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E_1934_Zeitung_Nr.072

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N» 72 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />

parallel von vorn nach hinten verlaufende<br />

Stahlrohre, die wiederum durch Rohrtraversen<br />

miteinander verbunden sind. Die Karosserie<br />

bildet auch hier nur wieder eine dünne<br />

schützende Haut um die mechanischen Eingeweide,<br />

lässt aber an Verstrebungen und<br />

Versteifungen ungemein viel Feinarbeit erkennen.<br />

Sie ist in ihrem Hinterteil dem Motor<br />

ganz knapp angemessen und sieht besonders<br />

schlank und schnittig aus. Vom Motor sind<br />

fast nur die Gehäuse der Ventilsteuerungsorgane,<br />

der Doppelvergaser und der grosse,<br />

stehende Kompressor zu erkennen, alles andere<br />

wird ja schliesslich auch ohne Wartung<br />

seine Pflicht tun. Die Nockenwelle befindet<br />

sich in der Mitte zwischen den beiden Zylinderköpfen.<br />

Sie steuert die Ventile über Stossstangen<br />

und Kipphebel, wobei die Stoßstangen<br />

durch einzelne rohrförmige Verschalungen<br />

hindurchgeführt sind. Hinten am Nockenwellengehäuse<br />

ist eine kleine Bosch-Schmierpumpe<br />

für die Nebenapparate und eine Luft-<br />

L pumpe eingebaut. Der Kompressor und der<br />

pzu hinterst sehr gut zugänglich angeordnete<br />

Vergaser sind direkt aneinander angeschlossen.<br />

Der Motor, die Pendelachsen und das<br />

Winkelgetriebe bilden miteinander einen gemeinsamen<br />

Baublock. Das Getriebe liegt jedoch<br />

hinter der Hinterachse. Am Grand Prix<br />

in Bern wurde es mit den 5 Uebersetzungen<br />

benützt, die schon am Nürburgring Verwendung<br />

fanden. Der Führer des Union-Rennwagens<br />

sitzt ganz besonders tief. Bei Benützung<br />

seitlicher Klappen ist er in seinem Abteil<br />

auch fast ganz eingeschlossen. Die Getriebeschaltung<br />

liegt zu seiner rechten Hand, und<br />

die Pedale sind wie üblich angeordnet. Eine<br />

interessante Neuerung, die in Bern zum erstenmal<br />

an dem P-Wagen zu sehen war, stellen<br />

zwei kleine, tropfenförmig verschalte<br />

Konvexspiegel beidseitig der Windschutzscheibe<br />

dar, die ein für allemal derart eingestellt<br />

sind, dass der Pilot ständig den Zustand<br />

seiner Hinterradreifen beobachten kann.<br />

: Dass die Vorderradfederung durch in der<br />

Fahrtrichtung schwingende, gegen Torsionsstangen<br />

arbeitende Gelenkhebel geschieht,<br />

dürfte allgemein bekannt sein. Dagegen sei<br />

noch auf die bisher unbekannt gebliebenen<br />

Bremstrommeln aus Bronze hingewiesen, die<br />

ausser einer vorzüglichen Wärmeableitung<br />

den Vorteil einer gleichmässigen Abnützung<br />

ergeben.<br />

Der Bugatti-Qrand-Prix-Wagen, mit dem<br />

Dreyfus ein so hervorragendes Rennen fuhr,<br />

hat nach seinem Versagen am Grossen Preis<br />

von Frankreich noch einige Veränderungen<br />

erfahren, die jedoch geheimgehalten werden.<br />

Sein Motor dürfte nach wie vor 3,5 Liter Zylinderinhalt<br />

haben. Der Gesamtaufbau ist<br />

noch bedeutend niedriger als der aller bisherigen<br />

Bugattitypen, die untersten Verschalungsbleche<br />

liegen kaum zwei Handbreiten<br />

über dem Boden, die obersten Teile nur<br />

