E_1933_Zeitung_Nr.026
E_1933_Zeitung_Nr.026
E_1933_Zeitung_Nr.026
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
N°26<br />
II. Blatt<br />
BERN, 21. März <strong>1933</strong><br />
N° 26<br />
II. Blatt<br />
BERN, 21. März <strong>1933</strong><br />
Tedin. Rundschau<br />
Der Schall der Verbrennung.<br />
Das Klopfen ist eines der unangenehmsten<br />
Leiden des Motors — unbestritten! Jeder<br />
Fachkundige hat das sicherlich schon an seinem<br />
Wagen ausprobiert; dennoch sind Klopferscheinungen<br />
für den Durchschnittsfahrer<br />
verhältnismässig schwierig zu erkennen. Dies<br />
kommt durch die verschiedensten Nebengeräusche,<br />
die am Motorfahrzeug auftreten, wie<br />
etwa Klappern der Karosserie oder lose befestigter<br />
Aussenteile. Ein untrügliches Zeichen<br />
für das Vorhandensein des Motorklopfens<br />
ist aber ein schwacher, heller Klingelton,<br />
ähnlich dem leichten Schlag eines Hammers<br />
auf Eisen.<br />
Schon bei der geregelten Verbrennung, viel<br />
mehr aber bei der vorzeitigen Entzündung<br />
des Brennstoffluftgemisches entsteht eine beachtlich<br />
starke Schallentwicklung. Ein neuartiger<br />
Versuch erklärt aber anderseits die<br />
auffallende Geräuschlosigkeit dieses gewaltigen<br />
Druckvorganges im Zylinder und beweist<br />
gleichzeitig, dass man an den Klopferscheinungen<br />
seines Motors nicht achtlos<br />
vorübergehen darf.<br />
Damit man von der Verbrennung im Zylinder<br />
etwas hören kann, müsen von dem Zylinderinnern,<br />
von dem Verbrennungsherd aus,<br />
Schallwellen ausgehen. Schallwellen sind<br />
Druckwellen von bestimmter Schwingungszahl.<br />
Man kann diese Druckwellen mit dem<br />
Ohr wahrnehmen, also als Schall empfinden,<br />
wenn ihre Schwingungszahl zwischen 300 und<br />
22,000 Schwingungen pro Sekunde liegt. Diese<br />
Druckwellen im Zylinder müssen also, um als<br />
Schall wahrgenommen zu werden, die Zylinderwand<br />
in Schwingung versetzen, in eine<br />
Schwingung, die so stark ist, dass diese aussen<br />
die Luft wiederum in Schwingung bringt.<br />
Durch die Luft muss diese Schwingung weitergetragen<br />
werden bis an unser Ohr.<br />
Dazu gehört eine viel grössere Energie, als<br />
tnan sich im allgemeinen vorstellt. Um dieses<br />
klarzumachen, muss man zunächst nur<br />
einen Schall in freier Luft erzeugen. Hierzu<br />
wurde ein Apparat konstruiert, durch den man<br />
eine Platzpatrone mittels einer elektrischen<br />
Heizspirale entzündet. Es erfolgt dann ein<br />
überraschend lauter Knall. Mit demselben<br />
Apparat kann man die gleiche Patrone, die<br />
genau die gleiche Schallmenge liefert, unter<br />
einer dünnwandigen Glocke, die dicht<br />
schliesst, zur Zündung bringen. Man hört<br />
dann nur einen schwachen Schlag, ähnlich<br />
dem leichten Schlag eines Hammers auf die<br />
Glocke, trotzdem die Platzpatrone vorher in<br />
freier Luft eine ungeheure Lautstärke entwickelt<br />
hatte. Von dem starken Schall dringt<br />
also kaum etwas nach aussen.<br />
Das Geräusch, das man bei dem zweiten<br />
Versuch wahrnimmt, wäre im Motor nur ein<br />
schwaches Klopfgeräusch gewesen, das man<br />
