° 71 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Fahrlehrer muss fünf Jahre<br />
Fahrpraxis haben!<br />
Unsere Diskussion:<br />
Um die Verantwortlichkeit des Fahrlehrers<br />
Mit Interesse habe ich die Artikel über<br />
die Verantwortlichkeit des Fahrlehrers<br />
gelesen und finde dieses Thema sehr wichtig.<br />
Ich fahre seit mehr als 20 Jahren<br />
Auto und habe schon Hunderte von Fahrstunden<br />
gegeben* aber immer mit einem<br />
gewissen Angstgefühl, denn ich musste<br />
mir sagen, wenn mein Schüler jemanden<br />
zu Tode fährt, habe ich doch die grössere<br />
Verantwortlichkeit.<br />
Es gibt Kantone, wie schon erwähnt<br />
wurde, wo nicht jedermann Fahrstunden<br />
geben kann; z. B. habe ich schon gesehen,<br />
dass Leute, die mit Ach und Krach<br />
schliesslich eine zAveite oder dritte Prüfung<br />
bestanden hatten, sofort anfingen,<br />
Fremden Fahrstunden zu geben, wobei sie<br />
doch selber noch absolut nicht sicher waren<br />
am Steuer. Da sollte Abhilfe geschaffen<br />
werden.<br />
Ich wäre der Meinung, dass nur Autolenker,<br />
die mindestens fünf Jahre, ohne<br />
selbstverschuldeten Unfall, ein Auto geführt<br />
haben, berechtigt sein sollten, Fahrstunden<br />
zu geben. Durch diese Bestimmung<br />
würde sich eine starke Sondierung<br />
unter jenen Fahrlehrern ergeben, die eben<br />
nur eine ungenügende Fahrausbildung<br />
und vor allem eine absolut unzureichende<br />
Fahrpraxis aufweisen können. Vielleicht<br />
Hesse sich dieser Vorschlag noch näher<br />
präzisieren, aber geschehen muss unbedingt<br />
etwas in dieser Richtung.<br />
Im weitern sollte aber eine Versicherung<br />
obligatorisch gemacht werden, durch<br />
die der Fahrlehrer ebenso wie sein Schüler<br />
gegen Unfälle gedeckt wären.<br />
Um dem Schüler mehr Fahrsicherheit<br />
zu geben, finde ich es notwendig, dass er<br />
auch hie und da allein einige Meter fahren<br />
muss, d. h. im Beisein des Fahrlehrers.<br />
Passiert nun aber in diesen Momenten<br />
ein Unglück, so kann man doch nicht<br />
den Fahrlehrer verantwortlich machen,<br />
der ja sein Möglichstes getan hat, um<br />
einen selbständigen Autolenker auszubilden.<br />
Der angehende Autoführer soll ja<br />
am Prüfungstag und nachher auch allein<br />
im Auto fahren, daher ist es Pflicht des<br />
Fahrlehrers, seinen Schüler recht bald<br />
auch im Alleinfahren einzuüben^<br />
Der heutige und iijimer noch steigende<br />
Strassenverkehr von Motorfahrzeugen<br />
und die steigende Ziffer der Unglücksfälle<br />
verlangen auch straffere Gesetze.<br />
Es darf einfach nicht mehr vorkommen,<br />
dass Leute am Lenkrad sitzen, die nicht<br />
einmal eine provisorische Bewilligung<br />
haben, ja sogar sich allein auf die Strasse<br />
wagen in ihrem eigenen Auto, ohne Fahrlehrer<br />
und sogar ohne provisorische Bewilligung,<br />
wie> man das in einzelnen Kantonen<br />
noch sehen kann. Es ist auch unstatthaft,<br />
dass Fahrer mit gekauften<br />
Fahrbewilligungen, z. B. wie in England,<br />
einfach hierher kommen und ein Auto<br />
führen dürfen. Auch da sollte mehr Kontrolle<br />
sein, und jeder Automobilist muss<br />
es sich zur Pflicht machen, Führer und<br />
Führerinnen, die mit ihren Papieren<br />
nicht in Ordnung sind, zur Vervollständigung<br />
