E_1936_Zeitung_Nr.052
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Hf° 52 —• FREITAG, 26. JUNI <strong>1936</strong><br />
lieber die Vervollkommnung der Funktion<br />
des Vergasers<br />
Veranlasst durch die nachgerade prohibitiv<br />
gewordenen Massnahmen des Fiskus auf<br />
dem Gebiete der Motorfahrzeugbesteuerung<br />
sanri und sinnt die Technik je und je auf Abhilfe,<br />
d. h. sie versucht, durch konstruktive<br />
Anpassung die Entwicklung des .Motorfahrzeugverkehrs<br />
dennoch zu ermöglichen. So ist<br />
beispielsweise der auch bei uns heute immer<br />
stärker in Erscheinung tretende Zug zum<br />
Kleinauto aus dem Bestreben zu erklären, die<br />
Härten der auf einer veralteten Berechnungsmethode<br />
des Leistungsprinzips basierenden<br />
Pauschal-Steuerformel erträglicher zu gestalten.<br />
Nachdem die Motorfahrzeugbesteuerung<br />
nun neuerdings in zunehmendem Masse sogar<br />
den Treibstoff erfasst, arbeitet der Techniker<br />
fieberhaft, um die damit verbundenen Fiskalbelastungen<br />
nach Möglichkeit herabzumindern.<br />
Vor allem die Schweiz, welche nachgerade<br />
den zweifelhaften Ruhm einer automobilfeindlichen<br />
Regierung für sich beanspruchen<br />
muss, bietet für Erfindungen und Konstruktionen,<br />
die derartige Einsparungen ermöglichen,<br />
einen äusserst fruchtbaren Boden;<br />
denn von derartigen technischen Erfolgen<br />
hängt bei uns leider jede, allen behördlichen<br />
Drosselungsmassnahmen zum Trotz gedeihliche<br />
Weiterentwicklung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
ab.<br />
Bedenkt man, dass der Benzinzoll den<br />
schweizerischen Motorfahrzeughalter mit<br />
einer indirekten Steuer belastet, deren Höhe<br />
die Wirtschaftlichkeit des Automobilbetriebes<br />
vielfach in Frage stellt, dann wird einem das<br />
Sinnen und Trachten der Automobiltechniker,<br />
den Brennstoffverbrauch der Explosionsmotoren<br />
auf ein Minimum einzuschränken, mehr<br />
als verständlich. Heute, da man eine eidgenössische<br />
Brennstoffsteuer erwägt, deren<br />
Höhe nach dem kantonalen Maximalansatz<br />
errechnet werden soll, da man die Benzinkonsumenten<br />
die Defizitwirtschaft der eidgenössischen<br />
Alkoholverwaltung berappen lassen<br />
möchte, stellt der Einbau von Brennstoffreglern<br />
bestimmt kein nutzloses Unterfangen,<br />
sondern — vorausgesetzt natürlich, dass sie,<br />
wie die nachstehend beschriebene Konstruktion,<br />
wirklich eine Brennstoffersparnis gewährleisten<br />
— ein wirksames Abwehrmittel<br />
gegen die überbordenden Ansprüche des<br />
Steuervogtes dar.<br />
Der Dieselmotor konnte sich im Automobilbau<br />
durchsetzen, weil der Brennstoffverbrauch<br />
geringer und der Betriebsstoff bedeutend<br />
billiger ist als beim Vergasermotor.<br />
Was den Preisunterschied der beiden Brennstoffe<br />
anbetrifft, so ist diese Differenz in der<br />
Hauptsache auf die ungleiche fiskalische Belastung<br />
zurückzuführen. Dass der Dieselmotor<br />
weniger Brennstoff braucht als der<br />
druck einen gewichtigen Einfluss auf den<br />