neben anderen mechanischen Geräuschen<br />
noch wesentlich leichter empfunden hätte.<br />
Dies beweist, dass, wenn man ein scharfes<br />
Klopfen aussen mit dem Ohr wahrnimmt,<br />
man im Zylinderinnern eine Detonation hat,<br />
von der man sich durch den Platzpatronenversuch<br />
eine gute Vorstellung machen kann.<br />
Dabei ist zu bedenken, dass zu dem Versuch<br />
eine Glocke aus einem kaum 3 mm starken<br />
dünnwandigen Temperguss benützt wurde,<br />
während im Motor ein starker Doppelmante!<br />
und dazwischen Hoch die Wasserschicht in<br />
Schwingung gebracht werden muss,bevorder<br />
Schal.' das Ohr trifft. Man unterschätze deshalb<br />
das vielleicht für harmlos gehaltene<br />
Klopfen oder Klingeln nicht.<br />
Kein Ventlleinschleifen mehr. Während<br />
die Mehrzahl der Automobil-Konstrukteure<br />
um das Problem der Ausrüstung von Automobilmotoren<br />
mit Ventilsitzen aus speziellem<br />
Material noch wie um einen heissen Brei<br />
herum gehen, sind gleichsam wie über Nacht<br />
zwei der grössten amerikanischen Fabrikationskonzerne<br />
mit Wagentypen herausgekommen,<br />
deren Motoren eingesetzte Ventilsitze<br />
aufweisen. Der Vorteil dieser Anordnung soll<br />
in nichts weniger als im vollständigen Wegfall<br />
der Ventilwartung bestehen. Die Ventile<br />
brauchen somit praktisch während der ganzen<br />
Lebensdauer des Wagens überhaupt nicht<br />
mehr eingeschliffen und nicht mehr nachgestellt<br />
zu werden. Ein Fortschritt, der kaum<br />
überschätzt werden kann, wenn man bedenkt,<br />
dass die Ventilwartung heute eigentlich den<br />
letzten zwingenden Grund zu Motorrevisionen<br />
nach je 15 000 bis 30 000 Fahrkilometern darstellt.<br />
Man hat heute genügend Mittel und<br />
Wege, um einen Motor auch ohne Demontage<br />
zu entrussen, und die verschiedenen Lagerstellen<br />
lassen oder Hessen sich schon heute<br />
so ausbauen, dass sie einen wartungslosen Betrieb<br />
- während 100 000 km anstandslos aushalten.<br />
An und für sich kannte man den eingesetzten<br />
Ventilsitz aus speziellem Material schon<br />
lange. Man kam z.B. nicht darum herum,<br />
solche Ventilsitze einzubauen, wo Zylinderblöcke<br />
aus Leichtmetall angewandt wurden,<br />
wie z. B. bei Flugmotoren. Das ganze Kunststück<br />
bestand jedoch darin, Mittel und Wege<br />
zu finden, die den Einbau solcher Ventilsitze<br />
ohne grosse Mehrkosten und ohne den Aufwand<br />
allzu grosser Sorgfalt ermöglichten.<br />
Damit der eingesetzte Ventilsitz demjenigen,<br />
der lediglich aus dem Gussmaterial des<br />
Zylinderblockes herausgearbeitet wird, überlegen<br />
ist, muss sein Material eine ganze<br />
Reihe von Bedingungen erfüllen. Es muss sowohl<br />
gegen mechanische Abnützung, sowie<br />
gegen die Einwirkung der Hitze besonders<br />
widerstandsfähig, aber auch wieder so beschaffen<br />
sein, dass es das Material des Ventils<br />
nicht angreift. Von ganz besonderer Bedeutung<br />
ist sein Ausdehnungskoeffizient, denn<br />
hiervon hängt es ab, ob der Sitz später im<br />
Betrieb unter den Einwirkungen der Wärme<br />
noch fest haftet und seine richtige Form beibehält.<br />
