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II. Blatt<br />

BERN, 24. Februar <strong>1931</strong><br />

N°15<br />

II. Blatt<br />

BERN. 24. Februar 1Q31<br />

Techn. Rundschau<br />

Servo-Lenkung.<br />

Während bei leichten und mittelschweren<br />

Automobilen die Lenkung durch die Muskelkraft<br />

des Fahrers und Zwischenschaltung eines<br />

Uebersetzungsgetriebes eigentlich nichts<br />

zu wünschen übrig lässt, zeigen sich bei<br />

schwereren Personenwagen und vor allem<br />

bei schweren Lastwagen gewisse Uebel-<br />

man nach der einen oder andern Seite abzubiegen<br />

wünschte. Denn abgesehen davon,<br />

stände. Wählt man die Uebersetzung des<br />

Lenikgetriebes nicht sehr hoch, so erfördert<br />

dass diese Lenkung sehr grob und unbestimmt<br />

wäre, hätte die Anordnung den<br />

die Handhabung des Lenkrades unangenehm<br />

grosse Kräfte. Wird aber hoch übersetzt, so<br />

grossen Nachteil, dass bei einem Ausbleiben<br />

sind wohl die aufzuwendenden Kräfte kleiner,<br />

aber die Ausschläge des Lenkrades müs-<br />

der Druckluft oder einem andern Defekt des<br />

Servo - Apparates die Lenkung versagen<br />

sen dann bei jeder kleinen Korrektur sehr<br />

würde. Erste Bedingung ist aber, dass die<br />

stark sein- Auch bei Qeradeausfahrt muss<br />

Lenkbarkeit auch gewahrt bleibt, wenn der<br />

nun der Führer beständig mit dem Lenkrad<br />

Servo-Apparat versagt.<br />

arbeiten, um minime Abweichungen in der<br />

Richtung auszugleichen. Scharfe Kurven erfordern<br />

oft ein mehrmaliges vollständiges<br />

Umdrehen des Lenkrades. Soll plötzlich eine<br />

Schleuderbewegung des Wagens oder eine<br />

gefährliche Verkehrssituation pariert werden,<br />

so kann eine hoch übersetzte Lenkung<br />

zum Verhängnis werden, denn möglicherweise<br />

ist dann das Unglück schon geschehen,<br />

bevor man das Lenkrad genügend in die<br />

geeignete Richtung hat einschlagen können.<br />

Es ist deshalb nicht überflüssig, wenn in<br />

der letzten Zeit die Erfinder auch an die Erschaffung<br />

einer Servo-Lenkung herangehen.<br />

Wie es aus der Bezeichnung hervorgeht, wird<br />

bei einer solchen Lenkung die Muskelkraft<br />

des Wagenführers durch eine mechanische<br />

Hilfskraft unterstützt oder auch ganz ersetzt.<br />

Das Uebersetzungsverhältnis im Lenkgetriebe<br />

kann dann beliebig angenommen werden;<br />

vorteilhafterweise wird man es etwa so wählen<br />

wie bei den gegenwärtigen Leicht- oder<br />

Mittelgewichtswagen.<br />

Das beistehende Schema zeigt eine Servo-<br />

Lenkung, die kürzlich von M. Payne zusammen<br />

mit der englischen Dewandre-Qesellschaft<br />

patentiert wurde. Die Servo-Kraft<br />

wird in einem Zylinder erzeugt, der unter<br />

dem Chassisrahmen aufgehängt ist und durch<br />

seine Kolbenstange auf die Lenkschubstange<br />

einwirkt Welches Mittel man dabei auf den<br />

Kolben einwirken lassen will, geht aus dem<br />

Patentausspruch noch nicht hervor. Nehmen<br />

wir an, es sei Druckluft. Wichtig ist nun<br />

vor allem, wie der Servo-Zylinder gesteuert<br />

wird.<br />

Es ginge sicher nicht an, das Lenkrad einfach<br />

vom Lenkgestänge unabhängig zu machen<br />

und beispielsweise mit einem Zweighahn<br />

zu verbinden, der die Druckluft bald<br />

auf der einen, bald auf'der andern. Seite des<br />

Servozylinders eintreten liesse, je nachdem<br />

Prinzip der neuen Servo-Lonkung. Die dargestellte<br />

Steuerung des Servo-Zylinders durch einen Schieber<br />

ist nur schematisch aufzufassen.<br />

Im vorliegenden Fall steht nun das Lenkrad<br />

mit dem Lenkgestänge durch das übliche<br />

