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E_1931_Zeitung_Nr.015

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Er sieht wirklich noch ganz gut aus; man<br />

kann ihn noch vorzeigen, den Onkel Alex,<br />

dessen grosszügige Gastfreiheit früher die<br />

ganze Familie genoss. Er hat sich heute fein<br />

gemacht: sein Scheitel glänzt, sein gutes,<br />

breites Gesicht, seine Glatze. Etwas stark<br />

geworden ist er, und seine Gesichtsfarbe ist<br />

rot. Er spricht so viel. Nun erhebt er sich<br />

und klopft an sein Glas und hält eine witzige<br />

Rede auf die Damen. Er hat etwas zu<br />

sagen, ist galant, die Bonmots sprühen —<br />

er hat Erfolg. Er spürt, dass er zwei Tage<br />

kaum etwas Richtiges zu sich genommen<br />

hat. Und das geht hier alles so schnell —<br />

ein Gang nach dem anderen erscheint, wird<br />

angeboten und weggezogen. Es ist wie im<br />

Märchen. Alle diese feinen Gerichte kennt<br />

er kaum noch dem Namen nach; er weiss<br />

gar nicht mehr, was das für ein Ragout ist,<br />

was für ein Fisch ... Wie hat. er früher getafelt<br />

! Feierlich, eine ganze Stunde lang<br />

in dem weissen Saal, dessen Türen weit geöffnet<br />

waren nach dem Park zu, oder im<br />

Winter nach dem gläsernen Wintergarten<br />

mit den leuchtenden Azaleengruppen ...<br />

Schöne Bilder der Heimat ziehen an seinen<br />

Augen vorbei: die blühende Steppe,<br />

rauschende Wälder, ein Pluss mit Schiffen<br />

.. Der Sekt ist kalt — er ist durstig.<br />

Der Hummer ist etwas schwer, aber köstlich.<br />

Nein, bitte, geben Sie mir das ruhig<br />

noch einmal! Die Dame nimmt auch noch<br />

etwas! Weine funkeln in geschliffenen Gläsern,<br />

blumige, schwere Pfalzweine und<br />

süsse, alte Rheinweine. Man trinkt ihm zu.<br />

Er ist wie benommen von dem Glanz der<br />

Kronleuchter, den flackernden Kerzen — es<br />

sind zu viel Lichter da. Sie flimmern vor<br />

seinen Augen, sie flackern so unruhig. ..<br />

Der Sekt ist zu kalt und der Mokka zu stark.<br />

Die schweren Havannas, die vielen blauen<br />

Hyazinthen... Was hat nur sein Herz, dass<br />

es so jagt und hämmert? Er weisst nicht,<br />

Kopenhagen. Hier stürzte während einer<br />

Zirkusvorstellung die berühmte Trapezkünstlerin,<br />

Lilian Leitzel, vom Trapez 14 Meter tief auf den<br />

Erdboden. Sie musste mit schweren Verletzungen<br />

in das Krankenhaus verbracht werden. Ihr Gatte<br />

ist mit dem Flugzeug von Berlin nach Kopenhagen<br />

abgereist.<br />

Kopenhagen. Die kürzlich in einem hiesigen<br />

Zirkus »bsestürzte Trapezkünstlerin, Lüian<br />

Leitzel,' ist heute Sonntag nacht ihren schweren<br />

Verletzungen erlegen,<br />

Die Filmautoren können sich gratulieren.<br />

Das Leben hat ihnen einen unerhörten Stoff<br />

in die Hände geliefert. Alle <strong>Zeitung</strong>en in<br />

Berlin klagen: Lilian Leitzel ist tot! Ach, die<br />

kleine, nette Frau mit dem blonden Haarschopf,<br />

mit der Unverquältheit einer wirklichen<br />

und wahrhaftigen Frau...<br />

Das Schicksal dieser kleinen blonden Frau,<br />

deren Leben ein einziges Pendeln über dem<br />

drohenden Tode war, klingt wie eine traurige,<br />

sentimentale Weise.<br />

Und dies (nach einer Arbeit im «Berliner<br />

