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E_1934_Zeitung_Nr.086

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N» 86 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE.<br />

V«»»l««->h»<br />

Sitzung der internationalen Verkehrs- und<br />

Zollkomrnlssion der A.I.A.C.R. Die internationale<br />

Verkehrs- und Zollkommission (C.I.<br />

CD.) hielt im Rahmen der Herbsttagung der<br />

A.I.A.C.R. ebenfalls eine Sitzung in Paris ab.<br />

Nachdem alle bisherigen Mitglieder wiedergewählt<br />

wurden, u. a. auch der schweizerische<br />

Vertreter Prof. Steinmann, schritt man<br />

zur Besprechung von Einzelfragem.<br />

Das Sekretariat der A.I.A.C.R. legte der<br />

Kommission ein Projekt für eine internationale<br />

Konvention zur Regelung der Triptykfrage<br />

vor. Es wurde beschlossen, dass die<br />

Clubs bis zum 15. November noch ihre Ansichten<br />

und Vorschläge über die verschiedenen<br />

Artikel des Projektes einreichen sollen.<br />

Die C.I.C.D. äusserte den Wunsch, dass die<br />

Regierungen von den allgemeinen Bestimmungen<br />

über Ausfuhr von Kapitalien eine<br />

Ausnahme machen und ein Transfer von solchen<br />

Summen zulassen sollen, die von ausländischen<br />

Zollverwaltungen verlangt werden<br />

für nicht gelöschte Triptyks oder Grenzpassierscheinhefte.<br />

Das hindert die Clubs<br />

nicht, den Transfer mit Hilfe von Kompensationsstellen<br />

vorzunehmen, wie sie in einigen<br />

Ländern schon organisiert sind. Ein diesbezüglicher<br />

Vorschlag zur Schaffung einer<br />

Kompensationskasse der A.I.A.C.R. wurde<br />

dem Finanzkomitee zur Prüfung übertragen.<br />

Die C.I.C.D. hat ferner auch dem Wunsch<br />

Ausdruck gegeben, dass die Lastwagen, die<br />

zum Transport von Rennwagen dienen und<br />

diese selbst den Qrenzübertritt mit Triptyk<br />

oder Grenzpassierscheinheft bewerkstelligen<br />

können und nicht mehr den Zoll zu hinterlegen<br />

brauchen.<br />

Die Kommission schlägt den verschiedenen<br />

Clubs vor. bei ihren Regierungen zu erwirken,<br />

dass Ersatzteile, die bei Fahrten im<br />

Ausland angeschafft werden müssen, bei der<br />

Rückkehr ins eigene Land nicht der Kontingentierung<br />

unterliegen. Sie wünscht ferner, dass<br />

die Brennstoffe, die von Rennfahrern zum<br />

Gebrauch bei Rennen mitgenommen werden,<br />

zollfrei sind. Was die Radioempfangsapparate<br />

betrifft, so billigte die C.I.C.D. einen<br />

Vorschlag des Generalsekretärs, nach dem<br />

die zeitlich begrenzte Einfuhr auch mittels<br />

des Triptyks möglich wäre. Sie stellt auch<br />

mit Genugtuung fest, dass der Vorschlag zur<br />

Normalisierung der Motor- und Chassisnummern<br />

auf dem besten Wege zur Verwirklichung<br />

ist. Diese Nummern sollen auf haltbare<br />

Art an einem leicht zugänglichen Ort<br />

und stets an der nämlichen Stelle angebracht<br />

werden, damit bei der Zollkontrolle die Identifizierung<br />

des Wagens erleichtert wird.<br />

Um die Schwierigkeiten zu beseitigen, die<br />

der Gebrauch des internationalen Steuerheftes<br />

zur Folge hat, das durch die Genfer<br />

Konvention vom 30. März 1931 eingeführt<br />

wurde, beschloss die C.I.C.D.. die Clubs um<br />

eine Intervention bei ihren Regierungen zu<br />

ersuchen in dem Sinne. '<br />

1. dass die Länder, die der Genfer Konvention<br />

angehören, die Vorweisung des<br />

Steuerheftes nicht mehr verlangen, um<br />

Steuerfreiheit zu gewähren. Die Steuerfreiheit<br />

soll bei allen Autofahrern in Anwendung<br />

kommen, ob nun deren Herkunftsland der<br />

Konvention angehört oder nicht. Mit den<br />

Ländern, die der Konvention nicht angehören,<br />

können Verträge nach dem Prinzip der<br />

Gegenseitigkeit abgeschlossen werden;<br />

2. dass die Länder, die der Genfer Konvention<br />

noch nicht angehören, dieser nicht<br />

beizutreten brauchen, sondern nach dem Beispiel<br />

der Schweiz mit den andern Staaten<br />

Verträge auf Gegenseitigkeit abschliessen.<br />

Die Kommission nahm auch Kenntnis vom<br />

eingehenden Bericht des Sekretariates über<br />

die Vor- und Nachteile einer Benzinsteuer,<br />

