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E_1933_Zeitung_Nr.005

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BERN, 17. Januar <strong>1933</strong><br />

N° 5<br />

II. Blatt<br />

BERN, 17. Januar <strong>1933</strong><br />

chn. Rundschau<br />

Campbeils neuer « Blue Bird ». Reid A.<br />

Railton, der in den Werkstätten von Thomson<br />

& Taylor den neuen « Blue Bird » schuf,<br />

bezeichnet dieses Fahrzeug lediglich als einen<br />

konventionellen Rennwagen in vergrös-i<br />

serter Ausführung. Ein so'ches Urteil istj<br />

denn doch zu bescheiden. Der neue «blaue j<br />

Vogel» hat mit seinen 2500 PS bei 3200 Touren<br />

dieselbe Leistung wie eine Lötschberglokomotive<br />

und nahezu die zehnfache PS-<br />

Zahl der stärksten bisherigen Rennwagen.<br />

Sein Gewicht beträgt rund 4500 kg. im Gegensatz<br />

zu den 600—700 kg der bisherigen<br />

Renner, und seine Länge von nahezu 9 Metern<br />

wird von manchem Stadtotnnibus nicht<br />

erreicht. Im ersten Gang erreicht das Ungetüm<br />

160 Stundenkilometer, im zweiten Gang<br />

etwa 320 Stdkm., und im dritten Gang, der<br />

mit einer Uebersetzung von 1,2 : I arbeitet,<br />

soll es auf einer genügend langen Strecke zu<br />

einer theoretischen Geschwindigkeit von<br />

480 Stdkm. fähig sein. Die theoretische Maximalgeschwindigkeit<br />

lässt sich aus den dabei<br />

auftretenden Fahrtwiderständen berechnen.<br />

Unter diesen Widerständen entfällt weitaus<br />

der grösste Teil auf den Luftwiderstand, d. h.<br />

die Kraft, die zur Verdrängung der Luft erforderlich<br />

ist. • Die Reibung der Räder auf<br />

dem Boden macht daneben nur einen kleinen<br />

Bruchteil aus. Schliesslich ist man ja mit<br />

derselben Motorleistung, sogar mit demselben<br />

Motor, auch in der Luft nicht viel rascher<br />

vorwärtsgekommen, obschon es hier<br />

ausschliesslich Luftwiderstand zu überwinden<br />

galt. Mit einem mit dem Rolls-Royce-<br />

Motor ausgerüsteten « Supermarine »-Flugzeug<br />

S. B. 6 wurde am letzten Schneiderpreis<br />

der Geschwindigkeitsrekord für Flugzeuge<br />

-mit 655 Stdkm. aufgestellt.<br />

Eine besondere Schwierigkeit besteht allerdings<br />

bei den Rekordversuchen zu Land<br />

darin, die Leistung auch voll zur Auswirkung<br />

zu bringen Fs e ; 1t vor a"prn tv vermelden,<br />

dass sich die Triebräder leer durchdrehen.<br />

Eine volle Ausnutzung des Wagengewichtes<br />

als Adhäsionssrewicht wäre nur<br />

bei Vierradantrieb möglich, der im vorliegenden<br />

Fall weeen der zu hohen Baukosten<br />

Pailton be-<br />

EGMS^<br />

Oer neut Weltrekord-Rennwagen Campbells teilweise aufgeschnitten. 1 = Luftansaugöffnung des Kompressors; 2 = Torsionsstötze der Vorderachse; 3 =»<br />

Wasserbehälter; 4 = 2500-P3-Zwölfzylinder-Rol!s Royce-Motor; 5 = Doppellenkung; 6 = Benzinbehälter; 7 = Wagenheber; 8 = seitlich versetzte Hinterradantrieb;<br />

9 = Dreiganggetriebe; 10 = Kupplung; 11 = Hilfsrahmen; 12 = Kompressor; 13 =Wagenheber; 14 = Kühler.<br />