Tageblatt» ist die Geschichte :<br />

Fünfzehnjährig begann Lilian ihre artistische<br />

Tätigkeit. Ihr kleiner, schmaler Körper<br />

schwirrte durch die farbige Luft kleiner<br />

abendlich erleuchteter Vorstadtzirkusse. Sie<br />

arbeitete — es war das einzige Vergnügen<br />

ihres armen Lebens. Rasch ging die Karriere<br />

aufwärts. Mit achtzehn Jahren war sie in den<br />

Kreisen des internationalen Varietes weltberühmt.<br />

Abend für Abend drehte sich ihr<br />

Körper mit rasender Geschwindigkeit durch<br />

die Luft, dem schwachen Griffe des Trapezes<br />

entgegen, jedesmal entschied eine Hundertstelssekunde<br />

zu ihren Gunsten. Lilian Leitzel<br />

wurde die grosse Nummer, um die sich alle<br />

Agenten der ganzen Welt rissen.<br />

Und dann — es war in Chicago. Vor vielen,<br />

vielen Jahren. Sie kletterte täglich in die<br />

Zirkuskuppel hinauf. In allen Arenen wurde<br />

es jeweils still. Man hörte nur das leise<br />

Klirren des römischen Ringes, das Pendeln<br />

des Trapezes. Unter den vielen Artisten<br />

wie ihm wird. Plötzlich legt er seine Zigarre<br />

hin und sinkt am Rauchtisch im Sessel<br />

zusammen. Jemand hält ihm die Hand,<br />

jemand befühlt seinen Puls; er atmet nur<br />

mühsam. Zum Glück ist ein Arzt da. Jemand<br />

sticht ihm etwas in das Fleisch; er<br />

zuckt kaum. Alles taumelt vor ihm: Lichter,<br />

Gläser, Gesichter — diese Hyazinthen ersticken<br />

ihn. Kragen auf — Fenster auf!<br />

Frische, kalte Nachtluft, strömt herein. Er<br />

hört die Stimme seiner Kusine, die den Dienern<br />

etwas befiehlt.<br />

Man packt ihn an, will ihn forttragen;<br />

aber er hält sich fest — er fühlt, es ist aus...<br />

Er denkt an das Testament. Er will etwas<br />

sagen.. Eine Frau neigt sich über ihn:<br />

«Onkel Alex, was ist mit dir?» Der alte Herr<br />

schlägt noch einmal die Augen auf, blaue<br />

müde, umwitterte Augen; er versucht zu<br />

lächeln, greift nach ihrer Hand, die er küsst<br />

und fallen lässt . Es ist aus ...<br />

Wie peinlich, bei einem Diner! Die Flügeltüren<br />

werden geschlossen. Man sagt den<br />

Gästen, es sei Besuch gekommen ...<br />

Es ist jemand zu Besuch gekommen —<br />

er hat schon auf ihn gewartet, eine ganze<br />

Zeitlang. Er stand dicht hinter ihm an der<br />

Tafel, hat lächelnd zugeschaut und ihm<br />

noch eine kleine Frist gegeben, hat ihm<br />

noch einmal schöne Bilder vorgespiegelt aus<br />

glücklichen Tagen, die man verlebte: frei,<br />

unabhängig, als Herr Das Nachher war<br />

nicht mehr viel wert. Es war sein Schwanengesang,<br />

diese witzige Rede... Dann —<br />

hat der andere zugepackt! Sechzig Jahre...<br />

Viele werden älter — aber wozu ?<br />

Nach dem alten Herrn fragt keiner mehr.<br />

Im Nebenzimmer hat jemand den Lautsprecher<br />

angedreht — zwischen blauen Rauchwolken<br />

und Stimmengewirr hindurch tönt<br />

die Tafelmusik aus dem Savoyhotel in<br />

London...<br />

Kleine Romanze aus dem Zirkus<br />

stand Alfredo Codona, ein unbedeutender<br />

Dutzendakrobat und staunte.<br />

Einmal trat er der kleinen Lilian entgegen,<br />

als sie nach ihrer Arbeit den Zirkus verlassen<br />

wollte: «Sie müssen ein Netz aufspannen!<br />

