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E_1931_Zeitung_Nr.103

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Einigen sich die beiden Räte<br />

über die Fassung<br />

des Verkehrsgesetzes?<br />

Es hat allen Anschein, dass der Ständerat<br />

nun doch einlenkt und sich der Fassung des<br />

Nationalrates anschliessen kann, womit einige<br />

der grössten Steine des Anstosses aus dem<br />

Wege geräumt würden. Gleichzeitig wird es<br />

den Verkehrsinteressenten alsdann auch eher<br />

möglich sein, dem Gesetz in dieser Form zuzustimmen,<br />

obwohl es bei weitem nicht ihren<br />

ursprünglichen Erwartungen entspricht. Auf<br />

alle Fälle hat die Kommission des Ständerates<br />

den guten Anfang zu einer Verständigung<br />

gemacht In ihrer Sitzung vom vergangenen<br />

Mittwoch hat sie beschlossen, ihrem<br />

Rate zu beantragen, die vier noch bestehenden<br />

Differenzen im Sinne der nationalrätlichen<br />

Fassung zu bereinigen. Es handelt sich<br />

dabei um folgende Positionen:<br />

Art. 3 betreffend Mitspracherecht des<br />

Bundesrates bei dauernder Beschränkung<br />

des Verkehrs auf bestimmten Strassenstrecken.<br />

Der Ständerat wollte bekanntlich<br />

das Genehmigungsrecht des Bundesrates<br />

dahinfallen lassen, während der Nationa.lr.at<br />

als Kompromisslösung gegenüber dem Entwurf<br />

eine Rekursfrist von 30 Tagen einsetzen<br />

will, während welcher sich die Interessenten<br />

an den Bundesrat wenden können.<br />

• Art. 23. Das Höchstgewicht für schwere<br />

Motorwagen soll nach der nationalrätlichen<br />

Fassung für Spezialwagen durch den Bundesrat<br />

auf dem Verordnungswege festgesetzt<br />

werden. Dabei wird die obere Grenze mit<br />

13 Tonnen angegeben. Der Ständerat beantragte<br />

aber, das Gesamtgewicht von Lastwagenzügen<br />

auf 15 Tonnen zu beschränken.<br />

Diese Vorschrift für Lastwagen mit<br />

Anhänger möchte dagegen der Nationalrat<br />

nicht in das Gesetz aufnehmen.<br />

Art. 32. Der Nationalrat will eine Vorschrift<br />

für den Transport von Langholz und andern<br />

das Fahrzeug überhängenden Gegenständen,<br />

womit eine generelle Verpflichtung entsteht,<br />

diese Transporte bei Tag und Nacht besonders<br />

deutlich zu kennzeichnen. Der Ständerat<br />

dagegen wollte diese Vorschrift nur für<br />

Ladungen eintreten lassen, welche mehr als<br />

2 Meter überhängen. Diese Toleranz würde<br />

also gestrichen.<br />

Art 25. Nach dem nationalrätlichen Beschluss<br />

hätte der Bundesrat laut Artikel 26<br />

Höchstgeschwindigkeiten auf dem Verordnungswege<br />

festzusetzen, aber nur für schwere<br />

Motorfahrzeuge. Der .Ständerat hingegen<br />

schlug ein Alinea 3.zu Artikel 25 vor, wonach<br />

der Bundesrat für alle Motorfahrzeuge<br />

Höchstgeschwindigkeiten vorzuschreiben hätte.<br />

Diese meist umstrittene Abänderung<br />

würde also gemäss Kommissionsantrag ebenfalls<br />

dahinfallen.<br />

Während die Kommission für die ersten<br />

drei Differenzen einstimmig die Zustimmung<br />

zur nationalrätlichen Variante befürwortet,<br />

hat sich bei der Frage der 'Höchstgeschwindigkeit<br />

eine Minderheit gebildet, welche nach<br />

