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E_1939_Zeitung_Nr.087

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de-Fond« nicht weniger als 8. Hier spielt aber offensichtlich<br />

bereits die Kleinheit der absoluten Zahlen<br />

der Getöteten eine Rolle, die stark vom Zufall<br />

abhängen und von Jahr zu Jahr erheblich schwanken,<br />

so dass die erwähnten Prozentziffern durchaus<br />

kein getreues Bild von der Verkehrssicherheit in<br />

den betreffenden Städten liefern. Zuverlässiger ist<br />

daher — weil auf grösseren Grundzahlen beruhend<br />

— schon die Gesamtziffer von 2,2 für alle Städte<br />

•ober 30,000 Einwohner zusammen, wie wir sie in<br />

der obigen Tabelle fanden.<br />

Die Zuverlässigkeit aller Zahlen der Verkehrsnnfallstatistik<br />

hängt weitgehend davon ab, wie weit<br />

in den einzelnen Städten und Gemeindegruppen der<br />

Arm der Polizei reicht und wie weit die öffentliche<br />

Meinung Unfälle der Meldung wert erachtet,<br />

sei es, dass die an einem Unfall Beteiligten selber<br />

ihre Anzeigepflicht mehr oder weniger streng nehmen,<br />

sei es, dass Drittpersonen, die von ihnen beobachteten<br />

Unfälle an die zuständigen Behörden<br />

melden. Vollends die Erfassung der eigentlichen<br />

Bagatellschäden unterliegt jedenfalls weitgehend<br />

dem Ermessen des einzelnen Polizisten und sonstigen<br />

Beamten, und es ist daher wahrscheinlich,<br />

dasa sich 'dementsprechend auch ein von Ortschaft<br />

xu Ortschaft verschiedener Amtsgebrauch ausbildet,<br />

aus solchen Verschiedenheiten Differenzen in der<br />

Zahl vor allem der bloss Sachschaden verursachenden<br />

Unfälle ergeben, während die Unfälle mit Personenverletzungen<br />

wohl überall mit einer gewissen<br />

Vollständigkeit erfasst werden. Die Nachprüfung<br />

der Zahlen des Jahrbuches auf die6en Punkt hin<br />

ergibt gewisse Anhaltspunkte, aber freilich keinen<br />

eindeutigen Beweis für die Richtigkeit dieser Erwartung.<br />

Immerhin der Sachschaden Je Unfall<br />

schwankt bei den zehn grössien Städten zwischen<br />

122 und 310 Franken.<br />

was vielleicht zu einem gewiesen Teile auf die mehr<br />

oder weniger vollzählige Erfassung der Bagatellfälle<br />

zurückgehen dürfte. Derselbe Grund mag allerdings<br />

auch mit am "Werke sein, wenn nach unseren<br />

obigen Feststelluneen auf dem Lande ein<br />

grösserer Teil der Unfälle Personenschaden nach<br />

sich zieht: auf der Landstrasse vor allem entgeht<br />

begreiflicherweise ein grösserer Teil der leichteren<br />

Unfälle dem wachsamen Auge der Polizei, als in<br />

dr Stadt, und mehr als hier werden dort solche<br />

Zusammenstösse und dergleichen Schadenereienisse<br />

zwischen den Beteiligten freundschaftlich<br />

durch blossen Aus-tausch der Visitenkarten erledigtl<br />

Personenschäden nach Art der Beteiligten 1938<br />

Fahrer Mitfahrer Fusssränser<br />

