28.02.2018 Aufrufe

E_1933_Zeitung_Nr.082

E_1933_Zeitung_Nr.082

E_1933_Zeitung_Nr.082

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

N°82 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

ODILE DP<br />

BDaflS<br />

Wenn Mode in einer so geistreichen Art ge-<br />

Eoten wird, wie diesmal der Globus in Zürich es<br />

tat, dann kann ihr Erfolg nicht ausbleiben. Und<br />

da si8 jetzf gerade ziemlich phantastische Züge<br />

trägt, bietet sie auch Stoff genug, um eine Revue<br />

xu beleben, um so mehr, als diese in origineller<br />

Weise von Erika Mann inszeniert worden ist.<br />

Sie schuf frappant wirkende Modebilder und<br />

packende Szenen, an die sich jeweils die Parade<br />

der Mannequins auf dem teppichbelegten Laufsteg<br />

anschloss, plauderte geistreich über alles, was die<br />

Mode auszeichnet, dichtete eigens für die Revue<br />

einige, von Markus Hennings komponierte und von<br />

Sybille Schloss vorgetragene, auf die Mode Bezug<br />

nehmende Lieder, flocht Grotesktänze von Hilde<br />

Herter, Solotänzerin der Tanzschule Trudi Schoop,<br />

ein, und bewirkte mit alledem ein besonderes Interesse<br />

an den Darbietungen der Mannequins, die,<br />

ins Spiel einbezogen, sichtlich guter Laune waren<br />

und die Modelle ausgezeichnet vorführten.<br />

Der Globus brachte eine gediegene Auswahl von<br />

HeTbst und Winterkleidern, Mänteln und Hüten,<br />

samt allen möglichen, die Toilette vervollständigenden<br />

Kleinigkeiten. Herren, Damen und Kinder<br />

•waren vielseitig bedacht. Die Kollektion der Damenmode<br />

zeigte eine Anzahl reizvoller Wollkleidchen,<br />

bei denen die kurzen Casaque-Taillen dominierten.<br />

Allerlei liebenswürdige Details betonten<br />

die Schultern und verbreiterten unter Mitwirkung<br />

des Aermels die Figur nach der gewollten Richtung.<br />

Dabei bleibt die übrige Gestalt schlank und<br />

wird in sehr anliegende Kleider gesteckt Alles ist<br />

Schulter und Aermel oder origineller Kragen, und<br />

Jede Frau kann sich damit gut von der andern<br />

unterscheiden, was bekanntlich sehr wichtig ist<br />

AJso wenigstens in der Mode keine Uniformierung-<br />

Gleichschaltung sagt man ja jetzt.<br />

Die Schweizer Konfektion, der wir viele dieser<br />

Modelle verdanken, folgt mit grosser Schnelligkeit<br />

dieser Pariser Parole, sie bringt auch die neuen<br />

tiefen Modetöne, wie Brombeerbraun, Grün, ein neuartige«<br />

Rabenblau, ein weiches Königblau und jenes<br />

Prunelle, das, ganz weich und ruhig, ausgezeichnet<br />

kleidet. Schwarz und rot sind ebenfalls<br />

da und mancherlei Ecossais wirbeln mehrere Farben<br />

lustig durcheinander. Rundliche Göller, Biesen<br />

an Aermeln und auf Schultern, Drapierungen<br />

der obersten Aermelpartie, elegante Durchbrucharbeit,<br />

Bouillonnes, einfachere Schinkenärmel, allerlei<br />

neuartige Passen samt ungewohnten Kragenformen,<br />

sie geben diesen Kleidern viel Leben. Die<br />

Schau zeigt diesmal auch schöne Cocktailkleider,<br />

ferner eine Reihe wirklich kleidsamer Abend-<br />

0£<br />

EFIER^ILJ<br />

Modeschau<br />

toiletten von bald einfacherem, bald grösserem<br />

Stil, was sich in der verschiedenen Länge der<br />

Röcke und deren Volantbesatz unter anderm ausdrückt.<br />

Sonst hat die obere Partie das Wort, die<br />

mit allerlei interessanten Details mit Drapes wie<br />

die Aermel markiert wurde. Verführerisch schöne<br />

Abendhüllen, Lames und Samt mit Rüschen. Volants<br />

und Pelerinen, sie alle gehören In dieses,<br />

