E_1935_Zeitung_Nr.008
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N»8- <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE u<br />
S» '«»«ksaaal<br />
Anfrage 483. Occasionskauf. Im Oktober 1933<br />
kaufte ich einen Occasionswagen amerikanischer<br />
Herkunft. Der Kaufvertrag war unterschrieben und<br />
per Einschreibbrief wurde ich aufgefordert, den<br />
Wagen abzuholen. — Als ich nach 6 Tagen denselben<br />
holen wollte, wurde mir mitgeteilt, dass mit<br />
einem andern Interessenten ebenfalls ein Vertrag<br />
abgeschlossen gewesen sei, und dieser hätte den<br />
Wagen vor drei Tagen abgeholt. Daraufhin führte<br />
man mir eine deutsche Marke vor, Modell 1930,<br />
während der Amerikaner aus dem Jahr 1929<br />
stammte. Wir einigten uns auf den deutschen Wagen,<br />
und zahlte ich dafür bar Fr. 1150.—, während<br />
der Rest von Fr. 150.— im Oktober 1934 hätte berahlt<br />
werden sollen. Anlässlich einer Reparatur<br />
stellte sich heraus, dass auch dieser Wagen ein<br />
1929er Modell war, worauf ich der Garage mitteilte,<br />
den Restbetrag wegen falschen Verkaufsangaben<br />
nicht zu bezahlen. Muss ich dem Verlangen des<br />
Verkäufers entsprechen und den Restbetrag ebenfalls<br />
noch bezahlen, oder kann ich Zahlung verweigern?<br />
F. 0. in S.<br />
Antwort: Nach Art 197 O.R. haftet, der<br />
Verkäufer dem Käufer für die zugesicherten Eigenschaften<br />
der Kauf sache. Wenn Ihnen also der Verkäufer<br />
zugesichert hat, der Wagen sei ein Modell<br />
1930 und es zeigt sich, dass das nicht zutrifft, so<br />
können sie Minderung des Kaufpreises verlangen.<br />
Wir raten Ihnen, die Zahlung der Fr. 150.—<br />
en verweigern. Da der Verkäufer Sie offenbar absichtlich<br />
getäuscht hat, wird er es kaum wagen,<br />
legen Sie Klage einzureichen.<br />
Anfrage 484. Zusammenstoss. Am 5. September<br />
hatte mein Chauffeur folgenden Zusammenstoss:<br />
Derselbe hatte am genannten Tage, zirka<br />
15 Uhr, einen Zusammenstoss mit einem mit Schutt<br />
geladenen, 6plätzigen Personenwagen. Mein Chauffeur-,<br />
der stadtkundig ist und diese gefährliche<br />
Kreuzung sehr gut kennt, hat Signal gegeben und<br />
euch nach rechts geachtet, ohne jedoch etwas zu<br />
sehen. Mein Chauffeur hat, als er das Personenautomobil<br />
entdeckte, sofort gestoppt und den Wagen<br />
auf 3,80 m gestellt Die Polizei hat den Tatbestand<br />
aufgenommen und den Unfall photographiert,<br />
und ist zum Schluss gekommen, dass mein<br />
Chauffeur das Vortrittsrecht nicht respektiert, der<br />
andere das Fährzeug nicht beherrscht habe. Wer<br />
ist für diesen Unfall haftbar? 0. S. in B.<br />
Antwort:.Es kann kein Zweifel darüber bestehen,<br />
dass sich Ihr Chauffeur der Widerhandlunfen<br />
gegen die Verkehrsvorschriften schuldig gemacht<br />
tat, da er bei einer unübersichtlichen Kreuzung,<br />
(parkierendes Auto, Kiosk) nicht die rechte<br />
Stra&senhälfte innehielt und ausserdem das Vor-<br />
• .trittsrecht missachtete. Nach Art. 27 M.F.G. ist der<br />
^Führer des von links kommenden Motorfahrzeuges<br />
in besonderem Masse zur Vorsieht verpflichtet, da<br />
er bei jeder Kreuzung gewärtigen muss, dass ein<br />
vortrittsberechtigtes Fahrzeug auftaucht.<br />