Gemein- ver- davon ver- davon ver- davon<br />

den im- getötet nn- getötet nn- getötet<br />

fallt abs. % fallt abs. % lallt abs. %<br />

Gross-<br />

Tessin vor der Einführung der<br />

Benzinsteuer?<br />

Die Vorarbeiten für die Ablösung der bisherigen<br />

Hubraumsteuer durch eine Benzinsteuer<br />

im Kanton Tessin — von denen wir<br />

in Nr. 84 berichtet haben — sind so weit<br />

gediehen, dass die Frage dem Grossen Rat<br />

anlässlich seiner im Laufe dieser Woche<br />

stattfindenden Sitzung zum Entscheid vor-i<br />

gelegt werden kann. Nicht nur die kantonale<br />

Automobilkontrolle befürwortet iri ihrem Bericht<br />

an das Polizeidepartement den Uebergang<br />

zur Benzinsteuer, auch dieses selbst<br />

spricht sich in seiner VernehnDlassung an die<br />

Adresse des Regierungsrates zugunsten des<br />

neuen Besteuerungsiprinzips aus, wobei es bereits<br />

einen konkreten Vorschlag formuliert;<br />

Mit Bericht vom 8. Dezember hat die Staats^<br />

rechnungsprüfungskommission des Kantons Zürich<br />

zum Voranschlag des Regierungsrates pro 1940<br />

Stellung genommen und als wichtigste Aenderung<br />

die Erhöhung der Staatssteuer von 110 auf 120%<br />

vorgeschlagen, woraus eine Mehreinnahme von.<br />

Fr. 3 500 000 erwartet wird. Was die Einnahmen<br />

aus Verkehrssteuern von Motorfahrzeugen anbe-i;<br />

trifft, so erfuhr dieser Posten keine Aenderung;<br />

man scheint sich somit auch in den Kreisen des<br />

Kantonsrates damit abzufinden, dass im nächsten<br />

Jahr ein um 1,5 Millionen Franken vermindertes<br />

Erträgnis zu erwarten sei. Nachdem sich 1938 die<br />

Totaleinnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr im<br />

Kanton Zürich auf Fr. 6 681000 gestellt hatten,;<br />

rechnet man für das kommende Jahr mit dem erheblich<br />

reduzierten Ergebnis von ca. Fr. 5 200000.;<br />

Dieser Vorschlag wird begründet mit dem Steuerausfall<br />

aus requirierten und stillgelegten Fahrzeugen.<br />

•<<br />

Leider hat die sehr verdienstvolle Aktion der<br />

städte 2401 39 1,6 329 3 0,9 1009 33 3,3<br />

Kantonalen Strassenverkehrsliga für eine Anpassung<br />

der Verkehrssteueransätze an die heutige Benzinrationierüng<br />

durch ein Ermächtigungsgesetz, das<br />

Mittelstädte<br />

790 19 2,4 115 1 0,9 392 17 4,3<br />

dem Regierungsrat die, nötigen Kompetenzen verleihen<br />

sollte, um die im Motorfahrzeug- und Fahr- 1<br />

Kleinstädte<br />

573 23 4,0 90 2 2,1 225 10 4,3radgesetz des Jahres 1923 niedergelegten Ansätze<br />

Ländliche<br />

modifizieren zn können, noch nicht den gewünsch- 1<br />

Ortschaft.<br />

4055 272 6,7 1344 65 4,8 1507 150 10,0 Und so lässt sich das Resultat für 1940 leicht<br />

ten Erfolg gehabt<br />

Schweiz<br />

voraussehen: Es bleibt beim Alten, es wird nichts<br />

Total 7819 353 4,5 1878 71 3,8 3133 210 6,7 geändert, weil die Situation auf eidgenössischem:<br />