vom Globus befolgte Repertoire der eleganten Mode.<br />

Das gleiche ist von den Mänteln zu sagen, die<br />

sportlichen wie die Habillefassonen waren vielseitig,<br />

die Stoffe dernier ori, die Farben durchaus<br />

aktuell. Kamelhaarbraun erschien, daneben schönes<br />

Blau, viel Braun und Grau und Schwarz. Echte<br />

Pelze überall an den neuen, die Achseln verbreiternden,<br />

oft auf die Aermel übergreifenden<br />

Schnitten. Weite und gemässigte Aermel standen<br />

nebeneinander. Viel Schick bewiesen einige schwarze<br />

Nachmittagsmäntel, die mit den dazu getragenen<br />

Kleidern ein harmonisches Bild boten. Die Hüte<br />

waren der Mode entsprechend, als Clöohes, Berets<br />

und Phantasietoques geformt. Viel Phantasieformen,<br />

lustig emporstrebende und praktischere<br />

Modelle mit sorgfältig verarbeiteten Köpfen kleideten<br />

die Mannequins ausgezeichnet Weichster Samt,<br />

flaumige Filzarten, die sich sogar bouillonnieren<br />

lassen, etwas Phantasiefedern, Agraffen und Bänder<br />

zierten diese neuen Kopfbedeckungen. Schöne,<br />

etwas abgerundete Handtaschen, bildeten farbige<br />

Kontraste, Handschuhe wurden reichlich gezeigt<br />

und getragen; deren Stulpen sind heute unerlässlich<br />

zur Vervollständigung der Toilette. Vergessen<br />

wir auch die schönen Pelzmäntel und Jacken nicht,<br />

die echtes Material mit aktuellen Schnitten vereinten.<br />

Eine liebenswürdige Note brachte die Kinderkonfektionin<br />

die Revue, die von den<br />

Kleinen mit drolligem Ernst vorgeführt wurde. Buben<br />

und Mädchen sind dabei reich bedacht und alle<br />

Anlässe, ein Kind hübsch und echt kindlich zu<br />

kleiden, wurden herausgegriffen.<br />

Und nun noch ein Wort über die Herrenmode.<br />

Sie begann zusammen mit der Parade<br />

der Damen ebenfalls mit neuen Schlafröcken, die<br />

der Herr jetzt in gestreifter Seide trägt. Sie mischte<br />

sich unter die teils farbenfrohe Sportkollektion,<br />

auch hier neue Züge mitbringend, sie trat gewichtig<br />

in zahlreichen Vestonanzügen auf, wobei die<br />

modischen Grau, Grauschwarz-weiss, die neuen,<br />

rötlichen Braun, wie auch ganz dunkle Anzüge bemerkt<br />

wurden. Die Vestons erscheinen etwas länger<br />

mit tieferer Taille, sind ein- oder zweireihig<br />

zu «chliessen — wenn einreihig, abwechselnd auf<br />

zwei oder drei Knöpfe. Der Tanzanzug kam mit<br />

breit gestreifter,. Phantasiehose daher; der Cut, der<br />

wieder mehr in Mode kommt, ebenfalls. Zum<br />

Smoking ist nun weisses Gilet obligatorisch, zum<br />

Frack das Beinkleid mit Doppelgalons. Als Mantel<br />

hat der etwas auf Taille gearbeitete Paletot den<br />

Vorzug, als Variante erwähnen wir den Chesterfield<br />

mit breiter, verdeckter Knopfpatte. Schöne<br />

Fischgräten und Chevrons, phantasievoll breit und<br />

markant stehen neben kleingemusterten Mantelstoffen,<br />

der Habillemantel besteht aus Velours oder,<br />

Melton und bleibt ganz dunkel, manchmal wieder<br />

in einem neuen, schönen Blau gehalten. Schon bei<br />

den Knickerbockeranzügen zeigt sich die Tendenz<br />

zum Komplet, zum Hantel, der zum Anzug in Farbe<br />

und Webart passt Diese Linie wird beim Veston<br />

mit Mantel durchweg eingehalten, so dass ein vornehmes<br />

Gesamtbild des Herrenanzugs entsteht<br />

Lebhafte Noten sind ausser den farbigen Effektfäden<br />

der Anzugsstoffe in Kammgarn Cheviot und<br />

Winterfrescos, die weichen, seidenen oder wollenen<br />

Schals, ohne die kein Herr nunmehr ausgeht =ss.<br />

