E_1936_Zeitung_Nr.007
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N° 7 — FREITAG, 24. JANUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
V4&i»l*e»ha»<br />
Rationalisierung der Frachtansätze<br />
am Gotthard.<br />
Während man die Frachtansätze für Autos<br />
durch den Tauerntunnel schon seit etlichen<br />
Jahren in der Weise vereinfacht und verbilligt<br />
hat, dass für Personenautos nur ein Tarif<br />
von 28 Schillingen für den Transport von<br />
Bockstein nach Mallnitz besteht, gestatten<br />
sich die S. B. B. für die Autotransporte durch<br />
den Qotthardtunnel immer noch den Luxus<br />
von drei verschiedenen Tarifen. Und zwar:<br />
1. Frachtgut nur werktags und nur für zwei,<br />
resp. drei Züge Fr. 18.—, Eilgut Fr, 41.60<br />
und Expressgut Fr. 25.—, all diese Ansätze<br />
für Wagen bis 2000 kg und für die Strecke<br />
Göschenen-Airolo berechnet. Dabei liegen<br />
die Verhältnisse heute so, dass wohl 90% der<br />
in Betracht kommenden Autos per Expressgut<br />
spediert werde». Frachtgut kommt aus<br />
dem Grunde weniger in Betracht, weil nur<br />
zwei Züge in der Nord-Süd- und nur deren<br />
drei in der Süd-Nordrichtung verkehren und<br />
die Einladefristen derart lange sind, dass sich<br />
der Automobilist nicht den Luxus und auch<br />
nicht das Risiko gestatten kann, den Verlad<br />
für den Vormittagszug bereits am Vorabend<br />
vor 18 Uhr vorzunehmen und das Auto die<br />
kalte Nacht hindurch auf dem offenen Güterwagen<br />
stehenzulassen. Der teure Eiteuttarif<br />
aber kommt nur für Wagen mit mehr als<br />
acht Sitzplätzen in Betracht, d. h. für Autocars,<br />
welche Transporte numerisch nicht sehr<br />
in Betracht fallen.<br />
Der AutomobUsalon in Genf (20.-29. März<br />
,<strong>1936</strong>). Als letztes Jahr der Salon 59 Automobilmarken<br />
vereinigte, konnte man nicht<br />
umhin zu sagen, dass diese Zahl einen Rekord<br />
bedeute. Nun wird dieses Jahr die Zahl<br />
von 59 noch übertroffen, da sich 61 Marken<br />
von Tourenwagen für den Salon angemeldet<br />
haben. Sie verteilen sich wie folgt:<br />
Vereinigte Staaten von Nordamerika, 18 Marken:<br />
Auburn, Buiek, Cadillac, Chevrolet, Chrysler,<br />
De Soto, Dodge Brothers, Duesenberg, Ford, Graham,<br />
Hudson, La Salle, Oldsmobile, Packard, Plymotith,<br />
Pontiac, Studebaker, Terraplane.<br />
Gross-Britannien, 12 Marken: Benley, Hillmann,<br />
Humber, M. G. Morris, Rolls-Royce, Rover, Singer,<br />
Standard, Triumph, Vauxhall, Wolseley.<br />
Deutschland, 11 Marken: Adler, Audi, B.M.W.,<br />
D.K.W., Hanomag, Hansa, Horch, Maybach, Mercedes-Benz,<br />
Opel, Wanderer.<br />
Frankreich, 10 Marken: Bugatti, Chenard &<br />
Walcker, Citroen, Delage, Hispano-Suiza; Hotch><br />
kiss, Panhard & Levassor Peugeot, Renault, Talbot:<br />
Italien, 4 Marken: Alfa-Romeo, Bianchi, Fiat.<br />
Lancia.<br />
Tschechoslowakei, 4 Marken: Aero, Praga, Skoda.<br />
Tatra.<br />
OesterrciGh, 1 Marke: Steyr.<br />
Schweiz, 1 Marke: Swiss Packard.<br />
Die Last- und Nutzwagen umfassen 10 Marken.<br />
Es sind die ausländischen Marken Citroen, Ford,<br />
Mercedes-Benz, Renault und die Schweizer Firmen<br />
Berna, F.B.W., Mattille, Oetiker, Hürlimann. Saurer.<br />
Die Karosseriefabrikanten sind mit 9 schweizerischen<br />
Firmen vertreten: Graber, Hess,' Lauber,<br />
Langenthai, Ramseier-Streun, Reinbolt & Christe,<br />