Boden, d- h. bezüglich der vor dem BundegraJLliegenden<br />

Eingaben für eine Anpassung der Verkehrs-!<br />

Die Tragweite der Unfälle in den verschiedenen<br />

Erhebungsgebieten geht auch aus der obenstehen-?<br />

den kleinen Tabelle 2 hervor, die für die verschiedenen<br />

Kategorien der in Mitleidenschaft gezogenen<br />

Personen einwandfrei das Wachsen der Gefährlichkeit<br />

von der Stadt nach dem Lande zeigt. Dass<br />

der Mitfahrer der am Unfall beteiligten Vehikel<br />

nach dieser Uebersicht regelmässig besser wegkommt<br />

als der Fahrzeugführer selber, widerspricht<br />

in interessanter Weise einer seinerzeitigen Feststellung<br />

des Statistischen Amtes der Stadt Zürich,<br />

nach der das Gegenteil der Fall wäre. Hier sei<br />

daher nur wiedergegeben, was das Jahrbuch darüber<br />

sagt, während eine genauere Untersuchung<br />

einer allfälligen späteren Gelegenheit vorbehalten<br />

bleiben muss.<br />

(Schluss folgt.)<br />

Kriegswirtschaft<br />

Militärnummern der requirierten Wagen.<br />

Auf die Anfrage, was mit den Militärnummern<br />

requirierter und sodann auf Pikett entlassener<br />

Automobile zu geschehen habe, teilt<br />

das Armeekommando mit, dass die Kontrollschilder<br />

in diesem Falle vorläufig am Fahrzeug<br />

zu belassen seien, da die Wagen immer<br />

mit den gleichen Nummern einrücken müssen. |<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

