E_1940_Zeitung_Nr.014
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Das Ausland meldet:<br />
Gefängnis für Benzinverschwendung.<br />
Das Amtsgericht Magdeburg hat einen 35jährigen<br />
Mann zu einer Gefängnisstrafe von 10 Monaten verurteilt,<br />
weil er mit einem ihm dienstlich zur Verfügung<br />
gestellten Personenwagen die behördlichen<br />
Vorschriften über die notwendige Einsparung von<br />
Treibstoffen sabotiert hat; ausserdem wurde er aus<br />
seiner Stellung fristlos entlassen.<br />
Starke Verminderung der Neuzulassungen<br />
in England...<br />
Wie die nunmehr veröffentlichten offiziellen<br />
Zahlen erkennen lassen, ist die Inbetriebnahme<br />
neuer Fahrzeuge in England während des Januars<br />
<strong>1940</strong> außerordentlich stark zurückgegangen. Belief<br />
sich deren Total im Paralleltnonat 1939 noch<br />
auf 40 001. so wurden <strong>1940</strong> nur noch 11746 registriert,<br />
was einer Verminderung um 70% entspricht<br />
Dabei sank die Zahl der neu in Verkehr<br />
gesetzten Personenwagen von 27 326 auf 5657 und<br />
jene der Motorräder von 3232 auf 895.<br />
Die französische Autoindustrie bereitet sich<br />
auf die Nachkriegszeit vor.<br />
Die Societe des Ingenieurs de l'Automobile<br />
(SIA) in Paris hat sich in ihrer letzten Sitzung mit<br />
der Besprechung der Massnahmen beschäftigt, die<br />
notwendig sind, um die französische Automobil-Industrie<br />
gründlich auf die Anforderungen der Nachkriegszeit<br />
vorzubereiten. In erster Linie wurde<br />
— eine Frage, die allmählich in einem Lande nach<br />
dem anderen aufzutauchen beginnt! — die Bevorzugung<br />
des Eisenbahnwesens durch die Gesetzgebung<br />
als Haupthindernis für eine gedeihliche Entwicklung<br />
der Automobilproduktion bezeichnet. Eine<br />
Revision dieser « strassenfeindliehen » Einstellung<br />
der Behörden sei für eine gründliche Reaktivierung<br />
der Autoindustrie unerlässlich. Ferner wird verlangt:<br />
die Spezialausbildung von Ingenieuren, Verbesserungen<br />
und Eineparungen in der Konstruktion,<br />
sparsamere Motoren, die Pflege des zweisitzigen<br />
Personenwagens und des Nutzfahrzeugs, eine systematische<br />
Bekämpfung des Verschleisses, weitgehende<br />
Standardisierung, Verbilligung des Reparaturwesens;<br />
gründlichere Ausbildung der Fahrer<br />
und schliesslich die Verwendung von Brennstoffen,<br />
die nicht aus Erdöl hergestellt werden.<br />
Die französische Automobilindustrie müsse durch<br />
alle diese Massnahmen nicht nur leistungsfähig in<br />
sich selbst, sondern vor allem auch konkurrenzfähig<br />
dem Ausland gegenüber für den Zeitpunkt gemacht<br />
werden, in welchem die Grenzen wieder für den Import<br />
geöffnet sein würden.<br />
Benzinzuteilung an Ausländer in Jugoslawien.<br />
Auf 1. März hat die jugoslawische Regierung ein<br />
Gesetz erlassen, das die Tanksäulenbesitzer verpflichtet,<br />
Benzin nur an jene Fahrzeuge abzugeben,<br />
deren Halter eine Legitimationskarte vorweisen<br />
können. Um dem internationalen Autotourismus<br />
keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen, erhalten<br />
die ausländischen Automobilisten an der Grenze<br />
ihre Benzinkarten ausgehändigt, allerdings nur gegen<br />
Hinterlegung eines Betrags von 40 Dinar. Die<br />