wie vor an der ständerätlichen Forderung<br />

festhalten will. Es scheint im Ständerat also<br />

einfach unbelehrbare Kantonsvertreter zu<br />

haben, die es auf eine Kraftprobe mit den<br />

Motorfahrzeugbesitzern und den Verkehrsverbänden<br />

ankommen lassen wollen. Kann<br />

sich der Ständerat auch nur in diesem einen<br />

Punkt der vom Nationalrat gutgeheissenen<br />

Lösung nicht anschliessen, so haben die Verkehrsinteressenten<br />

Grund genug, um das Referendum<br />

einzuleiten, da .auch bei Streichung<br />

«Ich sage dir nur eines, Schwab, warte...<br />

warte. Ich rede kein Wort, du wirst morgen<br />

selbst sehen. Und wenn du mir dann sagst,<br />

dass es bei euch in Wien, vielleicht in der<br />

ganzen Welt, eine Frau gibt, die sich mit der<br />

Erzsebet vergleichen kann, dann trinke ich<br />

sofort mit dem Katzenstejn Bruderschaft.»<br />

Er holte tief Atem. «Weisst du, amice, du<br />

glaubst vielleicht, dass ich einer von denen<br />

bin, dem ein jedes Frauenzimmer gefällt. Das<br />

war einmal. Aber heute, in meinen Jahren,<br />

da wird man wählerisch. Das ist eine Alterserscheinung.<br />

Ich gebe zu, Wir Szöky haben<br />

immer etwas für die Weiber übrig gehabt.<br />

Wenn das nicht wäre, hätten wir noch so<br />

manches Joch Feld und Wald, das so den<br />

Weg alles Irdischen ging. Zum Beispiel mein<br />

Grossvater Sandor. Ich kann mich noch genau<br />

an ihn erinnern mit seinem schneeweissen,<br />

ausgezogenen Schnurrbart und dem<br />

silberweissen Stoppelkopf; Der träumte immer<br />

davon, dass für ihn die schönste Todesarf<br />

wäre, wenn er mit neunzig Jahren wegen<br />

Notzucht gehängt würde. So bin ich nicht<br />

mehr. Wenn ich heute sage, dass eine Frau<br />

schön ist, dass mir eine Frau gefällt, dann,<br />

Schwab, dann kannst du dich darauf verlassen.<br />

Aber damit darfst du nicht vielleicht<br />

glauben, dass ich In die Erzsebet verliebt<br />

bin.» Er lachte vergnügt vor, sich hin, nahm<br />

das Monokel aus- dem Auge und putzte es an<br />

dem Zipfel seines Taschentuches, das ihm<br />

aus der Brusttasche hervorstand. «Verliebt.<br />

Was heisst verliebt? Da wäre ich in meinem<br />

Alter ein Narr. Und dann hat sie überdies<br />

dieser Konzession an ein modernes Verkehrsgesetz<br />

nurmehr wenig übrig bleibt, was einen<br />

Ersatz des alten Konkordats überhaupt noch<br />

rechtfertigt. Wir hoffen aber bestimmt, dass<br />

der Ständerat die Verantwortung für eine<br />

neue Verzögerung in der endlichen Einführung<br />

eines eidgenössischen Verkehrsgesetzes<br />

nicht auf sich nehmen will und sich in diesem<br />

wichtigen Punkt der besseren Einsicht nicht<br />

verschliesst.<br />

ß<br />

Beschleunigter Strassenbau als Krisenhilfe.<br />

Wie wir bereits kurz gemeldet haben, hat<br />

der thurgauische Regierungsrat seine Absicht<br />

bekanntgegeben, den Strassenbau in den folgenden<br />

Jahren zwecks vermehrter Arbeitsbeschaffung<br />

zu beschleunigen. Es soll nun<br />

dem Grossen Rat ein Beschluss unterbreitet<br />

werden, wonach in den nächsten 5 Jahren ein<br />

höherer Betrag für den Strassenbau bewilligt<br />

wird, wogegen in den nachfolgenden fünf<br />

