E_1936_Zeitung_Nr.046
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N" 46 — Automobil-Revue<br />
13<br />
Ai Th. Avertsohenko:<br />
Es war wirklich sonderbar: im Laufe von zwei<br />
Tagen traf ich diesen Mann schon dreimal. Er<br />
war mir ja vollkommen fremd und ich stand in<br />
keinerlei Beziehung zu ihm. Und es gibt doch<br />
Der neue Millionär<br />
Menschen, die man recht lieb hat und die man<br />
öfters treffen möchte — und es vergehen oft Jahre,<br />
ohne dass man mit ihnen zusammenkommt. ..<br />
Zum ersten Male traf ich diesen Mann (ich<br />
weiss bis jetzt noch nicht wie er heisst) in einem<br />
der grossen Juwelierladen, wo ich eine Krawattennadel<br />
zu einem Geschenke kaufen wollte. Er stand<br />
am Ladentisch und wechselte immerwährend den<br />
Platz; er stöhnte und seufzte tief auf und machte<br />
seinen prachtvollen Pelz mit dem Biberkragen fortwährend<br />
auf und zu.<br />
«Was möchten Sie eigentlich wählen? fragte<br />
ihn wiederholt der geduldige Verkäufer.<br />
«Halt solche Steine! Irgendwelche Edelsteine...»<br />
«Welche Steine würden Sie vorziehen?»<br />
«Diese weissen Steine — sind es Brillanten?»<br />
«Jawohl.»<br />
«Also Brillanten. Dann möchte ich auch hellblaue<br />
Steine ... rote ... Und gelbe gibt's keine?»<br />
«Wir haben Topasen.»<br />
«Sind es teure Steine?»<br />
«Nein, sie sind billig.»<br />
«Dann hat's keinen Wert für mich. Brillanten<br />
sind wohl am teuersten? Wie verkaufen Sie dieselben?<br />
Pro Stück?»<br />
«Nein, nach dem Gewicht.»<br />
«Also packen Sie mir ein halbes Pfund davon<br />
ein.»<br />
«Verzeihen Sie, mein Herr, so geht es nicht —<br />
Brillanten werden per Karat verkauft.»<br />
«Wie?»<br />
«Per Karat.»<br />
«Ach, das ist ja langweilig. Ich verstehe mich ja<br />
gar nicht darauf. Dann kaufe ich sie lieber pro<br />
Stück.»<br />
•<br />
«Soll ich sie Ihnen schon in der Fassung zeigen?»<br />
«Was macht mehr her?»<br />
«Ja ... in der Fassung werden die Steine halt<br />
getragen, während ungefasste Steine einfach aufbewahrt<br />
werden.» <<br />
«Dann geben Sie mir welche in der Fassung.»<br />
«Wünschen Sie ein Halsband zu sehen?»<br />
«Gut; ist es teuer?»<br />
«Hundertzwanzigtausend.»<br />
«Schön! das geht... ist es das hier? Warum<br />
sind da nur weisse Steine? Ich möchte auch gern<br />
einen grünen Stein dabei haben ...»<br />
«Hier ist eins mit Smaragden.»<br />
«Es gefällt mir ganz gut, aber wie soll ich's denn<br />
tragen?»<br />
«Verzeihung, mein Herr, das ist ja nichts für<br />
Herren, das ist etwas für Damen. Wenn Sie's<br />
Ihrer Frau Gemahlin schenken wollen ...»<br />
«Sie Schelm! und wenn ich nicht verheiratet<br />
bin?» rief der Unbekannte aus, indem er das eine<br />
Auge schlau blinzelnd zukniff.<br />
«Hm!» brummte der Verkäufer, mit Aufwand<br />
aller Willenskraft seine Ungeduld verbergend. Sie<br />
möchten also für sich selber etwas haben?»<br />
«Na, selbstredend! und was glauben Sie denn?»<br />
«Dann nehmen Sie doch einen Ring.»<br />
«Wieviel kostet er?»<br />
«Je nachdem. Wollen Sie bitte mal herschauen.<br />
Welcher Ring gefällt Ihnen?»<br />
«Dieser hier — der hellblaue — kostet wieviel?»<br />
«Zweitausendfünfhundert.»<br />
«Schund! Ich möchte etwas zu hundertfünfzigoder<br />
zweihunderttausend haben.»<br />
«Dann nehmen Sie doch einen Brillantring. Dieser<br />
