E_1935_Zeitung_Nr.006
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leichtesten an, wenn man den Gashebel während<br />
des Anlassens in die Leerlaufstellung<br />
bringt, während sie anderseits alle möglichen<br />
Tücken zeigen, wenn während des Anlassens<br />
Gas gegeben wird. Damit der Motor mit dem<br />
bisschen Leerlaufgas durch das erstarrte<br />
kalte Oel nicht nach den ersten Zündungen<br />
wieder zum Stillstand abgebremst wird,<br />
stellt man den Leerlauf durch die Drosselkiappen-Regullerschraube<br />
auf eine etwas<br />
höhere Tourenzahl ein, muss dann meist<br />
aber das Leerlaufgemisch auch entsprechend<br />
bereichern. Auch hier kommt aber der routinierte<br />
Fahrer durch gefühlvolles Behandeln<br />
des Gaspedals ohne Neueinstellung aus<br />
Autotourfstischer Rekord.<br />
Im letzten Jahre sind 265,502 fremde Motorfahrzeuge<br />
zu vorübergehendem Aufenthalt<br />
in unser Land eingefahren, was gegenüber<br />
dem Vorjahre einer Mehrfrequenz von 38,037<br />
Wagen entspricht. Die Entwicklung des internationalen<br />
Autotourismus seit dem Jahre<br />
1925, d.h. seit dem Zeitpunkt, wo die provisorischen<br />
Eintrittskarten mit einer Gültigkeitsdauer<br />
von 10—20 Tagen erstmals eingeführt<br />
wurden, zeigt nachstehende Aufstellung<br />
:<br />
Jahr: Grenzübertritte:<br />
1G25 36 380<br />
1926 50 018<br />
1927 78 693<br />
1928 103 649<br />
1929 131213<br />
193Q 163 584<br />
1931 176 673<br />
1932 194 613<br />
1933 227 465<br />
1934 265 502<br />
Auf den Grenzverkehr entfielen 7225 Wagen,<br />
während sich der Touristenverkehr aus<br />
17,124 Motorräder, 2988 Autocars und 237,756<br />
Personenwagen rekrutierte, wogegen von<br />
Lastautomobilen deren 2201 die Grenzen<br />
passierten; in diesen Zahlen sind die 1792<br />
Grenzübertritte mit Kontrollscheinen enthalten.<br />
Wenn man die einzelnen Monatsergebnisse<br />
des letzten Jahres durchgeht, so weist einzig<br />
der Monat Juni einen kleinen Rückschlag<br />
gegenüber einem vorjährigen Berichtsabschnitt<br />
auf. der aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
auf die damalige innenpolitischen Verhältnisse<br />
in Deutschland zurückgeführt werden<br />
muss. Alle übrigen monatlichen Berichtsperioden<br />
zeichnen sich hingegen durch erhebliche<br />
Mehrfrequenzen aus, wobei wir besonders<br />
den Monat Dezember mit einem Plus<br />
von rund 2500 Wagen erwähnen möchten.<br />
Die Dezemberziffer zeigt deutlich den Einfluss.<br />
geöffneter Paßstrassen auf den ausländischen<br />
Automobilverkehr, und wenn mit der<br />
Zeit die Initiative der Bündner und der<br />
Berner Regierung Schule macht, so dass<br />
auch noch andere kantonale Verwaltungen<br />
sich entschliessen können, weitere Paßstrassen<br />
dem durchgehenden Winterverkehr<br />
zu öffnen, so dürfte die Frequenz in Zukunft<br />
während den Wintermonaten nicht unerheblich<br />
zunehmen.<br />
Man könnte nun in die Versuchung geraten,<br />
aus dieser erfreulichen Entwicklung den<br />
Schluss zu ziehen, dass der missliche Zustand<br />
unserer Alpenstrassen gar nicht einen<br />
derart grossen Faktor im internationalen Autotourismus<br />
bilde, wie dies von gewisser<br />
Seite behauptet wird, da die monatlichen<br />
Grenzübertritte im Gegenteil doch einen<br />
ständigen Anstieg verzeichnen. In dieser Hinsicht<br />
ist Jedoch zu berücksichtigen, dass einmal<br />