wenig über der Radoberkante. Der Motor<br />

zeigt die bisherige charakteristische saubere<br />

Bugatti-Linienführung, die Ventilsteuerung<br />

durch zwei obenliegende Nockenwellen, eine<br />

Zündkerze pro Zylinder im Zylinderscheitelpunkt,<br />

gespiesen durch einen in das Führerabteil<br />

hineinragenden Vertex-Magneten. Der<br />

Solex-Vergaser ist ganz unten im Motor eingebaut,<br />

dem Kompressor vorgeschaltet. Das<br />

Viergangetriebe bildet mit der Hinterachse<br />

einen Baublock. Der Chassisrahmen ist aussergewöhnlich<br />

hochprofilig ausgeführt und<br />

zur Erleichterung perforiert. Neuartige, vom<br />

Führersitz aus in ihrer Wirkung veränderbare,<br />

sehr < maschinenmässig » ausgebildete<br />

hydraulische Stossdämpfer sorgen gleichzeitig<br />

für gute Schwingungsdämpfung und die<br />

Aufnahme der Bremsdrehmomente der Vorderachse.<br />

Zur Unterbringung von Flatterschwingungen<br />

ist die Vorderachse in der<br />

Mitte geteilt, jedoch durch eine Muffe nur zu<br />

minimalen Bewegungen befähigt. Die Karosserie<br />

zeigt die Breite eines Zweiplätzers,<br />

aber der Platz des Mitfahrers ist durch einen<br />

grossen Ölbehälter ausgenützt und mit Blech<br />

abgedeckt. Die auffallendste Neuerung bilden<br />

jedoch die Räder. Statt der bisherigen<br />

gegossenen Aluminiumräder, die gegen seitliche<br />

Stösse etwas empfindlich waren, sind<br />

Drahtspeichenräder angewandt, bei welchen<br />

die Speichen im Gegensatz zur üblichen Praxis<br />

nicht tangential zur Nabe verlaufen, sondern<br />

radial von ihr ausgehen. Die Speichen<br />

haben bei dieser Anordnung keine Antriebsund<br />

Bremsdrehmomente aufzunehmen. Die<br />

Uebertragung der Brems- und Antriebskräfte<br />

geschieht durch Verzahnungen, mit<br />

welchen die Leichtmetall-Bremstrommel und<br />

die Leichtmetallfelge ineinander eingreifen.<br />

Blick auf die vor der Hinterachse eingebaute Motoranlage<br />

des Auto-Union-Rennwagens. Beim Verfolgen<br />

der Kühlwasser-Ableitungen erkennt man<br />

die Köpfe der beiden Achtzylinderblöcke. Das Gehäuse<br />

zwischen den beiden Zylinderreihen umschliesst<br />

die Nockenwelle, welche die Ventile durch<br />

Stoßstangen betätigt. Hinter dem Nockenwellengehäuse<br />

der Kompressor, hinter diesem der Doppelvergaser.<br />

Das Wechselgetriebe liegt hinter der<br />

Hinterachse, die als Schwingachse durchgebildet ist.<br />

Die Speichen selbst sind wenig dicker als<br />

Fahrradspeichen. Die Bremstrommel bildet<br />

wie bisher mit dem Rad ein untrennbares<br />

Ganzes, so dass nach dem Abziehen des<br />

Rades die Bremsbacken offen daliegen und<br />

bei Bedarf in kürzester Zeit ausgewechselt<br />

werden können.<br />

Der M.G. Magnette, mit dem Seaman im<br />

Kleinwagen-Rennen den Sieg herausfuhr,<br />

verdient umso mehr Beachtung, als er einer<br />

an Zylinderinhalt bedeutend grösseren Konkurrenz<br />

die Stange zu halten vermochte.<br />

Sein Sechszylindermotor hat einen Zylinderinhalt<br />

von nur HOO ccm, erreicht aber bis<br />

o<br />

gegen 6000 Touren in der Minute. Die Ventilsteuerung<br />

geschieht durch eine obenliegende<br />

Nockenwelle, die Gemischbildung<br />

durch zwei Vergaser mit schräg gegen den<br />