Die Einbauart solcher Sitze ist heute noch<br />
ganz verschieden. Grosse Verbreitung haben<br />
gegenwärtig eingeschraubte und durch periphere<br />
Stiftschrauben gesicherte Ventilsitze<br />
gefunden, wobei als besonderer Vorzug dieser<br />
Bauart noch die Auswechselbarkeit der<br />
Ventilsitze beansprucht wird. Andere Konstrukteure<br />
pressen den Ventilsitz, dessen<br />
Durchmesser unten eine Spur grösser ist als<br />
oben, in den entsprechend vorbereiteten Zylinderblock<br />
ein, ein Verfahren, das jedoch<br />
ausserordentlich grosse Arbeitsgenauigkeit<br />
voraussetzt Um einen guten Wärmeübergang<br />
zwischen dem Sitz und dem Zylinderblock<br />
sicherzustellen, wird bei den eingeschraubten<br />
Sitzen das Gewinde zuerst mit einer gut<br />
wärmeleitenden Farbe bestrichen. Diese Ventilsitze<br />
bestehen übrigens, um Lockerungen<br />
vorzubeugen, aus einem Stahl mit praktisch<br />
gleichem Ausdehnungskoeffizienten wie Zylfederguss<br />
und haben nur unmittelbar auf<br />
H.SH3<br />
Ein eingeschraubter Ventilsitz, dessen Arbeitsflächen<br />
einen Belag aus dem besonders widerstandsfähigen<br />
« Steüite » aufweisen, a = Stahlring, b =<br />
Unterlagscheibe aus Weichmaterial, c = Sicherungsschraube.<br />
ihren Sitzflächen einen elektrisch aufgeschweissten<br />
Belag aus besonders hartem und<br />
den Wärmeeinwirkungen gut widerstehendem<br />
Material. - s.<br />
Was kostet ein Weltrekord-Rennwagen?<br />
Hauptmann Irving, der Konstrukteur des<br />
«Goldenen Pfeils», mit dem Sir Henry Segrave<br />
seinerzeit Weltrekorde aufstellte, gibt<br />
die Kosten des Baues eines Weltrekord-Rennwagens<br />
mit ungefähr 25,000 Pfund Sterling<br />
an, was gegenwärtig rund 325,000 Franken<br />
entspricht. 9000 Franken kostete beim «Golden<br />
Arrow» allein das Getriebe. Für den<br />
Motor muss mit etwa 100,000 Fr. gerechnet<br />
werden, 45,000 Franken kostet etwa das<br />
Fahrgestell und selbst der Kühler stellt sich<br />
immer noch höher als ein ganzer Kleinwagen.<br />
Irving ist im übrigen der Ansicht, dass in<br />
Zukunft Weltrekorde nur noch mit auf allen<br />
vier Rädern angetriebenen Wagen in Angriff<br />
genommen würden. -s.<br />
Die alljährliche Pannenstatistik des KgL<br />
Englischen Automobil-Clubs, die jeweils auf<br />
Grund der Erhebungen des Strassenhilfsdienstes<br />
zusammengestellt wird, ist soeben<br />
herausgekommen. In 12557 Fällen wurde<br />
festgestellt, aus welchen Ursachen Automobile<br />
auf der Strecke am Weiterfahren verhindert<br />
waren. Am seltensten waren Unfälle der<br />
Grund unerwünschter Aufenthalte. Mit 11,9<br />
gegen 12,3 Prozent im Vorjahre zeigen dabei<br />
die Unfälle noch eine Abnahme.<br />
Reelle<br />
Occasionen<br />
MINERVA<br />
Touring, Modell 1923, 6pl., 18,2 PS,<br />
tadellos erhalten, Fr. 500.—<br />
STUDEBAKER<br />
Torpedo mit Brücke, 17,49 PS, » 400.—<br />
CHRYSLER 70<br />
Limousine, 4/5plätzig, revidiert,<br />
16,76 PS, » 2200.—<br />
NASH<br />
Limousine, 6 Zyl., 14,15 PS, > 2000.—<br />
WILLYS KNKGHT<br />
Limousine, 4/5pl., 19,73 PS, » 1500.—<br />
ESSEX<br />
Cabriolet, 4pl., 12,06 PS, > 300.—<br />
CHRYSLER 70<br />
Sedan, 4/5plätzig, 6 Zyl., 17,76 PS, » 2800.—<br />