Seitz. Worblaufen. Tüscher<br />
Nach neuesten Meldungen ist der Col des<br />
Mosses durchgehend befahrbar.<br />
Sperre der Staatsstrasse Staad-Baurlet. Die<br />
Strasse Staad-Bauriet ist für die Zeit vom 27. Dezember<br />
bis Mitte Juni für den Fahrverkehr gesperrt.<br />
Die Umleitung des Verkehrs erfolgt beim<br />
Bahnübergang in Staad über Buchen-Thal-Rheineck;<br />
für den Lokalverkehr nach Altenrhein ist Zufahrtsmöglichkeit<br />
geschaffen.<br />
Die kantonale Bauverwaltung hat bereits mit<br />
der dringend nötig gewordenen Verbreiterung dieser<br />
Staatsstrasse begonnen. Im Hinblick auf die<br />
bisherige, .schmale Anlage der Strasse ist es leider<br />
nicht möglich, während der Bauarbeiten einen Einbahnverkehr<br />
einzurichten. Die Radfahrer und mit<br />
sungsrede des Ortsgruppen-Präsidenten, Herrn<br />
Dr. G. Hasler, setzte rasch ein flotter Tanzbetrieb<br />
ein. Dann begann die Vergnügungskommission ihr<br />
verheissungsvolles Programm abzuwickeln.' Vorzüglich<br />
war vor allein die von Mitgliedern verfasete<br />
und auch dargestellte Revue «An einer Eisenbahn-<br />
Barriere», welche den Automobilisten viel Freude<br />
und Humor brachte. Das übrige Programm stand<br />
unter der Leitung eines- geschickten Conferencier,<br />
Herrn Geissler, vom Stadttheater in St. Gallen. Es<br />
umfasste gesangliche, humoristische und tänzerische<br />
Vorführungen und zeichnete sich durch besondere<br />
werden es be-<br />
Qualität aus, so dass die Winterthiirer A.C.S.-Mitglieder<br />
mit einem wohlgelungenen Anlass ins neue<br />
Jahr starten konnten.<br />
ihnen alle Verkehrsinteressenten<br />
grüssen, dass auch Radfahrerstreifen vorgesehen<br />
sind.<br />
Finanz- und Zolldeparfement begründen<br />
den rückläufigen Benztalmport mit Krisenverhältnissen,<br />
während anderseits die Automobilisten<br />
teilweise die Benzinzollerhöhung<br />
für diese Entwicklung verantwortlich machen.<br />
Nach der Aussenhandelsstatistik sind<br />
im Verlaufe des zweiten Halbjahres 1935 die<br />
Benzinimporte im Vergleich zum zweiten<br />
Semester 1934 von 120,344,951 ^ auf<br />
111,684,941 kg zurückgegangen, was einer<br />
Mindereinfuhr Von 8,6 Mill. kg. entspricht.<br />
Bekanntlich wies schon das erste Semester<br />
einen kleineren Benzinimport auf, und zwar<br />
95,0 gegen 98,2 MIH. kg (Minderwert 3,1 Mill.<br />
kg). Für das Jahr 1935 ergibt sich somit im<br />
Vergleich zum Vorjahr eine 11,854,555 kg betragende<br />
Mindereinfuhr von Benzin. Insgesamt<br />
wurden 206,6 gegen 218,5 Mill. kg importiert.<br />
SEKTION BERN. Auto-Gymkhana und Slalom<br />
auf Eis in Grindelwald. Kommenden Sonntag, den<br />
26. Januar <strong>1936</strong>, veranstaltet der Kurverein Grindelwald<br />
auf dem groseen Eisfeld des «Baer»-Hotels<br />
eine Geschicklichkeitsprüfung für Automobilisten.<br />
Die Konkurrenz ist nichts anderes als eine<br />
aufs Eis projizierte Gymkhana, wozu sich das<br />
groSse Eisfeld des weitbekannten Grinäelwaldner<br />
Hotels besonders gut eignen soll. Der Wettbewerb<br />
ist für jedermann offen. Anmeldungen nimmt der<br />
Kurverein Grindelwald entgegen, event. sogar noch<br />
auf dem Eisfeld vor und während den Konkurrenzen,<br />
mit welchen morgens 10 Uhr gestartet<br />
wird. Einsatz einheitlich Fr. 2.—. Die Preisverteilung<br />
findet nach Schluss der Wettbewerbe, spätestens<br />