Motor - zu abfallender Ansaugöffnung. Um<br />

eine möglichst tiefe Schwerpunktlage zu erreichen,<br />

ist der Chassisrahmen unter der<br />

Hinterachse hindurchgeführt. Im übrigen<br />

zeigt das Chassis einen mehr oder weniger<br />

konventionellen Aufbau. Das Getriebe ergibt<br />

vier Vorwärtsgänge. Sein Schalthebel ist auf<br />

einem Ausleger in nächste Griffnähe des<br />

Fahrers gebracht. m.<br />

Der offizielle Grand-Prix-Film<br />

In zahlreichen schweizerischen Kino-Theatern<br />

läuft zur Zeit der Film vom Grossen Preis der<br />

Schweiz in Bern. Für diejenigen, die dieses gewaltige<br />

Sportereignis selber miterleben konnten,<br />

bedeutet der Film eine schöne Erinnerung, für die<br />

andern aber, die daheim bleiben mussten, wird er<br />

zum willkommenen Schilderer all der packenden<br />

Kämpfe auf der Bremgartenrundstrecke. Der Operateur<br />

hat ein sehr gutes und sicheres Auge gehabt,<br />

und bannt die dahinrasenden Wagen in<br />

überaus eindrucksvoller Weise auf das Flimmerband.<br />

Was den meisten Zuschauern aus naheliegenden<br />

Gründen nicht möglich war, ist hier erreicht:<br />

Man sieht die Wagen bald bei den Tribünen,<br />

bald in der Eymatt, in der Kiesgrube, in der<br />

Forsthauskurve und in der Wohlenstrasse dahinsausen.<br />

Der Eindruck der Geschwindigkeit, der<br />

bekanntlich im Film gerne verschwindet, konnte in<br />

überzeugender Weise beibehalten werden. Nochmals<br />

lässt man sich angesichts dieser sehr gut gelungenen<br />

Aufnahmen von der Spannung dieses grossen<br />

Rennens fesseln, das nun bereits der Geschichte<br />

angehört. Der Besuch kann jedenfalls sehr empfohlen<br />

werden. Eines nur ist wieder höchst beklagenswert:<br />

die miserable Beschriftung, die von<br />

jemand verfasst zu sein scheint, der mit<br />

dem Deutschen auf Kriegsfuss steht. Seit wann<br />

denn «tut man tanken», um Himmelswillen? Und<br />

Hans Stuck « deckt» die 500 km in dreieinhalb<br />

Stunden! Ein solches Deutsch sollte — aus Gründen<br />

des zur Nachahmung reizenden schlechten<br />

Beispiels — amtlich verboten werden ... bo.<br />

Sieg von Dodson (M. G. Magnette.)<br />

Die diesjährige Tourist-Trophy, die am letzten<br />

Samstag auf der bekannten, sehr schwierigen<br />

Ards-Rundstrecke bei Belfast ausgetragen wurde,<br />

sah ausschliesslich englische Fahrer am Start. Der<br />

Kontinent desinteressierte sich vollständig an diesem<br />

Anlass, da das Reglement nur die Benutzung<br />

gewöhnlicher Sport-Serienwagen erlaubte, und lediglich<br />

einige unwesentliche Umänderungen zuliess. Das<br />

einschneidendste Verbot betraf die Verwendung von<br />

Kompressoren, die der R. A. G. bei Rennen nicht<br />

mehr dulden will.<br />

Die 40 besten englischen Rennfahrer traten zu<br />

dem grossen Rennen an, das nicht weniger als<br />

400,000 Zuschauer aus England und Irland zusammenbrachte.<br />

Leider war das Wetter nicht sehr<br />

günstig. Die Tourist-Trophy ist wegen der Schwierigkeit<br />

ihrer Strecke sonst jedesmal von vielen Un-<br />

AUTO<br />

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zu erstaunlich<br />

niedrigen Preisen<br />

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Englische Tourist Trophy.<br />

