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E_1935_Zeitung_Nr.008

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N» 8 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Amerikanische Automobilindustrie in Zahlen.<br />

Alljährlich trägt die nationale Automobil-<br />

Handelskammer von Amerika ein gewaltiges<br />

Zahlenmaterial zusammen, um mit dessen<br />

Hilie nicht nur den Umfang der Jahresproduktion,<br />

sondern die Bedeutung der Automobilwirtschaft<br />

für die gesamte Volkswirtschaft<br />

zu dokumentieren.<br />

Wenn auch das Jahr 1933, Ober welches die<br />

Unterlagen Auskunft geben, für die amerikanische<br />

Automobilindustrie im Zeichen der<br />

Wirtschaftskrise stand und in seinen Ergebnissen<br />

sich nicht mit den vorangehenden<br />

«fetten» Jahren der Periode der «Prosperity»<br />

messen kann, so lassen sie doch erkennen,<br />

dass dieser Zweig der amerikanischen Produktion<br />

nach wie vor mit zu den entscheidenden<br />

Faktoren des dortigen Wirtschaftslebens<br />

zählt Dies dürfte genügend durch die folgenden<br />

Tatsachen illustriert werden: In den<br />

amerikanischen Automobilfabriken war im.<br />

Berichtsjahre ein Kapital von 1 Milliarde und<br />

348 Millionen Dollar investiert Allein in diesen<br />

Betrieben waren 190,000 Personen beschäftigt<br />

Zählt man aber all die Produzenten<br />

von Zubehör sowie den Handel und das<br />

Gewerbe dazu, so verdienen insgesamt viereinhalb<br />

Millionen Personen direkt und indirekt<br />

aus der Automobilwirtschaft ihren Unterhalt<br />

Allein an Gehältern und Löhnen<br />

•wurden 233,5 Millionen Dollar ausbezahlt.<br />

35,265 offiziell anerkannte Händler befassen<br />

sich in den U.S.A.'mit dem Vertrieb der<br />

Automobile. Eine solche Industrie ist natürlich<br />

auch ein entsprechender Abnehmer von<br />

Rohprodukten. Für Gusseisen, Stahllegierungen<br />

aller Art, Gummi, Scheibenglas, Nickel,<br />

Blei, Polstermaterial ist die Automobilfabrikation<br />

der grösste Abnehmer und bezieht<br />

fast durchwegs mehr als die Hälfte der einschlägigen<br />

Produktion.<br />

Die Jahresproduktion bezifferte sich auf<br />

1,986,208 Fahrzeuge, wovon 1,6 Millionen<br />

Personenautomobile und 358,440 Lastwagen.<br />

^Von der Jahreserzeugung wurden 242,507<br />

Wagen exportiert Der gesamte Automobilbestand<br />

der Vereinigten Staaten belief sich<br />

damals auf 23,827,290 Fahrzeuge. Die Zahl<br />

der Besitzer Ist aber wesentlich geringer, da<br />

es sehr viele Betriebe und Unternehmungen<br />

tibt, die nicht nur Hunderte, sondern Tausende<br />

von Fahrzeugen benützen und ihr eigen<br />

nennen. Wir haben bereits früher auf<br />

diese Besitzverhältnisse hingewiesen und da-<br />

bei beispielsweise die Amerikanische Telephon-<br />

und Telegraphen-Gesellschaft genannt,<br />

die über 13,600 Lastwagen und 4200 Personenfahrzeuge<br />

verfügt. Einen ähnlichen Park<br />

weist die Standard Oil auf, in deren Dienst<br />

12,000 Lastwagen und 4000 Personenautos<br />

stehen. Die Liste der Unternehmungen mit<br />

einigen hundert Wagen könnte nach Belieben<br />

verlängert werden.<br />

Die Produktion des Jahres 1933 ist zum<br />

geringsten Teil an Neubesitzer übergegangen,<br />

sondern ist hauptsächlich für den Ersatz<br />

von ausrangierten Fahrzeugen aufgebraucht<br />

worden. Man schätzt die Zahl der vorübergehend<br />

und endgültig aus dem Verkehr gezogenen<br />

Wagen auf 2,6 Millionen, so dass die<br />