hier ist von reinstem Wasser; er kostet siebzehntausendfünf<br />
hundert.»<br />
«Haben Sie nicht einen noch teureren?»<br />
«Nein, aber Sie können ja drei auf einmal nehmen!»<br />
«Ja, da haben Sie ganz recht. Packen Sie mir<br />
sie ein. Glauben Sie, dass sie schick genug sind?»<br />
«Aber ganz gewiss, mein Herr!»<br />
«Entschuldigen Sie, aber ich verstehe ja wirklich<br />
nichts davon. Sehen Sie, was Papiere anbetrifft,<br />
da weiss ich gut Bescheid.»<br />
« Börsenpapiere ? »<br />
«Ach! was für Börse! Ich meine <strong>Zeitung</strong>spapiere,<br />
Schreib- oder Packpapier — alles was<br />
Sie wünschen. Da haben Sie das Geld für die<br />
Ringe. Sie können's mir durch Ihren Laufburschen<br />
zuschicken — ich möchte mich mit dieser Kleinigkeit<br />
nicht herumschleppen. Oder besser, ich stecke<br />
sie einfach gleich an die Finger. Was für kolossale<br />
Steine! Werden sie auch nicht herausfallen?»<br />
«Aber, ich bitt' Sie, mein Herr!.. .»<br />
«Denn, wenn sie herausfallen, dann ist ja der<br />
Ring auch nichts mehr wert. Was fang ich mit<br />
ihm dann an? An Stelle des Steines — ein Loch —<br />
ganz" wie ein Fenster mit ausgeschlagener Scheibe.<br />
Adieu!»<br />
Am Abend desselben Tages traf ich ihn wieder<br />
in einem Möbelgeschäfte ... Ich hörte ihn sich<br />
ereifern: «Hören Sie mal! begreifen Sie doch: wenn<br />
Sie mir sagen würden: ich möchte das beste Papier<br />
haben — würde ich Ihnen antworten: Hier zeige<br />
ich Ihnen das beste Papier. Aber Sie sagen mir<br />
nicht gleich, was gut und Was schlecht ist. Sie<br />
sagen mir nur, dass dieses Wohnzimmer aus Rosenholz<br />
sei und das andere sei im Stile irgendeines<br />
Ludwigs. Na! aber welches ist nun das schönere?»<br />
«Welches Ihnen besser gefällt. . .»<br />
«Welches ist denn das teurere?»<br />
«Dasjenige aus Rosenholz; siebenunddreissigtausendzweihundert.»<br />
«Nun, so packen Sie mir dieses Zimmer ein;<br />
und was haben Sie noch für Zimmer?»<br />
«Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Speisezimmer,<br />
Vorzimmer...»<br />
«Und welche noch?»<br />
«Auch ein Boudoir ...»<br />
«Das sind ja erst sechs! Ich habe ja zehn Zimmer;<br />
womit soll ich dieselben ausfüllen, sagen Sie<br />
mir gefälligst?»<br />
«Wer wird in der Wohnung bei Ihnen noch<br />
wohnen?»<br />
«Ich wohne ganz alleine.»<br />
«Hm!. . . dann könnten Sie noch ein Bibliothekzimmer<br />
nehmen.»<br />
«Das wären sieben. . . nun, und noch?»<br />
«Man könnte dann ja ein Zimmer in russischem<br />
Stile einrichten. Dann könnten Sie ja ein zweites<br />
Arbeitszimmer machen ... eins zum arbeiten, das<br />
andere — einfach so.»<br />
Beide sahen sich blöde an und dachten angestrengt<br />
nach.<br />
«Das sind also neuen Zimmer — und was<br />
soll ich ins zehnte hineinstellen?»<br />
«Das zehnte... das könnten Sie ja jemandem<br />
vermieten. Wozu brauchen Sie wirklich für sich<br />
alleine zehn Zimmer? Sie haben ja genug an<br />
neun. Vermieten Sie's — es wird Ihnen auch<br />
fröhlicher sein.»<br />
«Das ist eine gute Idee. Ich möchte aber, dass<br />
das Zimmer recht stilvoll möbliert sei.»<br />
«In welchem Stile, mein Herr?»<br />
«In einem guten Stile. Ich überlasse es ganz<br />
Ihrem Geschmacke... ha, ha! — jetzt machen<br />
Sie mal die Rechnung — wieviel macht's?»<br />
Am nächsten Tage trafen wir uns, zu unserem<br />
beiderseitigen Erstaunen, auf einer Gemäldeausstellung.<br />