Tourismus<br />

Fahrten durch Schweden<br />

in.*<br />

Karlstad.<br />

Karlstad, am Schnittpunkt wichtiger Bahnlinien<br />

und an der Mündung des Klarälv in den<br />

Vänersee gelegen, ist zum natürlichen Mittelpunkt<br />

und zur Hauptstadt Värmlands geworden. Obwohl<br />

die Stadt vor einem halben Jahrhundert durch einen<br />

Brand zerstört und mit breiten Strassen und neuzeitlichen<br />

Häusern wieder aufgebaut wurde, hat der<br />

Bischofssitz Karlstad doch den Nimbus einer vornehmen<br />

alten Provinzetadt bewahrt<br />

Hier laufen die grossen Verkehrsstrassen von<br />

Stockholm, Oslo und Gothenburg zusammen — von<br />

hier aus verzweigen sich die Zufahrtsstrassen nach<br />

den Stätten, deren alte Kultur und natürliche Schönheiten<br />

jeden Fremden anzieht<br />

In der Freimaurerloge auf dem Grossen Markt<br />

wurden 1905 die Verhandlungen über die Auflösung<br />

der schwedisch-norwegischen Union geführt Das<br />

neue Värmlandmuseum liegt in idyllischer Umgebung<br />

auf der Landzunge Sandgrund zwischen den<br />

beiden Flussarmen des Klarälv und ist ir>H seinen<br />

reichen Sammlungen aus der Provinz eine wirkliche<br />

Sehenswürdigkeit Zu ihm gehört das Freilichtmuseum<br />

im MariebergskOgen, das in seinem Aufbau<br />

an das Stockholmer «Skansen> erinnert. Auch als<br />

kleine Hafenstadt weist Karlstad manche malerische<br />

Winkel und Stimmungsbilder auf.<br />

Ins Sazenland Gösta BerHnrs.<br />

In Karlstad beginnen unsere Fahrten nach dem<br />

eigentlichen Sagenland Gösta Berlings. Es liegt an<br />

den Ufern des durch schmale Sunde in drei Teile<br />

zerfallenden Frrkensees. «Löven» heisst der See<br />

in der Erzählung Selma Lagerlöfs, die selbst hier<br />

in Fryksdalen, abseits der grossen Heerstrassen,<br />

ihr Heim hat. Ueber Fryksta erreichen wir auf<br />

landschaftlich reizvoller Strasse Rottneros.<br />

Das Herrenhaus von Rottneros, «Ekeby» in der<br />

Berlingssage, brannte vor einigen Jahren ab, wird<br />

aber wieder erbaut Der alte Kavalierflügel ist erhalten<br />

geblieben und versetzt in jene romantischen<br />

Zeiten zurück, als hier die böse Majorin das Zepter<br />

schwang und der abgesetzte Pfarrer Gösta Berling<br />

mit den übrigen Kavalieren wilde Feste feierte und<br />

die Nacht «um Tage machte. Auch in dem idyllischen<br />

Marktflecken Sunne, kurz nach Rottneros,<br />

und überall an den bewaldeten Ufern des malerischen<br />

Sees, stossen wir auf Plätze, die in den<br />

Lagerlöfscben Erzählungen verewigt sind.<br />

*) Siehe auch Nr. 80 und 78.<br />

Die «Eingeweihte»; «Bitte nichts Modern««;<br />

modern ist jetzt nicht modern.»<br />

Am nördlichsten Ende des Frykensees, 86 Kilo»<br />

meter dem stimmungsvollen Seeufer entlang von<br />

Sunne aus, liegt der Touristenort T o r s b 7, ein<br />

vorzüglich geeigneter Ausgangspunkt für kleine Touren<br />

nach Lekvattnet (22 Kilometer; 10 Kilometer<br />

von der norwegischen Grenze), N. Finnskoga<br />

(über Vägsjöfors-Värnäs-Likenäa, dem Klarälv<br />

entlang, durch die stille, schöne, waldreiche<br />

Landschaft des Klarälvdals, 117 km; 20_km von<br />

der norwegischen Grenze) und anderen Plätzen der<br />

Waldgegenden Nord-Värmlands.<br />

Das Klarälvdal gehört zu den schönsten nordischen<br />

Flusstälern. Im norwegischen Gehirge entspringend,<br />

stürzt sich der Klarälv in zahlreichen<br />

Wasserfällen zu Tal, und je mehr er sich dem<br />

Vänersee nähert, um so breiter wird das Flussbett,<br />

um so ruhiger sein Lauf. In schönen Windungen<br />