unser Land nach wie vor auf die Ausländer<br />
eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft<br />
ausübt, sei es hinsichtlich der Naturschönheiten,<br />
des billigen Benzinpreises<br />
Ien und den Rohrwänden, die lautlos aus<br />
dem Wasser steigen. Kein Vogel ist zu hören,<br />
weder über dem Moor noch über den<br />
dunklen Wiesen. Wie ein Totensaal ist das<br />
ganze Land, mit verhängten Fenstern und<br />
einem süsslichen Geruch, und nur die Strömung,<br />
die leise durch die Buchten zieht, gurgelt<br />
und klingt und klagt zwischen den Halmen.<br />
Als Jürgen die letzten Krebsreusen ausgeworfen<br />
hat, bleibt er noch ein wenig in der<br />
dunklen Bucht, von der man über den Strom<br />
auf das Moor und die Wolkenwand sehen<br />
kann. Der Kahn, an eine Rohrwand gedrückt,<br />
liegt still, und nur die Halme scheuern an<br />
seinem Rand. Es klingt wie das Rauschen<br />
von Papier, das verstohlen um etwas gewickelt<br />
wird. Jürgen sitzt im Steuersitz,<br />
das Ruder vor sich über den Knien, und ab<br />
und zu fällt ein Tropfen vom Blatt in das<br />
Wasser, mit einem hellen Aufschlag und<br />
einem dump.'en Nachklang. Ganz regelnlässig;<br />
wie Wasser aus einer Rinne tropit<br />
Er ist sehr müde, aber sein Blut ist ganz<br />
ruhig, und die grosse Stille der Landschaft<br />
ebnet alles ein, die Gedanken, die Sorgen,<br />
die Wünsche. Zu Hause ist er in diesem<br />
Lande, in dem Geruch von Wasser, Erlen<br />
und Gras, in der dunklen, schweren Strömung,<br />
die dies alles trägt So zu Hause,<br />
dass die Nachtschwalbe, die über dem Wasser<br />
spielend steigt und fällt, auf den Rand<br />
oder auch im Hinblick auf die bei uns herrschenden<br />
politischen Verhältnisse,' wo man<br />
noch ruhig seine persönliche Meinung vertreten<br />
darf. Zweifellos würde sich aber der internationale<br />
Autotourismus in unserem Lande<br />
noch bedeutend stärker entwickeln, sofern<br />
man dem Ausbau unserer Hochalpenstrassen<br />
grössere Beachtung schenkte.<br />
Besonders in der heutigen Zeit, wo wir unter<br />
den schrumpfenden Exportziffern nicht<br />
unempfindlich zu leiden haben, müssen alle<br />
Mittel eingesetzt werden, um wenigstens den<br />
indirekten Export zu heben. Hier liegt es in<br />
unseren Händen, aktiv einzugreifen, während<br />
auf aussenpolitischem Gebiet es mehr oder<br />
weniger im Ermessen der andern Staaten<br />
steht uns entgegenzukommen oder nicht.<br />
Deshalb müssen wir vielmehr als bisher die<br />
einzigartige Naturgestaltung unseres Landes<br />
zu einer starken monopolartigen Industrie<br />
ausbauen.<br />
Obschon in weiten Kreisen die Bedeutung<br />
des internationalen Autotourismus für unser<br />
Land anerkannt wird, hat es doch den Anschein,<br />
als ob da und dort bewusste Sabotage<br />
gegen diejenigen Projekte zu treiben<br />
versucht werde, die auf eine Verstärkung<br />
der indirekten Exportmassnahmen hinauslaufen.<br />
Während z. B. Minister Stucki am<br />
letzten schweizerischen Verkehrskongressden<br />
bekannten Ausspruch tat, dass darin die Exportindustrie<br />
im engern Sinne gegenüber der<br />
sogenannten Fremdenindustrie sicherlich benachteiligt<br />
sei, als das Ausland schliesslich<br />
unsern Käse, unsere Maschinen und Apparate,<br />
unsere Uhren und Stickereien auch'<br />
selbst herstellen könne, wogegen sich aber<br />
