E_1936_Zeitung_Nr.089
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8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 3. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N°89<br />
Dass auch Peugeot und Rochet-Schneider<br />
in ihre Lastwagen Säur er-Dieselmotoren<br />
mit Bosch-Einspritzpumpe einbauen.<br />
Der für Pneu - Lauf decken verwendete<br />
künstliche Gummi, der jetzt in Deutschland<br />
fabriziert wird, besitze im praktischen Betrieb<br />
eine um 30 % höhere Abnützungsfestigkeit<br />
als Naturgummi und sei auch<br />
gegen Berührung mit Derivaten des Rohöls<br />
unempfindlich.<br />
Der Luftdruck, den der 12-Zylinder-<br />
Mercedes-Wagen bei den Rekordfahrten<br />
Caracciolas auszuhalten hatte, sei so stark<br />
gewesen, dass dadurch die Frontseite der<br />
Karosserie um ca. 8 cm eingebeult wurde.<br />
Wie stark übrigens die Gestaltung der<br />
Stromlinienverkleidung die Ergebnisse der<br />
Versuche beeinflusste, geht daraus hervor,<br />
dass das Fahrzeug ohne seitliche Radverkleidungen<br />
und ohne gänzliche Verschalung<br />
der Hinterräder 341,5 km/St. erreichte.<br />
Nach Verkleidung der Speichen<br />
und Anbringung der seitlichen Radverschalungen<br />
vorn und hinten erzielte Caracciola<br />
einen Durchschnitt von 358,5<br />
kmlSt. Als dann auch noch die hintern<br />
Pneus nach oben abgedeckt wurden, steigerte<br />
sich die Geschwindigkeit auf 364<br />
kmISU<br />
Dass nun in Amerika auch die Reinigung<br />
der Motorgehäuse mit Sandstrahlgebläsen<br />
automatisiert wurde.<br />
Von einer geplanten regelmässigen Luftschiff-Verbindung<br />
zwischen Holland und<br />
U.S.A., für die bereits bei der amerikanischen<br />
Goodyear - Zeppelingesellschaft ein<br />
Luftschiff bestellt wurde, nachdem die Zeppelin-Werft<br />
in Friedrichshafen den Auftrag<br />
ablehnen musste, da ihre Hallen durch die<br />
im Bau befindlichen Passagier-Luftschiffe<br />
auf zwei Jahre hinaus mit Beschlag belegt<br />
sind.<br />
Dass die belgischen Omnibusse, soweit<br />
sie im öffentlichen Dienst stehen, mit einer<br />
«Not-Apotheke» ausgestattet sein müssen,<br />
deren Inhalt nach einem neuen Dekret jederzeit<br />
von den Gesundheitsbehörden kontrolliert<br />
werden kann.<br />
Vorsicht mit den Autokühlerwärmern 350 g Lanolin,<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
Die Untersuchung ergab, dass der Brand<br />
durch einen an der hintern Wand der Garage<br />
aufgehängten AutoKühlerwärmer verursacht<br />
worden war. Dieser kleine Apparat mit einem destilliertem Wasser.<br />
Stromverbrauch von nur 200 Watt, war mit<br />
gegen die Wand gekehrtem Heizelement unter<br />
Strom geblieben, so dass die Wärmeausstrahlung<br />
gegen das Mauerwerk statt in Richtung<br />
des Wagens wirkte. Durch einen 4 cm dicken<br />
Mörtelverputz hindurch verkohlte ein Balken<br />
der Riegelwand vollständig, worauf sich das<br />
Feuer im hintern Lokal verbreitete, die Garage<br />
selbst aber unversehrt blieb.<br />
Das Bild zeigt das entstandene Loch im Rest zuzusetzen.<br />
Balken, das nach dem Wegschlagen des intakt<br />
gebliebenen Verputzes sichtbar wurde,<br />
sowie den Strahler mit seinen Heizkörpern,<br />
den man zum Photographieren nach vorn<br />
kehrte.<br />