Jahren eine entsprechende Einschränkung<br />

den Ausgleich bieten soll. Im Kanton verbleiben<br />

inklusive 40 Kilometer Innerortsstrecken<br />

insgesamt 180 Kilometer an Stras-<br />

einen Mann. Obwohl... das wäre ja kein<br />

Grund. Frauen sind erst dann begehrenswert,<br />

wenn sie ein anderer hat. Und man<br />

hat bei ihnen viel mehr Aussicht auf Erfolg,<br />

wenn sie verheiratet sind, wenn sie sehen,<br />

wie widerwärtig der Herr Gemahl ist, und<br />

dadurch geradezu das Bedürfnis nach einem<br />

anderen haben.»<br />

Schweigend lauschte ich der Lebensphilosophie<br />

des Vizegespans.<br />

«Und das mit den ekelhaften, eigenen Männern,»<br />

fuhr er redselig fort, «das trifft bei<br />

der Erzsebet nicht einmal zu, denn der Pista<br />

ist ein lieber Kerl. Aber kein Mann entgeht<br />

seinem. Schicksal, wenn er einmal verheiratet<br />

ist und der eigenen Frau langweilig wird. Er<br />

kann nicht einmal etwas dafür, denn alles<br />

überlebt sich. Alles, lieber Freund! Ich war<br />

5a, Gott sei Dank, nie verheiratet, ausser mit<br />

vierzehntägiger Kündigung. Aber ich dachte<br />

mir oft, man nimmt sich am gescheitesten<br />

gleich eine, die einem nicht gefällt, oder eine,<br />

in die man zumindestens nicht verliebt ist.<br />

Die ist einem wenigstens gleich vom ersten<br />

Tage an zuwider, und man braucht sich sie<br />

nicht erst abzugewöhnen und erspart sich<br />

Enttäuschungen. Wir Männer sind im Durchschnitt<br />

in der Lebensauffassung der Liebe<br />

gescheiter wie die Weiber. Wir wissen heute,<br />

wir sind verliebt, vollständig verliebt. Aber<br />

keiner wird sich dabei sagen, dass das gleich<br />

auf Lebensdauer ist. Keiner! Aber die<br />

Frauen! Ich habe das oft genug mitgemacht.<br />

Wenn man ihnen erklärt, dass man ohne sie<br />

nicht mehr leben kann, dann glauben sie<br />

Fr. 451,000; für Misch- und Tränkverfahten<br />

bei Korrektionen: Fr. 700,500; für Oberflächenbehandlung:<br />

Fr. 101,400.<br />

Verschiedene Sprecher meldeten sich nach<br />

den Ausführungen des Referenten zum Worte.<br />

Ihre Begehren bezogen sich zum grossen Teil<br />

auf den Ausbau der Strassen in den Ortschaften;<br />

auch über den Stand der Frage der Seedammkorrektion<br />

wurde Auskunft verlangt.<br />

Der kantonale Bauchef beantwortete die vielen<br />

Wünsche mit der Versicherung, man<br />

werde so viel als nur möglich tun. So sollen<br />

in diesem Winter vorbereitende Strassenarbeiten<br />

als Notstandsarbeiten ausgeführt<br />

werden. Hurdenerstrasse und Seedammprojekt<br />

stellen ein ganz grosses Projekt dar, das<br />

vorher gründlich studiert sein will. In der<br />

nächsten Zeit wird eine bezügliche interkantonale<br />

Kommission zusammentreten und die<br />

bereits erstellten Pläne einer genauen Bespre<br />

chung unterziehen. Was die Finanzierung<br />

anbelange, so könne schon nächstes Jahr mit<br />

den Arbeiten begonnen werden. Die Regierung<br />

des Kantons Schwyz habe bereits dem<br />

Hauptprojekt zugestimmt.<br />

trib.<br />

sen, welche noch des Ausbaus harren. Die<br />

Arbeiten verursachen Kosten von rund 15<br />

Millionen Franken. Dem Kanton fliessen aus Die parlamentarische Gruppe für Ver.<br />