Brennstoffkonsum hat, wodurch in vielen<br />
Benzinmotor, ist prinzipiell bedingt.<br />
Betriebsmomenten direkt unnütze Brennstoffverluste<br />
entstehen.<br />
Beim Dieselmotor ist eben die angesaugte<br />
Frischluftmenge und damit auch der Kotnpressionsdruck<br />
bei allen Tourenzahlen und Um diesem Uebelstand abzuhelfen<br />
Belastungen annähernd konstant, und diesind verschiedene Wege gangbar. Man<br />
Brennstoffzufuhr, durch die Einspritzpumpe,<br />
gestattet eine wirtschaftlichere Regulierung<br />
als der Vergaser des Benzinmotors. Der<br />
Dieselmotor wird willkürlich beherrscht<br />
durch Vergrössern oder Verkleinern der pro<br />
Explosion einzuspritzenden Brennstoffmenge.<br />
Beim Benzinmotor dagegen wird vom<br />
Vergaser ein fertiges Brennstoffluftgemisch<br />
geliefert, das in seiner Zusammensetzung bei<br />
jeder Tourenzahl und Belastung der Maschine<br />
annähernd konstant ist. Durch die<br />
willkürliche Betätigung der Vergaserklappe<br />
drosselt man den Oasgemischstrom ab, wodurch,<br />
im Gegensatz zum Dieselmotor, auch<br />
der Füllungsgrad und dadurch der Kompressionsdruck<br />
abnimmt. Hierdurch wird der<br />
Verbrennungsvorgang in der Maschine und<br />
damit die Ausnützung des Brennstoffes<br />
schlechter. Dazu kommt noch ein weiterer<br />
Brennstoffverlust, der auf die prinzipielle<br />
Arbeitsweise des Vergasers zurückzuführen<br />
ist (atmosphärischer Einfluss).<br />
Der Unterdruck saugt im Vergaser, während<br />
der im Schwimmergehäuse des Vergasers<br />
herrschende atmosphärische Luftdruck<br />
den Brennstoff aus der*Düse schiebt. Die<br />
Druckdifferenz zwischen Vergaser und<br />
Schwimmergehäuse ist also massgebend für<br />
die Brennstoffmenge, die zur Düse ausfliessen<br />
kann. Die Höhe des Unterdruckes im<br />
Vergaser ist abhängig von der Stärke der<br />
Drosselung und der Luftmenge, die in einer<br />
bestimmten Zeiteinheit durch den Vergaser<br />
strömt (Luftgeschwindigkeit).<br />
Wenn der Motor nun als Bremse benützt<br />
wird, z.B. beim Abwärtsfahren, oder beim<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Loslassen des Gaspedals in rascher Fahrt,<br />
entsteht in der Ansaugleitung ein höherer<br />
Unterdruck als sonst, wodurch jetzt der<br />
Maschine mehr Brennstoff unnütz zugeführt<br />
•wird. Der Motor wird in diesem Fall ja ohnehin<br />
durch die Wucht des Wagens in Gang<br />
gehalten, und man wünscht von ihm gar<br />
nicht, dass er noch eine gewisse Leistung<br />
abgibt, ganz im Gegenteil — er soll bremsen.<br />
Man ersieht aus vorstehendem, dass Betrieb<br />
und Regulierung des Benzinmotors<br />
durch Vergaser und Drosselklappe keine<br />
ideale Lösung darstellen, weil neben der<br />
Drosselung. auch der herrschende Unter-<br />
könnte daran denken, die Drosselregulierung<br />
überhaupt durch einen andern Apparat zu<br />
ersetzen. Anderseits besteht die Möglichkeit,<br />
eine zusätzliche Vorrichtung zu konstruieren,<br />
welche die dem Vergaser anhaftenden Mängel<br />
weitgehend beseitigt.<br />