Engadin und Bernina, Säntis und Rigi, Jungfraujoch<br />
und Gornergrat nicht nachmachen<br />
lassen, steht man in einzelnen eidgenössischen<br />
Departementen den Bestrebungen zum<br />
Ausbau der Alpenstrassen recht skeptisch<br />
gegenüber. Einerseits wird anerkannt, dass<br />
mit dem Ausbau nicht mehr länger zugewartet<br />
werden könne, anderseits aber versucht<br />
man im gleichen Atemzug, die Automobilisten<br />
als gegebene «Financiers» für diese Aktion<br />
heranzuziehen, wie wenn unsere Alpenstrassen<br />
einzig und allein dem einheimischen Motorfahrzeugverkehr<br />
zur Verfügung stünden.<br />
Ueber die Rückwirkung einer damit in Zusammenhang<br />
stehender Benzinzollerhöhung<br />
brauchen wir kaum weitere Worte zu verlieren,<br />
denn die Erfahrungen des Auslandes<br />
haben eindeutig bewiesen, dass allzu, straff<br />
gespannt, auch dieser Bogen einmal springen<br />
muss. Unterschätzt wird zudem die Bedeutung<br />
des Autotourismus : innerhalb,, des<br />
herrschenden Krättespiels im Fremdenverkehr.<br />
Rund 45% der Ausländer, die wir so<br />
bitter nötig haben, kommen heute mit dem<br />
Automobil in die Schweiz. Die Bahnen mögen<br />
ihre Tarife noch so weit herabsetzen und die<br />
Ausländer sogar gr|tisj i 3transpö»'tferen, dadurch<br />
lässt sich kiitt einziger Automobilist<br />
davon abhalten, mit seinem Wagen.in unser<br />
1<br />
AUTOMObIL-REVUE<br />
Autotourismus yon Jahr za Jahr<br />
des Kahns sich niederlässr, ein dunkles,<br />
lautloses Bündel, aus dem nur der eintönige^<br />
schwermütige Gesang aufsteigt. Fern hinter<br />
den Wäldern fährt ein 'Wagen durch die<br />
Nacht, und das langsame, traurige Lied des<br />
Fuhrmanns hebt sich auf aus der stäubenden<br />
Spur, erfüllt den ganzen Raum zwischen seinem<br />
Wege und den verschleierten Sternen,<br />
keine Worte, nur der sanfte, grosse Bogen<br />
einer Melodie, und fällt verklingend zur Erde<br />
zurück, wie ein Vogel mit ausgebreiteten<br />
Schwingen sich fallen lässt, immer flacher,<br />
immer ferner, bis das Dunkel ihn verbirgt<br />
Immer noch springen die Fische,, und mitunter<br />
tastet schon ein bläuliches Licht über<br />
die schwarze, geschliffene Fläche. Dann<br />
zuckt es über das Rohr, rührt die Blätter<br />
der Erlen an und erstirbt, von einer dunklen<br />
Hand weggewischt. Lange nachher, sehr<br />
lange, hebt ein dunkler Ton sich hinter dem.<br />
Moor auf, als gehe jemand über ein Gewölbe.<br />
Aber es kann auch, eine feine Rohrdommel<br />
sein oder ein schwerer Wagen, der weit hinter<br />
dem Moor übef eine Brücke fährt.<br />
Langsam taucht Jürgen das Ruder in das<br />
Wasser. Er möchte hier sitzen, die ganze<br />
Nacht, und den kühlen Tau auf seiner Stirn<br />
spüren, aber Marte hat gebeten, er möchte<br />
nicht zu spät kommen.<br />
Als er auf den Strom hinausfährt, dicht<br />
am dunklen Ufer entlang, .knickt dort ein Ast<br />
und ein Vogel schreit im Schlafe auf. Es ist<br />
Land zu fahren; denn das Konkurrenzproblem<br />
Automobil/Eisenbahn spielt' im Aüslandsverkehr,<br />
soweit es sich um Privatautos handelt,<br />
eine untergeordnete oder überhaupt<br />
keine Rolle.<br />
Wenn wir die statistischen Erhebungen der<br />
Zollverwaltung berücksichtigen, so leiden<br />
diese bekanntlich darunter, dass sie nicht alle<br />
Grenzübertritte verzeichnen, indem die Fahrzeuge,<br />