Jahresherstellung nicht einmal diesen Ausfall<br />

ganz zu decken vermochte. Die durchschnittliche<br />

Lebensdauer der Wagen betrug,<br />

nach dem damaligen \ Fahrzeugbestand gerechnet,<br />

7% Jahre.<br />

Welche Strukturwandhmgen die Automobilproduktion<br />

durchgemacht hat, erhellt folgende<br />

Tatsache: Während im Jahre 1919<br />

von der gesamten Fabrikation nur 10,3 Prozent<br />

der Wagen geschlossen waren, sind es<br />

im Berichtsjahre 98,6 Prozent. Was den Preis<br />

anbetrifft, so wurden vom gesamten Jahresumsatz<br />

mehr als 80 Prozent unter 500 Dollar<br />

im Grosshandel vertrieben. Interessant ist in<br />

diesem' Zusammenhange die Feststellung,<br />

dass dagegen die gebrauchten Wagen im<br />

Durchschnitt noch 250 Dollar galten, wobei<br />

allerdings nur Wägen berücksichtigt sind,<br />

die nicht vor 1928 hergestellt würden.<br />

Der Betrag, den sämtliche Motorfahrzeugbesitzer<br />

in Form von Sondersteuern und Abgaben<br />

entrichteten, erreichte 1933 den phan-:<br />

tastischen Betrag von einer Milliarde htm-;<br />

dertsiebenunddreissig Millionen Dollar. Dies<br />

obwohl "im" nämlichen Jahre 19 Bundesstaa-f<br />

ten ihre Fahrzeuggebühren abgebaut haben.<br />

Die Haupteihnähmequelle bildet die Benzinsteuer,<br />

die allein'518 Millionen abwarf. Nun<br />

gilt es allerdings für den Staat auch für ein<br />

gewaltiges Sfrassennetz, das über 3 Millionen<br />

Meilen umfässt, aufzukommen. So bezifferten<br />

sich im Jahre 1932 die Ausgaben für<br />

das Staatsstrassennetz auf 816,7 Millionen<br />

Dollar. Der-Bundesstaat gewährte 1933 nmd ;<br />

101 Millionen Subventionen an die Einzel-<br />

Staaten zur Erleichterung ihres* Budgets.<br />

Das Automobilwesen befruchtet, ferner in<br />

bedeutendem Masse das Versicherungsge-,<br />

schäft.. 1933 wurdenF 312 Millionen 5an>-.Prä»,<br />

mien einbezahlt, während»-186 Millionen,an,<br />

Entschädigungen -zur Auszahlung gelangten;.<br />

;<br />

Diese wenigen Angaben geben ein ungefähres<br />

Bild von der Bedeutung des Motorfahrzeugwesens<br />

für den am weitgehendst<br />

automobilisierten Kontinent der Erde. Sie<br />

zeigen, wie tief dieser Zweig der Wirtschaft<br />

in das gesamte Erwerbsleben eingreift und<br />

wie sehr er — in manchen Fällen sogar ausschlaggebend<br />

— mit diesem verbunden ist.<br />

Wenn auch die Verhältnisse in Europa und<br />

vorab in der Schweiz bei weitem nicht derartige<br />

Proportionen angenommen haben, so<br />

liegen sie im Grunde genommen genau<br />

gleich: mit der Automobilwirtschaft muss<br />

gerechnet werden, und je besser sie sich entwickelt,<br />

um so stärker vermag sie Handel<br />

und Wandel zu fördern. B.<br />

Englisches Automobil • Rekordlahr. Bekänntlich<br />

endet die englische Zulassüngsstatistik<br />

jeweils per 30. September, so dass<br />

sich heute schon ein Ueberblick über die<br />

Entwicklung der englischen Automobilindustrie<br />

während des letzten Geschäftsjahres<br />

gewinnen lässt. Vom Monat Oktober 1933<br />

bi$ September 1934. ist, im Vergleich zum<br />

Vorjahre, die Zahl der Personenwagen-Neuzulassungen<br />

um 21%, diejenige der Omnibusse<br />

um 31 Prozent und die der Lastwagen<br />

um 34 Prozent gestiegen. Unter Berücksichtigung<br />

der nur von bescheidenen Rückschlägen<br />

verfolgten Motorisierung Grossbritanniens<br />

müssen diese Ergebnisse als höchst<br />

erfreulich bewertet werden, darf man doch<br />

eine Geamtsteigerung von rund 24% als eindeutiger<br />

