E_1936_Zeitung_Nr.046
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mischung von Alkohol zum Benzin empfohlen,<br />
obschon sie ejn wirtschaftlicher Nonsens<br />
ist<br />
Ḋie Aspa, der Verband schweizerischer<br />
Motorlastwagenbesitzer, hat eine Beteiligung<br />
an einer solchen Initiative abgelehnt und dabei<br />
gleichzeitig den Beschluss gefasst, die<br />
Initiative mit allen zu Gebote stehenden Mitteln<br />
zu bekämpfen.<br />
Die Verbandsleltung der Aspa ist der Ansicht,<br />
dass die geltenden Bestimmungen der<br />
Bundesverfassung für die Verwirklichung<br />
notwendig erscheinender Massnahmen zur<br />
Behebung der gegenwärtigen, unbefriedigenden<br />
Zustände in der Verkehrswirtschaft genügen.<br />
Die Aspa 1 hat in einer Eingabe .vom<br />
30.-März <strong>1936</strong> an den Bundesrat bestimmte<br />
Vorschläge" zurSanierung des schweizeri-"<br />
Es wird ohnehin heute schon in einem Bedenken<br />
erregenden Ausmasse von der Einrichtung<br />
des «dringlichen Bundesb'eschlusses<br />
» Gebrauch gemacht. Leider spielen immer<br />
mehr politische als volkswirtschaftliche<br />
Rücksichten eine Rolle beim Erlass neuer<br />
Massnahmen. Im Fall« der Regejung des<br />
Verkehrs besteht die grosse Gefahr, dass<br />
monopolistische und staatssozialistische Tendenzen<br />
weder vor dem eigentlichen Transportgewerbe,<br />
noch vor dem Werkverkehr<br />
Halt machen würden.<br />
Aus diesen Gründen kann die Initiative der<br />
«Eitra » aus den Kreisen des privaten Transportgewerbes<br />
keine Unterstützung finden.<br />
Wir sind übrigens der Ansicht, dass der<br />
Initiativen nun genug wären. Das Bundesbähnpföblem<br />
ist nicht eine fteue Schwierigkeit,<br />
vor welche die Behörden gestellt wer-<br />
gegen die Erteilung weitgehender verfassungsrechtlich<br />
festgelegter Kompetenzen zur<br />
Regelung des Personen- und Güterverkehrs.<br />
Di<<br />
Da&tftarfiu* d^a*<br />
Das Jarnmeriied von überfüllten Lagern?<br />
Es ist < annähernd » richtig, gerade wie die<br />
Budgetierung. Am 6. Mai <strong>1936</strong> erklärte Direktor<br />
Tanner : « Heute stehen wir yor der Tatsache,<br />
dass wir im nächsten Herbst keinen<br />
Alkohol mehr einlagern können; es ist einfach<br />
kein Raum mehr da». Demgegenüber sei festgestellt,<br />
dass zur Zeit in dem nach Vorschriften<br />
, der Alkoholverwaltung erstellten Lager<br />
in Visp noch mindestens 10,000 hl Alkohol<br />
Platz finden.<br />
Bereitstellung von Millionenbeträgen für<br />
den Fonds zur<br />
Schaffung einer Alters- und Hinterbliebenen-<br />
Versicherung,<br />
unter gleichzeitiger Ertragsbeteiligung der<br />
Kantone,. _ lautete das Versprechen, mit dem<br />
seinerzeit das Volk zur Annahme des neuen<br />
Alkoholgesetzes verführt wurde. Heute, nach<br />
knapp dreieinhalbjähriger Anwendung des<br />
neuen Gesetzes, soll eine Minderheit unseres<br />
Volkes gezwungen werden, den ohne ihr Dazutun<br />
verfuhrwerkten Karren wieder flott zu<br />
machen. Doch selbst wenn er flott, ist von<br />
Millionenüberschüssen nichts zu sehen* eine<br />
um so niederschmetterndere Erkenntnis, als<br />
die gegenwärtigen Wirtschaftsverhältnisse<br />
das Vorhandensein von Sozialfonds geradezu<br />
Unter den jetzigen Umständen wagte er es<br />
nicht, und er hatte niemand, auf den er sich<br />
verlassen konnte, ausser Louis und mir, und<br />
Louis stand am Rade. Wir segelten weiter<br />