an Stelle der sonst überall üblichen Automobilsteuern,<br />

wie sie gegenwärtig in Frankreich<br />

und Portugal angewendet werden. Es<br />

wurde beschlossen, diesen Bericht zu vervollständigen<br />

durch Untersuchungen über die<br />

Tendenzen, die in dieser Sache in den verschiedenen<br />

Ländern herrschen.<br />

Frankreichs Treibstoffbelastung. Bekanntlich<br />

wurde in Frankreich am 22. September<br />

1933 ein neues Automobilsteuergesetz eingeführt,<br />

wonach die PS-Steuer in eine Benzinsteuer<br />

von 50 frs. pro hl umgewandelt wurde.<br />

Ursprünglich ist diese neue Steuer von<br />

allen Treibstoffen für den Betrieb von Automobilen,<br />

ohne Rücksicht auf ihre Art und<br />

Herkunft, erhoben worden. Einige Ausnahmen<br />

wurden lediglich bei Schieferölen einheimischer<br />

Herkunft, bei Alkoholtreibstoffen<br />

und sonstigen flüssigen Brennstoffen für den<br />

Betrieb stationärer Motoren der Landwirtschaft<br />

und des Gewerbes gemacht. Verschiedene<br />

Unklarheiten und zahlreiche Missverständnisse<br />

in Bezug auf diese Steuerreduktionen<br />

und -befreiungen haben Anlass<br />

gegeben, durch ein Dekret vom 24. Juli <strong>1934</strong><br />

eine genaue Abgrenzung zu schaffen. Danach<br />

werden von der Betriebsstoffsteuer befreit<br />

Schieferöle, die aus einheimischen Rohstoffen<br />

stammen, Bunkeröle, Benzin für<br />

technische Lösungszwecke, Benzin, das ins<br />

Ausland oder nach französischen Kolonien<br />

exportiert wird, Betriebsstoffe für Eisenbahnfahrzeuge,<br />

Benzin für landwirtschaftliche<br />

Zwecke, ferner Heiz- und Gasöl, soweit<br />

sie nicht für Treibstoffzwecke Verwendung<br />

finden. In einem weitern Dekret wird<br />

bestimmt, dass Spritgemische künftig durchwegs<br />

die Hälfte der Treibstoffsteuer zu tragen<br />

haben.<br />

Wie wir bereits anlässlich der Einführung<br />

der französischen Treibstoffsteuer, welche<br />

mit Wirkung ab 1. Februar <strong>1934</strong> in Kraft gesetzt<br />

wurde, berichtet haben, handelte es<br />

sich dabei nicht etwa um eine Massnahme<br />

zur Förderung des Automobilverkehrs, sondern<br />

sie sollte den ständig mit Budgetsorgen<br />

kämpfenden westlichen Nachbarn vermehrte<br />

Fiskaleinnahmen schaffen. Die Steuer von<br />

50 cts. pro Liter hat in der Tat schon im<br />

ersten Halbjahr ihres Bestehens wesentlich<br />

grössere Einnahmen gebracht, als die frühere<br />

Pauschalsteuer. Vom Februar bis Juni<br />

<strong>1934</strong>, d. h. während 5 Monaten, sind ausser<br />

der Besteuerung der Treibstoffe 551 Millionen<br />

frs. vereinnahmt worden, während die<br />

Automobilsteuer in den ersten 6 Monaten<br />

des Vorjahres den Betrag von 531 Millionen<br />

frs. erbrachte. Legt man den monatlichen<br />

Einnahmedurchschnitt des laufenden Jahres<br />

von 110 Millionen frs. zugrunde, so ergibt<br />

sich ein Halbjahresaufkommen von 660 Mill.<br />

frs. oder 129 Mill. frs. mehr, als seinerzeit<br />

aus der Pauschalsteuer vereinnahmt wurde.<br />

Im ganzen waren die Erträgnisse aus dem<br />

Brennstoff- und Schmierölverbrauch des Automobilverkehrs<br />

um 146 Mill. frs. höher als<br />

im Vorjahr. Selbst den recht optimistischen<br />

Voranschlag der Regierung übertrafen sie<br />

noch um 8 Mill. frs.<br />

-my-<br />

Englischer Automobilabsatz. Grossbritannien<br />

konnte auf dem Gebiete des Automobilgeschäftes<br />

ein überaus verheissungsvolles<br />

Frühjahr verzeichnen und auch einen befriedigenden<br />

Absatz während den Sommermonaten<br />

registrieren. Während des Herbstes<br />

war jedoch über den saisonmässig bedingten<br />

Rückschlag hinaus ein Nachlassen der Automobilkonjunktur<br />

zu konstatieren. Diese Entwicklung<br />

dürfte voraussichtlich mit der<br />

Olympiaschau in Verbindung stehen, die für<br />

<strong>1934</strong> nicht nur mit einer Anzahl neuer Typen<br />

aufwartet, sondern erstmals die Anpassung<br />

der Industrie an die ab Januar 1935 in Kraft<br />

tretende neue Steuerregelung bringen wird.<br />

Diese Hypothese ist um so glaubhafter, als<br />

die Wirtschaftslage des Landes als solche<br />