Beweis für den zunehmenden Wohlstand<br />

der englischen Bevölkerung betrachten.<br />

Ein deutlicher Beweis für die anhaltende<br />

Konjunkturbesserung im britischen Wirtschaftsleben<br />

dürfte auch aus den Herbstziffern<br />

abgeleitet werden, indem z. B. im<br />

September die Personenwagen - Neuzulassungen<br />

gegenüber dem Vormonat um 8% und<br />

diejenigen der Lastwagen um 10% höher lagen,<br />

wobei allerdings zu berücksichtigen ist,<br />

dass an diesem Ergebnis vorzeitig in den<br />

Handel gebrachte Olympia-Modelle mitgewirkt<br />

haben dürfen. Vom U Oktober 1933 bis<br />

30. September 1934 darf voraussichtlich mit<br />

einer Personenwagenproduktion von ' rund<br />

265,000 Einheiten gerechnet werden. Im gleichen<br />

Berichtsabschnitt wurden in Grossbritannien<br />

selbst 224,000 Personenwagen neu<br />

zum Verkehr zugelassen, wozu noch 36,000<br />

;Wagen hinzukommen, die dem Export dien-<br />

;ien^,Wenn von der Ausfuhrquote die 9000 importierten<br />

Wagen abgezogen werden,.so ergeben<br />

sich immerhin noch 251,000 Personenwagen,<br />

die in der Berichtsperiode abgesetzt<br />

wurden und denen eine Produktionsquote<br />

von 241,000 Stück gegenübersteht; somit blieb<br />

die Produktion um rund 10,000 Einheiten hinter<br />

dem Absatz zurück, der naturgemäss in<br />

diesem Umfange auf die Lagerbestände zurückzugreifen<br />

gezwungen war. Innerhalb der<br />

Lastwagenproduktion hat es hingegen den<br />

Anschein, als ob diese mit den gesteigerten<br />

Absatzverhältnissen Schritt gehalten habe.<br />

In Fachkreisen rechnet man für die kommenden<br />

Zeiten mit einem weitern Anwachsen<br />

der Personenwagenproduktion, um so eher,<br />

als die neuen Preisansätze, besonders diejenigen<br />

für die billigeren Klassen, eine fallende<br />

Tendenz erkennen lassen. Auch im Exportgeschäft<br />

war die britische Automobilindustrie,<br />

und zwar sowohl was das Personenwagenwie<br />

das Lastwagengeschäit anbetrifft, gut beschäftigt,<br />

indem die Personenwagenausfuhr<br />

gegenüber dem Vorjahre um 13% und diejenige<br />

der Lastwagen um 26% gestiegen ist.<br />

Statistisch ergibt sich für die Zeit vom Oktober<br />

1933 bis September 1934 eine Neuzulassungsquote<br />

der Personenwagen von 224,032<br />

(184,522), der Omnibusse von 5171 (3960)<br />

und der Lastwagen von 68,562 (51,205) Einheiten,<br />

zusammen also 297,785 gegen 239,687<br />

Wagen. An Personenwagen wurden im gleichen<br />

Zeitabschnitt 9095 (3407) und an Lastwagen<br />

und Traktoren 250 (55) importiert,<br />

was einem Gesamtimport von 9345 (3462)<br />

Wagen entspricht oder 170% mehr als im<br />

Vorjahr. Diese Importzunahme darf wahrscheinlich<br />

mit dem Warenmangel in Beziehung<br />

gebracht werden, der in manchen Wagenkategorien<br />

zeitweilig vorherrschte. Im<br />

übrigen bedeutet eine fünfprozentige Anteilnahme<br />

des Auslandes an der englischen<br />

Marktbefriedigung keineswegs irgendeine<br />

Schwächung der inländischen Produktion,<br />

sondern vermag umgekehrt dieser eher einen<br />

Stimulus zu verleihen. Ausgeführt wurden<br />

in der gleichen Zeit an Personenwagen 36,597<br />

(32,398) Einheiten und an Lastwagen und<br />

Traktoren 10,701 (8539) Wagen oder zusammen<br />

47298 (40,837) Automobile. -my-<br />

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W. H. in B. schreibt uns: «Ihr Blatt rehört gottlob<br />

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