der Ausweise anzuhalten oder dann<br />
anzuzeigen. Dadurch könnten viele Unglücksfälle<br />
vermieden werden, weil eben<br />
alle Leute, die überhaupt nicht oder noch<br />
nicht ans Lenkrad gehören, nicht andere<br />
Strassenbenützer gefährden. C. G. in G.<br />
Publikum kontra Auto.<br />
Sehr hübsch ist, was in Winterthurer Blättern<br />
der Quartierverein Töss den Trambenützern<br />
zu sagen hat. Es wird in einer<br />
langatmigen Mitteilung zuerst darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass bei der Endstation<br />
Gerwe das Publikum (offenbar dank den Bemühungen<br />
des Quartiervereins) direkt vom<br />
Gehweg in das Tram einsteigen darf, anstatt,<br />
wie bisher, die Strasse überqueren zu<br />
müssen. Dagegen hat geWiss der Automobilist<br />
am allerwenigsten etwas einzuwenden.<br />
Es ist ja tatsächlich verwunderlich, dass eine<br />
solche Verfügung nicht schon längst getroffen<br />
wurde. Nun geht aber der Quartierverein<br />
noch ein Sohrittchen weiteT und informiert<br />
das Publikum, dass «alle Verkehrsvehikeb<br />
(hätte «Fahrzeuge» nicht gelangt?) gehalten<br />
seien, haltenden Strassenbahnzügen auf keinen<br />
Fall vorzufahren, ausgenommen an Endstationen.<br />
Gestützt darauf lädt der genannte<br />
Verein das Publikum ein, darauf zu achten,<br />
«dass dieser gesetzlichen Regelung von Seiten<br />
der Fahrzeuglenker Nachachtung verschafft<br />
wird» und bittet die Oeffentlichkeit,<br />
dazu überzugehen, die Fehlbaren zu verzeigen.<br />
. Da liegt also der Hase im Pfeffer! Das Publikum<br />
soll die «fehlbaren » Automobilisten<br />
« vertätschen »!. Diese Taktik scheint uns von<br />
zwei Gesichtspunkten aus verfehlt. Erstens<br />
ist das* «Vertätschen> an und für sich nichts<br />
Schönes, wie wir aus der Schule wissen.<br />
Zweitens ist es gerade dasselbe Publikum, das<br />
den Automobilisten überwachen soll, welches<br />
selbst am wenigsten Verkehrsdisziplin zu<br />
halten versteht. Was würde wohl herauskommen,<br />
wenn die Automobilisten jeden Verstoss<br />
von seiten des Publikums unverzüglich<br />
zur Anzeige bringen wollten (vorausgesetzt<br />
solche Verstösse wären überhaupt strafbar)?<br />
Dann würde der betreffende Verein wohl aus<br />
einem andern Loch pfeifen und die Automobilisten<br />
jener Kleinlichkeit beschuldigen, die<br />
er selbst an den Tag gelegt hat.<br />
Das Tram zum Schrittmacher des Automobils<br />
zu machen, wie dies in vielen Schweizerstädten<br />
geschieht, halten wir für eine verfehlte<br />
Taktik. Irgendwie und Irgendwo muss<br />
das Auto dem Tram eben vorfahren, denn<br />
man kann doch nicht verlangen, dass das Motorfahrzeug<br />
bei jedem Halt des Trams einen<br />
unfreiwilligen Aufenthalt nimmt. Da das Vorfahren<br />
bei stillstehendem Tram verboten ist,<br />
kann es nur dann erfolgen, wenn sich beide<br />
Fahrzeuge in der gleichen Richtung bewegen.<br />
Ein solches Vorfahren ist aber nicht so ohne.<br />
Je nach der Geschwindigkeit blockieren die<br />
beiden nebeneinanderfahrenden Fahrzeuge die<br />
Strassenhälfte mehr oder weniger lange, auf<br />
alle Fälle drei- bis fünfmal länger als bei<br />
stillstehendem Tram. Bei diesem System wird<br />
also die Gefahr der Strasse durchaus nicht<br />