keine Ursache für die stark rückläufig verlaufenden<br />

Neuzulassungen abzugeben scheint.<br />

Ein Jahreszuwachs von 25 % ist immerhin<br />

für ein so stark motorisiertes Land wie<br />

Grossbritannien ein Ergebnis, das der englischen<br />

Automobilindustrie Ausbaumöglichkeiten<br />

grösseren Maßstabes geboten hat. Die<br />

amtliche Statistik vom Oktober 1933 bis August<br />

<strong>1934</strong> weist für diese 10* Monate an Neuzulassungen<br />

eine Zahl von über 260,000 Wagen<br />

auf, wozu noch 10—20,000 Spezialfahrzeuge<br />

für Heer, Post und zu andern Sonderzwecken<br />

kommen. Auch im Exportgeschäft<br />

konnte die englische Automobilindustrie mit<br />

befriedigenden Resultaten abschliessen, indem<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden<br />

Jahres eine etwa lOprozentige Steigerung<br />

des Jahresabsatzes zu vermerken ist. Obwohl<br />

die britische Automobilindustrie in den<br />

letzten Monaten mit grossem Erfolg neue<br />

Absatzmärkte bearbeitete und das englische<br />

Motorfahrzeug sich eines recht guten Rufes<br />

erfreut, konnte doch das Exportgeschäft mit<br />

dem Anwachsen des einheimischen Verbrauchs<br />

nicht Schritt halten. Interessant ist<br />

auch die Feststellung, dass der englische Import<br />

ebenfalls sich in raschem Anstieg befindet.<br />

Von 2 % der Gesamtzulassungen während<br />

des 1. Quartales <strong>1934</strong> stieg er im Juli<br />

auf 5,5 %. Am Importgeschäft ist vor allem<br />

die amerikanische Automobilindustrie beteiligt.<br />

Unter Einschluss von Nordirland und des<br />

Irischen Freistaates sind an Personenautomobilen<br />

vom Oktober 1933 bis zum Juli <strong>1934</strong><br />

199,491 Einheiten oder 21 % mehr als in der<br />

entsprechenden Periode des Vorjahres zugelassen<br />

worden. Die Zulassungsziffer der<br />

Omnibusse stellt sich im gleichen Berichtsabschnitt<br />

auf 4369 Einheiten oder auf 29,5 %<br />

mehr und diejenige der Lastwagen und*<br />

Traktoren auf 58,680 Wagen gegenüber<br />

42,679 oder plus 37 %. Die Gesamtzulassungsziffer<br />

stellt sich somit auf 262,540<br />

Wagen gegenüber 210,343 oder + 25 %.<br />

Was das Importgeschäft anbetrifft, so wurden<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden<br />

Jahres 7548 (2696) Personenwagen und 172<br />

(42) Lastwagen und Traktoren eingeführt,<br />

total also 7720 Einheiten gegenüber 2738 Einheiten<br />

oder +180 % im Vorjahr. In der näm-<br />

Hchen Periode exportierte die englische Automobilindustrie<br />

29,404 (26,832) Personenwagen<br />

und 7665 (6808) Lastwagen und Traktoren.<br />

Gesamtziffer : 36,969 (33,640) Einheiten<br />

oder +10%.<br />

'<br />

In bewunderungswürdiger, gediegener Kombination haben die Packard-<br />

Werke die neuen Modelle geschaffen. Dabei sind die seit bald 30 Jahren<br />

beibehaltenen Packard-Charakteristiken in sehr gefälliger Weise mit den<br />

heute gewünschten Linien kombiniert worden. Aber ebenso gross ist der<br />

Fortschritt mechanischer Verbesserungen, insbesondere Lebensdauer und Zuverlässigkeit<br />

sowie Ruhe und Fahrkomfort.<br />

Die 8-Zylinder-, die Super-8-Zylinder- und die 12-Zylinder-Wagen haben die<br />

bahnbrechend vorangegangenen Neuerungen, die sich seit vielen Jahren<br />

ebenso beliebt wie unentbehrlich machten, wiederum zu eigen:<br />

1. Der 8-Zylinder-Linienmotor, der bahnbrechend allen als Muster voranging.<br />

2. Der 12-Zylinder-Motor, der schon seit 1915 ebenfalls mustergültig voranging.<br />

3. Die Packard-Chassis-Zentralschmierung als erste und heute noch vollkommenste.<br />

4. Die von Packard kombinierten, während der Fahrt verstellbaren Stossdämpfer.<br />

5. Die verstellbare Packard-Steuerung.<br />

Packard-Automobile sind weit überlegen und präsentieren beinahe den<br />

doppelten Wert des Kaufpreises. — Die musterhafte Werkstätte und Service<br />

sowie das vollständige Ersatzteillager stehen dem Packard-Besitzer'jederzeit<br />

zur Verfügung. — Seit 15 Jahren ist die für Europa vorangegangene Generalvertretung<br />

unverändert in gleichen Händen.<br />

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