durch den Nebel, ohne Ausguck und ohne<br />
Lichter. Dass Wolf Larsen den Whisky auf<br />
seine Leute losgelassen hatte, wunderte<br />
mich, aber er kannte sie und das Geheimnis,<br />
in Freundschaft zusammenzukitten, was mit<br />
Blu'tvergiessen begonnen hatte.<br />
Sein Sieg über Tod Larsen schien eine<br />
merkwürdige Wirkung auf ihn auszuüben.<br />
Am Abend zuvor hatte er sich in einen Katzenjammer<br />
hineingeredet, und ich hatte einen<br />
seiner charakteristischen Ausbrüche erwartet.<br />
Aber nichts war geschehen, und jetzt<br />
war er in glänzender Stimmung. Vermutlich<br />
hatte sein Erfolg beim Kapern so vieler<br />
Boote und Jäger der gewöhnlichen Reaktion<br />
entgegengewirkt. Jedenfalls war der Katzenjammer<br />
vorbei, und die Teufel der Schwermut<br />
hatten sich nicht gezeigt. So dachte ich<br />
(Schluss von Seite 1)<br />
sehen Transportgewerbes gemacht. Durch<br />
eine Verfassungsinitiative würde nur die den. Es besteht schon seit mindestens zehn<br />
Dringlichkeit dieser Massnahmen gefährdet Jahren und es wäre genügend Zeit gewesen,<br />
und es bestände die Gefahr, dass der Bundesrat<br />
zunächst das Ergebnis der Initiative nierung anzubahnen. Heute muss verlangt<br />
auf dem verfassungsmässigen Wege eine Sa-<br />
abwarten" tnöchte, bevor er zu Massnahmen werden, dass mit mehr Verantwortungsfreudigkeit<br />
und Verantwortungsbewusstsein an<br />
greifen würde.<br />
diese Fragen herangetreten wird. Mit schönen<br />
Reden ist es da njcht getan und auch<br />
Vom privatwirtschaftlichen Standpunkt aus<br />
bestehen auch schwerwiegende Bedenken nicht mit dem Hin- und Herschieben der<br />
Kompetenzen, wie es bisher bei den Bundesbahnen<br />
und dem Eisenbahndepartement<br />
Brauch war.<br />
gr.<br />
Demc»l*B*äaf io<br />
erfordern, denn es gibt tatsächlich noch<br />
Schweizerbürger, für deren Alter nicht der<br />
Staat sorgt.<br />
Unaufhörlich setzt die Alkoholverwaltung<br />
dem Volke das Märchen von der schweizerischen<br />
Schnapsschwemme vor. Dass sie innert<br />
40 Monaten, d. h. vom 1. Januar 1933 bis<br />
Ende April <strong>1936</strong> nicht weniger als 127 700 hl<br />
ausländischen Alkohol einführte, das allerdings<br />
sagt sie nur nebenbei. Und auf dieser<br />
Grundlage will der Bundesrat das Volk davon<br />
überzeugen, einzig durch Beimischung<br />
zum Benzin seien die Ueberschussmengen inländischen<br />
Alkohols zu verwenden?<br />
Weiss unsere oberste Landesbehörde, dass<br />
während der Januarsession im Ständerat auf<br />
das rentable Geschäft der Verwandlung von<br />
Zucker in Alkohol hingewiesen wurde, dass<br />
tatsächlich 1935, trotz erhöhtem Zuckerzoll,<br />
59000 q mehr Zucker als im Vorjahre zur<br />
Einfuhr gelangten und dass Fachkreise, die<br />
der Alkoholverwaltung nicht sehr fernstehen,<br />
die jährlich aus Zucker hergestellte Alkoholmenge<br />
auf 800 000 Liter schätzen? Soll wirklich<br />
durch den Beimischungszwang die illegale<br />
Alkoholproduktion geschützt und gefördert<br />
werden?<br />
Die Sanierung der Alkoholverwaltung auf<br />
dem Wege des geringsten Widerstandes, also<br />
durch den Beimischungszwang, stellt erstens<br />
keine durchgreifende, d. h. effektive Sanierung<br />
dar und geschieht ausserdem eindeutig<br />
zugunsten eines einzigen Erwerbszweiges.<br />
Dass sie möglicherweise den letzten Termin<br />