1. Fortsetzung<br />

Und als dann bald darauf in ihrer Gegenwart<br />

wieder von ihm gesprochen wurde,<br />

sagte sie mit ihrer festen hellen Mädchenstimme<br />

:<br />

« Er ist eine Persönlichkeit! Das versteht<br />

ihr nicht!»<br />

Die andern hatten sich angestossen und<br />

gelacht. Das war wieder «echt Gerda<br />

Manz » ! Man kannte sie schon im Büro.<br />

Hätte sie einen zum Ausgehen gehabt, für<br />

den Sonntag, sie würde gar nicht auf den<br />

Gedanken gekommen sein, den Chef eine<br />

« Persönlichkeit» zu nennen und seine unleidliche,<br />

finstere, unliebenswürdige Art so<br />

freundlich zu umkleiden.<br />

Gerda hatte gespürt, dass ihr vielleicht<br />

übertriebenes Interesse für ihren obersten<br />

Chef sie von den andern trennte. Aus dieser<br />

Vereinsamung heraus war sie gegen den<br />

Kassierer Alfred Becker freundlicher gewesen,<br />

als es sonst ihre Art war — so freundlich,<br />

dass es schliesslich zu einem Heiratsantrag<br />

von seiner Seite gekommen war. Da<br />

Ab 1. Januar 1940 soll, gleichzeitig mit<br />

dem Bezug der Rationierungskarte, ein<br />

Zuschlag von 15 Rappen pro Liter Benzin<br />

erhoben werden.<br />

Wie wir vernehmen, schliesst sich auch die<br />

Regierung diesem Vorschlag an, so dass die<br />

steuern noch nicht abgeklärt ist. .- ;••:<br />

Voraussichtlich, _ bleiben die Benzinrationen.,.für<br />

die kommenden zwei Monate ungefähr gleich ijie<br />

bisher: es wird sich darum für/manchen Fähiger<br />

der-' Kategorie D und C die .Frage erheben, ob'ar<br />

seinen Wagen noch im Verkehr halten kann, nachdem<br />

die fixe FinanzbelastunSf eine untragbare Höhe<br />

erreicht hat, denn bei Benzihmsngen von 30 und-<br />

40 Liter pro Monat kommt jeder Kilometer Fahrt<br />

auf einige Franken zu. stehen.<br />

'I,<br />

Gewiss kann im Kanton Zürich die Aenderung<br />

der Verkehrssteuern nur durch ein Ermächtigungsgesetz<br />

erfolgen, das vorerst noch der Volksabstimmung<br />

zu unterbreiten ist. Anderseits müssen die<br />

Verkehrssteuern im Januar bezahlt werden. DAs<br />

Ermächtigungsgesetz sollte daher unbedingt die<br />

Möglichkeit schaffen, auf den bereits bezahlten<br />

Steuern später eine Rückvergütung eintreten zu<br />

lassen. Tut man nichts, so werden auf Ende Dezember<br />

neuerdings zahlreiche Schilderrückgaben zu<br />

erwarten sein. * V.<br />

Schaffhausen gewährt volle Rückerstattung<br />

der Steuern für requirierte Fahrzeuge.<br />

Hat, wie wir in Nr. 85 melden konnten, der<br />

zürcherische Regierungsrat den Haltern retpiirierter<br />

Fahrzeuge kürzlich dadurch sein Entgegenkommen<br />

bewiesen, dass er sowohl bei der > Rückerstattung<br />

der Steuer für solche Vehikel als auch bei der<br />

er gleich hinzugefügt hatte, dass an eine<br />

Eheschliessung vor zwei bis drei Jahren<br />

nicht zu denken sei — hatte sie «ja» gesagt<br />

! Zwei bis drei Jahre — was konnte inzwischen<br />

nicht alles geschehen ? 1..,<br />

Kreuz und -quer liefen ihre Gedanken, während<br />

sie den Telephonsohrank bediente : « In<br />

der Buchhaltung meldet sich niemand!»..-.<br />

« Die Leitungen sind alle besetzt! »...<br />

« Wenn Sie warten wollen ? > ... « Sprechen<br />

Sie noch ? »<br />

Direktor Römer wird von ausserhalb verlangt,<br />

vom Reisebüro « Allweg >..<br />

Gerda Manz schaltet sich zum Direktor<br />

ein, um das Gespräch anzumelden und vernimmt<br />

die ungewöhnlich drohende Stimme<br />

Römers, dazwischen, heiser vor Erregung,<br />

Alfred Beckers Zwischenrufe.<br />

Becker hatte wohl in der Kasse den Hörer<br />

auf dem Tisch liegen lassen, als er zum Chef<br />

gerufen worden, war; ebenso hatte Römer,<br />

scheint es, vergessen, anzuhängen. Nun hört<br />

Gerda Manz eine Auseinandersetzung, die<br />

ihr Herz zum Stocken bringt:<br />

« Sagen Sie mal, Becker, was ist denn mit<br />

Ihnen los ? Sind Sie verrückt geworden ?...<br />

Ich habe mir vorige Woche die Kassenbücher<br />

heraufgeholt und selber eine Revision gemacht...<br />

Sind .Sie verrückt geworden —<br />

Sie haben ja Verschiedenes falsch gebucht<br />

! !... Da sind ja so und so oft Geld- :<br />

einsänge gar nicht eingesetzt! Dabei stimmt<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