BUICK<br />
Limousine, 7pl., mit Separation,<br />
Mod. 1927, 21,25 PS, sehr schöner<br />
Wagen, , 3000.—<br />
WILLYS KNIGHT<br />
mit Ladebrücke, 15,48 PS, » 1000<br />
BUICK<br />
Limousine, 4/5pI., 1927, 17,28 PS,<br />
tadelloser Zustand, > 1800.—<br />
ESSEX<br />
Limousine, Modell 1928, 4/5plätziff<br />
12,78 PS, , 180O._<br />
CHRYSLER 70<br />
Sedan, kombinierbar m. Brücke,<br />
16,75 PS, , 180O._<br />
STUDEBAKER<br />
mit Ladebrücke, 17,28 PS, » 1000.—<br />
CADILLAC<br />
Sport-Phaeton, 4/5plätzig, 6fach bereift,<br />
wunderbar erhalten, » 3000.—<br />
RITZI & WAGNER, AMRISWIL<br />
Telephon 5. 10328<br />
Basel s Otto Dietrich; Otto Heimbarger; Jul. Kotz;<br />
AlfredKäng; Reinbolt&Cbriste A.C.; E.Scbwarz;<br />
Berns Georges GangloO S. A.; Ramseier.<br />
Streun & Cie.<br />
Biel i Jean Gygax S.A.<br />
La Cbaux-de-Fonds: Emil Bernaffi: J. Haag.<br />
Gene«es F. Brichetj Georges GangtoS S. A.<br />
Interlaken < Rudolf VVenger.<br />
Kreuzungen: Seitz & Co.<br />
Langenthali Carrouerie Langenthal A.C.:<br />
Joh. UeU.<br />
Lausanne i Eggli Freies; A. Matille.<br />
Lnzerni Albert Dolder; J. Meiliger; Oskar<br />
Ziramerli.<br />
Renens s G. Fontana.<br />
Das neue Automobügesetz verlangt<br />
eine weitmöglichste Gewichtsreduktion<br />
der Fahrzeuge.<br />
Verlangen Sie daher Konstruktionen<br />
in Leichtmetall!<br />
Aluminiumlegierung A N TI -<br />
CORODAL hat sich seit Jahren<br />
bestens bewährt<br />
Die Verwendung von ANTI-<br />
CORODAL bedeutet kleineren<br />
Brennstoffverbrauch, geringere<br />
Achsbelastungen, kürzere<br />
Bremswege, ein besseres Be-.<br />
schleunigungsvermögen, eine<br />
geringere Abnützung der Reifen<br />
und des Unterbaus, Rostsicherheit<br />
und verminderte Unterhaltungsspesen.<br />
VERBAND DER SCHWEIZERISCHEN CARROSSERIE-INDUSTRIE<br />
Stssadit Frech-Hoch.<br />
Solothurn-West i A. & E. Hess.<br />
St.Gallen < II. Höhener's Erben; Heinrich Müller;<br />
loh. Wellaner.<br />
Dsler < E. Pfenninger.<br />
Wädenswil: Jak. Rasterholz.<br />
Wlditrnih s Hermann Graber.<br />
Wlnterthur: Paul Widmer.<br />
Warblaufen b. Berat Fritz Ramseier & Cie-<br />
Zürich: H. Bentelr; Hrcb. Eckert; Georges<br />
Gangloff S. A.; E. Gehrig;<br />
Otto Kusterer; Gebr. Tüscher & Cie.<br />
ZUrlfh-Sdiwamendingen t Alfr. Hanoi.<br />
ZUridKWiedlkoo < Gebr. Meier.<br />
Georg Herrmann;<br />
P<br />
Die<br />
schöne<br />
Lackierung<br />
erfordert<br />
zweckmassige<br />
Pflege<br />
UNIVERSAL<br />
Polish & Cleaner<br />
erhalt den Wagen<br />
wie neu!<br />
werden jederzeit günstig<br />
beleh<br />
gekauft und nt<br />
Mit<br />
DITZLER<br />
NITROCELLULOSE-<br />
LACKEN<br />
kann man keine<br />
RENNEN GEWINNEN<br />
aber:<br />
eine Lackierung<br />
mit<br />
Ditz-Lac<br />
borgt für<br />
Schönheit,<br />
Haltbarkeit,<br />
zuverlässige<br />
AUTOCOLOR A.-G., ZÜRICH 8<br />
Dufourstrasse 197 Telephon 45.718<br />
DITZ-LAC AUTOMOTIVE PAI NTI NQ MATERIALS<br />
Guterhaltene und aucb neue<br />
^5j§^ Qualltät<br />
••UHBBBHMHHH<br />
verkauft<br />
durch<br />
HAUSER, Kreuz-Garage, ZÜRICH,<br />
Zollikerstrasse 9, b. Kreuzplatz.<br />
10705 m<br />
&••••••••••••••&