Dadurch, dass Ihr Chauffeur die Busse angenommen<br />
hat, ist der Fall für ihn strafrechtlich<br />
erledigt.<br />
Es besteht allerdings noch die Möglichkeit, den<br />
Führer dos andern Automobils einzuklagen und<br />
sich dann im Strafverfahren ihm gegenüber als<br />
Privatkläger zu stellen.<br />
Efn"~Sölches > Vorgehen ist aber'nur dantf'gerechtfertigt,<br />
wenn Sie Ihre Behauptung, das andere<br />
Fahrzeug habe eine Geschwindigkeit von 60—65 km<br />
gehabt..beweisen können. -<br />
Ein anderer Fehler kann meines Erachtens dem<br />
andern Fahrzeugführer nicht zur Last gelegt werden,<br />
denn er hat seine Strassenseite vorschriftsgeimäss<br />
befahren.<br />
Auch wenn ein Fahrzeug den Vortritt hat, wie<br />
bei Herrn M. der Fall ist, wird der Führer<br />
doch nicht von der Vorsichtspflicht entbunden; auch<br />
er bat alles zu tun, um eine Kollision zu vermeiden.<br />
Wenn Sie nun beweisen könnten, dass Herr M.<br />
es an der nötigen Vorsicht fohlen Hess, indem er<br />
ein übersetztes Tempo innehielt, könnten Sie gegen<br />
^hn vorgeben.<br />
Da das Verschulden Ihres Chauffeurs festgestellt<br />
und das Urteil rechtskräftig geworden ist, könnten<br />
Sie aber, auch wenn Herr M. ein Verschulden trefc<br />
jfen würde, nicht ihren gesamten Schaden von ihm<br />
ersetzt erhalten. *<br />
Hsancl«»! u. Indusfvie<br />
Durch Nacht und Nebel. Die Bedeutung, die das<br />
Automobil für den Verkehr in den letzten Jähren<br />
gewonnen bat und in Zukunft noch weiter erhngen.<br />
wird, ist nicht zuletzt den vielen technischen Fortschritten<br />
zu verdanken, die es heute als eine Selbstverständlichkeit<br />
erscheinen lassen, dass selbst grösste<br />
Strecken ohne irgendwelche Störungen zurückgelegt<br />
werden können. Wer sich aber in seinem Handeln<br />
hierauf eingestellt hat, will auch nicht durch<br />
die nächtliche Dunkelheit und durch Nebel behindert<br />
«ein. Er will seinen Wagen immer voll ausnützen<br />
können und bedient sich daher für Fahrten in der<br />
Nacht des künstlichen Lichtes.<br />
Es braucht sich niemand zu beklagen,, dass ihm<br />
auf dem Gebiete der Beleuchtung nicht genügend<br />
technische Mittel zur Verfügung stehen, denn die<br />
modernen Autolampen sind den zahlreichen Anforderungen<br />
in jeder Weise gewachsen. Ein jeder muss<br />
«ich allerdings der kleinen Mühe unterziehen, einmal<br />
nachzuprüfen, ob beispielsweise in seinen Scheinwerfern<br />
auch wirklich moderne Lampen brennen,<br />
Eine moderne gasgefüllte Auto-Scheinwerfer-<br />
Lampe hat zwei Leuchtkörper. Der eine liefert das<br />
Fernlicht, mit dem anderen wird das abgeblendete<br />
Licht erzeugt Auch das abgeblendete Licht besitzt<br />
noch eine so grosse Reichweite, dass man ohne wesentliche<br />
Verminderung der Geschwindigkeit an einem<br />
begegnenden Fahrzeug vorbeifahren kann.<br />
Neuerdings werden die bekannten Osram-Bilux-<br />
Lampen auch mit einer Gelbfärbung und einer<br />
schwarzen Kolbenkuppe für Fahrten im Nebel geliefert<br />
Das gelbe Licht der Bilux-Ambra-Lampen<br />
wird als weniger ermüdend empfunden, und durch<br />
den Farbengegensatz zwischen dem weissen Ferriund<br />
dem gelben Abblendlicht werden die Augennerven<br />