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T«I.2«.8SO f AUTOMOBILE A.G.V Tel. 26.964<br />

fällen heimgesucht worden. Dieses Jahr verlief das<br />

grösste englische Rennen der Saison, ohne jeden<br />

ernsten Unglücksfall. Sowohl beim Training wie<br />

beim Rennen selber ergaben eich keine folgenschweren<br />

Zwischenfälle. Die Organisatoren werden<br />

mit diesem Ergebnis um so mehr zufrieden sein,<br />

als das Verbot von schnellen Spezialwagen auch<br />

aus 'der Absicht heraus erfolgt war, die vielen Unfälle<br />

einzuschränken.<br />

Das Rennen wurde, wie gewohnt, nach einer<br />

Handicap-Formel ausgetragen, die für die grossen<br />

Wagen 35 und für die kleinsten nur 32 Runden<br />

vorschrieb. Der Hauptkampf konzentrierte sich<br />

gegen den Schluss auf die drei Fahrer Dodson (M.<br />

G. Magnette), Brian Lewis (Lagonda) und D. R.<br />

Hall (Bentley). Besondere dramatisch wurde das<br />

Duell der beiden grossen Maschinen von Brian<br />

Lewis und Hall, die während langer Zeit dicht hintereinander<br />

Runde um Runde absolvierten. Der<br />

Kampf entschied sich, als gegen Schluss Hall und<br />

auch Brian Lewis bei den Boxen anhalten mussten,<br />

um die Pneus zu wechseln. Dodson. der mit seinem<br />

M. G. ein brillantes Rennen fuhr, profitiert«<br />

von dem Handicap für die kleinen Maschinen und<br />

konnte das Ziel als Sieger erreichen. Er erzielte<br />

einen Durchschnitt von 120 km/St. Im Verlaufe<br />

des Rennens ging der Riley von Baird in Flammen<br />

auf; der von H. P Prestwich überschlug sich in<br />

einer Kurve und landete in einem Fluss. I. R.<br />

Hodge musste in voller Fahrt konstatieren, dass<br />

die Lenkung seines Singer-Wagens versaete und<br />

stürzte in einen Graben. Alle drei Unfälle ergaben<br />

keine ernsten Verletzungen.<br />

Die Resultate:<br />

1. C. J P Dodson (M. G. Magnette), Std.-Mittel:<br />

120 km/St.; 2. E. R Hall (Bentley); 3 Brian Lewis<br />

(Lagonda).<br />

Trossi gewinnt In Biella. Das innerhalb kurzer<br />

Frist organisierte erste Rundstreckenrennen von<br />

Biella, das letzten Sonntag zu einem grossen Erfolg<br />

wurde, führte auf einem 2,2 km langen Circuit<br />

mitten durch die kleine piemontesische Stadt<br />

Viel« Kurven und eine starke Steigung machten<br />

die neue Strecke sehr schwierig. Das Training zeitigte<br />

denn auch bereits Mittel, die bei weitem<br />

nicht an die lOO-km/St.-Grenze herankamen. Varzi<br />

fuhr mit einem Durchschnitt von 1 Min. 36% Sek.<br />

(Mittel 81,8 km/St.) die schnellste Zeit des Trainings.<br />

Das Rennen selber zerfiel in drei Vorläufe<br />

und ein Finale, das von dem Spezialisten für<br />

Stadtrundstreckenrennen, Trossi auf Alfa Romeo,<br />

mit dem für diese Strecke erstaunlichen Mittel<br />

von 83,8 km/St., gewonnen wurde. Varzi wurde<br />

mit knappem Abstand Zweiter, Farina auf Maserati<br />

Dritter und der Bugatti-Fahrer Brivio Vierter.<br />

Wiederum war Tazio Nuvolari vom Pech verfolgt;<br />

er musste frühzeitig wegen Maschinendefekts<br />

aufgeben.<br />

Die Resultate der Finale:<br />

1. Trossi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02<br />

Min. 25,2 Sek. (Std.-Mittel 83,8 km/Std.).<br />

2. Varzi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02 Min.<br />

57,4 Sek.<br />

3. Farina (Maserati 1500 ccm), 1 Std. 03 Min.<br />

44,2 Sek.<br />

4. Brivio (Bugatti 2300 ccm).<br />

5. Balestrero (Alfa, Romeo 2600 ccm).<br />

Alpenfahrt-Epilog.<br />

Die folgende Rückschau unseres Sonderberichterstatters<br />

auf die diesjährige internat.<br />

