E_1934_Zeitung_Nr.014
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Erster Satz: Mäntel! Sie sind überaus<br />
flott geschnitten, modellieren die Körperformen<br />
heraus und zeigen dabei aber vielfache<br />
Variationen im Detail. Teils hochgeschlossen<br />
mit angeschnittenem Bindekragen. Mit einseitiger<br />
fescher Klappe und langem Kragen,<br />
der über den Rücken angeknöpft scheint.<br />
Die Kragenenden schalartig mit andersfärbigen<br />
Blenden, so dass, wenn der Mantel dunkelgrau<br />
ist, ein lichtes Silbergrau zur Blende<br />
gewählt wird. Diese kleinen Scherze wechselnder<br />
Garnituren, die ungemein belebend<br />
wirken, liebt man überhaupt.<br />
Die Rückenteile zieren vielfach Biesensäume,<br />
ebenso sieht man immer noch Garnituren,<br />
die auf der Achse! die Schulterlinie<br />
verbreiten — wenn auch in sehr gemässigtem<br />
Masse. Sehr schlanke Damen werden<br />
sich diese Unterstreichung der Schultern immer<br />
erlauben dürfen, denn oben ein wenig<br />
breiter, lässt bekanntlich die Hüftenpartie<br />
noch biegsamer erscheinen.<br />
Fesch sind lange leichte Capes, deren<br />
Kragen vorne Kreuzverschluss zeigen, die<br />
neuartige Holzclips als Knöpfe schliessen.<br />
Kleine Pelerinen werden auch gelegentlich<br />
den Mänteln aufgesetzt, sie unterstreichen<br />
die gewisse spielerische, leichte Note, das<br />
allgemeine Merkmal der kommenden Mode.<br />
Reizvoll wirken gerade bei Capes, die als<br />
Komplett aus dem Kleidstoff gearbeitet werden,<br />
die neuartigen, leichten Angorastoffe<br />
mit karrierter oder gestreifter Innenseite,<br />
die beim Oeffnen des Capes zu sehen ist,<br />
auf dem Klejde aber zu Aufputzzwecken<br />
verwendet wird : als Aermel- oder zumindest<br />
als Stulpen, Halsbesatz usw. Die Mantellänge<br />
bevorzugt dreiviertel — lässt also<br />
den Kleiderrock sehen. Allerdings bedingt<br />
Lob des Pelzes.<br />
^das eine gewisse farbliche Rücksichtnahme. Was wünschen sich die Frauen ? Liebe,<br />
* Sehr gerne werden gemusterte Kleider- Wärme, Schönheit. «Und wie übersetzt<br />
Streif-Karreau mit glatten Mänteln in der man diese Ideale in unser nüchtern praktisches<br />
Leben ?» fragt sich die Freuden-<br />
Grundfarbe getragen, eine Zusammenstelspenderin<br />
Mode. «Wo findet man einen<br />
sinnausklingenden Gegenstand ? » Da erinnert<br />
sie sich ihrer launischen Einfälle<br />
schon zu Anfang der Wintersaison —<br />
«Pelz» war das Losungswort, das sie allen<br />
Modeneuheiten mit auf ihren Weg gab. —<br />
lung, die an sich durchaus nicht neu, aber<br />
eben immer chick und vornehm wirkt.<br />
Regenmäntel sind natürlich aus imprägniertem<br />
Wollstoff, mit geradem Kragen,<br />
dessen Enden auch wieder verkreuzt schliessen<br />
— mit Holzknebeln, die augenblicklich<br />
«favorits > sind. Man trägt Gürtel, selbstverständlich<br />
! Aber ausgesprochene Gürtelgegnerinnen,<br />
deren etwas gedrungene Figur<br />
diese Zweiteilung nicht vertragen, können<br />
auch ruhig gürtellos bleiben.<br />
2. Satz : Kostüme ! Kostüme in den. verschiedensten<br />
Formen — aber immer unter<br />
der Devise stehend: jugendlich flott. Der<br />
Rock eng, eingelegte Faltengruppen sorgen<br />
für die nötige Bewegungsfreiheit. Die Jacke<br />
jst kurz, natürlich anliegend — und der Krängen<br />
! Ja — der Kragen ist einmal umgelegt,<br />
"einmal ein veritabler Stehkragen, auch hochschliessend<br />
als Bubikragen und gelegentlich<br />
fehlt er völlig. Die Farben ? Blau, schwarz,<br />
rötlich und sehr viel grau. Die Mode der gemusterten,<br />
vor allem karrierten Röcke und<br />
glatten Jacken bleibt in Gunsten, weil sie<br />
insbesondere für jugendlich, schlanke Gestalten<br />
wirklich flott und dabei niemals «fad»<br />
wirkt.<br />
Die Vormittagsmode ist ausgesprochen<br />
sportlich, also werden grobgewebte Stoffe,<br />
etwas derb im Griffe, gewählt. Dagegen<br />
verlangen die Nachmittagskleider — dritter<br />
Satz der Symphonie — feine Gewebe — vor<br />
allem Wollgeorgette. Kasackkleider mit modernem<br />
Verschiuss: Metallösen, durch die ein<br />
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schmaler Stoffstreifen gezogen wird- Prinzessfacon<br />
— wenn die Figur darnach ist,<br />
immer kleidsam und elegant. Die Taillen-<br />
Hnie ist betont, die Hüften sind enge gehalten<br />
und erst von da ab wird der Rock fliessend<br />
zu beschwingter Weite. Aermel kurz,<br />
schoppig — aber auch lang — da entscheidet<br />
Geschmack, oft auch Alter der Trägerin.<br />