Karte besteht aus 48 Coupons und besitzt Gültigkeit<br />
für das ganze Jahr <strong>1940</strong>. Man geht deshalb wohl<br />
kaum fehl mit der Annahme, dass der fremde Automobilist<br />
pro Monat 4 Coupons verbrauchen darf,<br />
von denen, was die Personenwagen betrifft, ein jeder<br />
Anspruch auf 50 Liter Brennstoff gewährt,<br />
währenddem das Bezugsrecht für Motorräder auf<br />
4 L. und für Autobusse auf 95 L. pro Coupon lautet.<br />
Bei der Ausgabe der Karten tragen die Zollbeamten<br />
auf der Stammkarte Namen, Poüzeinummer,<br />
Nationalitätenabzeichen und die eingeführte<br />
Benzinmenge ein und trennen die Coupons für die<br />
bereits vergangenen Monate ab. Verlässt der ausländische<br />
Automobilist das Land wieder, dann hat<br />
er am Grenzzollamt seine Benzinkarte zurückzugeben,<br />
die unverzüglich kontrolliert wird, wobei es<br />
insofern aufpassen heisst, als für jeden noch gültigen,<br />
aber nicht zurückgegebenen Coupon eine<br />
Busse von 200 Dinar zu berappen ist. Zugleich erfolgt<br />
beim Wiederaustritt auch die Feststellung der<br />
noch im Tank vorhandenen Benzinmenge, wobei für<br />
jeden Liter, das das in der Karte angegebene Quantum<br />
übersteigt, eine Ausfuhrtaxe von 10 Dinars erhoben<br />
wird.<br />
Der Verkauf von Gasöl und andern Dieselkraftstoffen<br />
dagegen bleibt nach wie vor frei.<br />
Mit dem neuen Erlass werden sämtliche früheren<br />
Einschränkungen aufgehoben.<br />
Zukunftsmusik.<br />
Wird der Wagen von morgen so aussehen ?<br />
Edwin L. Allen, eine in der amerikanischen Autoinobilindustrie<br />
bekannte Persönlichkeit, entwirft vom<br />
Wagen der Zukunft ein Bild, das von den heute<br />
geläufigen Begriffen eines Automobils erheblich abweicht,<br />
vor allem in Sachen Komfort. Denn in dieser<br />
Hinsicht ist das, was wir jetzt als Automobil zu<br />
bezeichnen pflegen, eine ziemlich armselige Klause<br />
verglichen mit dem fahrenden Heim der Zukunft.<br />
Was die Prophezeiung Mr. Aliens vor unseren staunenden<br />
Augen enthüllt, ist dies .<br />
«Ein Wagen, dessen Türen durch Druck auf<br />
einen Knopf aufspringen. Anschliessend empfängt<br />
man beim Einsteigen den Eindruck, ein geräumiges<br />
Gemach zu betreten. Da ist nichts von Rumpfbeugen<br />
und andern mehr oder weniger unbequemen Körperstellungen,<br />
bis man sein Lebendgewicht auf einem<br />
der festen Sitze verstaut hat, nichts von störenden<br />
Erhöhungen im Wagenboden. Der wird vollkommen<br />
eben und wohldimensioniert sein, und zum Sitzen<br />
laden leichte, bewegliche Stühle ein.<br />
Das Dach besteht zum Teil aus einem gebogenen,<br />
transparenten Material, das die gesundheitsfördernden<br />
Sonnenstrahlen durchlässt. Eine Anzahl von Knöpfen<br />
sorgt für die Temperaturregulierung und Luftbefeuchtung<br />
in jedem nur gewünschten Grad. Ein<br />
Druck auf einen andern Knopf bringt ein in der<br />
Trennungswand zwischen Motoren- und Passagierraum<br />
verstecktes Bett zum Vorschein. Dazu bietet<br />
der Wagen den Insassen zahlreiche kleine Bequemlichkeiten,<br />
wie z. B. Toilette und Waschgelegenheit.<br />
Und das alles, ohne dass der Wagen etwa in die<br />
Breite oder Höhe zunähme, höchstens eine Kleinigkeit<br />
in der Länge.<br />
Rollen wir so auf der Strasse dahin, dann sind<br />