Dieser Vorfall zeigt, dass solche Heizkörper<br />
mit grösster Sorgfalt zu bedienen sind. In<br />
keinem Fall dürfen sie mit brennbaren<br />
Stoffen in Berührung kommen und ihre<br />
Wärmeausstrahlung darf nicht gegen brennbare<br />
Gebäudeteile gerichtet werden.<br />
Praktisches Wissen<br />
Eine bewährte Lötpaste<br />
Immer wieder werden Anfragen über<br />
die Zusammensetzung verwendungsfähiger<br />
(elektrisches<br />
Lötpasten gestellt. Fette Oele mit Kolophonium<br />
und Chlorzink-Salmiaklösungen,<br />
wie sie stets wieder empfohlen werden,<br />
haben sich nicht immer bewährt, da erstens<br />
die Emulgierung schwierig ist und<br />
nachher die wässerige Lösung ausschwitzt.<br />
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist den<br />
Lötpasten ein Emulsionsmittel zuzusetzen,<br />
wozu sich vorzüglicR Lanolin eignet. Ein<br />
in der Praxis bewährtes Rezept ist folgendes:<br />
2000 g Lanolin,<br />
70 g Kolophonium-Benzin,<br />
120 g Baumöl,<br />
3300 g abgebrannte Salzsäure.<br />
Auch diese Lötpaste befriedigte für Weisshlech<br />
nicht. Sie enthält zu wenig Kolophonium und zu<br />
viel Lötwasser. Sie wurde daher wie folgt abgeändert:<br />
* !<br />
150 g Kolophonium-Benzin,<br />
500 g Lötwasser,<br />
50 g Baumöl.<br />
Das Lötwasser kann durch Auflösen von<br />
Zink in Salzsäure hergestellt werden oder<br />
auch durch Lösen von 900 g Chlorzink in<br />
Diese Lösung wird<br />
vor der Mischung filtriert. Das Kolo 1<br />
phonium-Benzin besteht aus einer dickflüssigen<br />
Lösung von- Kolophonium in Benzin.<br />
Gepulvertes Kolophonium wird unter<br />
Umrühren in Benzin eingetragen bis<br />
eine Lösung von gewünschter Konsistenz<br />
entsteht. Die Mischung erfolgt kalt. Es<br />
wird sich empfehlen, erst 8as Lötwasser<br />
mit dem Lanolin zu mischen und dann den<br />
Diese Paste hat sich in<br />
Lötmaschinen sehr gut bewährt. Für andere<br />
Verwendungszwecke kann man eventuell<br />
mit Vorteil dem Lötwasser Salmiak<br />
zusetzen.<br />
St.<br />
Vom Schwefssen plattierter Bleche. Die<br />
«NKZ» bringt eine interessante Methode<br />
zum Schweissen plattierter Bleche, die wir in<br />
auszugsweiser Form unsern an der Werkstatttechnik<br />
interessierten Lesern nicht vorenthalten<br />
möchten. Plattierte Bleche finden<br />
ja heute in der Technik eine ausgedehnte Verwendung,<br />
so dass es gewiss dann und wann<br />
von Nutzen ist, auch über das Schweissen<br />
derselben orientiert zu sein. Angenommen<br />
werde, dass es sich um ein mit irgendeiner<br />
Plattierung versehenes Stahlblech handelt.<br />
Man beginnt mit der Schweissung der<br />
Stahlseite mit Hilfe von Stahlelektroden<br />
Slavianpff-Verfahren). Die<br />
Schweissfuge schleift man U-förmig aus. Bei stellte Bremsen, d. h. der Wagen kommt beim<br />
nickel-plattiertem Blech schweisst man den Bremsen auf nassen Strassen ins Schleudern.<br />
Grund dieser Fuge mit einer legierten Elektrode,<br />
um einen Uebergang zwischen Stahl immer paarweise rillen zu lassen ! -b-<br />
Man mache es sich darum zur Regel, Pneus<br />
und Nickel zu schaffen. Bei Kupferplattierung<br />
darf diese Schweissung wegfallen. Gleichstrom<br />
verwenden.<br />
Nun erfolgt die Schweissung der Plattierungsseite<br />
