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E_1933_Zeitung_Nr.083

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12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N« 88<br />

Wechse strömleichrichter<br />

Behelfsmässiger Ersatz<br />

der TJnterbrecherfeder<br />

durch ein Gummiband a.<br />

b = Haltfeder des Unterbreeherhammers.<br />

bestbewährtes Schweizerfabrikat zum<br />

Laden von<br />

Auto-Batterien<br />

mit höchstem Wirkungsgrad fabrizieren zu<br />

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A B T E I L U N Q G L E I C H R I C H T E R B A U<br />

Automobilistes!<br />

Motocyclistes!<br />

Permanente Zündungskontrolle durch auf den mittleren<br />

Elektroden der Zündkerzen aufgeschraubte<br />

Kerzenprüfer.<br />

BaUerieeinbau oben an der Spritzwand, unter der<br />

Motorhaube. Symmetrisch zur Batterie ist ein<br />

Werkzeugkasten angeordnet.<br />

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Verteüerkopf mit Zündmomentverstellung<br />

durch<br />

Zentrifugalregler und Unterdruckregler.<br />

A) dem<br />

Saugrohrunterdruck ausgesetzter<br />

Kolben; C)<br />

Druckfeder; F) Bremsschub;<br />

G) Fliehgewichte;<br />

H) Unterbrecherplatte;<br />

I) Unterbrechernocke; J)<br />

Mitnehmerbolzen.<br />

P« br I ca tlon SU I880.<br />

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Lasseh Sie die<br />

„Atitomobil»Revue"<br />

werben<br />

Anzahl Wagen mit Batteriezündung versah,<br />

baut man diese heute fast ausschliesslich auf<br />

allen Explosionsmotoren ein, einesteils da die<br />

Batteriezündung für den Konstrukteur eine<br />

wesentliche Vereinfachung der Antriebsorgane<br />

bietet und andernteils, da sie in der<br />

Herstellung auch wesentlich billiger ist und<br />

nicht zuletzt den Vorteil hat, dass die Batteriezündung<br />

bei geringster Tourenzahl einen<br />

sehr kräftigen Zündstrom liefert.<br />

Dem gegenüber besteht aber der Nachteil<br />

der absoluten Abhängigkeit von der Batterie.<br />

Als zweiter Nachteil ist zu verzeichnen, dass<br />

die Batteriezündung bei steigender Tourenzahl<br />

fortwährend schwächer wirkt. Neue<br />

Unterbrecher arbeiten zwar mit doppelten<br />

Hebeln und im Zylinderwinkel versetzten<br />

Abreisspunkten. Man spricht hier von synchronisierten<br />

Unterbrechern, d. h. von solchen,<br />

bei denen jeweils der eine Hebel bei Sechszylindermotoren<br />

für drei oder bei Achtzylindermotoren<br />

für vier und der andere<br />

Hebel für die andere Hälfte der Zylinderzahl<br />

SP<br />

'«edis<br />

Anfrage 347. Fahrverbot an konfessionellen<br />

Feiertagen. Ich fuhr am 15. August (das ist ein<br />

kantonaler Feiertag) von Altdorf hinauf ins Urserental,<br />

und passierte ca. um 23.30 Uhr Göschenen.<br />

Der dortige Polizist hat nun beim Gericht Anzeige<br />

erstattet, weil ich an einem Sonntag mit meinem<br />

Lieferungswagen gefahren sei. Ist das hiesige Gericht<br />

nun berechtigt, mich zu strafen? Existiert<br />

eine diesbezügliche Verfügung, dass an kantonalen<br />

Feiertagen mit Lieferungswagen nicht gefahren werden<br />

darf, und ist das Automobilgesetz nicht eidgenössisch?<br />

W, R.<br />

Antwort: Wir setzen voraus, dass Sie wegen<br />

eines Verstosses gegen das Feiertagsgesetz und nicht<br />

wegen TJebertretung des Nachtfahrverbotes für Lastwagen<br />

angezeigt wurden.<br />

Art. 10 des urnerischen Sonn- und Feiertagsgesetzes<br />

in der Fassung von 1902 bestimmt, dass<br />

an den kantonalen Feiertagen, zu denen auch Maria<br />

Himmelfahrt gehört, Lastwagen weder beladen, noch<br />

abgeladen werden und dass weder beladene, noch<br />

leere Wagen auf dem Kantonsgebiet verkehren<br />

dürfen.<br />

In erster Linie fragt es sich, ob auch ein Lieferungswagen<br />

als Lastwagen im Sinne dieser Vorschrift<br />

zu betrachten ist. Unseres Erachtens muss<br />

die Frage bejaht werden. Der Zweck des Verbotes<br />

ist nämlich offenbar der, jede nach aussen in Erscheinung<br />

tretende gewerbliche Tätigkeit an Feiertagen<br />

zu verhindern. Ee sollen an solchen Tagen<br />

weder Waren geführt, noch mit dem Warentransport<br />

zusammenhängende Verrichtungen unternommen<br />

werden. Ob hiezu nun aber ein eigentlicher<br />

Lastwagen oder nur ein Lieferungswagen verwendet<br />

wird, macht keinen wesentlichen Unterschied.<br />