Stenerprobleme der Gegenwart<br />

Die zürcherischen Verkehrssteuern )<br />

Dringt die bessere Einsicht durch? %<br />

Annahme nicht fehlgeht, sie werde die darin<br />

verkörperte Aenderung des bisherigen Verkehrssteuersystems<br />

dem Parlament zur Gutheissung<br />

empfehlen.<br />

In den automobilistischen Kreisen verhehlt<br />

man sich allerdings gewisse praktische<br />

Schwteri'g-keiten und Komplikationen nicht,<br />

welche dadurch hervorgerufen werden können,<br />

dass die Rationierungskarte nur gegen<br />

Vorausbezahlung des ganzen Benzinsteuerbetrages<br />

abgegeben werden soll. Hat z. B.<br />

ein Automobilist das Recht zum Bezug von<br />

200 Liter Benzin pro Monat, so müsste er<br />

30 Fr. erlegen — wenn die Rationierungsperiode<br />

auf zwei Monate festgesetzt wird,<br />

sogar 60 Fr. — um den Rationierungsschein<br />

ausgehändigt zu erhalten. Was aber, wenn<br />

er nun die ihm zugebilligte Treibstoffmenge<br />

nicht voll aufbraucht ? Soll dann eine Rückerstattung<br />

oder eine Anrechnung auf die nächste<br />

Steuerquote erfolgen, oder wie geht die<br />

Regelung sonst vor sich ? Man sieht, gewisse<br />

Komplikationen in der Durchführung<br />

der geplanten neuen Steuermethode beginnen<br />

sich schon jetzt abzuzeichnen.<br />

Steuerbereohnung im Falle der Wiederinbetriebsetzung<br />

eine zehntägige — und nicht etwa nur monatliche<br />

— Zeitperiode zugrunde legt, so geht die Regierung<br />

des Kantons Schaffhausen noch einen<br />

Schritt weiter. Einer Nachricht der «Thurgauer<br />

<strong>Zeitung</strong>» zufolge hat sie nämlich die kantonale<br />

Motorfahrzeugkontrolle ermächtigt, den Haltern militärisch<br />

requirierter Fahrzeuge die auf die Dauer<br />

der Requisition entfallenden Verkehrsetenern voll<br />

zurückzuzahlen oder ihnen die steuerfreie Benützung<br />

von Ersatzfahrzeugen an Stelle versteuerter,<br />

requirierter Fahrzeuge zu ermöglichen.<br />

Die Lösung, wie sie Schaffhausen hier gefunden<br />

hat, entspricht den Wünschen der Automobilisten in<br />

jeder Hinsicht und darf in ihrer Art als Vorbild<br />

hingestellt werden. Seltsam nur, dass der eine Kanton<br />

diesen einzig gerechten Weg zu beschreiten imstande<br />

ist, währrenddem andere, mit mehr oder<br />

weniger fadenscheinigen Argumenten fechtend, hartnäckig<br />

auf ihrer ablehnenden Haitun? beharren.<br />

Sthw<br />

«k«d<br />

Die schweizerischen Treibstoffimporte.<br />

Insgesamt sind im Monat November <strong>1939</strong><br />

134.165 q Benzin importiert worden, was<br />

gegenüber dem vorjährigen Vergleichsabschnitt<br />

einer Reduktion von nur 11.972 q<br />

entspricht. Dieser relativ bescheidene Rückgang<br />

ist mehr oder weniger eine Folge des<br />

durch die kriegswirtschaftlichen Massnahmerr<br />

bedingten Rückganges des Motorfahrzeugverkehrs<br />

im allgemeinen. Die Höhe der<br />

Novemberimporte legt aber gleichzeitig den<br />

Beweis für genügende Versorgungsmöglichkeiten<br />

ab; so dass eine weitere Lockerung<br />

der Kontingentsvorschriften sehr wohl im<br />

Bereich der Möglichkeit liegen dürfte. Insgesamt<br />

sind bis Ende November des laufenden<br />

Jahres im Vergleich zu den ersten 11<br />

Monaten 44.323 q weniger Benzin importiert<br />

worden.<br />

Der ausländische Mineral- und Teerölbezug<br />

für den Antrieb von Motorfahrzeugen<br />

stellt sich im Monat November <strong>1939</strong> auf<br />

12.593 q, was gegenüber der vorjährigen Vergleichsperiode<br />

einem Rückschlag um 12.036 q<br />

entspricht. Trotz dem in den letzten Monaten<br />

zu verzeichnenden Rückgang hat diese<br />

Brennstoffkategorie per Saldo der ersten<br />

11 Monate im Vergleich zum Vorjahre eine<br />

Importzunahme von 3998 q aufzuweisen.<br />