Denn ab und zu finden sich ja auch solche,<br />
die den Mut haben, zu sagen «nein — doch<br />
lieber ein langer seriöser Aermel für mich ! ><br />
Als Halsabschluss ein kleinerer Ausschnitt,<br />
den grosse Schleifen, von Strassclips gehalten,<br />
abschliessen. Sehr originell gedrehtes<br />
Sammtband, das sich dann auch im Gürtel<br />
fortsetzt.<br />
Und als letzter Satz ein wundervoll buntes<br />
Allerlei von Stoffarten. Farben, Garnituren,<br />
so abwechslungsreich, dass die Qual<br />
der Wahl gar nicht gering ist. Für die<br />
Abendkleider nimmt man Satin reversible,<br />
Kunstseidenkrepp, glatten Tafft, aber auch<br />
solchen mit glänzenden bunten oder Metalltupfen.<br />
Die Nachmittagskleider — denn es<br />
findet wieder eine strenge Teilung statt —<br />
bevorzugen leichte Angorastoffe. Kammgarnflanell,<br />
hell- und dunkelgestreifte Jerseys,<br />
Bouclewollstoffe usw. Als Garnierung sind<br />
Bänder, Schleifen, Seiden- und Pick6kragen,<br />
weiss — oder sonst in hellen Farben,<br />
Plastrons und gesteppte Abnäher sehr modern.<br />
Lackbänder, Schals, Strassclips und<br />
die schon erwähnten Holzknebeln spielen<br />
eine grosse Rolle.<br />
Kleine Mode-Notizen<br />
Und nun ging man auf Entdeckungsreisen<br />
aus zu Wasser und zu Land, auf Bergen<br />
und in Tälern aller Weltteile wurde Jagd<br />
gemacht auf ihre vierfüssigen Bewohner.<br />
Und bald gab es neben den prächtigen Pelzmänteln<br />
von Breitschwanz und Karakül, von<br />
Nerz und grauem Astrachan, von Sealskin<br />
und Biber eine Fülle kleinerer Pelzgegenstände,<br />
die wie eine Fata Morgana ein früheres<br />
romantisches und daher bescheideneres<br />
Jahrhundert auferstehen Hessen. In den<br />
Schaufenstern paradieren kleine Pelzkrawatten,<br />
ineinander verschlungen, runde Capes<br />
aus Nerz mit Strassknöpfen abgeschlossen,<br />
Silberfüchse, die sich paarweise liebevolle<br />
Worte ins Ohr flüstern, und Blaufüchse,<br />
deren Ende mit violetten Samtschleifen<br />
vereint ist. Wie graziös sehen die<br />
schlanken Schlittschuhläuferinnen in ihren<br />
kurzen Astrachanboleros aus! Wie flott<br />
schleudern die Freundinnen die grauen und<br />
braunen Pelzstolas über die Schultern ! Und<br />
welche Schöne blieb einem Hermelincape<br />
gegenüber unempfindlich, das in unschuldsvoller<br />
Weisse leuchtet ? Sieht sie sich schon<br />
damit den hellbeleuchteten Ballsaal betreten,<br />
fühlt sie die bewundernden Blicke, die Boten<br />
all der reizenden Zukunftsmöglichkeiten,<br />
sie umschwirren ? Dann kam eine aufregende<br />
Neuheit! Man trägt gefleckte Pelze !<br />
Man bevorzugt die Pardenkatze ! Ein unvergleichlicher<br />
Missgriff wäre es, den<br />
Stammbaum des Leoparden nicht genau zu<br />
studieren; diese grosse Familie besteht aus<br />
vielen abzweigenden Linien, und die regierende<br />
Linie ist eben in dieser Saison die aus<br />
Amerika stammende der Pardenkatze. Ihr<br />
lichtes Fell mit den dunklen Flecken hat sie<br />
zum Modeliebling gemacht; man trägt es zu<br />
Jersevkostümen, zu Cocktailkleidern, man<br />
verarbeitet es zu Gilets, ja zu kleinen kokett<br />
aufgebogenen Hütchen. Wer würde es<br />
wohl glauben, dass die schmalen Gürtel, die<br />
dünnen Schulter«treifen aus geflecktem Pantherfell,<br />
die auf den lichten Samt- und Satintoiletten<br />
ihrer Trägerinnen Rumba und<br />
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Rotfarbung der Haut nach Genuss von<br />
Karotten<br />
wurde verschiedentlich da festgestellt, wo<br />
täglich bis zu einem Pfund roh davon gegessen<br />
worden war. Es trat innerhalb einiger<br />
Wochen eine auffallende Rötung der Haut<br />
ein, die schliesslich an die Gesichtsfärbung<br />
eines Indianers erinnerte. Professor Hernando<br />
von der Universität Madrid berichtet<br />
von 35 solcher Fälle, die alle auf starke Auf-<br />
werden neuestens empfohlen. Sie werden<br />
durch ein reinigendes Seifengemisch in<br />
Dampf sterilisiert, getrocknet und dann mit die normale Durchschnittshöhe eines Absat-<br />
Terpentin leicht befeuchtet. Bei Verwendung zes 3—4 cm. Menschen, die viel stehen, sollen<br />
etwas höhere, und diejenigen, die viel<br />
bringt man sie mit der Bürste auf das Zahnfleisch.<br />
Durch anschliessendes Spülen mit gehen, niedrigere Absätze tragen.<br />
Rücken wilder<br />
sausten ?<br />
So schrieb mir vor kurier.' Zeit der Leiter def£<br />
Paramount Publix Corporation"in"Hollywood. Keim<br />
\Wunder! Leobaitee ist ebenso unschädlich, wie