mit einer Elektrode aus dem betreffenden<br />
Metall, die einen desoxydierenden<br />
Ueberzug besitzen soll. Hiemit füllt man die<br />
Schweissnaht aus, doch soll sie nachher nicht<br />
etwa über die plattierte Oberfläche vorstehen.<br />
Für Nickelschweissungen verwendet man<br />
Wechselstrom, sonst Gleichstrom. Die Arbeit<br />
soll \n einem Zuge durchgeführt werden.<br />
Bei kupferplattiertem Stahlblech kann auch<br />
die Autogenschweissung mit V-Nähten von<br />
70 Grad zum Ziele führen.<br />
•»••aktische<br />
Winke<br />
Kleine Schrauben einziehen. Man stülpt<br />
über das Ende des Schraubenziehers ein<br />
passendes Stück eines Gummischlauches, das<br />
nur wenig über seine Schneide herausragt.<br />
In diese Vorrichtung lässt sich die Schraub©<br />
leicht einschieben und findet doch einen gewissen<br />
Halt. Wenn die Schraube nach einigen<br />
Umdrehungen richtig gefasst hat, so<br />
streift man den Schlauch zurück und kann<br />
sie nun festziehen.<br />
Immer paarweise < sommern > lassen. Zur<br />
Verbesserung der Bodenhaftung abgenützter<br />
Laufdecken lassen sich viele Fahrer Queroder<br />
Längsrillen in sie einschneiden. Geschieht<br />
dies an allen vier Rädern oder wenigstens<br />
an beiden Hinterrädern gleichzeitig,<br />
so verbessert sich die Adhäsion und damit<br />
die Bremsfähigkeit sehr bedeutend. Wollte<br />
man aber nur einen einzigen Pneu derart<br />
behandeln lassen, weil vielleicht allein seine<br />
Laufdecke stärk abgenützt ist, so hat man<br />
die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn<br />
das normale Gleitschutzprofil wird speziell<br />
auf nassen Strassen weit weniger gut haften<br />
als der gerillte Reifen. Dies wirkt sich dann<br />
gerade so aus wie ungleichmässig einge-<br />
Wagenunterseite reinigen und mit Sprühöl<br />
behandeln. Statistiker haben schon ausgerechnet,<br />
dass der Welt jedes Jahr durch<br />
Korrosion von Metallen Hunderte von Millionen<br />
verloren gehen, an denen auch die<br />
Motorfahrzeuge mitbeteiligt sind. Während<br />
die sichtbaren Wagenpartien gegen das Rosten<br />
durch alle möglichen Ueberzüge wie<br />
Lack, Verchromung usw. geschützt sind, die<br />
man von selbst gut pflegt, damit ihr Aussehen<br />
sich nicht ungünstig verändert, bleibt<br />
die Wagenunterseite gern ein wenig Stiefkind.<br />
Obwohl auch sie durch eine Lackierung<br />
oder mit Hilfe eines Farbanstrichs gegen<br />
Vom Leben unter den Verbannten Sibiriens<br />
berichtet das neuste Buch von<br />
JOSEPH M. VELTER<br />
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Dem Dichter Joseph M. veiter, dem wir schon eine Reihe guter<br />
Abenteuerromane verdanken, ist bei diesem Werk zweierlei gelungen:<br />
Eine farbenreiche, spannende Erzählung und ein Werk von männlicher<br />
Innerlichkeit. Das Buch handelt von einem jungen Wissenschaftler,<br />
der beim Zusammenbruch einer Expedition im hohen Norden<br />
in falschen Verdacht gerät, und von einem sowjetrussischen Gericht<br />
auf die Insel Sachalin in die Verbannung geschickt wird.<br />
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Der Kampf um Nordchina, von Gerh. Menz<br />
Gibraltar, von Gerhard Herrmann<br />
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