Zu diesem Zwecke müsste die Vorrichtung<br />
immer, dem Unterdruck in der Ansaugleitung<br />
entsprechend, die Brennstoffzufuhr zur Düse<br />
regulieren oder sogar unterbinden. Das ergäbe<br />
eine über den ganzen Arbeitsbereich<br />
der Maschine veränderliche Brennstoffdosierung<br />
und Sperre der Benzinzufuhr, wenn der<br />
Motor nicht voll belastet oder als Bremse<br />
benützt wird.<br />
Weiter sollte ein solches Zusatzgerät ein<br />
nutzloses Ueberdrehen des Motors verhindern,<br />
wie es sich beim Anfahren in den niedrigen<br />
Gängen oder beim Bergabfahren mit<br />
Gas in allen, speziell den niedrigen Gängen<br />
ergeben kann, ohne anderseits die Maximalgeschwindigkeit<br />
oder die Beschleunigung zu<br />
beeinträchtigen. Letzteres Hesse sich beispielsweise<br />
durch eine Verminderung der<br />
Benzirizufuhr beim Ueberschreiten einer gewissen<br />
Normaldrehzahl erreichen.<br />
Wir beschreiben im folgenden einen Apparat,<br />
der diese Bedingungen mit verhältnismässig"<br />
einfachen Mitteln löst und nach einwandfreien<br />
Versuchen (Bericht der Materialprüfungsanstalt<br />
an der E.T.H.), eine wesentliche<br />
Benzinersparnis ergibt. (Der Erfinder<br />
garantiert bei richtig einreguliertem Motor<br />
20%, bei vor der Montage falsch eingestelltem<br />
Motor entsprechend mehr oder weniger<br />
Ersparnis.)<br />
» r;r- - " - ••-•-- -~ - -<br />
Bild l.<br />
Schnitt des J. N. P.-Brennstoffreglers. 1) Vergaser,<br />
2, 3, 4) Leitungen, 5) Reglerkörper, 6) Nadeldüse,<br />
7) Luftfilter, 8) Reglerzylinder, 9) Reglerkolben,<br />
10) Nadel, 11) Kolbenstange, 12) Büchse. 13) Kugelventil.<br />
Der J.N.P.-Brennstoffregler.<br />
Aus unserer Schnittzeichnung (Bild 1) geht<br />
die Konstruktion des Brennstoffreglers und<br />
die Art des Anschlusses an den Vergaser<br />
hervor. Bild 2 dagegen zeigt den J.NP.-<br />
Regler eingebaut in einen Buick-Wagen.<br />
Raummangel verbietet uns, noch weitere<br />
Einbaudarstellungen zu bringen, um zu zeigen,<br />
dass der Apparat sich zur Montage in<br />
alle Wagen eignet.<br />
Zurückkommend zu Bild 1 finden wir links<br />
den Vergaser (1), der nur schematisch dargestellt<br />
ist und in Wirklichkeit im Verhältnis<br />
zum Regler wesentlich grösser ist als<br />
dies aus der Illustration hervorgeht. Drei<br />
verschiedene Rohrleitungen (2, 3, 4) verbinden<br />
ihn mit dem Regler. Dieser besteht aus<br />
dem Luftfilter (7), dem Reglerkörper (5) mit<br />
der untenliegenden Nadeldüse (6), dem Regulierzylinder<br />
(8), dem Regulierkolben (9),<br />
der Kolbenstange (11), dem Kugelventil (13)<br />
und der Büchse (12).<br />
Das Grundprinzip des J.N.P.-Reglers<br />
besteht nun darin, dass man den im Schwimmergefäss<br />
auf dem Benzin lastenden Luftdruck<br />
reguliert, indem man ihn nach den<br />
Unterdruckverhältnissen im Ansaugrohr verändert.<br />
Da die Druckdifferenz zwischen Luft-<br />
UM JEDE GEFAHR ZU BANNEN<br />
AUF GLITSCHIGEN ST RASSEN<br />
AUF NASSEM ASPHALT<br />
AUF KOTIGEN WEGEN<br />
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