Nehmen wir an, Sie hätten gegen Art. 10 des<br />

Feiertagsgesetzea verstossen, so stellt sich die weitere<br />

Frage, ob diese Vorschrift mit dem geltenden<br />

Bundesrecht übereinstimmt.<br />

Vor allem ist hier an das Bundesgesetz über den<br />

Motorfahrzeugverkehr zu denken, das eine einheitliche<br />

Ordnung für den gesamten Automobilverkehr<br />

aufstellt. Allein Art. 3 dieses Gesetzes gewährt den<br />

Kantonen die Befugnis, auf allen Strassen, die<br />

nicht als Durchgangsstrassen bezeicknet wurden,<br />

den Verkehr ganz zu verbieten oder zeitlich einzuschränken.<br />

Bis heute hat der Bundesrat noch keine<br />

einzige Strasse als Durchgangsstrasse bezeichnet.<br />

Die Kompetenz der Kantone ist also vorderhand<br />

nicht eingeschränkt, und es ist anzunehmen, dass<br />

arbeitet. Während des Anlassvorganges sinkt<br />

infolge der grossen Belastung durch den Anlasser<br />

die Batteriespannung wesentlich unter<br />

6 Volt bzw. 12 Volt. Dies ergibt ebenfalls<br />

auf der Hochspannungsseite der Zündspule<br />

einen entsprechenden Spannungsabfall, was<br />

dann sehr oft zu erschwertem Anlassen führt.<br />

Nimmt man noch an, dass die Batterie vielleicht<br />

schon halb entladen ist, so ist ohne<br />

weiteres begreiflich, dass in diesem Moment<br />

ein Anwerfen überhaupt unmöglich wird.<br />

R. Güdel.<br />

Siehe auch Tabelle auf Seite 13.<br />

die bestehenden kantonalen Vorschriften, insbesondere<br />

auch die Sonntaesfahrverbote. trotz des Bundesgesetzes<br />

vom 15. März 1932 gültig geblieben sind,<br />

vorausgesetzt, dass sie nicht gegen die Bundesverfassung<br />

oder andere Bundesgesetze verstossen.<br />

Dagegen fragt es sich, ob es nicht Art. 49 der<br />

B. V. widerspricht, wenn Sie bestraft werden, weil<br />

Sie an Maria Himmelfahrt gegen Mitternacht eine<br />

durch das Feiertagsgesetz verbotene Tätigkeit verrichteten.<br />

Art. 49 der B. V. gewährleistet die Glaubens-<br />

und Gewissensfreiheit, und es ist allgemein<br />

anerkannt, dass er den Kantonen bezüglich der<br />

polizeilichen Feiertagsordnung bestimmte Schranken<br />

setzt.<br />

Maria Himmelfahrt ist ein rein konfessioneller<br />

Feiertag. Das Bundesgericht hat wiederholt entschieden,<br />

dass für solche Tage nur diejenigen Verbote<br />

für alle Bürger verbindlich erklärt werden<br />

dürften, die notwendig seien, um die ungestörte<br />

Ausübung gottesdienstlicher Handlungen der betreffenden<br />

Konfession sicherzustellen. Nun ist es<br />

klar, dass von einer Störung des Gottesdienstes<br />

keine Rede sein kann, wenn jemand am späten<br />

Abend des Feiertages mit einem Lieferungswagen<br />

nach Hause fährt.<br />

Allerdings hat das Bundesgericht in den bisherigen<br />

Urteilen ausdrücklich bemerkt, dass konfessionelle<br />

Feiertage für die Angehörigen anderer Bekenntnisse<br />

unverbindlich seien. Ob sich jedoch auch<br />

ein Katholik bezüglich eines katholischen Feiertages<br />

auf den Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit<br />

berufen kann, ist unseres Wissens noch nie<br />

entschieden worden.<br />

Nach Art. 49 der B. V. darf niemand zur Vornahme<br />

einer religiösen Handlung gezwungen werden.<br />

Auch ein negatives Verhalten, z. B. die Rühe<br />

an einem Feiertag, kann als religiöse Handlung<br />

aufgefasst werden. Es liesse sich also wohl die<br />

Auffassung vertreten, so wenig der Staat einen.<br />

Bürger zwingen könne, den Gottesdienst seiner<br />

eigenen Konfession zu besuchen, so wenig könne<br />

er ihn dazu anhalten, an einem Feiertag seines<br />

Bekenntnisses zu ruhen.<br />

Welcher Ansicht sich das Bundesgericht anschliessen<br />

würde, wissen wir nicht. Immerhin lassen<br />

sich für die eine und die andere Lösung der<br />

Frage nute Gründe anführen, und es ist zum mindesten<br />

nicht ausgeschlossen, dass Sie, auch als Katholik,<br />

mit einer staatsrechtlichen Beschwerde wegen<br />

Verletzung der Glaubens- und Gewissensfreiheit<br />

durchdringen würden.<br />

Sollten Sie sich dazu entschliessen, Beschwerde<br />

zu führen, so müssten Sie gegen eine Bussenverfügung<br />

innert nützlicher Frist Einspruch erheben und<br />

alsdann binnen 30 Tagen seit Eröffnung der Verfügung<br />

beim Bundesgericht eine Beschwerdeschrift<br />

I einreichen. *

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