fliesst er zwischen Wäldern und fruchtbaren Aeckern<br />

hindurch zur Ebene von Südvärmland.<br />

Tagestouren von Karlstad und Säffle aas.<br />

47 Kilometer östlich von Karlstad hegt an einer<br />

Bucht des Vänersees die lebhafte Handelsstadt<br />

Kristinehamn, die gleich Karlstad auch auf<br />

direktem Wasserwege mit Gotenburg und damit<br />

auch mit den Nordseeländern verbunden ist Hier,<br />

in der värmländischen Kleinstadt, ist die grösste<br />

Reederei Schwedens emporgewachsen. Von Kristinehamn<br />

führt eine Strasse ins benachbarte Västergötland<br />

nach Mariestad am Vänersee und eine<br />

landschaftlich überaus abwechslungsreiche und sehr<br />

schöne Strasse nach Cerebro am Hjälmarensee<br />

•und weiter über Arboga, Eskilstuna, Södertälje nach<br />

Stockholm (ungefähr 300 Kilometer).<br />

Ausserordentlich lohnend ist ein Ausflug ton<br />

Karlstad aus nach Filipstad, dem Mittelpunkt<br />

des Bergbaugebiet an der Ostgrenze Värmland*.<br />

Hier erinnert das monumentale Grabmal an den<br />

grössten Erfinder Schwedens, an John Ericsson,<br />

W<br />

Linoleum,<br />

Vorhangstoffe.<br />

Decken, *"<br />

vorteilhaft<br />

im Spezialhaus<br />

Zürich, Bahnhofstrasse 18<br />

Gleiches Haus in St. Gallen<br />

IN LAUSANNE<br />

DDJIIIT Schleier<br />

bKAUl-Kränze<br />

Vasen-Blumen für Salons<br />

und AUTOS. Ansteckblumen,<br />

Palmen.<br />

Blumenvasen in unerreicht<br />

schöner, künst»<br />

lerischer Ausführung.<br />

J. Fr. GUBSER, ZÜRICH<br />

Blumenfabrik<br />

Peterstr. 20 • Tel. 36.070<br />

ST^IQEN SIE IM<br />

HOTEL EXCELSIOR<br />

ab. Avenue Juste-Ollvier (5 Min. vom Bahnhof).<br />

Teleph. 24.716 • Zimmer mit fliessendem Wasser,<br />

Frühstück und'Bedienung inbegriffen, Fr.5.50<br />

pro Person. Restauration.<br />

F. soiizdartn-GPieö, zuricn 8<br />

Feldeggstratse 58 — Tetephon 27.464<br />

SILBERSCHMIED<br />

IBERWAHEH<br />

Sportpreise<br />

zu einem Mode-Spaziergang durch unser Haus!<br />

Reiz und Eleganz der kommenden<br />

Mode empfindet man vor<br />

allem in der neuartigen geschickten<br />

Kombination von Ärmeln,<br />

Schultern und Kragen.<br />

Wir freuen uns sehr, Ihnen bei<br />

uns diese echt weiblichen Oberraschungen<br />

zeigen zu können.<br />

Es gibt diesmal nicht nur kleine<br />

Changement* sondern<br />

originell«<br />

Neuschöpfungen, auf<br />

welch* die Frauen mit Recht<br />

neugierig sein dürfen.<br />

Sie sehen auch die neuen Modestoffe<br />

für Mantel und Kleider.<br />

Viel rauhe, stichelhaarige<br />

La Perle du Valais<br />

Pendant pitlltant<br />

Le Chäteau Mont d'Or<br />

Dftle<br />

„OncqttM n« but melneur Jus<br />

de bols tordul"<br />

Domaine da Mont d'Or<br />

• ION<br />

Stoffe, aber auch weichen Velour<br />

und Duvetine. Die Farben<br />

wahren eine herbstlich ruhige<br />

Note. — Sehen Sie sich bitte<br />

die „breitschultrigen" Kleider-<br />

Garnituren in unserer Modewaren-Abteilung<br />

an.<br />

Neben den neuen Filz- und<br />

Samt-Hüten mit den interessanten<br />

Köpfen spielen Kappen diesen<br />

Herbst eine große Rolle.<br />

Doch genug der Beschreibungen!<br />

Bitte, fojgen Sie dieser<br />

Einladung und besuchen Sie<br />

unverbindlich<br />

Bahnhof brücke - Zürich<br />

*.F N U.W O ^SAISON i £ R Df+M Of<br />

unsere Mode-<br />

Abteilungen oder verlangen Sie<br />

auf alle Fälle unseren interessanten<br />

Herbstmode-Katalog!<br />

7nrirh.U*nSmir1pnh{\f-ltrnninxtr-(ierhp.ra*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!