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E_1931_Zeitung_Nr.073

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N« 73<br />

II. Blatt<br />

BERN, 4. September <strong>1931</strong><br />

N°73<br />

II. Blatt<br />

BERN. 4. September <strong>1931</strong><br />

Techn. Rundschau<br />

Ursachen übermässigen<br />

Brennstoffverbrauches.<br />

Der Brennstoffverbrauch hängt ab von der<br />

Qrösse und Stärke des Motors, von der Belastung<br />

des Fahrzeugs, von dessen mehr<br />

oder weniger gutem Zustand, von der Einstellung<br />

des Vergasers, von der Art der befahrenen<br />

Strassen (ob bergiges oder ebenes<br />

Gelände), von der Verwendung des geeigneten<br />

Brennstoffes, von der Beschaffenheit des<br />

verwendeten Schmieröles und von der Fahrweise.<br />

Es sind also eine ganze Reihe von<br />

Faktoren, die, um den günstigsten Verbrauch<br />

zu erreichen, berücksichtigt werden müssen.<br />

Ein in sich verbrauchter Motor mit abgenutzten<br />

Kolben und Kolbenringen mit z.T.<br />

ausgeschlagenen Kolbenbolzen und Lagern,<br />

ovalen Kurbelzapfen, ausgekl&pperten<br />

Steuerrädern bezw. ausgezogenen Steuerbolzen,<br />

schlecht schliessenden und deshalb<br />

nicht abdichtenden Ventilen, Wassersteinansatz<br />

in Kühlräumen und Kühlern, verbraucht<br />

ein Erhebliches mehr an Brennstoff als ein<br />

in gutem Zustand befindlicher Motor. Nicht<br />

nur deshalb, weil das angesaugte Gemisch infolge<br />

der durch den schlechten Zustand der<br />

Kolben und Kolbenringe und Ventile ungenügenden<br />

Verdichtung nur zu einem Bruchteil<br />

ausgenutzt wird, sondern auch infolge<br />

Erhöhung der inneren Widerstände, Verstellung<br />

der Ventilzeiten und des Zündzeitpainktes.<br />

In ähnlicher Weise wirkt sich ein<br />

schlechter Zustand des ganzen Fahrgestells<br />

aus. Ausgeschlagene Kugel- bzw. Rollenlager<br />

der Vorderräder und der Differentialwellen,<br />

abgenutzte Zahnräder und Lager des<br />

Getriebes und des Hinterachsantriebes, ausgeschlagene<br />

Kardangelenke u. a. m., jeder<br />

Mangel im Fahrgestell wirkt sich mehr oder<br />

weniger stark in einer Erhöhung des Brennstoffverbrauches<br />

aus. Es ist für den Fachmann<br />

unverständlich, insbesondere in Hinsicht<br />

auf die Unwirtschaftlichkeit eines solchen<br />

Fahrzeugs, dass es dessen Eigentümer<br />

monatelang, ja sogar jahrelang in diesem<br />

Zustand weiter fahren lässt. Der Eigentümer<br />

glaubt zu sparen, glaubt es besonders schlau<br />

anzufangen, wenn er das Fahrzeue ausnutzt.<br />

so lange es geht, um die teueren Reparaturkosten<br />

zu ersparen — aber was tauscht er<br />

gegen eine solch vermeintliche Sparsamkeit<br />

ein?<br />

Angenommen, der Verbrauch eines Lastwagens<br />

betrüge normal 40 Liter pro 100 km<br />

und der Wagen lege täglich rund 200 km zurück,<br />

dann würde er bei einem Brennstoffpreis<br />

von 35 Rp. pro Tag 2X40X35 Rp. =<br />

28 Franken an Brennstoff verbrauchen. In<br />

einem Zustand, wie er vorstehend skizziert<br />

wurde und wie er keinesfalls selten ist, wird<br />

der Brennstoffverbrauch leicht auf 50 Liter<br />

pro 100 km schnellen, der Tagesverbrauch<br />

also auf 2X50X35 Rp. steigen = 35 Fr. Bei<br />

25 Arbeitstagen wäre das ein Mehrverbrauch<br />

von 175 Fr., also schon in einem halben<br />

Jahr von 1050 Fr. Hierfür lässt sich schon<br />

sehr gut ein Motor überholen, unter Umständen<br />

noch weitere Reparaturen ausführen.<br />

Ein weiterer Grund für den über dem normalen<br />

liegenden Verbrauch von Brennstoff<br />

ist in falscher Einstellung des Vergasers zu<br />

suchen. Es ist vielfach üblich, den Vergaser<br />

vor dem Einfahren des Fahrzeuges, etwas<br />

fetter einzustellen, da diese Einstellung für<br />

das Einfahren des Motors günstiger ist, die<br />

Gefahr einer Ueberhitzung und des Kolbenfressens<br />

geringer wird. Selten wird jedoch<br />