Alpenfahrt erscheint wegen des Stoffandranges<br />

während der Grand-Prix-Woche etwas verspätet.<br />

Da sie sich jedoch in erster Linie prinzipiell<br />

mit dieser grossen touristischen Prüfung<br />

auseinandersetzt, wird sie in ihrem Wert dadurch<br />

keineswegs vermindert. Die Red.<br />

Auf dem Gelände der Münchener Strassenbauausstellung<br />

standen sie aufgereiht, die kranzgeschmückten<br />

Alpenfahrtwagen, die eine praktische<br />

Schau der europäischen 'Strassen und Pässe miterlebt<br />

hatten, und nach der feierlichen Preisverteilung<br />

setzte sich die Kolonne zum letztenmal in Bewegung.<br />

Die Alpenfahrer zogen heim, nach allen<br />

Richtungen der Windrose... «Die VI. internat.<br />

Alpenfahrt ist gewesen — es lebe die VII. Alpenfahrtl»<br />

eo beschloss der temperamentvolle Vertreter<br />

des Automobilclubs der Schweiz, Hauptmann Toendury,<br />

seine Ansprache.<br />

Der feierliche Schlussakt und die «Ruhe nach<br />

dem Sturm» gaben Gelegenheit zu Kritik und Anregungen.<br />

So flocht der Chef der obersten nationalen.<br />

Sportbehörde Deutschlands, Major Huehnlein,<br />

in seine Schlussrede die Frage ein, ob nicht<br />

ein Rasttag während der Fahrt und etwa eingelegte<br />

Mittags-Pflichtpausen als zweckmässig erschienen,<br />

damit die eine Aufgabe der Alpenfahrt, die Schönheit<br />

der Alpenwelt kennenzulernen und die sportliche<br />

Kameradschaft unter den Teilnehmern zu<br />

pflegen, auch besser erfüllt werde. «Denn was wäre<br />

die Fahrt anderes als motorisierter Alpinismus?»<br />

meinte er recht zutreffend.<br />

Damit käme eine neue Note in die Veranstaltung,<br />

an die bisher eigentlich weniger gedacht wurde.<br />

Tatsächlich ist es jammerschade, die schönsten Gegenden<br />

der europäischen Bergwelt gleich «Lützows<br />

verwegener Jagd» zu durchbrausen, nur um<br />

den Durchschnitt zu halten oder ihn zu überbieten<br />

und dann an den Kontrollstellen bis eine Stunde zu<br />

früh einzutreffen! Und damit sind wir bei dem<br />

Kern der Frage angelangt: Sind die Durchschnitte<br />

für die heutigen Wagen zu niedrig bemessen?<br />

Welche weiteren Erschwerungen könnten vorgesehen<br />

werden, um die Siebung der Berufensten<br />

noch engmaschiger zu gestalten? Nach jeder Alpenfahrt<br />

wurden ähnliche Fragen aufgeworfen; demgemäss<br />

schwankte der Stundendurchschnitt der<br />

einzelnen Veranstaltungen immer im Bereich gewisser<br />

Grenzen. Diesmal wurde er — immer im<br />

Bestreben, ein Strassenrennen zu vermeiden — teils<br />

niedriger angesetzt als bei der letzten Alpenfahrt,<br />

zum Teil aber auch höher bemessen.<br />

Im Jahre 1932 hatte die kleinste Gruppe (das<br />

sind die Fahrzeuge bis 1100 ccm) 43 km/St.-Durchschnitt<br />

zu halten, in diesem Jahre 42; hingegen<br />

war die Gruppe der stärksten Wagen (über 2000<br />

ccm) gegen das Vorjahr mit 46 km/St, auf 52 hinaufgesetzt<br />

worden, die Zwischengruppen 1500 bis<br />

2000 von 45 auf 46, während die Gruppe 1100 bis<br />

1500 von 44 auf 43 Kilometer reduziert wurde.<br />

Nun hat sich aber ergeben, dass die Mehrzahl<br />

der Ausfälle in der Gruppe der stärksten Wagen zu<br />

verzeichnen ist, nämlich fast 50 Prozent, was auf<br />

eine Ueberanstrengung der Maschinen durch den<br />

hohen Durchschnitt schliessen lässt; anderseits<br />

waren es gerade die starken Wagen, die lange vor<br />

hrer Sollzeit sich an den Kontrollen einfanden.<br />

Ihre Fahrer, wie Trevoux, Von Biro und Madame<br />

SchelL traren iür Erhöhung des Durchschnittes,

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