E_1933_Zeitung_Nr.083
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Schnitt durch ein modernes Getriebe, dessen Gänge<br />
alle geräuschlos sind. 1 = schräg verzahnte GetriebsTäder<br />
für vier Gänge; 2 = die Zahnräder der<br />
Hauptwelle werden in schraubenförmig laufenden<br />
Nuten verschoben, damit ein seitliches Ausweichen<br />
während des Betriebes nicht möglich ist; 3 = Fieilauf;<br />
4 = Geschwindigkeitsmesser-Antrieb.<br />
sehen Teils bequemen müssen, um die Möglichkeiten<br />
zur Verminderung des Luftwiderstandes,<br />
der im 100-km-Tempo heute noch<br />
über 80% der Motorleistung wegfrisst, auszunützen,<br />
ohne gleichzeitig die Raumwirtschaftlichkeit<br />
zu beeinträchtigen. Zur Unterbringung<br />
des Motors käme bei einer derartigen<br />
konsequenten Neukonstruktion in erster<br />
Linie der schlank zulaufende Wagenhinterteil<br />
in Betracht und der Passagierraum<br />
würde um ungefähr die halbe Länge der gegenwärtigen<br />
Motorhaube vorgeschoben, was<br />
nebenbei auch noch hinsichtlich des Fahrkomfortes,<br />
der Sicht und damit der Fahrsicherheit<br />
Vorteile mit sich brächte. Langsam<br />
werden die'Kotflügel, die Scheinwerfer<br />
und andere Teile, die bisher ein mehr oder<br />
weniger unabhängiges Dasein führen, schon<br />
heute in der Gesamtklasse der Karosserie<br />
einbezogen. Als nächsten Fortschritt werden<br />
wir eine Vereinigung der gegenwärtigen Motorhaube<br />
mit den Vorderradkotflügeln zu einem<br />
organischen Ganzen zu verzeichnen haben.<br />
Eine spätere Entwicklung wird den Ausbau<br />
der Karosserie über die ganze Wagenbreite<br />
bringen, wie er vereinzelt schon jetzt<br />
anzutreffen ist.<br />
Der Motorenbau<br />
mutet, im Vergleich zu den übrigen Konstruktionsgebieten,<br />
nahezu konservativ an.<br />
Aeusserlich besteht die auffallendste Neuerung<br />
immer noch in der Anwendung elastischer<br />
Einbauarten, Ober deren Wert die Diskussion<br />
als geschlossen betrachtet werden<br />
kann. Die übrige Entwicklung besteht jedoch<br />
fast a usschliesslich aus Detailarbeit Das<br />
Kompressionsverhältnis ist — nicht zuletzt<br />
durch die Einführung kompressionsfesterer<br />
Brennstoffe begünstigt — immer noch in<br />
langsamem Ansteigen begriffen und beträgt<br />
heute durchschnittlich etwa 1:5,3, die Tourenzahl<br />
erreicht bereits häufig den Wert von<br />
4000 pro Minute und die Leistung bewegt<br />
sich selbst bei normalen Tourenwagen zwischen<br />
20—30 PS pro Zylinderinhalt. Die Zylinderzahl<br />
spielt nur noch eine nebensächliche<br />
Rolle, und desgleichen überlässt man es<br />
dem Konstrukteur, ob er seinen Motor mit<br />
hängenden oder stehenden Ventilen ausrüsten<br />
will. Die elastische Motoraufhängung<br />
hat viel dazu beigetragen, den Vierzylindermotor<br />
wieder zu Ehren kommen zu lassen,<br />
wobei anderseits die moderne Grossserien-<br />
Fabrikation den Achtzylindermotor auch weniger<br />
reich gespickten Börsen zugänglich<br />
macht.<br />
Die Betriebsbereitschaft und Arbeitswilligkeit<br />
der Motoren wird durch andauernde<br />
Vervollkommnung der Nebenapparate noch<br />
verbessert. .Die Vergaser weisen in den meisten<br />
Fällen spezielle Anlass-Vorrichtungen<br />
und Beschleunigungspumpen, hie und daso-<br />
Beispiel einer Unterdruck-Zündpunkteinstellrorrichtung.<br />
gar noch durch Thermostate automatisch gestaltete<br />
Luftzufuhr-Regulierungsvorrichtungen<br />
auf. Die Zündung arbeitet in den meisten<br />
Fällen mit Batterie- und Zündspule, immerhin<br />
aber häufiger als letztes Jahr wieder mit<br />
Magnetsystemen, deren Hauptvorteil bekanntlich<br />
in der Unabhängigkeit vom Batterieladezustand<br />
zu erblicken ist. Die Zündzeitpunktregelung<br />
unter ausschliesslicher oder<br />
/tUTÖMOBlL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 83<br />
Die automatische Regelung der Vergaser-LuftMappe<br />
durch einen Thermostaten ist schon bei verschiedenen<br />
Wagen anzutreffen.<br />
zusätzlicher Inanspruchnahme des Saugröhrunterdruckes<br />
hat neue Anhänger gefunden.<br />
Fast allgemein eingebürgert hat sich daneben<br />
die Zündzeitpunkteinstellung durch Zentrifugalregler.<br />
Gross bemessene Luftfilter,<br />
die gleichzeitig die Rolle von Ansauggeräuschdämpfern<br />
zu spielen haben, wirksame<br />
Oelreiniger und Vorrichtungen zur Konstanthaltung<br />
deT Kühlwasser-TemperatuT gehören<br />
längst zum guten Ton im Motorenbau.<br />
Die übrige Entwicklung bleibt dem Auge<br />
des Niehtfachmannes mehr oder weniger<br />
verborgen. Es handelt sich da um Probleme<br />
zur weiteren Geräuschdämpfung durch Verbesserung<br />