gerade in dem wichtigen .Augenblick der Begegnung<br />
geschont. Die schwarze Kolbenkuppe bewirkt<br />
noch ein übriges, nämlich, dass die nach vorn oder<br />
oben verlaufenden Lichtstrahlen, die ja bekanntlich<br />
bei Nebel den Eindruck einer undurchsichtigen<br />
Wand hervorrufen, so gut wie vermieden werden.<br />
Die Strahlen werden fast nur nach unten gerichtet<br />
so dass man die Fahrbahn auch bei Nebel.gut übersehen<br />
kann.<br />
Bilux-Ambra-Lampen mit Gelbfärbung und der<br />
schwarzen Kuppe haben jedenfalls eine wesentliche<br />
Verbesserung der Beleuchtung für die.Nebelzeil gebiacht<br />
Die Firma H. Schmidt & Co., Bern, welche seit<br />
vielen Jahren im Automobilhandel tätig ist, ha.t ah<br />
tt. Januar <strong>1935</strong> insofern eine Aenderung erfahren,<br />
als der Anteil-eines Gesellschaften abgelöst wurde<br />
und dieeer austritt. Wichtiger aber als diese mehr<br />
finanztechnische Mutation, ist die Tatsache, dass<br />
Herr Heinrich Schmidt nach wie vor den ganzen<br />
Betrieb persönlich führt und überwacht Er gehört<br />
zu den Automobilfachleuten, die von der Pike<br />
auf gedient und die ganze Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />
in unserem Lande jn ihrem iBeruf mit-;<br />
gemacht haben. • Die Besitzer von Wagen der Marken<br />
Hupmobile, Buick, Cadillac und La Salle werden<br />
daher mit Interesse und Genugtuung erfahren,<br />
dass Herr Schmidt die; Alleinvertretung für Bern<br />
und ein weiteres Gebiet fortführt Das vorzügliche<br />
Ersatzteillager, ein geschultes Personal und vorab<br />
die reiche Erfahrung und Fachkenntnis, des,<br />
Prinzipals bieten Gewähr für wirklichen Kundenservice<br />
und i erstklassige Bedienung.<br />
V«»»!««»!«»<br />
Juristen diskutieren Verkehrsprobleme.<br />
Wie gut der Einfall des Vorstandes des Bernischen<br />
Juristen-Vereins war, einen seiner Diskussionsabende<br />
dem Problem der Verkehrsregelung und<br />
Verkehrssicherheit zu widmen, zeigte schon der<br />
aussergewöhnlich starke Besuch seiner Sitzung vom<br />
21. Januar. Richter, Anwälte, Vertreter der Polizeiund<br />
Verwaltungsbehörden und der grossen Verkehrsverbände<br />
waren erschienen, um den sehr interessanten<br />
Ausführungen des bernischen Strassen*<br />
Verkehrsdirektors, Herrn Dr. Mühlemann, und von<br />
Herrn Oberrichter Blumenstein zu folgen und sich<br />
an der darauf •folgenden Aussprache zu beteiligen.<br />
Das Referat Dr. Mühlemann's — da der Strassen-i<br />
Verkehredirektor im letzten Augenblick in den Militärdienst<br />
einberufen worden, war, las es Oberrichter<br />
Blumenstein an seiner Stelle-vor — wirkte<br />
deshalb sehr sympathisch, da es eine absolute Unvoreingenommenheit,<br />
strikteste Objektivität, verriet.<br />
Die Motorisierung des Strassenverkehrs, so führte er<br />
aus, ist eine Tatsache, mit der man sich abfinden<br />
muss, ob man will oder nicht. Anpassung an die<br />
neuen Verhältnisse ist das Gebot der Stunde, auch<br />
wenn es allerlei Opfer kostet: durch Schaden erst<br />
wird man. klug. Genaue Untersuchungen haben ergeben,<br />
dass 90% aller Unglücksfälle der Schuld der<br />
Strassenbenützer zuzuschreiben, also vermeidbar<br />