in der ratenweisen Abwürgung des schweizerischen<br />
Autogewerbes darstellt, scheint zuständigenorts<br />
niemand zu bemerken. Ob das<br />
Parlament diese Bequemlichkeitslösung sanktionieren<br />
wird? Wahrscheinlich — denn die<br />
Gruppe jener Parlamentarier, die mit klarem<br />
Blick volkswirtschaftliche Mißstände erkennen<br />
und auch den Automobilisten zu seinem<br />
Rechte kommen lassen wollen, ist noch verschwindend<br />
klein. England zieht in diesen<br />
Tagen einen seiner Minister, der sich Indiskretionen<br />
zuschulden kommen Hess,, unbekümmert<br />
um Rang und Stellung zur Verantwortung.<br />
Unerbittlich wird jenseits des Kanals<br />
einefti unzuverlässigen Diener des Staates<br />
seine politische Laufbahn endgültig abgeschnitten.<br />
Bei uns aber, in der ältesten Demokratie,<br />
soll eben jetzt die Misswirtschaft eines<br />
Regiebetriebes, die Unzulänglichkeit einer<br />
Verwaltung durch den Beimischungszwang<br />
saniert, mit andern Worten: gutgeheissen<br />
und auf unabsehbare Zeit hinaus<br />
ermöglicht werden*<br />
Ob wohl der eidgenössische Alkolioldirektor<br />
neben seinen ordentlichen und ausserordentlichen<br />
Einnahmen für seine speziellen<br />
Bemühungen um die Beimischung eine Sondervergütung<br />
ausgerichtet erhält?<br />
Ja, will denn der Bundesrat um jeden Preis<br />
die Kluft zwischen Volk und Behörde noch<br />
vertiefen, das Misstrauen durch sein unverständliches<br />
Verhalten vergrössern? Denn dass<br />
er derartige Geschäftspraktiken als gut und<br />
vollauf in Ordnung befindet, können und wollen<br />
wir nicht glauben. Muss das Vertrauen<br />
eine weitere Erschütterung erfahren, nur weil<br />
um jeden Preis das Prestige eines Monopolbetriebes,<br />
dessen Fundamente durch und<br />
durch faul und morsch sind, gewahrt werden<br />
soll? Wer wird in diesem Falle wirtschaftliche<br />
Vollmachten, ohnehin nur schweren Herzens<br />
gutgeheissen, verantworten können?<br />
wenigstens, aber ach, wie wenig kannte ich<br />
ihn ! Ich wusste nicht, dass er vielleicht ger<br />
rade in diesem Augenblick über einen Aus*-<br />
bruch -brütete, der schrecklicher sein sollte,<br />
als alle, die ich bisher erlebt hatte.<br />
Wie gesagt, er war scheinbar in glänzender<br />
Stimmung, als ich die Kajüte betrat. Er<br />
hatte wochenlang keine Kopfschmerzen gehabt,<br />
seine Augen waren so klar wie der<br />
Himmel, seine dunkle Gesichtsfarbe strahlte<br />
vor Gesundheit. Das Leben schwoll in<br />
prachtvollem'Rhythmus durch seine Adern.<br />
Während sie auf mich warteten, hatte er<br />
Maud Brewster in eine angeregte Unterhaltung<br />
verwickelt. Das Problem, das sie erörterten,<br />
»war die Versuchung, und aus den<br />
wenigen Worten, die ich hörte, schloss ich,<br />
dass für ihn Versuchung war, wenn ein<br />
Mensch sich verführen Hess und fiel<br />
Wolf Larsen schien so unterhaltsam zu<br />
sein, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Es<br />
war, als ob er vor innerer Energie beinahe<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
„Schluss mit der Missroirtschaft"<br />
Eine Broschüre der Via Vita.<br />
Zur Eröffungssitzung der Bundesversammlung<br />
vom 2. Juni legte die Via Vita jedem<br />
Mitglied des National- und Ständerates eine<br />
Broschüre auf das Pult, welche sich unter<br />
dem Titel «Schluss mit der Misswirtschaft»<br />
mit der Alkoholverwaltung befasst. Der Bundesrat<br />