der Nockenformen und automatisch<br />
sich einstellenden Ventilstösseln, um<br />
neuartige Lagerung der Pleuel und neuen<br />
Einbau der Kolbenringe, um die Verwendung<br />
von Gusseisenkurbelwelleru um sorgfältig<br />
ausgeklügelte neue Gemischvorwärmumgen,<br />
um Vergaser mit eingebauter Brennstoffpumpe,<br />
eingesetzte Kolbenlaufbahnen und<br />
andere «Kleinigkeiten», die eines Tages<br />
plötzlich Allgemeingut werden können. Zu<br />
den bedeutenderen Neuerungen zählt schliesslich<br />
noch die Ausrüstung mancher Motoren<br />
mit Leichtmetall-Zylinderköpfen, die durch<br />
ihre bessere Wärmeableitfähigkeit die Anwendung<br />
höherer Kompressionsverhältnisse<br />
gestatten.<br />
Entsprechend der immer zunehmenden Geschwindigkeit<br />
der Wagen werden auch<br />
die Bremsen<br />
fortwährend noch wirksamer gestaltet Mit<br />
Ausnahme d»er leichten Wagen weisen fast<br />
alle modernen Fahrzeuge Bremskonstruktionen<br />
auf, bei denen die Muskelkraft des Wagenlenkers<br />
durch Servowirkung unterstützt<br />
wird» Am häufigsten, weil am einfachsten,<br />
lässt man dabei diese Servowirkung durch<br />
geeignete Anordnung der Bremsbacken zustande<br />
kommen. Die anfänglichen Mängel<br />
dieses Systems, nämlich entweder das zu<br />
schwache oder zu schroffe Einfallen der<br />
Servowirkung, sowie deren Ausbleiben beim<br />
Rückwärtsfahren sind bei allen modernen<br />
Bremsausführungen vermieden. Eine amerikanische<br />
Tendenz will die Bremsbetätigung<br />
fast ausschliesslich einer mechanischen Servokraft<br />
überbinden.<br />
Allgemein kann man, unter Zugrundelegung<br />
der gegenwärtigen Tendenzen, in den<br />
nächsten Jahren eine<br />
starke Gewichtsverminderung<br />
bei allen Fahrzeugklassen erwarten. Beispiele<br />
lehren, dass man das Totgewicht<br />
schon heute ohne wesentliche Verminderung<br />
der Wagenlebensdauer ganz beträchtlich reduzieren<br />
kann. Mit der zunehmenden Verkehrsdichte<br />
erhält das Verhältnis der Motorleistung<br />
zum Wagengewicht, das für das Beschleunigungsvermögen<br />
massgebend ist. immer<br />
grössere Bedeutung. Während gegenwärtig<br />
auf 1000 kg Wagengewicht 30—65<br />
PS-Motorleistung entfallen, das Beschleunigungs-<br />
und Steigvermögen also noch sehr<br />
verschieden ist, wird in Zukunft ein 70 PS-<br />
Wagen kaum mehr über 1000 ksr wiegen.<br />
Dass darunter die übrigen Fahreigenschaften<br />
nicht zu leiden brauchen, kann man<br />
schon jetzt als erwiesen betrachten, und es<br />
fehlt sogar nicht an Autoritäten, die den<br />
Leichtbau als den Faktor hinstellen, durch<br />
welchen der Komfort noch am meisten gesteigert<br />
werden kann. > • m.<br />
Einfluss der Karosserieform auf die Luftströmungs Verhältnisse. Links: Starke Bildung von Luftwirbeln<br />
bei der gewöhnlichen Karosserie. Rech t s: Glattes, wenig Energie verzehrendes Abfliessen<br />
der Luft bei der Stromlinienkarosserie.<br />
Von 1410 Spulen gleitet der widerstandsfähigste Cordfaden<br />
eines aus Sakellaridis, der langfaserigen<br />
Baumwolle Aegyptens hergestellten Garns,<br />
in die mächtige Heft- und Imprägniermaschine.<br />
Zu deren Seiten stehen zwei<br />
sehr umfangreiche Gatter mit je 705<br />
Spulen, von denen der Faden durch die<br />
„Kämme" der Maschine geleitet und sorglich<br />
aneinandergefügt und ausgerichtet<br />
wird, um mit einer Spezial-Gummilösung<br />
durchtränkt und zum Cordstoff verbunden<br />
Tzu werden. Nachdem auf beiden<br />
Seiten des Cordstoffes Gummiplatten<br />
aufgelegt sind, gelangt<br />
er in einen grossen Kalander,<br />
in dem Hitze und Druck die<br />
beiden Materialien so stark verbinden, dass<br />
sie nur noch ein Ganzes für sich bilden und<br />
ein Zerreissen oder Lockern der einzelnen<br />
Schichten ganz unmöglich ist. Nun wäre<br />
der Stoff für das Cord-Gewebe fertig und<br />
zum Zuschneiden bereit. Auch er ist durch<br />
Verwendung von bestem Material, sehr<br />
gewissenhafte Verarbeitung und auf<br />
Grund der vieljährigen Erfahrungen in<br />
derart vorzüglicher Weise verbessert<br />
worden, dass sich der Schweizer-Pneu<br />
„Pal las-Cord"<br />
T<br />
zu einem Automobil - Reifen<br />
entwickelt hat, dessen Qualität<br />
sehr schwer zu übertreffen ist.<br />
Schweiz. Kabel-<br />
Ischaft R. & E, H<br />
Draht- und Gummiwerke<br />
Grrissere<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Diamant-Büchsen Floquet<br />
in Verbindung mit Diatherm-Kolben<br />
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durch die unerreicht hohe<br />
Präzision und Härte des<br />
Spezial - Stahls Lebensdauer<br />
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