sind. Dafür verantwortlich aber ist die Gesamtheit<br />
der Strassenbenützer, > also die Gesamtheit der Bür-<br />
Namentlich nicht« sollte Jangs&tner gefahren werden.<br />
Auch bei Kreuzungen muss das Tempo so weit<br />
herabgesetzt werden, dass, 1 ein Anhalten, vor der<br />
Mitte der zu kreuzenden Strasse möglich ist Das gilt:<br />
für den Fahrer von rechts; ebensosehr wie für den<br />
von links. • '•>.<br />
.Den Gerichten kann, inan eher den Vorwurf machen,<br />
sie seien zu lax, als: sie seien zu •streng. Es'<br />
sei ihm immer aufgefallen, 1 dass die automobilisti-'<br />
sehen Sachverständigen ;inj ihren Forderungen a än<br />
die Automobilisten weiter: gehen und "in der Beurteilung<br />
von Fehlern strenger sind. / •<br />
Wenn man einen Einblick in die' Vielzahl der-Un- •<br />
fälle habe, so komme man ganz von selbsj"dazu, 4©n :<br />
Automobilisten zu predigen: Fähre keinen einzigen.:<br />
Meter, ohne sicher zu sein.' Woiu auch'so-schnellfahren:<br />
Man kommt immer noch früh .genug ans<br />
falsche Ziel.<br />
An der darauffolgenden Diskussion wurde hatrpt-'<br />
sächlich pro und kontra Geschwind igkeitsmaximä'<br />
gesprochen. Prof. Delaquis hielt ein glänzendes Plädoyer'für<br />
die Regelung, wie sie das neue Schweiz.<br />
Verkehrsg-osetz getroffen hat Dr. Rothmund bemerkte,<br />
dass er seine Untersuchungen über die Wirkungen<br />
der neuen Regelung, für die er sich einst stark eingesetzt<br />
habe, noch nicht bee'ndet habe, dass er aber<br />
noch immer der Meinung sei, dass sie die bessere<br />
sei. Nicht an ihr liege der Fehler, sondern an der<br />
Durchführung. ' ^<br />
Mehrfach wurde von andern Diskussionsrednern<br />
darauf hingewiesen, dass die Automobilisten ent-<<br />
täuscht hätten: Sie hätten sich der grossen Freiheit,<br />
"die das neue Verkehrsgesetz ihnen brachte, für unv<br />
würdig bewiesen; Ohne Zweifel habe sich die Qualität<br />
der Fahrer .-verschlechtert<br />
So betrüblich diese Feststellung für uns klingen<br />
mag, es liegt sicher wenigstens ein Kern Wahrheit,<br />
in ihr. Mehr denn je möchten wir deshalb allen<br />
Fahrern ans Herz legen: Fahre vorsichtig — du gefährdest<br />
nicht nur dich, sondern auch die andern.;<br />
Fahre anständig — nicht nur du wirst nach deinem<br />
Verhalten beurteilt, das Ansehen des Automobilismus<br />
im ganzen hängt davon ab. —<br />
laufenden Jahres hat die 'Sportkommission eine gemischt<br />
sportlich-touristische Veranstaltung nach<br />
ger. Es.geht nicht ans eine einzelne Gruppe, z. B. Schlegwegbad auf Sonntag, den 17. Februar <strong>1935</strong><br />
die Motorwagenfahrer, herauszugreifen und ihnen auf das Programm gesetzt. In der Ausführung<br />
die Schuld oder auch nur die vorwiegende'Schuldzuzumessen.<br />
Emme und Aare stark an die, vor bald «wei Jahren<br />
•wird sich der Abstecher ins tBirrmoos «wischen<br />
Wie weit gefährden die Motorfahrzeuge die Oeffentlichkeit?<br />
Die Statistik muss mit Vorsicht ange-<br />
.flott verlaufene Winterfahrt nach Guggisberg .anlehnend<br />
Wer jene Pflotschfahrt durch Schnee und<br />
wendet werden. Für Bern besteht eine gewisse<br />
Regen mitmachte, weiss worum e«9 geht Dankbar<br />
Stabilität, d. h. die Unglücksfälle haben im gleichen<br />
