E_1938_Zeitung_Nr.012
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NO 12<br />
II. Blatt<br />
BERN, 11. Febr. <strong>1938</strong><br />
12<br />
II. Blatt<br />
BERN, 11. Febr. <strong>1938</strong><br />
Hätten wir ein Lexikon über das Motorfahrzeug<br />
und sein ganzes Drum und Dran<br />
zu verfassen, was — dem Himmel sei's gedankt<br />
— nicht der Fall ist, so würden wir<br />
da irgendwo zwischen «Lenkhebel» und<br />
«Lenkzapfen» drin das Wörtlein «Lenk-Komfort»<br />
unterbringen und dieses halb deutsche,<br />
halb welsche Sprachgebilde etwa so umschreiben:<br />
« Lenk-Komfort: Zusammenfassender Begriff<br />
für all das, was die Tätigkeit des Fahrers<br />
erleichtern und angenehmer gestalten<br />
hilft.»<br />
Eine Rundfrage darüber, welche Art von<br />
Neuerung nun am meisten zur Hebung des<br />
Lenk-Komforts beigetragen hat, würde für<br />
uns zweiefllos mit der Lehre enden, dass in<br />
jedem Kopf wieder eine andere Idee steckt,<br />
wie das höchste Glücksgefühl oder sagen<br />
wir bescheidener «Behagen» am Volant zu<br />
erreichen sei. Ueber ein's sind sich jedoch<br />
bestimmt fast alle einig, die gelegentlich mal<br />
auch grössere Fahrten unternehmen und nicht<br />
nur täglich von der Wohnung ins Geschäft<br />
zwei Strassen weiter hinüberfahren : dass<br />
nämlich<br />
die bequeme Haltung von kardinaler<br />
Bedeutung<br />
ist. Endlich sind wir so weit, dass sich beinahe<br />
in jedem Wagen wenigstens der Fahrersitz<br />
vers'tellen lässt, und zwar mit grösster<br />
Leichtigkeit, ohne dass deswegen das «Uebergwändli»<br />
hervorgekramt werden muss. Nichts<br />
als ein kleiner Druck mit Absatz öder Fingerspitze,<br />
und schon lässt er sich in die gewünschte<br />
Lage rücken. Aber damit ist noch<br />
nicht jedem von uns geholfen. Denn die Welt<br />
besteht ja nicht allein aus Mittelmässigkeit,<br />
auch nicht im Dimensionalen. Es gibt Grosse<br />
und «Kleinere», Dünne und «Vollschlanke».<br />
Und jedem soll der Besitz seines Wagens<br />
und das Fahren Freude bereiten. Also wäre<br />
es eigentlich nichts als konsequent, gleich<br />
noch ein Stückchen weiter zu gehen und neben<br />
dem Sitz auch gerade das Lenkrad verstellbar<br />
einzurichten. Die Engländer haben<br />
den «Braten» als erste gerochen und bauen<br />
deshalb ihre Lenksäulen schon vielfach ausziehbar,<br />
wie dies etwa bei Vauxhall, Riley<br />
u. a. zutrifft. Die letztgenannte Firma geht<br />
sogar noch einen Schritt weiter und bildet<br />
ihre Lenksäulen in senkrechter Richtung um<br />
einen bestimmten Winkel schwenkbar aus.<br />
Eine ähnliche Bewandtnis hat's mit der<br />
Sicht.<br />
Wenn wir dauernd mit gekrümmtem Rükken,<br />
geneigtem Haupt und frommem Augenaufschlag<br />
am Lenkrad sitzen müssen, um<br />
unter dem obern Fensterrand noch durchzusehen,<br />
so fördert dies entschieden die Ermüdung.<br />
Unbehinderte Sicht nach allen Seiten,<br />
nicht zuletzt aber auch auf die Instrumente,<br />
erhöht den Lenk-Komfort. Die wichtigsten<br />
Armaturen sollten so liegen, dass sie sich<br />
dauernd im Sichtfeld befinden und wir nach<br />
ihnen nicht den Kopf zu wenden brauchen.<br />
Vieles hat sich hier gebessert. Man hat die<br />
verschiedenen «Uhren» direkt vors Lenkrad<br />
ans Instrumentenbrett gepflanzt, hat am Volant<br />
eine oder gar zwei Speichen weggelassen,<br />
um das Blickfeld zu ihnen hin freizulegen<br />
(ein gutes Beispiel hiefür: Oldsmobile).<br />
Bleiben derart in der Instrumentenplacierung<br />
Fortschritte zu verzeichnen, so hat sich<br />
ihre Beleuchtung gleichfalls ganz gewaltig<br />
verbessert. Man hat gelernt, das ganze Zifferblatt<br />
mit gleichmässiger Lichtstärke zu<br />
erhellen, hat herausgefunden, dass grünes<br />
Licht für diesen Zweck wohltätiger ist als<br />
gelbes, da es unterwegs viel weniger stört.<br />
Mehr noch, man wünscht die Augen möglichst<br />
nicht von der Fahrbahn abzuwenden.<br />
Also wäre es zweckmässig, auch alle Bedienungshebel<br />