Getriebe und den üblichen Lenkstockhebel<br />

in Verbindung. Der Lenkstockhebel hat<br />

jedoch in sich selbst ein gewisses Spiel, dessen<br />

Herkunft aus der Detailzeichnung rechts<br />

oben ersichtlich ist. Das Spiel bewirkt, dass<br />

ein kleiner .Einschlag des Lenkrades die<br />

Lenkschubstange nicht sofort in Bewegung<br />

setzt. Bewegt wird vorläufig nur ein Ventil,<br />

das die eine Seite des Servo-Zylinders mit<br />

der Druckluftleitung verbindet. Die gewünschte<br />

.Lenkbewegung wird nun aber sofort<br />

dadurch ausgeführt, dass die Druckluft<br />

auf den Kolben wirkt und diesen samt der<br />

Kolbenstange und damit der Lenkschubstange<br />

verschiebt. Danach kommt der Mechanismus<br />

wieder zum Stillstand, denn durch<br />

die erfolgte Hebelbewegung hat sich das<br />

Spiel wieder hergestellt und das Druckluftventil<br />

wieder geschlossen.<br />

Die Servo-Kraft setzt also immer ein, sobald<br />

der Führer auf das Lenkrad einen Antrieb<br />

ausübt, verschwindet aber sofort wieder,<br />

wenn dieser Antrieb aufhört- Die Aufgabe<br />

ist damit — theoretisch wenigstens —<br />

gelöst. Wie sich das System praktisch bewährt,<br />

werden Versuche erst noch zu erweisen<br />

haben. m.<br />

Noch breitere Ballonreifen. In Amerika<br />

macht sich eine starke Tendenz bemerkbar,<br />

die Ballonreifen nochmals zu verbreitern<br />

und noch entsprechend niedrigere Luftdrucke<br />

anzunehmen. Da auch der Aussendurchmesser<br />

der Räder immer abnimmt, wird man<br />

wohl bald zu dem Zustand kommen, in dem<br />

das Automobilrad nur noch aus Nabe und<br />

Reifen besteht. Die eigentliche Radscheibe<br />

oder die Speichen sind ja schon heute auf<br />

ein Minimum zusammengeschrumpft.<br />

Gegen diese Entwicklung ist vorläufig nur<br />

einzuwenden, dass mit der Verbreiterung der<br />

Reiten und Verdünnung der Einlagen, wie sie<br />

durch die Verminderung des Luftdruckes<br />

möglich wird, auch die Verletzbarkeit der<br />

Reifen zunimmt. Anderseits werden allerdings<br />

auch die Schutzeinlagen und andern<br />

Schutzmassnahmen immer mehr verbessert.<br />

at<br />

Die Pneuabmessungen sind noch im Zunehmen<br />

beeriffen.<br />

Bessere Sicht durch die Windschutzscheibe.<br />

Die Verwendung eines zweiten Windschutzscheibenwischers<br />

bedeutet .bei' schlechtem<br />

Wetter nicht nur für den neben dem Fahrer<br />

Der neue Zusatz-Scheibenwischer, der sich an einen<br />

schon bestehenden Wischer anhängen lässt.<br />

sitzenden Passagier eine Annehmlichkeit,<br />

auch dem Fahrer ist diese Anordnung von<br />

Nutzen, verschafft sie ihm doch einen bedeutend<br />

grössern Sichtbereich. Neuerdings ist<br />

es nicht einmal mehr nötig, dass man sich<br />

zwei komplette Scheibenwischer anschafft.<br />

Ein Praktikus hat einen Windschutzscheibenwischer<br />

geschaffen, der selbst keinen Antrieb<br />

besitzt, sich aber als « Anhänger» an den<br />

bestehenden Wischer anschliessen lässt. In<br />

der beistehenden Skizze ist der schon bestehende<br />

Wischer links dargestellt und der angehängte,<br />

mit ihm durch eine Stange und<br />

zwei Gelenke verbundene Zusatzwischer<br />

rechts. Die Befestigung des Zusatzwischers<br />

an der Scheibe erfolgt ganz einfach durch<br />

Saugnäpfe aus Gummi, so dass man nicht<br />

einmal Bohrungen oder andere zeitraubende<br />

Montagearbeiten vorzunehmen braucht. Bedingung<br />

für die Anwendbarkeit des Systems<br />

ist nur, dass der Hauptscheibenwischer einen<br />

genügend starken Antrieb besitzt. -s.<br />

Amerikanisches Benzingeschäft und Ethyl.<br />

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