Verhältnis zugenommen wie die Zähl der verkehren-'<br />
den Fahrzeuge. Erst, die Jahre 33 und 34 weisen<br />
eine disproportionale Steigerung der Unfälle auf.<br />
Drei Gründe werden dafür angegeben. Die Aenderung<br />
des Vortrittsrechtes, vollständigere* Meldung<br />
an die'Polizei und Aufgäbe der tSeschwindigkeits-*<br />
maxima, Ohne : sich über die scltwebende Frage<br />
der Wiedereinführung der zahlenmassig fixierten<br />
Geschwindigkeitsvorschriftan "'festlegen zu wollen,<br />
gibt der Referent seiner Ansicht Ausdruck, dass<br />
stit Einführung des Bundesgesetzes rücksichtsloser<br />
SEKTION ZÜRICH. Eine besonders interessante<br />
Filmmatinee harrt der Mitglieder am 4. Februar.<br />
?E* ist dem Vorstand gelungen, den bekannten deutschen<br />
Forscher Dr. Burkert «u einem Filmvortrag<br />
am Cinema Apollo (10.30 Uhr) in Zürich zu gewinnen,<br />
an dem er seinen neuen Grönland-Grossfilm<br />
«Im Eispalast des Wettergottes > vorführen wird.<br />
Ein besonders interessanter Vortragsabend ist<br />
für den 28. Februar vorgesehen. Der Generalinspektör<br />
für das deutsche Strassenwesen, Herr Dr. Todt,<br />
Berlin,, hat sich in zuvorkommender Weise bereit<br />
erklärt, in Zürich einen Lichtbildervortrag über den<br />
Bau der deutschen Autobahnen und der deutschen<br />
Hochalpenstrasse zu halten. Zu diesem in der Eidg.<br />
Technischen Hochschule in Zürich stattfindenden<br />
Vortrat werden auch die Mitglieder der Sektion<br />
Zürich des Schweiz. Ingenieur- und Architekten-<br />
Vereins eingeladen, ferner alle interessierten kantonalen<br />
und städtischen Behörden, -Delegationen der<br />
Verkehrsverbände etc. Der Lichtbildervortrag dürfte<br />
allseits grösstem Interesse begegnen, da der Vortragende<br />
eine Autorität auf dem Gebiete modernen<br />
Strassonbaues ist und der Bau der deutschen Autohahnen<br />
wohl das imposanteste Strassenwerk der<br />
heutigen Zeit darstellt<br />
Uoher 50 Damenmilglleder fanden sich am 22<br />
Januar zur Besichtigung der Chocolat-Fabriken<br />
Lindt erfreuen.<br />
Autosektion Aargau.<br />
UNTERSEKTION WIGGERTAU Der Vorstand<br />
hat die Generalversammlung der Untersektion auf<br />
Samstag al>end, den 16. Februar, festgelegt in der<br />
«Eggenscheide» Oftringen. Zur Behandlung kommen<br />
neben den üblichen Vereinsgeschäften die periodische<br />
Wahl des Vorstandes. Es stellen sich sämtliche Herren<br />
.wieder zur Verfügung, so dass dieses Traktandum<br />
ebenfalls rasch erledigt werden kann. Ein interessantes<br />
Tourenprogramm bedarf der Bestätigung<br />
der Versammlung. Ansohliessend wird jedem Besueher<br />
eine zünftige Wurst mit Kartoffelsalat serviert<br />
werden; es soll dies überleiten zum zweiten, gemütlichen<br />
Teil.<br />
Statutengemäss sind Anträge, welche eine Aenderung<br />
der Statuten oder des Regimentes betreffen, in<br />
nert 14 Tagen dem Vorstand einzureichen, ansonst<br />
solche an der Generalversammlung nicht behandelt<br />
verden können.<br />
,Wif bitten, den 16. Februar zum Besuch vorzumerken:<br />
S D.A.O, SEKTION BERN. Tätiekeitsprogramm<br />
für den Monat Februar <strong>1935</strong>: . ,.,;.., ,<br />
,:1. Februar: Generalversammlung;<br />