Ohne Netz wird es sicher noch schlimm ausgehen!»<br />

Die vielumschwärmte Lilian Leitzel wunderte<br />

sich: «Weshalb?»<br />

«Ich habe Angst um Sie, ich liebe Sie,»<br />

sagte er mit jener Grobheit, die wunderbarste<br />

Sanftmut ist.<br />

Und Lilian Leitzel — kleine, einsame Frau<br />

von achtzehn Jahren, berühmt, vergöttert,<br />

reich, ein Kind aus armer Familie — sah<br />

Codona lange und schmerzlich an, inmitten<br />

des Zirkusgeduseis, vorüberwirbelnder<br />

Clowns, schnaubender Pferde, fluchender<br />

Stallburschen sah sie die ferne Bläue ihres<br />

heimatlichen Himmels wieder.<br />

Die beiden Artisten trennten sich. Lilian<br />

reiste nach Osten, Alfred nach Westen. Er<br />

begann mit eiserner Zähigkeit zu arbeiten.<br />

Mit seinem Bruder versuchte er die schwerste<br />

aller Künste seines Faches: den dreifachen<br />

Salto mortale. Lilians Name flammte unterdessen<br />

in riesigen Lettern vor den grossen<br />

internationalen Varietes auf. Zwischen ihr<br />

und Alfredo gingen regelmässig Briefe hin<br />

und her. Jedes wusste vom andern. Es gab<br />

keine Einsamkeit mehr. Die Zuneigung war<br />

ungewöhnlich rein und tief.<br />

Alfredo übte fünf Jahre lang den furchtbaren<br />

Salto. Manchmal stürzte er fünfzigmal<br />

an einem Morgen ins Netz. Und diese Stürze<br />

sind nicht harmlos, die Knoten schneiden entsetzlich<br />

ins Fleisch.<br />

Im Jahre 1920 führten die beiden Codonas<br />

in einem grossen Chicagoer Zirkus zum<br />

ersten Male ihre Nummer auf. Alfredos Mut<br />

führte zum Ziel, seine Verzweiflung überwand<br />

er durch die Briefe Lilians, die ihn nie<br />

verliessen.<br />

Die Codonas wurden rasch bekannt. Sie<br />

AUTOMOBIL-REVUE . <strong>1931</strong> — N» 15<br />

spielten in dem weltberühmten Film «Variete».<br />

Auch sie wurden zu einer grossen Num-'<br />

mer. Der Krieg kam, Europa wand sich in<br />

furchtbaren Wehen, Lilian und Alfredo<br />

schwangen weiter ihre Körper im Lichte der<br />

Scheinwerfer. War er im Westen, trat sie im<br />

Osten Amerikas auf. Niemehr hatten sie einander<br />

gesehen. Regelmässig kamen die<br />

treuen Grüsse: Briefe aus allen Weltteilen!<br />

Das Glück führte sie nach vielen Jahren<br />

der Trennung in Chicago wieder zusammen.<br />

Sie heirateten. Nun traten sie zusammen auf.<br />

Die Welt war schön.<br />

Sie hatten einen Plan. Sie liebten die Ruhe.<br />

Sie wollten noch ein paar wenige Jahre arbeiten,<br />

dann aber wollten sie nach Kalifornien<br />

ziehen, Sonne und Wärme geniessen.<br />

Beide liebten Bücher über alles. Nach jeder<br />

Vorstellung lasen sie die halbe Nacht hindurch.<br />

In vielen Hotelzimmern Europas und<br />

Amerikas liegen aufgestapelt Bücher, die sie<br />

in ihrer Ruhe lesen wollten. Sie freuten sich<br />

darauf, die Bücher in ihre Bibliothek einordnen<br />

zu können.<br />

Sie kamen wieder nach Europa. Alfredo<br />

Codona trat in Berlin auf. Die blonde kleine<br />

Frau reiste nach Kopenhagen. Man schrieb<br />

Februar <strong>1931</strong>...<br />

Am Anfange dieser leider wahren Romanze<br />

steht auch ihr Ende zu lesen. Vorbei ist der<br />

Traum. Die Bücher werden nie gelesen, bo.<br />

Das vernagelte Paris<br />