Automobilsteuern und Benzinzollanteil jährlich<br />

rund 1,5 Millionen Franken zu. Es sollen Bekanntlich ist ihr Hauptinitiant und ersteT<br />

kehrsfragen hat ihren Vorstand neu bestellt.<br />

nun in den nächsten fünf Jahren jeweilen 2 Vorsitzender, Dr. Meuü, ausgeschieden, womit<br />

der Gruppe eine wertvolle Kraft verloren<br />

Millionen Franken aufgewendet werden, dafür<br />

in den Jahren 1937—1941 nur mehr 1 Million<br />

pro Jahr. Es könnten auf diese Weise herige Vizepräsident Nationalrat Dr. de<br />

gegangen ist. Als Nachfolger wurde der bis-<br />

in der ersten Bauetappe 120 Kilometer Muralt (Waadt) bezeichnet und als neuer<br />

Staatsstrassen, modernisiert werden. Die Vizepräsident Dr. ab Yberg (Schwyz) berufen-<br />

Mehrauslagen von Fr. 500,000.— für die ersten<br />

fünf Jahre der gesamten Bauperiode lich unbeschriebene Blätter, auf alle Fälle ha-<br />

Beide Herren sind in Verkehrsfragen ziem-<br />

könnten je nach der Lage des Kapitalmarktes<br />

durch kurzfristige Anleihen aufgenommen kehrsgesetz nicht besonders bemerkbar geben<br />

sie sich in der .Diskussion über das Ver-<br />

werden. Der Regierungsrat will sich hiezu macht. Als neue Vorstandsmitglieder beliebten<br />

die Ständeräte Evequoz (Wallis) und<br />

die nötigen Vollmachten erteilen lassen.<br />

Laely (Graubünden).<br />

Auch im Kanton Zürich erachtet man den<br />

beschleunigten Ausbau des kantonalen Hoffen wir zudem, es sei der Umstand<br />

Strassennetzes als wirtschaftliches Mittel zur den weiteren Arbeiten der Kommission nich<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die Kommission<br />

im Kantonsrat, welche sich mit dem ter des Kantons Schwyz ins Präsidium<br />

hinderlich, dass ausgerechnet ein Vertre-<br />

regierungsrätlichen Bericht über Massnahmen vorrückte, obwohl sich dieser Kanton in Verkehrsfragen<br />

nicht gerade als sehr verständ-<br />

zur Linderung der Arbeitslosigkeit befasst<br />

hat auf alle Fälle in ihren Anträgen diesen nisvoll und fortschrittlich erwiesen hat. Es<br />

Vorschlag mit an vorderster Stelle genannt wird wohl angezeigt sein, den Optimismus<br />

bezüglich der kommenden Erfolge dieser<br />

z.<br />

Gruppe zuriickzudämmen, doch lassen wir<br />

Strassenfragen im Schwyzer Kantonsrat. uns gerne vom Gegenteil belehren.<br />

Bei der Behandlung der Ausgaben des<br />

Baudepartements des Kantons Schwyz kamen<br />

in> schwyzerischen Kantonsrat verschiedene<br />

interessante Strassenbaufragen, zur D|s$<br />

kussion. Der über die Ausgaben des betreffenden<br />

Departementes orientierende Referent<br />

wies auf die bedeutsame Tatsache hin<br />

dass durch den Ausbau der schwyzerischen<br />

Strassen, in Hinsicht auf den Strassenunterhalt,<br />

das Budget bereits spürbar schwächer<br />

belastet sei. Mit dem nächsten Jahre ist der<br />

Kredit aus dem Strassenbauanleihen er^<br />

schöpft, dann muss entweder die Einstellung<br />

des Ausbaues erfolgen oder es müssen weitere<br />

Geldmittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

Immerhin seien, so führte der Referent<br />

aus, die meisten befahrenen Strassen des<br />

Kantons bis Ende 1932 zu einem schönen Tei<br />

ausgebaut. Im Jahre 1932 sollen für den weiteren<br />

Strassenausbau über 1,630,000 Fr. aufgewendet<br />

werden. Das Bauprogramm sieht<br />

folgende Ausgaben vor : Für Vorarbeiten<br />

i Projekte und vorbereitenden Ausbau: 212.000<br />

Franken; für Ausbau und Dauerbeläge:<br />

AUTOMOBIL-REVUE 19S1 — N° 105<br />

V

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