8. Februar: Zusammenkunft im ClublöTcalr<br />
15. Februar: Delegiertenversammlung und Vorstandssitzung;<br />
22. Februar: Reiseplauderei über Amerika, Ton<br />
Frau Dr. Dehrit-VogeL<br />
Pro Götthard. Die am 18. Januar in Bellinzona<br />
abgehaltene öffentliche Versammlung der<br />
Vereinigung Götthärdstrasse, über die bereits<br />
kurz berichtet worden ist, war vor allem dazu<br />
bestimmt' das Interesse der tessinischeir Regierungs-,<br />
Verkehrs- und Hotelierkreise an den Verbandsbestrebungen<br />
zu heben und deren weitere Förderung<br />
auch in finanzieller Hinsicht sicherzustellen.<br />
Beide Ziele dürften erreicht worden sein, denn -<br />
einerseits-hat d^e Tessiner Regierung in Aussicht<br />
gestellt den 1Ö34 bewilligten Beitrag von 10 000 Fr.<br />
auf F.r. .12000.— zu erhöhen und der für fünf<br />
Jahre «vorgesehenen »Vereinbarung für die frühzeitigere<br />
Oßffnung der Strasse zuzustimmen, anderseits<br />
haben die Vertreter von Lugano, Locarno, Bellinzona,<br />
der Verkehrs- und Hotelierverbände namhafte"<br />
Subventionen für die nächsten Jahre in Aussicht<br />
gestellt, da man, nachdem die Julier-Mäloja-<br />
Route durchgehend das ganze Jähr offen gehalten<br />
wird, im Tessjn die Wichtigkeit der möglichst lan--<br />
gen Offenhaltung ;der Gotthardroute in weiten Kreisen<br />
erkannt ha£.<br />
' Von- besonderem -Interesse war in der anschliessenden<br />
Diskussion das Votum des Herrn Staatsrates<br />
Martignoni, der"*eich mit der möglichst frühzeitigen<br />
Oeffnung- der Götthärdstrasse im Frühjahr<br />
und. deren möglichst späten Schliessung im Herbst<br />
Aleht zufrieden geben wollte und ift einem eindrucksvollen<br />
Votum der ganzjährigen 0 f -<br />
f e n" h-a HuTt g. der @ o tthardroute das Wort<br />
redete: Dies im Hinblick auf den enormen Aufschwung<br />
des AutotouriKmus und die überaus günstige,<br />
Lage der Gotthardstrasse als wichtiger Nord-<br />
Süd-Uebergäng. Bekanntlich liegt hierfür schon ein<br />
generelles Projekt vor, das eine Durchtunnelung<br />
(Tunnellänge 3,2 km) des oberen Bergteiles unter<br />
: Vermeidung des lawinengefährlichen Val Tremolo"<br />
vorsieht Herr, Martignoni verlangte die sofortige<br />
Weiterverfplgung dieser Studien und die Ausarbeitung<br />
eines maßgebenden Detail-Projektes, da dieses<br />
Verkehrsproblem für den Kanton Tessin von<br />
allergrösster Wichtigkeit sei. Es ist zu erwarten,<br />
dass die. Tessiner Regierung diese Projektstudien<br />
nun, weiter, verfolgt und die Frage der ganzjährigen<br />
Offenhaltung der Gotthardstrasse in den nächsten<br />
•Jahren in ein neues Stadium tritt. Wie Staatsrat;<br />
MarÜgnöni ausführte, sei dieses Verkehrsprojekt,<br />
technisch iselir' wohl durchführbar, wodurch die<br />
Schweiz die kürzeste, ganzjährig fahrbare Nord-.<br />
Süd-Verbindung erhielte.<br />
V<br />
KANTONAL-BERNISCHER AUTOFAHRLEH-<br />
RER-VERBAND, BERN. Generalversammlung. Der<br />
Kantonal-iBernische Autofahllehrer-Verband hat nach<br />
einjährigem Bestehen seine Generalversammlung abgehalten.<br />
Jahres- und Rechnungsbericht wurden gutgeheissen<br />
und dem Vorstand für seine geleistete Arbeit<br />
der Dank ausgesprochen, wobei speziell die<br />