hat bekanntlich kurz vor Beginn der<br />
Sommersession die Einführung des Beimischungszwanges<br />
beschlossen. Damit sollte<br />
wohl vor allem einer weitern Diskussion ein<br />
Riegel gestossen werden. Die interessierten<br />
Kreise, welche in der letzten Zeit eine neue<br />
Belastung nach der andern auf sich nehmen<br />
mussten, sind aber gar nicht einverstanden<br />
mit dieser Politik des «fait accompli». Besonders<br />
in diesem Falle, wo es darum geht,<br />
die Misswirtschaft eines Zweiges der Bundesverwaltung<br />
durch die Privatwirtschaft zu sanieren.<br />
In diesem Sinne ist denn auch die zitierte<br />
Broschüre abgefasst. Sie stellt in erster Linie<br />
fest, dass von den drei Hauptzielen der Alkoholgesetzgebung<br />
von 1932 keines' erreicht<br />
worden sei, weder die wirkliche Verminderung<br />
des Branntweinverbrauches, noch die<br />
zweckmässige Verwertung der Brennefeirohstoffe<br />
und zweckmässige Gestaltung des Brennens<br />
und der Verwertung gebrannter Wasser,<br />
und am wenigsten die Erzielung vermehrter<br />
Einnahmen zur Finanzierung der Alters- und<br />
Hinterbliebenen-Versicherung.<br />
Schlagwortartig stellt die Broschüre fest:<br />
Die Alkoholverwaltung ist unfähig, ein ernst<br />
zu nehmendes Budget aufzustellen!<br />
Die Zahl der Brennapparate schätzte man<br />
zuerst auf 18 000, später auf 30 000, endlich auf<br />
40 000!<br />
Wie viele sind es in Wirklichkeit?<br />
Den Verkauf von Kernobstbranntwein veranschlagte<br />
man:<br />
Für 1933/34 auf Fr. 16 000 000.—<br />
Eingenommen hat man Fr. 3 584.—<br />
Fehlbetrag Fr. 15 996 416.—<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Internationales Unterscheidungszeichen der Motorfahrzeuge.<br />
Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />
hat an die kantonalen Regierungen ein<br />
Kreissohreiben gerichtet, dem wir folgendes entnehmen:<br />
« Nach Art. 5, Abs. 1 des internationalen Abkommens<br />
vom 2A. April 1926 über Kraftfahrzeug-<br />
Verkehr mu«s jedes Motorfahrzeug, um zum intecnationalen<br />
Verkehr auf öffentlichen Wegen zuge- f<br />
lassen zu werden, mit.einem auf der Rückseite augenfällig<br />
auf einer Tafel oder auf dem Fahrzeug<br />
selbst angebrachten Unterscheidungszeichen versehen<br />
sein. Dieses muss beleuchtet werden, sobald es<br />
bei Tageslicht nicht mehr erkennbar ist. Gemäss<br />
Anlage G zum Abkommen besteht dieses Unterscheidungszeichen<br />
für Motorwagen aus einem länglichrunden<br />
Schilde von 30 cm Breite und 18 cm<br />
Höhe, das auf weissem Grund ein bis drei grosse<br />
lateinische Druckbuchstaben enthält. Diese müssen<br />
wenigstens 10 cm hoch sein; die Breite ihrer Strihe<br />
beträgt 15 mm. Für Motorräder sind die Ansmasse<br />
der Tafel 18 mal 12 cm; die Höhe der Buchstaben<br />
beträgt 8 cm und deren Strichbreite 10 mm.<br />
Falls das Unterscheidungszeichen auf das Fahr-<br />
;eug aufgemalt wird, so hat es diesen Vorschriften<br />
zu entsprechen.<br />
Sowohl' bei uns als auch vielerorts im Ausland<br />
ist es üblich geworden, das weisse Oval wegzulassen<br />
und lediglich die Buchstaben des Unterscheidungszeichens<br />
entweder in heller Farbe oder m<br />
metallener Ausführung direkt auf der Hinterseite<br />
des Fahrzeugs anzubringen. Dieser den Vorschriften<br />
des internationalen Abkommens von 1926 nicht<br />
entsprechende Zustand ist in der letzten Session<br />