Eine ähnliche Entwicklung durchlief die<br />

Einfuhr von Petroleumsurrogaten für Motorfahrzeuge.<br />

Während sich die Novemberimporte<br />

gegenüber dem Vorjahre von 256 auf<br />

56 q, also um rund 200 q verminderten, be-<br />

die Kasse ? l Wo sind denn die Beträge<br />

hin ?... ><br />

•Gerda wffl sich aus der Leitung scharten.<br />

Was da im Direktionsbüro gesprochen wird,<br />

geht sie nichts an... gar nichts...! Oder<br />

geht es sie doch an?...» Gerade sie ? ><br />

Mehr als alle anderen !<br />

Sie hört Beckers vor Aufregung flackernde<br />

Stimme:<br />

« Herr Direktor, ich verstehe nicht... ich<br />

bin seit zehn Jahren in diesem Hause...<br />

man kann mich doch nicht beschuldigen —<br />

das hat noch niemand gewagt...»<br />

Und wieder der Chef:<br />

« Machen Sie doch keine dummen Redensarten<br />

! Gewiss waren Sie einer unserer<br />

Pflichttreuesten Beamten — glaubte ich!<br />

Das ist auch der Grund, warum ich zunächst<br />

weder den Prokuristen noch sonst jemanden<br />

davon in Kenntnis gesetzt habe. Was plötzlich<br />

in Sie gefahren ist, ist mir ein Rätsel...<br />

wird mir unbegreiflich bleiben !... Es müssen<br />

Ihnen doch heute in der Kasse zehntausend<br />

Franken fehlen ?... Nach den letzten<br />

Zahlungen kann heute die Kasse nicht mehr<br />

stimmen !... Oder — stimmt sie wieder ? »<br />

< Herr Direktor, Sie schneiden mir die<br />

Ehre ab ! Sie haben keine Beweise...»<br />

«Zum Donnerwetter, stimmt die Kasse<br />

heute oder nicht ?... Es müssen Ihnen<br />

zehntausend Franken fehlen !... Ich beobachte<br />

Sie schon eine ganze Weile ! Sie sind<br />

trägt die Gesamtzunahme während den ersten<br />

11 Berichtsabschnitten im Vergleich zu<br />

denjenigen des Vorjahres insgesamt 1136 Q.<br />

Die Einfuhr von Petroleum für Motorfahrzeugantrieb<br />

stellte sich im November <strong>1939</strong><br />

auf 495 q, was gegenüber dem November<br />

des Vorjahres einer kaum erwähnenswerten<br />

Reduktion um 33 q entspricht. Insgesamt<br />

sind in den ersten 11 Monaten des laufenden<br />

Jahres im Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode<br />

1607 q weniger Petroleum eingeführt<br />

worden.<br />

Interessant sind insbesondere auch die im<br />

November <strong>1939</strong> gegenüber der vorjährigen<br />

ParalleLperiode festzustellenden Verschiebungen<br />

bezüglich unserer Lieferanten, wie aus<br />

nachstehender Zusammenstellung hervorgeht.<br />

Nov. <strong>1939</strong> Nov. 1938<br />

Deutschland 115 kg 3 972 kg<br />

Frankreich 863 kg 1026 kg<br />

Italien 238 950 kg 107 309 kg<br />

Rumänien 8 265 068 kg 4185911kg<br />

Iran 1 070 800 kg 3 163 650 kg<br />

Niederländisch-Indien 28 190 kg 180 961 kg<br />

U. S. A. 3 467 568 kg 6 216 751 kg<br />

Mexiko — 120 970 kg<br />

Guyana 344970 kg 633 270 kg<br />

13 416 524 kg 14 613 820 fee<br />

Sivassenvevkehv<br />

„Die Verkehrssünder werden aufgeschrieben"<br />

Auslosung der Gewinner dieses Wettbewerbes.<br />

Im Juli dieses Jahres schriet) die schweizerische<br />

Zentralstelle für Unfallverhütung in Bern unter<br />

dem Stichwort: t Die Verkehrssünder werden<br />

aufgeschrieben » einen Wettbewerb aus, der Schulkindern<br />

bis zum Alter von 16 Jahren offenstand.<br />

Worum es dabei ging? Die Kinder hatten, allerdings<br />

nur auf dem Papier, Verkehrspolizei zu<br />

spielen und zu 22 Szenen einer ulkigen Zeichnung<br />

die «einschlägigen» Tatbestände zu ermitteln.<br />

Mit dem Ergebnis darf die Beratungsstelle<br />

und deren rühriger Leiter, Herr Joho, zufrieden<br />

sein.<br />

7480 Lösungen<br />

gingen ein, nämlich 6360 aus der deutschen. 965<br />

aus der welschen und 155 aus der italienischen<br />