grosse Arbeit und die unermüdlichen Bemühungen<br />
des Sekretärs M. Spoerry lobend anerkannt wurden.<br />
Als Vorstandsmitglieder für das Jahr <strong>1935</strong> wurden<br />
gewählt: S> Urwyler, Präsident; P. Balmer, Vize-<br />
auch, diesmal eine Regelmässigkeitsfahrt in derpräsident; M. Spoerry, Sekretär; W. Klesinger, Kassler;<br />
G. Mathys, A. Wittwer und W. Iseli, Beisitzer.<br />
.eigentlichen Berpätreeke die sportliche Note des<br />
„winterlichen Rendez-tous unterstreichen und frei* Rückblickend auf das vergangene Jahr konnte<br />
gestellte Schlittol- und Ahfahrtskönknrrenzen den festgestellt werden, dass durch den kollegialen Geist<br />
.Nachmittag ausfüllen. Selbstverständlich soll auch und gegenseitiges -Weiterausbilden die Mitglieder des<br />
JÜT geselliges Znsammensein bei Musik und Tan« Verbandes eine Bereicherung ihrer Erfahrungen und<br />
Kenntnisse erfahren haben. Eine besondere Erwähnung<br />
verdienen die verschiedenen Vorträge, die durch<br />
kurrenz vom Anlass profitleren können. Eine ausfuhrliche<br />
Einladung wird die Mitglieder beizeiten seren Versammlungen gehalten wurden.<br />
Vertreter von Behörden, und Berufsverbänden in un-<br />
über das Drum und Dran in Kenntnis setzen für Wie bisher 'wurde auch an der Generalversammlung<br />
speziell betont und den Mitgliedern eindring-<br />
heute dürfte die Voranzeige und die Datumansage<br />
ii lich in Erinnerung gerufen, dass sich der Fahrlehrer<br />
von heute seiner moralischen Verantwortung stets<br />
bewusst sein soll und seine Schüler durch seriöse und<br />
gründliche Ausbildung zum praktischen Automobilisten<br />
erziehe.<br />
Der Verband erachtet es als seine Pflicht, allfälligen<br />
Unkorrektheiten eines Fahrlehrers aufs entschiedenste<br />
entgegenzutreten, im Interesse der Allgemeinheit<br />
sowie des Berufes selbst<br />
gefahren wird.<br />
Wie lassen sich die Unglücke verhüten? Eine [e genügend Zeit übrig bleiben, so dass auch die zahl-<br />
Autoteuristen und Gegner jeder Musa-Kon-<br />
gewisse Naturanlage" der Menschenr*6clretn"t'"ein-lff^jfeichegrosse<br />
Rolle zu spielen. Es gibt unfalldisponiertb<br />
und unfallgefeite Personen. (Wie Hesse es sich<br />
sonst erklären, dass gewissen Fahrern jahrzehntelang<br />
nichts passiert, andere, selbst bei vorsichtigstem<br />
Fahren, immer wieder etwas anstellen?) Leider<br />
lässt sich bei den heute üblichen Fahrprüfungen<br />
diese" Pra|disposition nichtf feststellen^; Der<br />
einzelne Führer j sollte ;sic^ selber Rechenschaft :d,arv<br />
über ablegen/bb er dife Eignung zur ^Führung eines<br />
Fahrzeuges hat öder; nicht Im üorigen sollten —„<br />
so peinlich es sein mag, Mitmenschen zu denunzieren<br />
— Leute, denen die Unfähigkeit eines Fahrers<br />
auffällt der Polizei Anzeige erstatten. Es ist<br />
der einzige Weg, um rechtzeitig Fahrer, die für die<br />
Mitmenschen eine grosse*' Gefahr 'darstellen, 'aus<br />
dem Strassenverkehr zu eliminieren. .•>-, ..^.<br />
Für die Fahrtauglichkeit wichtig sind vor allem<br />
gute Augen und Ohren. Die Wahrnehmung allein<br />
genügt aber nicht Sie muss in körperliche Reaktionen<br />
(Vorsichts- und Gefahrsreaktionen) umgesetzt<br />
werden. Die Reaktion-darf aber nicht hastig<br />