des ständigen Völkerbundsausschusses für den<br />
Straßenverkehr zur Sprache gekommen. Trotzdem<br />
auch der Standpunkt vertreten wurde, dass diese<br />
aufgemalten oder metallenen Buchstaben als genügend<br />
anerkannt werden sollten, wurde beschlossen,<br />
sich dafür einzusetzen, dass im internationalen Verkehr<br />
nur noch solche Unterscheidungszeichen an- ;<br />
Für 1934/35<br />
Man nahm ein<br />
Neuer Fehlbetrag<br />
Fr. 4 000 000.-<br />
Fr. 4 328.-<br />
Fr. 3 995 672.—<br />
Was tut die Alkoholverwaltung: Sie veranschlagt<br />
1935/36 wiederum eine Einnahme von'<br />
Fr. 4 000 000.—.<br />
Ferner wird festgestellt, dass die Alkoholverwaltung<br />
eine unsinnige Importpolitik be-".<br />
treibe.<br />
Es wird der Alkohölverwalturtg vorgeworfen,<br />
es unterlassen zu haben, dem Bundesrat<br />
die Anwendung von Artikel 11 des Alkoholgesetzes<br />
zu beantragen, was den..unumgänglichen<br />
Rückgang der Kernobstbrannt-'<br />
weinproduktion zur Folge gehabt hätte.<br />
Die Alkoholverwaltung ist zu einer Subventionsanstalt<br />
geworden .und hat der Ueberproduktion<br />
Vorschub geleistet und damit den<br />
Grundstock zu ihren heutigen riesigen Vorräten<br />
gelegt.<br />
Sie hat vom 21; September 1932 Bis 30. Juni<br />
1935 15 277 384 Liter Kernobstbranntwein übernommen<br />
und dafür 31 000 000 Franken verausgabt.<br />
Die Denkschrift der Via Vita ist geeignet,<br />
aufklärend zu wirken. Sie kann beim Sekretariat<br />
der Via Vita, Schanzenstrasse 1 in Bern,<br />
unentgeltlich bezogen werden» -ner<br />
erkannt werden, die den aufgezählten Bedingungen •<br />
genau entsprechen. Ein schweizerischer Automobilist<br />
oder Motorradfahrer, der die Buchstaben CH<br />
nur auf der Rückseite seines Fahrzeuges aufgemalt'<br />
oder in metallener Ausführung angebracht hat,<br />
oder der wohl die vorgeschriebene weisse ovale<br />
Tafel oder Bemalung führt, diese aber nachts nicht;<br />
beleuchten kann, läuft deshalb auf einer Auslandreise<br />
Gefahr, Anstände mit den Grenz- oder Polizeiorganen<br />
zu haben. Es ist zu erwarten, dass einzelne<br />
Staaten künftig die Vorschriften des internationlen<br />
Abkommens von 1926 über das Unterscheidungszeichen,<br />
gestützt auf die Empfehlung des<br />
Völkerbundes, streng durchführen werden. Die Experten<br />
sollen bei der Abnahme von Motorfahrzeugen,<br />
an denen dem internationalen Abkommen von<br />
1926 nicht entsprechende Erkennungszeichen angebracht<br />
sind, den Halter darauf aufmerksam machen,<br />
dass er auf Auslandfahrten Unannehmlichkeiten<br />
zu gewärtigen hat. Bei" einer Revision . der,<br />
yollziehungsverordnung wirä bestimmt werdeü,'<br />
dass nur ein den Vorschriften des Abkommens von<br />
1926 entsprechendes internationales Unterscheidungszeichen<br />
am Motorfahrzeug angebracht werden<br />
darf.<br />
Im Inlandverkehr kann selbstverständlich ein<br />
in der Schweiz immatrikuliertes Motorfahrzeug,<br />
das kein CH-Schild aufweist oder mit vorschriftswidrigen<br />
CH-Buchstaben versehen ist, nicht beanstandet<br />
werden, da das Erkennungszeichen ja ausschliesslich<br />
für den Verkehr in andern Staaten<br />
als im Heimatland bestimmt ist. »<br />
Gleichzeitig ersucht das Departement die kantonalen<br />
Behörden, mit Rücksicht auf den Fremdenverkehr,<br />
die Polizeiorgane anzuweisen, ausländU<br />
sehe Führer, deren Motorfahrzeug ein den erwähnten<br />