Schweiz. Und der «Wettstreit» hätte wahrscheinlich<br />

noch grösseren Umfang angenommen, wäre<br />

nicht zwischenhinein die Bombe des Krieges geplatzt.<br />

Er hat es auch auf dem Gewissen, das»<br />

die Verarbeitung des Materials und die Verkündung<br />

der Auslosungsergebnisse sich gegen den Willen<br />

der Veranstalter hinauszog.<br />

Der letzte Montag brachte nun im Rahmen einer<br />

Zusammenkunft, wozu Vertreter der kantonalen<br />

und städtischen Behörden, der Versicherungsgesellschaften<br />

und der Automobilverbände erschienen<br />

waren, die Bestimmung der Preisgewinner. In<br />

seinem Einleitungswort, worin er nochmals den<br />

Zweck des Wettbewerbs umschrieb, gab Herr Joho<br />

bekannt, dass von den deutschen Lösungen 779, von<br />

den französischen 99 und von den italienischen 4<br />

als richtig befunden werden konnten.<br />

Der Knacknuss rückten die Kinder mit viel<br />

Liebe, Fleiss und Farbstift, mit erfrischender Fröhlichkeit,<br />

da nnd dort aber anch mit nüchterner<br />

Sachlichkeit zu Leibe. Stark fiel die Beteiligung<br />

namentlich in Basel und St. Gallen aus, wo ACS<br />

und TCS sich des Preisausschreibens besonders<br />

angenommen hatten.<br />

Und dann spielte ein kleines, blondlockiges<br />

Mädchen Glücksgöttin; mit entschlossener Hand<br />

griff es in den Behälter, der die Losnummern barg,<br />

wobei eich folgende<br />

Liste der Preisgewinner<br />

ergab:<br />

1. Hans Grossenfbacher, Hindelbank (ein Velo,<br />

mit allen Sohikanen ausgerüstet); 2. Margrit<br />

Brändli, Muri, Aarg. (ein Paar Ski); 3. Hansruedi<br />

Schonegg, Base 1 , (ein Paar Ski); 4. Andr. Friedli,<br />

Winigen; 5. Edith Kleiner. Zürich; B. Ernst Fluck,<br />

Dinhard (Zeh.); 7. Paul Born, Burgdorf; 8. Alfred<br />

Blatter, Dietikon (Zeh.); 9. Mirta Sahner, Grenchen;<br />

10. Werner Dubler, Bümpliz; 11. Giuseppe<br />

Bariffi. Lugano; 12. Sylvian Govetto, Onex (Genf);<br />

13. Ferd. Bernet, Luzern; 14. Elian Goy, Ballaigues;<br />

15. Armin Schwald, Zürich.<br />

Zn diesen ersten 15 Gewinnern, denen neben<br />

dem bereits erwähnten Farrad und den Ski auch<br />

noch mehrere fünfjährige Unfallversicherungs-<br />

Policen winken, gesellen sich noch weitere 85.<br />

ein völlig anderer geworden in der letzten<br />

Zeit! Es liegt eine Haltlosigkeit über Ihnen,<br />

als seien sie völlig aus dem Gleichgewicht<br />

gebracht! Die Veränderung, die mit Ihnen<br />

vorgegangen, Becker, war so in die Augen<br />

springend, dass ich es für gut hielt, Sie durch<br />

einen Detektiv beobachten zu lassen !...<br />

Man hat Sie beinahe allabendlich in nächtlichen<br />

verbotenen Spielklubs gesehen — Sie<br />

haben an einzelnen Abenden Beträge verloren,<br />

die weit über ihr monatliches Gehalt<br />

hinausgehen...»<br />

«Das sind keine Beweise... ich kann ja<br />

... ich spiele ja... ich habe mir Systeme<br />

ausgearbeitet... Ich habe eine Erbschaft<br />

gemacht... und... Sondergeschäfte, von<br />

denen ich... ><br />

« Sondergeschäfte nennen Sie das ?...<br />

Gut, ich will Ihnen von heute ab genügend<br />

Zeit lassen für Ihre „Sondergeschäfte". Aber<br />

nicht in meiner Firma ! •.. Sie sind für drei<br />

Monate „beurlaubt" —, Sie haben inzwischen<br />

Zeit, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.<br />

Sie werden zugeben, dass ich nicht<br />

schonender gegen Sie vorgehen kann, dass<br />

ich Ihnen Ihre zehnjährige treue Dienstzeit<br />

nicht höher anrechnen kann. Es ist wohl<br />

selbstverständlich, dass Sie keinen Kassiererposten<br />

mehr anzunehmen haben! Sie würden<br />

sich in Ihrer augenblicklichen moralischen<br />

Verfassung nur neue Ungelegenheiten<br />

schaffen. » Fortsetzung Sei»e 4.

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