half sich, indem er das Hauptgewicht des<br />

Wagens auf die Hinterräder verlegte. Die<br />

Belastung der Hinterachse beträgt rund das<br />

l l .£fache derjenigen der Vorderachse, wozu<br />

in der Nähe der Hinterachse im Chassisrahmen<br />

auch noch rund % Tonnen Blei einge-;<br />

baut wurden.<br />

Ein Gleitschutzprofil ist an den Reifen, zur<br />

Verbesserung der Adhäsion nicht anwendbar,<br />

da bei den hohen Radtourenzahlen die<br />

Zentrifugalkraft alle dickeren Gummi-Auflagen<br />

einfach abreisst. Die bei den Rekordfahrten<br />

benützten Reifen sind ganz glatt und<br />

haben eine Gummiauflage von nicht einmal<br />

ganz einem Millimeter Dicke.<br />

Die auf dem Bild sichtbare grosse Schwanzflosse<br />

dient zur Stabilisierung der Fahrtrichtung<br />

bei hohen Geschwindigkeiten. Sobald<br />

sich das Fahrzeug querzustellen neigt,<br />

wirkt ein seitlicher Luftdruck auf die Flosse<br />

ein, der den Wagen wieder geradeaus zu<br />

stellen trachtet. Bei auch nur schwachem<br />

Seitenwind darf dafür allerdings nicht gestartet<br />

werden, weil sonst die Flosse das<br />

Fahrzeug schräg zu stellen sucht.<br />

Manche Automobilisten rnögen sich nach<br />

den Folgen einer trotzdem vielleicht auftretenden<br />

Schleuderbewegung gefragt haben:<br />

hat in voller Fahrt der Führer überhaupt<br />

noch Zeit, um die nötigen Gegen-Lenkbewegungen<br />

einzuleiten? Glücklicherweise wirken<br />

hier auch die Vorderräder noch stabilisierend.<br />

Bei ihren hohen Drehzahlen von 2500 oder<br />

mehr wirken sie wie Kreisel und trachten<br />

deshalb die einmal eingenommene Stellung<br />

beständig beizubehalten. Auch wenn der<br />

Hinterwagen abschwenkt, laufen sie in der<br />

ursprünglichen Fahrtrichtung weiter und parieren<br />

das Schleudern genau so, wie es der<br />

Fahrer bestenfalls könnte. Der Fahrer braucht<br />

sich das Lenkrad nur lose durch die Hände<br />

gleiten zu lassen, eine stärkere Richtungsänderung<br />

der Räder vermöchte er infolge<br />

ihrer Kreiselwirkung ohnehin nur nach und<br />

nach zu erzwingen.<br />

An die Federung eines Weltrekord-Rennwagens<br />

werden nach der Aussage Railtons<br />

nicht allzuhohe Anforderungen gestellt, da<br />

von vornherein nur auf ganz glatter Bahn<br />

gestartet wird. Immerhin wurde eine von<br />

den Federn unabhängige Führung der Vorderachse<br />

durch eine Torsionsstütze als angezeigt<br />

erachtet, und selbstverständlich ist durch<br />

reichlich bemessene Stossdämpfer für starke<br />

Schwingungsdämpfung gesorgt. Die Bremsen<br />

in den vier Rädern dienen hauptsächlich zum<br />

leichteren Manövrieren vor und nach dem<br />

Start, Messen sich aber bei weitem nicht<br />

gross genug bemessen, um auch zum Abbremsen<br />

aus der Rekordgeschwindigkeit heraus<br />

brauchbar zu sein. Am Ende der Rekordstrecke<br />

wird also Campbell den Wagen zuerst<br />

einfach auslaufen lassen. m.<br />

Diesel-Bus fährt New York—Los Angeles.<br />

Ein amerikanischer 32plätziger «Mack»-<br />

Dieselomnibus legte kürzlich die Strecke<br />

New York—Los Angeles, die beträchtliche<br />

Höhenunterschiede aufweist, in 91 Stunden<br />

10 Minuten zurück, was einem Durchschnitt<br />

von 56 Std.-km entspricht, und verbrauchte<br />

dabei nur für rund 100 Franken (1400 Liter)<br />

Brennstoff.<br />

Silentblocs gegen Glühlampenschäden. Wir<br />

haben schon wiederholt darauf hingewiesen,<br />

dass häufig die Scheinwerferlampen nur deshalb<br />

frühzeitig defekt werden, weil sie mit<br />

dem Scheinwerfer starken Vibrationen ausgesetzt<br />

sind. Um die Uebertragung solcher<br />

schädlicher Chassis-Vibrationen auf die<br />

Scheinwerfer zu verhindern, werden nun<br />

neuestens in die Scheinwerferstützen SÜentblocs<br />

eingebaut.<br />

Die Gummibüchse der Silentblocs isoliert<br />

vor allem die sehr raschen, kurzen Schwingungen<br />

und Stösse. ohne dass sie im übrigen<br />

die Festigkeit und Genauigkeit des Scheinwerfereinbaues<br />

beeinträchtigt.<br />

Luftreiniger mit Luftheizkörpern. Bei dem<br />

unten skizzierten englischen Luftreiniger befindet<br />

sich im Innern ein elektrischer Heizkörper,<br />

der, an die Lichtleitung angeschlossen,<br />

zugleich das Anlassen des kalten Motors<br />

erleichtert und das Einfrieren des Motors in<br />

der Garage verhindert. Der Heizkörper ist<br />

dabei von dem durch den Filter tretenden<br />

Luftstrom durch einen Metallzylinder getrennt,<br />

so dass er von Uneinigkeiten oder<br />

Feuchtigkeit nicht beschädigt werden kann.<br />

Sein Anschluss geschieht durch einfaches<br />

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