und nervös sein. Nur bis zu- einem gewisses Grade<br />
kann hier Schulung und Uebung Abhilfe schaffen.<br />
^ Ermüdung vermindert wesentlich sowohl ^Vahrnehmungs-<br />
als Reaktionsfähigkeit Bei Ermüdungserscheinungen<br />
deshalb anhalten und ausruhen.<br />
Die schädliche Wirkung des Alkohols ; in "die*<br />
ser Beziehung dürfte sattsam bekannt« sein. .<br />
Ueber die Grenzen der Sinneswahrnehmung<br />
sollte der Fahrer aufgeklärt werden. So werden<br />
z. B. kleine Gegenstände am Wege bei einer Geschwindigkeit<br />
über 100 St/km nicht mehr erkannt,<br />
wird die Schnelligkeit entgegenkommender<br />
Fahrzeuge regelmässig unterschätzt eingezäunte<br />
Wege schmaler erscheinen, als sie wirklich sind,<br />
offene dafür breiter usw. . . ...<br />
Oft liegt der Grund eines Unglücks darin, dass<br />
der oder die Fahrzeugführer die Fahrvorschriften<br />
nicht kannten. Man kann aber nur dann erwarten,<br />
dass die Fahrer die Regeln beherrschen und sozusagen<br />
automatisch befolgen, wenn diese wenig<br />
zahlreich und einfach sind. Zweifellos hat man<br />
in der Schweiz in dieser Richtung des Guten zu<br />
viel getan und allzu oft .Neuerungen eingeführt.<br />
So viele Kreisschreiben sind im Laufe, der Jahre<br />
erlassen worden, dass sich selbst die 1 Gerichte<br />
nicht mehr auskennen. Vorbildlich ist in dieser Beziehung<br />
die neue deutsche Verkehrsordnung, dje<br />
nur 35 Paragraphen aufweist. Auf keinem änderen<br />
Gebiet vielleicht spielt übrigens da» Gewohnheits-,<br />
recht eine so grosse Rolle. In England hat sich<br />
die Strassenverkehrsordnung sogar auschliesslich<br />
aus der Gewohnheit entwickelt.<br />
In einem zweiten Referate weist Herr Oberrichter<br />
Blumenstein darauf hin, dass man nicht<br />
einzig von einer Gesinnungsänderung der Strasr<br />
senbenützer eine Besserung erwarten könne. Der,<br />
Mensch bleibt im grosfeen: ganzen immer das gleiche<br />
unvollkommene" Wesen, dass durch' Gewalt erzogen<br />
werden muss. Das wirksamste Mittel wären wohl<br />
häufige Kontrollen an gefährlichen Stellen, in Kurven,<br />
an Kreuzungsstellen usw. Die-Fehlbaren sollte<br />
man in ein Zentralregister eintragen und ihnen<br />
nach nutzloser Verwarnung die Bewilligung enttlehen.<br />
Aus seiner Erfahrung als Richter ist Oberrichter<br />
Blumenstein viur U&berzeugung gekonnmen, dass<br />
immer noch ru schnelles Fabren die häufigste und<br />
gefährlichste Süpdd dies 'Automobilisten'.,. sei. Da<br />
aber jede Lage eine verschiedene Geschwindigkeit<br />
zulasse, ist er im Prinzip gegen die Wiedereinführung<br />
der zahlenmässig fixierten Geschwindigkeitsgrenzen.<br />
Immerbin tritt er für eine absolute Beschränkung<br />
innerorts ein,"<br />
A. C. S.<br />
SEKTION BERN. Winterfahrt nach Schlegwegbad.<br />
Als- erete sportliche Veranstaltung des<br />
wird er sich jene« ungezwungenen Zusammenseins<br />
erinnern und nach einjährigem Unterbruch erwartungsvoll<br />
Ausschau halten. . Die «Wettbewerbsbedingungen<br />
» sind auch simpel einfach. Irgendeine<br />
autosportliche Konkurrenz^ deren Ausführung<br />
im Bereiche jedes Automobilisten liegt, wird in die<br />
Anfahrtsraute einbezogeh. Wahrscheinlich wird<br />
T. C. S.<br />
dl