in dem Masse herabgemindert, wie es sich<br />
der Laie gern vorstellt. Das einzig Richtige<br />
scheint zu sein, dass bei den Haltestellen der<br />
Strassenbahn Verkehrsinseln erstellt werden,<br />
so dass der Trambenützer ruhig ein- und<br />
aussteigen kann. Wo solche Verkehrsinseln<br />
die Strasse zu.sehr einengen, .sollten weisse<br />
Linien (bzw. Metallplatten) auf dem Pflaster<br />
eine Art Verkehrsinsel abgrenzen, die dann<br />
nicht befahren werden darf, wenn ein Tram<br />
dort anfährt oder stillsteht. Solange aber kein<br />
Tram dort ist, wäre das Ueberfahren der<br />
weissen Linie gestattet, es sei denn, es hätten,<br />
sich dort bereits Trampassagiere angesammelt.<br />
- ZwiäUig kommt*-uns -gerade—heute- eine<br />
Nummer einer ersten englischen Verkehrszeitschrift<br />
in die Hände, in der das Vorfahren<br />
an haltenden Strassenbahnwagen besprochen<br />
wird. Da in England nirgends ein Vorfahrverbot<br />
besteht, handelt es sich nicht darum,<br />
zu entscheiden, ob das Vorfahren anzuraten<br />
sei, sondern nur, wie vorgefahren werden<br />
soll. Zwei Lösungen werden vorgeschlagen:<br />
Entweder fahre man ganz nahe am Trattoir,<br />
so dass zwischen Auto und Tram eine Sicherheitszone<br />
bleibt, in der Leute ein- und aussteigen<br />
können ohne behindert zu werden.<br />
Als mindestens ebenso gute Lösung wird<br />
(man höre und staune!) das Linksvorfahren<br />
empfohlen, natürlich nur, nachdem man sich<br />
vergewissert hat, dass genügend Raum frei<br />
ist. Und bei uns wird das Linksvorfahren in<br />
vielen Städten als Verfehlung geahndet, auch<br />
wenn der Automobilist nachweisen kann, dass<br />
die Strasse auf jener Seite absolut frei war!<br />
Man sieht, dass auch in dieser Beziehung<br />
starre Polizeivorschriften dem Befund von<br />
erfahrenen Verkehrsfachleuten absolut widersprechen.<br />
Dem Fahrer wird bei uns geradezu<br />
zugemutet, gegen sein besseres Wissen<br />
und Können sich an Regeln zu halten, die<br />
zwar einer gewissen prinzipiellen Berechtigung<br />
nicht entbehren, die aber zu starr sind,<br />
um den ändernden Notwendigkeiten des Verkehrs<br />
zu genügen. Man vergesse nicht, dass<br />
nur der Verkehr selbst, nicht die Polizei, der<br />
beste Lehrmeister sein kann. Mf.<br />
Zur Förderung der Automobfltouristik in<br />
Polen. Eine der wichtigsten touristischen<br />
Organisationen Polens, der Touring-Club,<br />
gründet© vor kurzem ein© eigene Automobil-<br />
Sektion. Alle Arten des Motorsportes, in<br />
Polen und im Ausland, sollen durch diese<br />
Neugründimg gefördert werden. Im besondern<br />
soll auf den polnischen Autostrassen ein'<br />
Netz von Stationen für Automobile und Motorräder<br />
gegründet werden, wo die Fahrzeugbesitzer<br />
sich mit Benzin werden versorgen<br />
können, im fernem die Wagen reparieren<br />
und nötigenfalls Ersatzstücke zu beschaffen<br />
Gelegenheit haben sollen. Als weitere<br />
Aufgabe wird von der Sektion di© Regelung<br />
der Unterkunftsfrag© und di© Organisation<br />
von Sportmeetings vorgesehen. Da di© Sektion<br />
grosse Vorteil© für ihre Mitglieder gewährt,<br />
erfreut sie sich eines grossen Zuspruches<br />
seitens der polnischen Automobilkreise.<br />
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