zur Teestunde, im Grand-Hotel «Baer» statt.<br />
— Bekanntlich wird die Strasse nach Grindelwald<br />
den ganzen Winter über offengehalten, so dass die<br />
Anfahrt der Konkurrenten aus dem Unterlauft auf<br />
alle Fälle sichergestellt ist. Die sportliche Aufsicht<br />
ist dem bewährten Interlakener Auto-Slalom-Organisatoren<br />
W. Häsler anvertraut.<br />
Es läge im Interesse der S. B.B., wenn sie<br />
diese Tarifverschiedenheiten, in deren Geheimnissen<br />
sich der gewöhnliche Automobilist<br />
kaum auskennt, in der Weise vereinfachen<br />
und rationalisieren würden, dass, wie<br />
beim Tauerntunnel, nur ein Tarif in Betracht<br />
käme, und zwar in der Höhe desjenigen der<br />
Frachtguttaxe, d. h. 18. Fr. für Wagen bis<br />
2000 kg, für schwerere Wagen Fr. 0.90 pro<br />
100 kg mehr. Dabei sollte es dann zur Voraussetzung<br />
haben, dass die für diese Autotransporte<br />
vorzusehenden ca. 8 Transportgelegenheiten<br />
sowohl Sonntags wie werktags<br />
bestehen. Der Tarif für die mitzutransportie-<br />
Januar-Mitgliederzusammenkunft. Dieser, mit<br />
einem Diskussionsvortrag über das Thema « Simplontunnel<br />
II als Automobilstrasse» verbundene<br />
renden Personen wäre auf Fr. 1.— fürAnlass findet Montag, den 27. Januar <strong>1936</strong>, 20.15<br />
Uhr, im Hotel «Schweizerhof» statt. Hierzu sind<br />
nicht nur die Sektionsmitglieder, sondern alle an<br />
dem Problem eines Strassentunnels durch die Alpen<br />
interessierten Automobilisten freundlich eingeladen.<br />
., b-<br />
3. Klasse anzusetzen. Die Einladefrist wäre<br />
auf 30—40 Minuten vor Zugsabfahrt herabzusetzen,<br />
wobei bei starkem Andrang spezielle<br />
Ueberstellzüge vorzusehen wären.<br />
Ist einmal dieser Autotransport durch den<br />
Gotthard derart vereinfacht, verbilligt und<br />
im Ausland bekannt gemacht, so dürfte die<br />
Frequenz dieser Verkehrsmöglichkeiten erheblich<br />
zunehmen, wie ja das Beispiel mit<br />
den verbilligten Osterextrazügen zur Genüge<br />
gezeigt hat.<br />
Veranstaltungen.<br />
Stf*«E9SS^n<br />
m<br />
Wer hat recht?<br />
T SEKTION LUZERN. Clubball. Nachdem das<br />
letzte Blatt des alten Jahres müde gefallen, steht<br />
mit leuchtenden Farben auf dem Block des 25. Januar<br />
<strong>1936</strong> geschrieben: Clubball des A. C, S. Luzern.<br />
Durch die Reihen der Mitglieder geht ein leises<br />
Murmeln: Gesindeball im Hotel Gotthard. Da gehen<br />
wir alle hin, sei's im Kostüm, sei's in üblicher<br />
Balltoilette. Lieber aber, da es Fastnacht ist, in<br />
irgend einer «gelungenen Aufmachung» Der Fantasie<br />
sind keine Schranken gesetzt. Die Musik wird<br />
rassig ihr Bestes geben und die traditionell zu<br />
nennende frohe Ballstimmung unserer Feste zaubert<br />
einen Abend von Licht und Freude ins wandelbare<br />
Los des Alltags. Wer wollte das nicht miterleben,<br />
mjtgeniessen!<br />
SEKTION ZÜRICH. *Die in Davos durchgeführte<br />
Wintersportwoche, an der sich über 50 Personen<br />
beteiligten, hat in jeder Beziehung einen vorzüglichen<br />
Verlauf genommen. Man war" in den drei<br />
Hotels nicht nur sehr gut aufgehoben, sondern die<br />
dortige Ortsgruppe des A.C.Si hatte in Verbindung Ueber 100Q (tausend): «Poux du Ciel» v und an-<br />
leichte Flugzeuge sind in England im Bau-<br />
7. Mutationen-Bewegungen; 8. Vereins-Gebühren-<br />
Stimmenzähler (2); 6. Verlesen der Protokolle.