E_1930_Zeitung_Nr.083
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II. Blatt<br />
BERN, 3. Oktober <strong>1930</strong><br />
N°83<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Oktober 1Q30<br />
Tedhn. Rund<br />
Was versteht man unter «Hub»<br />
und «Bohrung» und wie verhalten<br />
sich beide zueinander?<br />
Es gab früher einmal eine Zeit, da sprach<br />
•man von sogenannten langhubigen Motoren<br />
ebenso lebhaft wie man heute über hochtourige<br />
oder hochkomprimierte Motoren debattiert.<br />
Man wechselte damals in den Massen<br />
für den Hub auch recht häufig, so dass<br />
die «Mode» damals gleichsam durch den Hub<br />
diktiert wurde. Gleichzeitig war man aus<br />
technischen Gründen gezwungen, auch die<br />
Masse für die Bohrung dementsprechend zu<br />
variieren.<br />
Was versteht man nun eigentlich unter<br />
»Hub» und unter «Bohrung»? Die älteren<br />
Fahrer werden ob dieser Frage wahrscheinlich<br />
lächeln und sie für höchst überflüssig<br />
halten. Sie vergessen dabei nur, dass<br />
auch für sie einmal diese Begriffe etwas<br />
ziemlich Unklares bedeuteten, und dass sie<br />
erst im Laufe der Zeit für sie zur Selbstverständlichkeit<br />
wurden- Da wir aber jetzt erfreulicherweise<br />
alljährlich einen beträchtlichen<br />
Zuwachs an neuen Automobilisten zu<br />
verzeichnen haben, wird allen diesen Neulingen<br />
eine nähere Erklärung recht erwünscht<br />
sein.<br />
Wohl die meisten unserer Leser haben<br />
Schon einen Maschinenzylinder so weit in<br />
zerlegtem Zustand gesehen, dass sie feststellen<br />
konnten, dass im Innern des Zylinders<br />
ein Loch ausgebohrt ist, in welchem<br />
dann der eingepasste Kolben auf- und niedergeht.<br />
Der Durchmesser dieser Bohrung wird<br />
nun kurzweg als Bohrung der Maschine bezeichnet,<br />
sein Mass meist in Millimetern ausgedrückt;<br />
und jenen Weg, welchen der Kolben<br />
beim Auf- und Niedergehen zwischen<br />
seinen beiden Endpunkten oder Umkehrpunkten<br />
zurücklegt, bezeichnet man als Hub<br />
der Maschine, ebenfalls in Millimetern ausgedrückt,<br />
weil sich um diese Strecke sowohl<br />
der Kolben als auch der Kurbelzapfen der<br />
Maschine hebt. Man könnte mit gleichem<br />
Recht allerdings auch von einer Senkung<br />
sprechen, denn beim Niedergehen senken sich<br />
Karosserien für Lieferungswagen<br />
Interessante Sonderaufbauton auf Lieferungswagen, wie sie bei uns noch selten, in Amerika und England<br />
aber schon sehr oft anzutreffen sind. Durch solche Sonderaufbauten kann die Wirtschaftlichkeit<br />
des Speditionsbetriebes oft beträchtlich gehoben werden.<br />
Kolben und Kurbelzapfen um die Hubstrecke; der Höhe und der Grundfläche dieses, Zylin-<br />
berechnet wird. Der Hohlraum des Zy-<br />
man hat sich aber nun einmal auf die Be-derzeichnung<br />
Hub geeinigt. Wenn es also in einem<br />
Katalog oder in einer Beschreibung niederbewegt, stellt einen solchen 'Körper<br />
linders, in welchem sich der Kolben auf- und<br />
heisst, ein Motor habe zum Beispiel 75 mm dar. Für seine kreisförmige Grundfläche, ist<br />
Bohrung und 100 mm Hub, so bedeutet das, der betreffende Durchmesser, also die sogenannte<br />
Bohrung, massgebend, für,die Höhe<br />
