28.02.2018 Aufrufe

E_1931_Zeitung_Nr.092

E_1931_Zeitung_Nr.092

E_1931_Zeitung_Nr.092

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

N° 92 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Kompression zu entweichen pflegt, wobei dann auch<br />

die Zündfähigkeit des in den Zylindern vorhandenen<br />

Gasgemisches schwindet. Alle dagegen versuchten<br />

HilfsVorrichtungen haben auf die Dauer nicht befriedigt<br />

Ausserdem ist es bei vielen Motoren, zumal ein Motorrad 1.99 Steuer-HP. A)a ich meine Prü-<br />

Anfrag« 101. Steuernachforderung. loh habe<br />

bei unseren neuzeitlichen mit hoher Kompression, fung bestand, rechnete man mir nur 0.99 Steueroft<br />

sehr schwer, wenn nicht unmöglich, sie mitHP an. Nach 2 Jahren, also vor einigen Tagen,<br />

richtiger Zylinderfüllung zum Stehen zu bringen, erhielt ich von der Motorradkontrolle ein Schreiben,<br />

ich solle ihnen umgehend die Nachzahlung<br />

damit nachher das Anlassen durch die Anlasszündung<br />

möglich ist. Auf alle Fälle ist der Anlasselektromotor<br />

der Anlasszündung weit überlegen, zu wenig verrechnet haben. Bin ich hiezu<br />

dieser zwei Jahre zusenden, da Sie mir seinerzeit<br />

ver-<br />

und sein Einbau kommt, auch wenn er nachträglich<br />

vorgenommen wird, nicht viel teurer als der<br />

Einbau einer Anlasszündung, die ja bekanntlich<br />

auch eigens eingerichtet werden muss. Bei Flugmotoren<br />

arbeitet die Anlasszündung unter ganz anderen<br />

Betriebsbedingungen und bekommt dort das<br />

Gasgemisch in den Zylindern erst unmittelbar vor<br />

dem Anlassen durch Drehen des Propellers von<br />

Hand geliefert; hier kann also von einer Verflüchtigung<br />

der Kompression und einem Kondensieren<br />

des Gemisches keine Rede sein. at.<br />

Frag« 8123. Kontrollämpchen auf dem Schaltbrett.<br />

Welchen Zweck hat das ins Schaltbrett eingebaute<br />

Kontrollämpchen, das beim Langsamlaufen<br />

des Motors aufleuchtet und beim Gasgeben wieder<br />

erlischt? H. A. in Z.<br />

Antwort: Die Kontrollampe soll die Beobachtung<br />

des Zustandes der elektrischen Ladeanlage<br />

vereinfachen; durch sie wird das Amperemeter überflüssig,<br />

das als recht empfindliches Instrument<br />

leichter zu Störungen neigt als die einfachere Kontrollampe.<br />

Ihr Aufleuchten zeigt an, dass eine Abgabe<br />

von Strom aus der Lichtmaschine an die Batterie<br />

nicht stattfindet, diese also nicht geladen wird,<br />

und zwar deshalb, weil der automatische Schalter<br />

in der Lichtmaschine diese noch nicht parallel zum<br />

Sammler geschaltet, die Lichtmaschine die vorgeschriebene<br />

Minimal-Umdrehunsszahl, die zur Stromabgabe<br />

an den Sammler notwendig ist, also noch<br />

nicht erreicht hat. Die Anlage ist in Ordnung, wenn<br />

bei langsamen Umdrehungszahlen die Lampe aufleuchtet,<br />

bei Erhöhung der Tourenzahl verlöscht und<br />

während der Fahrt nicht aufleuchtet — Bemerkt<br />

man während der Fahrt ein zeitweises Aufleuchten<br />

der Kontrollampe oder ein Flackern, so kann man<br />

mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen, dass der<br />

Antrieb der Lichtmaschine, sofern diese durch Riemen<br />

angetrieben wird, gleitet und der Lichtmaschine<br />

nicht die notwendige Umdrehungszahl verleiht<br />

Nachspannen des Antriebsriemens oder Erneuerung<br />

des Riemen« macht sich dann notwendig. Leuchtet<br />

die Kontrollampe während der Fahrt dauernd, so<br />

ist ein Fehler in der Lichtmaschine, z. B. abgenutzte,<br />

verschmutzte oder in den Führungen klemmende<br />

Kohlenbürsten, Defekte in der Wicklung,<br />

oder ein Fehler in der Leitungsanlage vorhanden<br />

(durchgebrannte Sicherung, gelöste Verbindungen<br />

oder ähnliches). Um die Batterie, die nun keinen<br />

Ladestrom erhält, vor zu grosser Erschöpfung zu<br />