Jean Chiappe, der rührige Polizeipräfekt<br />

von Paris, ist um das Wohl seiner Schutzbefohlenen<br />

besorgt. Zu seinen grössten Sorgen<br />

gehört — wie sollte es auch anders sein<br />

— das Verkehrsproblem. Zwar wickelt sich<br />

der Strassenverkehr in der französischen<br />

Hauptstadt im Vergleich zu andern Grossstädten,<br />

dank der erstaunlichen Sicherheit<br />

der Pariser Chauffeure, noch verhältnismässig<br />

reibungslos ab. Aber für die bedauernswerten<br />

Fussgänger, die von den auch hier<br />

fanmer zahlreicher werdenden Fahrzeugen<br />

von Tag zu Tag mehr belästigt werden,<br />

musste etwas geschehen. Chiappe ist ein<br />

Mann der Tat. Er fand auch diesmal eine<br />

Lösung. Als die Pariser eines schönen Morgens<br />

den üblichen Gang zur Arbeit antraten,<br />

da sahen sie zu ihrem grossen Erstaunen an<br />

allen Strassenecken zwei lange Reihen grosser<br />

runder Nägel, deren metallene Köpfe in<br />

der fahlen Wintersonne herausfordernd glitzerten.<br />

In Paris Hess Chiappe auf diese Weise<br />

besondere Strassenübergänge für die Fussgänger<br />

kennzeichnen, wie es übrigens ja<br />

auch anderwärts geschehen ist. Soweit ging<br />

die Sache ganz gut. Dass sich das Strassenbild<br />

der Weltstadt durch diese riesigen Nägelköpfe<br />

verschönert hätte, konnte man zwar<br />

nicht gerade behaupten; aber immerhin, es<br />

war etwas für die Fussgänger geschehen.<br />

Da aber geschah das Unerhörte! Das undankbare<br />

Fussvolk von Paris beachtete die<br />

Nägel — Chiappes Nägel! — gar nicht und<br />

überschritt die vernagelten Strassen der<br />

französischen Hauptstadt in der alten, gewohnten<br />

Weise. Der seine Freiheit über alles<br />

liebende Pariser lässt sich nun einmal<br />

nicht gern Vorschriften machen, selbst wenn<br />

es sich um sein eigenes Wohl handelt Eine<br />

Zeitlang sah der Pariser Polizeigewaltige<br />

dem bösen Treiben tatenlos zu. Doch einmal<br />

geht auch die Geduld eines Polizeipräsidenten<br />

zu Ende. Nun hagelt es Strafmandate.<br />

Wehe dem, der es wagen sollte, die blanken<br />

Nägel nicht zu beachten. Dass das Auge des<br />

Gesetzes wacht, hat kürzlich eine junge, hübsche<br />

Dame an sich erfahren, die gleich von<br />

vier Polizisten zur Wachtstube geschleift<br />

wurde, nur weil sie beim Ueberschreiten eines<br />

Platzes der Nägel nicht geachtet hatte.<br />

Diese scharfe und in dem erwähnten Fall<br />

allerdings wenig ritterliche Durchführung<br />

der neuesten Chiappeschen Verordnung gibt<br />

täglich zu neuen Zwischenfällen Anlass und<br />

liefert reichlich Stoff für die Tingeltangelsänger<br />

der Boulevardkabarette, die sich natürlich<br />

über das vernagelte Paris herzhaft<br />

lustigmachen. Die hässlichen Nägel werden<br />

Campbell<br />

Du Bezwinger des sonnigen Meeresstrandes,<br />

Keiner wie da verstand es,<br />

Blaubevogelt über den Sand zu fliegen<br />

Und Rekorde wie Blech zurechtzubiegen.<br />

Kanonendonnernd hat dich dein Wagen<br />

Hingefegt ans Ziel — und den Ruhm<br />

Aller Vergangenen heldisch zerschlagen,<br />

Hat die Herzen der ganzen Welt erwärmt,<br />

Hat dich berühmt gemacht und umschwärmt.<br />

Und das Adelsprädikat,<br />

Nach dem so mancher Sehnsucht hat,<br />