dass das in den Zylinder gebohrte Loch einen<br />
lichten Durchmesser von 75 mm hat und dass der Kolbenweg oder der Hub, wobei die über<br />
der darin befindliche Kolben zwischen den und unter dem Kolben verbleibenden und vom<br />
beiden Endpunkten seiner Bewegung im Zylinderinnern<br />
jeweils eine Strecke von 100 mm tigt bleiben. Der viel genannte «Zylinder-<br />
Kolben nicht berührten Räume unberücksich-<br />
zurücklegt.<br />
inhalt» eines Motors hängt also von den beiden<br />
Faktoren der Bohrung und des Hubes ab.<br />
Diejenigen Leser, die über einige mathematische<br />
Kenntnisse verfügen, wissen, dass Auf Grund praktischer Erfahrungen sind<br />
der Rauminhalt eines zylindrischen Körpers für beide Ausmasse Grenzwerte gegeben.<br />
durch eine Formel aus den beiden Grösseh Sflötoren, bei welchen die Bohrung grösser<br />
wäre als der Hub, trifft man im Motorenbau<br />
heute wohl nur selten an, es handelt sich<br />
dann meist um mehr wissenschaftliche Versuchsbauarten.<br />
Die Höchstgrenze bildet<br />
gewöhnlich gleich grosses Mass für Hub und<br />
Bohrung, das Normale ist, dass man den<br />
Hub grösser wählt als die Bohrung.<br />
Man spricht dann von dem viel erörterten<br />
Verhältnis zwischen Hub und Bohrung, das,<br />
in Zahlen ausgdrückt, meist einen Wert<br />
zwischen 1 und 2 erhält, wobei als Wert der<br />
Bohrung stets die Zahl 1 angesetzt wird. Je<br />
mehr sich der Verhältniswert zwischen Hub<br />
und Bohrung der Zahl 2 nähert oder gar<br />
diese überschreitet, desto grösser ist der Hub<br />
im Vergleich zur Bohrung, je mehr sich dagegen<br />
dieser Wert der Zahl 1 nähert oder<br />
diese etwa unterschreitet, desto kleiner ist<br />
der Hub gegenüber der Bohrung An Hand<br />
dieser Zahlen, zu deren Aufstellung diegrossen<br />
internationalen Ausstellungen die günstigste<br />
Gelegenheit bieten, lässt sich dann<br />
rasch und übersichtlich nachweisen, ob die<br />
jeweilige Tendenz im Motorenbau den langhubigen<br />
oder den kurzhubigen Motoren zuneigt.<br />
Im Laufe der Zeit haben sich hier<br />
schon sehr grosse Unterschiede und Gegensätzlichkeiten<br />
ergeben, wobei auch noch die<br />
Grosse, bzw. der Zylinderinhalt der Motoren<br />
von wichtigem Einfluss war.<br />
Zieht man aus einer Zusammenstellung<br />
den Gesamtdurchschnitt für alle Kategorien,<br />
so erhält man dafür den Wert 1,54:1 oder,<br />
in Worten ausgedrückt, bei unseren neuzeitlichen<br />
Motoren ist im Durchschnitt der Hub<br />
um die Hälfte grösser als die Bohrung. So<br />
war es nicht immer, und vor dem Kriege waren<br />
Motoren, deren Hub beinahe doppelt so<br />
gross war als die Bohrung, durchaus keine<br />
Seltenheit. Nur konnte man damals unter<br />
den einzelnen Fabrikaten viel grössere Abweichungen<br />
untereinander feststellen, während<br />
heutzutage das Verhältnis zwischen<br />
Hub und Bohrung immer deutlicher einem<br />
gemeinsamen, konstanten Mittelwert zustrebt.<br />
Gewisse charakteristische Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Hauptländern sind<br />
dabei unverkennbar. So beträgt z. B. der<br />
Durchschnittswert für England 1,55, für<br />
Amerika 1,45 und für das kontinentale Europa<br />
1,62. +<br />
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