wir von der Verbindung mit der Aussenwelt ganz<br />
und gar nicht abgeschnitten, denn die Wände bergen<br />
Radio und Mikrophone, und ohne dass wir die<br />
Augen von der Strasse abwenden, können wir einen<br />
Knopf betätigen und uns mit unseren Leuten zu<br />
Hause oder im Büro unterhalten ... ><br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 2. APRIL <strong>1940</strong> — N° 14<br />
Sp» «••»•••«§•«<br />
Die BMW-Mannschaft für Brescia in Italien<br />
eingetroffen.<br />
Letzter Tage haben die drei offiziellen B.M.W -<br />
Equipen, welche für die Beteiligung am Grossen<br />
Preis von Brescia gemeldet sind, die italienische<br />
Grenze auf dem Brenner überschritten, um das<br />
Training für den Kampf vom 28. April aufzunehmen.<br />
Die Fahrer — es handelt sich dabei um Hanstein,<br />
Brudes, Roese, Richter, Briem, Scholz, Bäumer,<br />
Wencher und den Techniker Loof — befanden sich<br />
in Begleitung eines Vertreters der ONS.<br />
Für eine franzosisch-britische Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet des Rennsports<br />
bricht das «Auto> in einer seiner letztern Nummern<br />
eine Lanze. Das französische Blatt bedauert die vollständige<br />
Inaktivität, welche seit dem Kriegsausbruch<br />
im Automobilsport der Westmächte eingetreten ist<br />
und hält ihr die Tatsache gegenüber, dass er immerhin<br />
nicht überall eingeschlafen sei, was der internationale<br />
Sportkalender <strong>1940</strong> mit seinen 15 Veranstaltungen<br />
zur Genüge beweise. Weder Italien noch<br />
Deutschland haben auf den Autosport verzichtet,<br />
sondern Mittel und Wege zur Zusammenarbeit gefunden.<br />
Es wäre deshalb nur zu begrüssen, wenn<br />
sich zwischen Frankreich und England eine Verständigung<br />
über die Durchführung von Rennen, die<br />
auf Einladung hin zu erfolgen hätten und im Gebiete<br />
des einen oder andern dieser Staaten stattfinden<br />
würden, erzielen liesse.<br />
AKTUELLES<br />
Rekurse gegen den'Entzug des Führerausweises.<br />
Wie aus dem Bericht des Bundesrates<br />
über die Geschäftsführung des Eidg. Justizund<br />
Polizeidepartementes hervorgeht, hatte<br />
sich dieses im Jahr 1939 mit 10 Rekursen<br />
gegen den Entzug des Führerausweises zu<br />
beschäftigen. Fünf der Beschwerden wurden<br />
abgewiesen und drei teilweise gutgeheissen,<br />
währenddem zwei am Ende des Berichtsjahres<br />
noch hängig waren. Im weitern hatte<br />
das Departement zu 6 Wiedererwägungsgesuchen<br />
Stellung zu nehmen, von denen 4<br />
Ablehnung und 2 Gutheissung fanden. Teilweise<br />
zugestimmt hat das Departement auch<br />
der Beschwerde eines Kantons, dessen Antrag<br />
auf Entzug des Führerausweises von<br />
einem andern Kanton nicht berücksichtigt<br />
worden war. Bei sämtlichen Rekursentscheiden<br />
wurde, wie der Bericht ausdrücklich betont,<br />
im Interesse der Verkehrssicherheit ein<br />
strenger Maßstab angelegt.<br />
Verschiedene Eingaben führten, wovon an<br />
dieser Stelle bereits die Rede war, zu einer<br />
Neuprüfung der Zulassung von Anhangern<br />
zum Gütertransport an Personenwagen und<br />
an leichten Lastwagen. Daneben wurde auch<br />
das Studium des Problems der Einführung<br />
von Vorwegweisern, wie sie in einzelnen<br />
Kantonen da und dort aufgestellt worden<br />