schützen, ist die Behebung des Mangels in einer<br />

Spezialwerkstatt notwendig. — Leuchtet hingegen<br />

die Kontrollampe bei stehendem oder langsam laufendem<br />

Motor nicht, so ist diese entweder durchgebrannt<br />

oder es besteht ein Fehler in der Batterie<br />

oder in den Zuleitungen zu dieser. +<br />

pflichtet, oder können sie den Angestellten haftbar<br />

machen dafür? L. H.<br />

Antwort: Die Nachforderung können Sie<br />

nicht alblehnen, da bei Verwaltungsmassnahmen die<br />

Motorradkontrolle auf ihre Einschätzung zurückkommen<br />

kann, sobald sie wahrnimmt, dass sie sich<br />

geirrt hat und die Nachforderung nicht verjährt<br />

ist, waa aber bei der Frist von 2 Jahren kaum angenommen<br />

werden darf. Wir müssen Ihnen deshalb<br />

empfehlen, den geforderten Betrag zu erlegen.<br />

Anfrage 102. Verkehrsbewilligung. Nächsthin<br />

ziehe ich in den Kanton Zürich. Bis dahin kann<br />

man hier voraussichtlich nicht mehr fahren, oder<br />

wenn doch, würde ich meine Maschine solange<br />

stehen lassen. Kann ich von hier aus die Fahrund<br />

Verkehrshewillisung per 31. März lösen, um<br />

dann per Motor nach Zürich zu wandern, oder<br />

muss ich mein Motorrad der Bahn überge-ben.<br />

wenn ich nicht zwei volle Steuern bezahlen will?<br />

Tch weiss auch nicht, ob ich recht orientiert bin.<br />

dass man den Schild des jeweiligen 'Wohnsitzkantons<br />

fahren muss.<br />

Z. A<br />

Antwort- Auf alle Fälle müssen Sie vor dem<br />

Januar <strong>1931</strong> Ihre Nummernschilder dem kantonalen<br />

Automobilbureau zurücksehen, mit der Erklärung,<br />

dass Sie pro <strong>1931</strong> die Verkehrsbewillitrnni?<br />

im Kanton Bern nicht mehr zu erneuern wünschen<br />

wer berechtigt ist damit zn fahren and wer im<br />

Falle von Unfällen haftbar ist Dritten gegenüber!<br />

Alle diese Dinge sind in der Haftpflichtpolico genau<br />

zu präzisieren.<br />

Im weitern ist zu bestimmen, wer die Versicherungsprämien<br />

zn bezahlen hat und ob bei Unfällen<br />

der Selbstbehalt sowie Beschädigungen de.-<br />

Automobils des Reisenden zu Lasten des letztern,<br />

d. h. vom Reisenden zu bezahlen sind oder vom<br />

Prinzipal. Schliesslich sind, je nachdem, noch Bestimmungen<br />

zu treffen, wie weit der Reisende das<br />

Automobil auch nicht geschäftlich benutzen darf.<br />

Anfrage 104. Kehrichtabladen vor meiner qemieteten<br />

Garage. Es wurde mir von einem guten Nachbar<br />

wiederholt die Kehrichtkiste am Rande der<br />

Einfahrt in die Garage, die ausserhalb des Dorfes,<br />

aber an der Hauptstrasse liegt, geleert.<br />

Nachdem ich ihn bei der Gemeinde angezeigt<br />

hatte wegen Gemeindegesetzübertretung, schrieb<br />

ich ihm einen Charge, er möchte die Güte haben<br />

und den Kehricht wegräumen. Da er bis heute<br />

auf meinen Brief nicht reagiert hat, möchte ich<br />

Sie um Rat fragen, was zu tun ist. F. Seh.<br />

Antwort- Die Sache ist einfach. Sie müssen<br />

Ihren Nachbar vor Gericht laden lassen und<br />

das Begehren stellen, er sei zu verhalten, den Kehrichthaufen<br />

vor Ihrer Garage wegzuräumen, unter<br />

Kostenfolge. Wenn Sie den Nachweis erbringen<br />

können, dass tatsächlich der Nachhar es gewesen<br />

ist, der den Kehricht dort abgeladen hat und dieser<br />

Kehricht sich auf Ihrem Grund und Boden befindet<br />

oder sonstwie durch üble Gerüche, unästhetischen<br />

Anblick etc. Sie in Ihrem Eigentum beeinträchtigt,<br />

muss der Richter Ihrem gestellten Begehren<br />

entsprechen und den Nachbar zur Wegräumung<br />

verurteilen. *<br />

Anfrage 105. Unvorsichtiges Einfahren In eine<br />

Hauptstrasse. Ich hatte kürzlich beim Einfahren<br />

Damit sind Sie jeder Steuprpflicht pro <strong>1931</strong> imin eine Hauptstrasse eine Kollision mit einem<br />