die mit Triptyks über die Grenzen<br />
fahren, nur einmal gezählt werden. Würdigt<br />
man diesen Umstand, so darf man für das<br />
letzte Jahr sicherlich mit rund 300,000 eingefahrenen<br />
Motorfahrzeuge rechnen, und wenn<br />
man die durchschnittliche Zahl der Logiernächte<br />
pro Wagen mit 9 annimmt, kommt man<br />
auf eine Gesamtzahl der Logiernächte von 2,7<br />
Millionen. Nach vorsichtig vorgenommenen<br />
Schätzungen dürften von unsern ausländischen<br />
Automobilisten rund 70 Mill. Fr. im<br />
Lande gelassen worden sein, wovon ca. 60<br />
Mill. Fr. allein der eigenen Volkswirtschaft<br />
zugute kommen. Diese Summe benötigen wir<br />
heute dringender denn je, da auf der einen<br />
Seite der Export ständig abnimmt und anderseits<br />
aber auch unsere Stellung als Gläubigerland<br />
nicht mehr so stark ist wie früher<br />
und im Auslande ansehnliche Milliardenbeträge<br />
eingefroren sind, was sich recht<br />
empfindlich in unserer Zahlungsbilanz auswirkte.<br />
Wenn nun in diesem Moment unsere<br />
oberste Landesbehörde glaubt, mit einem erhöhten<br />
Benzinzoll der Volkswirtschaft am<br />
besten dienen zu müssen, so darf man ein<br />
solches Vorgehen zum vorneherein als verfehlte<br />
Massnahme bezeichnen, die sich zudem<br />
in einer Art und Weise im schweizerischen<br />
Fremdenverkehrsgewerbe auswirken könnte,<br />
dass die bereits an einzelnen Orten ins Rollen<br />
gekommene Lawine von Zahlungeinstel-<br />
Irngen und andern Schwierigkeiten einen niederschmetternden<br />
Eindruck hinterlassen<br />
würde. Es sind ja nicht die zwei, drei, fünf<br />
oder 10 Rp. Benzinpreiserhöhung, die für den<br />
Ausländer eine Rolle spielen, sondern diese<br />
Frage muss in ihrem gesamten Zusammenhang<br />
mit der schweizerischen Preisgestaltung<br />
berücksichtigt werden; und wenn wir<br />
auch gegenüber den' Nachbarstaaten Frankreich,<br />
Italien und Deutschland zur Zeit noch<br />
einen niedrigeren Säulenpreis haben, so ist<br />
es nicht gesagt, dass uns dieser auch nur in<br />
nächster Zukunft erhalten bleibt. Zudem können<br />
wir uns nicht etwa damit brüsten, in<br />
Bezug auf die Nebenausgaben, die mit dem<br />
Fremdenverkehr,. -so eng verbunden sind,<br />
das billigste der Reiseländer zu sein. Sofern<br />
.tnandiese Nebenausgabenin Rechnung stellt,?<br />
wird man erst die Bedeutung eines niedrigen<br />
Benzinpreises für unseren gesamten<br />
Fremdenverkehr vollkommen einschätzen<br />
lernen.<br />
Vielleicht übt auch während den nächsten<br />
Jahren unser Land auf den ausländischen<br />
Autotouristen eine solche Anziehungskraft<br />
aus* dass er trotz schlechten Alpenstrassen,<br />
-—— . ___ _ __^ __ __j . ^ ,. _ __ -^g^ j<br />
| °° at [pr. < Kar.!Fr.„.» T W yt [ T.UI • Jß*^ Pro». K«rtfrj rrtiww) TTtptyt. | Tot« | Jg^«, 1<br />
Januar . 3094 451 1389 4934 4934 3686 483 1382 5551 5651<br />
Februar. 3023 421 1374 4818 9752 4560 514 1532 6606 12157<br />
I März ... 4577 735 2155 7467 17219 6092 874 2907 9873 22030<br />
| April... VMS 892 4387 15227 . 8244« 11881 982 4823 17686 39716<br />
Mai 7155 1133 4586 12874 4532(1 15081 1288 6484 23853<br />
; 63569<br />
Juni.... 14341 1145 7584 2W7Q ,#390 13251 1546 7213 22010 85579<br />
Juli.... 21301 1377 11740 34418 ,s »I02S08 "' 25423 1909 13462 40794 126373<br />
August . 38749 1499 18113 58361 161169 44506 1923 20269 66698 193071<br />