Hat er dir auch noch eingetragen...<br />

ae.<br />

übrigens bald wieder vom Strassenbild der<br />

Weltstadt verschwinden. Sie haben sich als<br />

zu wenig haltbar erwiesen, und man beabsichtigt<br />

nun, sie durch kleine eiserne Platten,<br />

die in das Pflaster eingelegt werden<br />

sollen, zu ersetzen.<br />

«Kat »aus « Im Westen nichts Neues ».<br />

Der hervorragendste Darsteller dieses rauhbeinigen,<br />

aber trotzdem innerlich so wertvollen<br />

Menschen « Kat» im Film « Im Westen<br />

nichts Neues > ist in Hollywood soeben gestorben.<br />

Louis Wolheim, so hiess der Darsteller,<br />

unternahm eine Abmagerungskur, an<br />

deren Folgen er nun mit jungen Jahren erlegen<br />

ist.<br />

Latein als Verkehrssprache.<br />

Die Campagne gegen die Anwendung ausländischer<br />

Sprachen in den Ankündigungen<br />

der italienischen Geschäfte hat in Rom verschiedentlich<br />

zur Anwendung der lateinischen<br />

Sprache geführt. Friseure locken die Fremden<br />

mit lateinischen Aufschriften an und Hotels<br />

preisen ihre Vorzüge in lateinischen Sentenzen.<br />

In zwei in lateinischer Sprache erscheinenden<br />

<strong>Zeitung</strong>en, die hauptsächlich für<br />

die römisch-katholische Geistlichkeit bestimmt<br />

sind, werden auch die Inserate In lateinischer<br />

Sprache abgefasst.<br />

Wo wird das meiste Brot gegessen ?<br />

In Belgien. Dort kommen 273 kg pro Jahr<br />

auf den Kopf der Bevölkerung. An zweiter<br />

Stelle steht Frankreich mit 250 kg, dann folgen<br />

die Niederlande mit 210, Ungarn und die<br />

Tschechoslowakei mit je 201, Spanien mit<br />

190 und Russland mit 180 kg. Der Italiener<br />

verbraucht jährlich im Durchschnitt 175, der<br />

Engländer 170 und der Amerikaner 160 kg.<br />

Erst an vorletzter Stelle steht Deutschland<br />

mit 158 und an letzter die Schweiz mit bloss<br />

100 kg.<br />

Das Gedickt eines Neunjährigen<br />

Der gegenwärtig in Berlin lebende hochbegabte<br />

Schweizer Schriftsteller Traugott<br />

Vogel schrieb kürzlich: «Im Schulzimmer<br />

einer dritten Elementarklasse in Basel.<br />

Mitten in der Stunde meldet sich ein zuträgerischer<br />

Schüler und klagt: «Herr Rüegg,<br />

der Karl Litz dichtet wieder!» — Er dichtet<br />

tatsächlich, schreibt Spottverse, Märchen<br />

und ein Klagegedicht auf den bösen Kilchenstock,<br />

der Linthal bedroht Der kleine Dichter<br />

ist neunjährig. — Ist endlich dichterischer<br />

Nachwuchs in Sicht? »<br />

Das Gedicht des Kleinen lautete:<br />

Klagegedicht der Linthaler Bauern.<br />

bald kommt der berg gefahren<br />

und über das grosse tal.<br />

bald sehen wir unser hause<br />

das letzte letzte mal.<br />

jetzt noch läuten die Glocken<br />

aber nicht mehr fort<br />

bald liegen sie begraben<br />

unter sclwllen dort.<br />

(Die wunderbare Einfachheit dieses Gedichtes<br />

lässt erstaunt nach diesem Kinde fragen,<br />

dem solche zauberhafte Töne gelangen.)<br />

Bilanzsummen:<br />

1905 Fr.<br />

1910 Fr.<br />

1915 Fr.<br />

1920 Fr.<br />

1925 Fr.<br />

1930 Fr.<br />

786 369.—<br />

9 132439.—<br />

13 602 659.—<br />

41 252 365.—<br />

58 615 849.—<br />

28 016 674.-<br />

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