Kanton Bern enthoben, dürfen aber von Ihrem Handkarren.<br />

Fahrzeug nicht Gebrauch machen Für den Fall Die Sache lag hier Tor Polizeigericht. Der Beklagte<br />

wurde freigesprochen auf Grund einer Zeu-<br />

dass Sie sich entschlipssen. bei Threm Domizilwechsel<br />

per Motorrad nach Zürich zu fahren, so müs-genaussagesen Sie hiefür beim Automobilbureau Ihres jetzigen Tempo von 30—40 km die Unfallstelle passiert zu<br />

die mich beschuldigte, mit einem<br />

Wohnsitzkantons eint* Tage-shewillisrune verlangen, haben. Da ich mich mit diesem Spruch nicht befriedigt<br />

erkläre (Zivilansprüche wurden für mich<br />

die Ihnen ohne Zweifel ausgestellt wird. *<br />

offengelassen), so habe ich Klage vor Zivilgericht<br />

geführt, was am 31. Januar zur Behandlung und<br />

Aburteilung gelangt. Wie beurteilen Sie die Sache?<br />

E. F G.<br />

Anfrage 103. Relsenden-Auto-Vertrag. Wir beschäftigen<br />

in unserer Firma drei Reisevertreter,<br />

denen wiT je ein Auto zur Verfügung stellen Soviel<br />

wir uns erinnern, haben Sie vor einigen Jahren<br />

einen Artikel erscheinen lassen über einen<br />

Vertragsentwurf, in welchem die Vertreter u. a<br />

verantwortlich gemacht werden können für fahrlässige<br />

Autounfälle. Wäre es Ihnen vielleicht möglich,<br />

uns einen solchen Vertragsentwurf zuzusenden?<br />

A..W B.<br />

Antwort: Es ist uns nicht wohl möglich.<br />

einen Vertragsentwurf atiszuarbeiten. ohne die<br />

genauen Unterlagen zu besitzen und die besondern<br />

Verhältnisse, die in jedem einzelnen Falle verschieden<br />

sind, zu kennen. Die Hauptsache ist, dass<br />

bei derartigen Verhältnissen genau festgelegt<br />

wird, wem das Eitrentum des Wagens zusteht.<br />

Antwort: Das Einfahren in die Hauptstrasse<br />

hat mit aller Vorsicht zn geschehen. Je<br />

unübersichtlicher die Einfahrt ist, desto mehr muss<br />

sich der in die Hauptstrasse Einfahrende in diese<br />

hineintasten. Dieser Grundsatz gilt für alle Fahrzeuge,<br />

nicht nur für Motorfahrzeuge.<br />

Im vorliegenden Falle war der Führer des in<br />

Frage stehenden Karrens infolge der weitüberragenden<br />

Ladung «rar nicht in der Lage, rechtzeitig<br />

den Strassenverkehr beobachten zu können,<br />

da seine Ladung schon längst in die Hauptstrasse<br />

hinausragte, bevor er sich überhaupt vergewissern<br />

konnte, ob er in diese einfahren durfte oder<br />

nicht. Die Art der Ladung, wie sie hier voreele-<br />

ren hat, hitte unbedingt verlangt, dass ein besonderes<br />

Organ vorausgeschickt •worden war, um<br />

die Fahrbahn zu beobachten und entsprechend«<br />

Zeichen zu geben, sowohl für Fahrzeuge auf dei<br />

Hauptstrasse als auch für ausfahrende Fahrzeuge.<br />

Unserer Auffassung nach trifft zweifellos den Führer<br />

des Karrens zivilrechtlich eine Verantwortlichkeit<br />

für den entstandenen Schaden. Eine Fragt<br />

ist, ob der Unfall hätte vermieden werden können,<br />

wenn den Vorschriften entsprechend gefahren<br />

worden wäre. Kommt der Richter dazu, dies«<br />

Frage zu bejahen, so wird der Schadenersatz wegen<br />

Vorliegen s eines Selbstverschuldens zum mindesten<br />

reduziert. *<br />

Dle Uhr Im Rückblickspiegel. Eines der Requisiten,<br />