Vorschriften des internationalen Abkommens<br />
von 1926 nicht entsprechendes Unterscheidungszeichen<br />
aufweist, nicht anzuzeigen. Zur Identifizierung<br />
des Fahrzeugs genügt es, wenn die für den<br />
entsprechenden Heimatstaat vorgesehenen Buchstaben<br />
auf irgendeine Weise deutlich sichtbar auf<br />
der Rückseite angebracht sind.<br />
Der Automobilist braucht heute eine eigene<br />
Fachzeitung, die alle vom Verkehr und Fiskus<br />
gerade aufgerollten Probleme als unabhängige<br />
Tribüne von seinem Standpunkt aus \<br />
behandelt und erschöpfend über alle aktuellen<br />
Ereignisse und nützlichen Neuerungen<br />
für die Fahrpraxis berichtet.<br />
barst. Fast im selben Augenblick begann er rasch, dass er, als wir ihm nachgekommen<br />
eine Diskussion über die Liebe. Wie ge-warenwöhnlich vertrat er die rein materialistische,<br />
schon die Zwischendecksluke über;<br />
Maud die idealistische Seite. Ich selbst beteiligte<br />
mich ausser einigen kurzen Bemerkungen<br />
und Einwänden nicht an der Unterhaltung.<br />
Er war prachtvoll, aber Maud auch, und<br />
eine Zeitlang verlor ich den. Faden der Unterhaltung,<br />
weil ich ihr Gesicht beim Sprechen<br />
studierte. Es war ein Gesicht, das sonst<br />
selten Farbe annahm, heute aber war es<br />
leicht gerötet und erregt. Ihr Geist entfaltete<br />
sich frei, und das Turnier belustigte sie ebensosehr<br />
wie Wolf Larsen, der sich mächtig<br />
wohl fühlte.<br />
In diesem Augenblick steckte Louis den<br />
Kopf in die Kajüte und flüsterte:<br />
« Leise ! Der Nebel hat sich gelichtet,, und<br />
gerade jetzt kreuzt die Backbordlaterne<br />
eines Dampfers unsern Kurs.»<br />
Wolf Larsen sprang an Deck, -und zwar so<br />
FREITAG, 5. JUNI <strong>1936</strong> —.„N°<br />
Die Branntweinvorräte schwellen ständig an,<br />
Vorrat Ende 1931 = 184 153 nl'<br />
Ende 1932 = 182 749 hl<br />
30. Juni 1934 = 237 138.hl<br />
30. Juni 1935 = 244168 hl ,<br />
und trotzdem importiert man ständig mehr!<br />
Import 1934/1935 = 1 654 593 Liter<br />
Erste 10 Monate 1935/<strong>1936</strong> = 1 835 400 Liter ;<br />
Allein In den ersten vier Monaten <strong>1936</strong> wurden<br />
rund eine Million Liter mehr importiert als<br />
im gleichen Zeitraum 1935!<br />
Und dabei klagt Alkoholdirektor Tanner:<br />
«Heute stehen wir vor der Tatsache, dass wir jnr<br />
nächsten Herbst keinen Alkohol mehr einlagern<br />
können! .. Es ist einfach kein Kaum mehr da.»<br />
(Am 6.^Mai <strong>1936</strong> im Bürgerhaus, Bern.)<br />
dem trunkenen Lärm geschlossen hatte und<br />
jetzt nach vorn eilte, um auch die Backlüke<br />
zu schliessen. Obwohl der Nebel sich etwas<br />
gelichtet hatte, hing er noch über uns und<br />
verdunkelte die Sterne, so dass die Nacht<br />
ganz schwarz war. Gerade voraus konnte,<br />
ich ein rotes und ein weisses Licht sehen<br />
und eine Maschine arbeiten hören; zweifellos<br />
die ,Macedonia\<br />
Wolf Larsen war zu Ruff zurückgekehrt,<br />
und wir standen schweigend zusammen und<br />
beobachteten die Lichter, die schnell vor<br />
unserm Bug vorbeiglitten.<br />
« Ein Glück, dass er keine Scheinwerfer<br />
hat! » sagte Wolf Larsen.<br />
« Wenn ich nun laut riefe ? > fragte ich;<br />
flüsternd.<br />
«Dann wären wir erledigt»,, antwortete<br />
er. « Aber haben Sie auch daran gedacht,<br />
was sofort geschehen würde?» (Forts, folgt.)