Sept 22963 1077 12312 36352 197521 25536 1183 11955 88674 231745<br />
Oktober «628 866 ~ 5200 15694 213215 10629 039 4753 16321 248066<br />
Nov. ... 6579 653 , 2062 8294 221509 5922 806 2124 8852 256918<br />
Dez 3919 452 _ 1585 5956_ 227465 _ 5818 645 2121 8584_ 265502<br />
Total 144277 TÖ701 72487 227465 — 113383 13092 78025 265502 —<br />
Aufp<br />
1Ö35 - Nö 6<br />
stischer<br />
Autolernbahnhof im Rheinland.<br />
Zwischen Düsseldorf und Solingen soll im<br />
Zusammenhang mit dem Autostrassenbau<br />
Köln-Duisburg ein Autofernbahnhof erstellt<br />
werden, um daselbst im grössten Umfange<br />
die für den Strassentransport bestimmten<br />
Güter zu sammeln. Mit diesem Projekt soll<br />
der Umschlag des Ferntransportes aus den<br />
Großstädten herausgenommen werden. Eine<br />
direkte Strosse wird den Güterbahnhof zudem<br />
noch mit Düsseldorf verbinden.<br />
Oesterreich sucht eine neue Rennstrecke.<br />
Der Oberösterreichische A. C. sucht eine<br />
geeignete Rundstrecke in einer Länge von<br />
10—15 Kilometer, Auf dieser sollen hauptsächlich<br />
solche motorsportliche Veranstaltengen<br />
durchgeführt werden, die den Nachwiichsfahrern<br />
Gelegenheit geben, um sich zu<br />
schulen. Die Frage des Rennfahrernachwuchses<br />
wird eben überall akut und verdient auch<br />
ganz besondere Beachtung.<br />
Daimler-Benz verpflichtet Maruhn.<br />
Der in Automobilfachkreisen hauptsächlich<br />
durch sein Buch über Federungsprobleme<br />
gut bekannte Wissenschafter Dr. Ing. Herbert<br />
Maruhn ist in die Versuchsabteilung der<br />
Daimler-Benz A.-G. eingetreten mit dem<br />
Sonderauftrag, Studien über Lenkungen und<br />
Schwingachsfederungen durchzuführen.<br />
Flüssiger Sauerstoff im Motorenbau.<br />
Um gegen Abnützung und Korrosion möglichst<br />
widerstandsfähig zu sein, bestehen die<br />
Ventilsitze der Ford-Motoren aus einer Wolfram-Legierung.<br />
Besondere Vorrichtungen zur<br />
Befestigung der ringförmigen Sitze im Zylinderblock<br />
werden nicht angewandt. Die<br />
Sitze werden nur in stark abgekühltem Zustand<br />
in entsprechenden Ausnehmungen eingepresst,<br />
so dass sie nachher bei normaler<br />
Temperatur infolge der Ausdehnung von<br />
selbst festsitzen. Die Abkühlung der Sitze<br />
vor der Einpressung geschieht unter Zuhilfenahme<br />
von flüssigem Sauerstoff.<br />
Unterirdische Parkplätze für Automobile.<br />
In zahlreichen grösseren Städten des Inund<br />
Auslandes ist die Zurverfügungsstellung<br />
geeigneter Parkplätze mit äusserst grossen<br />
Schwierigkeiten verbunden. Z. T. sind die<br />
Strossen in den älteren Städten derart eng.<br />
dass Überhaupt nicht die Möglichkeit zum<br />
Parken gegeben werden kann. Interessant ist<br />
der Versuch der Lösung dleseg Park-Problems<br />
in Dresden. Hier hat kürzlich der Rat<br />
der Stadt einen Ideen-Wettbewerb veranstaltet,<br />
der die Erlangung geeigneter Entwürfe für<br />
die Untertunnelung des Altmarktes vorsieht:<br />
Es soll ein unterirdischer Parkplatz für Automobile<br />
geschaffen werden.<br />
trotz höherem Benzinpreis und Lebensniveau<br />
zu uns kommt Einmal aber wird die Sättigungsgrenze<br />
erreicht sein, uns es liegt in unserer<br />
eigenen Hand, diesen Spielraum auszudehnen<br />
oder einzuschränken. Hier heisst es<br />
kaufmännisch rechnen und denken und nicht<br />
nach fiskalischen oder politischen Richtlinien<br />