später an der Einstellung etwas geändert.<br />

Und doch wird in vielen Fällen eine Verminderung<br />

des Brennstoffverbrauchs durch<br />

Einsetzen einer um ein oder zwei Punkte<br />

kleineren Düse möglich sein.<br />

Eine andere Ursache für zu hohen Verbrauch,<br />

die auf die Vergasereinstellung zurückzuführen<br />

ist: Mancher Brennstoff ist<br />

Rosshaar zu nehmen zu irgendeinem änderen<br />

spitzen Instrument greifen, das er in die<br />

Düsenöffnung einführt — und der Anfang zu<br />

einer Düsenvergrösserung, immer gleichbe-<br />

nicht ganz rein, er führt Wasser oder deutend mit einem Mehrverbrauch an Brenn-<br />

ist gemacht. Bei diesen geringen<br />

Schmutzpartikelchen, die sich von denstoff,<br />

Wandungen der Tanks gelöst haben, mit Bohrungen, die vielfach weit unter einem<br />

sich, auch Wasser kann beim Tanken in den Millimeter liegen, macht schon eine geringe<br />

Brennstoffbehälter gelangt sein. Eines Tages Vergrösserung der Durchflussöffnung viel<br />

jedenfalls knallt es im Vergaser und der Motor<br />

will nicht mehr. Der Fahrer vermutet Vielleicht leistet auch der Motor aus ir-<br />

aus.<br />

in den meisten Fällen verstopfte Düse und gendeinem Grunde, möglicherweise auch<br />

geht auch ganz richtig vor, wenn er dennur scheinbar, nicht genug. Das erste, was<br />

Fehler dort sucht. Ist es nur ein Wassertröpfchen,<br />

dann wird es sich durch Durchpusten<br />

leicht entfernen lassen. Ist es aber<br />

ein fester Körper, der den Durchftass versperrt,<br />

so wird mancher Fahrer statt nur<br />

ein weiches dünnes Drähtchen oder ein<br />

Eine PulvermoUwsprltze für Grosssiädte. Es gelang der Frankfurter BerufsfeuerwshT nach langen Versuchen,<br />

in Zusammenarbeit mit einer deutschen Feuerlöscherfabrik die Erfahrungen der letzten<br />

Jahrzehnte im Trockenlöschen derart auszunutzen, dass heute die erste Pulvermotorspritze der Welt<br />

im Dienst der Berufsfeuerwehr steht. Sie wird besonders dort eingesetzt werden, wo bei dem üblichen<br />

Löschverfahren mit Wasser mehr Schaden angerichtet wird, als der Brand forderte. Es soll sich bei<br />

diesem Feuerwehrgerät um eine Kombination zwischen Kohlensäure, Natronpulver und Wasser handeln.<br />

Wasser wird erst dann gebraucht, wenn das Pulver ausgebraucht sein sollte.<br />

Auf dem senkrecht stehenden Pulverkessel sieht man die beiden Kohlensäureflaschen aufgestützt.<br />

mancher Durchschnittsfahrer tun wird, ist,<br />

dass er am Vergaser herumbastelt und, statt<br />

systematisch eine grössere Düse zu versuchen<br />

und Vergleiche mit der vorher verwandten<br />

Düse anzustellen, nun einfach die<br />

Düse ohne weiteres aufbohrt.<br />

Uebermässiger Brennstoffverbrauch kann<br />

auch in anderen Mängeln des Vergasers liegen.<br />

Der Schwimmer kann undicht sein,<br />

sinkt zu tief in den Brennstoff, so dass dieser<br />

dauernd überfliesst, die Schwimmernadel<br />

oder die Schwimmergewichte können klemmen,<br />

wodurch der Brennstoffzufluss nicht<br />

reguliert wird und der im Schwimmergehäuse<br />

befindliche Brennstoff überläuft Der<br />

gleiche Effekt entsteht, wenn irgendein<br />

Schmutzpärtikelchen sich zwischen Schwimmernadel<br />

und Ventilsitz legt und den Zufluss<br />

des Brennstoffs nicht absperrt. Weiterhin<br />

können auch Verluste in undichten<br />

Rohrverbindungen, besonders bei Fahrzeugen,<br />

deren Brennstoffbehälter hinten liegen,<br />

und im Brennstoff-Absperrhahn auftreten.<br />

Die Verwendung richtigen Brennstoffes hat<br />

einen nicht zu unterschätzenden Finfluss auf<br />

Ihre Sicherheit erfordert ein<br />

Der Konig alter Signale<br />

unerlässlich für jeden modernen Wagen<br />

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„CICCA"-Verkaufsbureau, Güterstrasse 148, Basel<br />

Telefon Blrslg 68.99 Direktion i Hans d. AMMANN Telegramm-Adresse i „Brampton-Basel"

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