sind, in Angriff genommen und Weisungen<br />
über die Innerorts-Signalisierung der Kreuzungen<br />
von Tramlinien sowie Industrie- und<br />
Rollbahngeleisen mit Strassen erlassen, eine<br />
Angelegenheit, die von der «Automobil-<br />
Revue » schon früher aufgegriffen und den<br />
Behörden zur Lösung empfohlen worden<br />
war.<br />
Die Litra erhält ein neues Präsidium.<br />
Unter dem Vorsitz von Ständerat Käser trat<br />
am 27. März in Bern die Generalversammlung der<br />
«Litra> (Schweiz. Liga für rationelle Verkehrswirtschaft)<br />
zusammen. Unsern Lesern brauchen wir<br />
diese Organisation nicht erst vorzustellen, ist sie<br />
ihnen doch aus den zahlreichen Auseinandersetzungen,<br />
wozu uns deren automobilfeindliche Einstellung<br />
je und je gezwungen hat, zur Genüge bekannt.<br />
Nach der Genehmigung von Jahresbericht<br />
und Jahresrechnung 1939 sowie des Arbeitsprogramms<br />
bezeichnete die Versammlung als Nachfolger<br />
des bisherigen Präsidenten, Ständerat Käser,<br />
der seinen Rücktritt erklärt hatte, den bisherigen<br />
Vizepräsidenten Ständerat Fricker (Aarau). Als<br />
neuer Vizepräsident wurde an Stelle des ebenfalls<br />
demissionierenden alt Nat.-Rat H. Tschumi Ständerat<br />
Dr. Mouttet (Bern) bezeichnet. Immerhin verbleiben<br />
die beiden von der Spitze der «Litra» zurücktretenden<br />
Herren Käser und Tschumi auch<br />
weiterhin im Vorstand.<br />
Der schweizerische Verband der Flugzeugindustrie,<br />
der Anfang 1939 gegründet wurde und 36 Firmen<br />
als Mitglieder umfasst. besitzt eine Produktionskapazität<br />
von 300—350 Maschinen pro Jahr, genug<br />
also, um nicht nur unsere militärischen Bedürfnisse<br />
zu decken, sondern auch um — wenigstens<br />
in gewissem Umfang — einen Export ins Auge zu<br />
fassen.<br />
t.s*<br />
sdies<br />
Beförderungen von Stabsoffizieren.<br />
Mit Beschluss vom 29. März hat der Bundesrat<br />
eine Reihe von Beförderungen von Stabsoffizieren<br />
vorgenommen. Unter anderm wurde bei den leichten<br />
Truppen zum Oberst befördert: de Tscharner Albert<br />
(Preverenges), bei der Motortransporttruppe zum<br />
Oberstleutnant Kuoch Arthur (Ölten).<br />
Wann Kerzen verjüngen ?<br />
Die besten Zündkerzen - Fachleute der<br />
Welt sagen, daß die Kerzen nach 15- bis<br />
20000 Kilometern erneuertwerden sollen.<br />
Warum neue Kerzen?<br />
Auch an den besten Materialien gehen<br />
die unerhörten Beanspruchungen im<br />
Motor nicht spurlos vorüber. Gluthitze,<br />
Hochdruck, Benzin und Ol hinterlassen<br />
zwangläuflg ihre Spuren am Kerzen-<br />
Isolator und an den Elektroden — auch<br />
bei der guten Bosch-Kerze, deren Aufbau<br />
(s. SchniHbild) durch und durch vorbildlich<br />
Ist. Deshalb empfehlen Fachleute<br />
i Rechtzeitig neue Bosch-Kerzen,<br />
das sichert die Leistung des Motors I<br />
Vier Wochen Ragaz für Ihren Motor?<br />
Eine Kur, die alle Schlacken wegspült, könnte<br />
auch Ihrem Motor nicht schaden. Was für eine<br />
Kur spenden Sie Ihren Zündkerzen, die dem<br />
Motor den Lebensfunken geben? Machen Sie<br />
steh zum Grundsatz: Bei iedem Ölwechsel<br />
Kerzen reinigen; besser aber: Neue KerzenI<br />
V<br />
Ein Satz neue Bosch-Kerzen — diese V<br />
kleine Ausgabe verjüngt Ihren J^<br />
Motor. Eine Bosch-Kerze kostet in >