die man beim geschlossenen Wagen am wenigsten<br />

entbehren kann, ist der RückblickspiegeL<br />

Auch die Bord-Uhr ist für einen Fahrer, der seinen<br />

Wagen nicht nuT als Spielzeug benützt, ein schwer<br />

zu entbehrendes Zubehör. Sowohl der Rückblickspiegel<br />

wie die Uhr werden erfahrungsgemäss von<br />

den Automobilisten alle Augenblicke zu Rate gezogen.<br />

Es ist deshalb nicht zu verwundern, dass<br />

man diese beiden Ausrüstungsbestandteüe zu einem<br />

einzigen Stück zusammengebaut hat. Für den<br />

Automobilisten bedeutet die im Rückblickspiegel eingebaute<br />

Uhr ungefähr das, was dem gewöhnlichen<br />

Sterblichen die Armbanduhr.<br />

Die Schweizer Industrie, die ja gerade auf dem<br />

Gebiete der Uhrenfabrikation Weltruf geniesst, hat<br />

sich erfreulicherweise auch dieser neuen Absatzmöglichkeit<br />

angenommen. So fabriziert die Onsaührenfabrik<br />

einen Rückblickspiegel mit grosser eingelassener<br />

Ankeruhr, für deren einwandfreien Gang<br />

eine einjährige Garantie gegeben wird. Der Spiegel<br />

wird mit einem Drehkugelgelenk am Windschutzscheibenrahmen<br />

oder sonstwie über der Windschutzscheibe<br />

befestigt Die Uhr hat in dieser Anordnung<br />

auch noch den Vorteil, dass sie von allen<br />

Insassen des Wagens abgelesen werden kann.<br />

Im übrigen sei darauf hingewiesen, dass die<br />

gleiche Fabrik auch alle Abarten von Uhren zur<br />

Montage im Instrumentenbrett herstellt.<br />

Verantwortliche Redaktion<br />

Dr. A. Büchi (im Militärdienst).<br />

Walter Mathys. — Hugo Labhart<br />

Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 (Hallwa*).<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: Bollwerk 32.95.<br />

Redaktion für die Ostschweli: Dr. A. Büchi<br />

— Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschäftsstelle<br />

Zürich (Löwenstr. 61, Telephon 39.743).<br />

n<br />

R<br />

s<br />

A<br />

T<br />

•m<br />

Hardrtraise 14<br />

Moderner Anto-Semoe. ADLER-Vertretung 1<br />

E. SCHM ID<br />

E<br />

P<br />

A<br />

R<br />

m<br />

neugummiert and repariert<br />

fortwährend samtl. Pneus für<br />

Luxusautos and Lastwagen,<br />

prompt, zuverlässig and zu<br />

ftuesersten Tagespreisen<br />

Grosses Lager in Occasions - Pneus<br />

and neuen Pneus bester Marken<br />

.lederner Auto-Sernoo. - AOLER-Vertretung<br />

CITROEN-Ergateteülaeer Telephon 300<br />

MODERM EINGERICHTET. TAG-n.NACHTBKTKlEJts<br />

TELEPHON ^1<br />

C. CANERI<br />

Spez.-Kep.- W orkstätte<br />

Revisionen<br />

Good-Year-Stock<br />

Autoboxen<br />

Bigler. Seiler * Cle.<br />

Tel. 190 vorm C. Boss<br />

Garagen<br />

Reparatu rwerksfä Iten<br />

in der<br />

Zentral seh w€<br />

f AUTAVSA A.-G., BASEL»<br />

Bern<br />

TELEPHON BOULWUKK n.**<br />

GRAND GARAGE BURGERNZIEL<br />

GUMMIFABRIK A.-G.<br />

GRENCHEN<br />

Tel. 478<br />

Langen tlial<br />

GARAGE GEISER<br />

Lu/ern Zentralstrasse 18<br />

BAHNHOF-GARAGE<br />

Meiringen<br />

Mühlethurnen<br />

Garage, meoh. Werkstatt<br />

FIAT<br />

Vertretunfr<br />

Tel. '02. Fr KrähenbDhi<br />

Liegenschafts-Markt, Marche d-immeubles<br />

Zu vermieten<br />

ev. zn verkaufen, in Kantonshauptstadt<br />

Gros$-G

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!