Er schien mich schon zu kennen. Et<br />
stellte sich hinter mich; sah über meine Schulter<br />
hinweg auf das Gemälde, vor dem ich stand und<br />
fragte:<br />
«Ist es was Schönes?»<br />
«Dieses Gemälde?» Nicht schlecht. Es hat nicht<br />
genug Atmosphäre ...»<br />
«Ganz recht! es fehlt wirklich hier an Luft zum<br />
Atmen. Und ich wollte dieses Gemälde schon<br />
kaufen. Ich sah, dass Sie dasselbe lange betrachten<br />
— da dacht' ich mir... das muss gewiss ein<br />
gutes Gemälde sein! Ich habe schon drei Bilder<br />
gekauft.» — «Welche?»<br />
WOIUNGER BERN<br />
Lied<br />
Kinder spielen unter der Linde<br />
Ringelreih'n.<br />
Alles duftet so leise, so linde —<br />
und Blumen blühen am Rain.<br />
Tränen kommen mir — schwimmen zurücke<br />
Weit, weit fort. —<br />
Klimmen wohl auch noch über die Brücke<br />
Heim zum Heimatjugendhort.<br />
O ich möchte noch einmal ein Kind sein,<br />
Spielend Kind.<br />
Noch einmal voll Friede, voll Glück lind sein,<br />
Fühlen im Grase den Wind.<br />
Ein einzigmal noch den Kuckuck hören -*<br />
Kindlich froh.<br />
Dir, Himmel, nochmals glaubensgross schwören,<br />
Dass ich dich fand* irgendwo.<br />
Am Endspurt von Seva I und II, wie ging es da zu?<br />
Mehrere Wochen schon vor der Ziehung schwollen die<br />
Losbestellungen bis über 70 000 Fr. taglich an. Unsere Geschäftsstelle<br />
wurde fast erdrückt. Und was war die Folge?<br />
Die Lose konnten nur mit Verspätung versandt—schlimmer<br />
noch, unzählige Besteller konnten überhaupt nicht<br />
mehr bedient werden.<br />
Die Lehre daraus: Handeln Sie in Ihrem eigenen Interesse<br />
noch heute ... nicht erst morgen. Auf der Post<br />
wartet der grüne Einzahlungsschein. Zücken Sie die Feder<br />
— füllen Sie ihn aus.<br />
1 Los Fr. 20.— (Zehn-Los-Serie, die ja mindestens 1 Treffer<br />
enthält, Fr. 200.—) plus 40 cts. Porto — Postcheck<br />
III 10026 — Adresse: Seva-Lotterie, Bern. (Bei Vorbestellung<br />
der Ziehungsliste 30 cts. mehr.) Lose auch bei den<br />
bernischen Banken erhältlich.<br />
Gewinnchancent Seva III ist die Einzige, die nicht<br />
weniger als 60% der Los-Summe in Treffern ausschüttet.<br />
Darüberhinaus ein populärer Trefferplan mit besonders<br />
zahlreichen mittleren Treffern. ' ^*^k<br />
3% Millionen zahlten Seva I und II an ihre Gewinner<br />
prompt und zur Zufriedenheit aller ausl<br />
So wird es auch diesmal sein. Trefferauszahlung<br />
ohne Steuerabzug auch an alle<br />
Gewinner ausserhalb des Kant. Bern.<br />
ZIEHUNGSPLAN<br />
1 Treffer ä Fr. 250.000<br />
1 Treffer & 100.000<br />
1 Treffer ä 50.000<br />
1 Treffer & 40.000<br />
1 Treffer ä 25.000<br />
2 Treffer ä 20.000<br />
1O Treffer ä 10.000<br />
20 Treffer ä 5.000<br />
45 Treffer & - 2.000<br />
105 Treffer ä 1.000<br />
3OO Treffer & 400<br />
450 Treffer ä 200<br />
2100 Treffer h 100<br />
12000 Treffer ä 40<br />
15037 Treffer Fr.1.800.000<br />
= 60% der Lossumme<br />
Doch — wuchs ich heran, mögen die Tage<br />
gezählt sein.<br />
Nicht noch einmal ertrüg' ich die Klage<br />
Um mich, um mein Einsamsein<br />
Auf der Welt.<br />
Ludwig Helmhäuser.<br />
Keine unliebsamen Situationen bereitet dieser Qualitätsstrumpf. Seine<br />
Dauerhaftigkeit ist geprüft und seine Eleganz schätzt jede moderne Frau.<br />
Verlangen Sie bei Ihren Einkäufen ausdrücklich R O Y AL - Strümpfe.