in Nähe des Lenkrades anzubringen.<br />
Und — heureka — man kann direkt<br />
zuschauen, wie sich alles immer mehr um<br />
das Volant konzentriert. In seinem Zentrum<br />
findet sich bereits gelegentlich der Winkelhebel,<br />
unterhalb am Lenkstock werden Hörn<br />
und Abblendschalen montiert, und zwar soweit<br />
aussen, dass die Fingerspitze sie erreicht,<br />
ohne dass die Hand das Lenkrad zu<br />
verlassen braucht.<br />
Immer mehr Anhänger gewinnt die fussabblendung,<br />
während dafür anderseits der<br />
Anlaßschalter ans Instrumentenbrett<br />
hinauiwandert.<br />
beides eine Annehmlichkeit. Der linke Fuss,<br />
der auf nächtlichen Fahrten nur wenig beschäftigt<br />
ist, erhält eine neue Tätigkeit. Dafür<br />
dürfen jetzt die Hände dauernd am Lenkrad<br />
bleiben. Dem gegenüber ist es beim Abstellen<br />
im Verkehr wichtig, dass wir beide<br />
Pedale für die Füsse frei haben. Wir kommen<br />
am raschesten wieder in Fahrt, wenn nur die<br />
rechte Hand schnell am Instrumentenbrett<br />
das Knöpfchen niederdrücken muss, statt<br />
dass wir die Handbremse ziehen, die Fussbremse<br />
verlassen und erst als dritte Manipulation<br />
mit dem Fuss den Starter bedienen.<br />
Noch origineller hat Buick die Anlassfrage<br />
gelöst. Hier tritt der Starter automatisch in<br />
Funktion, sobald Sie das Gaspedal niedertreten.<br />
Und wenn Ihnen der Motor mal abstellen<br />
sollte, so lassen Sie es nur rasch.ganz<br />
zurück, um es darauf von neuem niederzutreten.<br />
Schon ist er wieder da. Das Abschalten<br />
des Startstroms geht automatisch vor<br />
sich. Sogar<br />
der nandbrems- und der Schalthebel sind<br />
au! die Wanderschaft gegangen.<br />
Ersterer versteckt sich oft fast ganz vor<br />
unsern Blicken unterm Instrumentenbrett, als<br />
ob er an einem heimlichen Minderwertigkeitskomplex<br />
litte, seit ihm die Arbeit immer<br />
mehr abgenommen* und er bald nur noch zum<br />
Parken benötigt wird. Denn für das Anfahren<br />
am Hang haben wir ja heute die sogenannten<br />
Bergstützen, Vorrichtungen, die das Rückwärtsrollen<br />
beim Anfahren nach dem Lösen<br />
der Handbremse verhindern (Hudson und<br />
Studebaker). Der Schalthebel aber findet<br />
sich immer häufiger am Instrumentenbrett<br />
oder auch am Lenkstock. Führend sind da<br />
die europäischen Konstrukteure vorangegangen,<br />
wie etwa Adler, Audi, Citroen, DKW<br />
und Peugeot. Jetzt kommt gleich ein ganzes<br />
Schock von amerikanischen Marken hinzu.<br />
Letzte Konsequenz, wenn drei Personen unbehindert<br />
auf der vordem Bank Platz finden<br />
sollen. Zwar handelt es sich bei einer Reihe<br />
amerikanischer Wagen hiebei nicht um richtiggehende<br />
mechanische Schalthebel, sondern<br />
eigentlich um eine Art grossen Vorwählhebels,<br />
der nicht selbst die Verschiebung der Zahnräder<br />
oder Schaltklauen besorgt.<br />
Man geht ja heute darauf aus, dem Fahrer<br />
Jede körperliche und geistige Mühe so weitgehend<br />
wie möglich zu ersparen,<br />
baut Kompensationsfedern in die Kupplungsbetätigung<br />
ein, um das Pedal leichtgängig zu<br />
machen, hat neue Bremssysteme, wie z. B.<br />
die englische Girlingbremse geschaffen, die<br />
bei gleicher Bremswirkung einen geringem<br />
Pedaldruck verlangen, Lenkungen, die keinerlei<br />
Stösse der Fahrbahn auf das Lenkrad<br />
übertragen und spielend leicht zu handhaben<br />
sind. Dabei blieb man aber nicht stehen. Zusehends<br />
stärker setzt sich die Tendenz durch,<br />
dass<br />
Schalten ganz oder halb automatisch.<br />
zu gestalten, wie dies neuerdings verschiedene<br />
amerikanische Firmen vorerst auf<br />
Wunsch ihrer amerikanischen Kundschaft<br />
tun. Halbautomatische oder Vorwählgetriebe<br />
kennt man bei uns und auch in Amerika bereits<br />
seit Jahren. Der Schaltvorgang beschränkt<br />
sich hier auf das Umlegen des kleinen<br />
Vorwählhebelchens (wozu die Fingerspitze<br />
genügt), sowie auf gewisse zusätzliche<br />
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