handeln. Es steht in unserer Macht, die Antwort<br />
des Auslandes freundlicher oder weniger<br />
freundlich ausfallen zu lassen; ob wir<br />
uns heute den Luxus leisten können, mit unüberlegten<br />
Massnahmen den Fremdenverkehr<br />
abzulenken, damit er sich im benachbarten<br />
Ausland nach und nach einfahren<br />
kann, darüber möge jeder selbst entscheiden,<br />
namentlich aber diejenigen, die für das gesamte<br />
Wohl des Landes verantwortlich sind.<br />
-my-<br />
ein leiser Ton, und schon ist alles wieder i<br />
vorbei, aber in dem lautlosen Abgrund der<br />
Nacht zerbricht er das Schweigen so, dass<br />
Jürgen zusammenfährt und mit gehobenem<br />
Rüder in das Dünkel starrt. «Nichts war»,<br />
denkt er, «ein Otter, der einen trockenen<br />
Zweig zertrat...» Aber es ist ihm nun,<br />
als gehe dort jemand mit ihm mit, am Ufer<br />
entlang, von Stamm zu Stamm, barfuss, ein<br />
böses, spähendes Gesicht. Und er rudert<br />
schnell und atmet erst auf, als das Haus<br />
unter den Eichen erscheint und das matte<br />
Licht still hinter den Scheiben steht<br />
Dann erlischt das Licht und die Sterne<br />
flehen auf. Die dunkle Wand steigt und<br />
steigt Blaue Flammen schiessen über ihren<br />
Rand empor, reissen Wald und Strom und<br />
Feld aus dem Verborgenen heraus und lassen<br />
sie wieder stürzen'ins Bodenlose. Ein leiser<br />
Wind geht einmal den Strom entlang, beugt<br />
das Schilf, wendet jedes Blatt, ist jetzt an<br />
der Fähre, jetzt am hohen Rohr. Und dann<br />
ist er fort, und alle Türen wehen lautlos<br />
hinter ihm" zu: Und lange hinterher geht der<br />
Donner über die Welt, noch immer fern,<br />
aber nun mit hergewandten Mund, und seine<br />
dunklen Worte fallen nun schon einzeln und<br />
schwer aus dem Gewölbe heraus.<br />
Marte ist die erste, die es hört, und gleich:<br />
nach ihr hebt der Hund den schmalen Kopf.;<br />
Einen laufenden,..stürzenden, -schnell..sich<br />
nähernden Schritt, und dahinter ein verstohlenes,<br />
dumpfes Gewühl, in dem es sich rührt<br />
und klirrt, wie Eisgang am Horizont<br />
Es klopft schon leise und schnell an das<br />
Fenster, als sie die Hand auf Jürgens Schulter<br />
legt «Ja», sagt Jürgen und steht auf den<br />
Dielen, ganz wach, obwohl er nichts weiss.<br />
«Den Schlüssel!» ruft der Bucklige in das<br />
geöffnete Fenster. «Schlüssel zum Kahn...<br />
schnell... sie kommen!»<br />
Marte fragt nichts. Sie reicht den Schlüssel<br />
hinaus. Das ferne Wetter flammt auf,<br />
und sie sieht die verwachsene Gestalt, die<br />
sich an die Hauswand presst, um nicht gesehen<br />
zu werden. Das Licht wirft sich bläulich,<br />
auf sein altes Gesicht. Die Schatten um seine<br />
Augen sind schwarz wie in leeren Brunnen.<br />
Beim nächsten Aufleuchten ist er fort, und<br />
seine verkrümmte Gestalt kauert schwarz<br />
über dem aufglühenden Strom.<br />
Sie wachsen auf um das Haus, aufschiessend<br />
aus der geblendeten Erde, bis der Kreis<br />
geschlossen ist Sie haben russgeschwärzte<br />
Gesichter. Sie haben Dreschflegel und Wagenrungen.<br />
Sie haben einen Leiterbaum, der<br />
gegen die Tür donnert. Wie Wölfe stehen<br />
sie um das Haus, und jeder Blitz umzieht<br />
ihre Gestalten mit glühenden Umrisshnien<br />
und schleudert einen blauen und flimmernden<br />
Hintergrund um das Rasende ihrer Gebärden.<br />
(Fortsetzung im ßAatler-Feierabend».)